Seite 1 von 1

Wahltagsbefragungen nicht veröffentlichen - Ein Anachronismus?

Verfasst: Fr 12. Mai 2017, 08:21
von Kritikaster
Hallo, werte ForistINNen!

Im Zusammenhang mit den aktuellen Wahlen kam mir ein Gedanke, zu dem mich Eure Meinung interessieren würde. Es geht um Folgendes:

Bekanntlich erhält die deutsche Öffentlichkeit die ersten Prognosen, erstellt anhand von Wahltagsbefragungen, zum Ausgang einer Wahl Punkt 18.00 Uhr. Als ich am letzten Sonntag (pünktlich zu 08.00 Uhr ;) ) im Wahllokal erschien, hatte ich kurz Zeit, mich mit den dortigen Wahlhelfern zu unterhalten. Dabei kam zur Sprache, dass selbstverständlich jeder Wahlberechtigte, der bis 18.00 Uhr im Wahllokal eintrifft, seine Stimme noch abgeben kann, egal, wie viel Zeit er sich in der Wahlkabine für seine Entscheidung lässt.

Nun ist es nach meiner Erinnerung so, dass man im Laufe eines Wahltages keine Zwischenergebnisse der Befragungen veröffentlicht, um die Wähler in ihrer Entscheidung nicht zu beeinflussen, ein Stichwort dazu wäre "taktisches Wählen". Heutzutage ist aber so ziemlich jede/r in der Lage, auch unterwegs auf Mobilgeräten Informationen in Echtzeit zu erhalten. Wer also kurz vor 18.00 Uhr im Wahllokal eintrifft und über ein entsprechendes Empfangsgerät verfügt, kann seine Wahlentscheidung in der Wahlkabine durchaus an den 18.00-Uhr-Prognosen ausrichten.

Zugegeben, das ist ein konstruiertes Szenario, zeigt aber m.E., dass man von Zeit zu Zeit über die Sinnhaftigkeit bestehender Regelungen neu nachdenken sollte.

Re: Wahltagsbefragungen nicht veröffentlichen - Ein Anachronismus?

Verfasst: Fr 12. Mai 2017, 11:28
von Senexx
Danke für den Hinweis. Ich werde am 24. September um 17.59h ins Wahllokal marschieren und warte dann die Prognosen ab. Dann gebe ich meine Stimme und entscheide die Bundestagswahl. :thumbup:

Re: Wahltagsbefragungen nicht veröffentlichen - Ein Anachronismus?

Verfasst: Fr 12. Mai 2017, 12:31
von Kritikaster
Senexx hat geschrieben:(12 May 2017, 11:28)

Danke für den Hinweis. Ich werde am 24. September um 18.59h ins Wahllokal marschieren und warte dann die Prognosen ab. Dann gebe ich meine Stimme und entscheide die Bundestagswahl. :thumbup:
Jede Wette, dass Du um 18.59h da nichts mehr wirst! :cool:

Re: Wahltagsbefragungen nicht veröffentlichen - Ein Anachronismus?

Verfasst: So 14. Mai 2017, 20:57
von Cat with a whip
Kritikaster hat geschrieben:(12 May 2017, 08:21)

Hallo, werte ForistINNen!

Im Zusammenhang mit den aktuellen Wahlen kam mir ein Gedanke, zu dem mich Eure Meinung interessieren würde. Es geht um Folgendes:

Bekanntlich erhält die deutsche Öffentlichkeit die ersten Prognosen, erstellt anhand von Wahltagsbefragungen, zum Ausgang einer Wahl Punkt 18.00 Uhr. Als ich am letzten Sonntag (pünktlich zu 08.00 Uhr ;) ) im Wahllokal erschien, hatte ich kurz Zeit, mich mit den dortigen Wahlhelfern zu unterhalten. Dabei kam zur Sprache, dass selbstverständlich jeder Wahlberechtigte, der bis 18.00 Uhr im Wahllokal eintrifft, seine Stimme noch abgeben kann, egal, wie viel Zeit er sich in der Wahlkabine für seine Entscheidung lässt.

Nun ist es nach meiner Erinnerung so, dass man im Laufe eines Wahltages keine Zwischenergebnisse der Befragungen veröffentlicht, um die Wähler in ihrer Entscheidung nicht zu beeinflussen, ein Stichwort dazu wäre "taktisches Wählen". Heutzutage ist aber so ziemlich jede/r in der Lage, auch unterwegs auf Mobilgeräten Informationen in Echtzeit zu erhalten. Wer also kurz vor 18.00 Uhr im Wahllokal eintrifft und über ein entsprechendes Empfangsgerät verfügt, kann seine Wahlentscheidung in der Wahlkabine durchaus an den 18.00-Uhr-Prognosen ausrichten.

Zugegeben, das ist ein konstruiertes Szenario, zeigt aber m.E., dass man von Zeit zu Zeit über die Sinnhaftigkeit bestehender Regelungen neu nachdenken sollte.
Das war ja schon so als man transportable Transistorradios in Westetaschengröße hatte. Die gabs schon vor einem halben jahrhundert.
Ich würde dafür plädieren noch ne Stunde bis 19.00 warten, dann würde der größere Auszählungsfortschritt schonmal solidere Zahlen liefern und man spart sich ne Menge überflüssiges Gesabbel und Durcheinander über unklare Mehrheitsverhältnisse. :D

Aber auf mich hört ja niemand.