Werden EHEMALIGE HEIMKINDER wirklich entschädigt ?

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SpukhafteFernwirkung
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Re: Werden EHEMALIGE HEIMKINDER wirklich entschädigt ?

Beitrag von SpukhafteFernwirkung »

was ist jetzt eigentlich mit den verschwundenen spendengeldern...- ?
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Martin MITCHELL
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Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND.

Beitrag von Martin MITCHELL »

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Diesbezüglicher UPDATE

Der folgende Artikel in der ECKERNFÖRDER ZEITUNG, vom 19. Oktober 2017, bezieht sich vorwiegend auf den regionalen Heimkinder-Verein: Verein ehemaliger Heimkinder in Schleswig-Holstein e.V. ( Für Details zu diesem regionalen Heimkinder-Verein siehe @ https://www.online-handelsregister.de/h ... V./2009458 ; und siehe auch https://www.online-handelsregister.de/impressum ) :

QUELLE: shz.de - Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag GmbH & Co. KG @ https://www.shz.de/lokales/eckernfoerde ... 07816.html :
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VEREIN EHEMALIGER HEIMKINDER

Kampf und Dialog dicht beisammen

vom 19. Oktober 2017

Aus der Redaktion der Eckernförder Zeitung


Der Vorsitzende des „Vereins ehemaliger Heimkinder in Schleswig-Holstein“, Eckhard Kowalke, kritisiert das Vorgehen der „Stiftung Anerkennung und Hilfe“

[ An dieser Stelle erscheint ein Foto mit folgender Beschriftung:
„Der Eckernforder Künstler Eckhard Kowalke wurde selbst in Kinderheimen misshandelt“ ]

von Arne Peters
erstellt am 19.Okt.2017 | 05:42 Uhr


ECKERNFÖRDE | Die Geschichte ehemaliger Heimkinder in Deutschland ist eine traurige: Vor acht Jahren prangerten viele von ihnen kirchliche Einrichtungen an, in denen sie seit den 50er-Jahren misshandelt wurden. Ein Runder Tisch wurde gebildet [auf Bundesebene in Berlin: 2009/2010], an dessen Ende eine Rehabilitation und Entschädigung [???] für ehemalige Heimkinder stand. Großen Anteil daran hatte der Eckernförder Eckhard Kowalke, Vorsitzender des Vereins Ehemalige Heimkinder in Schleswig-Holstein (VEH SH). Er war als Jugendlicher selbst für drei Monate in der Kinderfürsorgeanstalt Neustatt in Niedersachsen [ sic ] untergebracht.

Vor einem Jahr wurde das nächste Kapitel aufgeschlagen: Die wissenschaftliche Abhandlung „Ein unterdrücktes und verdrängtes Kapitel der Heimgeschichte“ von Sylvia Wagner beschrieb, wie insbesondere in den 1960er-Jahren in den Kinder- und Jugendpsychiatrien der Bundesrepublik Medikamente ohne die Zustimmung der Probanden verabreicht wurden, unter anderem in der Schleswiger Jugendpsychiatrie des damaligen Landeskrankenhauses. Bund, Länder und Kirchen richteten daraufhin im Dezember 2016 die „Stiftung Anerkennung und Hilfe“ für Menschen ein, die Leid und Unrecht in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und in Heimen der Behindertenhilfe von 1949 bis 1975 erfahren hatten. Hier können Betroffene finanzielle Anerkennung erhalten, das Land hat eine regionale Anlauf- und Beratungsstelle eröffnet. Auch wissenschaftlich soll das Thema in Schleswig-Holstein aufgearbeitet werden.

Inzwischen hat Schleswig-Holsteins Sozialminister Heiner Garg an Betroffene appelliert, sich zu melden und Unterstützung einzufordern (siehe EZ vom 16. Oktober). „Jedem ist klar, dass das erlittene Unrecht nicht wieder gutzumachen ist“, sagte der FDP-Politiker. „Wir müssen Betroffenen sagen, ja, auch der Staat hat damals versagt und Kinder und Jugendliche in Psychiatrien und Heimen der Behindertenhilfe nicht angemessen schützen können. Das bedaure ich sehr und dafür bitte ich im Namen der Landesregierung um Entschuldigung.“

Eckhard Kowalke vom Verein ehemaliger Heimkinder in Schleswig-Holstein ist das zu wenig. Sein Vorwurf: „Die von Gargs Vorgängerin Kristin Alheit ins Leben gerufene Stiftung ‚Anerkennung und Hilfe‘ ist nur eine Mogelpackung.“ Die Stiftung diene nur dem Zweck, die Opfer an der Wahrnehmung ihres Rechtes auf tatsächliche Entschädigung zu verhindern. Seine Forderung: Der Verein ehemaliger Heimkinder in Schleswig-Holstein müsse gleichberechtigt mit am [jetzigen schleswig-holsteinischen] Runden Tisch sitzen. Das ist zurzeit nicht der Fall; stattdessen seien „Alibi“-Heimkinder beteiligt, die in therapeutischer Behandlung seien und im täglichen Leben einen Betreuer in Anspruch nehmen müssten. „Diese Menschen sollen jetzt in der Stiftung die Rechte von 80 000 Opfern wahrnehmen, während wir als Vertreterorganisation ausgeschlossen wurden.“

Auf Nachfrage der Eckernförder Zeitung heißt es aus dem Sozialministerium, dass der VEH auf Bundesebene [d.h, der seit Oktober 2004 bestehende »VEREIN EHEMALIGER HEIMKINDER e.V.«] in den Gremien der Stiftung schon vertreten sei und dass auch Interesse an einer Beteiligung im Regionalbeirat bestehe. Jedoch sei es bislang vom Verein nicht positiv beantwortet worden.

Doch der Verein kritisiert noch mehr, zum Beispiel, dass jeder Geschädigte nicht mehr als 9000 Euro Entschädigungszahlung erhalten solle. „Bei so einem geringfügigen Betrag kann man nicht von einer Entschädigung für ein zerstörtes Leben reden“, so Kowalke. Doch dieser Betrag, so der Hinweis aus dem Sozialministerium, sei in einem längeren komplizierten Prozess zwischen den an der Stiftung Beteiligten – Bund, Länder, Kirche – festgelegt worden. Eine erneute Einigung aller Akteure, um die jetzige Regelung zu verändern, sieht das Ministerium als „derzeit aussichtsloses Unterfangen“.

Nicht so den Anerkennungszeitraum vielleicht über das Jahr 1975 hinaus zu erweitern, wie von Kowalke gefordert. Zwar beruhe der Zeitraum laut Ministerium auf der bisherigen Erkenntnislage, doch sollten die derzeitigen Untersuchungen neue Erkenntnisse ergeben, „müssten diese dann auch noch einmal zu einer weiteren Bewertung führen“.

Auch bei dem Einbezug weiterer Betreuungseinrichtungen außer Psychiatrie und Einrichtungen für Menschen mit Behinderung gibt sich das Ministerium offen: „Es gibt einige wenige Einrichtungen, bei denen die Einordnung streitig ist. Die Forderung, diese im Rahmen der Stiftung einzubeziehen, ist zur Klärung in die entsprechenden Gremien der Bundesstiftung gegeben worden und soll dort zeitnah beraten werden.“

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Darüber, ob in dieser Berichterstattung von dieser Medienorganisation und auch anderen deutschen Medienorganisationen der Begriff „Entschädigung“ hätte verwendet werden dürfen, läßt sich argumentieren. Leider missbrauchen alle deutschen Medien immer und immer wieder lauthals den Begriff „Entschädigung“ wenn es sich in der Bundesrepublik Deutschland überhaupt nicht um Entschädigung handelt und auch niemand tatsächlich entschädigt wird.
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Beitrag von Martin MITCHELL »

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programm.ARD.de @ http://programm.ard.de/TV/Themenschwerp ... 6385608450
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13.11.2017 - 22:45 Uhr

Vergessene Seelen

Wie Kinder zu Versuchsobjekten wurden | NDR Fernsehen [ Länge: 30 Minuten ]

Die Dokumentation erzählt die Geschichte der systematischen Ausbeutung einer Gruppe besonders schutzbedürftiger Menschen. Die ehemaligen Patienten des Landeskrankenhauses Schleswig, vor allem Kinder, wurden von Ärzten und Pharmafirmen zu Versuchsobjekten gemacht - um Psychopharmaka und Neuroleptika zu testen. Ihre eigene Reputation wollten sie auf diese Weise steigern, letztlich um Profit zu machen. Der Film zeigt, wie die Betroffenen um Anerkennung ihrer Geschichte ringen und nach einer Identifizierung der Täter suchen - und welche Kräfte bis heute noch dagegen wirken.

Diese Dokumentation erzählt die Geschichte einer Gruppe besonders schutzbedürftiger Menschen, die systematisch ausgebeutet wurde: ehemalige Patienten des Landeskrankenhauses Schleswig.
Sie waren ausgeliefert. Sie wurden ausgenutzt. Ehemalige Heimkinder und Psychiatriepatienten berichten, wie sie zu Versuchsobjekten der Pharmaforschung gemacht wurden. Es geht um ein System der Ausbeutung am Landeskrankenhaus Schleswig in den 1950er- bis 1970er-Jahren.
Diese Dokumentation geht den Vorwürfen nach, im Gespräch mit ehemaligen Heimkindern, in Archiven und Bibliotheken. Das Filmteam stößt dabei auf verstörende Spuren der damals angewandten Praktiken, auf Psychopharmaka, die wahllos "an alle Neuankömmlinge" verteilt wurden, auf lebensgefährliche Nebenwirkungen bei den Patienten, auf harten körperlichen Zwang zur Einnahme der Substanzen seitens der Klinikverantwortlichen.
Die Versuche wirken bei den betroffenen Menschen bis heute nach: in körperlichem Leid und Albträumen, aber auch in deren kraftvollem Streben nach Anerkennung und Würdigung. Die Dokumentation begleitet die Betroffenen in diesem Streben und lässt sich von den glatten Fassaden der Ministerien und der Pharmaindustrie nicht blenden.

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Und siehe auch @ https://www.hoerzu.de/tv-programm/verge ... en-wurden/
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Beitrag von Martin MITCHELL »

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[ QUELLE: http://www.ndr.de/nachrichten/schleswig ... he148.html ]

Stand: 10.11.2017 17:00 Uhr - Lesezeit: ca. 3 Min.

Pharmaverband verurteilt Medikamentenversuche

[ An dieser Stelle ein Foto: „Herman Kortland erwartet, dass die Pharmafirmen sich einer finanziellen Entschädigung der Opfer nicht verweigern.“ ]

Am ehemaligen Landeskrankenhaus Schleswig haben Ärzte in den 50er- bis 70er-Jahren zahlreiche Versuchsreihen an Kindern und psychisch Kranken durchgeführt - mit tausenden unfreiwilligen Probanden. Die Medikamentenversuche waren nach heutigen Maßstäben "eindeutig rechtswidrig" und "moralisch nicht zu vertreten". So bewertet der Bundesverband der Arzneimittelhersteller (BAH) Rechercheergebnisse des NDR Schleswig-Holstein. Auf eine mögliche finanzielle Wiedergutmachung angesprochen, erklärte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Hermann Kortland: "Da gehe ich jetzt mal ins Wort: Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Unternehmen in so klaren Fällen, wo es auch nachgewiesen ist und wo sie es auch zugeben, einer Entschädigung nicht zustimmen."


Mindestens 40 Versuchsreihen durchgeführt

Nach Recherchen des NDR Schleswig-Holstein haben Schleswiger Ärzte zwischen 1953 und 1977 in mindestens 40 Versuchsreihen Arzneimittel im damaligen Landeskrankenhaus an Kindern und psychisch Kranken getestet. Betroffen waren demnach mehr als 3.000 Probanden. In den Versuchen traten in zahlreichen Fällen schwere Nebenwirkungen auf. So geht es aus historischen Fachaufsätzen der Mediziner hervor.

Aufsätze belegen Zusammenarbeit mit Pharmafirmen

[ An dieser Stelle ein Foto: „Ein Gebäude des ehemaligen Landeskrankenhauses Schleswig. Die Psychiatrie war bis 2005 in Landesbesitz.“ ]

Die Präparate wurden den Recherchen zufolge teilweise vor Markteinführung erprobt. Sie stammten von großen Pharmakonzernen wie Merck, Bayer, Janssen, Roche oder Novartis beziehungsweise deren Vorgängern-Unternehmen. Die Fachaufsätze der Ärzte belegen eine direkte Zusammenarbeit zwischen Schleswiger Medizinern und Pharmafirmen. So bedankte sich einer der Ärzte bei Bayer und dem Novartis-Vorgänger Ciba für die "großzügige Überlassung von Versuchsmengen".

Ein Kollege bedankt sich bei der Industrie für die Gelegenheit, "dieses oder jenes Medikament kritisch zu erproben". Ein weiterer Arzt veröffentlichte gemeinsam mit "dem Ressort Medizin der Bayer AG Wuppertal" eine Forschungsstudie. Das Verhalten der Ärzte bewerten Medizinrechtler als eindeutig rechtswidrig. Für Pharmafirmen gibt es erst seit Ende der 70er-Jahre rechtliche Regelungen.


Konzerne reagieren abweisend

Die Pharmakonzerne reagierten abweisend auf Fragen zu einer finanziellen Entschädigung für die Opfer. Die Firma Janssen sieht "keinen Hinweis darauf", selbst Auftraggeber von Studien gewesen zu sein. In einer früheren Stellungnahme hatte das Unternehmen die Versuche in Schleswig noch als "Grundlage der Zulassung" für das Medikament Imap bezeichnet. Roche teilte mit, die Frage der Entschädigung sei spekulativ. Dem Unternehmen seien keine Studien bekannt, für die es "ursächlich verantwortlich" sei. Merck antwortete, die Frage nach Entschädigung stelle sich nicht, weil das Unternehmen nicht rechtswidrig gehandelt habe. Novartis sieht die Verantwortung bei den Ärzten in Schleswig. Vom Bayer-Konzern, dessen Medikamente in Schleswig besonders häufig getestet wurden, gab es keine konkrete Antwort auf die Frage nach einer Entschädigung.

NDR berichtet ausführlich über Recherchen

Zu den Medikamentenversuchen in Schleswig hat ein Reporterteam des NDR knapp eineinhalb Jahre recherchiert - und dafür historische Fachaufsätze ausgewertet sowie mit Betroffenen und Experten gesprochen. Die Ergebnisse haben die Autoren in einer Multimedia-Dokumentation aufbereitet [ Siehe @ http://www.ndr.de/nachrichten/schleswig ... anim=slide ]. Am Sonntag [, 12. November 2017 ] ab 18 Uhr sendet NDR 1 Welle Nord in der Sendung "Zur Sache" ein 30-minütiges Feature zu den Recherchen mit anschließender Diskussion. Das NDR Fernsehen zeigt am Montag, 13. November [2017], um 22.45 Uhr die Dokumentation "Vergessene Seelen. Wie Kinder zu Versuchsobjekten wurden".

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re OEG - Weiteres Heimkind als Opfer anerkannt

Beitrag von Martin MITCHELL »

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Heimkind-Opferentschädigungsantrag stattgegeben.

Siehe folgenden Bericht von dem Evangelischen Pfarrer i.R. Dierk Schäfer, Diplom-Pädagoge und Diplom-Psychologe, in seinem Blog, Dierk Schaefers Blog vom Do. 26.10.2017 »„Es ist wirklich erschütternd, wie Kirchen und andere Institutionen mit … kleinen Kindern umgegangen“ sind.« @ https://dierkschaefer.wordpress.com/201 ... ngen-sind/ :

(a) Der Berichterstatter Dierk Schäfer, (b) der Betroffene Friedhelm Münter, und (c) der Vereinsvorstand des »Vereins ehemaliger Heimkinder e.V. « (»VEH e.V.«) möchten unbedingt, dass DIESE NACHRICHT uneingeschränkt und ungekürzt die weitestmögliche Weiterverbreitung findet :
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„Es ist wirklich erschütternd, wie Kirchen und andere Institutionen mit … kleinen Kindern umgegangen“ sind.

Friedhelm Münter, »lange hat er dafür gekämpft, dass er als Opfer von Unrecht sowie psychischer und körperlicher Gewalt in Zusammenhang mit der Unterbringung in Säuglings-, Kinder- und Jugendheimen Entschädigung erhält. Am Freitag [20. Oktober 2017] ging sein Kampf beim Landessozialgericht in Essen für ihn erfolgreich zu Ende.«[1]

Aus zweierlei Gründen sollte man den Artikel lesen.

1. »Tatsächlich ist es bislang noch keinem ehemaligen Heimkind gelungen, eine Versorgung beziehungsweise Opferentschädigung nach dem OEG zu erhalten. Einer der Hauptgründe dafür sind die recht hohen Hürden hierfür: Zum einen muss in vielen Fällen ein Grad der Schädigung in Höhe von mindestens 50 Prozent nachgewiesen werden – denn erst ab diesem Grad der Schädigung erfolgt bei diesen Fällen eine finanzielle Versorgung nach dem OEG. Ein weiterer Hauptgrund ist, dass meistens mit Verweis auf Verjährung der erlittenen Verbrechen argumentiert wird. Und dass die Beweislast beim Antragsteller beziehungsweise beim Kläger liegt.«

Damit könnte ein Präzedenzfall geschaffen sein, der auch anderen in kirchlichen und staatlichen Erziehungseinrichtungen am Leben Geschädigten Recht schafft, und nicht nur gnädig Almosen gewährt. Doch ob das gelingt? Münter hatte einen am Recht orientierten Richter, dazu weiter unten. Dies war aber nur das „Vorgeplänkel“. Richtig zur Sache, also finanziell, geht es erst beim Landgericht Münster, der nächsten Station. Auf der Gegenseite werden wieder die üblichen Verdächtigen sitzen, die zwar bedauern, was damals in ihren Heimen alles passiert ist, aber mit allen Tricks verhindern wollen, für die Verbrechen ihrer Vorgänger zu zahlen.

Zehn Prozessgegner zählt der Artikel auf.

Ich sortiere sie:

a) die kirchlich oder kirchenverbundenen Gegner:
1. Landesverband der evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V.
2. Kirchlicher Gemeindedienst für innere Mission Münster
3. Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe e.V.
4. Evangelischen Perthes-Werk e.V.
5. Mellin’sche Stiftung
6. Stiftung Nazareth

b) die staatlichen Gegner:
1. Landesjugendamt Münster
2. Jugendamt Steinfurt
3. Kreisjugendamt Soest
4. Land NRW

Die sitzen alle in einem Boot, das wohl eher Kanonenboot genannt werden kann. Denn im Unterschied zu Friedhelm Münter sind sie mächtig, und ob Münter beim Landgericht Münster auf einen ähnlich den Sachverhalt ermittelnden Richter trifft, der dann auch konsequent ist, darf bezweifelt werden.

Das belegt

2. das Beispiel des Richters am Sozialgericht, Jan-Robert von Renesse. Es lohnt sich wirklich den Fall von Renesse zu lesen. Ich war entsetzt und von dem Mann begeistert. Solche Richter braucht das Land. Er war am Recht orientiert und nicht an den Sparinteressen der Rentenversicherung, auch nicht daran, dem Justizminister zu gefallen, der ihn sogar verklagt hat. Seine Richterkollegen bekamen ihr Gesäß nicht hoch, um die Sachverhalte wie rechtlich vorgeschrieben zu ermitteln. Er aber machte in Israel seine Zeugenanhörungsstelle auf und verhalf vielen KZ-Zwangsarbeitern zu ihrer Rente.

So ein Richter stört, darum entzog man ihm die Zuständigkeit.

»Von 2006 bis zum Frühjahr 2010 war von Renesse als Beisitzer dem 12. Senat des Landessozialgerichts Nordrhein-Westfalen in Essen zugewiesen und als Berichterstatter zuständig für die Rentenzahlungen an Zwangsarbeiter in Ghettos während der Zeit des Nationalsozialismus nach den Regelungen des Ghettorentengesetzes. Seitens deutscher Behörden erfolgte eine umfassender Werbung bei jüdischen Opferverbänden. Von den etwa 70.000 Anträgen auf Zahlung einer Ghettorente lehnten die deutschen Rententräger 96 % ab. Von Renesse führt dies auf die verfolgungsbedingte Beweisnot der Ghettoüberlebenden zurück, die „meist nichts anderes als die auf dem Arm eintätowierte KZ-Nummer (…) als Beweis hatten.“«
[2]

Was mich als Pfarrer (i.R.) bedrückt ist die Heuchelei der Vertreter der kirchlichen Einrichtungen. Da gab es bisher viel „Betroffenheitsgestammel“; manche äußerten sogar Beschämung, doch um echte Entschädigungen und ihre Verhinderung wird mit harten Bandagen gekämpft.

Es gibt den Spruch „Herr, schmeiß Hirn ra (herunter)“. Doch Hirn haben die Leute. Es mangelt an Herz und damit an Glaubwürdigkeit.

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Fußnoten:


[1] https://www.streiflichter.com/lokales/d ... 06246.html [detaillierter Artikel vom Mi. 25.10.2017]

[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Jan-Robert_von_Renesse

Weitere Links, so spannend wie abschreckend:

● O
https://www.welt.de/print/wams/nrw/arti ... Opfer.html
● O http://www.botschaftisrael.de/2013/02/1 ... r-ghettos/
● O http://www.deutschlandfunkkultur.de/lan ... _id=348742
● O http://www.zeit.de/2016/33/jan-robert-r ... ettansicht

Vor wenigen Monaten wurde von Renesse in Dachau ausgezeichnet. http://www.juedische-allgemeine.de/arti ... w/id/28420 Aber Karriere wird er in unserem Rechtssystem wohl nicht mehr machen.


Tags: „Betroffenheitsgestammel“, Dachau, Entschädigungen, Friedhelm Münter, Gerechtigkeit, Gerichtsprozess, Ghettorentengesetzes, Heuchelei, Jan-Robert von Renesse, kinder, Kinderheime, Kindesmissbrauch, KZ-Nummer, Misshandlung, Präzedenzfall, Rentenversicherung, Sparinteressen, Zwangsarbeiter,
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Am Donnerstag, 31. Oktober 2017, im Dierk Schaefers Blog @ https://dierkschaefer.wordpress.com/201 ... mment-9278 hat Heidi Dettinger, 1. Vorssitzende des »Vereins ehemaliger Heimkinder e.V.« (»VEH e.V.«), folgenden Kommentar dazu abgegeben:
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Glückwunsch an Friedhelm Münster! Lange und zäh genug hat er kämpfen müssen!
Allerdings stimmt es nicht, dass es noch keinem Ehemaligen gelungen ist, Opferentschädigung nach dem OEG zu erhalten. Es gibt mehrere aus dem Verein, denen dies gelungen ist. Aber ich kenne auch etliche, die entmutigt und verzweifelt aufgegeben haben – und andere, die auch nach mehr als 10 Jahren (!) immer wieder zu neuen Gutachtern und erneuten Gerichtsterminen geschleppt werden und dennoch nicht aufgeben. Woher die Kraft nehmen?
Eine Reformierung des OEG ist dringend notwendig um nachfolgenden KlägerInnen das zu ersparen!

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Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND.

Beitrag von Martin MITCHELL »

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Aufruf und Stellungnahme von dem Evangelischen Pfarrer i.R. Dierk Schäfer, Diplom-Pädagoge und Diplom-Psychologe, in seinem Blog, Dierk Schaefers Blog vom Di. 14.10.2017, um 22:45 Uhr (MEZ/CET), betitelt »Die Sieger schreiben die Geschichte.« @ https://dierkschaefer.wordpress.com/201 ... eschichte/ :
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Die Sieger schreiben die Geschichte.

von dierkschaefer

Das stimmt immer noch. Doch nicht ganz.

»Zeitzeugen gesucht!

Für den Bayerischen Rundfunk recherchieren wir über Medikamententests an Heimkindern. Wir sind auf der Suche nach Menschen, vorzugsweise aus Bayern, die sich an Medikamentengaben erinnern können: Haben Sie den Verdacht, dass an Ihnen Experimente für die Pharmaindustrie? gemacht wurden? Können Sie sich erinnern, solchen Tests Ihr Einverständnis gegeben zu haben? Oder gab es Medikamentengaben, die Sie sich im Nachhinein nicht erklären können, beispielsweise weil Sie nicht krank waren und trotzdem Medikamente bekommen haben?

Für unsere Recherche würden wir auch gerne mit ehemaligen Mitarbeitern von Kinderheimen sprechen, die sich erinnern können, Medikamente zu Testzwecken verabreicht zu haben.

Wir möchten allen Spuren nachgehen, nach Möglichkeit die Verantwortlichen konfrontieren und Unrecht aufdecken.

Sie erreichen uns unter den E-Mail-Adressen
Christiane.Hawranek@br.de und Simon.Plentinger@br.de «


Zeitzeugen, Betroffene, Opfer schreiben Geschichte von unten. Die wird meist nicht gedruckt, aber das Internet ist ein großes Archiv und jeder kann dort Spuren hinterlassen, Spuren, die lästig sind für die Gewinner. https://dierkschaefer.wordpress.com/201 ... chreibung/ Wenn dann noch jemand kommt, der über diese Spuren in größerem Rahmen berichten will – und die Mittel dazu hat – wird Geschichte lebendig. Das Buch von Peter Wensierski war so ein Weckruf und brachte die Geschichte der Kinder in kirchlichen und staatlichen Heimen ins Bewußtsein der Öffentlichkeit. All die Leugnungs- und Vertuschungsversuche der Täternachfolger liefen ins Leere, auch ihre Drohungen. Doch außer Öffentlichkeit ist nicht viel gewesen, denn am Runden Tisch unter der „Moderation“ von Antje Vollmer konnten Staat und Kirche in Tätergemeinschaft das für sie Schlimmste verhindern: Eine Entschädigung der ehemaligen Heimkinder. https://dierkschaefer.wordpress.com/201 ... e-vollmer/

Aber das Vertuschen hat aufgehört. Die Täter stehen im Rampenlicht – und sie machen durch die Bank eine schlechte Figur.

Im Aufruf des Bayrischen Rundfunks geht es um Kinder als Versuchskaninchen. Schon am Runden Tisch war die Rede von Medikamentengaben, die nichts mit einer Krankheit der Kinder zu tun hatten. Doch wie beim Thema Zwangsarbeit war Frau Vollmer auch dafür taub. Sie schützte die Täter. Nachdem nun Sylvia Wagner mit ihrer Arbeit dieses dunkle Kapitel publiziert hat,
http://duepublico.uni-duisburg-essen.de ... _Heime.pdf liegen auch diese Verbrechen offen zutage. Ich habe hier im Blog bereits im Februar 2016 darüber berichtet. https://dierkschaefer.wordpress.com/201 ... -getestet/ , im September folgte https://dierkschaefer.wordpress.com/201 ... kaninchen/ . Der Forschungsbericht von Sylvia Wagner wurde im Juni publiziert.

Am Freitag voriger Woche haben wir Helmut Jacob das letzte Geleit gegeben. Es war ihm sehr wichtig, dass die Verbrechen an den Heimkindern nicht in Vergessenheit geraten.


Ich bitte darum die Leser meines Blogs, den Aufruf des Bayrischen Rundfunks zu verbreiten und alle von den Medikamentenversuchen Betroffenen, von ihren Erfahrungen zu berichten, auch wenn nicht mehr dabei herauskommt, als das alles herauskommt.

dierkschaefer | 14. November 2017 um 22:45 | Tags: heimkinder, Heimkinder-Forschung, Medikamententests, Mediziner, Nazi-Tradition, Pharmaindustrie, schutzbefohlene, Versuchskaninchen, | Kategorien: BRD, Christentum, Deutschland, Ethik, Firmenethik, Geschichte, Gesellschaft, heimkinder, Journalismus, Justiz, Kinder, Kinderheime, Kinderrechte, Kindeswohl, kirchen, Korruption, Kriminalität, Kriminologie, Medien, Menschenrechte, Moral, News, Politik, Recht, Religion, Soziologie, Täter, Wissenschaft, | URL: https://wp.me/pulUf-2vS
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DIAKONIE - Fürsorgehölle ANSTALT FREISTATT im Wietingsmoor.

Beitrag von Martin MITCHELL »

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REPORTAGE & DOKUMENTATION (eine Produktion des öffentlich-rechtlichen Senders NORDDEUTSCHER RUNDFUNK) über die westdeutsche Bethel-eigene Fürsorgehölle "FREISTATT" in der auch Martin MITCHELL eingesperrt war und gezwangsarbeitet wurde in den frühen 1960er Jahren, bevor es ihm gelang im Alter von 17 Jahren und 9 Monaten nach Australien zu entkommen/auszuwandern.
Anscheinend wurde diese Dokumentation über "FREISTATT" und über den gleichnamigen Film "FREISTATT" schon mehrmals im Jahre 2017 im deutschsprachigen Fernsehen gezeigt:
"Endstation Freistatt – Das Erziehungslager im Moor" (Mi. 12.04.2017) @
http://www.daserste.de/information/repo ... t-106.html (Länge: 43 Min. und 44 Sek.) (anscheinend auch verschiedentlich auf YouTube verfügbar)

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Endstation Freistatt – Das Erziehungslager im Moor

@ http://www.daserste.de/information/repo ... baa8ce.jpg

[ Echtes schwarz-weiß Original-Foto - ein historisches Foto - des manuellen Torfstechens im Freistätter Wietingsmoor, betitelt: „Heimkinder als billige Arbeitskräfte beim Torfstechen im Moor]

Es ist eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte, die oft unvorstellbaren Lebensbedingungen, unter denen Tausende von Kindern und Jugendlichen in den 1950er- und 1960er-Jahren in kirchlichen Heimen und staatlichen Fürsorgeanstalten aufwuchsen.

Bis heute wird dieses Thema in der öffentlichen Wahrnehmung verdrängt. Dabei leiden die meisten der ehemaligen Heimkinder noch heute unter den Folgen der teilweise brutalen Züchtigung.

Wer nicht folgte, wurde verprügelt

Eines dieser Häuser war die Anstalt Freistatt im Kreis Diepholz. Abgelegen von der nächsten Ortschaft wurden die Jugendlichen hier als billige Arbeitskräfte in der Schlosserei oder beim Torfstechen im Moor eingesetzt. Wer nicht spurte, wurde von den Diakonen verprügelt und trug fortan selbst beim Kirchgang Kettenhosen, die nur Trippelschritte ermöglichten.

Bis Anfang der 1970er-Jahre herrschten in der Zweigstelle der Bodelschwinghschen Anstalten Bethel [halbwegs zwischen Diepholz und Sulingen, in Niedersachsen, in der Bundesrepuublik Deutschland] diese Zustände. Und noch heute leiden die damals dort "verwahrten" jungen Menschen an den Folgen.

[ Farbfoto eines der jetzt älteren ex-Freistätter Ehemaligen Heimkinder, betitelt: „Wolfgang Rosenkötter, ehemaliger "Zögling" in Freistatt.“ ]

Der Dokumentarfilm erzählt auf berührende Weise die Geschichte von drei ehemaligen "Zöglingen" und zeigt, wie die Zeit in Freistatt ihr Leben bis heute geprägt hat. Wolfgang Rosenkötter ist einer von ihnen. Er verbrachte Ende der 1950er-Jahre 13 Monate in Freistatt. Eine Zeit, von der er heute sagt, dass sie für ihn "die Hölle auf Erden war".

Trauer, Wut und Scham

Mehrmals floh er aus Freistatt zu seinem Vater. Doch der glaubte ihm nicht, wenn er von den schlimmen Erlebnissen berichtete und brachte ihn immer wieder zurück in das christliche Heim. Die Autoritätshörigkeit der Elterngeneration und die aufkeimende Rebellion der Jugendlichen, in Heimen wie Freistatt traten diese Konflikte besonders deutlich zutage.

Parallel zu den persönlichen Lebensgeschichten der ehemaligen Zöglinge skizziert der Film anhand von Archivaufnahmen und Interviews mit Zeitzeugen (darunter unter anderem die ehemalige RAF-Terroristin Astrid Proll) die gesellschaftlichen Verhältnisse in der Bundesrepublik der Nachkriegszeit: Wirtschaftswunder und Verdrängung der Nazizeit treffen auf Rock'n'Roll und Jugendliche, die sich als "Halbstarke" gegen die starren Strukturen auflehnen.

Untrennbar mit der 68er-Generation verbunden

Mit der Studentenbewegung kam erstmals auch Kritik an den Verhältnissen in den Kinder- und Jugendheimen auf. Ein besonderer Schwerpunkt des Films liegt dabei auf dem Engagement der späteren RAF-Terroristen Ulrike Meinhof, Andreas Baader und Astrid Proll für die Fürsorgezöglinge. Dabei wird aufgezeigt, dass die Geschichte der Heimkinder auch ein Stück Nachkriegsgeschichte und untrennbar mit der 68er-Generation verbunden ist.

Erst Anfang der 1970er-Jahre veränderten sich im Zuge der allgemeinen Liberalisierung der Gesellschaft auch in Freistatt die Verhältnisse, zu spät für Menschen wie Wolfgang Rosenkötter. Trauer, Wut und Scham darüber, ein Heimkind gewesen zu sein, trägt er noch immer in sich. Doch seit einigen Jahren kann er über die Erlebnisse offen sprechen. Heute ist er als Ombudsmann nicht nur Ansprechpartner für Jugendliche, die in Heimen leben. Auf seiner Lebensgeschichte beruht auch der Spielfilm "Freistatt", der im Sommer 2015 in die Kinos kam.

Ein Film von Sascha Schmidt

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DIAKONIE - Fürsorgehölle ANSTALT FREISTATT im Wietingsmoor.

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NUTZFUND:

Ich habe gerade noch zwei weitere schwarz-weiß Original-Fotos – zwei historische Fotos – der Torfgewinnung und Torftransportation in Freistatt im Internet gefunden. Man kann diese Original-Fotos, dort, wo ich ich sie gefunden habe, mit einem einzigen Klick, auch ganz, ganz groß vergrößern! Und dies sind zwei weitere Fotos, die man natürlich ebenso „Heimkinder als billige Arbeitskräfte bei der Torfgewinnung im Moor“ betiteln kann.


@ https://www.nordmedia.de/images/cut/798 ... 0Moor2.jpg

@ https://www.nordmedia.de/images/cut/798 ... 0Moor3.jpg

Und diese beiden zusätzlichen Fotos waren bisher nur hier im Internet zu finden:

@
https://www.nordmedia.de/pages/service/ ... index.html


Wer diese Fotos wann aufgenommen hat ist heute nicht mehr festzustellen.

Seither (gestern) habe ich aber dafür gesorgt, dass sie auch an so einigen anderen Stellen im Internet zu finden sind!

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Bielefeld09
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Re: DIAKONIE - Fürsorgehölle ANSTALT FREISTATT im Wietingsmoor.

Beitrag von Bielefeld09 »

Martin MITCHELL hat geschrieben:(08 Jan 2018, 21:34)

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NUTZFUND:

Ich habe gerade noch zwei weitere schwarz-weiß Original-Fotos – zwei historische Fotos – der Torfgewinnung und Torftransportation in Freistatt im Internet gefunden. Man kann diese Original-Fotos, dort, wo ich ich sie gefunden habe, mit einem einzigen Klick, auch ganz, ganz groß vergrößern! Und dies sind zwei weitere Fotos, die man natürlich ebenso „Heimkinder als billige Arbeitskräfte bei der Torfgewinnung im Moor“ betiteln kann.


@ https://www.nordmedia.de/images/cut/798 ... 0Moor2.jpg

@ https://www.nordmedia.de/images/cut/798 ... 0Moor3.jpg

Und diese beiden zusätzlichen Fotos waren bisher nur hier im Internet zu finden:

@
https://www.nordmedia.de/pages/service/ ... index.html


Wer diese Fotos wann aufgenommen hat ist heute nicht mehr festzustellen.

Seither (gestern) habe ich aber dafür gesorgt, dass sie auch an so einigen anderen Stellen im Internet zu finden sind!

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Weder Freistatt noch andere Heime sind strittig.
Worum geht es dir?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Qualen in Kinderheimen

Beitrag von Martin MITCHELL »

.
Auszüge aus dem Protokoll der Anhörung »Unrechtsschicksal der Heimkinder der 50er und 60er Jahre« – »Öffentliche Anhörung des Ausschusses für Arbeit, Familie und Gesundheit am 29. Oktober 2009« des HESSISCHEN LANDTAGS in »Schriften des Hessischen Landtags» – »Heft 13«

@
http://starweb.hessen.de/cache/hessen/l ... kinder.pdf (Dieses Protokoll umfasst ingesamt 188 Seiten).

Angehört wurden dort auch, unter anderen:

3. Stellungnahmen von Betroffenen
Renate Schmidt ......................................................................... 43
Günter Klefenz .......................................................................... 48
Manfred Menke .......................................................................... 51
Alexander Markus Homes .............................................................. 55
Norbert Büchner ......................................................................... 62
Frau Volkers .............................................................................. 66
Prof. Dr. Manfred Kappeler ............................................................ 67
Frau Kempf ............................................................................... 67
Heinz Schreyer ........................................................................... 69
Hans Kloos ................................................................................ 72

Präsentiert wird jetzt und hier von mir das was
das Ehemalige Heimkind Alexander Markus Homes dort vor diesem Ausschuss vorgetragen hat:

.
[ Seite 55 ]

Alexander Markus Homes:

Ich finde es sehr gut, dass sich der Landtag bzw. der Ausschuss mit diesem Thema beschäftigt. Bedenkt man, dass in den vergangenen Jahrzehnten dazu vonseiten des Landtags bzw. des Ausschusses nichts, rein gar nichts zu hören war, finde ich es sehr gut, dass sich der Ausschuss heute mit dieser Thematik beschäftigt. Dies wurde sicherlich auch angeregt durch den Runden Tisch [Heimerziehung] in Berlin [der erstmalig seine Arbeit dort am 17. Februar 2009 aufnahm].

[ Seite 56 ]

Abgesehen von den Grünen hat sich früher keine Partei mit diesem Thema beschäftigt. Ich bin Autor und Journalist und beschäftige mich seit mittlerweile über 30 Jahren mit diesem Thema. Die Grünen waren die einzigen, die sich in den 80er-Jahren schon einmal mit diesem Thema beschäftigt haben. Deshalb gilt den Grünen ein Dankeschön.

Bevor ich auf meine Heimzeit im St. Vincenzstift [in Aulhausen bei Rüdesheim am Rhein, im Rheingau-Taunus-Kreis in Hessen] zu sprechen komme, erlaube ich mir zunächst einige allgemeine Ausführungen. Es kann nicht ernsthaft bestritten werden, dass Nonnen, katholische und evangelische Geistliche sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im kirchlichen Dienst – unabhängig davon, welchem Orden sie angehören – Kinder zwangsmissionieren. In staatlichem Auftrag und mit öffentlichen Mitteln wird Zwangsmissionierung betrieben, wird dem Heimkind Religion als Atmosphäre verabreicht, ob es das will oder nicht.

Es ist eine unstrittige Tatsache, dass viele dieser weiblichen Missionare im Namen Gottes psychische, verbale und physische Gewalt anwendeten, um Heimkindern durch Zwangsmissionierung das Christentum mittels einer fundamentalistisch orientierten christlichen schwarzen Pädagogik in die Kinderseele hineinzuprügeln.

Sie haben im Rahmen der Zwangsmissionierung Heimkinder im Namen Jesu Christi geprügelt, malträtiert, gequält, erniedrigt und entwürdigt, um ihnen Disziplin, Gehorsam, Fleiß, Sauberkeit, Unterordnung und den Glauben an ihren Gott aufzuzwingen.

Die religiösen Vollstrecker des christlichen Terrors im Namen Gottes beherrschten bis weit in die 70er-Jahre hinein die westdeutsche Heimerziehung. Es waren insbesondere Nonnen, aber nicht alle, die die Zwangsmissionierung zum Christentum mit zum Teil schlimmster Gewalt betrieben haben. Es waren Nonnen, die sich an den Leiden, den Ängsten und den Schmerzen der ihnen anvertrauten Kinder gelabt haben.

Diese Bräute Jesu Christi gehören den Schwesternorden an wie beispielsweise der Ordensgemeinschaft der Armen Dienstmägde Jesu Christi in Dernbach. In einem persönlichen Gespräch berichtete mir eine Nonne dieses Ordens, die in katholischen Heimen gearbeitet hatte, ganz offen und ehrlich, wie im Namen Jesu Christi Kinder körperlich und seelisch gequält, gedemütigt und bestraft wurden.

Sie sagte, auch sie habe angefangen, Kinder zu schlagen und zu bestrafen, sie mit Sanktionen zu belegen. Sie wusste, wie alle anderen

[ Seite 57 ]

Nonnen und Erzieher auch, dass sich die Kinder nicht wehren konnten. Die Kinder waren ihnen, ihren Launen und ihrer Macht hilflos ausliefert. Sie hätten alle bei den Kindern eine große Angst verbreitet. Die Angst beherrschte die Seele der Kinder, den kleinen Körper der Kinder und das junge Leben der Kinder. Sie hätten den Kindern immer wieder gesagt, dass sie die Kinder im Namen Jesu Christi erziehen und ihnen helfen würden. Doch in Wirklichkeit hätten sie, auch wenn diese Erkenntnis schmerzlich sei, gegen diese christlichen Grundsätze verstoßen.

Mit dem Straf- und Unterdrückungsinstrument Gott sei den Kindern Gehorsam, Willigkeit, Anpassung und Unterwerfung abverlangt worden. Durch die Drohung mit Gott, gesteht diese Nonne, hätten sie die Kinder unter Kontrolle gehabt, auch ihre Gedanken und Gefühle. Sei dies nicht das Ziel jeder konfessionellen Erziehung, jeden konfessionellen Heimes?

Die Nonne bekennt sich dazu, Kinder schwer misshandelt zu haben.
Zitat:

„Ich träume heute noch von diesen Heimkindern. Aber es sind keine schönen Träume, keine schönen Erlebnisse, die wach werden. Erst vor kurzem hatte ich wieder einen dieser Träume. Ich sah wieder, wie ich einen etwa sieben Jahre alten Jungen bei der Selbstbefriedigung erwischte. Ich war außer mir und stellte ihn zur Rede. Doch das Kind begriff nichts. Meine Wut wurde immer größer, und ich zog ihn an den Haaren in den Duschraum. Dort habe ich kaltes Wasser in eine Wanne einlaufen lassen und den Jungen mit Gewalt dort hineingezerrt und ihn viele Male untergetaucht. Ich sah – wie damals in der Wirklichkeit –, wie er sich zu wehren versuchte. Ich hörte ihn wieder schreien. Es kostete eine ganze Menge Kraft, diesen kleinen zierlichen Körper wieder und wieder unterzutauchen. Ich merkte, wie die Kraft des Jungen nachließ. Sein Gesicht lief blau an. Dennoch machte ich weiter. Der Junge bekam kaum noch Luft, als ich endlich von ihm abließ.“

Ich selbst war ein Opfer dieser fundamentalistisch orientierten christlich geprägten schwarzen Pädagogik, einer schwarzen Pädagogik oder einer braunen Pädagogik, deren braune Ideologie sich in den Jahren nach Kriegsende zunächst einmal fortsetzte.

[ Seite 58 ]

Das St. Vincenzstift, in dem die Dernbacher Schwestern damals in leitenden Funktionen beschäftigt waren, war für mich die Hölle auf Erden. Im Namen Gottes, im Namen Jesu Christi, im Namen der schwarzen Pädagogik waren Kinder und Jugendliche – sicherlich nicht alle – zum Teil schlimmsten körperlichen und seelischen Misshandlungen hilflos ausgesetzt.

Wenn ich die Formulierung im Namen Gottes verwende, so hat das seine Berechtigung. Uns wurde immer wieder zu verstehen gegeben, dass wir von den Stellvertretern Gottes und Jesu Christi, konkret im Namen und Auftrag von Gott und seinem Sohn Jesu Christi erzogen würden. Der liebe Gott sei allgegenwärtig. Er verfolge uns auf Schritt und Tritt, er beobachte und kontrolliere uns. Jede körperliche Bewegung, jeder Atemzug, jeder Gedanke und jede Gefühlsregung teile Gott seinen Stellvertretern mit. Kurzum: Gott habe die göttliche überirdische Fähigkeit, uns mit seinen Augen und Ohren zu kontrollieren, jede Sekunde, jede Stunde, jeden Tag, jeden Monat und jedes Jahr.

Wenn wir bedroht, bestraft, geschlagen oder misshandelt wurden, so haben die Nonnen stellvertretend im Auftrag Gottes gehandelt. Es waren Gottes Worte, Gottes mahnende und aggressive Blicke, Gottes Hände[/i], Gottes Füße, die uns beschimpften, demütigten, bestraften und prügelten. Es war Gottes Wille, es waren die uns auffressenden Ängste, Schmerzen, Trauer und Vereinsamung, die sich immer tiefer in unsere Seelen hineinbohrten und hineinfraßen. Wir hatten unsere Kindheit Gott und seinem Sohn Jesu Christi zu verdanken.

Vor einigen Wochen hat eine Frau Kontakt zu mir aufgenommen, die auch im St. Vincenzstift untergebracht war. Ich will zu ihr nicht sehr viel sagen, da sie heute anwesend ist. Ich gehe davon aus, dass sie sich selbst zu ihrer Zeit im St. Vincenzstift äußern kann.

Diese Frau hat mir bestätigt, dass es diese Strafen im St. Vincenzstift gegeben hat, zum Beispiel auch, dass man in einem kalten Flur – auch im Winter – hat stehen müssen bei geöffnetem Fenster. Diese Frau hat vor allen Dingen berichtet von einem Priester namens Rudolf Müller, der sich im Jahr 1970 umgebracht hat und von dem ich immer wieder gehört habe, auch schon vor 20 Jahren, ohne dass ich das bis heute weiter verfolgt habe. Ich habe auch nie darüber gesprochen. Dieser Priester soll sich an jungen behinderten Mädchen vergangen haben, und zwar sexuell in Form von Vergewaltigungen. Ich gehe davon aus,

[ Seite 59 ]

dass gleich ein weibliches Opfer zu dieser Thematik Stellung nehmen wird.

Interessant an Rudolf Müller ist, dass im Jahr 2005 ein Haus, das auf dem Gelände des St. Vincenzstiftes errichtet worden ist, nach ihm benannt worden ist. Es stellt sich die Frage, ob das Haus auch noch in Zukunft den Namen dieses Mannes trägt. Ich will damit keine Vorverurteilung vollziehen. Jeder gilt als unschuldig, solange seine Schuld nicht nachgewiesen worden ist. Der Mann ist tot. Insofern kann ich nur auf die Tatsache verweisen, dass sich dieser Mann zu seinen Lebzeiten an jungen behinderten Frauen vergangen haben soll.

Mir liegen weitere Berichte aus Heimen vor, zum Beispiel vom St. Josefsheim in Eschweiler, vom Kinderheim Schloss Dilborn und vom St. Vincenzhaus in Kerpen. Diese liegen allesamt jedoch nicht in Hessen. Auch in diesen Häusern waren die Dernbacher Schwestern tätig. Aus diesen Berichten geht eindeutig hervor, dass diese Nonnen zum Teil, aber nicht alle, misshandelt haben, malträtiert haben und dergleichen mehr.

Eine Person, die damals im Schloss Dilborn untergebracht war, hat mir geschrieben:

„Das Kinderheim wurde damals vom Orden der Armen Dienstmägde Jesu Christi gleitet. Die Nonnen haben zu dieser Zeit über keine pädagogische Ausbildung verfügt. Wenn wir dort etwas Verbotenes getan haben, wurden wir stundenlang in die Besenkammer gesperrt. Die Kammer war nicht größer als etwa 80 mal 80 cm und zudem stockdunkel. Die Angst, die ich dort ausgestanden habe, war unbeschreiblich. Ich leide noch heute darunter.“

Weiter geht er auf einen Punkt ein, der für mich interessant ist. In verschiedenen Heimordnungen war festgeschrieben, dass ein Rohrstock mit einem Durchmesser von 1 cm angewendet werden durfte, wenn dies aus der Sicht der Nonnen notwendig war. Diese Tatsache ist mir erst seit einigen Wochen bekannt.

Ein weiterer Punkt ist für mich wichtig. Es gibt einen Sachstandsbericht zur Situation von Heimkindern in katholischen Einrichtungen aus der Zeit von 1945 und 1975 von Dr. Franz-Josef Kos. Dieser ist dafür vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz honoriert worden.

[ Seite 60 ]

Diese Sachstandserhebung ist mir vor einigen Wochen zugänglich gemacht worden.

Herr Dr. Kos hat die Unverschämtheit und die Unverfrorenheit, alles, was mit Misshandlungen zum Beispiel durch einen Rohrstock oder einen Handfeger zu tun hat, unter den Begriff „körperliche Züchtigung“ einzuordnen. Der Begriff „körperliche Züchtigung“ kommt bei ihm sehr oft vor. Damit hat er in seinem Schriftsatz den Eindruck erweckt, dass diese Art der körperlichen Züchtung nicht strafbar war. Das heißt, er entschuldigt die Täterinnen und Täter, dass, wenn sie misshandelt haben, sie das getan haben, weil dies früher – auch in Familien – üblich gewesen sei. Deshalb sei das strafrechtlich nicht zu fassen. Außerdem verweist er auf Jugendämter und Landesjugendämter, die Kenntnis von diesen Zuständen in den Heimen hatten. Herr Professor Kappeler, auch Sie haben darauf hingewiesen, dass diese davon Kenntnis hatten und nur in Extremfällen aktiv geworden sind.

Ich möchte auf einen weiteren Punkt eingehen, der mir sehr am Herzen liegt, nämlich auf die Folgen. In den vergangenen 30 Jahren hatte ich immer wieder Kontakt zu anderen Heimbetroffenen, aber nicht nur zu Menschen, die im St. Vincenzstift untergebracht waren. Ich habe mich mit den Folgen beschäftigt, insbesondere mit Blick auf den sexuellen Missbrauch von Kindern, wiederum mit Blick darauf, dass es auch viele Frauen gibt, die ihre eigenen Kinder sexuell missbrauchen. Dazu habe ich auch ein Buch geschrieben.

Über die psychosomatischen Folgen einer derartigen, gewaltsamen, pervertierten, unmenschlichen klerikalen Heimerziehung, unter denen sehr viele ehemalige Heimkinder leiden, wurde bis heute kaum berichtet. Zu diesen zählen insbesondere: Angstzustände, chronische Depressionen, Albträume, Schlafstörungen, Aggressionen, Bindungslosigkeit, soziale Isolation, mangelndes oder kein Selbstvertrauen oder Selbstbewusstsein, belastende Rückerinnerungen an die traumatischen Situationen, posttraumatische Belastungsstörungen, Persönlichkeitsstörungen, Identitätsstörungen – auch unter dem Begriff der multiplen Persönlichkeitsstörung bekannt –, Drogen- und Alkoholkonsum, Suizid Suizidversuche und Suizid, sexuelle Probleme und Dysfunktionen, Vermeidung von Sexualität, Frigidität, Vaganismus, phobische Reaktionen auf Sexualität, Impotenz, Verwirrung hinsichtlich der sexuellen Orientierung, sexuelle Auffälligkeiten wie beispielsweise übersteigertes und zwanghaftes altersinadäquates und aggressives Verhalten, Promiskuität,

[ Seite 61 ]

Exhibitionismus, Pädophilie, Masochismus, Sadismus und Zwangshomosexualität. Sehr viele ehemalige Heimkinder haben insbesondere Nonnen als dominante, aggressive und gefühlskalte Frauen erlebt. Nach dem Heimaufenthalt haben sie sehr häufig keinen Bezug zu Frauen. Sie sind zwangshomosexuell. Andere lassen sich auf Frauen ein, misshandeln sie, einige vergewaltigen sie. Psychologische, vor allem psychoanalytisch orientierte Erklärungsansätze führen sexuelle Aggressionen von Männern gegen Frauen zumeist auf negative Kindheitserfahrungen zurück. Im Zentrum dabei stehen Erfahrungen der Gewalt, der Grausamkeiten, der Ablehnung und der Ängste, die gegen andere Frauen gerichtet werden.

Leider gibt es auch ehemalige Heimkinder, die pädophil geworden sind. Die Gründe für den Schritt vom Opferdasein zur Täterschaft sind insbesondere das Gefühl der Machtlosigkeit, Minderwertigkeitsgefühle, Ohnmacht. Hilflosigkeitsgefühle und ein niedriges Selbstwertgefühl des misshandelten oder missbrauchten Opfers. In der Rolle des Täters geht es den früheren Opfern um das Gefühl von Macht, Dominanz, Überlegenheit, Kontrolle, Unterwerfung und Erniedrigung, der sie als Opfer ausgesetzt waren. Mit anderen Worten: Letztendlich findet eine Reinszenierung des Missbrauchs mit vertauschten Rollen statt, in der das frühere Opfer sich an Kindern vergeht und somit vom Opfer zum Täter bzw. zur Täterin wird.

Das traumatische Kindheitserlebnis, das im Inneren ständig weiterlebt, wird in der Rolle des Täters bzw. der Täterin wiederholt und durchlebt. Anders ausgedrückt: Ohnmacht, Wut, Verzweifelung und Gewalt, die man als Kind hat erleben müssen, wiederholen sich in Form der Reinszenierung des Traumas, werden zum Lebensinhalt und übertragen sich häufig nahtlos auf die nächste Generation. Jetzt übt das ehemalige Opfer Gewalt, Macht, Kontrolle und Dominanz auf das kindliche Opfer aus, das durch den Missbrauch erniedrigt und entwürdigt wird. Im Versuch, das Ursprungstrauma zu wiederholen und die damit verbundenen Ängste zu bewältigen, begeht das Opfer häufig später dieselben sexuellen Missbrauchshandlungen. Diese werden so lange wiederholt, bis das Opfer, das zum Täter bzw. zur Täterin mutierte, einen anderen Ausweg aus der damaligen Situation gefunden hat. Dieser psychische Mechanismus wird zwanghafte Wiederholung genannt.

[ Seite 62 ]

Ich könnte eine wie auch immer geartete Entschuldigung von wem auch immer nie akzeptieren. Insofern bin ich sehr verwundert, dass die evangelisch-lutherische Kirche Hannover sich bei den ehemaligen Opfern entschuldigt hat. Außerdem wundert es mich, dass der Verein ehemaliger Heimkinder diese Entschuldigung akzeptiert hat. Ich kann auf meine Person bezogen, aber auch mit Blick auf alle anderen ehemaligen Heimkinder keine Entschuldigung akzeptieren. Mir fehlt eine „mea culpa“ der Verantwortlichen, vor allen Dingen der Kirchen. Dies ist bis heute nicht erfolgt.

.

Und siehe auch den diesbezüglichen längeren Artikel in der Frankfurter Allgemeine vom 20. September 2013 betitelt »SEXUELLER MISSBRAUCH IM VINCENZSTIFT - Katholisches Schreckensregime« @ http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/s ... 83589.html

Und auch @ https://dierkschaefer.wordpress.com/201 ... -erziehen/ (mit drei darauffolgenden zusätzlichen absolut zutreffenden Leserkommentaren).
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Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND.

Beitrag von Martin MITCHELL »

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NDR - Norddeutsche Rundfunk: Wie Kinder zu Versuchsobjekten wurden:
(2017/2018)
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswi ... anim=slide
DIE RUBRIKEN: Startseite; Der Anfang; Die Patienten; Die Akten; Die Ärzte; Der Pfleger; Die Pharmaindustrie; Die Landesregierung [Schleswig-Holstein]; Das Ende; Abspann; Vollbild; Weiter empfehlen; Impressum.

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Beitrag von Martin MITCHELL »

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Klagen Klagen Klagen!!!
Bis die Schwarte kracht.
Was denn sonst?


Illegale Medizintests sind ein unverjährbares Verbrechen gegen die Menschlichkeit – genau wie Folter, illegale Zwangsarbeit/Sklaverei, Kindesentführung und Mord.

Neue sehr wichtige Hintergrundinfos vom NDR

QUELLE: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... he150.html
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Stand: 15.01.2018 15:40 Uhr – Lesezeit: ca. 5 Min.

Medizintests: Heimkinder leiden noch heute

von Holger Bock und Marie-Caroline Chlebosch

Pillen und Säfte für Kinder, nur damit Ärzte Therapien und Nebenwirkungen erforschen können – Bereits vor gut einem Jahr trifft dieser Vorwurf die Kinder-Jugendpsychiatrie in Wunstorf in der Region Hannover. Nach den Recherchen der Pharmakologien Sylvia Wagner aus Krefeld sollen die Ärzte in Wunstorf bis Mitte der 1970er-Jahre mindestens 286 Kinder Versuchen mit Schlafmitteln und Psychopharmaka unterzogen haben. Das geht aus einer Dissertation hervor, deren Ergebnisse Wagner Ende 2016 veröffentlichte. Nun weitet sich der Vorwurf noch aus: Reporter von NDR 1 Niedersachsen und Hallo Niedersachsen haben herausgefunden, dass in Wunstorf wohl nicht nur Arzneimittel, sondern auch fragwürdige Untersuchungsmethoden an Kindern getestet wurden.


Tests ohne Einwilligung

Der Medizinhistoriker Heiko Stoff von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) geht davon aus, dass es sich um Medizinversuche gehandelt haben muss. Die Versuche und Untersuchungen sind nach den NDR Recherchen offenbar auch ohne die dafür nötige Zustimmung der jeweiligen Erziehungsberechtigten erfolgt. Auch eine Aufklärung über Risiken der Versuche und Behandlungen fand offenbar nicht statt. Es seien keine Belege dafür gefunden worden, dass die Kinder oder ihre Eltern den Versuchen zugestimmt hätten oder über die Risiken aufgeklärt worden seien, sagt Wissenschaftlerin Wagner.

Sinn von Rückenpunktion bei Kindern nicht erkennbar

Konkret geht es um die sogenannte Pneumoenzephalografie, eine Lumbalpunktion im Lendenwirbelbereich, bei der Hirnwasser entzogen und Luft eingeführt wird. Anschließend wird der Kopf des Patienten geröntgt. Für die Betroffenen ist die Punktion mit tagelangen Kopfschmerzen und Erbrechen verbunden, wie Betroffene NDR 1 Niedersachsen und Hallo Niedersachsen berichtet haben. Ursprünglich wollten Mediziner mit dieser Methode Behinderungen und Nervenkrankheiten auf Röntgenaufnahmen sichtbar machen. Mitte der 1970er-Jahre gehörte die Methode allerdings schon nicht mehr zur Standarduntersuchung in der Psychiatrie, sagt beispielsweise Gergely Klinda in ihrer Dissertation zur Geschichte der Pneumoenzephalografie - auch, weil die Untersuchung extrem schmerzhaft und immer auch mit einem Infektionsrisiko verbunden gewesen sei, wurde sie demnach Anfang der 1970er-Jahre durch die Computertomografie abgelöst.

Verdacht der klinischen Forschungen ohne Zustimmung

Warum die Mediziner in Wunstorf trotzdem an dieser Methode festgehalten haben, ist unklar. Klar ist nur, dass einigen später in der Klinik tätigen Ärzten, die nicht genannt werden wollen, die ungewöhnliche Häufung der Pneumoenzephalografien aufgefallen ist. Vor allem, weil in den Krankenakten keine Gründe für die Untersuchungen vermerkt gewesen sei, sagen sie. Diese anscheinend grundlosen Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass es sich dabei um klinische Forschungen gehandelt haben könnte, vermutet Medizinhistoriker Stoff. Welches Erkenntnisinteresse die Ärzte damals noch an den Röntgenbildern gehabt haben könnten, ist unklar.

Sozialministerium vergibt Forschungsauftrag

Träger der Wunstorfer Klinik war in den 1970er-Jahren das Land Niedersachsen. Auch deshalb hat das Sozialministerium nach NDR Informationen Mitte vergangenen Jahres einen Forschungsauftrag an das Institut für Medizingeschichte der Robert Bosch Stiftung in Stuttgart vergeben. Das Ziel: die wissenschaftliche Aufarbeitung der Arzneimittelversuche in Niedersachsen. Den Informationen zufolge hat der Auftrag ein Volumen von rund 150.000 Euro. Mitte des Jahres sollen die Wissenschaftler erste Ergebnisse vorstellen, voraussichtlich Ende des Jahres soll dann der Abschlussbericht vorliegen, heißt es aus dem Sozialministerium auf NDR Anfrage.

"Konnte über Wochen Bett nicht verlassen"

Nach der wissenschaftlichen Aufarbeitung wird das Sozialministerium dann entscheiden, wie man mit den noch lebenden Betroffenen umgehen will. Strafrechtlich sind die möglichen Taten allerdings längst verjährt. Die Betroffenen von damals wollen nun zumindest Klarheit über das, was damals geschah. Jahrzehntelang wurden ihre Geschichten über die Medikamente und die Untersuchungen nicht geglaubt. Die damals 16-jährige Marion Greenaway musste sich der "Enze", wie die Kinder die Pneumoenzaphalografie nannten, gleich mehrfach unterziehen. "Warum, wurde mir nie gesagt, ich war vorher nie wirklich ernsthaft krank", erzählt sie. Aber nach der "Enze" habe sie vor Schmerzen wochenlang das Bett nicht verlassen können. Die Untersuchungsmethode findet auch Erwähnung in einem historischen Band über das Landeskrankenhaus Wunstorf: Für eingewiesene Jugendliche sei anfangs ein mehrwöchiger Aufenthalt vorgesehen gewesen, heißt es dort. "Während der Beobachtungszeit fand eine gezielte Untersuchung der jungen Patienten statt, um herauszufinden, welche Ursachen die psychischen Störungen hatten. Dazu mussten einige Jugendliche zur sogenannten Enze, der Entnahme von Hirnflüssigkeit, mit einem speziellen Gefährt in den Bereich des Landeskrankenhauses gebracht werden." Das Landeskrankenhaus ist selbst Herausgeber des Buches. Heute kann sich Marion Greenaway in ihrer Wohnung nur noch mit dem Rollator bewegen, macht nur die nötigsten Besorgungen und hat ständig Schmerzen.

"Wir sollten bei der Untersuchung sitzen und mussten von drei Leuten gestützt werden, um nicht umzufallen", erinnert sich auch Dagmar Kräker-Cooper. Sie war 1973 vom hannoverschen Kinderheim Birkenhof aus in die Kinder- und Jugendpsychiatrie nach Wunstorf geschickt worden.


MHH-Historiker: Kinder nur als Objekte wahrgenommen

Sowohl die Versuche mit den Arzneimitteln als auch die Tests mit der fragwürdigen Untersuchungsmethode habe eines gemein, sagt Medizinhistoriker Stoff: "Die Kinder sind nicht mehr als Menschen mit einer eigenständigen Geschichte wahrgenommen worden, sondern nur noch als Objekte, an denen etwas bewiesen werden kann". Für die Ärzte konnten die Versuche zudem sehr produktiv sein - und zwar für die eigene Reputation und Karriere, so der Historiker.

Für Ärzte und Arzneimittelhersteller galten und gelten unterschiedliche Rechtssysteme: Im Jahr 1976 verabschiedeten Bundestag und Bundesrat nach dem Contergan-Skandal strengere Regeln und ein Zulassungsverfahren für neue Medikamente. Das Gesetz trat 1978 in Kraft. Für die Ärzte aber gab es schon weit vorher andere Regeln, beschreibt der Historiker die damalige Rechtslage. Und die regelte die Gabe von Medikamenten genauso wie ärztliche Untersuchungen.
"Ärztliche Eingriffe ohne Zustimmung und Aufklärung der Patienten erfüllten auch damals schon den Tatbestand der Körperverletzung", so Stoff. Andere Historiker wie Prof. Volker Roelcke von der Universität Gießen sehen das genauso.

Die Praxis der Ärzte sei auch deshalb so verwerflich gewesen, sagt Stoff, weil sich Mediziner an Kindern in Heimen und Psychiatrien vergriffen hätten, die aufgrund ihres Alters und ihrer Unterbringung die Tragweite der Arzneimittelversuche und Untersuchungen gar nicht einzuschätzen gewusst hätten. Wegen der Gehorsamsstrukturen in den Heimen seien die Kinder dort nicht in der Position gewesen, frei urteilen oder sich gar widersetzen zu können.


Netzwerk zwischen Ärzten und Pharmaunternehmen?

Und die Täter waren sich offenbar sicher: Zu einer Anklage wegen einer Körperverletzung wird es nicht kommen. Stoff spricht sogar von einem Netzwerk zwischen Ärzten und Pharmaunternehmen. Die Mediziner fühlten sich offenbar so sicher, dass sie zumindest in Fachzeitschriften die Ergebnisse ihrer Menschenversuche ohne Scham veröffentlicht haben. Innerhalb der Ärzteschaft haben die Menschenversuche nur vereinzelt zu Kritik geführt. So veröffentlichte das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" 1966 eine Studie, in der der junge Asmus Finzen feststellte, dass ein Großteil der Chirurgen die Patienten über die Risiken der Eingriffe nicht aufgeklärt hatte. Finzen brachte später als ärztlicher Direktor auch in Wunstorf die Reformen in der bundesdeutschen Psychiatrie auf den Weg - weg von der Anstalt, hin zur Klinik ohne Mauern.

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WEITERE INFORMATIONEN

Arzneimittel: Heimkinder als Versuchskaninchen

14.01.2018 19:30 Uhr
Hallo Niedersachsen
In der Wunstorfer Kinder- und Jugendpsychiatrie wurde in den 60er- und 70er-Jahren an mindestens 286 Heimkindern mit Medikamenten geforscht - offenbar ohne Einwilligung der Eltern.
Video (07:09 min) @
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ ... 42202.html

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WEITERE INFORMATIONEN

Kontakt zur NDR Recherchegruppe Niedersachsen

Wenn Sie Hinweise zu einer brisanten Geschichte haben, dann können Sie sich bei der Recherche-Redaktion des NDR Niedersachsen melden. Hier erfahren Sie, wie das geht.
MEHR @
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... he132.html

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Mutwillige Körperverletzung mit tage- und wochenlangen Schmerzen sind Folter – da soll mal irgendein Jurist das Gegenteil behaupten.

Was gibt es da noch zu überlegen?
Wenn man noch nen Präzedenzfall sucht, einfach in die Akten der NS-Kriegsverbrecherprozesse reinschauen. Da gibt es mit Sicherheit "Ärzte", die gehängt wurden, weil sie am Menschen experimentiert haben.

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Re: Werden EHEMALIGE HEIMKINDER wirklich entschädigt ?

Beitrag von H2O »

SpukhafteFernwirkung hat geschrieben:(19 Oct 2017, 02:04)

was ist jetzt eigentlich mit den verschwundenen spendengeldern...- ?
Könnten Sie bitte Ihre Nachfrage erläutern? Sind im Zusammenhang mit der "Entschädigung von Heimkindern" Spenden geflossen und anschließend zweckentfremdet verwandt worden?
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Re: Werden EHEMALIGE HEIMKINDER wirklich entschädigt ?

Beitrag von SpukhafteFernwirkung »

H2O hat geschrieben:(30 Jan 2018, 08:49)

Könnten Sie bitte Ihre Nachfrage erläutern? Sind im Zusammenhang mit der "Entschädigung von Heimkindern" Spenden geflossen und anschließend zweckentfremdet verwandt worden?
so ist es...-!
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Re: Werden EHEMALIGE HEIMKINDER wirklich entschädigt ?

Beitrag von H2O »

SpukhafteFernwirkung hat geschrieben:(30 Jan 2018, 16:46)

so ist es...-!
Schlimm, wenn das so geschehen ist; könnten Sie mir bitte eine Quelle nennen, die das belastbar belegt?
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Re: Werden EHEMALIGE HEIMKINDER wirklich entschädigt ?

Beitrag von SpukhafteFernwirkung »

H2O hat geschrieben:(30 Jan 2018, 16:59)

Schlimm, wenn das so geschehen ist; könnten Sie mir bitte eine Quelle nennen, die das belastbar belegt?
frag martin mitchell. angeblich wurde sein account gehackt.
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Re: Werden EHEMALIGE HEIMKINDER wirklich entschädigt ?

Beitrag von H2O »

SpukhafteFernwirkung hat geschrieben:(30 Jan 2018, 17:00)

frag martin mitchell. angeblich wurde sein account gehackt.
Dann war Ihr Beitrag also gar kein Vorwurf, sondern Ausdruck des Mitgefühls für eine Lumperei, die dem Teilnehmer martin mitchell angeblich zugefügt wurde? Das hatte ich völlig anders aufgefaßt!
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Re: Werden EHEMALIGE HEIMKINDER wirklich entschädigt ?

Beitrag von SpukhafteFernwirkung »

H2O hat geschrieben:(30 Jan 2018, 17:09)

Dann war Ihr Beitrag also gar kein Vorwurf, sondern Ausdruck des Mitgefühls für eine Lumperei, die dem Teilnehmer martin mitchell angeblich zugefügt wurde? Das hatte ich völlig anders aufgefaßt!
es is immer praktisch, wenn man zur rechten zeit einem bösen hacker die schuld geben kann, der keinerlei spuren hinterlassen hat...- ;)
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Re: Werden EHEMALIGE HEIMKINDER wirklich entschädigt ?

Beitrag von H2O »

SpukhafteFernwirkung hat geschrieben:(30 Jan 2018, 17:12)

es is immer praktisch, wenn man zur rechten zeit einem bösen hacker die schuld geben kann, der keinerlei spuren hinterlassen hat...- ;)
Mit anderen Worten... besteht begründeter Verdacht auf Vortäuschung einer Straftat, die der Teilnehmer Martin Mitchell zu verantworten hätte?
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Re: Werden EHEMALIGE HEIMKINDER wirklich entschädigt ?

Beitrag von SpukhafteFernwirkung »

H2O hat geschrieben:(30 Jan 2018, 17:59)

Mit anderen Worten... besteht begründeter Verdacht auf Vortäuschung einer Straftat, die der Teilnehmer Martin Mitchell zu verantworten hätte?
mich stört eher, dass martin diskussionsforen als propagandaplattform missbraucht, denn an diskussionen hat er kein interesse. das sollte doch auffallen.
dass er das ganze kommerziell als geschäft betreibt und ihm auch was einfällt, wenn nicht genug hängen bleibt, wäre erst der nächste punkt...- :p
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Re: Werden EHEMALIGE HEIMKINDER wirklich entschädigt ?

Beitrag von Martin MITCHELL »

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Keine dieser fortwährenden Vortäuschungen und Vorwürfe – OFF-TOPIC ZWISCHENRUFE / STÖRFEUER – von Boardnutzer »SpukhafteFernwirkung«, gegen wen auch immer, entsprechen auch nur im geringsten der Wahrheit oder der Realität!!

Soll er doch mal mit seinem Klarnamen/Realen Identität in einem speziell von ihm für das von ihm öffentlich angesprochene Thema eingerichteten Thread sagen/schreiben

1.) wessen angebliche „Spendengelder“ er meint (Wer war der angebliche „Spender“? / Wer waren die angeblichen „Spender“?);

2.) wer diese angeblichen „Spendengelder“ angeblich „veruntreut“ haben soll;

3.) wann und wo diese angebliche „Spendengelder“-„Veruntreuung“ stattgefunden haben soll; und

4.) ob er diese angebliche „Spendengelder“-„Veruntreuung“ zur Anzeige gebracht hat.

Ich selbst habe noch nie „Spendengelder“ angenommen oder in Empfang genommen und habe auch noch nie für solche geworben. Ich arbeite in Bezug auf
DIE HEIMKINDER-SACHE völlig ehrenamtlich und ausschließlich selbst-finanzierend an vielen verschiedenen Stellen im Internet, und dies seit dem Jahre 2003!!

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Zuletzt geändert von Martin MITCHELL am Mi 31. Jan 2018, 11:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND.

Beitrag von Martin MITCHELL »

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Klagen Klagen Klagen!!!
Bis die Schwarte kracht.
Was denn sonst?


Illegale Medizintests sind ein unverjährbares Verbrechen gegen die Menschlichkeit – genau wie Folter, illegale Zwangsarbeit/Sklaverei, Kindesentführung und Mord.

Neue sehr wichtige Hintergrundinfos vom NDR

QUELLE: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... he150.html
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Stand: 15.01.2018 15:40 Uhr – Lesezeit: ca. 5 Min.

Medizintests: Heimkinder leiden noch heute

von Holger Bock und Marie-Caroline Chlebosch

Pillen und Säfte für Kinder, nur damit Ärzte Therapien und Nebenwirkungen erforschen können – Bereits vor gut einem Jahr trifft dieser Vorwurf die Kinder-Jugendpsychiatrie in Wunstorf in der Region Hannover. Nach den Recherchen der Pharmakologien Sylvia Wagner aus Krefeld sollen die Ärzte in Wunstorf bis Mitte der 1970er-Jahre mindestens 286 Kinder Versuchen mit Schlafmitteln und Psychopharmaka unterzogen haben. Das geht aus einer Dissertation hervor, deren Ergebnisse Wagner Ende 2016 veröffentlichte. Nun weitet sich der Vorwurf noch aus: Reporter von NDR 1 Niedersachsen und Hallo Niedersachsen haben herausgefunden, dass in Wunstorf wohl nicht nur Arzneimittel, sondern auch fragwürdige Untersuchungsmethoden an Kindern getestet wurden.


Tests ohne Einwilligung

Der Medizinhistoriker Heiko Stoff von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) geht davon aus, dass es sich um Medizinversuche gehandelt haben muss. Die Versuche und Untersuchungen sind nach den NDR Recherchen offenbar auch ohne die dafür nötige Zustimmung der jeweiligen Erziehungsberechtigten erfolgt. Auch eine Aufklärung über Risiken der Versuche und Behandlungen fand offenbar nicht statt. Es seien keine Belege dafür gefunden worden, dass die Kinder oder ihre Eltern den Versuchen zugestimmt hätten oder über die Risiken aufgeklärt worden seien, sagt Wissenschaftlerin Wagner.

Sinn von Rückenpunktion bei Kindern nicht erkennbar

Konkret geht es um die sogenannte Pneumoenzephalografie, eine Lumbalpunktion im Lendenwirbelbereich, bei der Hirnwasser entzogen und Luft eingeführt wird. Anschließend wird der Kopf des Patienten geröntgt. Für die Betroffenen ist die Punktion mit tagelangen Kopfschmerzen und Erbrechen verbunden, wie Betroffene NDR 1 Niedersachsen und Hallo Niedersachsen berichtet haben. Ursprünglich wollten Mediziner mit dieser Methode Behinderungen und Nervenkrankheiten auf Röntgenaufnahmen sichtbar machen. Mitte der 1970er-Jahre gehörte die Methode allerdings schon nicht mehr zur Standarduntersuchung in der Psychiatrie, sagt beispielsweise Gergely Klinda in ihrer Dissertation zur Geschichte der Pneumoenzephalografie - auch, weil die Untersuchung extrem schmerzhaft und immer auch mit einem Infektionsrisiko verbunden gewesen sei, wurde sie demnach Anfang der 1970er-Jahre durch die Computertomografie abgelöst.

Verdacht der klinischen Forschungen ohne Zustimmung

Warum die Mediziner in Wunstorf trotzdem an dieser Methode festgehalten haben, ist unklar. Klar ist nur, dass einigen später in der Klinik tätigen Ärzten, die nicht genannt werden wollen, die ungewöhnliche Häufung der Pneumoenzephalografien aufgefallen ist. Vor allem, weil in den Krankenakten keine Gründe für die Untersuchungen vermerkt gewesen sei, sagen sie. Diese anscheinend grundlosen Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass es sich dabei um klinische Forschungen gehandelt haben könnte, vermutet Medizinhistoriker Stoff. Welches Erkenntnisinteresse die Ärzte damals noch an den Röntgenbildern gehabt haben könnten, ist unklar.

Sozialministerium vergibt Forschungsauftrag

Träger der Wunstorfer Klinik war in den 1970er-Jahren das Land Niedersachsen. Auch deshalb hat das Sozialministerium nach NDR Informationen Mitte vergangenen Jahres einen Forschungsauftrag an das Institut für Medizingeschichte der Robert Bosch Stiftung in Stuttgart vergeben. Das Ziel: die wissenschaftliche Aufarbeitung der Arzneimittelversuche in Niedersachsen. Den Informationen zufolge hat der Auftrag ein Volumen von rund 150.000 Euro. Mitte des Jahres sollen die Wissenschaftler erste Ergebnisse vorstellen, voraussichtlich Ende des Jahres soll dann der Abschlussbericht vorliegen, heißt es aus dem Sozialministerium auf NDR Anfrage.

"Konnte über Wochen Bett nicht verlassen"

Nach der wissenschaftlichen Aufarbeitung wird das Sozialministerium dann entscheiden, wie man mit den noch lebenden Betroffenen umgehen will. Strafrechtlich sind die möglichen Taten allerdings längst verjährt. Die Betroffenen von damals wollen nun zumindest Klarheit über das, was damals geschah. Jahrzehntelang wurden ihre Geschichten über die Medikamente und die Untersuchungen nicht geglaubt. Die damals 16-jährige Marion Greenaway musste sich der "Enze", wie die Kinder die Pneumoenzaphalografie nannten, gleich mehrfach unterziehen. "Warum, wurde mir nie gesagt, ich war vorher nie wirklich ernsthaft krank", erzählt sie. Aber nach der "Enze" habe sie vor Schmerzen wochenlang das Bett nicht verlassen können. Die Untersuchungsmethode findet auch Erwähnung in einem historischen Band über das Landeskrankenhaus Wunstorf: Für eingewiesene Jugendliche sei anfangs ein mehrwöchiger Aufenthalt vorgesehen gewesen, heißt es dort. "Während der Beobachtungszeit fand eine gezielte Untersuchung der jungen Patienten statt, um herauszufinden, welche Ursachen die psychischen Störungen hatten. Dazu mussten einige Jugendliche zur sogenannten Enze, der Entnahme von Hirnflüssigkeit, mit einem speziellen Gefährt in den Bereich des Landeskrankenhauses gebracht werden." Das Landeskrankenhaus ist selbst Herausgeber des Buches. Heute kann sich Marion Greenaway in ihrer Wohnung nur noch mit dem Rollator bewegen, macht nur die nötigsten Besorgungen und hat ständig Schmerzen.

"Wir sollten bei der Untersuchung sitzen und mussten von drei Leuten gestützt werden, um nicht umzufallen", erinnert sich auch Dagmar Kräker-Cooper. Sie war 1973 vom hannoverschen Kinderheim Birkenhof aus in die Kinder- und Jugendpsychiatrie nach Wunstorf geschickt worden.


MHH-Historiker: Kinder nur als Objekte wahrgenommen

Sowohl die Versuche mit den Arzneimitteln als auch die Tests mit der fragwürdigen Untersuchungsmethode habe eines gemein, sagt Medizinhistoriker Stoff: "Die Kinder sind nicht mehr als Menschen mit einer eigenständigen Geschichte wahrgenommen worden, sondern nur noch als Objekte, an denen etwas bewiesen werden kann". Für die Ärzte konnten die Versuche zudem sehr produktiv sein - und zwar für die eigene Reputation und Karriere, so der Historiker.

Für Ärzte und Arzneimittelhersteller galten und gelten unterschiedliche Rechtssysteme: Im Jahr 1976 verabschiedeten Bundestag und Bundesrat nach dem Contergan-Skandal strengere Regeln und ein Zulassungsverfahren für neue Medikamente. Das Gesetz trat 1978 in Kraft. Für die Ärzte aber gab es schon weit vorher andere Regeln, beschreibt der Historiker die damalige Rechtslage. Und die regelte die Gabe von Medikamenten genauso wie ärztliche Untersuchungen.
"Ärztliche Eingriffe ohne Zustimmung und Aufklärung der Patienten erfüllten auch damals schon den Tatbestand der Körperverletzung", so Stoff. Andere Historiker wie Prof. Volker Roelcke von der Universität Gießen sehen das genauso.

Die Praxis der Ärzte sei auch deshalb so verwerflich gewesen, sagt Stoff, weil sich Mediziner an Kindern in Heimen und Psychiatrien vergriffen hätten, die aufgrund ihres Alters und ihrer Unterbringung die Tragweite der Arzneimittelversuche und Untersuchungen gar nicht einzuschätzen gewusst hätten. Wegen der Gehorsamsstrukturen in den Heimen seien die Kinder dort nicht in der Position gewesen, frei urteilen oder sich gar widersetzen zu können.


Netzwerk zwischen Ärzten und Pharmaunternehmen?

Und die Täter waren sich offenbar sicher: Zu einer Anklage wegen einer Körperverletzung wird es nicht kommen. Stoff spricht sogar von einem Netzwerk zwischen Ärzten und Pharmaunternehmen. Die Mediziner fühlten sich offenbar so sicher, dass sie zumindest in Fachzeitschriften die Ergebnisse ihrer Menschenversuche ohne Scham veröffentlicht haben. Innerhalb der Ärzteschaft haben die Menschenversuche nur vereinzelt zu Kritik geführt. So veröffentlichte das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" 1966 eine Studie, in der der junge Asmus Finzen feststellte, dass ein Großteil der Chirurgen die Patienten über die Risiken der Eingriffe nicht aufgeklärt hatte. Finzen brachte später als ärztlicher Direktor auch in Wunstorf die Reformen in der bundesdeutschen Psychiatrie auf den Weg - weg von der Anstalt, hin zur Klinik ohne Mauern.

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WEITERE INFORMATIONEN

Arzneimittel: Heimkinder als Versuchskaninchen

14.01.2018 19:30 Uhr
Hallo Niedersachsen
In der Wunstorfer Kinder- und Jugendpsychiatrie wurde in den 60er- und 70er-Jahren an mindestens 286 Heimkindern mit Medikamenten geforscht - offenbar ohne Einwilligung der Eltern.
Video (07:09 min) @
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ ... 42202.html

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WEITERE INFORMATIONEN

Kontakt zur NDR Recherchegruppe Niedersachsen

Wenn Sie Hinweise zu einer brisanten Geschichte haben, dann können Sie sich bei der Recherche-Redaktion des NDR Niedersachsen melden. Hier erfahren Sie, wie das geht.
MEHR @
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... he132.html

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Mutwillige Körperverletzung mit tage- und wochenlangen Schmerzen sind Folter – da soll mal irgendein Jurist das Gegenteil behaupten.

Was gibt es da noch zu überlegen?
Wenn man noch nen Präzedenzfall sucht, einfach in die Akten der NS-Kriegsverbrecherprozesse reinschauen. Da gibt es mit Sicherheit "Ärzte", die gehängt wurden, weil sie am Menschen experimentiert haben.

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Beitrag von Martin MITCHELL »

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Illegale Medizintests sind ein unverjährbares Verbrechen gegen die Menschlichkeit – genau wie Folter, illegale Zwangsarbeit/Sklaverei, Kindesentführung und Mord.

Neue sehr wichtige Hintergrundinfos vom NDR

QUELLE: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... he154.html
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Stand: 15.01.2018 18:00 Uhr – Lesezeit: ca. 5 Min.

Medizintests an Kindern: Hat Ministerium versagt?

von Holger Bock und Marie-Caroline Chlebosch

Die NDR Recherchen zu den umstrittenen medizinischen Tests an Kindern in den 1970er-Jahren in Niedersachsen haben auch eine mögliche Verwicklung des Sozialministeriums ergeben. So ist einer der beteiligten Ärzte nach seiner Zeit in der Jugendpsychiatrie in die Behörde gewechselt, die für die Aufsicht über die Psychiatrien zuständig war. Wie berichtet, sind nach NDR Informationen an mindestens 286 Kindern unter anderem in der Einrichtung in Wunstorf (Region Hannover) nicht nur Arzneimittel getestet worden, Ärzte sollen sogar jahrelang Wirksamkeit und Folgen einer bestimmten Untersuchungsmethode ausprobiert haben - ohne Erlaubnis und Aufklärung der Eltern. Medizinhistoriker wie Heiko Stoff von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) bezeichnen das als Verstoß gegen damaliges Recht und gegen ärztliche Standesregeln.

Verwicklungen ins niedersächsische Sozialministerium

Jener Arzt [der inzwischen verstorbene Psychiater Hans Heinze junior; Vater: Hans Heinzes senior, Kinder- und Erwachseneneuthanasie, nach dem Krieg Leiter der Jugendpsychiatrie in Wunstorf], der in Niedersachsen für die meisten bisher bekannten Arzneimittelversuche in dieser Sache verantwortlich ist, war demnach nach seiner aktiven Zeit in der Medizin 15 Jahre lang Psychiatriereferent im Sozialministerium in Hannover. Der Mediziner war damit quasi der Vorgesetzte für die damaligen Landeskrankenhäuser, in deren Kinder- und Jugendpsychiatrien die Tests durchgeführt worden sind. Innerhalb des Kliniksystems wurde der Arzt den Recherchen zufolge zunächst Oberarzt in der Einrichtung in Wunstorf und wechselte dann nach acht Jahren 1969 in Landessozialamt. Damit war seine Verwaltungs- und Aufsichtskarriere aber noch nicht beendet. Denn nach NDR Informationen stieg der Mann weiter aufdirekt ins niedersächsische Sozialministerium, wo er 15 Jahre langbis 1989als Obermedizinalrat für die Aufsicht über die Landeskrankenhäuser zuständig war. Damit hatte er direkten Zugriff auch auf das Landeskrankenhaus Wunstorf. Diese zeitlichen Daten bestätigt das Sozialministerium auf NDR Anfrage.

Ministerial-Arzt veröffentlicht selbst fragwürdige Studie

Wie berichtet, gibt es Ende 2016 die ersten Hinweise auf Arzneimittelversuche in Wunstorf. Die Krefelder Pharmakologin Sylvia Wagner hat entsprechende Hinweise veröffentlicht. Erst aus diesen Forschungen ergibt sich, dass der Wunstorfer Arzt maßgeblich an den Versuchen beteiligt war. Hat er im Ministerium die Arzneimittelversuche in Wunstorf gedeckt oder sogar vorangetrieben? Und wer wusste im Ministerium noch von diesen Versuchen? Zudem ist offen, warum der Ministerial-Mediziner noch 1978 eine Studie veröffentlichen konnte, in der er die Langzeitwirkung von Psychopharmaka bei Kindern eines Heimes in Rehburg-Loccum beschreibt? Damals war der Mediziner bereits seit vier Jahren als Medizinalrat im Ministerium tätig.

"Jahrzehntelanges Versagen"

Der eigentliche Skandal ist aber nicht das Versagen einzelner Ärzte, sagt der Geschichtswissenschaftler Heiko Stoff von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Der Skandal sei, dass den Hinweisen der Betroffenen auch Jahre später niemand mehr nachgegangen sei. Nachfolgende Ärzte und Klinikleitungen nicht, die Heimaufsicht nicht, aber auch nicht die Staatsanwaltschaften. So kann heute nicht mehr geklärt werden, was aus einem Ermittlungsverfahren gegen eine Wunstorfer Chefärztin geworden ist, Aktenzeichen: 12 JS 577/78 Die Unterlagen seien längst vernichtet worden, sagt die heutige Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hannover, Kathrin Söfker. Fest steht nur: Die Ermittlungen haben nicht dazu geführt, dass die Chefärztin von ihrem Posten entfernt wurde.

Sozialministerium hinterfragt eigene Rolle

In den 1970er-Jahren gehörte das damalige Landeskrankenhaus zum Land Niedersachsen. Das Sozialministerium hat nach NDR Informationen bereits im Sommer vergangenen Jahres ein Institut beauftragt, auch die eigene Rolle der Arzneimittelversuche in Wunstorf aufzuarbeiten. Solange die Ergebnisse dieser Aufarbeitung nicht vorliegen, wolle man die Hinweise auch nicht bewerten, sagt die Abteilungsleiterin Gesundheit Claudia Schröder. In der Beschreibung des Projektes heißt es auf der Homepage des Instituts für die Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung in Stuttgart: "Dass solche Arzneimittelstudien und Impfversuche auch in Niedersachsen durchgeführt wurden, steht außer Frage. Unbekannt sind aber der Umfang, die Planung (Initiatoren), die konkrete Durchführung und die Folgen dieser Versuche."

Zeitzeugen und Betroffene zunächst außen vor

Die Stuttgarter Wissenschaftlerinnen sollen demnach auch die Frage klären, "inwieweit das Ministerium Kenntnis von den Versuchen hatte bzw. darin involviert war." Mitte des Jahres sollen erste Ergebnisse vorliegen, Ende des Jahres dann der Abschlussbericht, so der Plan, den das Sozialministerium in Hannover auf Anfrage bestätigt. Nach NDR Informationen wollen die beiden Wissenschaftlerinnen allerdings keine Betroffenen befragen oder noch lebende Zeitzeugen hören. Derzeit sei eine Archivrecherche bei den Pharmaunternehmen geplant, zudem sollen Bewohner- und Krankenakten ausgewertet werden, bestätigt Dr. Sylvelyn Hähner-Rombach im Gespräch mit dem NDR. Nicht ausgeschlossen, dass das Ministerium später dann weitere Untersuchungen in Auftrag gibt, in denen dann auch Betroffene befragt werden. Auch das Sozialministerium sieht die Zeitzeugenbefragungen erst als zweiten Schritt.

Betroffene: "Mein Leben ist verpfuscht"

Juristisch sind alle möglichen Straftatbestände wohl verjährt. Darum gehen den Betroffenen diese ersten Schritte nicht weit genug. "Mein Leben ist verpfuscht, viele von uns sind drogenkrank oder haben sich umgebracht", sagt Marion Greenaway wütend. Sie kam als 16-Jährige nach Wunstorf, musste sich den schmerzvollen Untersuchungen und wahrscheinlich auch den Arzneimitteltests unterziehen. Die heutigen Chefs in den Kliniken und Behörden müssten ihre Schicksale endlich als Unrecht anerkennen. Ähnlich wie ehemalige Heimkinder sollten auch die Opfer der Arzneimittelversuche eine Entschädigung erhalten, fordern Betroffene. Schließlich habe der Staat die Inobhutnahme angeordnet, zudem seien viele der umstrittenen Arzneimittelversuche in Psychiatrien und Heimen der Länder und christlichen Kirchen geschehen.

Historiker: Pharmakonzerne sollten Archive öffnen

Diesen Forderungen schließt sich auch der MHH-Historiker Stoff an. Doch auch die Pharmakonzerne, die von den Tests und Versuchen profitiert haben sollen, sollten zumindest ihre Archive öffnen. Nur so könne beurteilt werden, ob Ärzte oder Konzerne die Triebfeder der illegalen Arzneimitteltests bis in die 1970er-Jahre hinein waren.

WEITERE INFORMATIONEN

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Re: Werden EHEMALIGE HEIMKINDER wirklich entschädigt ?

Beitrag von H2O »

SpukhafteFernwirkung hat geschrieben:(30 Jan 2018, 20:57)

mich stört eher, dass martin diskussionsforen als propagandaplattform missbraucht, denn an diskussionen hat er kein interesse. das sollte doch auffallen.
dass er das ganze kommerziell als geschäft betreibt und ihm auch was einfällt, wenn nicht genug hängen bleibt, wäre erst der nächste punkt...- :p
Ok, ist mir auch aufgefallen. Ich kümmere mich jetzt darum.
Adam Smith
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Re: Werden EHEMALIGE HEIMKINDER wirklich entschädigt ?

Beitrag von Adam Smith »

Hier arbeitet einer im Internet für die Heimkinder. Das ist ja ein Ding.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Martin MITCHELL
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Re: Werden EHEMALIGE HEIMKINDER wirklich entschädigt ?

Beitrag von Martin MITCHELL »

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Martin MITCHELL hat geschrieben:(31 Jan 2018, 04:59)

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Keine dieser fortwährenden Vortäuschungen und Vorwürfe – OFF-TOPIC ZWISCHENRUFE / STÖRFEUER – von Boardnutzer »SpukhafteFernwirkung«, gegen wen auch immer, entsprechen auch nur im geringsten der Wahrheit oder der Realität!!

Soll er doch mal mit seinem Klarnamen/Realen Identität in einem speziell von ihm für das von ihm öffentlich angesprochene Thema eingerichteten Thread sagen/schreiben

1.) wessen angebliche „Spendengelder“ er meint (Wer war der angebliche „Spender“? / Wer waren die angeblichen „Spender“?);

2.) wer diese angeblichen „Spendengelder“ angeblich „veruntreut“ haben soll;

3.) wann und wo diese angebliche „Spendengelder“-„Veruntreuung“ stattgefunden haben soll; und

4.) ob er diese angebliche „Spendengelder“-„Veruntreuung“ zur Anzeige gebracht hat.

Ich selbst habe noch nie „Spendengelder“ angenommen oder in Empfang genommen und habe auch noch nie für solche geworben. Ich arbeite in Bezug auf
DIE HEIMKINDER-SACHE völlig ehrenamtlich und ausschließlich selbst-finanzierend an vielen verschiedenen Stellen im Internet, und dies seit dem Jahre 2003!!

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Und was steht oben auf jeder Seite meiner eigenen seit dem 17. Juni 2003 bestehenden Webseite HEIMKINDER-UEBERLEBENDE.ORG??

»Der Betreiber dieser nichtkommerziellen Webseite ist der hoch-engagierte Martin Mitchell in Australien (ein ehemaliges "Heimkind" in kirchlichen Heimen im damaligen West-Deutschland)«

Ja, genau – und alles ohne jegliche gewinnbringende Werbung!!

Wie also kommt dieser Komiker, Boardnutzer »
SpukhafteFernwirkung«, dazu zu behaupten, daß Martin Mitchell "das Ganze kommerziell als Geschäft betreibt"??

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Re: Werden EHEMALIGE HEIMKINDER wirklich entschädigt ?

Beitrag von H2O »

Martin MITCHELL hat geschrieben:(31 Jan 2018, 04:59)

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Keine dieser fortwährenden Vortäuschungen und Vorwürfe – OFF-TOPIC ZWISCHENRUFE / STÖRFEUER – von Boardnutzer »SpukhafteFernwirkung«, gegen wen auch immer, entsprechen auch nur im geringsten der Wahrheit oder der Realität!!

Soll er doch mal mit seinem Klarnamen/Realen Identität in einem speziell von ihm für das von ihm öffentlich angesprochene Thema eingerichteten Thread sagen/schreiben

1.) wessen angebliche „Spendengelder“ er meint (Wer war der angebliche „Spender“? / Wer waren die angeblichen „Spender“?);

2.) wer diese angeblichen „Spendengelder“ angeblich „veruntreut“ haben soll;

3.) wann und wo diese angebliche „Spendengelder“-„Veruntreuung“ stattgefunden haben soll; und

4.) ob er diese angebliche „Spendengelder“-„Veruntreuung“ zur Anzeige gebracht hat.

Ich selbst habe noch nie „Spendengelder“ angenommen oder in Empfang genommen und habe auch noch nie für solche geworben. Ich arbeite in Bezug auf
DIE HEIMKINDER-SACHE völlig ehrenamtlich und ausschließlich selbst-finanzierend an vielen verschiedenen Stellen im Internet, und dies seit dem Jahre 2003!!

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Bitte die wiederholten Stellungnahmen zu unbewiesenen Vorhaltungen eines Teilnehmers ab jetzt zu unterlassen. Desgleichen bitte ich darum, unbeweisbare Vorhaltungen zu unterlassen. Ich werde künftig beides als Spam in die Ablage verschieben.

Weiterhin bitte ich, künftig auf farbige Schrift zu verzichten. Farbliche Hervorhebungen sind nur von Moderatoren (grüne Schrift) und dem Vorstand (grüne Schrift und rote Schrift) zu verwenden. Durchgehend gleichbleibend blaue Schrift kann hier als "Gewohnheitsrecht" weiter eingesetzt werden.
Martin MITCHELL
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Re: Werden EHEMALIGE HEIMKINDER wirklich entschädigt ?

Beitrag von Martin MITCHELL »

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Für das anfängliche Verbreiten und seither über die Jahre hinweg weitestgehende Weiterverbreiten im Internet der historischen Bilder (Images) indexiert und enthalten in der GOOGLE-DATENBANK @ https://www.google.de/search?biw=1344&b ... t_kVHmUTYI, und auch in anderen ähnlichen INTERNET-DATENBANKEN enthalten, ist dem Australier Martin Mitchell zu danken.
Für diese in Bildern bewiesenen deutschen Nachkriegsverbrechen – einschließlich der Medikamentenversuche, die man an vielen Heimkindern, sowie Behinderten und Psychiatrisierten vorgenommen hat – begangen über Jahrzehnte hinweg nach dem Zweiten Weltkrieg an den Schwächsten der deutschen Bevölkerung, ist keiner der Betroffenen bisher angemessen entschädigt worden!!

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Zuletzt geändert von Martin MITCHELL am Fr 2. Feb 2018, 09:52, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Werden EHEMALIGE HEIMKINDER wirklich entschädigt ?

Beitrag von H2O »

Bitte auch auf farbliche Hervorhebung in der Fußzeile verzichten. Ich versuche hier, einen sinnvollen Vorstandsbeschluß wirksam werden zu lassen!
Martin MITCHELL
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Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND.

Beitrag von Martin MITCHELL »

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MK - Mediengruppe Kreiszeitung - Kreiszeitung.de

QUELLE: https://www.kreiszeitung.de/lokales/nie ... 96327.html

Jetzt in Bezug auf Niedersachsen!
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Tests in den 1970er-Jahren

Von Medizinversuchen betroffene Heimkinder melden sich«

08.02.2018

Hannover - An hunderten Heimkindern sollen in der Psychiatrie in Wunstorf in den siebziger Jahren Medizinversuche vorgenommen worden sein. Das Land lässt die damalige Praxis jetzt aufarbeiten. Nun melden sich erste Betroffene. Gibt es eine Entschädigung?

Nach der angekündigten Aufarbeitung womöglich illegaler Medizintests an Heimkindern in den Nachkriegsjahrzehnten melden sich erste Betroffene beim niedersächsischen Sozialministerium. „Wenn Menschen anfragen, dann werden deren Daten aufgenommen, so dass später die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme besteht", sagte Ministeriumssprecher Uwe Hildebrandt der dpa in Hannover. Offen sei aber noch, inwiefern diese Menschen in die spätere Aufklärung der Versuche, die der Pharmaindustrie gedient haben sollen, einbezogen werden. Die Aufarbeitung der Medizinversuche ist am Donnerstag Thema im Sozialausschuss des Landtags.

Ans Licht gekommen waren die umfangreichen Medizinversuche an Heimkindern in Westdeutschland durch die 2016 veröffentlichte Dissertation der Krefelder Pharmakologin Sylvia Wagner. Mindestens 286 Kinder waren der Pharmakologin zufolge in der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Wunstorf von Versuchen mit Schlafmitteln und Psychopharmaka betroffen. Neben Niedersachsen hatten auch Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein bereits eine Aufarbeitung der Vorgänge beschlossen.

Entschädigung offen

Noch völlig offen ist nach Angaben des Sozialministeriums, ob es für Betroffene eine Entschädigung geben wird. Zunächst solle untersucht werden, was sich wo in welchem Umfang zugetragen hat, sagte Hildebrandt. Bund, Länder und Kirchen hatten 2017 die Stiftung „Anerkennung und Hilfe" ins Leben gerufen, die Entschädigungen für Menschen vorsieht, denen als Kinder und Jugendliche zwischen 1949 und 1975 Leid und Unrecht in Einrichtungen der Behindertenhilfe oder der Psychiatrie widerfahren ist. Sie können bis zu 9000 Euro Entschädigung und bis zu 5000 Euro Rentenersatzleistungen erhalten. Auf diese Entschädigungsmöglichkeit hatte Schleswig-Holstein anlässlich der Aufarbeitung von Medizintests in der Jugendpsychiatrie verwiesen.

Ergebnisse der niedersächsischen Untersuchung sollen im Sommer vorliegen. Untersucht werden soll insbesondere, ob und wie durch solche Versuche gegen ethische und rechtliche Vorgaben verstoßen wurde und in welchem Umfang die betroffenen Kinder darunter gelitten haben und Schäden davon trugen. „Medikamentenversuche an Kindern und Jugendlichen im Rahmen der Heimerziehung in Niedersachsen zwischen 1945 und 1976" lautet der Forschungsauftrag.

Zusammenarbeit von Medizinern und Pharmaindustrie im Fokus

Für das beauftragte Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung steht außer Frage, dass strittige Arzneimittelstudien und Impfversuche damals auch in Niedersachsen durchgeführt wurden. Im Fokus der Untersuchung stehe die Zusammenarbeit der Mediziner mit der Pharmaindustrie, insbesondere bei Medikamentenversuchen an Kindern und Jugendlichen in Heimen und der Psychiatrie, heißt es in der Studienbeschreibung des Instituts. Geklärt werden soll ferner die Frage, ob auch Jugendliche unter den Patienten der Göttinger Psychochirurgie waren, bei denen in den siebziger Jahren ein Eingriff vorgenommen wurde. – dpa

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Und siehe auch: »Medizintests: Land will Heimkinder entschädigen« (08.02.2018, 15:49) @ https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... he156.html


Eine diesbezügliche Stellungnahme (der ich mich total anschließe) kürzlich (Do. 08.02.2018) zur Verfügung gestellt im HEIMKINDERFORUM.DE von meinem Freund und Mitkämpfer und teilweise ebenso Betroffenen, dem dortigen Boardnutzer »Widerstand«

( @
http://heimkinder-forum.de/v4x/index.ph ... post570320 ) :

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Es soll wieder aufgearbeitet werden

»Tests in den 1970er-Jahren« - »Von Medizinversuchen betroffene Heimkinder melden sich« (08.02.2018) @
https://www.kreiszeitung.de/lokales/nie ... 96327.html

»Medizintests: Land will Heimkinder entschädigen« (08.02.2018, 15:49) @ https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... he156.html

Wenn ich das lese, frag ich mich immer, ob es sich unterm Strich für die Täter und deren Nachkommen gelohnt hat, diese und andere Verbrechen zu begehen.
* Was ist mit den Tantiemen aus Aufsätzen/Büchern dieser Verbrecherforschung?
* Gilt das Urheberrecht auch dafür 70 Jahren nach dem Tod des Verbrecherautors und spült Geld in die Kassen der Nachfahren von Verbrechern?

Wahrscheinlich JA, passt zu einem Fall, von dem ich erst vor ganz kurzer Zeit etwas gehört hatte und der bei mir bis auf weiteres den Status "vorerst Gerücht" hat.
Die Amis sollen - angeblich - nach der Kapitulation der Japaner einem Verbrecherarzt Immunität im Austausch für seine "Forschungsergebnisse" aus Menschenversuchen zugebilligt haben.
Viel ist leider nicht darüber zu finden, genau wie über das restliche "Kriegsverbrechertribunal für Fernost" (IMTFE).

mfg
Widerstand

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Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND.

Beitrag von Martin MITCHELL »

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Frankfurter Allgemeine Zeitung, SAMSTAG, 11. FEBRUAR 2018

QUELLE: http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/u ... 41343.html :
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UNTERSUCHUNGEN AN HEIMKINDERN

Psychiatrisierte Kindheit

VON MICHAELA KOLLER

AKTUALISIERT AM 11.02.2018-18:37

Ein Dokumentarfilm der Wiesbadener Filmemacherin Sonja Toepfer beschäftigt sich mit gefährlichen Untersuchungen an Heimkindern. Was Thomas Hasper als Junge erlebt hat, lässt einen schaudern.

Thomas Hasper, 63 Jahre alt, blickt auf 24 Jahre Leben in Heimen zurück: als „Krüppel“ abgestempelt, verwahrt, mit Medikamenten ruhiggestellt, zu fragwürdigen Untersuchungen herangezogen. Das alles kann er belegen. Zwischen zwei roten Buchdeckeln liegt vor ihm ein Stapel von Nachdrucken medizinischer und pädagogischer Berichte. Hasper sagt: „Der kleine zornige Junge damals aus Hephata, der hat sich dieses Buch erkämpft.“

Die anrührende Szene stammt aus dem neuen Dokumentarfilm „Kopf, Herz, Tisch – Die psychiatrisierte Kindheit“ der Wiesbadener Filmemacherin Sonja Toepfer. Darin berichtet Hasper, ein Mann mit großen blauen Augen hinter starken Brillengläsern, über seine Zeit in der Obhut der Hephata Diakonie. Die Einrichtung des evangelischen Wohlfahrtsverbands betreibt unter anderem Heime und Kliniken und ist vor allem in der Behinderten-, Jugend- und Altenhilfe in Hessen, Thüringen und Nordbayern aktiv. Weil Hasper seinen Fall akribisch dokumentierte, hat Toepfer ihn für ihr Projekt ausgewählt.


Ergebnisse hartnäckiger Forschung

Buch und Film sind Ergebnisse hartnäckiger Forschung und gründlicher Überlegung. Während einer Tagung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau vom 26. bis 28. April wird der Film in Frankfurt vorgestellt; finanziert wurde er aus Projektgeld der Kirche. Die Aufgabenstellung an die Filmemacherin lautete, die „Rolle der Medizin in der Fürsorgeerziehung von 1950 bis 1975“ zu untersuchen. Das Thema Medikamentenmissbrauch sowie medizinische und pharmazeutische Tests an Heimkindern sind für die Tagung als Schwerpunkte geplant.

Erst durch einen Aufsatz der Pharmahistorikerin Sylvia Wagner im Jahr 2016 kam heraus, dass Heimkinder, die sich nicht dagegen wehren konnten, mancherorts für Medikamentenversuche herangezogen wurden. Der Film von Sonja Toepfer zeigt nun auf, dass schmerzhafte und gefährliche medizinische Untersuchungen zu rein wissenschaftlichen Zwecken und losgelöst von therapeutischen Absichten stattgefunden haben. Die Erkenntnis ist eingebettet in die Schilderung einer institutionalisierten Kindheit, in der Pillen offenbar Zuwendung ersetzen sollten.


Tabletten nach dem Mittagessen

Dass der Gesamtablauf in den Heimen wichtiger war als die Einzelschicksale, erfahren die Zuschauer von Jürgen Eilert, Professor für Soziale Arbeit an der CVJM-Hochschule in Kassel. Dem Bremer Arzneimittelexperten Gerd Glaeske zufolge gab es erst spät klare Regeln dafür, welche Medikamente Kindern in welcher Dosierung verabreicht werden sollten.

Thomas Hasper erinnert sich noch an die „kleine, gelbe, glatte Tablette nach dem Mittagessen“ im Herbst 1959. Innerhalb weniger Augenblicke nach der Einnahme sei er „nicht mehr erreichbar“ gewesen. Hasper wurde aber immer aufgeweckt und zum Spaziergang angehalten. „Wie Folter“ habe er das Aufwecken unter dem Einfluss der lähmenden Medizin erlebt. Mittlerweile weiß er, dass er das Psychopharmakum Megafen verabreicht bekam, das Kindern nicht mehr verabreicht werden darf. Hasper hat aufgrund eines Sauerstoffmangels vor oder während der Geburt an der linken Körperseite eine spastische Halbseitenlähmung.


Ein aus dem Nest gefallener Vogel

Schon als Säugling kam er ins Heim, weinte, brüllte, irrte nachts umher und ermüdete beim Spielen rasch. „Niemand kam auf die Idee, dass die Auffälligkeiten eine Folge der Umstände waren, in denen er lebte“, sagt der Kinderpsychotherapeut Hans von Lüpke im Gespräch mit Toepfer. Die Filmemacherin hat für ihr Projekt zwei Betroffene ausgewählt. Zu deren Erfahrungen befragt sie Fachleute aus Erziehung, Jugendhilfe, Psychologie, Neurologie und Pharmazie, Medizin- und Fürsorgegeschichte.

Unter den Interviewten sind Zeitzeugen, die sich gegen die „desolaten Zustände“ und die „Geringschätzung der Kinder“ der damaligen Zeit auflehnten. Unter ihnen ist die Erzieherin Marianne Michel, die in der Ausbildung auch den fünfjährigen Thomas Hasper auf einer geschlossenen neurologischen Station der Hephata Diakonie im nordhessischen Treysa betreute. „Er wirkte wie ein aus dem Nest gefallener Vogel“, erinnert sie sich. Auch Hasper denkt noch an die Zuneigung der Erzieherin zurück. Er sagt: „Es war das erste Mal, dass sich jemand mit mir unterhalten hat.“


Hochriskante Untersuchungen

Willi Enke hieß der Chefarzt, der die Diagnose, die Medikamentengabe und die umstrittenen Luftenzephalographien zu verantworten hatte. „Ziemlich schrecklich“ nennt der Essener Neurologe Peter Berlit diese Art der Untersuchung, die massive Kopfschmerzen bei den Kindern verursachte und bei der – hochriskant – Nervenwasser aus dem Gehirn abgeleitet wurde. Enke wollte so laut eigenem Bekunden angeborenen Schäden nachspüren.

Allein schon Enkes Anstellung als Chefarzt betrachtet die Hephata heutzutage kritisch: In der NS-Zeit bekannte er sich offen zu den eugenischen und rassenhygienischen Zielen des Regimes. Er war Leiter der Anstalt Bernburg, als im November 1940 ein Teil seines Wirkungsbereichs abgetrennt und dem Arztkollegen Irmfried Eberl unterstellt wurde. Enke behauptete nach 1945, nicht bemerkt zu haben, dass jenseits des Innenhofs unter seinem Fenster Tausende Kranke ermordet wurden. Eberl betrauten die Nationalsozialisten 1942 mit dem Kommando im Vernichtungslager Treblinka.


Hilfsangebot an ehemalige Heimkinder

Vorstandssprecher Maik Dietrich-Gibhardt der Hephata Diakonie schreibt in einer Stellungnahme zu den schmerzhaften Untersuchungen: „Aus heutiger Sicht ist dies undenkbar, verwerflich und wäre eine solche Herangehensweise mit unserem Menschenbild in keiner Weise vereinbar.“ Die Hephata erneuert außerdem ihr Hilfsangebot an ehemalige Heimkinder.

Um „adäquate Erarbeitung mit einem respektvollen Umgang mit den Betroffenen“ geht es auch der Historikerin Anette Neff von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Das Konzept des Films von Sonja Toepfer zeige einen geeigneten Weg, die Sprachlosigkeit zu überwinden, die lange geherrscht habe.

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Beitrag von Martin MITCHELL »

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FR - Frankfurter Rundschau, SONNTAG, 12. FEBRUAR 2018

QUELLE: http://www.fr.de/rhein-main/heime-in-he ... -1446116-0 (Artikel auf einer Seite lesen)

Jetzt hier in Bezug auf das Bundesland Hessen!
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Heime in Hessen

Hirnexperimente mit Heimkindern

1. UPDATE - In Heimen in Hessen gab es in den 50er Jahren für Forschungszwecke zahlreiche Untersuchungen an erziehungsschwierigen Kindern und Jugendlichen.

12.02.2018 19:47 Uhr

FR - Frankfurter Rundschau

Von Pitt von Bebenburg [ Landeskorrespondent, Wiesbaden; AUTOR: http://www.fr.de/autor.=pit/ ]

[ HISTORISCHES FOTO / BILD / RÖNTGENAUFNAHME / IMAGE AUS EINEM DERZEITIGEN FACHBUCH („Schädel eines Jungen“); unter der Röntgenaufnahme folgende Beschriftung: »Abb. 213a u. b. Mäßiger Hydrocephalus internus nach Mengingitis tuberculosa. 1½jähriger Junge. a Die a-p-Aufnahme zeigt die erweiterten Vorderhörner, unterhalb dazwischen den erweiterten 3. Ventrikel. Klaffende Sadittal- und Lambdanaht. b Seitliche Aufnahme. „Wabiges“ Bild durch Kammerung der Luft bei fibriureichem Liquor.« („Foto: privat“) ]

In hessischen Kinderheimen sind in früheren Jahrzehnten offenbar nicht nur Medikamente erprobt worden. Es hat wohl auch noch schlimmere medizinische Eingriffe gegeben. Das haben Recherchen der Wiesbadener Filmemacherin Sonja Toepfer zutage gefördert, die im Auftrag der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau das Leiden der Kinder in Kinderheimen aufarbeitet.

Den Dokumenten zufolge wurde an Hunderten von Kindern und Jugendlichen eine sogenannte „luftenzephalographische Untersuchung“ vorgenommen, auch Pneumoenzephalographie genannt. Bei dem Verfahren wird durch die Punktion mit einer langen Nadel zwischen zwei Wirbelkörpern Liquor abgelassen und Luft in den Rückenmarkskanal eingelassen. Durch Umlagerung des Patienten steigt diese Luft dann im Rückenmarkskanal auf bis in das Ventrikelsystem des Gehirns. Die Gehirnflüssigkeit wird entfernt, um die Kammern und Hohlräume des Gehirns röntgen zu können.

Es handelt sich laut einem wissenschaftlichen Fachbuch um „eine der schmerzhaftesten Prozeduren, die man sich denken kann“. Dabei entstehe bei dem Patienten „das Gefühl, als sei sein Kopf ein riesiger Luftballon, der jeden Augenblick zu platzen droht“, heißt es weiter.

Vorgenommen wurden die Eingriffe wahrscheinlich im evangelischen Hephata-Kinder- und Jugendheim im nordhessischen Treysa, das zu Schwalmstadt gehört. Darüber berichtete ein Mediziner namens H. Henck im November 1954 bei einer Tagung des Bundeskriminalamts. Nach Hencks Darstellung, die von Toepfer gefunden wurde, hat der leitende Hephata-Arzt Willi Enke „in den Anstalten Hephata bei Treysa über 400 Fälle von jugendlichen ,Schwererziehbaren‘“ untersucht, „zu einem großen Teil auch serologisch wie enzephalographisch“.

Enke war vorbelastet aus der Zeit des Nationalsozialismus, wurde aber 1950 als leitender Arzt der Hephata-Anstalten berufen, was er bis 1963 blieb. In einem Referat bei einer Neurologentagung in Baden-Baden 1955 sagte Enke, er wolle untersuchen, warum frühkindliche Traumen bei manchen Kindern zu dauerhaften Schädigungen führten, bei anderen aber nicht – er vermutete körperliche Ursachen. „Zur Klärung dieser Frage haben wir unsere erziehungsschwierigen Kinder und Jugendlichen – es sind nunmehr über 800 – (…) zu einem großen Teil auch serologisch und enzephalographisch untersucht.“


Großer Freiraum für Ärzte

Es bleibt bei der Lektüre von Enkes Texten allerdings ungewiss, ob die Untersuchungen wirklich ein solches Ausmaß angenommen haben. An anderer Stelle bedauert Enke, dass er „bei unserem Krankengut (…) nur in einem kleinen Teil der Fälle Enzephalogramme anfertigen“ habe können.

Durchaus möglich erscheint, dass neben den Insassen der Anstalt auch andere Kinder und Jugendliche aus Nordhessen als Vergleichsgruppe mit der Untersuchungsmethode traktiert wurden. Enke selbst schrieb, er habe „Kontrolluntersuchungen an schulfähigen und bislang nicht an Neurosen erkrankten oder sozial ausgegliederten Kindern der hiesigen Volksschule nach derselben mehrdimensionalen Diagnostik wie an unseren Heim- und Sprechstundenkindern vorgenommen“. Er habe „dank dem verständnisvollen und hilfsbereiten Entgegenkommen der Gesundheits- und Schulbehörden“ 632 Kinder außerhalb des Heims untersuchen können, davon „587 Kinder der Normalschule und 45 Kinder der Hilfsschule“.

Enkes Forschungsberichte machen deutlich, dass er umfassende Vergleichsuntersuchungen anstellte. Dabei verglich er, wie hoch der Anteil von Kindern mit „nachweisbaren hirnorganischen Schäden“ in den jeweiligen Gruppen waren.

Die Hephata-Einrichtungen in Treysa können die Vorgänge nach eigenen Angaben „anhand der uns vorliegenden Akten weder bestätigen noch ausschließen“. Klar sei zwar, dass es Luftenzephalographien bei Kindern und Jugendlichen gegeben habe, und zwar mit schriftlichem Einverständnis der Erziehungsberechtigten, sagte Sprecher Johannes Fuhr der FR. Hinweise auf solche Untersuchungen „zu Forschungszwecken“ habe man aber „anhand noch vorliegender Personal- und Patientenakten aus den 50er Jahren nicht gefunden“. Die Methode wurde damals angewandt, um hirnorganische Schäden zu finden, die für psychische Störungen verantwortlich gemacht wurden.

Hephata will nicht ausschließen, dass es solche Untersuchungen zu Forschungszwecken im eigenen Haus gegeben hat. „Grundsätzlich ist zur damaligen Zeit Chefärzten von ,Anstalten‘ viel Freiraum gewährt worden, was eine Forschung aus eigenem Interesse als möglich erscheinen lässt“, sagt Fuhr. Aus heutiger Sicht sei dies „undenkbar, verwerflich und wäre eine solche Herangehensweise mit unserem Menschenbild in keiner Weise vereinbar“. Man werde die Umstände durch einen Medizinhistoriker so genau wie möglich klären lassen, versicherte der Hephata-Sprecher.

Der Gießener Medizinhistoriker Volker Roelcke sieht in der Gehirnforschung mit schmerzhaften Eingriffen ein medizinisches Denken, das an die Nazizeit anknüpft.

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Re: Werden EHEMALIGE HEIMKINDER wirklich entschädigt ?

Beitrag von H2O »

Muß man denn da nicht als Rechtsstaat geltende Regeln für Verjährung beachten? Wobei mir nicht klar ist, ob solche vermutlich nicht böswillig verübten Taten verjähren können. Nach Verjährung kann es doch nur noch freiwillige Leistungen an die ehemaligen Opfer geben, die dennoch eine Schädigung nachweisen müssen.

Wenn diese Regeln eingehalten werden, darf niemand unseren Rechtsstaat anzweifeln, auch wenn das Ergebnis unbefriedigend ist.
Martin MITCHELL
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Re: Werden EHEMALIGE HEIMKINDER wirklich entschädigt ?

Beitrag von Martin MITCHELL »

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H2O hat geschrieben:(18 Feb 2018, 10:51).

Muß man denn da nicht als Rechtsstaat geltende Regeln für Verjährung beachten? Wobei mir nicht klar ist, ob solche vermutlich nicht böswillig verübten Taten verjähren können. Nach Verjährung kann es doch nur noch freiwillige Leistungen an die ehemaligen Opfer geben, die dennoch eine Schädigung nachweisen müssen.

Wenn diese Regeln eingehalten werden, darf niemand unseren Rechtsstaat anzweifeln, auch wenn das Ergebnis unbefriedigend ist.
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Martin MITCHELL hat geschrieben:(30 Oct 2016, 03:07)
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Wie ich ja schon mehrmals – über die Jahre hinweg immer wieder mal – versucht habe anzudeuten und klar zu machen, sind, m.M.n., die gesundheitsschädigenden Medikamentenversuche an Heimkindern und Psychatriepatienten im WESTEN juristisch genauso zu werten wie die (gewaltsame und unfreiwillige) Pflichtzuführung von Medikamenten / Präparaten / Drogen / Dopingmitteln an minderjährige Sportler und Sportlerinnen im OSTEN (d.h., ohne ihre Zustimmung und gegen ihren Willen verabreicht)!!
Und was letztere vom Staat nicht verhinderte, aber vielmehr sanktionierte, schwere Körperverletzungen und Menschenrechtsverletzungen betrifft, haben wir ja schon ein diesbezügliches höchstricherliches Urteil (in einer Strafsache!) des Bundesgerichtshofes (BGH): 5 StR 451/99 - BESCHLUSS vom 09.02.2000; steht jedem uneingeschränkt zur Verfügung als PDF @
http://jensweinreich.de/wp-content/uplo ... gopfer.pdf ( 9 Seiten; 1.3 MB )
Solche, unter solchen Umständen begangenen, Verbrechen – (ob begangen im OSTEN oder im WESTEN! - MM) – verjähren nicht, hielt das höchste Gericht!!


Und wenn sie, unter solchen Umständen, strafrechtlich nicht verjähren, verjähren sie natürlich auch zivilrechtlich nicht!!

Aber dieses einfache und einzig logische Argument will einfach nicht in die Köpfe hinein; es wird immer wieder, allerseits, beiseite geschoben und wieder vergessen. – Und die Medien in Deutschland greifen diesen Aspekt natürlich ebenso nicht auf.
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Im Übrigen, was das deutsche Zivilrecht betrifft, ist der Schädiger/Schuldner NICHT GESETZLICH ZUR „EINREDE DER VERJÄHRUNG“ VERPFLICHTET; er kann davon Gebrauch machen oder auch nicht. Er kann, wenn er möchte, also immer entschädigen.
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Re: Werden EHEMALIGE HEIMKINDER wirklich entschädigt ?

Beitrag von H2O »

Martin MITCHELL hat geschrieben:(18 Feb 2018, 21:58)

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Im Übrigen, was das deutsche Zivilrecht betrifft, ist der Schädiger/Schuldner NICHT GESETZLICH ZUR „EINREDE DER VERJÄHRUNG“ VERPFLICHTET; er kann davon Gebrauch machen oder auch nicht. Er kann, wenn er möchte, also immer entschädigen.
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Das ist für mich als Rechtslaien etwas schwierig zu verstehen. Das BGH-Urteil nimmt doch Bezug auf Doping-Opfer der DDR. Meine Vermutung: Dabei spielt der Vereinigungsvertrag eine Rolle, in dem die Bundesrepublik für DDR-Verbrechen einsteht.

Die Logik erkenne ich auch, was die Heimkinder als Versuchsmaterial betrifft. Aber es gibt doch kein Urteil, das diese Gleichsetzung feststellt. Denn sonst könnte doch der Staat diese Ansprüche gar nicht abwehren. Es muß also Rechtsgründe geben, die seine Weigerung zulassen und sogar fordern. Nur plattes "Nein" ist doch gar nicht möglich! Das wäre Willkür... kann ich mir gar nicht vorstellen.
Martin MITCHELL
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Re: Werden EHEMALIGE HEIMKINDER wirklich entschädigt ?

Beitrag von Martin MITCHELL »

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Hallo »H2O«

Du kannst Dir nicht vorstellen, dass der Staat, die Bundesrepublik Deutschland, willkürlich und ohne Rechtsgründe handelt wenn er den Ehemaligen Heimkindern eine angemessene Entschädigung verweigert?? – Genau das ist es was der Staat tut weil er es kann - willkürlich - weil jeder Bürger der deutschen Gesamtgesellschaft es zulässt!! – Wer also, in Deutschland, sollte den Staatsapparat daran hindern??


Vielleicht kannst Du ja diese diesbezügliche(n) schon am Montag, 31. Oktober 2016, um 02:10 Uhr von mir hier im Politik-Forum.eu abgegebene(n) Erklärung(en) verstehen und akzeptieren:

Siehe @ http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 0#p3710020

ANFANG DES ZITATS EINES MEINER VORHERIGEN BEITRÄGE AUS DEM JAHRE 2016.

Jemand in einem anderen Forum ist der Meinung:
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Dieses Urteil [ BGH: 5 StR 451/99 - BESCHLUSS vom 09.02.2000 ] lässt sich überhaupt nicht auf die ehemaligen [Heimkinder] (West) ummünzen!
Hier geht es um Doping in der DDR ! Urteil kam nur durch die "Hemmung der Verjährung" zustande. Dieses ist kaum für einen Ehemaligen (West) umzusetzen.

Angabe falsch und schlecht recherchiert.

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Der evangelischen Pfarrer i.R. Dierk Schäfer, Diplom-Pädagoge und Diplom-Psychologe, in seinem Blog, Dierk Schaefers Blog am So. 30.10.2016, um 10:36 Uhr (MEZ/CET), @ https://dierkschaefer.wordpress.com/201 ... befohlene/ , hingegen vertritt diesbezüglich die Meinung:
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Beihilfe zur Körperverletzung – das Urteil des BGH [1] ist umfassender anwendbar.

Nicht nur für minderjährige Dopingopfer des DDR-Sports, auf die das Urteil speziell abzielt, nein, es dürfte auch für
ehemalige Heimkinder gelten, denen psychotrope Medikamente mit zum Teil lebenslang wirkenden Folgen verabreicht wurden, das trifft besonders für regelrechte Medikamententests zu, wie sie nun bekannt geworden sind. Die Beweislage und die Schuldfrage werden sich allerdings als schwierig herausstellen.

Darüber hinaus sehe ich auch Parallelen zur aktuell geplanten Freigabe von Medikamentenversuchen an demente Personen, selbst wenn diese in einer Patientenverfügung bei noch voller Geschäftsfähigkeit zugestimmt haben sollten. Begründung: Die Verweigerung der Nahrungsaufnahme der RAF-Gefangenen wurde während ihres Hungerstreiks respektiert. Wurden sie infolge des Nahrungsmangels ohnmächtig galt, soweit ich mich erinnere war die Rechtskonstruktion: nun seien sie nicht mehr geschäftsfähig, einen Suizid könne ein vernünftiger Mensch nicht wollen, also müsse ihre Zustimmung zur Zwangsernährung ersetzt werden durch einen Ergänzungspfleger. Dies sollte auch für den Zustand der Demenz gelten und damit alle früheren Zustimmungen zunichte machen, soweit sie dem normal-vernünftigen Wunsch nach Gesundheit und Selbsterhaltung zuwiderlaufen.


[1] http://jensweinreich.de/wp-content/uplo ... gopfer.pdf , mein Dank an Herrn Mitchell für den Hinweis auf dieses Urteil.

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Und in einem längeren Artikel vom hpd - Humanistischen Pressedienstes, vom 01.02.2010, @ http://hpd.de/node/8711 unter der Überschrift »Von Staat und Kirchen verschaukelt«, ist festgehalten und dokumentiert welche Meinung der Hamburger Rechtsanwalt Gerrit Wilmans diesbezüglich vertritt:
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Rechtsanwalt Gerrit Wilmans, der die Interessen der Heimkinder vertritt, kritisierte am Zwischenbericht [des Runden Tisches Heimerziehung], dass er das systematische Unrecht, das den Heimkindern widerfuhr, nicht als „Menschenrechtsverletzung“ werte: „Der Grund für diese Sprachregelung ist offensichtlich: Würde man von Menschenrechtsverletzungen sprechen, so könnte die Verjährung der Verbrechen ausgesetzt werden, was zur Folge hätte, dass die Heimkinder eine juristische Grundlage für materielle Entschädigungen besäßen.“ Wilmans verwies in diesem Zusammenhang auf ein Urteil des BGH (BGH - 5 StR 451/99), das die Vergabe von Dopingmitteln an uneingeweihte, minderjährige Sportler als Menschenrechtsverletzung wertete. Dabei entschied das Gericht, dass die Verjährung dieser Straftat aufgrund „eines quasi gesetzlichen Verfolgungshindernisses“ geruht habe. „Das Ruhen der Verjährung der Unrechtstaten wurde in dem angeführten Fall damit begründet, dass sie systemimmanent durch das Regime der SED nicht verfolgt wurden“, sagte Wilmans. „Müssen wir diese Logik nicht auch auf den Fall der Heimkinder anwenden? Auch hier müsste doch die Verjährung der Unrechtstaten in den Heimen ruhen, da diese durch die erwiesene Kumpanei des Staates mit den kirchlichen Heimträgern ebenfalls aus systemimmanenten Gründen nicht verfolgt wurden! Sollte sich die schädliche Kumpanei von Staat und Kirche nun am Runden Tisch [Heimerziehung] fortsetzen, wie es gegenwärtig der Fall zu sein scheint, so wirft dies kein gutes Licht auf die Verfasstheit unserer Gesellschaft!“
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ENDE DES ZITATS EINES MEINER VORHERIGEN BEITRÄGE AUS DEM JAHRE 2016.

Vielleicht kannst Du dann auch ebenso akzeptieren, dass auch für die Bundesrepublik Deutschland gesetzlich und völkervertragsrechtlich bindend ist und auch damals schon bindend war: »Niemand darf der Folter oder grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe unterworfen werden.«
QUELLE: Vollzitat: DIE MENSCHENRECHTE - Allgemeine Erklärung der Menschenrechte: wiedergegeben @
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?t=48912

Und siehe auch unbedingt meinen diesbezüglichen Beitrag vom So 11. Mai 2014, um 11:08 Uhr @ http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 9#p2543659

Und siehe auch unbedingt meinen diesbezüglichen Beitrag vom Mo 12. Mai 2014, um 06:27 Uhr @ http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 2#p2544982

Und siehe auch unbedingt meinen diesbezüglichen Beitrag vom Sa 17. Mai 2014, um 14:08 Uhr @ http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 2#p2554112

Und siehe auch unbedingt meinen diesbezüglichen Beitrag vom Sa 17. Mai 2014, um 14:25 Uhr @ http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 7#p2554147

Und siehe auch unbedingt meinen diesbezüglichen Beitrag vom Sa 17. Mai 2014, um 14:33 Uhr @ http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 0#p2554170

Und siehe auch unbedingt meinen diesbezüglichen Beitrag vom Sa 17. Mai 2014, um 14:42 Uhr @ http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 1#p2554191

Und siehe auch unbedingt meinen diesbezüglichen Beitrag vom Sa 17. Mai 2014, um 14:51 Uhr @ http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 4#p2554214

Und siehe auch unbedingt meinen diesbezüglichen Beitrag vom Sa 17. Mai 2014, um 15:06 Uhr @ http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 6#p2554246

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Ger9374

Re: Werden EHEMALIGE HEIMKINDER wirklich entschädigt ?

Beitrag von Ger9374 »

Es dürfte sehr schwierig sein für die ehemaligen Opfer dieser Heimkinder Versuche beweiskräftiges
zusammen zu bekommen.Auch scheinen mir der umfang,die andauer und die Partner der beteiligten Ärzte im dunklen zu sein. Beweise dürften schwer auffindbar sein.Eine Mammutaufgabe.
Martin MITCHELL
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Re: Werden EHEMALIGE HEIMKINDER wirklich entschädigt ?

Beitrag von Martin MITCHELL »

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Hallo »H2O«

Und auch hier noch mal ergänzend:

In Antwort zu Deiner Frage ob »nicht auch Deutschland die in einemRechtsstaat geltenden Regeln für Verjährung beachten“ muß« und Deiner darauffolgenden Feststellung, dass »ein Rechtsstaat mögliche Rechtsansprüche wenn sie denn bestünden dementsprechend nicht so einfach abwehren könne«, siehe auch unbedingt die meinerseitige Abhandlung genau dieses Themas IN DEN INSGESAMT DREIZEHN BEITRÄGEN, beginnend mit dem Beitrag vom Sa 5. Sep 2015, um 07:15 Uhr, unter der Subheading: »Responsibilität der Staaten für völkerrechtswidrige Handlung« / »Verantwortlichkeit der Staaten für völkerrechtswidrige Handlungen« / »Responsibility of States for internationally recognised wrongful acts @ http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 7#p3232637 !!

Das Recht ist alle Male auf Seiten der Opfer, auf Seiten der Ehemaligen Heimkinder !! - Der Staat, die Bundesrepublik Deutschland, ist hier klar im Unrecht !!
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Zuletzt geändert von Martin MITCHELL am Mo 19. Feb 2018, 11:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Werden EHEMALIGE HEIMKINDER wirklich entschädigt ?

Beitrag von H2O »

Martin MITCHELL hat geschrieben:(19 Feb 2018, 08:12)

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Hallo »H2O«

Und auch hier noch mal ergänzend:

In Antwort zu Deiner Frage ob »nicht auch Deutschland die in einemRechtsstaat geltenden Regeln für Verjährung beachten“ muß« und Deiner darauffolgenden Feststellung, dass »ein Rechtsstaat mögliche Rechtsansprüche wenn sie denn bestünden dementsprechend nicht so einfach abwehren könne«, siehe auch unbedingt die meinerseitige Abhandlung genau dieses Themas IN DEN INSGESAMT DREIZEHN BEITRÄGEN, beginnend mit dem Beitrag vom Sa 5. Sep 2015, um 07:15 Uhr, unter der Subheading: »Responsibilität der Staaten für völkerrechtswidrige Handlung« / »Verantwortlichkeit der Staaten für völkerrechtswidrige Handlungen« / »Responsibility of States for internationally wrongful acts @ http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 7#p3232637 !!

Das Recht ist alle Male auf Seiten der Opfer, auf Seiten der Ehemaligen Heimkinder !! - Der Staat, die Bundesrepublik Deutschland, ist hier klar im Unrecht !!
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Das sagt sich so leicht dahin: Der Rechtsweg steht jedermann offen. Mit den angeblichen Vorverurteilungen kann es doch gar keinen Zweifel geben, wie das Verfahren enden wird. So ganz ungewöhnlich sind diese Verfahren auch gar nicht, wenn man an andere Mißhandlungen Schutzbefohlener denkt, die doch in irgend einer Form zu staatlichen oder kirchlichen Leistungen geführt haben.

Vielleicht geht es Ihnen mit Ihrem Anlegen so, wie es der polnischen Regierung mit Forderungen nach Reparationen auf Staatsebene für Verwüstungen im 2. Weltkrieg geht. Da gab es staatliche Vorvereinbarungen, die solche Zahlungen in aller Zukunft ausschließen. Polen erkennt die heute nicht mehr an, und die Bundesregierung beharrt darauf: Die Akte ist geschlossen. Bleiben noch Klagen bei internationalen Gerichten. Aber auch die haben sich an Gesetze und geschlossene Verträge zu halten.
Martin MITCHELL
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Re: Werden EHEMALIGE HEIMKINDER wirklich entschädigt ?

Beitrag von Martin MITCHELL »

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Hallo »H2O«

Martin MITCHELLs abschließende und zusammenfassende Stellungnahme am Ende seines hiesigen weiteren „ergänzenden“ Beitrags vom Mo 19. Feb 2018, um 09:12 Uhr war:

»Das Recht ist alle Male auf Seiten der Opfer, auf Seiten der Ehemaligen Heimkinder !!Der Staat, die Bundesrepublik Deutschland, ist hier klar im Unrecht !!«

Den mit EXTENSIVEN QUELLEN belegten DETAILLIERTEN ARGUMENTEN des Ehemaligen Heimkindes Martin Mitchell in seinem heutigen Beitrag – Beitrag vom Mo 19. Feb 2018, um 05:10 Uhr @ http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 4#p4134974 und seinem weiteren heutigen „ergänzenden“ Beitrag – Beitrag vom Mo 19. Feb 2018, um 09:12 Uhr @ http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 0#p4135010 – es scheint mir, schenktest Du kaum die notwendige Beachtung.

Hast Du diese EXTENSIVEN QUELLEN und DETAILLIERTEN ARGUMENTE auf die ich Dich verwiesen habe überhaupt jemals gelesen, sprich eingehend studiert ??
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Re: Werden EHEMALIGE HEIMKINDER wirklich entschädigt ?

Beitrag von H2O »

Martin MITCHELL hat geschrieben:(19 Feb 2018, 11:29)

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Hallo »H2O«

Martin MITCHELLs abschließende und zusammenfassende Stellungnahme am Ende seines hiesigen weiteren „ergänzenden“ Beitrags vom Mo 19. Feb 2018, um 09:12 Uhr war:

»Das Recht ist alle Male auf Seiten der Opfer, auf Seiten der Ehemaligen Heimkinder !!Der Staat, die Bundesrepublik Deutschland, ist hier klar im Unrecht !!«

Den mit EXTENSIVEN QUELLEN belegten DETAILLIERTEN ARGUMENTEN des Ehemaligen Heimkindes Martin Mitchell in seinem heutigen Beitrag – Beitrag vom Mo 19. Feb 2018, um 05:10 Uhr @ http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 4#p4134974 und seinem weiteren heutigen „ergänzenden“ Beitrag – Beitrag vom Mo 19. Feb 2018, um 09:12 Uhr @ http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 0#p4135010 – es scheint mir, schenktest Du kaum die notwendige Beachtung.

Hast Du diese EXTENSIVEN QUELLEN und DETAILLIERTEN ARGUMENTE auf die ich Dich verwiesen habe überhaupt jemals gelesen, sprich eingehend studiert ??
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Sie sprechen hier doch Rechtsfragen an und verlangen rechtliche Genugtuung. Da hat es wenig Sinn, sich als Rechtslaie mit diesem und vielen anderen Vorgängen zu befassen. Ihnen ist doch nicht damit geholfen, wenn ich sage: "Dolles Ding! Das muß vor Gericht jetzt aber ausgefochten werden."

Der Rechtsweg steht allen Mitbürgern und juristischen Personen offen. Nur in unabhängigen Gerichten ist das Rechtswissen verfügbar, nach dem Sie rufen, um Ihre Ansprüche zu bewerten.

Mir und anderen Lesern vermitteln Sie unsere Ratlosigkeit und ein sehr schlechtes Gewissen. Ein Meinungsforum kann doch keine Plattform sein, um Fragen des deutschen Verwaltungsrechts zu entscheiden. Dann könnte man diese Art von Gerichten einsparen.
Martin MITCHELL
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Re: Werden EHEMALIGE HEIMKINDER wirklich entschädigt ?

Beitrag von Martin MITCHELL »

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Unter genau den gleichen Umständen und genau der gleichen Rechtslage:

Österreich kann und konnte letztendlich ohne langwierige, teuere und nicht bezahlbare Gerichtsverfahren für den Einzelnen ihre Ehemaligen Heimkinder entschädigen.

Deutschland kann es nicht ??

Dem deutschen Staat und seinen Bürgern – den Kirchen mit eingeschlossen – fehlt einfach die Einsicht und Ethik und vor allem das notwendige Einfühlungsvermögen!

ZUM BELEG:

»300€ Rente für damalige Heimopfer (aber nicht in der BRD)«

»Heimopferrentengesetz (HOG)«

»Bundesgesetz betreffend die Rentenleistung für Opfer von Gewalt in Heimen«

Siehe meinen Beitrag vom Di 23. Mai 2017, um 00:39 Uhr @
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 9#p3902169 :

Martin MITCHELL hat geschrieben:(23 May 2017, 00:39) :

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Heimopferrentengesetz (HOG)

Bundesgesetz betreffend die Rentenleistung für Opfer von Gewalt in Heimen

Dieses Gesetz existiert seit Mittwoch, 26. April 2017 !!

Einstimmig vom Österreichischen Parlament beschlossen !!

Das Gesetz tritt in Kraft am 1. Juli 2017 !!

Wo? --- Ja,
nicht in Deutschland, sondern in Österreich !!


Siehe den relevanten Gesetzestext im genauen und vollständigen Wortlaut selbst: »Bundesgesetz betreffend die Rentenleistung für Opfer von Gewalt in Heimen (Heimopferrentengesetz-HOG)« @ https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XX ... 631216.pdf (ingesamt 6 Seiten).

ÖSTERREICH: 300€ Rente für Misshandelte Heimkinder! - Sind die Deutschen wirklich so unfähig, dass sie SO ETWAS nicht gebacken kriegen ??

Wo ein Wille, so auch ein Weg !!
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Und siehe auch die dortigen NEUN NACHFOLGENDEN MEINERSEITIGEN BEITRÄGE zum gleichen Thema: »300€ Rente für damalige Heimopfer (aber nicht in der BRD)«.
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[MOD] Bitte nicht wieder in den Farbmode verfallen; ich gehe davon aus, daß die Farbspiele beim Umkopieren mitgewandert sind. Zur Erinnerung: Schwarze Schrift, und als Gewohnheitsrecht eben auch blaue Schrift. Rot ist für Mitteilungen des Vereinsvorstands vorgesehen, Grün für Mitteilungen der Moderatoren.
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Re: Werden EHEMALIGE HEIMKINDER wirklich entschädigt ?

Beitrag von H2O »

Immerhin ist jetzt klar, daß es in der Sache einen Rechtsakt gibt, mit dessen Ausgang Sie aus nachvollziehbaren Gründen nicht zufrieden sind.

Da helfen doch nur weitere Rechtsakte, die die ergangene Entscheidung aufheben. In diesem Forum können wir uns nur wundern, daß eine vermeintlich klare Sache zurück gewiesen wurde. Aber ein unabhängiges Gericht können wir hier doch nicht durch unsere politische Meinung ersetzen.
Martin MITCHELL
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Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND.

Beitrag von Martin MITCHELL »

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Aufdeckung relevanter Fakten seitens dem Evangelischen Pfarrer i.R. Dierk Schäfer, Diplom-Pädagoge und Diplom-Psychologe, in seinem Blog, Dierk Schaefers Blog vom Di. 13.02.2017, um 18:54 Uhr (MEZ/CET), betitelt »Wie man Verbrechen gekonnt versteckt. – Durch Ablenkung.« @ https://dierkschaefer.wordpress.com/201 ... ablenkung/ :
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Wie man Verbrechen gekonnt versteckt. – Durch Ablenkung.

by dierkschaefer

[ Weiterverbreitung des Ganzen nicht nur erlaubt sondern ausdrücklich erwünscht! ]

Der große Osterhasenpreis fürs Verstecken geht an Hephata.

„Die Auswirkungen des menschenverachtenden nationalsozialistischen Regimes prägten auch die Nachkriegszeit.“ Das war schon das ganze Ablenkmanöver. Hephata macht dann gleich einen großen Sprung von 1945 in die 70er und 80er Jahre: „Der große Nachholbedarf individueller Förderung und Lebensgestaltung von Menschen mit Behinderungen und Benachteiligungen, konnte in den 70er und 80er Jahren realisiert werden.“[1] Und was war dazwischen?

Viele Leser werden mit „Hephata“ nichts anfangen können. „Hephata Hessisches Diakoniezentrum e.V. [s. https://de.wikipedia.org/wiki/Verein ] ist eine Einrichtung der Diakonie [s. https://de.wikipedia.org/wiki/Diakonie_ ... desverband] in Schwalmstadt-Treysa [s. https://de.wikipedia.org/wiki/Schwalmstadt und https://de.wikipedia.org/wiki/Treysa]. Dort werden Menschen in den Bereichen Behindertenhilfe [s. https://de.wikipedia.org/wiki/Behindertenhilfe] (für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen [s. https://de.wikipedia.org/wiki/Behinderung]), Jugendhilfe [s. https://de.wikipedia.org/wiki/Kinder-_und_Jugendhilfe], Altenhilfe [s. https://de.wikipedia.org/wiki/Altenhilfe], Sozialpsychiatrie [s. https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialpsychiatrie], Suchthilfe [s. https://de.wikipedia.org/wiki/Abh%C3%A4 ... Substanzen], Wohnungslosenhilfe [s. https://de.wikipedia.org/wiki/Wohnungslosigkeit], Neurologische Klinik [s. https://de.wikipedia.org/wiki/Neurologie] und der Akademie für soziale Berufe betreut, gefördert und ausgebildet.“[2]

Auch Wikipedia macht bei der Geschichte der Anstalt den großen Sprung mit: „Auch aus Hephata wurden während des Dritten Reichs [s. https://de.wikipedia.org/wiki/Drittes_Reich] Menschen mit kognitiven [s. https://de.wikipedia.org/wiki/Kognition] und körperlichen Behinderungen im Rahmen der Aktion T4 [s. https://de.wikipedia.org/wiki/Aktion_T4] zuerst in andere Einrichtungen verlegt und später unter anderem in der NS-Totungsanstalt Hadamar [s. https://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%B6tu ... lt_Hadamar] getötet. Mit der Errichtung eines Mahnmals vor der Hephata-Kirche erinnert die Einrichtung an die Opfer und bekennt sich zu ihrer Verantwortung.“ Wikipedia fährt fort: „1945 wurde bei der Kirchenkonferenz von Treysa, die in Hephata tagte, die Evangelische Kirche in Deutschland [s. https://de.wikipedia.org/wiki/Evangelis ... eutschland] und das Evangelische Hilfswerk [s. https://de.wikipedia.org/wiki/Evangelisches_Hilfswerk] , die Vorläuferorganisation des Diakonischen Werks [s. https://de.wikipedia.org/wiki/Diakonie_ ... desverband], gegründet. … Bis heute sind Diakone [s. https://de.wikipedia.org/wiki/Diakon] und der Kirche verbundene Mitarbeiter in der Diakonischen Gemeinschaft Hephata organisiert. Von der Gemeinschaft gehen Impulse zur Wahrnehmung des diakonischen Auftrages und zum spirituellen Leben in Hephata und an den Einsatzstellen der Mitglieder aus.“

Wie sahen nun die prägenden „Auswirkungen des menschenverachtenden nationalsozialistischen Regimes“ in der Nachkriegszeit aus? Darüber schweigt die firmeneigene Selbstdarstellung auf Facebook.

„Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen“[3] So auch hier. Die Wiesbadener Filmemacherin Sonja Toepfer hat im Auftrag der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau das Leiden der Kinder in Kinderheimen aufgearbeitet. Hephata heißt „Öffne dich!“[4], so steht es im Markusevangelium (7, 31-37). Über das dort berichtete Wunder kann man sich nur wundern. Doch wie das Öffnen in Hephata, der Anstalt der Diakonie in Treysa praktiziert wurde, kann sich nur wundern, wer sich in der Heimkindergeschichte nicht auskennt.

In Hephata – und wohl nicht nur dort – ging das so: durch die Punktion mit einer langen Nadel zwischen zwei Wirbelkörpern wird Liquor abgelassen und Luft in den Rückenmarkskanal eingelassen. Pneumenzephalographie heißt das Verfahren[5]. Durch Umlagerung des Patienten steigt diese Luft dann im Rückenmarkskanal auf bis in das Ventrikelsystem des Gehirns. Die Gehirnflüssigkeit wird entfernt, um die Kammern und Hohlräume des Gehirns röntgen zu können. Es handelt sich laut einem wissenschaftlichen Fachbuch um „eine der schmerzhaftesten Prozeduren, die man sich denken kann“. Dabei entstehe bei dem Patienten „das Gefühl, als sei sein Kopf ein riesiger Luftballon, der jeden Augenblick zu platzen droht“[6], heißt es weiter. So machte man das in Hephata und zwar ohne individuelle medizinischen Indikation. Es war ein Forschungsprojekt an wehrlos entrechteten Kindern.

Es gab schon früher Hinweise auf solche Untersuchungen an Heimkindern. Mich hat die neue Veröffentlichung nicht gewundert. Ohnehin hat der kirchliche Umgang mit dem Thema „Eugenik“ eine leidvolle Tradition, und schon bisher tauchte dabei der Name Treysa mehrfach auf.

Zunächst auf der „Ev. Fachkonferenz für Eugenik“ 1931 (!) in Treysa: »Pastor Friedrich von Bodelschwingh. Er behauptet in Treysa, die Sterilisierung Behinderter entspreche dem Willen Jesu. Bodelschwingh wörtlich: „Ich würde den Mut haben, in Gehorsam gegen Gott, die Eliminierung an anderen Leibern zu vollziehen.“« Wem der Name Bodelschwingh nichts sagt: Er gehört zu Bethel. Auch Bethel taucht ständig negativ in der Heimkindergeschichte auf.

Doch zu Hephata. Ein Korrespondent schrieb mir: »In Hephata (Schwalmstadt/Treysa) hielt die Diakonie nach dem Zweiten Weltkrieg [in den 1950er/1960er Jahren] 2000 Insassen – Kinder und Jugendliche – , die angeblich „schwachsinnig“ waren. Für jeden „Schwachsinnigen“ in Hephata erhielt die Diakonie vom Staat „[pro Woche] eine Mark mehr“ als für „normale“ Schutzbefohlene. Indem man seine Schutzbefohlenen als „schwachsinnig“ begutachtete und deklarierte, konnte man seine Gewinne steigern, bei 2000 Insassen im Jahr um 104.000 DM! Über zehn Jahre hinweg macht das bei 2000 „schwachsinnigen Insassen“ eine zusätzliche beträchtliche Summe von 1.040.000 DM aus (eine Million und vierzig Tausend Mark!) ! So wurde es dann auch gehandhabt von der Diakonie in Hephata über einen Zeitraum von 20, 30 oder gar 40 Jahren hinweg!! Und nicht nur in Hephata!!!«[7]

Wenn’s nur das gewesen wäre. Doch da die Kinder „schwachsinnig“ waren, konnte man auch noch schmerzhafte Experimente mit ihnen machen.
Alles verjährt obwohl es Verstöße gegen die Menschenrechte waren? Die eigentlich nicht verjähren? In Deutschland schon. Für die Kirchen auch.[8]

Der christliche Grundgedanke, das selbst erfahrene Heil Gottes in der Lebensgestaltung mit anderen zu teilen, ist erhalten geblieben und prägt bis heute die Arbeit.“[9] An die dunklen Punkte erinnert man sich nicht gern, das ist verständlich – aber vergessen und beschweigen? Oder gar fortführen?

Noch 1973 offenbarte der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) über »verantwortliche Elternschaft« für Kinder mit Behinderung lupenreine Nazi-Eugenik. Dort ist die Rede von der »Anhäufung schädlicher Gene in der Bevölkerung und der wirtschaftlichen Folgen für die Gesellschaft«. Weiter heißt es, das Bewußtsein der Öffentlichkeit sei zu »schärfen für die impliziten sittlichen Fragen und für die Notwendigkeit, sich ernsthaft mit Dingen auseinanderzusetzen, die wir bisher der Natur überlassen haben, wobei wir auch schlechte Entwicklungen in Kauf nahmen«[10].

Mich hatte interessiert, inwiefern unsere Landeskirchen die »Expertise« des ÖRK mitverantwortet haben und welchen Stellenwert sie heute noch hat. Gab es einen Widerruf? Ob eine Landeskirche wohl antwortet? – hatte ich gefragt.[11] Keine einzige hat geantwortet. Auch „mein“ Landesbischof, extra und normal freundlich angefragt, reagierte nicht.[12]

„Der christliche Grundgedanke, das selbst erfahrene Heil Gottes in der Lebensgestaltung mit anderen zu teilen … “ Wir dürfen uns nicht wundern, wenn dies als Drohung verstanden wird.

Fußnoten

[1] https://www.hephata.de/wir-ueber-uns/geschichte-14.php
[2] In den letzten Jahrzehnten wurde ein Netz differenzierter Dienstleistungen in Hessen [s. https://de.wikipedia.org/wiki/Hessen], Thüringen [s. https://de.wikipedia.org/wiki/Th%C3%BCringen] und Nord-Bayern [s. https://de.wikipedia.org/wiki/Bayern] aufgebaut. Sitz des Vereins ist Marburg [s. https://de.wikipedia.org/wiki/Marburg].[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Hephata_(Schwalmstadt)
[3] http://juttas-schreibblog.blogspot.de/2 ... ts-so.html
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Effata
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Pneumoenzephalografie
[6] Zitate aus: http://www.fr.de/rhein-main/heime-in-he ... -1446116-0
[7] https://dierkschaefer.wordpress.com/201 ... tradition/
[8] https://dierkschaefer.files.wordpress.c ... richt2.pdf
[9] https://www.hephata.de/wir-ueber-uns/geschichte-14.php
[10] Diese Zitate sind der Veröffentlichung von Heike Knops entnommen: http://www.thkg.de/Dokumente/KnopsSterbehilfe.pdf http://www.graswurzel.net/367/euthanasie.shtml#u10
[11] https://dierkschaefer.wordpress.com/201 ... esturzend/ Ich konnte nicht überprüfen, ob sie auch auf lebende Menschen mit Behinderung gemünzt sind oder ausschließlich eine Stellungsnahme zur „pränatalen Euthanasie“ darstellen. Auch dann bliebe der Vorwurf der Nazi-Eugenik bestehen. Übrigens: Bei der pränatalen Euthanasie sind wir heute mit verfeinerten Detektionsmethoden wieder angelangt.
[12] https://dierkschaefer.wordpress.com/201 ... volkerung/


dierkschaefer | 13. Februar 2018 um 18:54 | Tags: Behinderten-Einrichtungen, Hephata, kinder, Kinder als Versuchskaninchen, Kinderrechte, Menschen mit Behinderung, Menschenrechte, Menschenrechtsverletzungen, Menschenversuche, Pneumenzephalographie, Punktion, Treysa, Versuchskaninchen | Kategorien: BRD, Christentum, Deutschland, Ethik, Firmenethik, Geschichte, Gesellschaft, heimkinder, Kinder, Kinderheime, Kinderrechte, Kindeswohl, Kirche, Kriminalität, Kriminologie, Kultur, Leben, Moral, Politik, Protestantismus, Recht, Religion, Soziologie, Staat, Täter, Theologie| URL: https://wp.me/pulUf-2wv
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Uns geht es darum aufzudecken was andere versuchen zu verstecken!
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Re: Werden EHEMALIGE HEIMKINDER wirklich entschädigt ?

Beitrag von H2O »

[MOD] Niemandem ist geholfen, wenn Sie hier ellenlange Dokumente hinein kopieren, ohne auf das, was Sie selbst wollen und Sie selbst bewegt auch nur in 5 Zeilen ein zu gehen. Wir betreiben hier ein Diskussionsforum und keine Litfaßsäule. Ich lasse jetzt ein letztes Mal einen Beitrag dieser Art stehen, weil ganz offenbar ein ernstes Problem im Hintergrund steht. Aber weitere Beiträge dieser Art werde ich ohne Vorwarnung als Spam in die Ablage verschieben. H2O
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Moses
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Re: Werden EHEMALIGE HEIMKINDER wirklich entschädigt ?

Beitrag von Moses »

Da der Hinweis des Moderators vorsätzlich missachtet wurde wird der Strang geschlossen bis die Moderation über das weitere Vorgehen entschieden hat.

Moses
Vorstand


[MOD] Danke, lieber Moses. Ja, ich hatte schon den Ernst des Anliegens verstanden, meine aber, daß hier nicht der Ort ist, über Regierungshandeln und geltende Urteile zu befinden. Ich lasse den Strang jetzt geschlossen. H2O
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Gesperrt