Demokratiefähigkeit

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BingoBurner
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Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von BingoBurner »

Selina hat geschrieben:(09 Oct 2016, 20:08)

Was antwortet man den Zweiflern, wenn sie meinen, diese Demokratie sei nicht für sie repräsentativ?
Es geht halt nicht von jetzt auf gleich. Wenn man die Meinungen von allen Berücksichtigen muss. Das ist doch logisch.
Deshalb können auch Diktaturen schneller handeln.

Das ändert aber nichts am Grundgedanken der Demokratie.
Dazu gehören eben nicht nur Wahlen. Ob direkt oder indirekt.

Gewaltenteilung, Rechtsstaat, Schutz von Minderheiten etc. gehört ebenfalls dazu.
Ich z.b. finde den Islam Quark.....trotzdem kann und will ich nicht einfach eine Moschee verbieten.
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Helmuth_123
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Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von Helmuth_123 »

BingoBurner hat geschrieben:(09 Oct 2016, 19:59)

Alternative ?
Schau dir den Globus an. Demokratie hat sich durchgesetzt. Oder anders wie viele Diktaturen gibt es es den noch ?
Putin ? Erdogan ? KimDingsBums.......in 40 Jahren ist die Nummer durch. Siehe deutsche Teilung und ihren Ausgang.
Jedes Volk sollte für sich selbst entscheiden, wie es sich regieren will, gemäß seiner Kultur und Traditionen. Es braucht keine selbsternannten "Demokratiemissionare".
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Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von BingoBurner »

Helmuth_123 hat geschrieben:(10 Oct 2016, 20:11)

Jedes Volk sollte für sich selbst entscheiden, wie es sich regieren will, gemäß seiner Kultur und Traditionen.
Und wenn die Kultur einfach Blödsinn ist ? Was dann ?
Dann lassen wir den Blödsinn regieren ?
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Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von Helmuth_123 »

BingoBurner hat geschrieben:(10 Oct 2016, 20:48)

Und wenn die Kultur einfach Blödsinn ist ? Was dann ?
Dann lassen wir den Blödsinn regieren ?
Was Blödsinn für ein anderes Volk ist, entscheiden also Sie oder ich? Das hat schon etwas leicht kolonialistisches. Der Ärger im Nahen Osten fing an, als Franzosen und Briten meinten mit dem Lineal durch gewachsenen Strukturen, durch alte Kulturen und Traditionen Striche ziehen zu müssen. Der Ärger in Afghanistan fing an, als der ach so fortschrittliche und moderne Kommunismus meinte, er müsste die dortigen gewachsenen Strukturen zerstören. Also, wer hat hier den Blödsinn veranstaltet?
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Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von BingoBurner »

Helmuth_123 hat geschrieben:(10 Oct 2016, 21:45)

Was Blödsinn für ein anderes Volk ist, entscheiden also Sie oder ich?
Nein, sondern Viren und Bakterien z.b.
Kurz, Naturwissenschaften die letztlich immun sind gegen Bullshit.

Edit....Pilze hab ich vergessen !
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harry52
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Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von harry52 »

Helmuth_123 hat geschrieben:Jedes Volk sollte für sich selbst entscheiden, wie es sich regieren will, gemäß seiner Kultur und Traditionen. Es braucht keine selbsternannten "Demokratiemissionare".
Und das hätte 1945 für Japan und Deutschland was konkret bedeutet?
Keine Demokratie? Amis raus? Konrad Adenauer und Co. ins KZ? Da kann ich Dir nur sagen, wir brauchen keine Leute wie Dich, die irgendwelchen Kulturen vorschnell die Demokratiefähigkeit absprechen und meinen, dass Tyrannen und Tyranneien besser sind und sicherer für uns sind. Das genau ist ja nicht der Fall, wie man beispielsweise in Syrien sieht und letztlich in allen Ländern des arab. Frühlings. Tyrannen, die mit Hetze, Lügen und Gewalt auf innere und äußere Feinde reagieren und über Leichen gehen, sind meist ganz unangenehme Nachbarn.

PS:
Nicht falsch verstehen. Die Diskussion, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit eine Demokratie funktioniert, ist sinnvoll. Aber ich warne da auch vor vorschnellen Urteilen. Wie gesagt: Wer hätte 1945 gedacht, dass das mit der Demokratie in Japan und Westdeutschland so gut klappt?
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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Kael
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Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von Kael »

Was heißt gut klappen.
Wir haben eine parlamentarische Demokratie die nur klappt weil wir bis vor kurzem Menschen auf dem Thron hatten die während, vor oder kurz nach dem Krieg geboren wurden. Diese Menschen waren patriotisch.
Unsere aktuelle Politik verkauft aber unsere Kultur, Tradition und unsere Volksseele.
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Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von Realist2014 »

Kael hat geschrieben:(11 Oct 2016, 03:54)

Was heißt gut klappen.
Wir haben eine parlamentarische Demokratie die nur klappt weil wir bis vor kurzem Menschen auf dem Thron hatten die während, vor oder kurz nach dem Krieg geboren wurden. Diese Menschen waren patriotisch.
Unsere aktuelle Politik verkauft aber unsere Kultur, Tradition und unsere Volksseele.

wegen Boateng, Özil & Rüdiger? :D
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Kael
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Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von Kael »

Wegen dir :)
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Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von Realist2014 »

Kael hat geschrieben:(11 Oct 2016, 09:58)

Wegen dir :)

ich bin Europäer...

DU nicht?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Kael
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Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von Kael »

Ich bin Deutscher.
Wo lebstn du? In Frankreich?
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Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von schokoschendrezki »

Es gibt alle möglichen Ursachen dafür, dass Korruption in einem Land oder einer Region überhand nimmt. Hat sie aber einmal überhand genommen, ist es extrem schwierig, sie wieder zurückzudrängen. Insofern sind nicht bestimmte Länder, Regionen oder Ethnien "demokratieunfähig" sondern eben der sackgassen-Zustand der Verhältnisse. Niemals würde ich der Ukraine oder Georgien eine kulturbedingte Demokratie-Unfähigkeit bescheinigen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von Helmuth_123 »

BingoBurner hat geschrieben:(10 Oct 2016, 23:26)

Nein, sondern Viren und Bakterien z.b.
Kurz, Naturwissenschaften die letztlich immun sind gegen Bullshit.

Edit....Pilze hab ich vergessen !
Naturwissenschaften sind in dem Fall der falsche Ansprechpartner, wenn dann schon Kultur-, Sozial- und Geisteswissenschaften.
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Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von Helmuth_123 »

harry52 hat geschrieben:(10 Oct 2016, 23:49)

Und das hätte 1945 für Japan und Deutschland was konkret bedeutet?
Keine Demokratie? Amis raus? Konrad Adenauer und Co. ins KZ? Da kann ich Dir nur sagen, wir brauchen keine Leute wie Dich, die irgendwelchen Kulturen vorschnell die Demokratiefähigkeit absprechen und meinen, dass Tyrannen und Tyranneien besser sind und sicherer für uns sind. Das genau ist ja nicht der Fall, wie man beispielsweise in Syrien sieht und letztlich in allen Ländern des arab. Frühlings. Tyrannen, die mit Hetze, Lügen und Gewalt auf innere und äußere Feinde reagieren und über Leichen gehen, sind meist ganz unangenehme Nachbarn.

PS:
Nicht falsch verstehen. Die Diskussion, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit eine Demokratie funktioniert, ist sinnvoll. Aber ich warne da auch vor vorschnellen Urteilen. Wie gesagt: Wer hätte 1945 gedacht, dass das mit der Demokratie in Japan und Westdeutschland so gut klappt?
Wie gesagt, das alles klingt ür mich wie eine Fortsetzung des Kolonialismus mit anderen Mitteln. Auch zur Zeit des Kolonialismus gab es den Zivilisationsgedanken, den man den wilden Völkern bringen müsste. Heute ist es die westliche Demokratie. Und Syrien ist bekanntermaßen ein (Kunst-)Produkt der westlichen Demokratien Vereinigtes Königreich und Frankreich. Es wird ja auch schon einen Grund haben, warum Sie nur selektiv einen Teil meines Beitrags zitieren.

Nachtrag: Vielleicht sollte man die Menschen in den verschiedenen Regionen und Ländern fragen, wie sie sich regieren wollten. So weit ich weiß, lief das mal unter "Selbstbestimmungsrecht der Völker". Man kann diesen Menschen aber einfach auch die westliche Zivilisation und die westliche Form der Demokratie aufzwingen, hat ja bisher immer gut funktioniert.
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Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von BingoBurner »

Helmuth_123 hat geschrieben:(11 Oct 2016, 21:08)

Naturwissenschaften sind in dem Fall der falsche Ansprechpartner, wenn dann schon Kultur-, Sozial- und Geisteswissenschaften.

Das ist ein Argument.
Doch selbst die Kultur, Sozial, Geisteswissenschaften kommen den Naturwissenschaften nicht mehr hinterher.

Einfaches Beispiel
Präimplantationsdiagnostik

Wo sind den da die Antworten ? Aus den Geisteswissenschaften ? Eben.......nicht
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Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von Helmuth_123 »

BingoBurner hat geschrieben:(11 Oct 2016, 21:20)

Das ist ein Argument.
Doch selbst die Kultur, Sozial, Geisteswissenschaften kommen den Naturwissenschaften nicht mehr hinterher.

Einfaches Beispiel
Präimplantationsdiagnostik

Wo sind den da die Antworten ? Aus den Geisteswissenschaften ? Eben.......
Ist zwar themenfremd, aber ich möchte trotzdem kurz antworten. Einfache Antwort. Die ethischen Aspekte zum Thema Präimplantationsdiagnostik sind keine Frage der Naturwissenschaften.

Nachtrag: Und genauso ist Politik oder der Aufbau von Staaten und Gesellschaften kein Thema, mit dem sich die Naturwissenschaften auseinandersetzen. Es gibt ein Grund, warum es für verschiedenen Bereiche, verschiedene Wissenschaften gibt. Es gibt nicht die Wissenschaft, die über allen anderen Wissenschaften steht. Wer so etwas behauptet betreibt Dogmatismus.
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Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von Schnitter »

Helmuth_123 hat geschrieben:(10 Oct 2016, 20:11)

Jedes Volk sollte für sich selbst entscheiden, wie es sich regieren will, gemäß seiner Kultur und Traditionen. Es braucht keine selbsternannten "Demokratiemissionare".
Das kann das "Volk" nur in einer Demokratie, ansonsten obliegt ihm diese Wahlfreiheit nicht.

Im Übrigen ist die Demokratie Grundlage für Innovationskraft und Fortschritt einer Gesellschaft.

Damit sind alle nicht-Demokratien über kurz oder lang eh gnadenlos abgehängt.
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harry52
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Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von harry52 »

Helmuth_123 hat geschrieben:Vielleicht sollte man die Menschen in den verschiedenen Regionen und Ländern fragen, wie sie sich regieren wollten.
Einverstanden, aber zwei Dinge hast Du übersehen bzw. vergessen zu sagen.
Erstens: Man muss regelmäßig fragen. Beispielsweise alle vier Jahre, denn heute ist vielleicht eine Mehrheit dafür, dass Assad seine Sache gut macht, aber schon morgen kann sich die Meinung ändern. Damit man nicht ständig "Wahlkampf" hat sind vier oder fünf Jahre ein guter Kompromiss.

Zweitens muss man dafür sorgen,
dass auch die Oppositionellen ihre Ideen und Vorstellungen, wie das Land besser werden kann, frei sagen können. Wie sollen sich die Syrer sonst ein Bild machen?

Und schon bist Du bei dem, was Du gar nicht gut findest, nämlich bei einer Herrschaftsform nach westlichem Muster, die Meinungsfreiheit und regelmäßige freie und faire Wahlen erlaubt bzw. garantiert. Putin und Assad ermorden aber Leute, die genau das wollen.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von BingoBurner »

Helmuth_123 hat geschrieben:(11 Oct 2016, 21:29)

Es gibt ein Grund, warum es für verschiedenen Bereiche, verschiedene Wissenschaften gibt. Es gibt nicht die Wissenschaft, die über allen anderen Wissenschaften steht. Wer so etwas behauptet betreibt Dogmatismus.
Hast Recht. Was ich eigentlich sagen wollte war das die Naturwissenschaften immer schneller, immer mehr Fragen aufwerfen.
Die schwer mit konventionellen Denkweisen beantworten werden können. Und ehrlich, ich suche nach Konzepten.
Bisher erscheint mir aber keines wirklich schlüssig.
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Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von Helmuth_123 »

Schnitter hat geschrieben:(11 Oct 2016, 21:42)

Das kann das "Volk" nur in einer Demokratie, ansonsten obliegt ihm diese Wahlfreiheit nicht.

Im Übrigen ist die Demokratie Grundlage für Innovationskraft und Fortschritt einer Gesellschaft.

Damit sind alle nicht-Demokratien über kurz oder lang eh gnadenlos abgehängt.
Das muss nicht zwingend demokratisch sein, zumindest nicht demokratisch im westlichen Sinne.
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Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von Helmuth_123 »

harry52 hat geschrieben:(11 Oct 2016, 21:58)

Einverstanden, aber zwei Dinge hast Du übersehen bzw. vergessen zu sagen.
Erstens: Man muss regelmäßig fragen. Beispielsweise alle vier Jahre, denn heute ist vielleicht eine Mehrheit dafür, dass Assad seine Sache gut macht, aber schon morgen kann sich die Meinung ändern. Damit man nicht ständig "Wahlkampf" hat sind vier oder fünf Jahre ein guter Kompromiss.

Zweitens muss man dafür sorgen,
dass auch die Oppositionellen ihre Ideen und Vorstellungen, wie das Land besser werden kann, frei sagen können. Wie sollen sich die Syrer sonst ein Bild machen?

Und schon bist Du bei dem, was Du gar nicht gut findest, nämlich bei einer Herrschaftsform nach westlichem Muster, die Meinungsfreiheit und regelmäßige freie und faire Wahlen erlaubt bzw. garantiert. Putin und Assad ermorden aber Leute, die genau das wollen.
Schauen wir mal in die Geschichte Europas. Da gab es auch nicht über die Nacht die moderne Form der Demokratie. Die heutige Form der Demokratie hat sich in Europa im "langen 19. Jahrhundert" entwickelt. Und ich denke, dass es besser wäre, wenn der Nahe Osten auch diesen "langsamen Weg zur Demokratie" geht und dabei ihre "nahöstliche" Demokratie entwickelt. Das muss und soll kein exaktes Abbild der westlichen Demokratie sein. "Über Nacht" dem Völkern des Nahen Ostens die westliche Demokratie aufzuzwingen, wird wohl nach hinten losgehen, wie schon die "Zivilisierungsversuche " der "Wilden" vorher.
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Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von Helmuth_123 »

BingoBurner hat geschrieben:(11 Oct 2016, 22:28)

Hast Recht. Was ich eigentlich sagen wollte war das die Naturwissenschaften immer schneller, immer mehr Fragen aufwerfen.
Die schwer mit konventionellen Denkweisen beantworten werden können. Und ehrlich, ich suche nach Konzepten.
Bisher erscheint mir aber keines wirklich schlüssig.
Kenne Sie Harald Lesch? Ich selbst habe nicht die geringste Ahnung von Wissenschaftsmethodik und Wissenschaftsphilosophie. Aber Herr Lesch weist öfter darauf hin, dass die Naturwissenschaften nach den Prinzipien des kritischen Rationalismus handeln (sollten).
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Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von Schnitter »

Helmuth_123 hat geschrieben:(12 Oct 2016, 20:39)

Das muss nicht zwingend demokratisch sein, zumindest nicht demokratisch im westlichen Sinne.
Was ist denn eine "nicht-westliche" Demokratie ? Gibt es da ein Beispiel ?

Hört sich an wie "halb"schwanger.
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Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von BingoBurner »

Schnitter hat geschrieben:(12 Oct 2016, 21:46)

Was ist denn eine "nicht-westliche" Demokratie ? Gibt es da ein Beispiel ?

Hört sich an wie "halb"schwanger.

Klar, kenne ich Lesch. Wer nicht ?
Aber wir waren bei Demokratiefähigkeit. Ich verweise noch mal auf diesen Post von mir :
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=23&t=61879

Ich weiß nicht mehr von wem ich das habe aber ich sehe eine Art zeitliche Ungleichheit auch in
den Denkkonzepten. Wenn ein Land wie der Iran als Gottesstaat plötzlich die Technik der Moderne hat und
zwar in Form einer Atombombe wird das Problem klar denke ich.

Aber selbst hier in aufgeklärten Gesellschaften stellt der Fortschritt normale Denkmuster in Frage.

"Sozial Freezing" z.b. ?
Möchtest du erfahren ob in dir eine genetische Erkrankung schlummert ?
Und eben Demokratie.....was ist wenn irgendwann Computer die besseren politischen Entscheidungen treffen können ?
Roboter sogar die bessern "Sozial Partner" werden ?

Ich vermische jetzt viel allerdings liegt das an der Verzahnung von Kultur, Wissenschaften.
Bzw. bei jeden Fortschritt gibt es eine Art kulturelle Implosion an irgend einer Stelle.
Und diese waren eben nicht immer "erfreulich".

Naturwissenschaften bieten aber eben Erklärungen. Antworten müssen dann gemeinsam erstritten werden.

Naturgesetze sind nicht verhandelbar, sie unterliegen keiner Abstimmung.
(Ich glaube das ist von Lesch)
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Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von harry52 »

Helmuth_123 hat geschrieben: "Über Nacht" dem Völkern des Nahen Ostens die westliche Demokratie aufzuzwingen, wird wohl nach hinten losgehen,
Den arabischen Frühling haben wir nicht begonnen und niemanden aufgezwungen.
Auch den Osteuropäern haben wir damals nicht unsere Demokratie aufgezwungen. Die Menschen dort und im Nahen Osten hatten doch einfach keinen Bock mehr darauf gehabt, unfrei und arm zu sein. Und die haben mittlerweile Internet und wissen, wie gut wir leben. Das wollen die auch und nicht wir sind das Problem, sondern ihr beschissenes Leben in beschissenen Systemen.
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Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von jack000 »

BingoBurner hat geschrieben:(03 Sep 2016, 20:32)

Geändert weil Umetarek zu Recht mich als Ausdrucks Pfosten vorgeführt hat
[MOD] Untererlasse solche Spamerei!
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
HugoBettauer

Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von HugoBettauer »

harry52 hat geschrieben:(12 Oct 2016, 23:35)

Den arabischen Frühling haben wir nicht begonnen und niemanden aufgezwungen.
Das ist nicht ganz korrekt.
HugoBettauer

Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von HugoBettauer »

Helmuth_123 hat geschrieben:(11 Oct 2016, 21:14)
Nachtrag: Vielleicht sollte man die Menschen in den verschiedenen Regionen und Ländern fragen, wie sie sich regieren wollten.
Besser nicht. Wer fragt, bekommt Antworten und dann werden diese Leute nur enttäuscht, weil es danach sowieso nicht geht.
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Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von BingoBurner »

jack000 hat geschrieben:(13 Oct 2016, 00:24)

[MOD] Untererlasse solche Spamerei!
Ok.
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Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von Helmuth_123 »

BingoBurner hat geschrieben:(12 Oct 2016, 22:15)

Klar, kenne ich Lesch. Wer nicht ?
Aber wir waren bei Demokratiefähigkeit. Ich verweise noch mal auf diesen Post von mir :
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=23&t=61879

Ich weiß nicht mehr von wem ich das habe aber ich sehe eine Art zeitliche Ungleichheit auch in
den Denkkonzepten. Wenn ein Land wie der Iran als Gottesstaat plötzlich die Technik der Moderne hat und
zwar in Form einer Atombombe wird das Problem klar denke ich.

Aber selbst hier in aufgeklärten Gesellschaften stellt der Fortschritt normale Denkmuster in Frage.

"Sozial Freezing" z.b. ?
Möchtest du erfahren ob in dir eine genetische Erkrankung schlummert ?
Und eben Demokratie.....was ist wenn irgendwann Computer die besseren politischen Entscheidungen treffen können ?
Roboter sogar die bessern "Sozial Partner" werden ?

Ich vermische jetzt viel allerdings liegt das an der Verzahnung von Kultur, Wissenschaften.
Bzw. bei jeden Fortschritt gibt es eine Art kulturelle Implosion an irgend einer Stelle.
Und diese waren eben nicht immer "erfreulich".

Naturwissenschaften bieten aber eben Erklärungen. Antworten müssen dann gemeinsam erstritten werden.

Naturgesetze sind nicht verhandelbar, sie unterliegen keiner Abstimmung.
(Ich glaube das ist von Lesch)
Ich beziehe mich nur auf das rot markierte, um wieder auf das eigentliche Thema zurückzukommen. Politik ist subjektiv da hat jeder seine eigenen Vorstellungen und Ideen, was die beste politische Entscheidung sei. Was der eine für gut befindet, befindet der andere für schlecht. Das ist also keine Frage für Computer.
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Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von BingoBurner »

Helmuth_123 hat geschrieben:(13 Oct 2016, 21:06)

Ich beziehe mich nur auf das rot markierte, um wieder auf das eigentliche Thema zurückzukommen. Politik ist subjektiv da hat jeder seine eigenen Vorstellungen und Ideen, was die beste politische Entscheidung sei. Was der eine für gut befindet, befindet der andere für schlecht. Das ist also keine Frage für Computer.
Ich verstehe deinen Standpunkt....teile ihn sogar ..aber letztlich ist ein abwägen....0 oder 1...und das können Computer schon lange. Das menschliche Gehirn macht im Grunde auch nichts anderes. An und aus.
Die Variablen sind halt komplexer. Aber ein wirkliches X gibt es so nicht mehr. Siehe auch künstliche Intelligenz.......
Klingt jetzt bescheuert aber ich weiß nicht wie ich das besser ausdrücken soll.

Aber zurück zum Thema hast Recht.
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Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von Kael »

Echte Demokratie in Ländern die nicht demokratisch sind lassen sich nur durch brutale Gewalt umsetzen ;)
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Hyde
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Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von Hyde »

Katenberg hat geschrieben:(03 Sep 2016, 12:49)
Daraus ergibt sich die Frage: Gibt es einen Status der Demokratiefähigkeit, der erreicht werden muss, sprich, einen bestimmten Entwicklungsstand, der erst eigenständig erreicht werden muss und wodurch sich dieser bemessen soll.
Nein, das kann man nicht pauschal so sagen, da sich Demokratien unter unterschiedlichsten Voraussetzungen durchgesetzt oder nicht durchgesetzt haben. Als die USA beispielsweise zu ihrer Demokratie kam, war es (für heutige Verhältnisse) ein enorm rückständiges Land, mit massiven Rassendiskriminierungen, einer noch vorindustriellen Gesellschaft usw.
Oder in Indien hält sich seit den 1940er Jahren die Demokratie, obwohl das Land seit seinem Bestehen mit massiven sozialen & religiösen Spaltungen sowie massiver Armut und fehlender Bildung zu kämpfen hat. In anderen Ländern, wo die Voraussetzungen objektiv viel günstiger sind, hat sich Demokratie dagegen bis heute nicht voll entwickelt.

Die andere Frage wäre die kulturelle: Mit ein Haupthindernis der Demokratie ist die Korruption. Bislang zeigt sich auf der Welt, dass der Härtegrad der Korruption kulturell bedingt ist.
Ich habe mal eine Dokumentation darüber gesehen (Dishonesty: The Truth About Lies), wo das Ergebnis war, dass alle Menschen gleich viel lügen und korrupt sind, wenn ihnen die entsprechende Möglichkeit dazu gegeben wird.
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Hyde
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Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von Hyde »

Wähler hat geschrieben:(03 Sep 2016, 17:04)
Warum sich die arabischen Staaten nach ihrem "Frühling 2011" ob der vielen Bürgerkriege so schwer in Sachen Demokratie tun, kann ich nicht richtig beantworten. Vielleicht hat es auch etwas mit historisch gewachsenen Mentalitätsunterschieden zu tun.
Der größte Demokratiekiller in den arabischen Staaten dürfte denke ich der fehlende Wille zur Trennung von Religion und Staat sein, sowie generell die extrem religiös-konservative Erziehung, die Obrigkeitsgläubigkeit fördert und Individualität unterdrückt.
Ich denke, die Sehnsucht nach dem "starken Mann" ist dann umso größer, je autoritärer die Erziehung war. Wer sehr autoritär und auch sehr religiös (was das Erlernen von kritischem Denken einschränkt) erzogen wurde, der kann mit Unmündigkeit und mit einem "starken Führer" als Vaterfigur mehr anfangen als mit den Unsicherheiten, die eine individualistische demokratische Gesellschaft mit sich bringt.

Der Schlüssel zu "Demokratiefähigkeit" liegt daher denke ich eher in der Erziehung & im mentalen Bereich, als in "harten Faktoren" wie Wohlstand oder Korruptionsgrad, auch wenn diese Dinge sicherlich auch demokratiefördernd sind.

Manchmal hat es auch einfach mit Glück zu tun. Dass wir in Westdeutschland beispielsweise früher die Demokratie hatten als die Leute in der DDR oder in Osteuropa, lag nicht daran, dass wir zum damaligen Zeitpunkt "demokratiefähiger" waren, sondern schlicht an der Tatsache, dass bei uns die Amis anstatt die Sowjets einmarschiert sind.
Adam Smith
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Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von Adam Smith »

Die Menschen wählen das System von dem sie denken, dass es am besten für sie selber und den Staat ist. Je grösser die Probleme desto eher denken die Menschen, dass hartes Durchgreifen die Probleme an besten lösen kann. Materieller Wohlstand, geringe Kriminalität, gute Zukunftsaussichte dürften also die Demokratie fördern. Natürlich auch unabhängige Unternehmen etc.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Ger9374

Re: Demokratiefähigkeit

Beitrag von Ger9374 »

Ich denke das man Demokratie lernen kann .
Diese Demokratie auch in schweren Zeiten
zu bewahren ist dann die Bewährung.Die ersten
1-2 Generationen dürften für eine Gesellschaft
die vorher Diktatorisch regiert wurde am heftigsten mit zu bestehen haben. Da ist der
Starke Mann wohl noch sehr im Bewusstsein
vertreten.
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