Abtreibung bis zum 9. Monat ?

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McKnee
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von McKnee »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(13 Dec 2018, 04:42)

Für Ihre simple Allgemeinrecherche kann ich leider nichts. Von der sie nun meinen, weil sie eine allgemeine ärztliche Website abgegrast haben,
die wäre aussagekräftiger als jene Publikationen von Fachärztinnen und -ärzten, die tagtäglich als befasste Spezialisten/-innen damit zu tun haben.
Und klar sagen, dass dieses Präfix irreführend ist. Dies auch mit der täglich erlebten Praxis solcher Fälle belegen können.

Putzig! :dead:

Allerdings, erfreulich an Ihnen ist, dass Sie als Mann einer Frau gar nichts zu sagen haben. Weder in Sachen Schwangerschaft, noch geht es sie als Mann etwas an, ob und wann eine Frau abtreibt oder nicht.

Frauen in Sachen Abtreibung zu stigmatisieren oder zu kriminalisieren, ist weder moralisch, noch christlich, sondern patriarchaisch-frauenunterdrückend. Und unanständig.
Mal aus dem Impressum und zum Thema allgemeinärztlicher Webseite.
Herausgeber:
Bundes­ärzte­kammer (Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern) und Kassenärztliche Bundesvereinigung.
Es ist meiner Nachlässigkeit geschuldet, dass sich der zweite Teil meines Beitrags auf einer Webseite zum Thema depressiver Störungen stammt und ich darauf nicht hinwies.

Bleibt mir nur die Feststellung, dass sie in ihren Beiträgen inhaltlich vom Dialog Abstand nehmen und vielmehr lediglich ihren Frust rauspöbeln wollen.
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

.....er wusste es :D
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McKnee
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von McKnee »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(13 Dec 2018, 04:42)
Allerdings, erfreulich an Ihnen ist, dass Sie als Mann einer Frau gar nichts zu sagen haben. Weder in Sachen Schwangerschaft, noch geht es sie als Mann etwas an, ob und wann eine Frau abtreibt oder nicht.
Ich bevorzuge es, Frauen in diesem Stil gar nichts sagen zu wollen. Ich bin ein Mensch, der lieber im Dialog und Kompromiß Probleme löst, was ihnen unbekannt sein dürfte. Sollten sie eine rudimentäre Lesekompetenz besitzen dürfte ihnen aufgefallen sein, dass ich genau das hier herausgestellt habe und den Standpunkt vertrete, dass Frauen bei diesem Thema das letzte Wort haben.

Ihre Haltung offenbart entweder keine Erfahrungen mit Partnerschaften oder doch eine sehr radikale Gesinnung. Natürlich geht es einen Mann an, wenn eine Frau während einer Partnerschaft, als Partnerin abtreibt oder eben nicht. Davon bleibt die Frage der letztendlichen Entscheidung unberührt.
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Tom Bombadil »

Misterfritz hat geschrieben:(12 Dec 2018, 22:29)

Die Gesellschaft hat KEIN Recht auf die Gebärmutter einer Frau, PUNKT!
Wenn der Frau ihre Gebärmutter doch so heilig ist, dann ist es recht unverständlich, dass sie sie nicht besser beschützt.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Milady de Winter »

Was in meinen Augen in solchen Diskussionen gerne mal "vergessen" wird ist, dass es ohne die männliche Beteiligung gar keine Kinder gäbe. Nur, weil die Natur letztendlich die Frau als den "Träger" des gezeugten Lebens vorsieht, macht sie das noch nicht autark. Unbestritten, dass sie dennoch diejenige ist, die darüber entscheidet, was mit ihrem Körper geschieht. Das ist in meinen Augen auch richtig. Aber mir missfällt die z.T. sehr überhebliche Haltung gegenüber Männern bei diesem Thema. Ohne sie gäbe es keinen Grund zur Abtreibung - aber halt auch kein neues Leben. Ein wenig mehr Respekt für alle täte meiner Meinung nach hier gut.
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Kritikaster »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(13 Dec 2018, 04:28)

:thumbup: - Genauso ist es.

nebenbei:
Wa spielt keine Rolle, wie und ob eine Frau schwanger wurde, wenn sie anschließend entscheidet,
das Kind nicht auf die Welt bringen zu wollen. Es ist allein ihre Entscheidung, was sie mit ihrem Körper geschehen lässt oder auch nicht.
Bitte nimm einfach mal den Strangtitel zur Kenntnis und argumentiere, weshalb dafür die Fristenregelung nicht hinreichend sein soll und frau deshalb bis kurz vor der Geburt das Recht auf Tötung eines lebensfähig entwickelten Menschen haben muss.
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Kritikaster »

Misterfritz hat geschrieben:(12 Dec 2018, 22:29)

Die Gesellschaft hat KEIN Recht auf die Gebärmutter einer Frau, PUNKT!
Sowas kann nur von einer Frau kommen. ;)

Ich habe noch kein nachvollziehbares Argument gelesen, weshalb die Möglichkeit, eine ungewollte Schwangerschaft zu beenden, bis zum Zeitpunkt der Lebensfähigkeit des heranwachsenden Kindes ausgedehnt werden muss.
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Skeptiker »

Ein Terraner hat geschrieben:(13 Dec 2018, 00:36)
Du wirst keine Frau davon abhalten können wenn sie das wirklich möchte, darüber solltest du mal nachdenken. Was hier notwendig ist, das ist kein Verbot das diese Menschen in irgendwelche Hinterhöfe treibt sondern Anlaufstellen mit entsprechen psychologisch geschulten Personal die das ganze vieleicht noch abwenden können.
Das GIBT es bereits. Kennst Du die Rechtslage überhaupt? Ich verteidige ja gerade diese Rechtslage, aber Du willst diese deutlich erweitern indem Du pauschalisierte Forderungen von Extremisten unterstützt ohne irgendeine ethische Betrachtung dabei zu machen.
Ein Terraner hat geschrieben:(13 Dec 2018, 00:36)
Aber soweit denkst du nicht, für dich ist das Thema mit einem Verbot erledigt. Nein, du willst mir sogar noch erklären das eine Legalität mit entsprechenden Regelungen und Beratungsstellen viel zu radikal ist. Wie nennst du dann dein Verbot?
Mit einem Verbot ist garnichts erledigt, aber es ist das Fundament auf dem man aufbaut. Dieses Verbot gibt es schon und dessen Umsetzung wird in §218, §218a und §219a geregelt.

Nur um das hier klarzustellen: DU willst eine Erweiterung, die NICHT NUR den Schwangerschaftsabbruch bis in die 12. Schwangerschaftswoche legalisiert, sondern indem Du den Schwangerschaftsabbruch GRUNDSÄTZLICH legalisieren möchtest, erlaubst Du Abtreibungen bis zur Geburt.
Das ist vollkommen unethisch und ich finde in Deiner Argumentation keinerlei Rechtfertigung sondern nur Ausflüchte bestehend aus Sprechblasen, von wegen "man dürfe nicht kriminalisieren" (was nicht? Ausgewachsene Föten im Bauch zu töten? Aber klar ist das für mich kriminell!), "man müsse die Frauen unterstützten" - als wenn das nicht schon aktuelle Rechtslage und Praxis wäre.
Ein Terraner hat geschrieben:(13 Dec 2018, 00:36)
Und ich habe nie behauptet das es eh niemand machen wird, ich stelle nur nicht so wie du alle unter Generalverdacht!
Auf die Sprechblase habe ich noch gewartet. Warum brauchen wir überhaupt Gesetze? Suggeriert das nicht den Generalverdacht die Menschen wären ALLE kriminell? So ein kompletter Unsinn. Lerne zu verstehen, dass unser Zusammenleben durch Gesetze geregelt ist. Man kann sich keinen Rechtsstaat wünschen, aber die Gesetze nicht für notwendig halten.

Wenn Du also nun eingestehst, dass soetwas passieren kann, was hindert Dich daran zu sagen, dass es verboten sein soll? Diejenigen die es nicht tun, sind doch nicht betroffen.

Und nochmal, nur um eine weitere Diskussion am Thema vorbei zu verhindern: Es geht hier ausschließlich um die Forderung auch nach der 12. Schwangerschaftswoche legal abzutreiben. Niemand stellt hier die bestehenden Regelungen in Frage. Wenn Du also unbegrenzt abtreiben lassen möchtest, dann musst Du den Standpunkt auch begründen.
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Kritikaster »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(13 Dec 2018, 04:42)

Allerdings, erfreulich an Ihnen ist, dass Sie als Mann einer Frau gar nichts zu sagen haben. Weder in Sachen Schwangerschaft, noch geht es sie als Mann etwas an, ob und wann eine Frau abtreibt oder nicht.

Frauen in Sachen Abtreibung zu stigmatisieren oder zu kriminalisieren, ist weder moralisch, noch christlich, sondern patriarchaisch-frauenunterdrückend. Und unanständig.
Ich finde ja, wer sich für die Tötung lebensfähiger, aber eben wehrloser Menschen einsetzt, sollte zu Fragen der Moral und des Anstandes zurückhaltender auftreten.

Und - in diesem Fall sage ich, christlich argumentierend: Gott sei Dank! - glücklicherweise HABEN in der Gesetzgebung besonnene Männer eben doch mitzureden. Wäre ja auch schlimm, wenn, aus welchen Gründen auch immer verantwortungslos tötungswillige Personen, ihre Ideen widerspruchslos um- und durchsetzen könnten.
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Misterfritz »

Kritikaster hat geschrieben:(13 Dec 2018, 10:47)

Sowas kann nur von einer Frau kommen. ;)

Ich habe noch kein nachvollziehbares Argument gelesen, weshalb die Möglichkeit, eine ungewollte Schwangerschaft zu beenden, bis zum Zeitpunkt der Lebensfähigkeit des heranwachsenden Kindes ausgedehnt werden muss.
Wenn es keinen medizinischen Grund gibt, gibt es dafür auch keine Argumente.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Ein Terraner »

Skeptiker hat geschrieben:(13 Dec 2018, 12:42)

Das GIBT es bereits. Kennst Du die Rechtslage überhaupt? Ich verteidige ja gerade diese Rechtslage, aber Du willst diese deutlich erweitern indem Du pauschalisierte Forderungen von Extremisten unterstützt ohne irgendeine ethische Betrachtung dabei zu machen.
Ja, nur halte ich diese Rechtslage für zu eng. Auch das was jetzt passiert ist, kaum informiert ein Arzt über das Thema darf er sich bei Gericht einfinden. Und ja,ich finde es auch unethisch wenn in den letzten Monaten ein Abbruch durchgeführt wird. Nur wie schon erwähnt hilft es dabei kein Stück den Frauen zu unterstellen sie würde alle ihre Föten an einen Baum nageln wenn diese Regelung aufgeweicht wird, noch wird irgend eine Frau dadurch gehindert sich nach inoffiziellen Wegen umzusehnen.

Du hast erwähnt das du Sachen gerne bis zu Ende denkst. Dann mach das auch mal und höre nicht mitten drin auf.

http://abtreibung.at/fur-allgemein-inte ... nd-fakten/
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Kritikaster hat geschrieben:(13 Dec 2018, 13:00)

Ich finde ja, wer sich für die Tötung lebensfähiger, aber eben wehrloser Menschen einsetzt, sollte zu Fragen der Moral und des Anstandes zurückhaltender auftreten.

Und - in diesem Fall sage ich, christlich argumentierend: Gott sei Dank! - glücklicherweise HABEN in der Gesetzgebung besonnene Männer eben doch mitzureden. Wäre ja auch schlimm, wenn, aus welchen Gründen auch immer verantwortungslos tötungswillige Personen, ihre Ideen widerspruchslos um- und durchsetzen könnten.
Für patriarchaisch strukturierte Männer keine ungewöhnliche Droh-, Stigmatisierung- und Verurteilungshaltung in Ihrer "gottgewollten" und damit rechtsgültig belegten Welt der Männermacht über Frauen.

Von daher ist mit Ihnen eine weitere Diskussion über dermaßen selbstgerechtes, oder männlich-gottesfürchtiges Vorrecht gegenüber Frau wenig sinnvoll. Man kann es nur ablehnen und dagegen aufstehen, wie einst die Suffragetten gegen die ebenso "gottgegebene" Verweigerung des Frauenwahlrechts.
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von becksham »

Ein Terraner hat geschrieben:(13 Dec 2018, 13:07)

Ja, nur halte ich diese Rechtslage für zu eng. Auch das was jetzt passiert ist, kaum informiert ein Arzt über das Thema darf er sich bei Gericht einfinden. ...
Das finde ich auch nicht in Ordnung. Das Werbeverbot soll ja nun wohl aber bestehen bleiben. Allerdings soll der Paragraf ergänzt werden um Regelungen zu Informationsrechten. Denn fehlende Informationsmöglichkeiten sind ja hier im Strang auch schon bemängelt worden. Es muss natürlich gegeben sein, dass Frauen wissen, wohin sie sich wenden können.
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Kritikaster »

Misterfritz hat geschrieben:(13 Dec 2018, 13:07)

Wenn es keinen medizinischen Grund gibt, gibt es dafür auch keine Argumente.
Gut, das hatte ich von Dir auch so erwartet. Danke aber für die Klarstellung!

Wenn medizinische Gründe einen solchen Eingriff notwendig machen, ist das natürlich eine besondere Situation. Ich hatte allerdings den JUSO-Vorstoß (zumal bei der dritten Rednerin) nicht so verstanden, dass sich das Recht auf Abtreibung bis kurz vor der Geburt nur auf medizinische Notfälle beziehen soll.
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Misterfritz »

Kritikaster hat geschrieben:(13 Dec 2018, 13:14)

Gut, das hatte ich von Dir auch so erwartet. Danke aber für die Klarstellung!

Wenn medizinische Gründe einen solchen Eingriff notwendig machen, ist das natürlich eine besondere Situation. Ich hatte allerdings den JUSO-Vorstoß (zumal bei der dritten Rednerin) nicht so verstanden, dass sich das Recht auf Abtreibung bis kurz vor der Geburt nur auf medizinische Notfälle beziehen soll.
Ich kann mir - ausser eben bei medizinischer Indikation - auch beim besten Willen nicht vorstellen, dass eine Frau 8 Monate schwanger ist und dann plötzlich entscheidet, dass sie das Kind gar nicht kriegen will.
Deshalb halte ich so eine "Forderung" für völlig an der Realität vorbei.
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Kritikaster »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(13 Dec 2018, 13:09)

Für patriarchaisch strukturierte Männer keine ungewöhnliche Droh-, Stigmatisierung- und Verurteilungshaltung in Ihrer "gottgewollten" und damit rechtsgültig belegten Welt der Männermacht über Frauen.

Von daher ist mit Ihnen eine weitere Diskussion über dermaßen selbstgerechtes, oder männlich-gottesfürchtiges Vorrecht gegenüber Frau wenig sinnvoll. Man kann es nur ablehnen und dagegen aufstehen, wie einst die Suffragetten gegen die ebenso "gottgegebene" Verweigerung des Frauenwahlrechts.
Nun ja, frau kann, auch bei unterschiedlichen Grundauffassungen, für sachliche Argumente zugänglich sein, wie wir angenehmer Weise an zahlreichen Beispielen in diesem Strang sehen können, oder aber in der Denkweise überkommener Kampfbegriffe gefangen und damit einer echten Diskussion nicht willens.

In der Bewertung der Sinnhaftigkeit eines weiteren Gedankenaustausches stimmen wir daher wieder überein, wenngleich aus verschiedenen Blickwinkeln zum selben Ergebnis kommend. ;)
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Vongole »

Kritikaster hat geschrieben:(13 Dec 2018, 13:14)
(..)

Wenn medizinische Gründe einen solchen Eingriff notwendig machen, ist das natürlich eine besondere Situation. Ich hatte allerdings den JUSO-Vorstoß (zumal bei der dritten Rednerin) nicht so verstanden, dass sich das Recht auf Abtreibung bis kurz vor der Geburt nur auf medizinische Notfälle beziehen soll.
So war der Vorstoß auch leider nicht gemeint, in meinen Augen völlig an jeder Realität vorbei, und außerdem kontraproduktiv.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Argumentation der Jusos mit dazu geführt hat, dass nun der §219 bestehen bleibt.
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"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Eulenwoelfchen

Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Eulenwoelfchen »

Kritikaster hat geschrieben:(13 Dec 2018, 13:00)

Ich finde ja, wer sich für die Tötung lebensfähiger, aber eben wehrloser Menschen einsetzt, sollte zu Fragen der Moral und des Anstandes zurückhaltender auftreten...
Typische Mannargumentationen. Sich selbstgerecht und bigott zum Beschützer des ungeborenen Lebens zu erhöhen, um dann in der Weltgeschichte
dafür durchgehend und hauptverantwortlich das geborene Leben zu töten. Massenhaft und auf jede nur erdenkliche Weise. Und so nebenbei auch noch Frauen als gezieltes Kriegsmittel gegen den Gegner und gegen Frauen selbst natürlich einzusetzen. Nichts ist wirkungsvoller als die Massenvergewaltigung von Frauen, um nicht nur den Machtanspruch und die Überlegenheit gegen den männlichen Kriegsgegner zu dokumentieren, indem man die Frauen des Kriegsgegners nicht nur als zwar unwilliges, dafür praktisches Fickfleisch benutzt, sondern dem männlichen (!) Kriegsgegner damit auch seinen Machtverlust über "seine" Frauen und deren Selbstbestimmungsrecht nimmt,. Ihnen mit Vergewaltigungen auch Kinder in die Gebärmutter zwingt, die weder diese Frauen noch deren Männer wollten.

Was sagen Sie zu solchen Vergewaltigungskindern? Sind Sie da auch dagegen, wenn Frau - verständlicherweise - womöglich sehr lange mit sich kämpft, selbst dieses Vergewaltigungskind auf Welt zu bringen, aber am Ende des Tages oder sehr spät in der Schwangerschaft für sich - in sehr großer Notlage - die einsame Entscheidung trifft, mit einem solchen Kind nicht leben zu können und zu wollen?

Und nein, medizinisch gesehen kein Grund vorhanden ist. Sowohl die vergewaltigte Mutter als auch das Kind gesund (und munter) sind bzw. sein würden, nach der Geburt...

Fazit: Die vergewaltigte Frau war einfach zu langsam beim Denken und Entscheiden?
oder :
Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben...oder ein Männergesetz als "göttlicher" Richter... ?
Stoner

Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Stoner »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(13 Dec 2018, 13:41)

Typische Mannargumentationen. Sich selbstgerecht und bigott zum Beschützer des ungeborenen Lebens zu erhöhen, um dann in der Weltgeschichte
dafür durchgehend und hauptverantwortlich das geborene Leben zu töten. Massenhaft und auf jede nur erdenkliche Weise. Und so nebenbei auch noch Frauen als gezieltes Kriegsmittel gegen den Gegner und gegen Frauen selbst natürlich einzusetzen. Nichts ist wirkungsvoller als die Massenvergewaltigung von Frauen, um nicht nur den Machtanspruch und die Überlegenheit gegen den männlichen Kriegsgegner zu dokumentieren, indem man die Frauen des Kriegsgegners nicht nur als zwar unwilliges, dafür praktisches Fickfleisch benutzt, sondern dem männlichen (!) Kriegsgegner damit auch seinen Machtverlust über "seine" Frauen und deren Selbstbestimmungsrecht nimmt,. Ihnen mit Vergewaltigungen auch Kinder in die Gebärmutter zwingt, die weder diese Frauen noch deren Männer wollten.

Was sagen Sie zu solchen Vergewaltigungskindern? Sind Sie da auch dagegen, wenn Frau - verständlicherweise - womöglich sehr lange mit sich kämpft, selbst dieses Vergewaltigungskind auf Welt zu bringen, aber am Ende des Tages oder sehr spät in der Schwangerschaft für sich - in sehr großer Notlage - die einsame Entscheidung trifft, mit einem solchen Kind nicht leben zu können und zu wollen?

Und nein, medizinisch gesehen kein Grund vorhanden ist. Sowohl die vergewaltigte Mutter als auch das Kind gesund (und munter) sind bzw. sein würden, nach der Geburt...

Fazit: Die vergewaltigte Frau war einfach zu langsam beim Denken und Entscheiden?
oder :
Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben...oder ein Männergesetz als "göttlicher" Richter... ?
Selbst für Weihnachtszeitverhältnisse eine stattliche Sammlung von Strohmännern. Man sollte gendergerecht sagen: Strohmänner und Strohfrauen.
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Kritikaster »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(13 Dec 2018, 13:41)

Typische Mannargumentationen. Sich selbstgerecht und bigott zum Beschützer des ungeborenen Lebens zu erhöhen, um dann in der Weltgeschichte
dafür durchgehend und hauptverantwortlich das geborene Leben zu töten. Massenhaft und auf jede nur erdenkliche Weise. Und so nebenbei auch noch Frauen als gezieltes Kriegsmittel gegen den Gegner und gegen Frauen selbst natürlich einzusetzen. Nichts ist wirkungsvoller als die Massenvergewaltigung von Frauen, um nicht nur den Machtanspruch und die Überlegenheit gegen den männlichen Kriegsgegner zu dokumentieren, indem man die Frauen des Kriegsgegners nicht nur als zwar unwilliges, dafür praktisches Fickfleisch benutzt, sondern dem männlichen (!) Kriegsgegner damit auch seinen Machtverlust über "seine" Frauen und deren Selbstbestimmungsrecht nimmt,. Ihnen mit Vergewaltigungen auch Kinder in die Gebärmutter zwingt, die weder diese Frauen noch deren Männer wollten.

Was sagen Sie zu solchen Vergewaltigungskindern? Sind Sie da auch dagegen, wenn Frau - verständlicherweise - womöglich sehr lange mit sich kämpft, selbst dieses Vergewaltigungskind auf Welt zu bringen, aber am Ende des Tages oder sehr spät in der Schwangerschaft für sich - in sehr großer Notlage - die einsame Entscheidung trifft, mit einem solchen Kind nicht leben zu können und zu wollen?
[Ironie]Ich bewundere an diesen Ausführungen den Bezug zur Lebensrealität im Deutschland des Jahres 2018! :thumbup: [/Ironie]

Da ich nicht weiß, ob es überall angekommen ist, weise ich vorsichtshalber darauf hin, dass die Argumentation der JUSO-Hardlinerinnen eher auf Abtreibung als generelle "Verhütungs"methode im Geltungsbereich deutschen Rechts abhebt.
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Kritikaster »

Vongole hat geschrieben:(13 Dec 2018, 13:40)

So war der Vorstoß auch leider nicht gemeint, in meinen Augen völlig an jeder Realität vorbei, und außerdem kontraproduktiv.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Argumentation der Jusos mit dazu geführt hat, dass nun der §219 bestehen bleibt.
Wenn es so war, ist es die angemessene Quittung gewesen.
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Vongole »

Kritikaster hat geschrieben:(13 Dec 2018, 14:40)

Wenn es so war, ist es die angemessene Quittung gewesen.
Wie bitte? :?:
Eine Frau erhebt eine völlig unangemessene Forderung, und alle anderen Frauen sollen dafür sozusagen bestraft werden?
Am Yisrael Chai

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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Kritikaster »

Vongole hat geschrieben:(13 Dec 2018, 14:51)

Wie bitte? :?:
Eine Frau erhebt eine völlig unangemessene Forderung, und alle anderen Frauen sollen dafür sozusagen bestraft werden?
Hast recht mit Deiner Kritik, das war ungenau formuliert.

Wenn ich den Applaus zu ihren Ausführungen bewerte, war das keine Einzelmeinung der Rednerin. Für DIESE Personen und deren UnterstützerINNEN ist ein solches Ergebnis aus meiner Sicht hoch verdient. Dass letztlich ALLE Frauen die Folgen solch unsinniger Vorstöße auszubaden haben ... nun ja, dafür möge frau sich bei den Auslöserinnen bedanken.

Unabhängig vom konkreten Vorgang, treffen rechtliche Regelungen halt allzu oft auch - oder gerade - diejenigen, für die derartige Vorgaben unnötig wären, weil sie selbst genügend Vernunft aufbringen und verantwortungsvoll zu handeln in der Lage sind. Dazu zähle ich durchaus die überwiegende Mehrheit derjenigen, die sich in diesem Strang zur Sache geäußert haben.
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Fliege »

Falls die Zwölfwochenfrist von § 218a organisatorisch zu knapp sein sollte, wäre auch eine Ausweitung auf 15 Wochen denkbar. Zur Frage, ob die Frist zu knapp ist, kenne ich keine Untersuchungen. Das Werbeverbot von § 219a könnte durch die Auflage zur Veröffentlichung einer Ärztekammerinformationsliste zu Abtreibungsärzten ergänzt werden.
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von firlefanz11 »

Eulenwoelfchen hat geschrieben:(13 Dec 2018, 13:41)
Nichts ist wirkungsvoller als die Massenvergewaltigung von Frauen, um nicht nur den Machtanspruch und die Überlegenheit gegen den männlichen Kriegsgegner zu dokumentieren, indem man die Frauen des Kriegsgegners nicht nur als zwar unwilliges, dafür praktisches Fickfleisch benutzt, sondern dem männlichen (!) Kriegsgegner damit auch seinen Machtverlust über "seine" Frauen und deren Selbstbestimmungsrecht nimmt,. Ihnen mit Vergewaltigungen auch Kinder in die Gebärmutter zwingt, die weder diese Frauen noch deren Männer wollten.
Hmm... An welche hierzulande relativ neu hinzugekommene Gruppe von Männern erinnert uns diese Beschreibung...? :?
Was sagen Sie zu solchen Vergewaltigungskindern? Sind Sie da auch dagegen, wenn Frau - verständlicherweise - womöglich sehr lange mit sich kämpft, selbst dieses Vergewaltigungskind auf Welt zu bringen, aber am Ende des Tages oder sehr spät in der Schwangerschaft für sich - in sehr großer Notlage - die einsame Entscheidung trifft, mit einem solchen Kind nicht leben zu können und zu wollen?
Na ja, die meisten Frauen in so einer Situation entscheiden sich, wie ich annehme sehr viel früher als dem 6. o. gar 8. Monat dafür abzutreiben würde ich mal postulieren. Und wenn sie doch so lange für die Entscheidungsfindung brauchen würde hätte sie mMn auch immer noch jedes Recht dazu es zu tun...Wenn das ganze aber nur auf einer Bierlaune beruht anstatt eine Vergewaltigung fände ich es etwas unverantwortlich...
Zuletzt geändert von firlefanz11 am Do 13. Dez 2018, 17:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von firlefanz11 »

MäckIntaier hat geschrieben:(13 Dec 2018, 13:58)
Man sollte gendergerecht sagen: Strohmänner und Strohfrauen.
Gendergerecht wäre Strohix... :D
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von firlefanz11 »

Kritikaster hat geschrieben:(13 Dec 2018, 14:01)
..., weise ich vorsichtshalber darauf hin, dass die Argumentation der JUSO-Hardlinerinnen eher auf Abtreibung als generelle "Verhütungs"methode im Geltungsbereich deutschen Rechts abhebt.
Hörte sich für mich auch etwas so an...
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von imp »

Vongole hat geschrieben:(13 Dec 2018, 13:40)

So war der Vorstoß auch leider nicht gemeint, in meinen Augen völlig an jeder Realität vorbei, und außerdem kontraproduktiv.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Argumentation der Jusos mit dazu geführt hat, dass nun der §219 bestehen bleibt.
Im Gegenteil. Ohne die Bemühungen der Jusos, der FDP, der Grünen, der Linken und ganz vieler gesellschaftlicher Verbände wäre das Thema für Nahles nichts wert. Jetzt muss sie wider Willen mit der CDU einen Fortschritt bringen. Dass in dieser Koalition der 219a eher nicht fallen würde, allenfalls etwas entschärt wird, war absehbar. Sie haben gut gekämpft.
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Vongole
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Vongole »

imp hat geschrieben:(13 Dec 2018, 18:42)

Im Gegenteil. Ohne die Bemühungen der Jusos, der FDP, der Grünen, der Linken und ganz vieler gesellschaftlicher Verbände wäre das Thema für Nahles nichts wert. Jetzt muss sie wider Willen mit der CDU einen Fortschritt bringen. Dass in dieser Koalition der 219a eher nicht fallen würde, allenfalls etwas entschärt wird, war absehbar. Sie haben gut gekämpft.
Ich sprach lediglich von dem Vorstoß dieser Juso Feministas, genau der fließt jetzt in die ganze Debatte ein und ist Wasser auf die Mühlen der Abtreibungsgegner.
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Fliege
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Fliege »

Vongole hat geschrieben:(13 Dec 2018, 18:47)
Ich sprach lediglich von dem Vorstoß dieser Juso Feministas, genau der fließt jetzt in die ganze Debatte ein und ist Wasser auf die Mühlen der Abtreibungsgegner.
Was MäckIntaier bereits sagte, möchte ich wiederholen und mich anschließen:
MäckIntaier hat geschrieben:(10 Dec 2018, 19:12)
Dass ihre [der Jusos] Blödigkeit der Sache einen Bärendienst erweist, diese Einsicht kann man wohl von denen, die dem Antrag zugestimmt haben, nicht erwarten.
Zudem sehe ich keinen besonderen Reformbedarf. Angesichts hoher Abtreibungszahlen scheint es bei Abtreibungsbedarf kein erhebliches Informationsdefizit zu geben, schließlich hat man Zeit bis zu zwölf Wochen, um bei Frauenärzten in seiner Region und darüber hinaus anzutelefonieren, ob sie Abtreibung als Leistung anbieten.
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von imp »

Vongole hat geschrieben:(13 Dec 2018, 18:47)

Ich sprach lediglich von dem Vorstoß dieser Juso Feministas, genau der fließt jetzt in die ganze Debatte ein und ist Wasser auf die Mühlen der Abtreibungsgegner.
Die spulen das ab, was sie immer abspulen. Fleischbauer, die sogenannten "christlichen Medien", der rechte Rand - die ich alle miteinander nicht in eins setzen will, die haben ganz unterschiedliche Gründe für ihre Position. Demokratie lebt nun mal vom Gegensatz. Die Jusos sind ziemlich zufrieden und sie haben allen Grund dazu. Das Thema ist zu abseitig für einen Koalitionsbruch, kann aber ein Selbstbewusstsein der SPD darstellen - und selbst in der CSU wissen die meisten, dass die Jusos, Grünen usw in dieser speziellen Frage auf der Seite stehen, die sich schließlich durchsetzen wird. Deshalb wird die Union hier einen kleinen Fortschritt anbieten. Das ist klug von der Union, denn damit räumt sie ein Argument ab, wenn es später um weitergehende Fragen wie etwa eine Neuregelung des Beratungswesens geht.

Ein Ergebnis könnte so aussehen:
- Das Werbeverbot bleibt grundsätzlich
- Anerkannte Beratungsstellen dürfen in einer eng definierten Form öffentlich Listen von Ärzten führen, die solche Eingriffe grundsätzlich anbieten
- Ärzte dürfen auf ihrer Homepage auf diese Liste der Beratungsstellen verlinken.

Die SPD kann ihren Erfolg feiern und sagen, wer mehr will, muss auf andere Mehrheiten setzen
Die Union kann sagen, dass sie bei ihrer Linie geblieben ist und lediglich Rechtsfrieden für Ärzte hergestellt hat.
Die AfD schmollt am rechten Rand.
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Stoner »

imp hat geschrieben:(13 Dec 2018, 18:58)

Das Thema ist zu abseitig für einen Koalitionsbruch, kann aber ein Selbstbewusstsein der SPD darstellen - und selbst in der CSU wissen die meisten, dass die Jusos, Grünen usw in dieser speziellen Frage auf der Seite stehen, die sich schließlich durchsetzen wird.
Um hier mal einen kurzen Ausfallschritt zu machen: An den Grünen erkennt man die Ideologiegetriebenheit der Debatte. Denn die Skrupel gegenüber dem ungeborenen Leben scheinen da relativ niederschwellig zu sein (was ich ihnen jetzt nicht vorwerfe), aber sobald es ans Exit-Thema, sprich das Sterben, geht, sind die Hälfte der Grünen und Teile der SPD plötzlich bei denen, die dann weder bei Männlein noch Weiblein eine Selbstbestimmung über den eigenen Körper zugestehen wollen, weil das Gottesgeschenk Leben, das offensichtlich erst außerhalb des Mutterleibs beginnt, nicht zurückgegeben werden darf. Das zeigt das ganze ideologiegetriebene ethische Elend in diesen Parteien. Über die Gebärmutter darf nicht fremdbestimmt werden, aber wem es den Körper auffrisst, bis er sich windet oder das Hirn schmilzt, bis er gar nicht mehr weiß, woher er kommt, der darf über die im Körper wachsenden Zellen nicht bestimmen. Da klafft ein Abgrund an Glaubwürdigkeit in der Ideologie.
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Tom Bombadil »

Ich finde auch witzig, dass sich von links und linksaußen in Sachen Flüchtlingen auf die christlichen Werte berufen wird, die dann hier wiederum so gar keine Rolle spielen dürfen. Ein schönes Beispiel für Bigotterie.
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Ein Terraner »

Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Dec 2018, 19:48)

Ich finde auch witzig, dass sich von links und linksaußen in Sachen Flüchtlingen auf die christlichen Werte berufen wird, die dann hier wiederum so gar keine Rolle spielen dürfen. Ein schönes Beispiel für Bigotterie.
Welche Christlichen Werte?
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von imp »

Ein Terraner hat geschrieben:(13 Dec 2018, 21:23)

Welche Christlichen Werte?
Die Selbstbestimmung der Frau war noch nie ein christlicher Wert.
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Misterfritz »

imp hat geschrieben:(13 Dec 2018, 21:42)

Die Selbstbestimmung der Frau war noch nie ein christlicher Wert.
Wie auch anderer religiöser Werte ....
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Skeptiker »

Ein Terraner hat geschrieben:(13 Dec 2018, 13:07)
Ja, nur halte ich diese Rechtslage für zu eng. Auch das was jetzt passiert ist, kaum informiert ein Arzt über das Thema darf er sich bei Gericht einfinden. Und ja,ich finde es auch unethisch wenn in den letzten Monaten ein Abbruch durchgeführt wird.
Man kann darüber streiten ob das Verbot von Abtreibungen innerhalb einer Frist legalisiert werden könnte/sollte. Man kann sich auch über die Frist unterhalten und man kann sich auch über die Information zu Schwangerschaftsabbrüchen unterhalten.
Das ist aber etwas vollkommen anderes als Schwangerschaftsabbrüche vollständig zu legalisieren!
Ein Terraner hat geschrieben:(13 Dec 2018, 13:07)
Nur wie schon erwähnt hilft es dabei kein Stück den Frauen zu unterstellen sie würde alle ihre Föten an einen Baum nageln wenn diese Regelung aufgeweicht wird, noch wird irgend eine Frau dadurch gehindert sich nach inoffiziellen Wegen umzusehnen.
Das habe ich nicht geschrieben. Ich habe Dir dieses drastische Beispiel genannt um Dir zu verdeutlichen was Du da forderst und was Du damit legalisierst.

Oft wenn es ethische Fragen zu klären gibt, wirst Du mit absurden und unwahrscheinlichen Fallbeispielen konfrontiert, um diese Fragen lösen zu können. Wenn Du es also als falsch ansiehst, dass man soetwas macht, dann hast Du die Frage schon für Dich beantwortet ob es ethisch vertretbar ist oder nicht. Letztendlich spiegeln unsere Gesetze diese ethische Grundhaltung wieder - das sollten sie zumindest.
Das Beispiel war also dafür gedacht Dir klarzumachen, dass Du die ethischen Implikationen bei dem klassischen Nachplappern von feministischen Parolen nicht bedacht hast. Dazu muss man nämlich den Realitätscheck machen und Dinge ganz konkret betrachten. Schön wenn wie bei Dir dann erkannt wird, dass das zu extrem ist. Wahre Extremisten gehen über jeden ethischen Einspruch hinweg. Sie orientieren sich rein am Ideal - das macht sie so grausam.
Ein Terraner hat geschrieben:(13 Dec 2018, 13:07)
Du hast erwähnt das du Sachen gerne bis zu Ende denkst. Dann mach das auch mal und höre nicht mitten drin auf.

http://abtreibung.at/fur-allgemein-inte ... nd-fakten/
Wo soll ich denn aufgehört haben? Was in dem von Dir verlinkten Artikel steht, ist mir nicht neu. Was daran meinst Du wäre mir neu, oder was darin sollte meine Unterstützung für die heutige Rechtspraxis erschüttern?
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Skeptiker »

Auch Fleischhauer hat das Thema und das Video auf Youtube aufgegriffen:
Nicht einmal allen Jusos ist wohl bei der Vorstellung, dass man nach der Beschlusslage des "feministischen Richtungsverbands" (wie die Selbstbezeichnung lautet) auch ein vollständig lebensfähiges Kind zu Tode bringen dürfte, solang es noch nicht das Licht der Welt erblickt hat. Es gibt auf YouTube ein Video von der Debatte, das sich anzusehen lohnt.

Zunächst treten darin zwei junge Frauen auf, die ihre Bedenken vortragen. Eine der beiden ist offenbar medizinisch gebildet, jedenfalls kann sie relativ präzise beschreiben, was es bedeutet, wenn zum Beispiel ein sechs Monate alter Fötus aus dem Bauch der Mutter gezerrt wird, um auf dem OP-Tisch zu landen.

Was in dem Video folgt, kann man getrost als öffentliche Hinrichtung bezeichnen. "Es kann doch nicht euer Ernst sein, so eine rhetorische Pathetik hier an den Tag zu legen", erklärt eine Gegenrednerin, bei der das Wort "Feminism" breit auf dem T-Shirt prangt, unter Gejohle. "Es wurde gerade gesagt, wir müssten für etwas einstehen. Ja, für die Lebenden, für die Frauen, für ihre Selbstbestimmung, und nicht für irgendwelche Ungeborenen. Die haben einfach vorher kein Recht. Und die Grundrechte, das Menschenrecht, gilt zuerst mal für die Frau und dann für alles andere." Woher kommt diese Kaltschnäuzigkeit, dachte ich, als ich das sah. Wo trainiert man sich diesen Ton an?
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 43533.html
Letzteres ist in der Tat markant. Es gruselt mich wenn ich das sehe.
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Ein Terraner »

Skeptiker hat geschrieben:(13 Dec 2018, 23:56)

Wo soll ich denn aufgehört haben?
Bei Mythos 7
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Ein Terraner »

Skeptiker hat geschrieben:(13 Dec 2018, 23:56)

Man kann darüber streiten ob das Verbot von Abtreibungen innerhalb einer Frist legalisiert werden könnte/sollte. Man kann sich auch über die Frist unterhalten und man kann sich auch über die Information zu Schwangerschaftsabbrüchen unterhalten.
Das ist aber etwas vollkommen anderes als Schwangerschaftsabbrüche vollständig zu legalisieren!
Na da unterhalten wir uns über Fristen, wie sieht es auch wenn Krankheiten im Spiel sind, das Leben der Mutter bedroht ist. Welche Frist setzt du der Mutter oder dem Kind bei eine späten Erkennung ?
Das habe ich nicht geschrieben. Ich habe Dir dieses drastische Beispiel genannt um Dir zu verdeutlichen was Du da forderst und was Du damit legalisierst.

Oft wenn es ethische Fragen zu klären gibt, wirst Du mit absurden und unwahrscheinlichen Fallbeispielen konfrontiert, um diese Fragen lösen zu können. Wenn Du es also als falsch ansiehst, dass man soetwas macht, dann hast Du die Frage schon für Dich beantwortet ob es ethisch vertretbar ist oder nicht. Letztendlich spiegeln unsere Gesetze diese ethische Grundhaltung wieder - das sollten sie zumindest.
Das Beispiel war also dafür gedacht Dir klarzumachen, dass Du die ethischen Implikationen bei dem klassischen Nachplappern von feministischen Parolen nicht bedacht hast. Dazu muss man nämlich den Realitätscheck machen und Dinge ganz konkret betrachten. Schön wenn wie bei Dir dann erkannt wird, dass das zu extrem ist. Wahre Extremisten gehen über jeden ethischen Einspruch hinweg. Sie orientieren sich rein am Ideal - das macht sie so grausam.
Du zeichnest absichtlich ein absolut überzeichnetes und absurdes Horrorszenario das nichts mit der Realität zu tun hat und stellt das dann als Grundlage auf der Entscheidungen getroffen werden sollen. Wie willst du so jemals eine vernünftige Lösung finden wenn du immer vom schlimmsten ausgehst ? Wie schaffst du das im Leben ?
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Skeptiker »

Ein Terraner hat geschrieben:(14 Dec 2018, 09:12)
Bei Mythos 7
... also, dass das Verbot Abtreibungen verhindert.

Sorry, aber welches Gesetz verhindert die Ausübung einer Straftat?

Nach Deiner Logik können wir eigentlich alle unsere Gesetze abschaffen, weil keines davon die Tat verhindert.

Soll ich mal polemisch werden und fragen warum du Volksverhetzung nicht mehr verbieten möchtest? Die Diskussion können wir uns doch sparen …

Wenn wir immer wieder betonen, dass das Grundgesetz unseren Wertekanon darstellt, dann können wir uns nicht einfach gegen dieses Prinzip stellen, nur weil wir wie bockige Kinder unseren Willen nicht bekommen. Auch Du musst dich auf politischem Wege dafür einsetzen, dass Dein Rechtsempfinden sich in den Gesetzen wiederfindet. Gesetze als unnötig und unwirksam darzustellen, schüttet das Kind mit dem Bade aus.
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Kritikaster »

Vongole hat geschrieben:(13 Dec 2018, 18:47)

Ich sprach lediglich von dem Vorstoß dieser Juso Feministas, genau der fließt jetzt in die ganze Debatte ein und ist Wasser auf die Mühlen der Abtreibungsgegner.
Ja, das ist oft so bei politischen Dummheiten: Frau erreicht das Gegenteil dessen, was sie anstrebt. Ausbaden dürfen das dann halt die Vernunftbegabten.

Dass sich radikale Vorstellungen in der Lebenspraxis als kontraproduktiv erweisen, ist schon fast als allgemein gültig zu betrachten. Ich würde allerdings bestreiten, dass der Begriff "Abtreibungsgegner" auf diejenigen zutrifft, die die geltende Fristenlösung als angemessen betrachten und sich lediglich gegen die Wahnvorstellung positionieren, Frauen hätten - medizinisch begründbare Ausnahmen ausgenommen - das Recht, nach eigenem Gutdünken über die Tötung lebensfähiger Menschen zu entscheiden.
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Ein Terraner »

Skeptiker hat geschrieben:(14 Dec 2018, 09:54)

... also, dass das Verbot Abtreibungen verhindert.

Sorry, aber welches Gesetz verhindert die Ausübung einer Straftat?
Einige, aber eine Frau die dein Scenario erfüllt wird ein Gesetzt wohl herzlich wenig interessieren.
Nach Deiner Logik können wir eigentlich alle unsere Gesetze abschaffen, weil keines davon die Tat verhindert.

Soll ich mal polemisch werden und fragen warum du Volksverhetzung nicht mehr verbieten möchtest? Die Diskussion können wir uns doch sparen …

Wenn wir immer wieder betonen, dass das Grundgesetz unseren Wertekanon darstellt, dann können wir uns nicht einfach gegen dieses Prinzip stellen, nur weil wir wie bockige Kinder unseren Willen nicht bekommen. Auch Du musst dich auf politischem Wege dafür einsetzen, dass Dein Rechtsempfinden sich in den Gesetzen wiederfindet. Gesetze als unnötig und unwirksam darzustellen, schüttet das Kind mit dem Bade aus.
Nein können wir nicht, nur ist es wichtig zu unterscheiden ob ein Gesetz hilfreich ist oder benötigte Hilfe verhindert. Was wäre dir lieber, wenn eine Frau einen festen Abtreibungswunsch hat, mit diesen zu einer offiziellen Stelle gehen können wo sich entsprechend ausgebildete Menschen dessen annehme könnten und vielleicht sogar das ganze verhindern könnten. Oder das sie sich irgendwo in einem Hinterhof nach eine Lösung sucht ?
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Skeptiker »

Ein Terraner hat geschrieben:(14 Dec 2018, 09:28)
Na da unterhalten wir uns über Fristen, wie sieht es auch wenn Krankheiten im Spiel sind, das Leben der Mutter bedroht ist. Welche Frist setzt du der Mutter oder dem Kind bei eine späten Erkennung ?
Ist doch alles geregelt. Nennt sich medizinische Indikation. Ich kenne die Fristen nicht im Detail, aber da haben schlaue Leute genaue Abwägungen vorgenommen. Denen traue ich an der Stelle mehr, als Marktschreiern der Jusos.
Beim Extremfall der konkreten Lebensgefahr für die Mutter gehen die Fristen sogar bis unmittelbar vor der Geburt, wenn ich das richtig verstehe - aber eben aus ethischen Erwägungen, nicht aus persönlichen.
Ein Terraner hat geschrieben:(14 Dec 2018, 09:28)
Du zeichnest absichtlich ein absolut überzeichnetes und absurdes Horrorszenario das nichts mit der Realität zu tun hat und stellt das dann als Grundlage auf der Entscheidungen getroffen werden sollen. Wie willst du so jemals eine vernünftige Lösung finden wenn du immer vom schlimmsten ausgehst ? Wie schaffst du das im Leben ?
Du hast ganz offensichtlich keine Ahnung was Gedankenexperimente sind. Lese Dich mal ein:
Ein Gedankenexperiment (auch Gedankenversuch oder Gedankenspiel) ist ein gedankliches Hilfsmittel, um bestimmte Theorien zu untermauern, zu widerlegen, zu veranschaulichen oder weiterzudenken. Es wird dabei gedanklich eine Situation konstruiert, die real so nicht oder nur sehr schwer herzustellen ist (zum Beispiel eine Reise mit annähernd Lichtgeschwindigkeit). Sodann malt man sich im Geiste aus, welche Folgen sich aus dieser Situation ergeben, wenn man die Theorie auf die Situation anwendet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gedankenexperiment
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Skeptiker »

Vongole hat geschrieben:(13 Dec 2018, 18:47)
Ich sprach lediglich von dem Vorstoß dieser Juso Feministas, genau der fließt jetzt in die ganze Debatte ein und ist Wasser auf die Mühlen der Abtreibungsgegner.
Die Juso Feministas offenbaren aber eine ethische Position, die in der Gesellschaft so in Teilen vorhanden ist. Also ist es nur korrekt diese Position in die Diskussion mit einzubringen.

Es ist doch gut für die Debatte, wenn man sich nicht scheinheilig hinter einlullenden Phrasen verbirgt, sondern die Maske fallenlässt und offen ausspricht: "Die persönliche Freiheit der Frau geht im Zweifelsfall auch über das Leben und die körperliche Unversehrtheit eines weit entwickelten Fötus".

Wenn das deren Position ist, dann sollen die sie in DIESER FORM auch in die Debatte mit einbringen. Das ist nur fair. Dann soll die Gesellschaft halt entscheiden, ob diese Position mehrheitsfähig ist.

Für mich ist das nicht "dumm", sondern einfach der richtige Weg diese Frage, in der es um Leben und Tod geht, zu klären.
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Fliege »

Skeptiker hat geschrieben:(14 Dec 2018, 10:06)
Beim Extremfall der konkreten Lebensgefahr für die Mutter gehen die Fristen sogar bis unmittelbar vor der Geburt, wenn ich das richtig verstehe - aber eben aus ethischen Erwägungen, nicht aus persönlichen.
Beim dann nötigen Kaiserschnitt hat der Arzt allerdings zwei Patienten und nicht, wie bei Abtreibungen, nur einen Patienten.
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Ein Terraner »

Skeptiker hat geschrieben:(14 Dec 2018, 10:06)

Ist doch alles geregelt. Nennt sich medizinische Indikation. Ich kenne die Fristen nicht im Detail, aber da haben schlaue Leute genaue Abwägungen vorgenommen. Denen traue ich an der Stelle mehr, als Marktschreiern der Jusos.
Beim Extremfall der konkreten Lebensgefahr für die Mutter gehen die Fristen sogar bis unmittelbar vor der Geburt, wenn ich das richtig verstehe - aber eben aus ethischen Erwägungen, nicht aus persönlichen.
Dann passt doch alles. Wie sieht es bei dem Aufklärungsverbot und der 12 Wochen Frist aus, siehst du hier Handlungsbedarf ?
Du hast ganz offensichtlich keine Ahnung was Gedankenexperimente sind. Lese Dich mal ein:
Diese sollten einer Logik folgen wo ist diese bei dir zu finden ?
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Skeptiker »

Ein Terraner hat geschrieben:(14 Dec 2018, 10:22)
Dann passt doch alles.
Ja eben!
Ein Terraner hat geschrieben:(14 Dec 2018, 10:22)
Wie sieht es bei dem Aufklärungsverbot und der 12 Wochen Frist aus, siehst du hier Handlungsbedarf ?
Ich könnte mir vorstellen, dass die Beratungsstellen Informationen für den Zugang zu Institutionen bereitstellen, die Abbrüche durchführen. Wie das auch immer geregelt würde, ich würde es über die offiziellen Kanäle steuern.
Bei der Frist sehe ich keinen Handlungsbedarf. Die ist mit der 12. Schwangerschaftswoche mE ausreichend bemessen. Wie schonmal am Anfang betont, sehe ich keine feste Grenze ab wann es ethisch unvertretbar wird (was ja der Grund für das komplette Verbot ist). Also wird man da nur willkürlich eine Grenze für die Straffreiheit setzen können - die aktuelle erscheint mir dazu korrekt zu sein.
Ein Terraner hat geschrieben:(14 Dec 2018, 10:22)
Diese sollten einer Logik folgen wo ist diese bei dir zu finden ?
Ethische Gedankenexperimente prüfen nicht die Logik sondern das ethische Empfinden. Die von mir beschriebene Situation ist ein ethisches Gedankenexperiment.
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Umetarek »

Der Paragraph 218 beinhaltet eklatante Widersprüche, der gehört einfach aufgeräumt, das kann so nicht bleiben, meine Meinung.
Kriminalisierung voller Widersprüche

Diese aktuelle Rechtslage ist mit der verfassungsgerichtlichen Rechtsprechung kaum in Einklang zu bringen. Die Absolutheit der Urteile aus Karlsruhe führt letztlich nur in Wertungswidersprüche. Wenn die Interessen des Fetus den Rechten der Schwangeren unbedingt vorgehen, ist letztlich weder eine Fristen- noch Indikationenlösung erklärlich. Die Formel von "rechtswidrig, aber straffrei" bleibt eine hohle Phrase. Sie entspricht auch nicht der geltenden Rechtslage, denn § 218a Absatz 1 StGB regelt explizit, dass bei der Fristenlösung schon der Tatbestand von § 218 StGB nicht erfüllt ist.
https://www.lto.de/recht/hintergruende/ ... schland/3/
Mutter des Wahnsinns und Harmoniebeauftragte des Forums, sowie geprüfte Völkermörderin!
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Skeptiker »

Ein Terraner hat geschrieben:(14 Dec 2018, 10:04)
Einige, aber eine Frau die dein Scenario erfüllt wird ein Gesetzt wohl herzlich wenig interessieren.

Nein können wir nicht, nur ist es wichtig zu unterscheiden ob ein Gesetz hilfreich ist oder benötigte Hilfe verhindert. Was wäre dir lieber, wenn eine Frau einen festen Abtreibungswunsch hat, mit diesen zu einer offiziellen Stelle gehen können wo sich entsprechend ausgebildete Menschen dessen annehme könnten und vielleicht sogar das ganze verhindern könnten. Oder das sie sich irgendwo in einem Hinterhof nach eine Lösung sucht ?
Das Gesetz was wir haben ist offensichtlich hilfreich, weil es Frauen vor illegalen Spätabtreibungen bewahrt, indem es ihnen die Möglichkeit gibt in den ersten 12. Wochen zu einer straffreien Lösung zu kommen. Mir ist aus Deutschland keine illegale Szene von Spätabtreibern bekannt. Das ist doch positiv!

Also worauf willst Du hinaus? Bedenke eben auch gut, dass die aktuelle Regelung auch einen Schutz für die Frauen darstellt, die ggf. gegen die Interessen des zukünftigen Vaters das Kind austragen wollen. Die dürften mE deutlich in der Mehrheit sein gegenüber Frauen die nach 12 Wochen noch abtreiben wollen.

Ich sehe mit einer weiteren Liberalisierung also auch erhebliche Nachteile für die große Mehrheit der gebärwilligen Frauen zugunsten einer sehr kleinen Gruppe gebärunwilliger Frauen, die sich nicht um Fristen scheren wollen.
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Re: Abtreibung bis zum 9. Monat ?

Beitrag von Ein Terraner »

Skeptiker hat geschrieben:(14 Dec 2018, 10:51)

Ich könnte mir vorstellen, dass die Beratungsstellen Informationen für den Zugang zu Institutionen bereitstellen, die Abbrüche durchführen. Wie das auch immer geregelt würde, ich würde es über die offiziellen Kanäle steuern.
Bei der Frist sehe ich keinen Handlungsbedarf. Die ist mit der 12. Schwangerschaftswoche mE ausreichend bemessen. Wie schonmal am Anfang betont, sehe ich keine feste Grenze ab wann es ethisch unvertretbar wird (was ja der Grund für das komplette Verbot ist). Also wird man da nur willkürlich eine Grenze für die Straffreiheit setzen können - die aktuelle erscheint mir dazu korrekt zu sein.
Das ist eine Willkürliche Annahme, gibt es hier Studien darüber wie oft die 12 Wochen nicht ausgereicht haben um zu reagieren? Auch Beratungsstellen sich aktuell unmöglich da diese sofort über das Werbeverbot kassiert werden, war ja gerade Live zu verfolgen.

https://www.zeit.de/wissen/2018-10/veru ... bestaetigt
Ethische Gedankenexperimente prüfen nicht die Logik sondern das ethische Empfinden. Die von mir beschriebene Situation ist ein ethisches Gedankenexperiment.
Nein, auch das war eine Willkürliche Annahme, "Gesetz weg = Hölle". Wenn du wirklich ein Gedankenexperiment machen willst, dann zeig auch den Weg auf wie du zu deinem Ergebnis kommst.
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