Auf der Flucht vor der eigenen Dummheit

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SIRENE

Auf der Flucht vor der eigenen Dummheit

Beitrag von SIRENE »

Heute morgen erzählte im Deutschlandradio einer der zur Zeit von einem Land ins andere verschobenen Flüchtlinge, wie schwer es sogar Gruppen haben, die Hochschwangere auf Bahren mit sich führen. Er selbst habe sein ganzes Hab und Gut, das in einem Rucksack steckte, samt Ausweispapieren verloren, weil ihm sein Rucksack ins Wasser gefallen sei.

Wenn ich früher fremde Städte und Gegenden bereiste, trug ich das Wichtigste in einem Brustbeutel unter dem Hemd mit. Wenn man so dumm ist, möchte man sagen, dass man sich auf die Flucht begibt und dann seine Ausweispapiere im Rucksack verstaut, obwohl man weiß, dass man den dann auch mal frei mit Händen trägt, damit es dem Rucksack nicht langweilig wird auf dem Rücken, sollte man sich keine Hoffnungen machen, dass fremde Menschen, die so nie „verreisen“ würden, ihre Kühlschränke und Portemanaies öffnen. Zumal solche Flüchtlinge davor vielleicht auch zu dumm waren, eine Gesellschaft zu organisieren, die Menschen nicht zu Flüchtlingen macht ...

Also ich hätte was dagegen, wenn mein Nachbar über meine Terrasse in meine Küche geht und sich was aus dem Kühlschrank holt, weil er vergessen hat, was einzukaufen, sein Geld in einer Spielothek gelassen hat oder alle zwei Jahre sich ein neues Auto leistet.

Allerdings kenne ich genügend Zeitgenossen um mich herum, die sich in einen anderen Menschen verlieben, wenn ihnen ihr Lebenspartner langweilig wird, die wegziehen, wenn sie mit Nachbarn nicht mehr klar kommen, oder die arbeitslos werden, um sich einen neuen Job zu suchen, weil ihr Chef ein Idiot ist.

Sind wir nicht alle irgendwie ein bisschen auf der Flucht vor irgendwas,
weil es so viele wundervolle Möglichkeiten gibt, um die man früher
erst sehr lange nach entsprechenden Entbehrungen kämpfen musste?
Vielleicht sollten wir ein wenig an unserem Erwartungsmanagement arbeiten ...?
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