Jamaika: Die neue Bundesregierung

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Tom Bombadil
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von Tom Bombadil »

harry52 hat geschrieben:(25 Sep 2017, 22:24)

Die Opposition ist zwanghaft verlogen...
Sehe ich nicht so. Ich bin wahrlich kein Freund der Grünen, aber sie haben imho gute Oppositionsarbeit geleistet und viele Themen eingebracht, an die lange Zeit nicht zu denken war und die heute als selbstverständlich angesehen werden.
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Cat with a whip
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von Cat with a whip »

Erste (oder letzte) Grüne mit Rückgrat verweigert sich dem politischen Wolpertinger.
http://www.fr.de/politik/bundestagswahl ... -a-1357583
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von UncleSams_Berater »

H2O hat geschrieben:(25 Sep 2017, 21:21)

Das ist natürlich völliger Unfug, denn die regieren in weit über der Hälfte unserer Bundesländer mit. Wer bläst Ihnen denn solche "Erkenntnisse" ein?
Von den Steuern bis zur den Flüchtlingen gibt es Null Prozent Einigkeit, das wird nichts...
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jorikke
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von jorikke »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Sep 2017, 20:27)

Bei FDP und Grünen aber noch weniger, mit ihren 10,7 bzw. 8,9 Prozent, die sind sogar zusammen schwächer als die SPD. Der Wähler hat die Union noch deutlicher abgestraft, die verliert 8,6%, die SPD "nur" 5,2%.
Könnte man meinen wenn man nur die Zahlen anschaut, sie aber nicht in Relation setzt. Also 41,6 minus 8,6 bzw. bei der SPD
25,7 minus 5,2.
Dann kommt nämlich heraus das beiden Parteien fast gleich viele ihrer Wähler von der Fahne gegangen sind.
Die CDU hat 20,67% ihrer Wähler verloren, die SPD 20,23%.
Sie wurden also ziemlich genau gleich stark zur Ader gelassen.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Sep 2017, 22:28)

Es schwingt schon durch, dass sie quasi "Vaterlandsverräter" sind, wenn sie sich nicht in eine Koalition mit der Union begeben.
Nein, das möchten Sie offenbar gern aus meinem Beitrag ableiten. Mitnichten; jede Partei ist ihres Glückes Schmied, und selbstverständlich soll sie die ihr gebotenen Möglichkeiten nutzen. Aus leicht verständlichen Gründen wird Ihnen weder die Union noch die Kanzlerin den Gefallen tun, ihrerseits Neuwahlen aus zu rufen. Ich erwarte das jedenfalls nicht.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von H2O »

UncleSams_Berater hat geschrieben:(25 Sep 2017, 22:34)

Von den Steuern bis zur den Flüchtlingen gibt es Null Prozent Einigkeit, das wird nichts...
Das wissen wir am Ende von Koalitionsverhandlungen, nicht vor Beginn der Verhandlungen. Ach, was soll's. die machen ja doch was sie wollen... :D
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von Alpha Centauri »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Sep 2017, 22:14)

Für die SPD ja, FDP und Grüne werden jetzt unter Zugzwang gesetzt und sollen ihre Existenz riskieren, die FDP stärker noch als die Grünen, nur damit eine eigentlich abgewählte Kanzlerin weiter machen kann. Warum?

Naja stärkste Kraft ist die Union zwar noch und hat damit einen klaren Regierungsauftrag bekommen ,nur bei diesen Stimmverlusten für die GroKo ist eine Fortsetzung derselbigen eigentlich aber auch nicht zu rechtfertigen,und wie gesagt 20,5% an die SPD ist denke ich eine unmissverständliche Ansage an die Genossenpartei : Ab in die Opposition.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von Alpha Centauri »

jorikke hat geschrieben:(25 Sep 2017, 22:35)

Könnte man meinen wenn man nur die Zahlen anschaut, sie aber nicht in Relation setzt. Also 41,6 minus 8,6 bzw. bei der SPD
25,7 minus 5,2.
Dann kommt nämlich heraus das beiden Parteien fast gleich viele ihrer Wähler von der Fahne gegangen sind.
Die CDU hat 20,67% ihrer Wähler verloren, die SPD 20,23%.
Sie wurden also ziemlich genau gleich stark zur Ader gelassen.

Ja wie ich eben sage, die GroKo hat auf breiter Front enorme Verluste einstecken müssen, von daher hat sie keinerlei politische Zukunft mehr.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben:(25 Sep 2017, 22:36)

Nein, das möchten Sie offenbar gern aus meinem Beitrag ableiten.
Nicht aus deinem Beitrag, mehr aus dem medialen Echo.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von Tom Bombadil »

Alpha Centauri hat geschrieben:(25 Sep 2017, 22:40)

Naja stärkste Kraft ist die Union zwar noch und hat damit einen klaren Regierungsauftrag bekommen...
Wie jorikke uns eben richtig vorgerechnet hat, haben beide Groko-Parteien anteilsmäßig gleich viele Stimmen verloren. Die eine (Union) soll laut dir aber weiter regieren, die andere (SPD) soll in die Opposition. Warum?
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von Alpha Centauri »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Sep 2017, 23:05)

Wie jorikke uns eben richtig vorgerechnet hat, haben beide Groko-Parteien anteilsmäßig gleich viele Stimmen verloren. Die eine (Union) soll laut dir aber weiter regieren, die andere (SPD) soll in die Opposition. Warum?
Wie ich oben beschrieben..habe ist die Union weiterhin ganz klar stärkste Partei und als solche eindeutig den Regierungsauftrag,also eine Regierung zu bilden,ein Bündnis zu schmieden.( da sie alleine nicht regieren kann

Die SPD hat mit.gut 20% ( deren Spitzenpolitiker sehen dass offenkundig ja ebenso) einen.deutlichen Oppositionsauftrag.

Ganz einfach
Zuletzt geändert von Alpha Centauri am Mo 25. Sep 2017, 23:25, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Sep 2017, 23:05)

Wie jorikke uns eben richtig vorgerechnet hat, haben beide Groko-Parteien anteilsmäßig gleich viele Stimmen verloren. Die eine (Union) soll laut dir aber weiter regieren, die andere (SPD) soll in die Opposition. Warum?
Der Grund ist doch sehr klar zu erkennen. Die blanken Zahlen sind so. Die SPD kann nur mit der CDU regieren, ansonsten Null Auswahl, sogar in diesem Sinne erpreßbar. Die CDU kann mit der SPD koalieren oder mit FDP & DIE GRÜNEN. Die CDU ist erpreßbar, wenn sie unbedingt regieren will. Jetzt sind FDP & DIE GRÜNEN in der Lage, für sich das Beste daraus zu machen... wenn sie das möchten. Sie können natürlich auch auf jede Regierungsbeteiligung pfeifen.

Ich bekenne mich zu den DIE GRÜNEN. Ich würde zur Mitarbeit in einer Regierung raten, wenn genügend viele grüne Ziele erreicht werden können. Ansonsten: Viel Glück und gute Reise!
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben:(25 Sep 2017, 23:19)

Die SPD kann nur mit der CDU regieren, ansonsten Null Auswahl...
Nö, Rot-gelb-dunkelrot-grün ginge auch.
Jetzt sind FDP & DIE GRÜNEN in der Lage, für sich das Beste daraus zu machen... wenn sie das möchten.
Du scheinst die CSU zu vergessen.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von Alpha Centauri »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Sep 2017, 23:22)

Nö, Rot-gelb-dunkelrot-grün ginge auch.


Du scheinst die CSU zu vergessen.
Die CSU hat ohnehin die größten Probleme.Für mich der Verlierer der Wahl ( minus 10% an Stimmen in blau-weiß ,Weißwurst Bayern) und mit der Landtagswahl im Genick. Der Knall könnte tödlich sein. :D
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Sep 2017, 23:22)

Nö, Rot-gelb-dunkelrot-grün ginge auch.
Na schön, norddeutsch: Denn man tau!
Du scheinst die CSU zu vergessen.
In der Tat; vielleicht hat die Partei Selbstmordabsichten? Oder sie "entsorgt" den Horst...
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von Uffzach »

Alpha Centauri hat geschrieben:(25 Sep 2017, 23:29)

Die CSU hat ohnehin die größten Probleme.Für mich der Verlierer der Wahl ( minus 10% an Stimmen in blau-weiß ,Weißwurst Bayern) und mit der Landtagswahl im Genick. Der Knall könnte tödlich sein. :D
Das ist korrekt. Die CSU ist der eigentliche Verlierer. Es ist sehr spannend wie die weitere Entwicklung verläuft. Die CSU ist zu mutlos.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von Watchful_Eye »

Ich denke, es wird wieder eine Groko kommen. Ich halte die Ablehnung der Groko seitens der SPD für Taktiererei. Dessen Mitglieder sind sich viel zu einig dafür, als dass das nicht Teil eines Plans wäre. Merkel will die SPD unbedingt behalten für ihre Europa-Pläne, und das weiß die SPD.

Die SPD wartet, bis sich die Jamaika-Parteien eine blutige Nase holen, um dann zu sehen, wie Merkel angekrochen kommt und die SPD sagen kann "Naaaa gut, zum Wohle des Volkes machen wirs nochmal, aber nur für ganz viele Zugeständnisse". ;)
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von Ger9374 »

Die SPD ist gescheitert, Personell, mit ihrem Wahlprogramm , mit Gabriel als Aussenminister ect. Sie verliert immer mehr den Volksparteistatus.
Nochmal Junior Partner mit Merkel und sie geht auf Tauchkurs unter 20% .

Jetzt heißt es neu ausrichten, in der Opposition wieder an Kante gewinnen, in den Ländern versuchen sich zu stabilisieren und wieder hoch zu kommen.Groko wäre absoluter Wahnsinn.
Mahmoud

Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von Mahmoud »

Ich persönlich würde es sehr begrüßen, wenn die Grünen eine Jamaika-Koalition umweltpolitisch stark beeinflussen würden, und dafür auf ihre Forderungen bzgl. Zuwanderung vollkommen verzichten würden.
Das große Thema in den nächsten Monaten wird hoffentlich sein: Wie bekommen wir die abgelehnten Asylbewerber wieder raus?
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von pikant »

Sybilla hat geschrieben:(25 Sep 2017, 21:48)

Kann nicht?

Also SPD 22% Grüne 12 % FDP 10% FW 10% sehen sie da die CSU? Nein? Dann kann doch und das ist nicht unrealistisch nach der Landtagswahl 2018 eine Regierung gegen die CSU im bayerischen Landtag gebildet werden.
das ist Theorie, die Praxis seiht vollkommen anders aus.
Gruene, FDP und FW waeren doch bescheuert in eine Viererkoaltion zu gehen wenn es alleine mit der CSU reicht.
die Vergangenheit hat mich ja darin noch bestaetigt.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von Europa2050 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Sep 2017, 23:22)

Nö, Rot-gelb-dunkelrot-grün ginge auch.


Du scheinst die CSU zu vergessen.
Letztlich muss sich jede Partei die Frage stellen;
Was von meinem Programm hätte ich gerne, kann aber drauf verzichten, wenn ich andere wichtige Sachen erreiche, die ich in der Opposition nicht erreichen würde?
Was von meinem Programm ist unverzichtbar?

Bei R2G2 sehe ich solche Probleme in der Wirtschaftspolitik zwischen FDP und Linke. Da wird man kaum zusammenkommen ohne dass einer der Beiden seine Identität aufgibt. Staatsversorgung und Eigenverantwortung passen in Reinkultur nicht zusammen und „der halbe Weg“ ist vermutlich für beide jeweils nicht tragbar.

Der ultimative Jamaica-Stolperstein liegt in der Flüchtlingspolitik. Solange Seehofer auf seiner Obergrenze beharrt, können die beiden Menschenrechtsparteien FDP und Grüne da nicht mitmachen. Da hilft nur eine flexible Obergrenze und ein Kaltstellen von Seehofer (allerdings war es wohl auch keine gute Wahl der Grünen, gerade Trittin in die Verhandlungskommission zu benennen).

Gerechtigkeit, Braunkohle, Europa, Steuern und andere Themen halte ich bei Jamaica für lösbar.

Klar ist, dass eine erfolgreiche Jamaica bei gleichzeitiger Selbstzerlegung der AfD das Problem Rechtsaußen von selbst löst, Flüchtlinge hin oder her.
Zuletzt geändert von Europa2050 am Di 26. Sep 2017, 08:40, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von Wähler »

Mahmoud hat geschrieben:(26 Sep 2017, 08:28)
Ich persönlich würde es sehr begrüßen, wenn die Grünen eine Jamaika-Koalition umweltpolitisch stark beeinflussen würden, und dafür auf ihre Forderungen bzgl. Zuwanderung vollkommen verzichten würden.
Das große Thema in den nächsten Monaten wird hoffentlich sein: Wie bekommen wir die abgelehnten Asylbewerber wieder raus?
Bei den Themen Einwanderung und Flüchtlinge, Euro-Haushalt und Wegfall des Nettozahlers Großbritannien, Digitalisierung auch in den Randgebieten, Föderalismusreform bei der Bildung, Prekäre Beschäftigungsverhältnisse und schlechte Rentenerwartung, Klimapolitik, Innere und äußere Sicherheit werden sich alle Regierungsparteien und die vermutliche Oppositionspartei SPD aus ihren Komfortecken herausbewegen müssen, damit irgendetwas vorangeht. Da werden die Politiker auch persönlich mehr riskieren müssen. Wird ja auch von vielen Durchschnittsverdienern inzwischen mit gewisser Berechtigung verlangt, um den Wohlstand und die Sicherheit aufrecht erhalten zu können.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von pikant »

Blitzumfrage ARD-Deutschlandtrend

57% der Deutschen wolle Jamaika , grosse Koalition wollen nur 31%
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von jorikke »

H2O hat geschrieben:(25 Sep 2017, 23:19)

Der Grund ist doch sehr klar zu erkennen. Die blanken Zahlen sind so. Die SPD kann nur mit der CDU regieren, ansonsten Null Auswahl, sogar in diesem Sinne erpreßbar. Die CDU kann mit der SPD koalieren oder mit FDP & DIE GRÜNEN. Die CDU ist erpreßbar, wenn sie unbedingt regieren will. Jetzt sind FDP & DIE GRÜNEN in der Lage, für sich das Beste daraus zu machen... wenn sie das möchten. Sie können natürlich auch auf jede Regierungsbeteiligung pfeifen.

Ich bekenne mich zu den DIE GRÜNEN. Ich würde zur Mitarbeit in einer Regierung raten, wenn genügend viele grüne Ziele erreicht werden können. Ansonsten: Viel Glück und gute Reise!
Jeder Protagonist seiner Lieblingspartei ist "dafür" wenn die eigenen Ziele durchgesetzt werden.
In diesem Fall soll die CDU möglichst rechts aktiv werden um die AfD Wähler zurück zu holen, Die Grünen sollen ihre, die FDP wiederum ihre Ziele durchsetzen.
Dann, ja dann ist man für Jamaika.
In diesem Fall kommt das der Quadratur des Kreises gleich.
Die Parteioberen haben es wahrscheinlich schon kapiert, alle müssen Federn lassen.
Nun ist der Wähler dran, die Konsequenz seines Wahlverhaltens zu ertragen.
...etwas Einsicht wäre da nicht schlecht.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von pikant »

Watchful_Eye hat geschrieben:(26 Sep 2017, 02:50)

Ich denke, es wird wieder eine Groko kommen. Ich halte die Ablehnung der Groko seitens der SPD für Taktiererei.
da halte ich zu 100% dagegen und die SPD waere bekloppt wieder in eine grosse Koalition zu gehen und dann bestuende wierlich Gefahr, dass Projekt 18 der FDP nicht erreicht wird.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von pikant »

Alpha Centauri hat geschrieben:(25 Sep 2017, 22:40)

Naja stärkste Kraft ist die Union zwar noch und hat damit einen klaren Regierungsauftrag bekommen ,nur bei diesen Stimmverlusten für die GroKo ist eine Fortsetzung derselbigen eigentlich aber auch nicht zu rechtfertigen,und wie gesagt 20,5% an die SPD ist denke ich eine unmissverständliche Ansage an die Genossenpartei : Ab in die Opposition.
der Waehler hat da gesprochen und heute zeigen ja auch die Umfragen in der ARD, dass der Waehler der SPD seine Partei in der Opposition sehen will.
alles andere ist Selbstmord fuer die grosse Volkspartei SPD.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von Trutznachtigall »

Watchful_Eye hat geschrieben:(26 Sep 2017, 02:50)

Ich denke, es wird wieder eine Groko kommen. Ich halte die Ablehnung der Groko seitens der SPD für Taktiererei. Dessen Mitglieder sind sich viel zu einig dafür, als dass das nicht Teil eines Plans wäre. Merkel will die SPD unbedingt behalten für ihre Europa-Pläne, und das weiß die SPD.

Die SPD wartet, bis sich die Jamaika-Parteien eine blutige Nase holen, um dann zu sehen, wie Merkel angekrochen kommt und die SPD sagen kann "Naaaa gut, zum Wohle des Volkes machen wirs nochmal, aber nur für ganz viele Zugeständnisse". ;)
Aber nur unter der Bedingung, dass Merkel NICHT wieder Kanzlerin wird. :D
☸ڿڰۣ--ڿڰۣ--☸ڿڰۣ--☸ڿڰۣڿڰۣ--☸ڿڰۣ--☸ڿڰۣ--☸ڿڰۣ--☸ڿڰۣ--☸ڿڰۣ--☸ڿڰۣ--☸ڿڰۣ--☸ڿڰۣ--☸ڿڰۣڿڰۣ--☸☸ڿڰۣڿڰۣ
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(26 Sep 2017, 04:06)

Die SPD ist gescheitert, Personell, mit ihrem Wahlprogramm , mit Gabriel als Aussenminister ect. Sie verliert immer mehr den Volksparteistatus.
Nochmal Junior Partner mit Merkel und sie geht auf Tauchkurs unter 20% .

Jetzt heißt es neu ausrichten, in der Opposition wieder an Kante gewinnen, in den Ländern versuchen sich zu stabilisieren und wieder hoch zu kommen.Groko wäre absoluter Wahnsinn.
Ich glaube nicht einmal, daß "Kante", also schroffes Auftreten, diese alte Volkspartei retten würde. Die SPD muß unsere gesellschaftlichen Verhältnisse genau studieren und Schlüsse daraus ziehen, die logisch schwerlich umgestoßen werden können. Dazu muß sie Angebote machen, wie diese Gesellschaft sich weiter entwickeln könnte. Nur mehr Geld für die kleinen Leute wird ihr erstens kaum gedankt, weil das viele wollen, und zweitens gestaltet man so keine Zukunft. Das wird ein schwerer Weg für die SPD, wirklich überzeugende Zukunftsmodelle zu entwickeln... zumal die Wettbewerber doch genau die gleichen Aufgaben zu lösen haben, mit etwas mehr oder weniger Staat, mehr oder weniger Eigenverantwortung. Fast habe ich auch das Gefühl, daß die führenden Parteimitglieder der SPD mit wenigen Ausnahmen eher die politischen Aufstiegsmöglichkeiten als die gesellschaftspolitische Gestaltung im Sinn haben. (Auch darin sind sich die Volksparteien sehr ähnlich; das ist keineswegs als Vorwurf gemeint, sondern eine Folge lang anhaltender politischer Macht dieser Parteien!).

Die FDP mußte sich erst einmal von Grund auf erneuern... keines der bekannten Gesichter. Das kommt unvermeidlich erst wieder durch die Beteiligung an der politischen Macht.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von pikant »

Trutznachtigall hat geschrieben:(26 Sep 2017, 09:02)

Aber nur unter der Bedingung, dass Merkel NICHT wieder Kanzlerin wird. :D
die blebt und hat ja auch die Unterstuetzung der Mehrheit der Deutschen.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von H2O »

jorikke hat geschrieben:(26 Sep 2017, 08:45)

Jeder Protagonist seiner Lieblingspartei ist "dafür" wenn die eigenen Ziele durchgesetzt werden.
In diesem Fall soll die CDU möglichst rechts aktiv werden um die AfD Wähler zurück zu holen, Die Grünen sollen ihre, die FDP wiederum ihre Ziele durchsetzen.
Dann, ja dann ist man für Jamaika.
In diesem Fall kommt das der Quadratur des Kreises gleich.
Die Parteioberen haben es wahrscheinlich schon kapiert, alle müssen Federn lassen.
Nun ist der Wähler dran, die Konsequenz seines Wahlverhaltens zu ertragen.
...etwas Einsicht wäre da nicht schlecht.
Einverstanden; jeder baut erst einmal seine Sicht der Dinge auf. Dann hakt man ab, wo man die Dinge gleich oder sehr ähnlich sieht, und danach geht es um im Grunde Unvereinbares. Da muß man sich eben auf einem erträglichen Mittelweg treffen oder feststellen, das "es" ganz einfach nicht zu machen ist. Durch ihren Machtanspruch ist die Union zu größeren Zugeständnissen zu bewegen als DIE GRÜNEN oder die FDP, die sich mit einem Aufenthalt in der Opposition durchaus anfreunden können. Wie die beiden "Kleinen" miteinander auskommen werden, das ist die offene Frage. Die haben derzeit beide im Grunde nichts zu verlieren, die Union schon.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von H2O »

pikant hat geschrieben:(26 Sep 2017, 09:22)

die blebt und hat ja auch die Unterstuetzung der Mehrheit der Deutschen.
Das mag so schon sein; aber: In der Politik sind sich die Hauptdarsteller selbst die Nächsten. Die verschwören sich so auch zum Königinnenmord, wenn sie damit ihre eigene Haut retten können... oder das zumindest meinen.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von Trutznachtigall »

H2O hat geschrieben:(26 Sep 2017, 09:08)

Ich glaube nicht einmal, daß "Kante", also schroffes Auftreten, diese alte Volkspartei retten würde. Die SPD muß unsere gesellschaftlichen Verhältnisse genau studieren und Schlüsse daraus ziehen, die logisch schwerlich umgestoßen werden können. Dazu muß sie Angebote machen, wie diese Gesellschaft sich weiter entwickeln könnte. Nur mehr Geld für die kleinen Leute wird ihr erstens kaum gedankt, weil das viele wollen, und zweitens gestaltet man so keine Zukunft. Das wird ein schwerer Weg für die SPD, wirklich überzeugende Zukunftsmodelle zu entwickeln... zumal die Wettbewerber doch genau die gleichen Aufgaben zu lösen haben, mit etwas mehr oder weniger Staat, mehr oder weniger Eigenverantwortung. Fast habe ich auch das Gefühl, daß die führenden Parteimitglieder der SPD mit wenigen Ausnahmen eher die politischen Aufstiegsmöglichkeiten als die gesellschaftspolitische Gestaltung im Sinn haben. (Auch darin sind sich die Volksparteien sehr ähnlich; das ist keineswegs als Vorwurf gemeint, sondern eine Folge lang anhaltender politischer Macht dieser Parteien!).

Die FDP mußte sich erst einmal von Grund auf erneuern... keines der bekannten Gesichter. Das kommt unvermeidlich erst wieder durch die Beteiligung an der politischen Macht.
Danke für den Kommentar!!!!
☸ڿڰۣ--ڿڰۣ--☸ڿڰۣ--☸ڿڰۣڿڰۣ--☸ڿڰۣ--☸ڿڰۣ--☸ڿڰۣ--☸ڿڰۣ--☸ڿڰۣ--☸ڿڰۣ--☸ڿڰۣ--☸ڿڰۣ--☸ڿڰۣڿڰۣ--☸☸ڿڰۣڿڰۣ
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von Dark Angel »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Sep 2017, 21:58)

Man kann auch in der Opposition gestalten. FDP und Grüne auf Selbstmordmission zu schicken wird die Demokratie in Deutschland mMn. nicht voran bringen, Merkel hat die Wahl verloren, sie sollte Größe zeigen und den Weg für einen Neuanfang frei machen.
Das wird sie nicht tun, dazu ist sie zu machtbesessen.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von pikant »

Dark Angel hat geschrieben:(26 Sep 2017, 09:58)

Das wird sie nicht tun, dazu ist sie zu machtbesessen.
Merkel hat einen klaren Regierungsauftrag erhalten!
Jetzt gilt es, den Willen des Waehlers umzusetzen und 58% sind heute laut einer repraesentativen Blitzumfrage der ARD dafuer, dass Merkel weiter Bundeskanzlerin bleibt und 57% wuenschen sich Jamaika.
das kann und darf die Politik nicht ignorieren, wenn man nicht weiter Politikverdrossenheit schueren will :)
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von relativ »

jorikke hat geschrieben:(26 Sep 2017, 08:45)

Jeder Protagonist seiner Lieblingspartei ist "dafür" wenn die eigenen Ziele durchgesetzt werden.
In diesem Fall soll die CDU möglichst rechts aktiv werden um die AfD Wähler zurück zu holen, Die Grünen sollen ihre, die FDP wiederum ihre Ziele durchsetzen.
Dann, ja dann ist man für Jamaika.
In diesem Fall kommt das der Quadratur des Kreises gleich.
Die Parteioberen haben es wahrscheinlich schon kapiert, alle müssen Federn lassen.
Nun ist der Wähler dran, die Konsequenz seines Wahlverhaltens zu ertragen.
...etwas Einsicht wäre da nicht schlecht.
Dem kann ich nur zustimmen, der Wähler muss verstehen, daß Kompromisse unausweichlich sind, wenn so eine Koalition funktionieren soll.
Einerseit hörte man häufig beschwerden über den Einheitsbrei und zu großen Konsens in der großen Koalition und jetzt soll bei der möglichen dreier Konstellation alles stabil und Harmonisch ablaufen, weil die Aufgaben ja so groß sind. Igrendetwas stimmt da m.M. nicht bei einigen Wählern und Teilen der öffentlichen Wahrnehmung.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von Trutznachtigall »

pikant hat geschrieben:(26 Sep 2017, 10:05)

Merkel hat einen klaren Regierungsauftrag erhalten!
Jetzt gilt es, den Willen des Waehlers umzusetzen und 58% sind heute laut einer repraesentativen Blitzumfrage der ARD dafuer, dass Merkel weiter Bundeskanzlerin bleibt und 57% wuenschen sich Jamaika.
das kann und darf die Politik nicht ignorieren, wenn man nicht weiter Politikverdrossenheit schueren will :)
Das kann und darf "DIE Politik" nicht ignorieren! Wer ist denn DIE Politik? Du schwurbelst genauso unverbindlich und schwammig rum wie unsere (Noch-)Kanzlerin. :)

Merkels "klarer" Regierungsauftrag ist sichtlich geschrumpft. Die SPD will/kann nicht mehr und weder die FDP noch die Grünen haben offensichtlich allzu große Lust, Madame die Schleppe zu tragen oder den Steigbügel zu halten. Ja, was kann Madame denn nun tun, um den angeblichen Wählerwillen umzusetzen? An ihr wirds doch hauptsächlich liegen. Gib ihr doch mal nen guten Tipp. Hat sie nämlich bitter nötig.
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JJazzGold
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von JJazzGold »

Europa2050 hat geschrieben:(26 Sep 2017, 08:36)

Letztlich muss sich jede Partei die Frage stellen;
Was von meinem Programm hätte ich gerne, kann aber drauf verzichten, wenn ich andere wichtige Sachen erreiche, die ich in der Opposition nicht erreichen würde?
Was von meinem Programm ist unverzichtbar?

Bei R2G2 sehe ich solche Probleme in der Wirtschaftspolitik zwischen FDP und Linke. Da wird man kaum zusammenkommen ohne dass einer der Beiden seine Identität aufgibt. Staatsversorgung und Eigenverantwortung passen in Reinkultur nicht zusammen und „der halbe Weg“ ist vermutlich für beide jeweils nicht tragbar.

Der ultimative Jamaica-Stolperstein liegt in der Flüchtlingspolitik. Solange Seehofer auf seiner Obergrenze beharrt, können die beiden Menschenrechtsparteien FDP und Grüne da nicht mitmachen. Da hilft nur eine flexible Obergrenze und ein Kaltstellen von Seehofer (allerdings war es wohl auch keine gute Wahl der Grünen, gerade Trittin in die Verhandlungskommission zu benennen).

Gerechtigkeit, Braunkohle, Europa, Steuern und andere Themen halte ich bei Jamaica für lösbar.

Klar ist, dass eine erfolgreiche Jamaica bei gleichzeitiger Selbstzerlegung der AfD das Problem Rechtsaußen von selbst löst, Flüchtlinge hin oder her.
Habeck hat heute im Moma der CSU quasi die goldene Brücke gebaut, indem er darauf verwies, dass eine de facto Obergrenze durch eine gemeinschaftlich Reform des Einwanderungsgesetzes geschaffen würde, wovon das GG geregelte Asylverfahren rechtlich nicht betroffen wäre.
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relativ
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von relativ »

Watchful_Eye hat geschrieben:(26 Sep 2017, 02:50)

Ich denke, es wird wieder eine Groko kommen. Ich halte die Ablehnung der Groko seitens der SPD für Taktiererei. Dessen Mitglieder sind sich viel zu einig dafür, als dass das nicht Teil eines Plans wäre. Merkel will die SPD unbedingt behalten für ihre Europa-Pläne, und das weiß die SPD.

Die SPD wartet, bis sich die Jamaika-Parteien eine blutige Nase holen, um dann zu sehen, wie Merkel angekrochen kommt und die SPD sagen kann "Naaaa gut, zum Wohle des Volkes machen wirs nochmal, aber nur für ganz viele Zugeständnisse". ;)
Ich glaube nicht, daß dies grundsätzlich eine Taktiererei ist. Die wollen wirklich in die Opposition. Aber natürlich werden dann die Karten wieder neu gemischt, wenn Jameika einfach nicht zu stande kommt. Ob die SPD dann bereit ist Neuwahlen zu riskieren, wage ich nicht zu vorherzusehen.
Ganz viele Zugeständnisee hatte die SPD auch schon bei der letzten Groko, es hat ihnen nix genutzt, weil Mutti alles ohne großes Aufbegehren abgenickt hat und so der öffentliche Eindruck entstanden ist, die hätte dies auch ohne die SPD gemacht.
Das die SPD sich so schnell entschieden hat, war natürlich eine taktische Entscheidung, die meiner einschätzung schon lange für so einen Wahlausgang geplant war. Die SPD musste also gar keine Nacht mehr drüber schlafen. Schulz beleidigte Leberwurst auftritt in der Elefantenrunde ändert daran m.M. auch nix.
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relativ
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von relativ »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Sep 2017, 10:25)

Habeck hat heute im Moma der CSU quasi die goldene Brücke gebaut, indem er darauf verwies, dass eine de facto Obergrenze durch eine gemeinschaftlich Reform des Einwanderungsgesetzes geschaffen würde, wovon das GG geregelte Asylverfahren rechtlich nicht betroffen wäre.
Eben, aber dafür muss die CSU erstmal für ein Einwanderungsgesetz stimmen, hat sie bisher ja auch abgelehnt´. Aber dies ist auf jedenfall ein Kompromissweg. Ich Orakel mal, daß die CSU diesmal etliche Kröden schlucken muss, große CSU Projekte wie die Mütterrente, Maut ect. wirds wohl diesmal nicht geben.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von DarkLightbringer »

Das Votum des Wählers ist zu respektieren. Neuwahlen entsprächen der Wiederholung einer Frage, die bereits beantwortet worden ist.

Und selbstverständlich sind Parteien nicht nur dazu da, mit Glasperlen zu spielen, sondern der Staatsräson den Vorzug zu geben.

Einer neusten Umfrage zufolge steigt die Popularität einer Jamaika-Koalition. Das Volk bittet untertänigst darum, verantwortlich regiert zu werden.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von JJazzGold »

relativ hat geschrieben:(26 Sep 2017, 10:29)

Eben, aber dafür muss die CSU erstmal für ein Einwanderungsgesetz stimmen, hat sie bisher ja auch abgelehnt´. Aber dies ist auf jedenfall ein Kompromissweg. Ich Orakel mal, daß die CSU diesmal etliche Kröden schlucken muss, große CSU Projekte wie die Mütterrente, Maut ect. wirds wohl diesmal nicht geben.
Die CSU ist, wie Söder zynisch und korrekt konstatierte, jetzt die kleinste Partei in Koalitionsverhandlungen. Da wird ihr zwangsläufig nichts anderes übrig bleiben, als ein paar Kröten zu schlucken. Beide Verhandlungspartner, FDP und Grüne, wissen, dass 2018 in Bayern Wahlen anstehen und sie wissen, was das für eine Partei bedeutet, das haben sie oft selbst erfahren. Zudem steht auch in Niedersachsen nächsten Monat eine Wahl an. Man wird sich ergo bemühen, die Kröten in Form und Zeitrahmen so zu verpacken, dass deren Schlucken dem jeweiligen Wählerkkientel keinen dauerhaften Schluckauf verursacht.
Zuletzt geändert von JJazzGold am Di 26. Sep 2017, 10:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von pikant »

DarkLightbringer hat geschrieben:(26 Sep 2017, 10:36)

Das Votum des Wählers ist zu respektieren. Neuwahlen entsprächen der Wiederholung einer Frage, die bereits beantwortet worden ist.

Und selbstverständlich sind Parteien nicht nur dazu da, mit Glasperlen zu spielen, sondern der Staatsräson den Vorzug zu geben.

Einer neusten Umfrage zufolge steigt die Popularität einer Jamaika-Koalition. Das Volk bittet untertänigst darum, verantwortlich regiert zu werden.
ich war ja schon vor der Wahl fuer diese Konstellation und jetzt nach der Wahl sagen knapp 60% der Deutschen, dass Sie Jamaika wollen und nicht mehr diese grosse Koalition.
CDU, CSU, FDP und Gruene sind nun aufgerufen diesem Wunsch Taten folgen zu lassen.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von Alpha Centauri »

relativ hat geschrieben:(26 Sep 2017, 10:26)

Ich glaube nicht, daß dies grundsätzlich eine Taktiererei ist. Die wollen wirklich in die Opposition. Aber natürlich werden dann die Karten wieder neu gemischt, wenn Jameika einfach nicht zu stande kommt. Ob die SPD dann bereit ist Neuwahlen zu riskieren, wage ich nicht zu vorherzusehen.
Ganz viele Zugeständnisee hatte die SPD auch schon bei der letzten Groko, es hat ihnen nix genutzt, weil Mutti alles ohne großes Aufbegehren abgenickt hat und so der öffentliche Eindruck entstanden ist, die hätte dies auch ohne die SPD gemacht.
Das die SPD sich so schnell entschieden hat, war natürlich eine taktische Entscheidung, die meiner einschätzung schon lange für so einen Wahlausgang geplant war. Die SPD musste also gar keine Nacht mehr drüber schlafen. Schulz beleidigte Leberwurst auftritt in der Elefantenrunde ändert daran m.M. auch nix.

Wäre die SPD Spitze, wirklich so unklug und würde noch einmal in eine GroKo eintreten wäre dass ihr 100%prozentiges politisches Todesurteil
Zuletzt geändert von Alpha Centauri am Di 26. Sep 2017, 10:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von relativ »

JJazzGold hat geschrieben:(26 Sep 2017, 10:39)

Die CSU ist, wie Söder zynisch und korrekt konstatierte, jetzt die kleinste Partei in Koalitionsverhandlungen. Da wird ihr zwangsläufig nichts anderes übrig bleiben, als ein paar Kröten zu schlucken. Beide Verhandlungspartner, FDP und Grüne, wissen, dass 2018 in Bayern Wahlen anstehen und sie wissen, was das für eine Partei bedeutet, das haben sie oft selbst erfahren. Zudem steht auch in Niedersachsen nächsten Monat eine Wahl an. Man wird sich ergo bemühen, die Kröten in Form und Zeitrahmen so zu verpacken, dass deren Schlucken dem jeweiligen Wählerkkientel keinen dauerhaften Schluckauf verursacht.
Das wird die Kunst sein. Ich bin gespannt wie sich das entwickelt, auch wie sich meine Grünen dabei anstellen, Trittin hätte ich jetzt auch nicht mit ins Boot geholt, nicht bei dieser Konstellation. Aber schauen wir mal.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von relativ »

Alpha Centauri hat geschrieben:(26 Sep 2017, 10:46)

Wäre die SPD Spitze, wirklich so unklug und würde noch einmal in eine GroKo eintreten wäre dass ihr 10%prozentiges politisches Todesurteil
Nun ob eine Neuwahl besser wäre bleibt dahingestellt. Ich würde aber darauf wetten, daß die SPD, wenn es wirklich nicht anders geht, ihrer Verantwortung für Deutschland gerecht wird, auch wenn dies für sie vermutlich wieder Nachteile hätte.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von Alpha Centauri »

pikant hat geschrieben:(26 Sep 2017, 10:41)

ich war ja schon vor der Wahl fuer diese Konstellation und jetzt nach der Wahl sagen knapp 60% der Deutschen, dass Sie Jamaika wollen und nicht mehr diese grosse Koalition.
CDU, CSU, FDP und Gruene sind nun aufgerufen diesem Wunsch Taten folgen zu lassen.
Naja mangels rechnerischer und politischer Alternativen und da die GroKo abgekanzelt wurde, bleibt ja nur Jamaika übrig

Und eine Neuwahl da wüsste ich nicht wirklich was die bringen sollte.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von Alpha Centauri »

relativ hat geschrieben:(26 Sep 2017, 10:50)

Nun ob eine Neuwahl besser wäre bleibt dahingestellt. Ich würde aber darauf wetten, daß die SPD, wenn es wirklich nicht anders geht, ihrer Verantwortung für Deutschland gerecht wird, auch wenn dies für sie vermutlich wieder Nachteile hätte.


Nein ich glaube diesmal geht den Sozen ihre eigene Partei vor. Sie werden nicht ihrer Existenz als politische Kraft in DE riskieren wollen.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von Sybilla »

pikant hat geschrieben:(26 Sep 2017, 08:33)

das ist Theorie, die Praxis seiht vollkommen anders aus.
Gruene, FDP und FW waeren doch bescheuert in eine Viererkoaltion zu gehen wenn es alleine mit der CSU reicht.
die Vergangenheit hat mich ja darin noch bestaetigt.
Wenn die CSU aber von jetzt 38 % nach Eintritt in die Jamaika Koalition auf unter 35 % fällt ist sie zum ersten klar abgewählt und zum zweiten reicht es dann in einer zweier Koalition nicht mehr und Jamaika in Bayern trotz eindeutiger Abwahl kann sich wohl keiner vorstellen. Nein die Koalition mit der FDP war für die CSU eine Demütigung. Die CSU möchte in Bayern keine 35 % oder 38 % sondern 50 + X %. Im übrigen in den Umfragen selbst am Wahlsonntag wurden ihr noch 47 % vorhergesagt.

Umfragen sagen meistens das aus was gehört werden möchte (Clinton gewinnt- Brexit Nein, Union bei 38 % usw...) - jetzt sind auf einmal alle für eine Jamaika-Koalition. Hätte die SPD die GroKo fortgesetzt wette ich das die Umfragen auch das bestätigt hätten. Für mich reiner Unfug diese angeblichen Umfragen.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von DarkLightbringer »

pikant hat geschrieben:(26 Sep 2017, 10:41)

ich war ja schon vor der Wahl fuer diese Konstellation und jetzt nach der Wahl sagen knapp 60% der Deutschen, dass Sie Jamaika wollen und nicht mehr diese grosse Koalition.
CDU, CSU, FDP und Gruene sind nun aufgerufen diesem Wunsch Taten folgen zu lassen.
Die "Westerwelle-Trittin-Jahre" sind vorbei, wie Robert Habeck im Mai des Jahres sagte.
Die Vertreter eines freiheitlichen und liberalen Rechtsstaates sind jetzt die natürlichen Verbündeten, vom Prinzip her. Da muss man ein Stück weit neu denken. Im Detail mag es Knackpunkte geben, sicher. Aber jede Reformkoalition lebt auch von Spannung.
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Re: Jamaika: Die neue Bundesregierung

Beitrag von Sybilla »

Alpha Centauri hat geschrieben:(26 Sep 2017, 10:50)

Naja mangels rechnerischer und politischer Alternativen und da die GroKo abgekanzelt wurde, bleibt ja nur Jamaika übrig

Und eine Neuwahl da wüsste ich nicht wirklich was die bringen sollte.
Nö, es gibt auch die Option einer GroKo ohne Merkel spätestens nach Neuwahlen.
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