Bundestagswahl 2017

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pikant
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von pikant »

Tischler hat geschrieben:(31 Mar 2017, 13:30)

Das scheint die Antwort auf die Landtagswahl im Saarland sein. Rot Rot Grün treibt viele Wähler in die Arme der CDU und vor allem in Bayern wird dagegen regelmäßig Stimmung gemacht.
ja, SPD und vor allem die Gruenen haben wegen dieser Konstellationsgefahr an die CDU abgegeben - den Gruenen hat dies den Einzug in den Landtag gekostet und der SPD trotz Rueckenwind aus Berlin Verluste.
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Der General
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Der General »

pikant hat geschrieben:(31 Mar 2017, 14:40)

Ampel wuerde passen - Jetzt hat sich auch FDP-Vize Kubicki gemeldet und sieht 'keine Angstperlen mehr auf der Stirn' bei SPD-Gruene und FDP! und der Lambsdorf im Europaparlament wuenscht sich die Ampel, waehrend Lindner sich nicht festlegen wollte und nur Koalitionen mit AfD und Linkspartei kategorisch ausschloss, ansonsten offen ueber Inhalte
Schulz und Gabriel sind Ampelfans und bei den Gruenen sehen ich da auch keine Problem

Sozial, Umwelt und Wirtschaft zusammen - das koennte wieder neue Dynamik schaffen.

Ampel waere zudem ein klare Bekenntnis zur Mitte, Stabilitaet und gegen Raender.
Der "Einheitsbrei" muß zusammen gehalten werden, egal wie notfalls dann auch mit den Neoliberalen ;)

Für mich ist das nur eine große Lachnummer, wenn sich jetzt die SPD plötzlich mit der FDP "verbrüdert". Passt ganz genau zu meinen Beiträgen in den anderen Strängen, wo ich darauf hingewiesen habe, wie die SPD tickt :cool:
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Brainiac
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Brainiac »

Tja, es ist die Crux. Bekennt sich die SPD zur Ampel, gewinnt sie in der Mitte und verliert links. Bekennt sie sich zu RRG, ist es genau umgekehrt.

Unabhängig von meiner persönlichen Präferenz für die Ampel halte ich diese insgesamt für erfolgversprechender, da diese BTW in der Mitte entschieden werden wird, nicht am Rand.
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von pikant »

Der General hat geschrieben:(31 Mar 2017, 14:48)

Der "Einheitsbrei" muß zusammen gehalten werden, egal wie notfalls dann auch mit den Neoliberalen ;)

Für mich ist das nur eine große Lachnummer, wenn sich jetzt die SPD plötzlich mit der FDP "verbrüdert". Passt ganz genau zu meinen Beiträgen in den anderen Strängen, wo ich darauf hingewiesen habe, wie die SPD tickt :cool:
die Ampel arbeitet gut in Rheinland-Pfalz und mir geht es um die Inhalte und nicht um Begriffe wie 'Neoliberal' , 'Einheitsbrei' und so.
man muss auch sehen, dass ein LInksbuendnis auf der rechten Seite mobilisiert und der CDU Stimmen bringt, wie wir im Saarland gesehen haben.
bei einer Ampel fallen diese Mobilisierungstendenzen weg und die buergerlichen Waehler bei Gruenen und SPD gehen nicht von der Fahne.
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Der General »

pikant hat geschrieben:(31 Mar 2017, 14:43)

ja, SPD und vor allem die Gruenen haben wegen dieser Konstellationsgefahr an die CDU abgegeben - den Gruenen hat dies den Einzug in den Landtag gekostet und der SPD trotz Rueckenwind aus Berlin Verluste.
Es gibt keine Koalitionsgefahr !

Richtig Gute Politik muß dafür kämpfen, das auch unliebsame Koalitionen gut sein werden. Gerade das ist doch Politik, die Wähler davon zu überzeugen und nicht beim geringsten Gegenwind einknicken nur weil man mit aller Gewalt an die Macht will.

Will die SPD tatsächlich "Soziale Gerechtigkeit" umsetzen, gibt es als einzige Partner-Partei nur DIE LINKE. Es wäre jetzt die Aufgabe, wenn man es ehrlich meint, dafür zu werben und die Wähler davon zu überzeugen !

Schafft man es letztendlich nicht muß man den Wählerwillen dann akzeptieren. Trotzdem hat man dann ehrliche und gute Politik betrieben ohne sich zu verbiegen bzw. zu verraten.
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von schokoschendrezki »

pikant hat geschrieben:(29 Mar 2017, 15:02)

Afd ist im freien Fall, da hilft auch nicht so ein Vorschlag, der gegen deutsches und EU Recht massiv verstoesst und von einem rechten AfD-ler kommen koennte mit Realitaetsverweigerung.
spielt fuer die BTW keine Rolle.
Im "freien Fall" zwar noch nicht aber doch seit einiger Zeit im "Sinkflug". Im freien Fall ist sie vielleicht dann, wenn Frauke Petry es tatsächlich wahr macht und sich aus Partei und Politik zurückzieht (wie heute in etlichen Zeitungen aufgrund einiger ihrer Äußerungen gemunkelt wird). Dann übernehmen für den Normalbürger unwählbare Hardliner das Ruder oder die AfD zerlegt sich endgültig selbst.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von pikant »

Brainiac hat geschrieben:(31 Mar 2017, 14:56)

Tja, es ist die Crux. Bekennt sich die SPD zur Ampel, gewinnt sie in der Mitte und verliert links. Bekennt sie sich zu RRG, ist es genau umgekehrt.

Unabhängig von meiner persönlichen Präferenz für die Ampel halte ich diese insgesamt für erfolgversprechender, da diese BTW in der Mitte entschieden werden wird, nicht am Rand.
wenn der Buerger eine klare Alternative zur grossen Koalition aufgezeigt bekommt, kann das Dynamik entfalten und vor allem Gruene und FDP sind motiviert um regieren zu koennen.
Gruene und FDP sind gut beraten sich nicht auf die Ampel festzulegen, sie aber als erste Option anzusehen - wenn die CDU gewinnt, dann kann man immer noch auf Jamaika spielen.
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von John Galt »

Brainiac hat geschrieben:(31 Mar 2017, 14:56)

Tja, es ist die Crux. Bekennt sich die SPD zur Ampel, gewinnt sie in der Mitte und verliert links. Bekennt sie sich zu RRG, ist es genau umgekehrt.

Unabhängig von meiner persönlichen Präferenz für die Ampel halte ich diese insgesamt für erfolgversprechender, da diese BTW in der Mitte entschieden werden wird, nicht am Rand.
Die Ampel wäre mit der schröderischen SPD leichter zu bewerkstelligen als mit der Schulzi-SPD.

Schröder: Arbeitsmarktreformen, Steuersenkungen
Schulzi: (nutzlose) Staatsleistungen für alle.

Abgesehen davon steht die Ampel momentan schlechter da als RRG.
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von pikant »

John Galt hat geschrieben:(31 Mar 2017, 15:05)



Abgesehen davon steht die Ampel momentan schlechter da als RRG.
das kann sich nach der NRW-Wahl schnell aendern, wennd die FDP durch ein gutes Ergebnis Aufwind bekommt und sowahl FDP wie auch Gruene werden wohl ohne Koalitionsaussage in den Wahlkampf ziehen und da bieten sich dann Moeglichkeiten um eine weitere Legislatur CDU-SPD zu verhindern.
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Der General »

Brainiac hat geschrieben:(31 Mar 2017, 14:56)

Tja, es ist die Crux. Bekennt sich die SPD zur Ampel, gewinnt sie in der Mitte und verliert links. Bekennt sie sich zu RRG, ist es genau umgekehrt.

Unabhängig von meiner persönlichen Präferenz für die Ampel halte ich diese insgesamt für erfolgversprechender, da diese BTW in der Mitte entschieden werden wird, nicht am Rand.
Alles Richtig ! Allerdings hätte die SPD dann ein anderes Kernthema belegen müssen. Für "Soziale Gerechtigkeit" kämpfen um dann womöglich mit der FDP koalieren, die eigentlich genau das Gegenteil vertritt, ist einfach nur lächerlich !

Jetzt weiß ich noch nicht einmal ob das auch tatsächlich alles so stimmt, ich habe mich da noch gar nicht drüber informiert. Sollte es stimmen, dann fährt die SPD schon jetzt ein wischi waschi Kurs der mehr Schadet als er einbringt, wobei der Wahlkampf noch nicht einmal begonnen hat.

DIE LINKE wird sich freuen und ganz sicher, kann man darauf hoffen, das Ergebniss aus 2013 zu verbessern dank SPD.
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Brainiac »

John Galt hat geschrieben:(31 Mar 2017, 15:05)

Die Ampel wäre mit der schröderischen SPD leichter zu bewerkstelligen als mit der Schulzi-SPD.

Schröder: Arbeitsmarktreformen, Steuersenkungen
Schulzi: (nutzlose) Staatsleistungen für alle.

Abgesehen davon steht die Ampel momentan schlechter da als RRG.
Letzteres stimmt natürlich, derzeit und bislang.

Ersteres würde ich so nicht unterschreiben. Schulz hat jetzt stark polarisiert und ist im Wahlkampfmodus, grundsätzlich halte ich ihn nicht für deutlich weiter links als Schröder. Der ja auch nicht mit der Ankündigung der Agenda Kanzler wurde, die kam später.
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Brainiac hat geschrieben:(31 Mar 2017, 14:56)

Tja, es ist die Crux. Bekennt sich die SPD zur Ampel, gewinnt sie in der Mitte und verliert links. Bekennt sie sich zu RRG, ist es genau umgekehrt.

Unabhängig von meiner persönlichen Präferenz für die Ampel halte ich diese insgesamt für erfolgversprechender, da diese BTW in der Mitte entschieden werden wird, nicht am Rand.
Zumal die Enteignungs- und Verstaatlichungsphantasien der Linken mit der SPD oder den Grünen wohl kaum zu machen sind.
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Wähler »

pikant hat geschrieben:(31 Mar 2017, 15:11)
das kann sich nach der NRW-Wahl schnell aendern, wennd die FDP durch ein gutes Ergebnis Aufwind bekommt und sowahl FDP wie auch Gruene werden wohl ohne Koalitionsaussage in den Wahlkampf ziehen und da bieten sich dann Moeglichkeiten um eine weitere Legislatur CDU-SPD zu verhindern.
Bei Jamaika passt hauptsächlich das Flüchtlingsthema überhaupt nicht zu Schwarz-Grün-Gelb. Bei einer möglichen Ampel müsste die FDP ziemlich viel Kreide fressen, um nicht gegen die Linke ausgetauscht zu werden. Je schwächer die AfD, um so wahrscheinlicher eine starke Union. Die Rot-Rot-Grün-Werber werden nach der Saarlandwahl erst einmal abtauchen und das Ergebnis der NRW-Wahl abwarten. Die Lust auf eine große Koalition dürfte sich sowohl bei SPD, als auch bei der Union sehr in Grenzen halten. Viel hängt aber bei dem munteren Farbenspiel davon ab, ob die FDP wieder in den Bundestag einzieht. Die Europapolitik wird wahrscheinlich nur eine Rolle am Rand spielen.
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Brainiac »

Der General hat geschrieben:(31 Mar 2017, 15:15)

Alles Richtig ! Allerdings hätte die SPD dann ein anderes Kernthema belegen müssen. Für "Soziale Gerechtigkeit" kämpfen um dann womöglich mit der FDP koalieren, die eigentlich genau das Gegenteil vertritt, ist einfach nur lächerlich !

Für die, die Soziale Gerechtigkeit nur als eine ja/nein-Entscheidung, also rein schwarz/weiss, betrachten, mag das so sein.

Ansonsten lässt sich in einer Ampel in der Hinsicht natürlich mehr bewerkstelligen als in einer GroKo oder gar Schwarz/Gelb. Die FDP würde ja nicht die grösste Partei der Ampel sein und Kompromisse eingehen müssen.
Jetzt weiß ich noch nicht einmal ob das auch tatsächlich alles so stimmt, ich habe mich da noch gar nicht drüber informiert. Sollte es stimmen, dann fährt die SPD schon jetzt ein wischi waschi Kurs der mehr Schadet als er einbringt, wobei der Wahlkampf noch nicht einmal begonnen hat.

DIE LINKE wird sich freuen und ganz sicher, kann man darauf hoffen, das Ergebniss aus 2013 zu verbessern dank SPD.
Ich gebe dir insofern recht, als mich dieser bisherige Fokus von Schulz auf der sozialen Frage auch etwas gewundert hat. Man dachte wohl, das ist das Markenzeichen der SPD, also müssen wir da was machen.

Eigentlich ist das wichtigste Thema aber ein anderes, und zwar genau das, womit man Schulz sowieso, wie kaum einen anderen deutschen Politiker, verbindet. Man konnte das hier im Forum gut an den ersten Reaktionen auf seine Nominierung erkennen.

Ich denke, nur mit dem Thema Europa und EU, und irgendeinem überzeugenden Ansatz dazu, kann Schulz die Wahl gewinnen. Selbstverständlich auch verlieren, hop oder top.
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von CaptainJack »

Der General hat geschrieben:(31 Mar 2017, 15:15)

Alles Richtig ! Allerdings hätte die SPD dann ein anderes Kernthema belegen müssen. Für "Soziale Gerechtigkeit" kämpfen um dann womöglich mit der FDP koalieren, die eigentlich genau das Gegenteil vertritt, ist einfach nur lächerlich !
Wie kommst du darauf? :?: Du tust ja gerade so, als ob die FDP das Sozialgefüge abschaffen will!`? :rolleyes:
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Der General »

Brainiac hat geschrieben:(31 Mar 2017, 20:13)

Für die, die Soziale Gerechtigkeit nur als eine ja/nein-Entscheidung, also rein schwarz/weiss, betrachten, mag das so sein.
Soziale Gerechtigkeit ist doch kein schwarz/weiß Muster oder nur eine ja/nein Entscheidung. Soziale Gerechtigkeit ist eigentlich, wenn man es ganz genau betrachtet der Grund weswegen die SPD gegründet worden ist! Ich verweise auf das Godesberger Programm von 1959, wobei man die SPD auch als "Linke Volkspartei" bezeichnete.
Brainiac hat geschrieben: Ansonsten lässt sich in einer Ampel in der Hinsicht natürlich mehr bewerkstelligen als in einer GroKo oder gar Schwarz/Gelb. Die FDP würde ja nicht die grösste Partei der Ampel sein und Kompromisse eingehen müssen.
Also, wenn man wüsste, dass die FDP locker auf 12% plus reinkommt, könnte ich das Strategisch aus SPD Sicht noch verstehen. Da jedoch voraussichtlich die FDP nicht stärker sein wird als DIE LINKE, macht es viel mehr Sinn, dahingehend beim Wähler zu werben. Die FDP mit Linder hat Heute schon angekündigt, bei Zukünftigen Koalitionen nicht das 5 Rad spielen zu wollen, sondern massiv FDP Politik zu betreiben.
Brainiac hat geschrieben: Ich gebe dir insofern recht, als mich dieser bisherige Fokus von Schulz auf der sozialen Frage auch etwas gewundert hat. Man dachte wohl, das ist das Markenzeichen der SPD, also müssen wir da was machen.
Politik und das Streben nach Macht, ist weitaus Strategischer als man denkt. Hier: http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 2#p3858542 habe ich das bereits angedeutet worum es geht.
Brainiac hat geschrieben: Eigentlich ist das wichtigste Thema aber ein anderes, und zwar genau das, womit man Schulz sowieso, wie kaum einen anderen deutschen Politiker, verbindet. Man konnte das hier im Forum gut an den ersten Reaktionen auf seine Nominierung erkennen.

Ich denke, nur mit dem Thema Europa und EU, und irgendeinem überzeugenden Ansatz dazu, kann Schulz die Wahl gewinnen. Selbstverständlich auch verlieren, hop oder top.
Warten wir ab, wie der Wahlkampf abläuft und wie sich die SPD Positioniert.
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Der General »

CaptainJack hat geschrieben:(31 Mar 2017, 23:21)

Wie kommst du darauf? :?: Du tust ja gerade so, als ob die FDP das Sozialgefüge abschaffen will!`? :rolleyes:
Ich bitte Dich :rolleyes:

Die FDP von Heute (nicht zu Genschers Zeiten) ist das "Hassobjekt" der LINKEN. Die FDP vertritt Neoliberale Politik, hofiert Lobbyismus, ist Wirtschaftsfreundlich und eine Klientel Partei.

Die FDP war der größte Gegner des Mindestlohn und darüber hinaus stets Unternehmer Freundlich ! Wenn man Soziale Ungerechtigkeit will, wählt man die FDP !

Das war die Kritik bzw. Erklärung. Positiv zu bewerten ist, dass man genau weiß wofür diese Partei steht ! Von daher, sind mir solche Parteien viel lieber als Beispielsweise die Grünen die Ihren politischen Kompass völlig verloren haben.

grüsse
CaptainJack

Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von CaptainJack »

Der General hat geschrieben:(01 Apr 2017, 00:19)

Ich bitte Dich :rolleyes:

Die FDP von Heute (nicht zu Genschers Zeiten) ist das "Hassobjekt" der LINKEN. Die FDP vertritt Neoliberale Politik, hofiert Lobbyismus, ist Wirtschaftsfreundlich und eine Klientel Partei.

Die FDP war der größte Gegner des Mindestlohn und darüber hinaus stets Unternehmer Freundlich ! Wenn man Soziale Ungerechtigkeit will, wählt man die FDP !

Das war die Kritik bzw. Erklärung. Positiv zu bewerten ist, dass man genau weiß wofür diese Partei steht ! Von daher, sind mir solche Parteien viel lieber als Beispielsweise die Grünen die Ihren politischen Kompass völlig verloren haben.

grüsse
In deiner Beschreibung fehlen die Grau-Schattierungen. Es gibt nicht nur Schwarz/Weiß!
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Der General »

CaptainJack hat geschrieben:(01 Apr 2017, 00:30)

In deiner Beschreibung fehlen die Grau-Schattierungen. Es gibt nicht nur Schwarz/Weiß!
Um die Grau Schattierungen bzw. die Ideologie der FDP genau zu beschreiben, bedarf es hier mindestens 2 Seiten. Es war eine Beschreibung in Kurzform.

Die Ideologie ist und bleibt aber eher das Gegenteil einer Sozialdemokratischen Politik und passt nicht wirklich gut zusammen.

Unter Genscher früher war das anders, allerdings gab es da tatsächlich eine Liberale Politik.
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Brainiac »

Der General hat geschrieben:(01 Apr 2017, 00:08)
Also, wenn man wüsste, dass die FDP locker auf 12% plus reinkommt, könnte ich das Strategisch aus SPD Sicht noch verstehen. Da jedoch voraussichtlich die FDP nicht stärker sein wird als DIE LINKE, macht es viel mehr Sinn, dahingehend beim Wähler zu werben.
Man will aber offensichtlich soziale Gerechtigkeit lieber in einer Ampel einbringen, und zwar dort im ausgewogenen Kompromiss mit der (auch notwendigen) Förderung der Wirtschaft, als im Verbund mit einer Linkspartei, für die beispielsweise jegliche sinnvolle gezielte Steuerentlastung oder -vereinfachung für Unternehmer gleich Teufelszeug ist.
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von yogi61 »

Wie gesagt, das ist ein taktisches Manöver und man wird abwarten müssen, ob vor allen Dingen die Grünen ihre Schwächephase überhaupt überwinden. Das wird mit diesen sogenannten Spitzenkandidaten sehr schwierig, denn mit der Einnahme von Valium gewinnst Du keinen Mittelstreckenlauf. Herr Schulz hat sein Ziel klar definiert und gesagt, dass er Bundeskanzler werden will, mit wem dann im Endeffekt ist aus seiner Sicht wohl egal. Für die Linke kann ich nur sagen, dass man sich eine Regierungsbeteiligung sehr gut überlegen sollte. Ich kann nur die Stimmung aus einem relativ kleinen Landesverband wiedergeben und hier ist die Mehrheit klar dagegen. Es gibt aber auch Strömungen die das anders sehen, vor allen Dingen im Osten und auch im Bundesvorstand. Klar muss sein, dass die Linke sich nur der SPD zuwenden kann,wenn da klare programmatische Fortschritte erzielt werden. Die schwammigen Aussagen zur sozialen Gerechtigkeit sind da zu wenig. Von der SPD würde ich mir vor der Wahl eine klare Absage an die grosse Koalition wünschen.
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Wähler »

yogi61 hat geschrieben:(01 Apr 2017, 10:38)
Klar muss sein, dass die Linke sich nur der SPD zuwenden kann,wenn da klare programmatische Fortschritte erzielt werden. Die schwammigen Aussagen zur sozialen Gerechtigkeit sind da zu wenig. Von der SPD würde ich mir vor der Wahl eine klare Absage an die grosse Koalition wünschen.
Ich halte RRG für die einzig realistische Chance, wie Martin Schulz Bundeskanzler werden kann. Hängt wohl davon ab, ob die FDP in den Bundestag zurückkehrt. Die Saarlandwahl hat allerdings gezeigt, dass auch die CDU bisherige Nichtwähler in erheblichem Ausmaß für sich mobilisieren kann. Die AfD wird es wohl in den Bundestag schaffen, aber vielleicht nicht so stark, wie die Wahlergebnisse in den neuen Bundesländern es befürchten lassen.
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Weltregierung »

yogi61 hat geschrieben:(01 Apr 2017, 10:38)
Wie gesagt, das ist ein taktisches Manöver und man wird abwarten müssen, ob vor allen Dingen die Grünen ihre Schwächephase überhaupt überwinden. Das wird mit diesen sogenannten Spitzenkandidaten sehr schwierig, denn mit der Einnahme von Valium gewinnst Du keinen Mittelstreckenlauf. Herr Schulz hat sein Ziel klar definiert und gesagt, dass er Bundeskanzler werden will, mit wem dann im Endeffekt ist aus seiner Sicht wohl egal. Für die Linke kann ich nur sagen, dass man sich eine Regierungsbeteiligung sehr gut überlegen sollte.
An Stelle der Linken würde ich das vom SPD-Wahlprogramm abhängig machen. Die Grünen sollte man sich auch genau anschauen, einen wirklichen Politikwechsel mag ich mir mit Göring-Eckardt und Özdemir nicht so recht vorstellen.
yogi61 hat geschrieben:(01 Apr 2017, 10:38)

Von der SPD würde ich mir vor der Wahl eine klare Absage an die grosse Koalition wünschen.
Man wird wohl entweder gar keine Koalitionsaussage treffen oder sagen, dass man sich eine Koalition mit den Grünen wünscht. Dafür wird es zwar wahrscheinlich nicht reichen, aber das hat die SPD ja auch nicht gestört, als sie noch bei 20 % rumdümpelte.

Wahrscheinlich darf man sich auch mal wieder auf eine Rot-Rot-Angstkampagne von den Unionsparteien freuen.
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von H2O »

Weltregierung hat geschrieben:(01 Apr 2017, 11:03)

...

Wahrscheinlich darf man sich auch mal wieder auf eine Rot-Rot-Angstkampagne von den Unionsparteien freuen.
Kann ich völlig verstehen, wenn diese außenpolitisch gruselige Machtoption nicht ganz klar ausgeschlossen ist.
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von yogi61 »

H2O hat geschrieben:(01 Apr 2017, 11:15)

Kann ich völlig verstehen, wenn diese außenpolitisch gruselige Machtoption nicht ganz klar ausgeschlossen ist.
Da wäre überhaupt nichts gruselig. Man darf sich nicht immer so ins Boxhorn jagen lassen, die Wähler werden oft für blöd gehalten.
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von H2O »

yogi61 hat geschrieben:(01 Apr 2017, 11:38)

Da wäre überhaupt nichts gruselig. Man darf sich nicht immer so ins Boxhorn jagen lassen, die Wähler werden oft für blöd gehalten.
Nicht alle, aber doch reichlich viele, erfüllen diese Erwartung. Beim IQ-Test vor der Vergabe des Stimmzettels waren wir doch schon einmal in anderem Zusammenhang.
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von yogi61 »

H2O hat geschrieben:(01 Apr 2017, 11:59)

Nicht alle, aber doch reichlich viele, erfüllen diese Erwartung. Beim IQ-Test vor der Vergabe des Stimmzettels waren wir doch schon einmal in anderem Zusammenhang.
So etwas darf man ja nicht offen fordern. :|
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von H2O »

yogi61 hat geschrieben:(01 Apr 2017, 12:03)

So etwas darf man ja nicht offen fordern. :|
Warum eigentlich nicht? Der IQ-Test würde das Problem der dementen Alten und der lernschwachen Jungen lösen. Übrigens fand ich den Juso-Vorschlag "Keine Begrenzung des Wahlalters, Eltern wählen für ihre minderjährigen Kinder" sehr vernünftig. Eine Art politischer Familienförderung. Das stelle man sich vor in Verbindung mit dem IQ-Test.
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von yogi61 »

H2O hat geschrieben:(01 Apr 2017, 12:19)

Warum eigentlich nicht? Der IQ-Test würde das Problem der dementen Alten und der lernschwachen Jungen lösen. Übrigens fand ich den Juso-Vorschlag "Keine Begrenzung des Wahlalters, Eltern wählen für ihre minderjährigen Kinder" sehr vernünftig. Eine Art politischer Familienförderung. Das stelle man sich vor in Verbindung mit dem IQ-Test.
Ein Wahl-Führerschein wäre nicht schlecht, es gäbe aber wohl leider ein Desaster.
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von H2O »

yogi61 hat geschrieben:(01 Apr 2017, 12:21)

Ein Wahl-Führerschein wäre nicht schlecht, es gäbe aber wohl leider ein Desaster.
Glänzender Einfall: Jede Partei gibt für ihre Wähler jeweils einen Wahl-Führerschein heraus, der den Wähler berechtigt, genau diese Partei zu wählen. Damit entfiele das lästige Auszählen der Stimmen!
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Unité 1 »

H2O hat geschrieben:(01 Apr 2017, 12:19)

Warum eigentlich nicht? Der IQ-Test würde das Problem der dementen Alten und der lernschwachen Jungen lösen.
Wenn wir schon bei willkürlichen Beschränkungen sind, würde ich einen EQ-Test vorschlagen. Intelligenz sagt ja nichts über Integrität aus.
Übrigens fand ich den Juso-Vorschlag "Keine Begrenzung des Wahlalters, Eltern wählen für ihre minderjährigen Kinder" sehr vernünftig. Eine Art politischer Familienförderung.
:D
Echt, das wurde mal von den Jusos vorgeschlagen? Könnte der Durchbruch für die PBC werden und somit der Attraktivität des Zirkus' zuträglich, wenn professionelle Clowns mit dabei sind.
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von DarkLightbringer »

Die RRG-Option ist offenbar die Achillesferse des Schulz-Effektes. Das hat man nun nach dem Saarland-Signal offenbar erkannt und deutet eine Ampel-Präferenz an.

Die Linke sollte überdenken, ob sie weiterhin mit der Familie Lafontaine für einen Anti-SPD-Wahlkampf stehen will. Für eine grundlegende Erneuerung wird es aber wohl bis zum September nicht mehr reichen.
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Wähler »

DarkLightbringer hat geschrieben:(01 Apr 2017, 17:48)
Die RRG-Option ist offenbar die Achillesferse des Schulz-Effektes. Das hat man nun nach dem Saarland-Signal offenbar erkannt und deutet eine Ampel-Präferenz an.
Die Linke sollte überdenken, ob sie weiterhin mit der Familie Lafontaine für einen Anti-SPD-Wahlkampf stehen will. Für eine grundlegende Erneuerung wird es aber wohl bis zum September nicht mehr reichen.
Martin Schulz ist mit seinem Vorschlag eines Arbeitslosengeldes Q der Linken entgegengekommen. Die FDP hat für Nordrheinwestfalen eine Ampelkoalition ausgeschlossen. Diese taktischen Koalitionsspielchen werden aber nicht weit tragen. In Frankreichs Präsidentschaftswahlkampf wird im Umbruch des Parteiensystems sogar die Europapolitik thematisiert, hier in Deutschland bietet man dem Wähler schmale Kost. Am Schluss landen die Protagonisten wieder in einer Großen Koalition, wenn nicht an den programmatischen Angeboten gefeilt wird. ;)
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von DarkLightbringer »

Wähler hat geschrieben:(01 Apr 2017, 18:01)

Martin Schulz ist mit seinem Vorschlag eines Arbeitslosengeldes Q der Linken entgegengekommen. Die FDP hat für Nordrheinwestfalen eine Ampelkoalition ausgeschlossen. Diese taktischen Koalitionsspielchen werden aber nicht weit tragen. In Frankreichs Präsidentschaftswahlkampf wird im Umbruch des Parteiensystems sogar die Europapolitik thematisiert, hier in Deutschland bietet man dem Wähler schmale Kost. Am Schluss landen die Protagonisten wieder in einer Großen Koalition, wenn nicht an den programmatischen Angeboten gefeilt wird. ;)
Die Sozialpolitik ist das ureigenste Feld der deutschen Sozialdemokratie seit ihrer Gründung von 150 Jahren. Die Linke jammert gern darüber, was die SPD alles nicht macht, aber dort, wo sie selbst regiert - in Thüringen - fällt einem Ramelow dann ein, die Familien sollten Mut zum Kinderkriegen entwickeln. "Goodies" gibt´s aber trotzdem nicht, und Schuld daran sei der Bund. Natürlich.
In der Wählerwanderungen verliert die Linke ja auch an die AfD - beide Parteien machen in Populismus und Fundamentalismus, nur ist halt die AfD noch unglaubwürdiger und damit das Original.

Im übrigen entscheidet allein der Wähler darüber, welche Konstellationen möglich sind und welche nicht. Wenn der Wähler eine Große Koalition will, wird er sie auch bekommen. Und sollte eine Ampel im Angebot sein, aber Lindner will dann nicht, dann bleibt die FDP eben außerhalb der Verantwortung.
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von H2O »

Unité 1 hat geschrieben:(01 Apr 2017, 15:56)

Wenn wir schon bei willkürlichen Beschränkungen sind, würde ich einen EQ-Test vorschlagen. Intelligenz sagt ja nichts über Integrität aus.
:D
Echt, das wurde mal von den Jusos vorgeschlagen? Könnte der Durchbruch für die PBC werden und somit der Attraktivität des Zirkus' zuträglich, wenn professionelle Clowns mit dabei sind.
Aber ist Integrität ein geeignetes Auswahlkriterium bei der Ausübung des passiven Wahlrechts? :)
Ihre Nachfrage: Ja, von der Vorsitzenden besagter Jusos. Fand ich einfach genial. In Francos Spanien gab es auch schon einmal so etwas als Teil des Stände-Wahlrechts. Nichts Neues unter der Sonne.
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von jorikke »

yogi61 hat geschrieben:(01 Apr 2017, 11:38)

Da wäre überhaupt nichts gruselig. Man darf sich nicht immer so ins Boxhorn jagen lassen, die Wähler werden oft für blöd gehalten.
Fast 30 Jahre nach dem Mauerfall ist es in der Tat eher komisch sich vor der Nachkommenschaft von Honnecker u. Co. noch zu fürchten. Die können keinen politischen Schaden mehr anrichten, die heutige Linken fest in unser politisches Gefüge eingebunden. Die Macht, entscheidendes zu ändern haben sie nicht.
Allerdings ist es für nicht Wenige noch immer eine Frage des guten Geschmacks, die einstigen Unterdrücker - gefühlt, tatsächlich hat die heutige Linke nur noch wenig bis nichts mit ihnen zu tun - nicht im Regierungsboot aufnehmen zu wollen.
Diese Stimmung aufzugreifen und in Stimmen umzusetzen ist Ziel einer "rote Socken Aktion".
Nicht sehr nobel, da es aber wirkt ist es für die Parteien der Mitte ein opportunes Mittel.
...und nicht viel dümmer als dämliche Spruchblasen Plakate auf zu hängen.
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von DarkLightbringer »

jorikke hat geschrieben:(02 Apr 2017, 09:09)

Fast 30 Jahre nach dem Mauerfall ist es in der Tat eher komisch sich vor der Nachkommenschaft von Honnecker u. Co. noch zu fürchten. Die können keinen politischen Schaden mehr anrichten, die heutige Linken fest in unser politisches Gefüge eingebunden. Die Macht, entscheidendes zu ändern haben sie nicht.
Allerdings ist es für nicht Wenige noch immer eine Frage des guten Geschmacks, die einstigen Unterdrücker - gefühlt, tatsächlich hat die heutige Linke nur noch wenig bis nichts mit ihnen zu tun - nicht im Regierungsboot aufnehmen zu wollen.
Diese Stimmung aufzugreifen und in Stimmen umzusetzen ist Ziel einer "rote Socken Aktion".
Nicht sehr nobel, da es aber wirkt ist es für die Parteien der Mitte ein opportunes Mittel.
...und nicht viel dümmer als dämliche Spruchblasen Plakate auf zu hängen.
Die Honecker-Vergangenheit ist nicht das Problem, wohl aber die grusligen außenpolitischen Vorstellungen - da hat der Kollege "H20" völlig recht. Sie orientieren sich an der Gerassimow-Militärdoktrin und anders als die niederländische SP, die zunächst maoistisch, dann populistisch, jetzt eher sozialdemokratisch ist, steht die Linke noch weit hinter einem Godesberger Programm (1959) zurück.
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(01 Apr 2017, 12:19)

Warum eigentlich nicht? Der IQ-Test würde das Problem der dementen Alten und der lernschwachen Jungen lösen. Übrigens fand ich den Juso-Vorschlag "Keine Begrenzung des Wahlalters, Eltern wählen für ihre minderjährigen Kinder" sehr vernünftig. Eine Art politischer Familienförderung. Das stelle man sich vor in Verbindung mit dem IQ-Test.
Das stelle ich mir interessant vor, wenn zukünftige Generationen ihre Eltern zur Rechenschaft ziehen, wie konntet ihr das in meinem Namen wählen?
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Brainiac »

DarkLightbringer hat geschrieben:(01 Apr 2017, 19:21)


In der Wählerwanderungen verliert die Linke ja auch an die AfD - beide Parteien machen in Populismus und Fundamentalismus, nur ist halt die AfD noch unglaubwürdiger und damit das Original.
Das ist mal eine kreative Deutung von Wählerwanderungen. :D
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von jorikke »

DarkLightbringer hat geschrieben:(02 Apr 2017, 09:57)

Die Honecker-Vergangenheit ist nicht das Problem, wohl aber die grusligen außenpolitischen Vorstellungen - da hat der Kollege "H20" völlig recht. Sie orientieren sich an der Gerassimow-Militärdoktrin und anders als die niederländische SP, die zunächst maoistisch, dann populistisch, jetzt eher sozialdemokratisch ist, steht die Linke noch weit hinter einem Godesberger Programm (1959) zurück.
Die Wähler, die sich von der Vergangenheit der Linken - der SED - abstoßen lassen, handeln rein emotional. Gerassimow Militärdoktrin und die niederländische SP sind für die völlig unbekannt.
Davon werden Wahlentscheidungen allenfalls in der dritten Nachkommastelle beeinflusst.
In der Sache hast du möglicherweise recht, anderes Thema.
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von DarkLightbringer »

Brainiac hat geschrieben:(02 Apr 2017, 10:36)

Das ist mal eine kreative Deutung von Wählerwanderungen. :D
Danke. ;)

Aber ist doch so, Wutwähler äußern immer wieder, dass sie Programm, Kandidaten oder Vorfälle kaum kennen, sie aber auch nicht interessiert. Sie reagieren emotional auf Rabatz. Und da spielt Originalität nunmal die entscheidende Rolle. Kennt man aus der Waschmittelwerbung. Kein Mensch glaubt, dass man tatsächlich weißer als weiß waschen könnte, aber jeder weiß, wie die Marke heißt.
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von lili 1 »

Schlimmer wird es nimmer. Wahrscheinlich wieder eine GroKo. Dann kommt die FDP in den Bundestag und die Angst wird größer.
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Weltregierung »

DarkLightbringer hat geschrieben:(01 Apr 2017, 19:21)

Die Sozialpolitik ist das ureigenste Feld der deutschen Sozialdemokratie seit ihrer Gründung von 150 Jahren.
Diese Zeiten sind spätestens seit der Agenda 2010 vorbei.
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Weltregierung »

DarkLightbringer hat geschrieben:(02 Apr 2017, 09:57)
[...] anders als die niederländische SP, die zunächst maoistisch, dann populistisch, jetzt eher sozialdemokratisch ist, steht die Linke noch weit hinter einem Godesberger Programm (1959) zurück.
Und das ist auch gut so.

:)
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von twilight »

lili 1 hat geschrieben:(02 Apr 2017, 11:32)

Schlimmer wird es nimmer. Wahrscheinlich wieder eine GroKo. Dann kommt die FDP in den Bundestag und die Angst wird größer.
Welche Angst ?
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Weltregierung »

H2O hat geschrieben:(01 Apr 2017, 11:15)

Kann ich völlig verstehen, wenn diese außenpolitisch gruselige Machtoption nicht ganz klar ausgeschlossen ist.
Ich ehrlich gesagt nicht. Diese Machtoption hatte die SPD bereits 2005 und 2013, sie hat dieser aber stets die Rolle des Juniorpartners in einer großen Koalition vorgezogen. Warum sollte das diesmal anders laufen?
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von frems »

Unité 1 hat geschrieben:(01 Apr 2017, 15:56)

Echt, das wurde mal von den Jusos vorgeschlagen?
Nicht ganz. Die Lütten sollten schon selbst wählen. Eine Übertragung ihrer Stimme auf ihre Eltern wäre eher kontraproduktiv. So jedenfalls die Jusos-Chefin.
Der Weg zum allgemeinen Wahlrecht war lang. Wir sollten ihn jetzt zu Ende gehen, die Diskriminierung von Kindern und Jugendlichen beenden und das Wahlalter auf null festlegen. Jeder unter 18 Jahren könnte dann wählen, wenn er sich eigenständig für die Wahlen registriert.

Was dagegen unangetastet bleiben muss, ist das gleiche Stimmgewicht für jeden Wähler. Ein Familienwahlrecht, bei dem Eltern treuhänderisch für ihre Kinder abstimmen, würde nicht nur dieses elementare Demokratieprinzip unterwandern. Es wäre vor allem kein Beitrag, um die Selbstbestimmung von Kindern und Jugendlichen zu stärken. Statt ihnen würde ihre Elterngeneration profitieren. Statt der Mitbestimmung von Jugendlichen bekämen Ältere, die heute schon über Jugendliche entscheiden, mehr Stimmgewicht. Wer emanzipatorische Politik für junge Menschen machen möchte, muss diesen Paternalismus beenden.
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(02 Apr 2017, 10:33)

Das stelle ich mir interessant vor, wenn zukünftige Generationen ihre Eltern zur Rechenschaft ziehen, wie konntet ihr das in meinem Namen wählen?
Kommt mir bekannt vor; habe ich aber nicht so getan, weil ich weiß, daß irren menschlich ist. Ich hatte aber auch sehr liebevolle Eltern!
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von H2O »

Weltregierung hat geschrieben:(02 Apr 2017, 11:58)

Ich ehrlich gesagt nicht. Diese Machtoption hatte die SPD bereits 2005 und 2013, sie hat dieser aber stets die Rolle des Juniorpartners in einer großen Koalition vorgezogen. Warum sollte das diesmal anders laufen?
Ich vermute einmal, daß den allermeisten unserer Mitbürger fast gleichgültig ist, welche Partei am Ende die stärkere ist und damit den Kanzler stellt. Ich wünsche mir in dieser etwas strubbeligen Zeit die Kanzlerin im Amt. Aber wenn sie am Ende als Außenministerin anträte... auch gut. Und wenn Herr Schulz unterliegen sollte... dann haben wir doch einen international (in der EU) bewährten Mann, der ganz gut in dieses Amt hinein passen könnte.

Sollte aber wider Erwarten eine andere Machtoption entstehen, dann haben wir auf jeden Fall eine mächtige Opposition. Also keine bedrückenden Aussichten für Deutschland. Wir Glücklichen!

Sehen wir über den Rhein oder über die Alpen, dann sind die Menschen dort in ganz anderer Weise vor die Wahl gestellt.
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Weltregierung »

H2O hat geschrieben:(02 Apr 2017, 14:01)

Ich vermute einmal, daß den allermeisten unserer Mitbürger fast gleichgültig ist, welche Partei am Ende die stärkere ist und damit den Kanzler stellt. Ich wünsche mir in dieser etwas strubbeligen Zeit die Kanzlerin im Amt. Aber wenn sie am Ende als Außenministerin anträte... auch gut. Und wenn Herr Schulz unterliegen sollte... dann haben wir doch einen international (in der EU) bewährten Mann, der ganz gut in dieses Amt hinein passen könnte.

Sollte aber wider Erwarten eine andere Machtoption entstehen, dann haben wir auf jeden Fall eine mächtige Opposition. Also keine bedrückenden Aussichten für Deutschland. Wir Glücklichen!

Sehen wir über den Rhein oder über die Alpen, dann sind die Menschen dort in ganz anderer Weise vor die Wahl gestellt.
Freut mich für Dich, dass Dir der Ausgang der Bundestagswahl egal ist, aber Du solltest dennoch nicht von Dir selbst auf andere schließen. Die in letzter Zeit steigende Wahlbeteiligung spricht eine andere Sprache.

Die Aussicht auf weitere vier Jahre Grokotz ist für mich auch nicht gerade ein Anlass zum Glücklichsein, oder anders ausgedrückt, ich werde lieber "in ganz anderer Weise vor die Wahl gestellt", als gar keine zu haben.
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