Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

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Watchful_Eye
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Watchful_Eye »

Dark Angel hat geschrieben:(16 Oct 2018, 20:41)
Mach dir bitte selbst ein Bild ob und wie Gender Studies im Widerspruch zu Naturwissenschaft und naturwissenschaftlichen Erkenntnissen stehen
Also, dass unter dem Label "Gender Studies" jede Menge großer Käse verbreitet wird, würde ich nie abstreiten. Hab ich vor diesem Thread schon nicht.
Aber was ich mich frage, ist, ob es nicht zumindest grundsätzlich möglich ist, vernünftige Forschung unter dem Label "Gender Studies" zu betreiben.

Du schreibst etwas gegenüber Selina, was ich mal aufgreifen will:
Dark Angel hat geschrieben:(18 Oct 2018, 20:33)
Es gibt bezüglich Geschlecht KEINE "beide Seiten"!
Geschlecht (männlich/weiblich) ist ausschließlich biologisch! Es gibt KEIN "soziales Geschlecht"!
Obwohl sich die Kernunterschiede zwischen den Geschlechtern biologisch sind, kann es doch trotzdem ein Forschungsthema sein, wie Geschlechter sozial unterschiedlich behandelt werden, oder?

Also es dürfte ja zB unstrittig sein, dass die Stelllung der Frau bzw. die Erwartung an Weiblichkeit in Deutschland und Saudi-Arabien nicht gleich ist. Wäre das nicht etwas, was "Gender Studies" legitim untersuchen könnten?
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Fliege
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Fliege »

Dark Angel hat geschrieben:(18 Oct 2018, 20:33)
Es gibt bezüglich Geschlecht KEINE "beide Seiten"!
Geschlecht (männlich/weiblich) ist ausschließlich biologisch! Es gibt KEIN "soziales Geschlecht"!
Watchful_Eye hat geschrieben:(18 Oct 2018, 21:52)
Obwohl sich die Kernunterschiede zwischen den Geschlechtern biologisch sind, kann es doch trotzdem ein Forschungsthema sein, wie Geschlechter sozial unterschiedlich behandelt werden, oder?
"Soziale Geschlechter" sind Geschlechterbilder, also Frauenbilder und Männerbilder (wie von mir bereits angemerkt; bitte Obacht, Männerbilder sind keine Mannsbilder *g*), samt zugehöriger Praxen. Geschlechterbilder und zugehörige Praxen sind Gegenstand von psychologisch-soziologischen Studien seit Jahrtausenden. Ich sehe keinen Bedarf, Genderologen, die die Begriffe "Geschlecht" und "Geschlechterbild" systematisch konfundieren, mit der Erstellung von postfaktischen Narrativen zu beauftragen.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Dark Angel
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Dark Angel »

Watchful_Eye hat geschrieben:(18 Oct 2018, 21:52)

Also, dass unter dem Label "Gender Studies" jede Menge großer Käse verbreitet wird, würde ich nie abstreiten. Hab ich vor diesem Thread schon nicht.
Aber was ich mich frage, ist, ob es nicht zumindest grundsätzlich möglich ist, vernünftige Forschung unter dem Label "Gender Studies" zu betreiben.
Grundsätzlich vernünftige Forschung würde nur mit wissenschaftlicher Methode funktionieren, jedoch nicht, wie praktiziert mittels der "Methoden" des Sozialkonstruktivismus und Poststrukturalismus.
Watchful_Eye hat geschrieben:(18 Oct 2018, 21:52)
Du schreibst etwas gegenüber Selina, was ich mal aufgreifen will:

Obwohl sich die Kernunterschiede zwischen den Geschlechtern biologisch sind, kann es doch trotzdem ein Forschungsthema sein, wie Geschlechter sozial unterschiedlich behandelt werden, oder?
Selina meint mit "beide Seiten" allerdings biologisches Geschlecht und das von den Gender"forschern" postulierte "soziale Geschlecht" - was immer das sein soll.
Das "sozial unterschiedlich behandeln" wäre ein Forschungsthema für die empirische Soziologie, dafür bedarf es keiner extra Gender Studies.
Watchful_Eye hat geschrieben:(18 Oct 2018, 21:52)Also es dürfte ja zB unstrittig sein, dass die Stelllung der Frau bzw. die Erwartung an Weiblichkeit in Deutschland und Saudi-Arabien nicht gleich ist. Wäre das nicht etwas, was "Gender Studies" legitim untersuchen könnten?
Unstrittig ist, dass sich die Stellung der Frau in Saudi-Arabien von der in Deutschland/Europa unterscheidet. Das hat allerdings etwas mit den gesellschaftlichen Verhältnissen (mit Regeln, Normen, Gesetzen) zu tun.
In diese Regeln, Gesetze und Normen sind die Erwartungen an das Verhalten der Frau eingebunden. Die Erwartung, dass sich Frau regelkonform verhält ist jedoch etwas anderes als "Erwartung an Weiblichkeit".
Eine Studie (aus der bekannten Doku) hat doch gezeigt, dass geschlechtsspezifische Verhaltensunterschiede kulturübergreifend sind. Auch für solche Forschungen/Untersuchungen benötigt man keine Gender Studies, weil es bereits Fachrichtungen gibt, die sich mit solcher Problematik beschäftigen und zwar unter Anwendung wissenschaftlicher Methode.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Dark Angel »

Fliege hat geschrieben:(18 Oct 2018, 22:16)

"Soziale Geschlechter" sind Geschlechterbilder, also Frauenbilder und Männerbilder (wie von mir bereits angemerkt; bitte Obacht, Männerbilder sind keine Mannsbilder *g*), samt zugehöriger Praxen. Geschlechterbilder und zugehörige Praxen sind Gegenstand von psychologisch-soziologischen Studien seit Jahrtausenden. Ich sehe keinen Bedarf, Genderologen, die die Begriffe "Geschlecht" und "Geschlechterbild" systematisch konfundieren, mit der Erstellung von postfaktischen Narrativen zu beauftragen.
Sorry, aber dem kann ich so nicht zustimmen.
Unter "Geschlechterbild" verstehe ich die Vorstellung bzw Erwartungshaltung gegenüber bestimmten geschlechtsspezifischen Verhaltensweisen. Diese wiederum sind angeboren/biologisch bedingt (nicht sozial konstruiert), basieren also auf Beobachtung und Erfahrung.
Ist also gewissermaßen Voraussetzung, um sein Gegenüber einschätzen zu können.
Geschlechtsspezifische Verhaltensmuster und i.w.S. "Geschlechterbilder" sind u.a. auch Forschungsgegenstand der Evolutionspsychologie.
Das sagt aber immer noch nichts darüber aus, was ein "soziales Geschlecht" sein soll, wie es von Gender"forschern" postuliert wird.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Skeptiker »

Zunder hat geschrieben:(18 Oct 2018, 20:50)
Biologie ist eine Naturwissenschaft.
Biologismus ist eine Ideologie, die glaubt, gesellschaftliche Verhältnisse aus der Biologie ableiten zu können.
Das heißt also, es gibt für die Biologie das seltsame Phänomen, dass diese, und offenbar NUR diese Naturwissenschaft, von üblen Strolchen genutzt wird um generalisierte Thesen aufzustellen. Für die Physik scheint das nicht zu gelten, auch nicht für die Chemie. Mir fällt auch sonst keine Wissenschaft ein, aus der eine Ideologie erwachsen ist, die derart generalisierte Schlussfolgerungen zieht.

Weiterhin ist merkwürdig, dass es niemanden gibt, der sich die Bezeichnung "Biologist" anheften mag. Wenn es doch eine Weltanschauung ist (also Ideologie) warum steht dann keiner dazu? Zu anderen Ideologien (Marxismus, Humanismus, Katholizismus, usw.) bekennen sich die Menschen doch auch ganz offen - nur nicht zum Biologismus.

Tatsache ist, dass Biologismus per Definition der Kulturwissenschaften eine Ideologie ist. Und das übrigens seit 1911, also einer Zeit die nach heutigen Maßstäben hochgradig rassistisch ausgeprägt war, in der man noch von Menschenrassen sprach.

Biologismus wird sehr oft verwendet um die Äußerung wissenschaftlicher Fakten pauschalisiert zu diskreditieren. Bei Genderologen fängt das leider eben schon bei der Nennung primitivster biologischer Fakten an. Daher kann ich dieser Vorwurf in Gänze nicht mehr akzeptieren. Hier wird eine Randerscheinung zur Untergrabung einer naturwissenschaftlichen Disziplin verwendet, und das von Leuten die keine Scheu haben ganz grundsätzlich gegen wissenschaftliche Standards zu verstoßen. Eine Lachnummer in meinen Augen, wenn es nicht so traurig wäre.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Fliege »

Dark Angel hat geschrieben:(18 Oct 2018, 22:37)
Sorry, aber dem kann ich so nicht zustimmen.
Unter "Geschlechterbild" verstehe ich die Vorstellung bzw Erwartungshaltung gegenüber bestimmten geschlechtsspezifischen Verhaltensweisen. Diese wiederum sind angeboren/biologisch bedingt (nicht sozial konstruiert), basieren also auf Beobachtung und Erfahrung.
Ist also gewissermaßen Voraussetzung, um sein Gegenüber einschätzen zu können.
Geschlechtsspezifische Verhaltensmuster und i.w.S. "Geschlechterbilder" sind u.a. auch Forschungsgegenstand der Evolutionspsychologie.
Das sagt aber immer noch nichts darüber aus, was ein "soziales Geschlecht" sein soll, wie es von Gender"forschern" postuliert wird.
Nun sagt die Scharia, um ein Beispiel herzunehmen, Frauen gehörten an den Herd (KKK = Koran, Küche, Kinder), womit die Scharia ein Frauenbild befördert, eine Vorstellung davon, was eine Frau sei und für was eine Frau gut sei. Und genau in diesem Sinne verwende ich den Begriff "Frauenbild". Die Scharia fördert mit ihrem Frauenbild die Fertilität der arabisch-menschlichen Population. Ist damit die Scharia "angeboren/biologisch bedingt"? Wohl kaum, denn die Araber könnten auch anders. Dieses Anders-Können ist "angeboren/biologisch bedingt", nicht "angeboren/biologisch bedingt" (determiniert) hingegen ist das jeweilige Resultat des Anders-Könnens.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Zunder »

Dark Angel hat geschrieben:(18 Oct 2018, 21:24)

Und von wem soll diese Ideologie vertreten werden?
Kutschera zum Beispiel.
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 5#p3956745

Die Aussage, daß sich ein gleichgeschlechtliches Paar nicht reproduzieren kann, ist Biologie.
Die Schlussfolgerung, daß ihm deshalb die Ehe verwehrt werden sollte, ist Biologismus, weil die Ehe nunmal eine gesellschaftliche Institution ist und keine Reproduktionsanstalt.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Fliege »

Zunder hat geschrieben:(18 Oct 2018, 23:27)
Kutschera zum Beispiel.
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 5#p3956745

Die Aussage, daß sich ein gleichgeschlechtliches Paar nicht reproduzieren kann, ist Biologie.
Die Schlussfolgerung, daß ihm deshalb die Ehe verwehrt werden sollte, ist Biologismus, weil die Ehe nunmal eine gesellschaftliche Institution ist und keine Reproduktionsanstalt.
Leider verpatzt du den letzten Halbsatz.
Denn das Grundgesetz sieht die Ehe als gesellschaftliche Institution zur Reproduktion vor. Vor der Einführung einer Homo-Ehe hätte, um das Grundgesetz nicht zu brechen, das Grundgesetz derart geändert werden müssen, dass die Ehe im Grundgesetz nicht mehr als gesellschaftliche Institution zur Reproduktion eingestuft wird.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Skeptiker »

Fliege hat geschrieben:(18 Oct 2018, 23:34)
Leider verpatzt du den letzten Halbsatz.
Denn das Grundgesetz sieht die Ehe als gesellschaftliche Institution zur Reproduktion vor. Vor der Einführung einer Homo-Ehe hätte, um das Grundgesetz nicht zu brechen, das Grundgesetz derart geändert werden müssen, dass die Ehe im Grundgesetz nicht mehr als gesellschaftliche Institution zur Reproduktion eingestuft wird.
Wo genau steht das bitte? Ich kann das in der Form nicht finden.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Zunder »

Skeptiker hat geschrieben:(18 Oct 2018, 22:49)

Das heißt also, es gibt für die Biologie das seltsame Phänomen, dass diese, und offenbar NUR diese Naturwissenschaft, von üblen Strolchen genutzt wird um generalisierte Thesen aufzustellen. Für die Physik scheint das nicht zu gelten, auch nicht für die Chemie. Mir fällt auch sonst keine Wissenschaft ein, aus der eine Ideologie erwachsen ist, die derart generalisierte Schlussfolgerungen zieht.

Weiterhin ist merkwürdig, dass es niemanden gibt, der sich die Bezeichnung "Biologist" anheften mag. Wenn es doch eine Weltanschauung ist (also Ideologie) warum steht dann keiner dazu? Zu anderen Ideologien (Marxismus, Humanismus, Katholizismus, usw.) bekennen sich die Menschen doch auch ganz offen - nur nicht zum Biologismus.

Tatsache ist, dass Biologismus per Definition der Kulturwissenschaften eine Ideologie ist. Und das übrigens seit 1911, also einer Zeit die nach heutigen Maßstäben hochgradig rassistisch ausgeprägt war, in der man noch von Menschenrassen sprach.

Biologismus wird sehr oft verwendet um die Äußerung wissenschaftlicher Fakten pauschalisiert zu diskreditieren. Bei Genderologen fängt das leider eben schon bei der Nennung primitivster biologischer Fakten an. Daher kann ich dieser Vorwurf in Gänze nicht mehr akzeptieren. Hier wird eine Randerscheinung zur Untergrabung einer naturwissenschaftlichen Disziplin verwendet, und das von Leuten die keine Scheu haben ganz grundsätzlich gegen wissenschaftliche Standards zu verstoßen. Eine Lachnummer in meinen Augen, wenn es nicht so traurig wäre.
Die Jahreszahl 1911 hast du offensichtlich aus dem Wiki-Artikel.
Jetzt mußt du ihn nur noch vollständig lesen, dann hast du eine brauchbare Beschreibung, was mit Biologismus gemeint ist.
Ein geschlossenes Welterklärungsmodell jedenfalls nicht. Es geht um einen Erklärungsansatz.

So wie rassistische Ideologien immer auf biologische Erklärungen zurückgreifen, auch wenn die behaupteten biologischen Grundlagen einer fundierten Überprüfung gar nicht standhalten, werden manche gesellschaftlichen Phänomene, wie zum Beispiel homosexuelle Partnerschaften, biologisch zu bewerten versucht, auch wenn die Biologie gar nicht greift.

Im Fall des Genderismus kann man dabei leicht in den Biologismus abgleiten, auch wenn der eigentlich biologische Ansatz der Kritik zutrifft.

Daß das Geschlecht biologisch bestimmt ist, läßt sich nicht wirklich widerlegen. Daraus aber zu folgern, daß es keine sozialen Festlegungen auf geschlechtsspezifische Verhaltensmuster geben kann, die mit Biologie überhaupt nichts zu tun haben, wäre nur die Negativfolie zum sozial bestimmten Geschlecht des Genderismus.

Der Witz an der genderistischen Kritik der Geschlechterrollen besteht nicht zuletzt in der unverhohlen affirmativen Haltung der Gender-Päpstin Judith Butler zur inferioren Stellung der Frau im Islam:

Die Verschleierung der Frau könne, so fasst Butler einen Vortrag Abu-Lughods zustimmend zusammen, auch als »eine Übung in Bescheidenheit und Stolz« verstanden werden und diene »als Schleier (…), hinter dem und durch den die weibliche Handlungsfähigkeit wirken kann«. Kritik am islamischen Tugendterror diskreditiert Butler als »kulturimperialistische Ausbeutung des Feminismus«.
https://jungle.world/artikel/2014/03/de ... ing-israel

Den Verteidigern des Genderismus scheint nicht ganz klar zu sein, daß diese Ideologie alles andere als emanzipatorisch ist.
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Fliege
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Fliege »

Skeptiker hat geschrieben:(18 Oct 2018, 23:49)
Wo genau steht das bitte? Ich kann das in der Form nicht finden.
Siehe GG-Artikel 6.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Zunder
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Zunder »

Fliege hat geschrieben:(18 Oct 2018, 23:34)

Leider verpatzt du den letzten Halbsatz.
Denn das Grundgesetz sieht die Ehe als gesellschaftliche Institution zur Reproduktion vor. Vor der Einführung einer Homo-Ehe hätte, um das Grundgesetz nicht zu brechen, das Grundgesetz derart geändert werden müssen, dass die Ehe im Grundgesetz nicht mehr als gesellschaftliche Institution zur Reproduktion eingestuft wird.
So so.

Art. 6

(1) Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung.
(2) Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft.
(3) Gegen den Willen der Erziehungsberechtigten dürfen Kinder nur auf Grund eines Gesetzes von der Familie getrennt werden, wenn die Erziehungsberechtigten versagen oder wenn die Kinder aus anderen Gründen zu verwahrlosen drohen.
(4) Jede Mutter hat Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft.
(5) Den unehelichen Kindern sind durch die Gesetzgebung die gleichen Bedingungen für ihre leibliche und seelische Entwicklung und ihre Stellung in der Gesellschaft zu schaffen wie den ehelichen Kindern.


Daß die Ehe im GG als Institution zur Reproduktion eingerichtet wurde, erkennt man daran, daß uneheliche Kinder ehelichen Kindern gleichgestellt werden.
Auch die "Unehe" ist demnach eine Reproduktionsanstalt.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Vongole »

Fliege hat geschrieben:(18 Oct 2018, 23:34)

Leider verpatzt du den letzten Halbsatz.
Denn das Grundgesetz sieht die Ehe als gesellschaftliche Institution zur Reproduktion vor. Vor der Einführung einer Homo-Ehe hätte, um das Grundgesetz nicht zu brechen, das Grundgesetz derart geändert werden müssen, dass die Ehe im Grundgesetz nicht mehr als gesellschaftliche Institution zur Reproduktion eingestuft wird.
Eine wahrhaftig kühne These, das aus Art. 6 GG herauszulesen.
Am Yisrael Chai

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Fliege
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Fliege »

Vongole hat geschrieben:(19 Oct 2018, 00:19)
Eine wahrhaftig kühne These, das aus Art. 6 GG herauszulesen.
Das finde ich nicht.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Selina
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(18 Oct 2018, 20:15)

Was ist denn Deiner Ansicht nach der Unterschied zwischen Biologie und Biologismus?
Biologismus ist das Übertragen biologischer Gegebenheiten auf andere Sachverhalte, zum Beispiel auf soziale sowie das Verabsolutieren des Biologischen. Letzteres führt dazu, dass alles, was uns umgibt - auch sämtliche gesellschaftlichen Verhältnisse, Bedingungen, Umstände (zum Beispiel Machtverhältnisse) -, ausschließlich als biologisch und "natürlich" erfasst und erklärt werden.

Und um das hier gleich mal richtigzustellen, ich sprach nie von "sozialem Geschlecht" (wie das hier beim Zitieren meiner Ansichten behauptet wurde, ich glaube DA tat das), sondern immer davon, beim Betrachten und Diskutieren der Geschlechterfrage beide Aspekte, die biologischen und die sozialen, mit einzubeziehen. Kleiner, aber feiner Unterschied. Menschen (und ihr Geschlecht) befinden sich nun mal nicht im luftleeren Raum, sondern immer in ganz bestimmten gesellschaftlichen Verhältnissen. Letzteres zu leugnen - wie es im Biologismus geschieht - bedeutet in der Endkonsequenz, auch die Veränderbarkeit der Verhältnisse und Umstände zu leugnen, in denen etwa Frauen sich nicht gleichermaßen frei entwickeln können wie Männer, in denen Homosexuelle immer noch auf Hass und Vorurteile stoßen. Auf beiden Gebieten hat es in den letzten Jahrzehnten zwar enorme Fortschritte gegeben. Trotzdem existieren Diskriminierung und Ungleichbehandlung in vielen Fällen auch weiterhin. Da gibt es Handlungsbedarf.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Stoner

Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Stoner »

Selina hat geschrieben:(19 Oct 2018, 07:03)

Trotzdem existieren Diskriminierung und Ungleichbehandlung in vielen Fällen auch weiterhin. Da gibt es Handlungsbedarf.
Es wurde nirgends hier das Gegenteil behauptet. Der Handlungsbedarf bezieht sich jedoch darauf, dass, wie Sie selbst explizit und richtig sagen, "Frauen sich nicht gleichermaßen frei entwickeln können wie Männer". Sozialwissenschaftler können sich nun mit den Rollenbildern in einer Gesellschaft beschäftigen, und daraus wiederum lassen sich gesellschaftspolitische Konsequenzen ziehen. Vom Grundsatz her scheint das hier konsensfähig, wenn auch sicher unterschiedliche Gestaltungsansätze bevorzugt werden. Kein Konsens hingegen herrscht darüber, dass die Kategorie Frau und Mann, vom Sonderfall Menschen mit biologisch nicht eindeutigem Geschlecht abgesehen, um Pseudo- oder Phantomgeschlechter erweitert werden, mit der Begründung, auch Frau und Mann seien nur konstruiert, ergo sei jedes weitere Phantomgeschlecht ebenfalls anzuerkennen. Vom erwähnten Sonderfall abgesehen, ist jeder immer schon männlichen oder weiblichen Geschlechts, bevor er versteht, was die biologische Kategorie "Geschlecht" überhaupt bedeutet. So, wie jeder Mensch ist, bevor er versteht, was es bedeutet, ein Mensch und kein Tier oder ein Baum zu sein. Der unwissenschaftlichen "Logik" mancher Genderanhänger nach wäre im Grunde "Mensch" auch nur ein soziales Konstrukt - es mögen mir Flügel oder Kiemen fehlen, aber warum sollte ich mich nicht als Adler oder Barsch entwerfen?

Außerhalb von Macht, Einfluss, materiellen Interessen, Ideologie und Eitelkeiten ist nicht nachvollziehbar, warum eine "Lehre" verteidigt wird, die wie im vorliegenden Fall Texte für bare Münze nimmt, die sich schon kein Kaberettist merh ausdenken kann. Im Übrigen wird der Selbstwiderspruch der Zunft - und damit der Kampf um Macht um Einfluss - schon dort sichtbar, wo diese Zunft jede objektive Wahrheit zurückweist, aber aus den eigenen Ansprüchen allgemeingültige Aussagen ableiten möchte. Hier tritt an die Stelle des Wahrheitsbegriffes (es gibt nun einmal derzeit nur die beiden "natürlichen" Geschlechter) ein normativ grundierter Machtbegriff. Die Methode zur Durchsetzung beruht demnach auf einem diskursiven Machtanspruch, nicht auf wissenschaftlichen Fakten. Um das schon gegebene Beispiel noch einmal aufzunehmen: Im Grunde verteidigen Sie mit Ihrer Argumentation jene Einstellung, wie sie auch Päpste und Theologen gegenüber Wissenschaftlern an den Tag legten, als letztere in der kopernikanischen Wende das geozentrische Weltbild zertrümmerten. Mit dem rein machtgestützten Ansatz, wie er in manchen Genderkreisen vertreten wird, kann gemäß deren logischem Ansatz die Erde auch wieder zur Scheibe werden, und wer das faktenbasiert bestreitet, ist dann ein reaktionärer Physikalist. Es bleibt dabei: Der Satz "Die Sonne scheint" ist unabhängig vom politischen Standpunkt genau dann wahr, wenn die Sonne tatsächlich beobachtbar am Himmel steht. Und ob einer Mann oder Frau, Mensch oder Tier, Fisch oder Vogel ist, ist ebenfalls wissenschaftlich zweifelsfrei feststellbar.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Skeptiker »

Genau da hatte ich geschaut, aber Deine Aussage ...
gesellschaftliche Institution zur Reproduktion
... nicht gefunden. Gibt es noch eine andere Stelle im Grundgesetz die das besagen würde, oder handelt es sich einfach um eine Interpretation deinerseits?

Nur um das klarzustellen: Ich bin klar für eine Ausrichtung der Gesellschaft an Bedingungen die ihren Fortbestand fördern. Ich sehe dadurch durchaus eine sinnvolle Begründung warum das streben nach gleicher Förderung von gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften an manchen Stellen gesellschaftlich nicht sinnvoll ist. Der Staat darf fördern was ihm gut tut und dieses Interesse des Staates kann fallweise auch über anderen Rechten stehen. Den Ansatz mancher Leute, Gleichheitsrechte stehe grundsätzlich in der Abwägung immer über allem, teile ich nicht. Das ist ja auch in anderen Bereichen niemals so gewesen (Beispiel Wehrdienst).
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Dark Angel »

Fliege hat geschrieben:(18 Oct 2018, 23:05)

Nun sagt die Scharia, um ein Beispiel herzunehmen, Frauen gehörten an den Herd (KKK = Koran, Küche, Kinder), womit die Scharia ein Frauenbild befördert, eine Vorstellung davon, was eine Frau sei und für was eine Frau gut sei. Und genau in diesem Sinne verwende ich den Begriff "Frauenbild". Die Scharia fördert mit ihrem Frauenbild die Fertilität der arabisch-menschlichen Population. Ist damit die Scharia "angeboren/biologisch bedingt"? Wohl kaum, denn die Araber könnten auch anders. Dieses Anders-Können ist "angeboren/biologisch bedingt", nicht "angeboren/biologisch bedingt" (determiniert) hingegen ist das jeweilige Resultat des Anders-Könnens.
Sorry, dann habe ich dich missverstanden. Für mich verbinden sich mit "Frauenbild"/"Männerbild" bzw die Vorstellung von "Männlichkeit"/"Weiblichkeit" angeborene geschechtsspezifische Verhaltensunterschiede und nicht die jeweilige gesellschaftliche Stellung, die natürlich NICHT angeboren ist, sondern auf Regeln, Normen Gesetzen - häufig basierend auf religiösen Glaubensvorstellungen.
Ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass Gender"forscher" mit "sozialem Geschlecht" etwas anderes meinen, aber was das sein soll, erschließt sich mir nicht.
Die jeweilige soziale Stellung von Mann und Frau hat sich in den verschiedenen Gesellschaften/Kulturen mehrfach gewandelt bzw war/ist in den verschiedenen Gesellschaften/Kulturen unterschiedlich, so dass da keine Verallgemeinerung vorgenommen werden kann.
Schon in der Antike war die Spartanerin - im Gegensatz zur Athenerin - relativ gleichberechtigt. Das mag durchaus im Zusammenhang mit der spartanischen Kriegergesellschaft gestanden haben. Gleiches gilt für die Kelten - auch bei ihnen gab es relative Gleichberechtigung von Mann und Frau. (natürlich nicht im heutigen Sinn). Mit der allgemeinen Christianisierung Europas vollzog sich dann ein Wandel in der sozialen Stellung der Frau - etc pp
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Dark Angel »

Zunder hat geschrieben:(18 Oct 2018, 23:27)

Kutschera zum Beispiel.
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 5#p3956745

Die Aussage, daß sich ein gleichgeschlechtliches Paar nicht reproduzieren kann, ist Biologie.
Die Schlussfolgerung, daß ihm deshalb die Ehe verwehrt werden sollte, ist Biologismus, weil die Ehe nunmal eine gesellschaftliche Institution ist und keine Reproduktionsanstalt.
Sorry, aber der (ursprüngliche) Sinn der Ehe IST die Reproduktionsgemeinschaft und die gemeinsame Aufzucht und die gemeinsame Sorge für den Nachwuchs.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Billie Holiday »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Oct 2018, 10:39)

Sorry, aber der (ursprüngliche) Sinn der Ehe IST die Reproduktionsgemeinschaft und die gemeinsame Aufzucht und die gemeinsame Sorge für den Nachwuchs.
Das alles ist auch Homosexuellen möglich.
Ein homos. Paar mit Kindern leistet nichts anderes als ein heteros. ( Ehe)paar mit Kindern.
Das einzige, was fehlt, ist das Miteinander gezeugt haben. Aber Heteros in zweiter Ehe haben auch nicht zwingend ihre Kinder miteinander gezeugt.
Insofern sehe ich in einer homos. engen Beziehung, in der Kinder großgezogen werden, jede Voraussetzung und Grund für eine Eheschließung.
Andere heiraten auch ohne Kinderwunsch.....
Die Ehe bedeutet offenbar vielen Menschen etwas.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Selina »

MäckIntaier hat geschrieben:(19 Oct 2018, 08:33)

Es wurde nirgends hier das Gegenteil behauptet. Der Handlungsbedarf bezieht sich jedoch darauf, dass, wie Sie selbst explizit und richtig sagen, "Frauen sich nicht gleichermaßen frei entwickeln können wie Männer". Sozialwissenschaftler können sich nun mit den Rollenbildern in einer Gesellschaft beschäftigen, und daraus wiederum lassen sich gesellschaftspolitische Konsequenzen ziehen. Vom Grundsatz her scheint das hier konsensfähig, wenn auch sicher unterschiedliche Gestaltungsansätze bevorzugt werden. Kein Konsens hingegen herrscht darüber, dass die Kategorie Frau und Mann, vom Sonderfall Menschen mit biologisch nicht eindeutigem Geschlecht abgesehen, um Pseudo- oder Phantomgeschlechter erweitert werden, mit der Begründung, auch Frau und Mann seien nur konstruiert, ergo sei jedes weitere Phantomgeschlecht ebenfalls anzuerkennen. Vom erwähnten Sonderfall abgesehen, ist jeder immer schon männlichen oder weiblichen Geschlechts, bevor er versteht, was die biologische Kategorie "Geschlecht" überhaupt bedeutet. So, wie jeder Mensch ist, bevor er versteht, was es bedeutet, ein Mensch und kein Tier oder ein Baum zu sein. Der unwissenschaftlichen "Logik" mancher Genderanhänger nach wäre im Grunde "Mensch" auch nur ein soziales Konstrukt - es mögen mir Flügel oder Kiemen fehlen, aber warum sollte ich mich nicht als Adler oder Barsch entwerfen?

Außerhalb von Macht, Einfluss, materiellen Interessen, Ideologie und Eitelkeiten ist nicht nachvollziehbar, warum eine "Lehre" verteidigt wird, die wie im vorliegenden Fall Texte für bare Münze nimmt, die sich schon kein Kaberettist merh ausdenken kann. Im Übrigen wird der Selbstwiderspruch der Zunft - und damit der Kampf um Macht um Einfluss - schon dort sichtbar, wo diese Zunft jede objektive Wahrheit zurückweist, aber aus den eigenen Ansprüchen allgemeingültige Aussagen ableiten möchte. Hier tritt an die Stelle des Wahrheitsbegriffes (es gibt nun einmal derzeit nur die beiden "natürlichen" Geschlechter) ein normativ grundierter Machtbegriff. Die Methode zur Durchsetzung beruht demnach auf einem diskursiven Machtanspruch, nicht auf wissenschaftlichen Fakten. Um das schon gegebene Beispiel noch einmal aufzunehmen: Im Grunde verteidigen Sie mit Ihrer Argumentation jene Einstellung, wie sie auch Päpste und Theologen gegenüber Wissenschaftlern an den Tag legten, als letztere in der kopernikanischen Wende das geozentrische Weltbild zertrümmerten. Mit dem rein machtgestützten Ansatz, wie er in manchen Genderkreisen vertreten wird, kann gemäß deren logischem Ansatz die Erde auch wieder zur Scheibe werden, und wer das faktenbasiert bestreitet, ist dann ein reaktionärer Physikalist. Es bleibt dabei: Der Satz "Die Sonne scheint" ist unabhängig vom politischen Standpunkt genau dann wahr, wenn die Sonne tatsächlich beobachtbar am Himmel steht. Und ob einer Mann oder Frau, Mensch oder Tier, Fisch oder Vogel ist, ist ebenfalls wissenschaftlich zweifelsfrei feststellbar.
Naja, was das wissenschaftliche Publizieren bzw. das Sich-Öffentlich-Äußern als Wissenschaftler anbelangt, da findet man nicht nur bei den "Gender Studies" (die es ja so gar nicht gibt, sondern nur als interdisziplinäres wissenschaftliches Fachgebiet) recht viel "Verschwurbeltes", um mal den hier so beliebten Begriff zu gebrauchen. Das trifft man selbstverständlich auch in den Naturwisschaften an. Viele Wissenschaftler - egal, welcher Richtung - tun sich schwer damit, Dinge auf den Punkt zu bringen und Thesen klar und verständlich zu erläutern. Das ist bekannt. Das weiß jeder, der mal wissenschaftlich gearbeitet hat. Und ich schrieb es schon mehrfach: Ein Wissenschaftler, der wirklich sattelfest auf dem eigenen Forschungsgebiet ist, der kann es dann auch im interdisziplinären Diskurs, in Zeitschriften und sogar in solchen Foren wie dem unseren klar auf den Punkt bringen. Etwas klar und verständlich zu erklären, hat nichts mit Unwissenschaftlichkeit zu tun, sondern "nur" mit Klarheit und Strukturiertheit im Denken. Langes umständliches Herumeiern dagegen ist ein Zeichen von Unsicherheit auf dem eigenen und erst recht den fremden Forschungsgebieten. Da heben sich die "Gender Studies" nicht von anderen Bereichen ab. Das ist überall dasselbe. Ich rede jetzt nicht vom Fachchinesisch, das Wissenschaftler aus ein und demselben Team und ein und demselben Fachgebiet oft untereinander verwenden. Das ist ok, damit kommen die klar. Ich meine das öffentliche Erläutern eigener Forschungen und wissenschaftlicher Ansichten, zum Teil auch vor Publikum, das nicht in der Materie steht. Da gibt es unheimliche Defizite. Überall. Und letztendlich betrifft das natürlich auch alle Pressetexte, die man über wissenschaftliche Forschung lesen kann.

Ich selbst mag auch keine gender-mäßigen Übertreibungen. Zum Beispiel in der Sprache, vor allem im geschriebenen Wort, gibt es solche geschlechtsspezifischen Übertreibungen, die ich ablehne, weil sie die Kommunikation nur erschweren statt erleichtern. Aber dennoch lese ich schon mit Interesse ab und zu mal (sehr selten), was diese Genderforscher nun zu sagen haben. Dass in der Gesellschaft zwischen den Geschlechtern sowie bei den Themen Homosexualität und Transgender bei weitem noch nicht alles so liberal, gerecht und frei funktioniert, wie es sein sollte, das ist doch nun klar. Und dass in einigen (ich betone "einigen") männerdominierten Bereichen in Wirtschaft und Forschung, aber auch im familiären Alltag, bestimmte Männer gleich angstvoll aufschreien, wenn sie ihre Felle (sprich Macht) wegschwimmen sehen, weil immer mehr Frauen sich anschicken, auf Augenhöhe zu agieren, das ist doch nun bekannt.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

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Selina hat geschrieben:(19 Oct 2018, 07:03)

Biologismus ist das Übertragen biologischer Gegebenheiten auf andere Sachverhalte, zum Beispiel auf soziale sowie das Verabsolutieren des Biologischen. Letzteres führt dazu, dass alles, was uns umgibt - auch sämtliche gesellschaftlichen Verhältnisse, Bedingungen, Umstände (zum Beispiel Machtverhältnisse) -, ausschließlich als biologisch und "natürlich" erfasst und erklärt werden.
Das tut niemand!
Dabei handelt es sich lediglich um eine Unterstellung/Behauptung der Gender"forscher" zur Legitimierung des eigenen Machtanspruches bzw zur Durchsetzung eigener Ziele!
Selina hat geschrieben:(19 Oct 2018, 07:03)Und um das hier gleich mal richtigzustellen, ich sprach nie von "sozialem Geschlecht" (wie das hier beim Zitieren meiner Ansichten behauptet wurde, ich glaube DA tat das), sondern immer davon, beim Betrachten und Diskutieren der Geschlechterfrage beide Aspekte, die biologischen und die sozialen, mit einzubeziehen. Kleiner, aber feiner Unterschied. Menschen (und ihr Geschlecht) befinden sich nun mal nicht im luftleeren Raum, sondern immer in ganz bestimmten gesellschaftlichen Verhältnissen.
Von welcher "Geschlechterfrage" redest du eigentlich?
Das Geschlecht eines Menschen (jedes Angehörigen einer Art, die sich sexuell reproduziert) ist AUSSCHLIESSLICH biologisch determiniert. Da gibt es KEINE "beide Seiten"/KEINE "soziale Seite"!
Das Geschlecht eines Menschen hat per se nichts mit den gesellschaftlichen Verhältnissen, sozialen/gesellschaftlichen Hierarchien oder sozialem Status und auch nichts mit Machtverhältnissen zu tun.
Es sind die Gender"forscher" die Geschlecht (eines Menschen) mit gesellschaftlichen Verhältnissen verschwurbeln und in einen Kontext setzen, den es gar nicht gibt.
Selina hat geschrieben:(19 Oct 2018, 07:03) Letzteres zu leugnen - wie es im Biologismus geschieht - bedeutet in der Endkonsequenz, auch die Veränderbarkeit der Verhältnisse und Umstände zu leugnen, in denen etwa Frauen sich nicht gleichermaßen frei entwickeln können wie Männer, in denen Homosexuelle immer noch auf Hass und Vorurteile stoßen. Auf beiden Gebieten hat es in den letzten Jahrzehnten zwar enorme Fortschritte gegeben. Trotzdem existieren Diskriminierung und Ungleichbehandlung in vielen Fällen auch weiterhin. Da gibt es Handlungsbedarf.
Dumm nur für die Genderideologen, dass NIEMAND gesellschaftliche Verhältnisse und Strukturen als "biologisch begründet"/"aus der Biologie ableitbar" oder "im Zusammenhang mit Geschlecht stehend" behauptet - NIEMAND außer ihnen selbst.
Es handelt sich um ein Scheingefecht, es wird auf einen selbst gebastelten Strohmann eingeprügelt.
Und das liegt daran, dass man sich untauglicher Methoden (Sozialkonstruktivismus, Poststrukturalismus) bedient und von der Geschichte der menschlichen Gesellschaft bzw kultureller Evolution so gar keine Ahnung hat.
Gesellschaftliche Verhältnisse befanden (befinden) sich zu allen Zeiten in einem stetigen Wandel!
Soziale und gesellschaftliche Hierarchien waren nie an das Geschlecht eines Menschen gebunden!
Über der größten Teil der Menschheitsgechichte konnte sich die Mehrheit der Männer genauso wenig frei entfalten, wie die Mehrheit der Frauen und Homosexuelle sind auch nicht immer auf Hass und Vorurteile gestoßen - ganz im Gegenteil.

Aber wieder mal schön, wie du den ideologischen Schwachsinn der Gender"forscher" widerkäust
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Dark Angel »

Billie Holiday hat geschrieben:(19 Oct 2018, 10:59)

Das alles ist auch Homosexuellen möglich.
Ein homos. Paar mit Kindern leistet nichts anderes als ein heteros. ( Ehe)paar mit Kindern.
Das einzige, was fehlt, ist das Miteinander gezeugt haben. Aber Heteros in zweiter Ehe haben auch nicht zwingend ihre Kinder miteinander gezeugt.
Insofern sehe ich in einer homos. engen Beziehung, in der Kinder großgezogen werden, jede Voraussetzung und Grund für eine Eheschließung.
Andere heiraten auch ohne Kinderwunsch.....
Die Ehe bedeutet offenbar vielen Menschen etwas.
Sorry - aber ein homosexuelles Paar kann keine Reproduktionsgemeinschaft bilden, kann miteinander keinen Nachwuchs haben.
Dass Homosexuelle einen Beitrag zur Erhaltung der Art leisten (können), indem sie elternlosen (ausgesetzten) Nachwuchs aufziehen, betreitet niemand. Dafür gibt es sogar im Tierreich genügend Beispiele!
Und - sorry - bitte lesen und verstehen: ich sprach von ursprünglichen Sinn der Ehe!
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(19 Oct 2018, 11:01)

Naja, was das wissenschaftliche Publizieren bzw. das Sich-Öffentlich-Äußern als Wissenschaftler anbelangt, da findet man nicht nur bei den "Gender Studies" (die es ja so gar nicht gibt, sondern nur als interdisziplinäres wissenschaftliches Fachgebiet) recht viel "Verschwurbeltes", um mal den hier so beliebten Begriff zu gebrauchen. Das trifft man selbstverständlich auch in den Naturwisschaften an. Viele Wissenschaftler - egal, welcher Richtung - tun sich schwer damit, Dinge auf den Punkt zu bringen und Thesen klar und verständlich zu erläutern. Das ist bekannt. Das weiß jeder, der mal wissenschaftlich gearbeitet hat. Und ich schrieb es schon mehrfach: Ein Wissenschaftler, der wirklich sattelfest auf dem eigenen Forschungsgebiet ist, der kann es dann auch im interdisziplinären Diskurs, in Zeitschriften und sogar in solchen Foren wie dem unseren klar auf den Punkt bringen. Etwas klar und verständlich zu erklären, hat nichts mit Unwissenschaftlichkeit zu tun, sondern "nur" mit Klarheit und Strukturiertheit im Denken. Langes umständliches Herumeiern dagegen ist ein Zeichen von Unsicherheit auf dem eigenen und erst recht den fremden Forschungsgebieten. Da heben sich die "Gender Studies" nicht von anderen Bereichen ab. Das ist überall dasselbe. Ich rede jetzt nicht vom Fachchinesisch, das Wissenschaftler aus ein und demselben Team und ein und demselben Fachgebiet oft untereinander verwenden. Das ist ok, damit kommen die klar. Ich meine das öffentliche Erläutern eigener Forschungen und wissenschaftlicher Ansichten, zum Teil auch vor Publikum, das nicht in der Materie steht. Da gibt es unheimliche Defizite. Überall. Und letztendlich betrifft das natürlich auch alle Pressetexte, die man über wissenschaftliche Forschung lesen kann.

Selina - Wissenschaftler können sich sehr wohl klar ausdrücken und die werden innerhalb der scientific Community auch sehr gut verstanden. Du darfst nicht immer wissenschaftliche Publikationen mit populärwissenschaftlich aufgearbeiteten verwechseln.
Bei wissenschaftlichen Publikationen geht es nicht darum, ob Lieschen Müller die versteht, sondern darum ob der Fachmann die versteht.
Und was du als "langes umständliches Herumeiern" bezeichnest sind oft detailgetreue Ausarbeitung(en), die je nach Fachgebiet für das Verständnis unerlässlich sind!
Selina hat geschrieben:(19 Oct 2018, 11:01)Ich selbst mag auch keine gender-mäßigen Übertreibungen. Zum Beispiel in der Sprache, vor allem im geschriebenen Wort, gibt es solche geschlechtsspezifischen Übertreibungen, die ich ablehne, weil sie die Kommunikation nur erschweren statt erleichtern. Aber dennoch lese ich schon mit Interesse ab und zu mal (sehr selten), was diese Genderforscher nun zu sagen haben. Dass in der Gesellschaft zwischen den Geschlechtern sowie bei den Themen Homosexualität und Transgender bei weitem noch nicht alles so liberal, gerecht und frei funktioniert, wie es sein sollte, das ist doch nun klar. Und dass in einigen (ich betone "einigen") männerdominierten Bereichen in Wirtschaft und Forschung, aber auch im familiären Alltag, bestimmte Männer gleich angstvoll aufschreien, wenn sie ihre Felle (sprich Macht) wegschwimmen sehen, weil immer mehr Frauen sich anschicken, auf Augenhöhe zu agieren, das ist doch nun bekannt.
Sag mal - in welchem Jahrhundert bist du eigentlich hängen geblieben?
Ich kenne keinen - nicht einen einzigen - Mann, der Angst davor hätte, mit Frauen auf Augenhöhe zu agieren!
Ganz im Gegenteil!
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Oct 2018, 11:26)

Das tut niemand!
Dabei handelt es sich lediglich um eine Unterstellung/Behauptung der Gender"forscher" zur Legitimierung des eigenen Machtanspruches bzw zur Durchsetzung eigener Ziele!


Von welcher "Geschlechterfrage" redest du eigentlich?
Das Geschlecht eines Menschen (jedes Angehörigen einer Art, die sich sexuell reproduziert) ist AUSSCHLIESSLICH biologisch determiniert. Da gibt es KEINE "beide Seiten"/KEINE "soziale Seite"!
Das Geschlecht eines Menschen hat per se nichts mit den gesellschaftlichen Verhältnissen, sozialen/gesellschaftlichen Hierarchien oder sozialem Status und auch nichts mit Machtverhältnissen zu tun.
Es sind die Gender"forscher" die Geschlecht (eines Menschen) mit gesellschaftlichen Verhältnissen verschwurbeln und in einen Kontext setzen, den es gar nicht gibt.


Dumm nur für die Genderideologen, dass NIEMAND gesellschaftliche Verhältnisse und Strukturen als "biologisch begründet"/"aus der Biologie ableitbar" oder "im Zusammenhang mit Geschlecht stehend" behauptet - NIEMAND außer ihnen selbst.
Es handelt sich um ein Scheingefecht, es wird auf einen selbst gebastelten Strohmann eingeprügelt.
Und das liegt daran, dass man sich untauglicher Methoden (Sozialkonstruktivismus, Poststrukturalismus) bedient und von der Geschichte der menschlichen Gesellschaft bzw kultureller Evolution so gar keine Ahnung hat.
Gesellschaftliche Verhältnisse befanden (befinden) sich zu allen Zeiten in einem stetigen Wandel!
Soziale und gesellschaftliche Hierarchien waren nie an das Geschlecht eines Menschen gebunden!
Über der größten Teil der Menschheitsgechichte konnte sich die Mehrheit der Männer genauso wenig frei entfalten, wie die Mehrheit der Frauen und Homosexuelle sind auch nicht immer auf Hass und Vorurteile gestoßen - ganz im Gegenteil.

Aber wieder mal schön, wie du den ideologischen Schwachsinn der Gender"forscher" widerkäust
Nö. Das ist meine eigene Lebenspraxis und meine eigene Erfahrung. Und darüber hinaus akzeptiere ich einfach alles, was sich in der Forschung vollzieht, gleichermaßen. Hat was mit Freiheit der Forschung zu tun. Und was darüber dann in der Öffentlichkeit geredet wird, hat was mit Meinungsfreiheit zu tun. Und selbstverständlich haben Hetero- und Homosexualität, haben Frauen- und Familienpolitik etwas mit den gesellschaftlichen Verhältnissen und mit bestimmten gesellschaftlichen Bedingungen zu tun. Die können förderlich und fördernd wirken oder unterdrückend und hemmend. Das und nur das ist der Zusammenhang von Geschlecht und Gesellschaft, Geschlecht und gesellschaftlichen Verhältnissen. Das habe ich schon immer so gedacht und gesagt. Lange, bevor es sowas wie Gender Studies überhaupt gab. Mehr gibts da eigentlich nicht dazu zu sagen. Denn so wichtig ist das Ganze nun auch wieder nicht.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Oct 2018, 11:43)

Selina - Wissenschaftler können sich sehr wohl klar ausdrücken und die werden innerhalb der scientific Community auch sehr gut verstanden. Du darfst nicht immer wissenschaftliche Publikationen mit populärwissenschaftlich aufgearbeiteten verwechseln.
Bei wissenschaftlichen Publikationen geht es nicht darum, ob Lieschen Müller die versteht, sondern darum ob der Fachmann die versteht.
Und was du als "langes umständliches Herumeiern" bezeichnest sind oft detailgetreue Ausarbeitung(en), die je nach Fachgebiet für das Verständnis unerlässlich sind!
Nein, ich verwechsle gar nichts. Zufällig kenne ich mich sehr gut mit verständlichem und klarem Publizieren und Kommunizieren aus, ob es nun um wissenschaftliches oder um populärwissenschaftliches Publizieren und Kommunizieren geht oder auch um allgemeines alltägliches Kommunizieren. Und es ist schon so: Der jeweilige Wissenschaftler ist nur so gut, wie gut er auch dem Nichtfachmann (nicht nur innerhalb der "scientific community") seine Themen und Forschungen erläutern kann. Das ist quasi eine Art Lackmustest für sein Denken, ob das klar und strukturiert genug ist. Das hat mit Populärwissenschaft erstmal gar nichts zu tun, sondern zunächst "nur" mit gedanklicher Klarheit. Sorry, aber auch du hast damit zuweilen deine Schwierigkeiten. Dabei betonst du ja oft, du seist Wissenschaftlerin, hast aber häufig Probleme, klar und verständlich zu kommunizieren. Was ja zunächst voraussetzt, das, was die Mitdiskutanten sagen, genau zu erfassen. Das mag in deiner "scientific community" alles ganz gut laufen. Im öffentlichen Diskurs mit völlig unterschiedlich gebildeten, unterschiedlich motivierten und politisch unterschiedlich denkenden Teilnehmern gelten andere Regeln. Regel Nummer eins: Den anderen immer so ernst nehmen wie sich selbst und vor allem, den anderen niemals für dümmer halten, als man es selbst ist :D

Im Übrigen: Ich erwähnte diese Kommunikations-Schwierigkeiten von Wissenschaftlern auch nur deshalb, weil sich da die Gender Studies nicht besonders negativ hervortun damit, sondern, weil das in allen Wissenschaftsbereichen der Fall ist.
Dark Angel hat geschrieben: Sag mal - in welchem Jahrhundert bist du eigentlich hängen geblieben?
Ich kenne keinen - nicht einen einzigen - Mann, der Angst davor hätte, mit Frauen auf Augenhöhe zu agieren!
Ganz im Gegenteil!
Aha. Und nur, weil du keinen kennst, gibt es die von mir beschriebenen Zustände nicht? Alles klar :D
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(19 Oct 2018, 11:46)

Und selbstverständlich haben Hetero- und Homosexualität, haben Frauen- und Familienpolitik etwas mit den gesellschaftlichen Verhältnissen und mit bestimmten gesellschaftlichen Bedingungen zu tun. Die können förderlich und fördernd wirken oder unterdrückend und hemmend. Das und nur das ist der Zusammenhang von Geschlecht und Gesellschaft, Geschlecht und gesellschaftlichen Verhältnissen.

Nein - Hetero- und Homosexualität haben nichts, aber auch gar nichts mit gesellschaftlichen Bedingungen zu tun!
Sie sind rein biologisch bedingt!
KEIN MENSCH kann sich seine sexuelle Identität oder sexuelle Orientierung aussuchen und/oder verändern!
Ebensowenig haben Frauen- und Familienpolitik etwas etwas mit dem Geschlecht eines Menschen und/oder dessen sexueller Identität oder Orientierung zu tun.
Und das Geschlecht eines Menschen hat auch absolut nichts - GAR NICHTS - mit gesellschaftlichen Verhältnissen zu tun.
Da besteht KEIN Zusammenhang - GAR KEINER!
Geschlecht, Geschlechtsidentität, sexuelle Orientierung sind Biologie - gesellschaftliche Verhältnisse und Bedingungen sind Soziologie/Politologie. Beide stehen in KEINEM (kausalen) Zusammenhang.
Das ist der typische Genderquatsch!
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(19 Oct 2018, 12:26)

Nein, ich verwechsle gar nichts. Zufällig kenne ich mich sehr gut mit verständlichem und klarem Publizieren und Kommunizieren aus, ob es nun um wissenschaftliches oder um populärwissenschaftliches Publizieren und Kommunizieren geht oder auch um allgemeines alltägliches Kommunizieren. Und es ist schon so: Der jeweilige Wissenschaftler ist nur so gut, wie gut er auch dem Nichtfachmann (nicht nur innerhalb der "scientific community") seine Themen und Forschungen erläutern kann. Das ist quasi eine Art Lackmustest für sein Denken, ob das klar und strukturiert genug ist. Das hat mit Populärwissenschaft erstmal gar nichts zu tun, sondern zunächst "nur" mit gedanklicher Klarheit.
Du magst dich in Kommunikationstechniken auskennen, aber von wissenschaftlicher Methode hast du keine Ahnung!
Und NEIN - wissenschaftliche Publikationen müssen NICHT von Lieschen Müller - ohne jegliche Vorkenntnis - verstanden werden!
Der "Nichtfachmann" = interessierte Laie HAT Vorkenntnisse und versteht die Publikationen (innerhalb bestimmter Grenzen)
Selina hat geschrieben:(19 Oct 2018, 12:26) Sorry, aber auch du hast damit zuweilen deine Schwierigkeiten. Dabei betonst du ja oft, du seist Wissenschaftlerin, hast aber häufig Probleme, klar und verständlich zu kommunizieren. Was ja zunächst voraussetzt, das, was die Mitdiskutanten sagen, genau zu erfassen.
Ja ich bin Wissenschaftler - zumindest war ich das bis zu meiner eu-Verrentung.
Was du als "Probleme, klar und verständlich zu kommunizieren" bezeichnest, liegt eindeutig an DEINEN Verständnisproblemen und daran, dass ich gerade versuche (für mich Selbstverständliches) auch für Lieschen Müller verständlich zu erklären.
Außer DIR hat bisher NIEMAND derartige Defizite "festgestellt" - weder Fachleute, noch Laien, die in den entsprechenden Foren "unterwegs" sind.
Die Probleme liegen dann wohl doch eher bei dir!
Selina hat geschrieben:(19 Oct 2018, 12:26) Das mag in deiner "scientific community" alles ganz gut laufen. Im öffentlichen Diskurs mit völlig unterschiedlich gebildeten, unterschiedlich motivierten und politisch unterschiedlich denkenden Teilnehmern gelten andere Regeln. Regel Nummer eins: Den anderen immer so ernst nehmen wie sich selbst und vor allem, den anderen niemals für dümmer halten, als man es selbst ist :D
Nein, da gelten keine anderen Regeln!
1. nehme ich mein Gegenüber ernst - anderfalls würde ich gar nicht erst anfangen zu diskutieren

2. haben mangelndes Fachwissen/Fachkenntnisse nichts mit Dummheit zu tun, sondern sind schlicht und ergreifend mangelnde Kenntnisse! Ich kann nun mal bei einem "gut durchmischten Publikum" KEINE Fachkenntnisse voraussetzen und MUSS entsprechend ausführlich erläutern.
Selina hat geschrieben:(19 Oct 2018, 12:26)Im Übrigen: Ich erwähnte diese Kommunikations-Schwierigkeiten von Wissenschaftlern auch nur deshalb, weil sich da die Gender Studies nicht besonders negativ hervortun damit, sondern, weil das in allen Wissenschaftsbereichen der Fall ist.
Gender Studies sind immer noch keine Wissenschaften, sondern Ideologie und gerade die kommen extrem verschwurbelt und verquast daher!
Selina hat geschrieben:(19 Oct 2018, 12:26)Aha. Und nur, weil du keinen kennst, gibt es die von mir beschriebenen Zustände nicht? Alles klar :D
Es gibt sie nicht mehr!
Und wenn, dann gehören immer zwei dazu - einer der die "Vorherrschaft"/Dominanz für sich beansprucht und einer der sich unterordnet.
Daraus lassen sich jedoch KEINE allgemein gültigen gesellschaftlichen Verhältnisse ableiten!
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Oct 2018, 12:34)

Nein - Hetero- und Homosexualität haben nichts, aber auch gar nichts mit gesellschaftlichen Bedingungen zu tun!
Sie sind rein biologisch bedingt!
KEIN MENSCH kann sich seine sexuelle Identität oder sexuelle Orientierung aussuchen und/oder verändern!
Ebensowenig haben Frauen- und Familienpolitik etwas etwas mit dem Geschlecht eines Menschen und/oder dessen sexueller Identität oder Orientierung zu tun.
Und das Geschlecht eines Menschen hat auch absolut nichts - GAR NICHTS - mit gesellschaftlichen Verhältnissen zu tun.
Da besteht KEIN Zusammenhang - GAR KEINER!
Geschlecht, Geschlechtsidentität, sexuelle Orientierung sind Biologie - gesellschaftliche Verhältnisse und Bedingungen sind Soziologie/Politologie. Beide stehen in KEINEM (kausalen) Zusammenhang.
Das ist der typische Genderquatsch!
Nein, ist es nicht. Beispiel: Ein homosexuell orientierter Mensch kann sich unter bestimmten guten Bedingungen und Verhältnissen frei, selbstbestimmt und ohne Diskriminierung entfalten, aber unter anderen Umständen und Verhältnissen könnte er das nicht. Im Gegenteil, unter bestimmten Umtänden drohten demselben homosexuell orientierten Menschen Verfolgung, Haft und sogar Folter. Bei heterosexuellen Frauen und Männern ist das ebenso. Die freie Entfaltung des Menschen ist immer an die jeweiligen Verhältnisse gebunden. Und es spielt eine große Rolle, ob das freie, liberale und wirklich demokratische Verhältnisse sind oder etwa Verhältnisse, in denen Unterdrückung und Diskriminierung herrschen.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Oct 2018, 12:58)

Du magst dich in Kommunikationstechniken auskennen, aber von wissenschaftlicher Methode hast du keine Ahnung!
Und NEIN - wissenschaftliche Publikationen müssen NICHT von Lieschen Müller - ohne jegliche Vorkenntnis - verstanden werden!
Der "Nichtfachmann" = interessierte Laie HAT Vorkenntnisse und versteht die Publikationen (innerhalb bestimmter Grenzen.
Quod erat demonstrandum. Ich hab nichts dergleichen geschrieben. Und wie ich oben schon sagte: Zuerst erfassen und verstehen, was der andere sagt, dann erst antworten.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(19 Oct 2018, 13:04)

Quod erat demonstrandum. Ich hab nichts dergleichen geschrieben. Und wie ich oben schon sagte: Zuerst erfassen und verstehen, was der andere sagt, dann erst antworten.
Doch hast du und zwar genau hier:
"Der jeweilige Wissenschaftler ist nur so gut, wie gut er auch dem Nichtfachmann (nicht nur innerhalb der "scientific community") seine Themen und Forschungen erläutern kann. Das ist quasi eine Art Lackmustest für sein Denken, ob das klar und strukturiert genug ist."
Wissenschaftliche Publikationen richten sich i.d.R an Wissenschaftler und nicht an "Nichtfachleute"
Du solltest mal eine wissenschaftliche Publikation von Aveni zur Maya-Astronomie lesen, da verstehst DU nur noch Bahnhof!
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(19 Oct 2018, 13:00)

Nein, ist es nicht. Beispiel: Ein homosexuell orientierter Mensch kann sich unter bestimmten guten Bedingungen und Verhältnissen frei, selbstbestimmt und ohne Diskriminierung entfalten, aber unter anderen Umständen und Verhältnissen könnte er das nicht. Im Gegenteil, unter bestimmten Umtänden drohten demselben homosexuell orientierten Menschen Verfolgung, Haft und sogar Folter. Bei heterosexuellen Frauen und Männern ist das ebenso. Die freie Entfaltung des Menschen ist immer an die jeweiligen Verhältnisse gebunden. Und es spielt eine große Rolle, ob das freie, liberale und wirklich demokratische Verhältnisse sind oder etwa Verhältnisse, in denen Unterdrückung und Diskriminierung herrschen.
Es besteht immer noch KEIN kausaler Zusammenhang zwischen Geschlecht, Geschlechtsidentität oder sexueller Orientierung und gesellschaftlichen Verhältnissen!
Es besteht ein kausaler Zusammenhang zwischen Ideologien/Glaubensvorstellungen und herrschenden gesellschaftlichen Verhältnissen. Ideologien/Glaubensvorstellungen bestimmen das Regelwerk einer Gesellschaft und wie diese mit abweichenden Verhaltensmustern und/oder sexuellen Orientierungen umgeht.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Oct 2018, 12:58)

Was du als "Probleme, klar und verständlich zu kommunizieren" bezeichnest, liegt eindeutig an DEINEN Verständnisproblemen und daran, dass ich gerade versuche (für mich Selbstverständliches) auch für Lieschen Müller verständlich zu erklären.
Außer DIR hat bisher NIEMAND derartige Defizite "festgestellt" - weder Fachleute, noch Laien, die in den entsprechenden Foren "unterwegs" sind.
Die Probleme liegen dann wohl doch eher bei dir!
Erstens schreiben wir hier schon ein wenig länger über dieses Gender-Thema als erst seit gestern, und da kann ich mit Fug und Recht sagen, dass da von dir schon durchaus einige völlig "verschwurbelte" langatmige Erörterungen kamen, wo man den Eindruck hatte, du hälst deine Mitdiskutanten allesamt für blöd. Das ist bei dir nicht immer so und hat offenbar - wie bei jedem - auch was mit Tagesform zu tun. Dennoch: Die Grundprinzipien der Kommunikation "Augenhöhe, Respekt, Verstehen und Zulassen der Argumente des anderen" sollten schon gewahrt bleiben.

Und zweitens: Ich selbst verstehe die Gedanken von dir schon alle, auch wenn du wirklich schwer etwas auf den Punkt bringen kannst und man manches zweimal lesen muss. Zumal dein Grundton ja nun nicht gerade so einladend ist, dass man gerne und geduldig bis zum Schluss weiterliest. Der Witz ist nur: Ich sehe das meiste, was du hier seit Monaten (oder Jahren? :D ) erläuterst, eben anders. Das schreibe ich dann natürlich auch, worauf meistens eine Riesenschimpf-Kanonade deinerseits folgt. Kommunikation geht echt anders. Und dass das die User, die mit dir inhaltlich d'ac­cord sind, natürlich nicht so sehen und sie keinerlei Probleme mit deinen Beiträgen haben, das ist ja nun klar :D
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Oct 2018, 13:19)

Doch hast du und zwar genau hier:
"Der jeweilige Wissenschaftler ist nur so gut, wie gut er auch dem Nichtfachmann (nicht nur innerhalb der "scientific community") seine Themen und Forschungen erläutern kann. Das ist quasi eine Art Lackmustest für sein Denken, ob das klar und strukturiert genug ist."
Wissenschaftliche Publikationen richten sich i.d.R an Wissenschaftler und nicht an "Nichtfachleute"
Du solltest mal eine wissenschaftliche Publikation von Aveni zur Maya-Astronomie lesen, da verstehst DU nur noch Bahnhof!
Mit dem Lackmustest ist natürlich gemeint: Über das rein wissenschaftliche Schreiben und Kommunizieren hinaus gehend (= zusätzlich) ständig erproben und testen, ob man als Wissenschaftler schwierigste Sachverhalte klar und verständlich erläutern kann. Nur das war gemeint. Dem unterziehen sich aber viele nicht mehr (oder sie taten es noch nie). Und so entsteht das Fachchinesisch und die hölzerne unverständliche Sprache. Und ja, das sollte man in jedem Falle lernen zu vermeiden. Ja, und sogar auch den Wissenschaftskollegen gegenüber.
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Dark Angel
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(19 Oct 2018, 13:38)

Mit dem Lackmustest ist natürlich gemeint: Über das rein wissenschaftliche Schreiben und Kommunizieren hinaus gehend (= zusätzlich) ständig erproben und testen, ob man als Wissenschaftler schwierigste Sachverhalte klar und verständlich erläutern kann. Nur das war gemeint. Dem unterziehen sich aber viele nicht mehr (oder sie taten es noch nie). Und so entsteht das Fachchinesisch und die hölzerne unverständliche Sprache. Und ja, das sollte man in jedem Falle lernen zu vermeiden. Ja, und sogar auch den Wissenschaftskollegen gegenüber.
Diese Vorstellung erweist sich deshalb als Utopie, weil die Forschungsbereiche immer differenzierter und spezieller werden - insbesondere in den Naturwissenschaften. Dort werden die "schwierigsten Sachverhalte" in Form von Gleichungen ausgedrückt - da ist nix mit "klar und verständlich" erläutern, da kann nur noch grob umrissen werden.
Genau aus diesem Grund schrieb ich:
"Du solltest mal eine wissenschaftliche Publikation von Aveni zur Maya-Astronomie lesen, da verstehst DU nur noch Bahnhof!"
Und ich könnte erweitern - lies die wissenschaftliche Publikation von Prof Schlosser zur astronomischen Ausrichtung der Kreisgrabenanlage Goseck - dito!
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(19 Oct 2018, 13:31)

Erstens schreiben wir hier schon ein wenig länger über dieses Gender-Thema als erst seit gestern, und da kann ich mit Fug und Recht sagen, dass da von dir schon durchaus einige völlig "verschwurbelte" langatmige Erörterungen kamen, wo man den Eindruck hatte, du hälst deine Mitdiskutanten allesamt für blöd. Das ist bei dir nicht immer so und hat offenbar - wie bei jedem - auch was mit Tagesform zu tun. Dennoch: Die Grundprinzipien der Kommunikation "Augenhöhe, Respekt, Verstehen und Zulassen der Argumente des anderen" sollten schon gewahrt bleiben.
Tja Selina - das mit Augenhöhe funktioniert nur, wenn der Gegenüber sich inhaltlich mit Argumenten auseinander setzt und selbst auch Argumente hat, die dazu taugen die eigenen Argumente zu widerlegen. Da ist bei dir leider Fehlanzeige, weil von dir nur argumentum ad hominem, Strohmannargumente und Argument "Schuld durch Zugehörigkeit" kommen.
Ich weiß nicht wie oft ich den Unterschied zwischen Individualrecht (Gleichberechtigung) und Bevorzugung aufgrund Gruppenzugehörigkeit/Gruppenrecht (Gleichstellung) erläutert habe - wird nicht zur Kenntnis genommen - im Gegenteil.
Die Liste ließe sich endlos fortsetzen.
Selina hat geschrieben:(19 Oct 2018, 13:31)Und zweitens: Ich selbst verstehe die Gedanken von dir schon alle, auch wenn du wirklich schwer etwas auf den Punkt bringen kannst und man manches zweimal lesen muss. Zumal dein Grundton ja nun nicht gerade so einladend ist, dass man gerne und geduldig bis zum Schluss weiterliest. Der Witz ist nur: Ich sehe das meiste, was du hier seit Monaten (oder Jahren? :D ) erläuterst, eben anders. Das schreibe ich dann natürlich auch, worauf meistens eine Riesenschimpf-Kanonade deinerseits folgt. Kommunikation geht echt anders. Und dass das die User, die mit dir inhaltlich d'ac­cord sind, natürlich nicht so sehen und sie keinerlei Probleme mit deinen Beiträgen haben, das ist ja nun klar :D
Sorry, wenn ich da meine Zweifel habe, dass du tatsächlich verstehst. Sollte das tatsächlich so sein, verstehst du es hervorragend, das zu verbergen.
Ich schreibe, dass wissenschaftliche Methode nichts mit politischer Verortung rechts oder links zu tun hat (andere User tun das übrigens auch) und dir fällt nichts besseres ein, als ganze Zeitungsrtikel per copy 'n' paste entgegen zu setzen.
Diskussion mit eigenen Argumenten sieht anders aus.
Es ist eben KEIN Witz, dass ich mich mit meiner Kritik an Gender Studies eben NICHT auf das beschränke, was in Zeitungen seht, sondern mich mit den Publikationen der "Zunft" selbst auseinander gsetzt und festgestellt habe, dass die sich wirklich nur gegenseitig zitieren und nur aufeinander verweisen. Interdisziplinär, Kenntnisnahme der Erkenntnisse anderer Fachrichtungen - insbesondere der Naturwissenschaften - sieht anders aus. Gender Studies weisen zu deutlich die Merkmale einer Ideologie mit absolutem Wahrheitsanspruch auf.
Zudem wird nur zu deutlich, dass es dabei NICHT um die Veränderung/Verbesserung gesellschaftlicher Verhältnisse und Strukturen geht, sondern um deren Zerstörung. Angebliche - noch vorhandene - "strukturelle Diskriminierung" der Frau soll durch Diskriminierung des Mannes ersetzt werden. Ein Begriff wurde dazu auch schon gefunden ==>positive Diskriminierung.
Selbst freiwillige selbstbestimmte Entscheidungen von Frauen mit Priorität von Kind(er) und Familie werden als Frauendiskriminierung stilisiert.
Entsprechend wird in der verlinkten Dissertation auch bedauernd festgestellt - da ja bereits die biologische Funktion der Frau bei der Reproduktion eine Diskriminierung darstellt - dass sich die Frauen der "zweiten Frauenbewegung" nicht Mutterschaft prinzipiell ablehnten, sondern "nur" für sexuelle Selbstbestimmung und selbstbestimmte Mutterschaft kämpften.
Die Gender"forscher" blenden vollkommen aus, dass eine Gesellschaft nur dann Bestand und Zukunft hat, wenn entsprechend viele Kinder geboren werden - und das Erhaltungsniveau liegt nun mal bei 2,1 Kindern pro Frau im gebärfähigen Alter.
Nach Lesart der Gender"forscher" ist aber gerade die Mutterschaft ganz schlimme Frauendikriminierung - weil ja Frau und Mutter sein zusammen gehören. Dass Mann und Vater sein, genauso zusammen gehören, wird ausgeblendet.
Wenn Mutterschaft als "strukturelle Diskriminierung" der Frau bezeichnet wird, die es zu beseitigen gilt, liegt es mehr als nur nahe, dass Gender"forscher" auch die Familie als solche zerstören wollen.
Darüber kann auch kein Geschwätz von "Vielfalt" hinweg täuschen.
Familie ist etwas anderes als "mehrere Menschen, die aus einem Kühlschrank essen" - ja da bin ich klaschisch - Familie bedeutet Zusammenhalt, füreinander einstehen, sich aufeinander verlassen können, sich gegenseitig helfen und Familie besteht (für mich) aus Vater-Mutter-Kind(ern ggf sogar noch aus Großeltern und Enkeln.
Und ich bin ehrlich - Alleinerziehende mit Kind(ern) sind für mich keine richtige Familie und noch viel weniger erstrebenswert.
Studien zeigen, dass "Scheidungskinder" oft psychisch auffällig und zunehmend beziehungsunfähig sind.
Es spricht absolut nichts dagegen, dass auch Homosexuelle Kinder adoptieren und aufziehen, wird dieses dadurch die Heimerziehung erspart.
Gender"forscher" sollten allerdings bei ihrer Bejubelei der Patchwork- und Regenbogenfamilien", dass die Kinder, die Homosexuelle adoptieren können von einem Mann gezeugt und einer Frau geboren und zur Adoption freigegeben werden müssen.
In den Augen der "Gender"forscher" ist die Frau als Gebärmaschine wahrscheinlich weniger diskriminierend, als die Frau als Mutter.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Fliege »

Skeptiker hat geschrieben:(19 Oct 2018, 09:16)
Genau da hatte ich geschaut, aber Deine Aussage ...
... nicht gefunden. Gibt es noch eine andere Stelle im Grundgesetz die das besagen würde, oder handelt es sich einfach um eine Interpretation deinerseits?
Willst du mich veräppeln?
Wenn du nicht verstehst, was GG-Artikel 6 besagt, lese dich in Literatur ein.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Fliege »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Oct 2018, 10:37)
Ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass Gender"forscher" mit "sozialem Geschlecht" etwas anderes, aber was das sein soll, erschließt sich mir nicht.
Die jeweilige soziale Stellung von Mann und Frau hat sich in den verschiedenen Gesellschaften/Kulturen mehrfach gewandelt bzw war/ist in den verschiedenen Gesellschaften/Kulturen unterschiedlich, so dass da keine Verallgemeinerung vorgenommen werden kann.
Ich möchte es so sagen:
Genderologen würden mit dem Begriff "Gender" = "soziales Geschlecht" gern dieses oder jenes zum Ausdruck bringen, doch tatsächlich sprechen sie über das, was man "Geschlechterbilder", "Geschlechterrollen" oder "Rollenbilder" nennt. Genderologen stellen sich nämlich das Leben als Theateraufführung vor (so wie es sich Derridada vorgestellte), wobei jeder das sei, was seiner Rolle entspreche, die er sich aussuche und spiele, oder kurz gesagt: Sein ist Gespielt-Sein. (Das funktionert analog zu Esse est percipi von Berkeley, wobei unter Philosophen klar ist, dass Berkeley da bloß Bullshit fabrizierte.)
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Zunder »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Oct 2018, 10:39)

Sorry, aber der (ursprüngliche) Sinn der Ehe IST die Reproduktionsgemeinschaft und die gemeinsame Aufzucht und die gemeinsame Sorge für den Nachwuchs.
Quatsch.
Die Reproduktion war noch nie von der Institution Ehe abhängig. Die Ehe ist ein ausschließlich soziales Konstrukt.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Vongole »

Zunder hat geschrieben:(19 Oct 2018, 18:10)

Quatsch.
Die Reproduktion war noch nie von der Institution Ehe abhängig. Die Ehe ist ein ausschließlich soziales Konstrukt.
Und ein juristisches. Dass sich diese Erkenntnis durchsetzte, machte die Ehe für alle möglich.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Fliege »

Zunder hat geschrieben:(19 Oct 2018, 18:10)
Quatsch.
Die Reproduktion war noch nie von der Institution Ehe abhängig. Die Ehe ist ein ausschließlich soziales Konstrukt.
Warum drehst du Dark Angel das Wort im Mund herum? Er hat nämlich nicht gesagt, dass Reproduktion vom Institut der Ehe abhängig sei. Bei "Zunder" mag man zwar gern an "Strohmann" denken, doch das ist kein anständiger Grund, ein Strohmann-Fehlargument zu bringen.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Oct 2018, 16:13)

Tja Selina - das mit Augenhöhe funktioniert nur, wenn der Gegenüber sich inhaltlich mit Argumenten auseinander setzt und selbst auch Argumente hat, die dazu taugen die eigenen Argumente zu widerlegen. Da ist bei dir leider Fehlanzeige, weil von dir nur argumentum ad hominem, Strohmannargumente und Argument "Schuld durch Zugehörigkeit" kommen.
Ich weiß nicht wie oft ich den Unterschied zwischen Individualrecht (Gleichberechtigung) und Bevorzugung aufgrund Gruppenzugehörigkeit/Gruppenrecht (Gleichstellung) erläutert habe - wird nicht zur Kenntnis genommen - im Gegenteil.
Die Liste ließe sich endlos fortsetzen.


Sorry, wenn ich da meine Zweifel habe, dass du tatsächlich verstehst. Sollte das tatsächlich so sein, verstehst du es hervorragend, das zu verbergen.
Ich schreibe, dass wissenschaftliche Methode nichts mit politischer Verortung rechts oder links zu tun hat (andere User tun das übrigens auch) und dir fällt nichts besseres ein, als ganze Zeitungsrtikel per copy 'n' paste entgegen zu setzen.
Diskussion mit eigenen Argumenten sieht anders aus.
Es ist eben KEIN Witz, dass ich mich mit meiner Kritik an Gender Studies eben NICHT auf das beschränke, was in Zeitungen seht, sondern mich mit den Publikationen der "Zunft" selbst auseinander gsetzt und festgestellt habe, dass die sich wirklich nur gegenseitig zitieren und nur aufeinander verweisen. Interdisziplinär, Kenntnisnahme der Erkenntnisse anderer Fachrichtungen - insbesondere der Naturwissenschaften - sieht anders aus. Gender Studies weisen zu deutlich die Merkmale einer Ideologie mit absolutem Wahrheitsanspruch auf.
Zudem wird nur zu deutlich, dass es dabei NICHT um die Veränderung/Verbesserung gesellschaftlicher Verhältnisse und Strukturen geht, sondern um deren Zerstörung. Angebliche - noch vorhandene - "strukturelle Diskriminierung" der Frau soll durch Diskriminierung des Mannes ersetzt werden. Ein Begriff wurde dazu auch schon gefunden ==>positive Diskriminierung.
Selbst freiwillige selbstbestimmte Entscheidungen von Frauen mit Priorität von Kind(er) und Familie werden als Frauendiskriminierung stilisiert.
Entsprechend wird in der verlinkten Dissertation auch bedauernd festgestellt - da ja bereits die biologische Funktion der Frau bei der Reproduktion eine Diskriminierung darstellt - dass sich die Frauen der "zweiten Frauenbewegung" nicht Mutterschaft prinzipiell ablehnten, sondern "nur" für sexuelle Selbstbestimmung und selbstbestimmte Mutterschaft kämpften.
Die Gender"forscher" blenden vollkommen aus, dass eine Gesellschaft nur dann Bestand und Zukunft hat, wenn entsprechend viele Kinder geboren werden - und das Erhaltungsniveau liegt nun mal bei 2,1 Kindern pro Frau im gebärfähigen Alter.
Nach Lesart der Gender"forscher" ist aber gerade die Mutterschaft ganz schlimme Frauendikriminierung - weil ja Frau und Mutter sein zusammen gehören. Dass Mann und Vater sein, genauso zusammen gehören, wird ausgeblendet.
Wenn Mutterschaft als "strukturelle Diskriminierung" der Frau bezeichnet wird, die es zu beseitigen gilt, liegt es mehr als nur nahe, dass Gender"forscher" auch die Familie als solche zerstören wollen.
Darüber kann auch kein Geschwätz von "Vielfalt" hinweg täuschen.
Familie ist etwas anderes als "mehrere Menschen, die aus einem Kühlschrank essen" - ja da bin ich klaschisch - Familie bedeutet Zusammenhalt, füreinander einstehen, sich aufeinander verlassen können, sich gegenseitig helfen und Familie besteht (für mich) aus Vater-Mutter-Kind(ern ggf sogar noch aus Großeltern und Enkeln.
Und ich bin ehrlich - Alleinerziehende mit Kind(ern) sind für mich keine richtige Familie und noch viel weniger erstrebenswert.
Studien zeigen, dass "Scheidungskinder" oft psychisch auffällig und zunehmend beziehungsunfähig sind.
Es spricht absolut nichts dagegen, dass auch Homosexuelle Kinder adoptieren und aufziehen, wird dieses dadurch die Heimerziehung erspart.
Gender"forscher" sollten allerdings bei ihrer Bejubelei der Patchwork- und Regenbogenfamilien", dass die Kinder, die Homosexuelle adoptieren können von einem Mann gezeugt und einer Frau geboren und zur Adoption freigegeben werden müssen.
In den Augen der "Gender"forscher" ist die Frau als Gebärmaschine wahrscheinlich weniger diskriminierend, als die Frau als Mutter.
Der erste Abschnitt deiner Antwort ist ein Paradebeispiel für deine Arroganz und dein nicht vorhandenes Kommunikations-Vermögen. Kapier doch einfach mal: Du musst mir nichts erklären. Ich brauche keinen Unterricht von dir. Andere auch nicht. Bleib mal schön gelassen. Du schreibst immer irgendwas auf, legst es den Leuten in den Mund, als hätten sie es so gesagt, nur, um dann dagegen argumentieren zu können. Verrückt. Du brauchst diese selbstgeschaffene Spiegelung deiner Ansichten offenbar, um dozieren zu können. All das hat aber nichts mit mir und mit dem zu tun, was ich zum Thema sagte und zitierte. Kleiner Tipp: Sieh das Ganze doch einfach mal als sich gegenseitig ergänzende Argumentationen an und gehe nicht immer davon aus, dass du andere belehren musst oder dass auf jedes deiner Argumente nun unbedingt immer und in jedem Fall eingegangen werden muss. Das macht keiner. Man geht auf Argumente des anderen ein, wenn sie einen interessieren, reizen, weiterbringen, nicht weil es irgendeine Pflicht dazu gibt. Und noch etwas: Nicht nur du hast Wissen, Erfahrungen, Ansichten, Meinungen. Andere selbstverständlich auch.

Und was die Copy-and-paste-Sache anbelangt: Ich hab durchaus schon des Öfteren meine Meinung zum Thema geschrieben. Kein Wunder, wir haben es ja auch schon vor Monaten rauf und runter diskutiert. Und wenn ich dann schon mal so einen langen Text zitiere, dann deshalb, weil ich weiß, dass verlinkte Pressebeiträge nur sehr selten wirklich angeklickt werden, solange nur der Link da steht. Und weil es durchaus statthaft und sinnvoll ist, Texte und Leute zu zitieren, die all das vorher Diskutierte treffend zusammenfassen und bündeln. Mitunter besser, als es jeder andere kann in dem Moment. Einfach, weil sie wirklich zu Hause sind in der Thematik. Deshalb zitiert man ja auch. Aber ich gebe zu: Ich sollte kürzer zitieren und dann eben hoffen, dass der betreffende Link doch angeklickt wird. Gerade bei dieser Problematik hier sollte man des Öfteren genau die Leute sprechen lassen, die sich mit dem Diskussionsgegenstand am besten auskennen. Und wie man gut sehen kann, haben diese Argumente ja auch voll ins Schwarze getroffen. Und was die so genannte Verortung Links-Mitte-Rechts anbelangt: Du bist hier in einem politischen Forum. Und selbstverständlich werden da alle besprochenen Themen durch die User entsprechend der eigenen Wissens- und Erfahrungswelt und entsprechend der eigenen politischen Sozialisation beleuchtet und diskutiert. Logisch.

Inwieweit du dich - wie du schreibst - mit der Materie wirklich auseinandergesetzt hast, weiß ich nicht. Behaupten kann man viel, wenn der Tag lang ist. Du kannst mich jedenfalls mit alledem, was du kommentierst, nach wie vor nicht überzeugen. Und dass es dir eigentlich um eine vermeintliche "Diskriminierung des Mannes" geht, ist mir schon die ganze Zeit klar. Das hat sicher persönliche Ursachen, dass du solche fragwürdigen Theorien aufstellst. Schon seltsam, zumal du ja vorgibst, selbst eine Frau zu sein. Und bei Frauen sollte man schon von Haus aus einen gewissen Kenntnisstand zur Problematik Frau-Sein, Frauenpolitik, Frauendiskriminierung, Gleichstellung, Chancengleichheit voraussetzen. Außerdem ist allgemein bekannt, dass sich die Fälle von echter Männerdiskriminierung in einem überschaubaren marginalen Bereich bewegen. Damit baut die Neue Rechte (deren Theorien du oft vertrittst, siehe Diskussion über kulturelle Identität und Verschleierung und vieles weitere mehr) einen Popanz auf. Der Hintergrund: Das konservative Ideal der Vater-Mutter-Kind-Familie soll unbedingt hochgehalten werden. Der Witz dabei: Niemand will denjenigen, die in dieser alten traditionellen Familienart ihr Seelenheil finden, etwas wegnehmen. Ich schon gar nicht. Dieses Familienmodell gehört einfach mit dazu zur Vielfalt an Lebensmodellen, zu denen selbstverständlich auch Patchwork-Familien, Mann-Mann-Kind- und Frau-Frau-Kind-Familien sowie auch allein erziehende Väter und Mütter mit Kindern und Kinderlose gehören. Alles ist möglich. Alles gehört dazu. Die Mehrzahl der Leute wird vermutlich nach wie vor an der Vater-Mutter-Kind-Familie festhalten, was doch auch völlig ok ist. Aber zu einer bunten vielfältigen Gesellschaft gehören halt auch alle anderen Formen des Zusammenlebens und jede dieser Formen hat ihre Daseinsberechtigung. Das ist so und das bleibt auch so.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Dark Angel »

Zunder hat geschrieben:(19 Oct 2018, 18:10)

Quatsch.
Die Reproduktion war noch nie von der Institution Ehe abhängig. Die Ehe ist ein ausschließlich soziales Konstrukt.
Da steht ursprüngliche Sinn der Ehe und NICHT, dass Reproduktion von der Institution Ehe abhängig ist!
Aber ganz nebenbei - bis ins Zeitalter der Aufklärung war die Ehe, die Voraussetzung/Grundbedingung für Familiengründung UND damit für die Reproduktion. Nur wer nachweisen konnte, dass er fähig ist, eine Familie zu versorgen, durfte eine Ehe eingehen.
Und das wiederum bedeutet, dass Reproduktion sehr wohl mit Ehe in Zusammenhang steht bzw von Ehe abhängig war.
Dabei ist es vollkommen wurscht, ob die Instiutuion Ehen ein soziales Konstrukt ist oder nicht. Der Staat ist als Organisations- und Verwaltungsform auch ein soziales Konstrukt und dennoch hat sich jeder an geltende Regeln und Gesetze zu halten.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Stoner »

Zunder hat geschrieben:(19 Oct 2018, 18:10)

Quatsch.
Die Reproduktion war noch nie von der Institution Ehe abhängig. Die Ehe ist ein ausschließlich soziales Konstrukt.
Der User Dark Angel hatte geschrieben:
Sorry, aber der (ursprüngliche) Sinn der Ehe IST die Reproduktionsgemeinschaft und die gemeinsame Aufzucht und die gemeinsame Sorge für den Nachwuchs.
Weshalb sollte Ihr Argument der Ehe als soziales Konstrukt nun diesen Gedanken zu einem falschen machen? Der User hätte auch schreiben können:

"Sorry, aber der (ursprüngliche) Sinn des sozialen Konstrukts Ehe IST (war) die Reproduktionsgemeinschaft und die gemeinsame Aufzucht und die gemeinsame Sorge für den Nachwuchs."

Davon ist selbstverständlich nicht die Reproduktion abhängig, was auch gar nicht zur Debatte stand, aber ein soziales Konstrukt muss ja einen Sinn haben, auf einen Zweck abzielen, oder? Und einer könnte sein, die Reproduktion zu kontrollieren und unter einen moralischen Hut zu bringen, wozu die Ehe historisch gesehen ein wichtiges Werkzeug gewesen war. Das soziale Konstrukt Ehe ermöglicht(e) es beispielsweise einerseits, die Reproduktion unter den Vorbehalt des Konstrukts zu stellen, andererseits hatte man auch zu jedem Kind immer auch einen identifizierbaren Vater (heute würde ein DNA-Test genügen). Und viele andere Dinge mehr, aber Reproduktion stand bei diesem Konstrukt eben immer im Mittelpunkt (außer bei der Josefsehe).

Wobei völlig unklar bleibt, was das alles nun damit zu tun hat, dass angebliche Wissenschaftler umgeschriebene Führerbuch-Artikel akzeptieren. Das deutet doch darauf hin, dass die Prämissen und die Wahrheitsbegriffe so konstruiert sind, dass alles, was dem Duktus bestimmter Jargonvorgaben und bestimmten Signalbegriffen folgt, darunter subsumierbar ist. In diesem Sinne, wie bereits gesagt, ist auch der Mensch nur ein soziales Konstrukt, und die Erde kann auch ein Würfel werden.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Zunder »

Vielleicht sollten sich einige User mal Gedanken darüber machen, was der Sinn der Vokabel "Sinn" ist.

Der Sinn einer Institution besteht ja wohl darin, einen Zweck zu erfüllen. Und wenn der Zweck der Ehe darin bestehen soll, eine Reproduktionsgemeinschaft zu bilden, setzt das voraus, daß die Ehe die Bedingung zur Reproduktion darstellt. Blöderweise kennt die Biologie gar keine Ehe. Und die Menschheit hat sich doch tatsächlich über ein bißchen mehr als zwei oder drei Generationen fortgepflanzt, ohne überhaupt eine Vorstellung davon zu haben, was Ehe sein könnte.

Die Ehe ist eine juristisch definierte und gesellschaftlich anerkannte Lebensgemeinschaft. Und zwar vollkommen unabhängig von der Reproduktion.
Wenn also die Ehe von der Reproduktion unabhängig ist, kann die Reproduktion auch nicht der Sinn der Ehe sein.

Dieses Gelaber von der Reproduktionsgemeinschaft ist genau der biologistische Schwachsinn, den Ulrich Kutschera verbreitet.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Selina »

Zunder hat geschrieben:(19 Oct 2018, 19:54)

Vielleicht sollten sich einige User mal Gedanken darüber machen, was der Sinn der Vokabel "Sinn" ist.

Der Sinn einer Institution besteht ja wohl darin, einen Zweck zu erfüllen. Und wenn der Zweck der Ehe darin bestehen soll, eine Reproduktionsgemeinschaft zu bilden, setzt das voraus, daß die Ehe die Bedingung zur Reproduktion darstellt. Blöderweise kennt die Biologie gar keine Ehe. Und die Menschheit hat sich doch tatsächlich über ein bißchen mehr als zwei oder drei Generationen fortgepflanzt, ohne überhaupt eine Vorstellung davon zu haben, was Ehe sein könnte.

Die Ehe ist eine juristisch definierte und gesellschaftlich anerkannte Lebensgemeinschaft. Und zwar vollkommen unabhängig von der Reproduktion.
Wenn also die Ehe von der Reproduktion unabhängig ist, kann die Reproduktion auch nicht der Sinn der Ehe sein.

Dieses Gelaber von der Reproduktionsgemeinschaft ist genau der biologistische Schwachsinn, den Ulrich Kutschera verbreitet.
Du sagst es. Den Mann kann man einfach nicht ernst nehmen. Ein Biologist reinsten Wassers. Und homophob bis unter die Halskrause. Selten solche abstrusen und hasserfüllten Dinge gelesen. So was nennt sich Wissenschaftler.

Zitat:

Ulrich Kutschera ist Professor für Evolutionsbiologie an der Uni Kassel - und für gezielte Provokationen bekannt. Die Genderforschung hält er für die Spinnerei einer "feministischen Sekte", der sich der Wissenschaftsbetrieb widerspruchslos ergebe. Und schwule oder lesbische Lebensgemeinschaften sind für ihn nur "sterile Erotikduos ohne Reproduktionspotenzial". Im übrigen sei generelle Homophobie, also die Ablehnung von Homosexuellen, "instinktiv" und damit natürlich. So äußerte sich Kutschera im Interview mit der erzkonservativen Webseite kath.net, nachdem der Bundestag Anfang Juli die Öffnung der Ehe für alle beschlossen hatte. Er sehe, so der Kasseler Professor, durch das Adoptionsrecht für Homosexuelle "staatlich geförderte Pädophilie und Kindesmissbrauch auf uns zukommen".

http://www.spiegel.de/lebenundlernen/un ... 58757.html
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(19 Oct 2018, 19:01)

Der erste Abschnitt deiner Antwort ist ein Paradebeispiel für deine Arroganz und dein nicht vorhandenes Kommunikations-Vermögen. Kapier doch einfach mal: Du musst mir nichts erklären. Ich brauche keinen Unterricht von dir. Andere auch nicht. Bleib mal schön gelassen. Du schreibst immer irgendwas auf, legst es den Leuten in den Mund, als hätten sie es so gesagt, nur, um dann dagegen argumentieren zu können. Verrückt. Du brauchst diese selbstgeschaffene Spiegelung deiner Ansichten offenbar, um dozieren zu können. All das hat aber nichts mit mir und mit dem zu tun, was ich zum Thema sagte und zitierte. Kleiner Tipp: Sieh das Ganze doch einfach mal als sich gegenseitig ergänzende Argumentationen an und gehe nicht immer davon aus, dass du andere belehren musst oder dass auf jedes deiner Argumente nun unbedingt immer und in jedem Fall eingegangen werden muss. Das macht keiner. Man geht auf Argumente des anderen ein, wenn sie einen interessieren, reizen, weiterbringen, nicht weil es irgendeine Pflicht dazu gibt. Und noch etwas: Nicht nur du hast Wissen, Erfahrungen, Ansichten, Meinungen. Andere selbstverständlich auch.
Ich will nicht belehren! Das einzige was ich will, ist dass sich inhaltlich mit meinen Argumenten auseinander gesetzt wird und diese ggf genauso inhaltlich widerlegt werden.
Da kommt aber nix - außer dem ewigen Mantra "Kritik an Gender Studies ist rääächts" als Totschlagargument. Genau das nennt man Immunisierung gegen Kritik.
Selina hat geschrieben:(19 Oct 2018, 19:01)]Und was die Copy-and-paste-Sache anbelangt: Ich hab durchaus schon des Öfteren meine Meinung zum Thema geschrieben. Kein Wunder, wir haben es ja auch schon vor Monaten rauf und runter diskutiert. Und wenn ich dann schon mal so einen langen Text zitiere, dann deshalb, weil ich weiß, dass verlinkte Pressebeiträge nur sehr selten wirklich angeklickt werden, solange nur der Link da steht. Und weil es durchaus statthaft und sinnvoll ist, Texte und Leute zu zitieren, die all das vorher Diskutierte treffend zusammenfassen und bündeln. Mitunter besser, als es jeder andere kann in dem Moment. Einfach, weil sie wirklich zu Hause sind in der Thematik. Deshalb zitiert man ja auch. Aber ich gebe zu: Ich sollte kürzer zitieren und dann eben hoffen, dass der betreffende Link doch angeklickt wird. Gerade bei dieser Problematik hier sollte man des Öfteren genau die Leute sprechen lassen, die sich mit dem Diskussionsgegenstand am besten auskennen. Und wie man gut sehen kann, haben diese Argumente ja auch voll ins Schwarze getroffen. Und was die so genannte Verortung Links-Mitte-Rechts anbelangt: Du bist hier in einem politischen Forum. Und selbstverständlich werden da alle besprochenen Themen durch die User entsprechend der eigenen Wissens- und Erfahrungswelt und entsprechend der eigenen politischen Sozialisation beleuchtet und diskutiert. Logisch.
Das ändert nichts an der Tatsache, dass es sachlicher und inhaltlicher Argumente bedarf, um Kritik als ungerechtfertigt abzuweisen.
Und NEIN - man kann eben NICHT sehen, dass die Argumente ins Schwarze getroffen haben - haben sie nämlich nicht.
Im Thread-Thema geht es nämlich immer noch darum ob Gender Studies Wissenschaft sind, nach wissenschaftlicher Methode gearbeitet wird oder ob es sich um Ideologie handelt.
Du hast bisher KEINEN Nachweis dafür gebracht, dass es sich bei Gender Studies um Wissenschaft handelt.
Im Gegenteil - Gender Studies sind ein geschlossenes Sinnsystem und Gender"forscher" arbeiten ausschließlich selbstreferentiell und genau das sind Merkmale einer Ideologie.
Ganz abgesehen davon dass die Thesen und Postulate einer Überprüfung in der Realität NICHT standhalten.
Selina hat geschrieben:(19 Oct 2018, 19:01)Inwieweit du dich - wie du schreibst - mit der Materie wirklich auseinandergesetzt hast, weiß ich nicht. Behaupten kann man viel, wenn der Tag lang ist. Du kannst mich jedenfalls mit alledem, was du kommentierst, nach wie vor nicht überzeugen. Und dass es dir eigentlich um eine vermeintliche "Diskriminierung des Mannes" geht, ist mir schon die ganze Zeit klar. Das hat sicher persönliche Ursachen, dass du solche fragwürdigen Theorien aufstellst. Schon seltsam, zumal du ja vorgibst, selbst eine Frau zu sein. Und bei Frauen sollte man schon von Haus aus einen gewissen Kenntnisstand zur Problematik Frau-Sein, Frauenpolitik, Frauendiskriminierung, Gleichstellung, Chancengleichheit voraussetzen.
Ich BIN eine Frau, das hindert mich allerdings nicht am logischen Denken und auch nicht daran, reale Diskriminierung(en) zu erkennen. Die zunehmende Diskriminierung des Mann IST real und nicht vermeintlich!
Chancengleichheit bedeutet immer noch Gleichheit der Ausgangsbedingungen und NICHT Ergebnisgleichheit.
Chancengleichheit für Frauen IST bereits gegeben - sie haben den gleichen Zugang zu Bildung wie Männer und sie haben die gleichen Entscheidungsmöglichkeiten!
NIEMAND hindert Frauen MINT-Fächer zu studieren - sie entscheiden selbst anders.
Die ganzen Gendertussies hätten doch mit guten Beispiel voran gehen können und MINT-Fächer studieren, statt es sich in den Geisteswissenschaften (einer Frauendomäne) bequem zu machen und Unsinn von sich zu geben.
Gleichstellung ist ein Gruppenrecht und bedeutet Ungleichbehandlung des Einzelnen aufgrund (seiner) Gruppenzugehörigkeit. Das wiederum bedeutet, wenn Angehörige einer Gruppe, aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit bevorzugt behandelt werden bzw Privilegien genießen, werden Angehörige einer anderen Gruppe aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit benachteiligt, diskriminiert.
Diese Ungleichbehandlung aufgrund Gruppenzugehörigkeit firmiert unter dem Begriff positive Diskriminierung und meint Maßnahmen der Bevorzugung.
Gleichberechtigung hingegen ist Individualrecht und gewährt JEDEM Menschen gleiche Rechte OHNE Ansehen seiner Gruppenzugehörigkeit.

Und wenn du noch so oft von Frauendiskriminierung faselst, wiederholst damit nur die Falschbehauptungen der Gender"forscher". Diese Frauendiskriminierung gibt es NICHT!

Selina hat geschrieben:(19 Oct 2018, 19:01)Außerdem ist allgemein bekannt, dass sich die Fälle von echter Männerdiskriminierung in einem überschaubaren marginalen Bereich bewegen. Damit baut die Neue Rechte (deren Theorien du oft vertrittst, siehe Diskussion über kulturelle Identität und Verschleierung und vieles weitere mehr) einen Popanz auf. Der Hintergrund: Das konservative Ideal der Vater-Mutter-Kind-Familie soll unbedingt hochgehalten werden. Der Witz dabei: Niemand will denjenigen, die in dieser alten traditionellen Familienart ihr Seelenheil finden, etwas wegnehmen. Ich schon gar nicht. Dieses Familienmodell gehört einfach mit dazu zur Vielfalt an Lebensmodellen, zu denen selbstverständlich auch Patchwork-Familien, Mann-Mann-Kind- und Frau-Frau-Kind-Familien sowie auch allein erziehende Väter und Mütter mit Kindern und Kinderlose gehören. Alles ist möglich. Alles gehört dazu. Die Mehrzahl der Leute wird vermutlich nach wie vor an der Vater-Mutter-Kind-Familie festhalten, was doch auch völlig ok ist. Aber zu einer bunten vielfältigen Gesellschaft gehören halt auch alle anderen Formen des Zusammenlebens und jede dieser Formen hat ihre Daseinsberechtigung. Das ist so und das bleibt auch so.
1. bewegen sich die Fälle von Männerdiskriminierung NICHT im überschaubaren marginalen Bereich, sondern sind allgegenwärtig.
Der Mann - insbesondere der heterosexuelle weiße Mann - ist (neben Naturwissenschaften) das Feindbild Nr.1 in den Gender Studies.

2. hat kulturelle Identität nichts, aber auch GAR NICHTS mit rääächts zu tun.
Ich verweise in diesem Zusammenhang noch einmal auf die Habilitationsschrift des Verfassungsrichters Prof. Dr. Arnd Uhle!

3. können immer noch nur Mann und Frau miteinander Nachwuchs haben - ergo ist die Vater-Mutter-Kind(er)-Familie die normale Familie. Normal deshalb, weil die am häufigsten auftretende Form der Familie (etwa 78% aller Familien)!

Und nochmal Ausnahmen/Abweichungen vom Normalen bedeuten KEINE Vielflalt!
Vielfalt bedeutet immer noch mit etwa gleicher Häufigkeit auftretend!
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Dark Angel »

Zunder hat geschrieben:(19 Oct 2018, 19:54)

Vielleicht sollten sich einige User mal Gedanken darüber machen, was der Sinn der Vokabel "Sinn" ist.

Der Sinn einer Institution besteht ja wohl darin, einen Zweck zu erfüllen. Und wenn der Zweck der Ehe darin bestehen soll, eine Reproduktionsgemeinschaft zu bilden, setzt das voraus, daß die Ehe die Bedingung zur Reproduktion darstellt. Blöderweise kennt die Biologie gar keine Ehe. Und die Menschheit hat sich doch tatsächlich über ein bißchen mehr als zwei oder drei Generationen fortgepflanzt, ohne überhaupt eine Vorstellung davon zu haben, was Ehe sein könnte.
NIEMAND hat behauptet, dass Ehe etwas mit Biologie zu tun hätte, ändert aber nichts an der Tatsache, dass der ursprüngliche Sinn der Ehe eine Reproduktionsgemeinschaft ist.
Und Ehe gibt es länger als du denkst - sehr viel länger!
Ehe als Reproduktionsgemeinschaft sagt zunächst GAR NICHTS über die Form der Ehe aus und auch nichts über die geltenden Regeln. Es sagt nur etwas darüber aus, dass Menschen schon sehr früh Regeln kannten, auch Regeln die Reproduktion betreffend.
Zunder hat geschrieben:(19 Oct 2018, 19:54)Die Ehe ist eine juristisch definierte und gesellschaftlich anerkannte Lebensgemeinschaft. Und zwar vollkommen unabhängig von der Reproduktion.
Wenn also die Ehe von der Reproduktion unabhängig ist, kann die Reproduktion auch nicht der Sinn der Ehe sein.
Das ist die Ehe heute, war sie jedoch nicht immer.
Und nochmal die Ehe (in welcher Form auch immer) war Voraussetzung/Bedingung für Reproduktion, dass sich Individuen überhaupt reproduzieren durften!
Spätestens seit Homo sapiens sapiens (wenn nicht schon früher) kannten Menschen Regeln für die Reproduktion - die haben eben NICHT wild durcheinander gevögelt!
Zunder hat geschrieben:(19 Oct 2018, 19:54)Dieses Gelaber von der Reproduktionsgemeinschaft ist genau der biologistische Schwachsinn, den Ulrich Kutschera verbreitet.
Nööö das wird dir auch jeder Archäologe erklären, nur mit etwas anderen Worten.
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Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Fliege »

Ich meine, das Eheproblem ist als Beispiel zur Erläuterung des Unterschiedes von Biologie und Biologismus eingeführt worden und sollte als eigenständiges Thema nicht hier im Thread zur neuen "Sokal"-Affäre besprochen werden.
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Stoner

Re: Neue "Sokal"-Affäre – Genderologen und Pseudo-Feministen aufs Kreuz gelegt

Beitrag von Stoner »

Zunder hat geschrieben:(19 Oct 2018, 19:54)

Vielleicht sollten sich einige User mal Gedanken darüber machen, was der Sinn der Vokabel "Sinn" ist.

Der Sinn einer Institution besteht ja wohl darin, einen Zweck zu erfüllen. Und wenn der Zweck der Ehe darin bestehen soll, eine Reproduktionsgemeinschaft zu bilden, setzt das voraus, daß die Ehe die Bedingung zur Reproduktion darstellt. Blöderweise kennt die Biologie gar keine Ehe. Und die Menschheit hat sich doch tatsächlich über ein bißchen mehr als zwei oder drei Generationen fortgepflanzt, ohne überhaupt eine Vorstellung davon zu haben, was Ehe sein könnte.

Die Ehe ist eine juristisch definierte und gesellschaftlich anerkannte Lebensgemeinschaft. Und zwar vollkommen unabhängig von der Reproduktion.
Wenn also die Ehe von der Reproduktion unabhängig ist, kann die Reproduktion auch nicht der Sinn der Ehe sein.

Dieses Gelaber von der Reproduktionsgemeinschaft ist genau der biologistische Schwachsinn, den Ulrich Kutschera verbreitet.
Es müssten sich User Gedanken machen, ob die Sonne tatsächlich nicht scheint, wenn die Feststellung, sie scheint, von einem getroffen wird, der dem Physikalismus anhängt.

Keiner hat hier nach meinem Verständnis behauptet, die Ehe sei von Reproduktion abhängig - oder woraus lesen Sie das? Die Ehe erfüllt einen ganz bestimmten sozialen Zweck, der vor allem historisch auch von starken ideologischen, machtpolitischen Überlegungen durchsetzt war. Und eine dieser Überlegungen, die bis heute natürlich nachwirkt, ist es, die Ehe als die einzig (durch Gott, eine Sitte, eine Mral etc.) legitimierte Reproduktionsgemeinschaft zu betrachten - sonst würde auch das Verhütungsverbot der katholischen Fraktion gar keinen Sinn machen.

Reproduktion ist zunächst wie Essen ein rein biologischer Vorgang, man möchte ihn aber sozial umhegen, sprich regeln, und klassischerweise war die Ehe der soziale Regelungsversuch hierzu. Dieser Blick auf die Ehe als soziales Regulativ der Reproduktion klingt im GG, das ja noch den Gottesbezug, also das Christentum in der Präambel hat, durchaus nach, auch wenn die Wirklichkeit dieses Verständnis der Ehe inzwischen überholt hat. Wer aber beim klassischen Verständnis der Kirche bleibt, wird sich vielleicht auf den kirchlichen Ursprungsgedanken zurückziehen, bei der Reproduktion als Sinn und Zweck der Veranstaltung nun einmal im Mittelpunkt stand. Allerdings würde ich doch anzweifeln, dass christliche Theologen dabei biologistisch dachten, sie wollten Biologie, das Natürliche doch im Gegenteil geradezu transzendieren und die Sache von Gott her betrachten. Oder sind Sie anderer Auffassung? Würden Sie das dem Biologismus zurechnen?
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