rot-rot-grün?

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Dampflok94
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Re: rot-rot-grün?

Beitrag von Dampflok94 »

pikant hat geschrieben:(10 Jul 2016, 18:53)

natuerlich hat Ramelow Recht - als wohl kleinster Partner in dieser Konstellation muss man flexibel sein und sein radikales Parteiprogramm vergessen und versuchen mit der SPD die Wirtschaftsgruenen im Zaum zu halten.
mehr ist da nicht drin und diese Konstellation sehe ich zur Zeit nur auf Platz 3-4.
Ich glaube nicht, daß die Grünen in Wirtschaftsfragen für die Linke das Problem ist. Das wird die SPD sein. Denn wenn die Linke sich in der Außenpolitik kompromißbereit zeigen sollte, dann wird sie es in der Wirtschaftspolitik kaum sein. Das hieße z. B. massive Änderungen an HartzIV. Etwas, wozu die SPD bis heute nicht bereit ist.
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pikant
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Re: rot-rot-grün?

Beitrag von pikant »

Dampflok94 hat geschrieben:(12 Jul 2016, 12:33)

Ich glaube nicht, daß die Grünen in Wirtschaftsfragen für die Linke das Problem ist. Das wird die SPD sein. Denn wenn die Linke sich in der Außenpolitik kompromißbereit zeigen sollte, dann wird sie es in der Wirtschaftspolitik kaum sein. Das hieße z. B. massive Änderungen an HartzIV. Etwas, wozu die SPD bis heute nicht bereit ist.
eine Bundesregierung sollte wirtschaftsfreundlich agieren, denn nur so werden die Arbeitsplaetze langfristig gesichert.
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Dampflok94
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Re: rot-rot-grün?

Beitrag von Dampflok94 »

pikant hat geschrieben:(12 Jul 2016, 15:22)

eine Bundesregierung sollte wirtschaftsfreundlich agieren, denn nur so werden die Arbeitsplaetze langfristig gesichert.
Bleibt nur die Frage, was denn "wirtschaftsfreundlich" bedeutet. Jene, die die Nachfrage stimulieren wollen, tun dies ja auch um die Wirtschaft zu stärken. Ich habe jedenfalls noch keinen Politiker mit der Aussage antreten sehen, er wolle die Wirtschaft schädigen. Das ist ja meist nur eine Behauptung des politischen Gegners.
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jorikke
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Re: rot-rot-grün?

Beitrag von jorikke »

Ich kann mir nicht vorstellen das r-r-g für die Bundesrepublik eine echte Option ist. Die Linke müsste derartig viele ihrer fundamentalen Forderungen aufgeben, daran könnte die Partei zerbrechen. Deshalb ist bei Licht besehen eine Regierungsbeteiligung auf Bundesebene für sie nicht möglich.
Nicht nur die Linke als Partei würde sich sehr schwer tun, auch ihre Wähler würden sich abwenden. Es würde ein ähnlicher Prozess stattfinden, wie ihn die SPD bei ihrer Agenda Politik schmerzlich erfahren musste.
Wird vor der Bundestagswahl diese Koalitionsmöglichkeit ernsthaft diskutiert würden SPD und Grüne ebenfalls Federn lassen. R-r-g ist ein nettes Diskussionsmodell, allerdings keines, das die Mehrheit wirklich will.
Das momentan rein rechnerisch eine solche Mehrheit vorhanden ist, steht dazu nicht im Widerspruch.
Diese Parteien haben ihre Wähler als Einzelparteien, jede für sich gewonnen. Eine Koalition miteinander stand bei der letzten Bundestagswahl nicht zur Debatte.
Wird eine solche Regierung im nächsten Wahlkampf als Ziel vorgegeben, die Wähler würden sich abwenden, die andere Seite würde gewinnen.
HugoBettauer

Re: rot-rot-grün?

Beitrag von HugoBettauer »

Dampflok94 hat geschrieben:(12 Jul 2016, 12:33)

Ich glaube nicht, daß die Grünen in Wirtschaftsfragen für die Linke das Problem ist. Das wird die SPD sein. Denn wenn die Linke sich in der Außenpolitik kompromißbereit zeigen sollte, dann wird sie es in der Wirtschaftspolitik kaum sein. Das hieße z. B. massive Änderungen an HartzIV. Etwas, wozu die SPD bis heute nicht bereit ist.
Die Grünen haben von wirtschaft keine ahnung. Die Linke findet in der Wirtschaftspolitik viele bündnisse mit der CDU
Zuletzt geändert von HugoBettauer am Mo 18. Jul 2016, 10:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Dampflok94
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Re: rot-rot-grün?

Beitrag von Dampflok94 »

HugoBettauer hat geschrieben:(18 Jul 2016, 10:20)

Die Grünen haben von wirtschaft keine ahnung.
Sehe ich anders. Die haben auch hier eine ganz Menge Know-how aufgebaut.
Die Linke findet in der Wirtschaftspolitik viele bündnisse mit
Ich glaube, bei dem Satz bist Du irgendwie abgestorben. ;)
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HugoBettauer

Re: rot-rot-grün?

Beitrag von HugoBettauer »

Dampflok94 hat geschrieben:(18 Jul 2016, 10:53)

Sehe ich anders. Die haben auch hier eine ganz Menge Know-how aufgebaut.

Ich glaube, bei dem Satz bist Du irgendwie abgestorben. ;)
Ja. Mit der CDU. Grüne Wirtschaftskenntnis dreht sich oft nur um das Abgreifen von Fördermitteln
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Dampflok94
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Re: rot-rot-grün?

Beitrag von Dampflok94 »

HugoBettauer hat geschrieben:(18 Jul 2016, 10:58)

Ja. Mit der CDU. Grüne Wirtschaftskenntnis dreht sich oft nur um das Abgreifen von Fördermitteln
Wie meinen? "Abgreifen" von Fördermitteln ist für Unternehmen von Relevanz, nicht für Parteien. Die sorgen höchstens für die Fördermittel. Was ja nicht schlecht sein muß.
Etwas nachlegen müssen die noch bei der Arbeits- und Sozialpolitik. HartzIV kam schließlich unter rot-grün zur Welt. Und während Teile der SPD damit bis heute hadern, kann ich das bei den Grünen nicht erkennen.
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HugoBettauer

Re: rot-rot-grün?

Beitrag von HugoBettauer »

Die Grünen wollten teilweise noch viel mehr Sozialabbau. Sie brauchen die verarmte Unterschicht vor allem aus dem Osten für vermehrte Auslandseinsätze der Bundeswehr
pikant
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Re: rot-rot-grün?

Beitrag von pikant »

Dampflok94 hat geschrieben:(18 Jul 2016, 11:07)

Wie meinen? "Abgreifen" von Fördermitteln ist für Unternehmen von Relevanz, nicht für Parteien. Die sorgen höchstens für die Fördermittel. Was ja nicht schlecht sein muß.
Etwas nachlegen müssen die noch bei der Arbeits- und Sozialpolitik. HartzIV kam schließlich unter rot-grün zur Welt. Und während Teile der SPD damit bis heute hadern, kann ich das bei den Grünen nicht erkennen.
die Gruenen sind ja auch fuer die Rente mit 67 und im Gegensatz zur SPD sind Hartz4 Bezieher nicht das Kleintel der Partei.
Kretschmann hat sich ja schon positioniert und sich gegen rot-rot-gruen auf Bundesebene ausgesprochen und will auch einen Bundespraesidenten im Konsens gewaehlt sehen.
rot-rot-gruen hat uebrigens eine Mehrheit im Bundestag :D :)
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Dampflok94
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Re: rot-rot-grün?

Beitrag von Dampflok94 »

pikant hat geschrieben:(18 Jul 2016, 11:11)

die Gruenen sind ja auch fuer die Rente mit 67 und im Gegensatz zur SPD sind Hartz4 Bezieher nicht das Kleintel der Partei.
Letzteres stimmt. Aber Klientel-Politik ist mir eh zu wider. Wenn die Grünen dahin tendieren, wären sie nur noch eine linke FDP und genauso überflüssig.
Kretschmann hat sich ja schon positioniert und sich gegen rot-rot-gruen auf Bundesebene ausgesprochen und will auch einen Bundespraesidenten im Konsens gewaehlt sehen.
Und Trittin hat sich anders positioniert. Diese Diskussion wird innerhalb der Grünen noch sehr spannend. Die Basis ist z. B. eher kein Freund von schwarz-grün. Deswegen ist Frau Künast bei der letzten Berlin-Wahl so grandios gescheitert. Ihre Avancen an die CDU sind leider bei ihrer eigenen Partei schlecht angekommen.
Kann aber auch sein, daß diese Diskussionen alle müßig sind. Weil es nach der Wahl weder für rrg noch für schwarz-grün reicht. :cool:
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pikant
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Re: rot-rot-grün?

Beitrag von pikant »

Dampflok94 hat geschrieben:(18 Jul 2016, 11:19)

Letzteres stimmt. Aber Klientel-Politik ist mir eh zu wider. Wenn die Grünen dahin tendieren, wären sie nur noch eine linke FDP und genauso überflüssig.

Und Trittin hat sich anders positioniert. Diese Diskussion wird innerhalb der Grünen noch sehr spannend. Die Basis ist z. B. eher kein Freund von schwarz-grün. Deswegen ist Frau Künast bei der letzten Berlin-Wahl so grandios gescheitert. Ihre Avancen an die CDU sind leider bei ihrer eigenen Partei schlecht angekommen.
Kann aber auch sein, daß diese Diskussionen alle müßig sind. Weil es nach der Wahl weder für rrg noch für schwarz-grün reicht. :cool:
die Zustimmung bei den Gruenen in Hessen und BAWUE fuer schwarz gruen war gross und im Saarland zog die Partei sogar ein Buendnis mit der FDP dem Buendnis mit der Linkspartei vor.
eine Partei muss offen nach allen Seiten sein im demokratischen Spektrum und sich dann an den Inhalten positionieren.
Vielleicht sehen wir auch im Bund bald Gruene und FDP in einer gemeinsamen Regierung wie es in RHPF der Fall ist.
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