Gleichberechtigung und Geburtenrate

Moderator: Moderatoren Forum 8

Skeptiker

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Skeptiker »

Frank_Stein hat geschrieben:(28 Jan 2018, 22:43)
Nein .. wir haben uns schon halbiert und unser Land ist auf 80 Mio ausgerichtet.
Hab ich was verpasst? Aktuelle Bevölkerungszahl für Deutschland ist 82.5Mio (31.12.2016). Wann haben wir uns halbiert?
Frank_Stein hat geschrieben:(28 Jan 2018, 22:43)
Während die Großstädte aus allen Nähten platzen, schrumpfen die kleineren Städte und
Unternehmen wie Siemens, die die Stadt Görlitz im Stich lassen, tragen mit dazu bei,
wenn dieser Trend fortgesetzt wird.
Die Unternehmen sollten in die mittleren und kleineren Städte investieren, denn
eine Konzentration in den Großstädten schadet dem Land.
War das Thema nicht Geburtenrate? Wie sich die Bevölkerung innerhalb Deutschlands verteilt, ist doch ein ganz anderes Thema.
Benutzeravatar
Frank_Stein
Beiträge: 12256
Registriert: Di 3. Jun 2008, 17:52
user title: Noch nicht tot!

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Frank_Stein »

Tom Bombadil hat geschrieben:(28 Jan 2018, 22:48)

Doch, das wird passieren.


Das ist mir viel zu dystopisch und pessimistisch gedacht, das deutsche Vermögen ist mehr aus ausreichend, um so etwas abzufedern.


Es werden auch in Deutschland immer weiter Kinder geboren werden, die Bevölkerung kann trotzdem etwas schrumpfen, darüber muss man nicht gleich apokalyptische Urängste bekommen, wenn es zukünftig statt 80 Mio nur noch 60 Mio Deutsche gibt.
60 Mio gibt es dann, wenn die Frauen ab jetzt jeweils wieder 2,1 Kinder im Durchschnitt bekämen.
Wir liegen bei 1,4 Kindern und dass heißt, dass wir in wenigen Jahrzehnten auf 40 Mio schrumpfen.

Das Vermögen ist nur das wert, was man gegebenenfalls dafür kaufen kann. Jedes Rentensystem ist ein Umlagesystem.
Wenn das System kippt (das passiert, wenn die Babyboomer in Rente gehen), dann sind wir Griechenland ohne Sonne.
Man wird die Unternehmen nicht daran hindern können, das Land zu verlassen, wenn der Staat auf die dämliche
Idee käme, die Steuersätze anzuheben. Schau mal in die USA, was da gerade mit den Unternehmenssteuern passiert.
Es wird schwierig genug sein, die Unternehmen schon jetzt am Abwandern zu hindern. Große Märkte gibt es nämlich
auch in den USA.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
It is not racism, but pattern recognition.
Benutzeravatar
Frank_Stein
Beiträge: 12256
Registriert: Di 3. Jun 2008, 17:52
user title: Noch nicht tot!

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Frank_Stein »

Skeptiker hat geschrieben:(28 Jan 2018, 23:13)

Hab ich was verpasst? Aktuelle Bevölkerungszahl für Deutschland ist 82.5Mio (31.12.2016). Wann haben wir uns halbiert?

vergleiche einfach mal die Geburtsjahrgänge um 1965 mit denen um 2015
Wenn die Menschen, die heute über 50 sind, gestorben sind, dann haben wir die Halbierung auch
in der Gesamtzahl der Bevölkerung.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... y_2015.png

Was die Verteilung betrifft. Es geht ja auch darum, ob es überhaupt genug Platz gibt und wer in einer
Großstadt lebt, bekommt im Moment von der Schrumpfung und Überalterung nicht so viel mit.
Daher meine Empfehlung: Besucht mal die Kleinstädte in Ostdeutschland. Das sind schon jetzt
Altenheime und bald Friedhöfe.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
It is not racism, but pattern recognition.
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 72990
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Tom Bombadil »

Frank_Stein hat geschrieben:(29 Jan 2018, 00:09)

Wir liegen bei 1,4 Kindern und dass heißt, dass wir in wenigen Jahrzehnten auf 40 Mio schrumpfen.
Das ist auch nicht weiter schlimm, unsere Lebensqualität wird dann deutlich steigen.
Jedes Rentensystem ist ein Umlagesystem.
Je eher dieses Ponzi-System reformiert wird, desto besser.
Man wird die Unternehmen nicht daran hindern können, das Land zu verlassen, wenn der Staat auf die dämliche
Idee käme, die Steuersätze anzuheben.
Reisende soll man nicht aufhalten, wenn sie andere Märkte für lukrativer halten, sollen sie halt dorthin gehen. Dass du nicht auf die Idee kommst, dass die Unternehmen durch die Automatisierung exorbitant Kosten einsparen, wovon ein Teil dann an die Gesellschaft zurück fließen soll, zeigt nur deine beschränkte Weltsicht. Aber dann von "dämlich" reden :D
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27064
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Skull »

Frank_Stein hat geschrieben:(29 Jan 2018, 00:09)

60 Mio gibt es dann, wenn die Frauen ab jetzt jeweils wieder 2,1 Kinder im Durchschnitt bekämen.
Wir liegen bei 1,4 Kindern und dass heißt, dass wir in wenigen Jahrzehnten auf 40 Mio schrumpfen.
Wie kommst Du auf so eine unseriöse Zahl ?

https://www-genesis.destatis.de/genesis ... 12421-0001

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
immernoch_ratlos
Beiträge: 2344
Registriert: So 10. Apr 2016, 17:59

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von immernoch_ratlos »

Skull / Thomas und andere weniger naive Zeitgenossen, es ist Vertretern vom Schlag eines "Frank_Stein" nicht vermittelbar, was dabei tatsächlich vorgeht. Schon die mathematisch recht anspruchslosen Aufgaben - z.B. wie alt heute Fünfzigjährige bei ihrem Ableben sein werden - ist sichtlich eine Überforderung.

Vorgänge wie die "Landflucht" (75% der gesamten Bevölkerung leben in den Städten) sind ein unerklärliches Phänomen. Aus der daraus resultierenden Verlagerung wird in völlig naiver Weise auf "ausreichend Platz" für eine weitere Zunahme der Bevölkerung geschlossen. Sicher genügend Platz mag ja vorhanden sein - dumm nur - mit jedem Anwachsen einer lokalen Bevölkerung, muss selbstverständlich die gesamte Infrastruktur im selben Maß anwachsen, will man keine Verschlechterung der Verhältnisse zulassen.

Das dann jeder Zuwachs auch ein gleichermaßen höhere Möglichkeit der "sozial verträglichen" Arbeitsplätze bedingt, entgeht diesen Protagonisten des grenzenlosen Wachstums meist völlig. Wenn in Situ schon ein beträchtlicher Teil der arbeitsfähigen Bevölkerung, eben keine, sich und das soziale System erhaltende Arbeitsplätze vorfindet, wie soll das dann erst mit einer deutlich größeren Anzahl von Menschen funktionieren ?

Kennzeichnend auch die Bezeichnung "Volk", die in diesem Zusammenhang eine ganz bestimmte Gruppe der lokalen Bevölkerung meint. Die Definition, wer darunter fallen könnte, wird bewusst vermieden. "Zu nahe" am nationalsozialistischen Verständnis, wer da wohl ausschließlich gemeint sein könnte.

Es gibt längst Ergebnisse langjähriger Untersuchungen, welch fernab jeder rassistischen Betrachtungsweise nachweisen, bei heutigen Bevölkerungen ist bereits ein Maß der "Saturierung" erreicht, das JEDE weitere Nettoerhöhung zu einem ausschließlich kostenpflichtigen Zuwachs macht. Dabei ist die Herkunft dieser "Zuwächse" zunächst völlig unabhängig. Diese Kosten entstehen sowohl aus "volkseigenem" Nettovermehren, und in jedem Fall - dabei ggf. auch mit höheren Kosten verbunden, wenn der Zuwachs von "außen" kommt.

Das ist zumindest für geistig dazu Fähige, problemlos nachvollziehbar. Eine Bevölkerung wie die Deutschlands, mag ja derzeitig bei einer sehr guten Wirtschaftslage noch ohne große Probleme "handhabbar" sein, eine Garantie, das dies auch morgen noch so sei, gibt es selbstverständlich nicht. Erst recht nicht, wenn die Bevölkerung eines eben noch stabilen Staates weiter zunimmt. Beides, sowohl die "innere" als auch die von "außen" kommende dauerhafte Bevölkerungszunahme, wird innerhalb absehbarer Zeit die realen Möglichkeiten eines jeden Staates des 21. Jahrhunderts überstrapazieren.

Das uralte Märchen, mit mehr Menschen komme auch eine erhöhte Prosperität zustande, mag ja in früheren Jahrhunderten noch eine gewisse Gültigkeit gehabt haben, aber inzwischen verschleiern lediglich die globalen Aktivitäten die realistischen Verhältnisse.

Ein vernunftgeleitet, allmählicher Rückgang der dt. Bevölkerung, einhergehend mit einer gesunden Verteilung der notwendigen Altersgruppierungen ist das Ziel. Nicht dummes Geschwätz "das Volk der Deutschen" (eine sehr vage Vorstellung der Realität) drohe "auszusterben" oder wie das Nazis gerne formulieren - solle "umgevolkt" werden.

Jede Tierart, die nicht über unser vollkommen überbewerteten Verstand verfügt, passt sich ihren Umweltverhältnissen an - "so oder so". Wir haben die Wahl das selbst und ohne sehr unerfreuliche Begleitumstände selbst zu "regeln" oder es wird fraglos auf höchst natürliche Weise geregelt werden - nicht von Gott oder einer Ideologie - nein, völlig natürlich - durch massenhaftes Verhungern - dadurch dadurch begünstigte Seuchen - Wegfall / Verknappung der natürlichen Ressourcen - und oder kriegerischen Selbstzerstörung in Folge der genannten Vorgänge. Das dies bereits "umfänglich" in den sog. "unterentwickelten Ländern" geschieht, mag ja den üblichen Rassisten erfreuen, mich als schlichter Mensch macht das einfach nur nur wütend.

Na, noch immer Lust zu mehr Menschen :?: - geht doch - derzeit mit durchschnittlich 1,1% (der niedrige Wert !) in ca. 64 Jahren, also eine knappen Lebenslänge von Heute an, dürfen unsere Enkel sich dann zu ~14 Milliarden "Brüdern und Schwestern" beglückwünschen - wie schön und erfreulich "wir" uns doch vermehrt haben - ich bin höchst erfreut dies alterstechnisch nicht mehr erleben zu müssen....
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)
Benutzeravatar
Billie Holiday
Vorstand
Beiträge: 31358
Registriert: Mi 11. Jun 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Billie Holiday »

Ressourcenverbrauch, Trinkwassermangel, Umweltverschmutzung, Aussterben von Tieren und Pflanzenarten.....scheißegal, hauptsache fruchtbar sein und sich vermehren. :dead:
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
Alana4
Beiträge: 3887
Registriert: Mo 20. Feb 2012, 19:09
user title: immer mit etwas Traurigkeit
Wohnort: Großstadt

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Alana4 »

Billie Holiday hat geschrieben:(29 Jan 2018, 12:13)

Ressourcenverbrauch, Trinkwassermangel, Umweltverschmutzung, Aussterben von Tieren und Pflanzenarten.....scheißegal, hauptsache fruchtbar sein und sich vermehren. :dead:
Und Du selbst ? Kein Anteil an "Ressourcenverbrauch, Trinkwassermangel, Umweltverschmutzung, Aussterben von Tieren und Pflanzenarten" ?
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
Benutzeravatar
Billie Holiday
Vorstand
Beiträge: 31358
Registriert: Mi 11. Jun 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Billie Holiday »

Alana4 hat geschrieben:(29 Jan 2018, 12:56)

Und Du selbst ? Kein Anteil an "Ressourcenverbrauch, Trinkwassermangel, Umweltverschmutzung, Aussterben von Tieren und Pflanzenarten" ?
Ja, natürlich, oder glaubst du, ich lebe von Luft und Liebe?
Wovon werden später mal 10 oder 15 Milliarden leben? Soylent Green?
Es geht um die Zukunft, nicht um deine kleine Welt.

Du hättest ja mal auf die äußerst vernünftigen Beiträge des users immernoch_ratlos eingehen können, statt dessen kommt Bauchgefühls-Gezicke. Wie wäre es mit dem Widerlegen und Darstellen, dass trotz Wassermangel, Umweltzerstörung, Landflucht etc. es ganz supi ist, wenn möglichst viele Kinder weltweit geboren werden? Und nö, ich will es niemandem verbieten, habe nur genug Vorstellungsvermögen, wie die Erde aussehen könnte, wenn außer Massen von Menschen nicht viel anderes übrig bleibt.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
Alana4
Beiträge: 3887
Registriert: Mo 20. Feb 2012, 19:09
user title: immer mit etwas Traurigkeit
Wohnort: Großstadt

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Alana4 »

Billie Holiday hat geschrieben:(29 Jan 2018, 13:00)

Du hättest ja mal auf die äußerst vernünftigen Beiträge des users immernoch_ratlos eingehen können, statt dessen kommt Bauchgefühls-Gezicke. Wie wäre es mit dem Widerlegen und Darstellen, dass trotz Wassermangel, Umweltzerstörung, Landflucht etc. es ganz supi ist, wenn möglichst viele Kinder weltweit geboren werden? Und nö, ich will es niemandem verbieten, habe nur genug Vorstellungsvermögen, wie die Erde aussehen könnte, wenn außer Massen von Menschen nicht viel anderes übrig bleibt.
Warum sollte ich? Das machst du viel besser, in dem du immer mal "Gebärmaschine" einwirfst.

Über all das kann man reden. Bin ich die Letzte, die das abstreitet.
Mich stören eigentlich nur deine verachtenden Titulierungen von Frauen/Müttern als "Gebärmaschine".

Das ist Frauenverachtung in Reinkultur.
Wie ich überhaupt der Ansicht bin, das die schlimmsten Frauenfeinde die Frauen selbst sind.
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
Benutzeravatar
Billie Holiday
Vorstand
Beiträge: 31358
Registriert: Mi 11. Jun 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Billie Holiday »

Alana4 hat geschrieben:(29 Jan 2018, 15:43)

Warum sollte ich? Das machst du viel besser, in dem du immer mal "Gebärmaschine" einwirfst.

Über all das kann man reden. Bin ich die Letzte, die das abstreitet.
Mich stören eigentlich nur deine verachtenden Titulierungen von Frauen/Müttern als "Gebärmaschine".

Das ist Frauenverachtung in Reinkultur.
Wie ich überhaupt der Ansicht bin, das die schlimmsten Frauenfeinde die Frauen selbst sind.
Nun, auf jeden Fall werden zu viele zur Gebörmaschine degradiert. Ich verachte Frauenverachtung, nicht die Frauen, die unter solchen Umständen leben müssen. Drastische Worte stören mich weniger als die Umstände. Natürlich kann man alles durch die Blume sagen, macht es aber nicht besser.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
Frank_Stein
Beiträge: 12256
Registriert: Di 3. Jun 2008, 17:52
user title: Noch nicht tot!

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Frank_Stein »

Skull hat geschrieben:(29 Jan 2018, 07:42)

Wie kommst Du auf so eine unseriöse Zahl ?

https://www-genesis.destatis.de/genesis ... 12421-0001

mfg
indem ich die Einwanderung nicht dazu rechne, die gehört da auch nicht rein!
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
It is not racism, but pattern recognition.
Benutzeravatar
Frank_Stein
Beiträge: 12256
Registriert: Di 3. Jun 2008, 17:52
user title: Noch nicht tot!

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Frank_Stein »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(29 Jan 2018, 12:04)

Skull / Thomas und andere weniger naive Zeitgenossen, es ist Vertretern vom Schlag eines "Frank_Stein" nicht vermittelbar, was dabei tatsächlich vorgeht. Schon die mathematisch recht anspruchslosen Aufgaben - z.B. wie alt heute Fünfzigjährige bei ihrem Ableben sein werden - ist sichtlich eine Überforderung.
....
Wir schrumpfen und redest von Wachstum.
Klar doch, wenn die fehlenden Geburten durch Masseneinwanderung bzw. alte Menschen (weil wir ja älter werden) ersetzt werden, dann
gibt es auch erst einmal keine Schrumpfung, dafür haben wir dann ganz andere Probleme.

Es geht auch nicht darum, dass die Lebenserwartung steigt, dass ist auch nur ein weiteres Problem für die jungen Menschen, wenn
die Politik nicht endlich den Mut hat, die Lebensarbeitszeit der Lebenserwartung anzupassen.

Deine Wertung ist wertlos.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
It is not racism, but pattern recognition.
Benutzeravatar
Frank_Stein
Beiträge: 12256
Registriert: Di 3. Jun 2008, 17:52
user title: Noch nicht tot!

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Frank_Stein »

Billie Holiday hat geschrieben:(29 Jan 2018, 15:51)

Nun, auf jeden Fall werden zu viele zur Gebörmaschine degradiert. Ich verachte Frauenverachtung, nicht die Frauen, die unter solchen Umständen leben müssen. Drastische Worte stören mich weniger als die Umstände. Natürlich kann man alles durch die Blume sagen, macht es aber nicht besser.
Mutter sein ist der wichtigste Job, den es in diesem Land gibt. Das gilt es einmal anzuerkennen, statt es abzuwerten!
Dazu gehört dann vor allem auch die Erziehung der Kinder.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
It is not racism, but pattern recognition.
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27064
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Skull »

Frank_Stein hat geschrieben:(29 Jan 2018, 18:08)

indem ich die Einwanderung nicht dazu rechne, die gehört da auch nicht rein!
Aha...

Und das Bundesamt für Statistik geht dann also von 25 - 45 Millionen Einwanderen
... in ihren Modellrechnungen aus ? :D

Was rechnet da jemand so wie Du ? :?:

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27064
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Skull »

Frank_Stein hat geschrieben:(29 Jan 2018, 18:15)

Mutter sein ist der wichtigste Job, den es in diesem Land gibt.
Also ist Vater sein ... weniger wichtig ?

Und ich wusste gar nicht, das Eltern zu sein, neuerdings...in diesem Land...ein Job ist. :?:

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Benutzeravatar
Billie Holiday
Vorstand
Beiträge: 31358
Registriert: Mi 11. Jun 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Billie Holiday »

Frank_Stein hat geschrieben:(29 Jan 2018, 18:15)

Mutter sein ist der wichtigste Job, den es in diesem Land gibt. Das gilt es einmal anzuerkennen, statt es abzuwerten!
Dazu gehört dann vor allem auch die Erziehung der Kinder.
Empfangen und gebären kann jede Frau, soweit es keine körperlichen Einschränkungen gibt. Es ist keine Kunst, kein Wunder und kein Mysterium. Die Natur hat das so eingerichtet, wie bei den Söugetieren. Nichts besonderes.
Wichtig ist, was die Eltern draus machen, wenn das Kind geboren ist. Einen anständigen Menschen auf den Rest der Menschheit loszulassen, das ist die Herausforderung.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
Frank_Stein
Beiträge: 12256
Registriert: Di 3. Jun 2008, 17:52
user title: Noch nicht tot!

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Frank_Stein »

Skull hat geschrieben:(29 Jan 2018, 18:26)

Aha...

Und das Bundesamt für Statistik geht dann also von 25 - 45 Millionen Einwanderen
... in ihren Modellrechnungen aus ? :D

Was rechnet da jemand so wie Du ? :?:

mfg
Du musst die ca. 20 Mio Einwanderer dazu rechnen, die schon da sind
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
It is not racism, but pattern recognition.
Benutzeravatar
Frank_Stein
Beiträge: 12256
Registriert: Di 3. Jun 2008, 17:52
user title: Noch nicht tot!

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Frank_Stein »

Billie Holiday hat geschrieben:(29 Jan 2018, 18:40)

Empfangen und gebären kann jede Frau, soweit es keine körperlichen Einschränkungen gibt. Es ist keine Kunst, kein Wunder und kein Mysterium. Die Natur hat das so eingerichtet, wie bei den Söugetieren. Nichts besonderes.
Wichtig ist, was die Eltern draus machen, wenn das Kind geboren ist. Einen anständigen Menschen auf den Rest der Menschheit loszulassen, das ist die Herausforderung.
Beides, Bedenke, dass die Frau mit jeder Geburt ein gesundheitliches Risiko eingeht.
Dieser Mut und diese Hingabe sind Eigenschaften, die ich bei den Müttern bewundere.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
It is not racism, but pattern recognition.
Benutzeravatar
Frank_Stein
Beiträge: 12256
Registriert: Di 3. Jun 2008, 17:52
user title: Noch nicht tot!

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Frank_Stein »

Skull hat geschrieben:(29 Jan 2018, 18:28)

Also ist Vater sein ... weniger wichtig ?

Und ich wusste gar nicht, das Eltern zu sein, neuerdings...in diesem Land...ein Job ist. :?:

mfg
Es ist ein Job, nur dass der in Euro nicht so gut bezahlt wird :(
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
It is not racism, but pattern recognition.
Benutzeravatar
Billie Holiday
Vorstand
Beiträge: 31358
Registriert: Mi 11. Jun 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Billie Holiday »

Frank_Stein hat geschrieben:(29 Jan 2018, 18:56)

Du musst die ca. 20 Mio Einwanderer dazu rechnen, die schon da sind
In Deutschland hat es immer Zuwanderung gegeben. Guck dir u.a. den Ruhrpott an. Es war nicht zu unserem Nachteil.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
Billie Holiday
Vorstand
Beiträge: 31358
Registriert: Mi 11. Jun 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Billie Holiday »

Frank_Stein hat geschrieben:(29 Jan 2018, 18:57)

Beides, Bedenke, dass die Frau mit jeder Geburt ein gesundheitliches Risiko eingeht.
Dieser Mut und diese Hingabe sind Eigenschaften, die ich bei den Müttern bewundere.
Was für ein Kitsch.

Die Natur hat uns den Instinkt mitgegeben, unser Kind zu lieben und zu schützen, anders wäre es undenkbar. Und um ein Baby zu haben, muß man halt empfangen und dann gebären, noch geht es nicht anders. Es ist eine ganz normale, natürliche Angelegenheit, die nicht romantisiert werden muß.

Meine Güte, als nächstes schlägst du noch die Wiedereinführung des Mutterverdienstkreuzes vor. :dead:
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
immernoch_ratlos
Beiträge: 2344
Registriert: So 10. Apr 2016, 17:59

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von immernoch_ratlos »

Frank_Stein hat geschrieben:Du musst die ca. 20 Mio Einwanderer dazu rechnen, die schon da sind
woher stammt nun diese "alternative Wahrheit" :?: Präzise und damit nachprüfbar für welche Zeitspanne.

"Bedenke :p " das Du nicht allein hier bist - es gibt noch ausreichend Kritiker hier, die gern bereit sind entweder dazu zu lernen oder aber Dir Deinen Unsinn nachzuweisen.

Meine "stille Bewunderung" gilt, mit welcher Penetranz längst gegenteilig bewiesenes hier immer wieder auftaucht. :thumbup:
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)
Benutzeravatar
Frank_Stein
Beiträge: 12256
Registriert: Di 3. Jun 2008, 17:52
user title: Noch nicht tot!

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Frank_Stein »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(29 Jan 2018, 19:33)

woher stammt nun diese "alternative Wahrheit" :?: Präzise und damit nachprüfbar für welche Zeitspanne.

"Bedenke :p " das Du nicht allein hier bist - es gibt noch ausreichend Kritiker hier, die gern bereit sind entweder dazu zu lernen oder aber Dir Deinen Unsinn nachzuweisen.

Meine "stille Bewunderung" gilt, mit welcher Penetranz längst gegenteilig bewiesenes hier immer wieder auftaucht. :thumbup:
habe mal kurz bei google-Suche
Demografie Migration Deutschland
eingegeben und das war eines der oberen Treffer
https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten ... lob=poster

Der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund nimmt weiter mehr zu, vor allem bei den unter 40-Jährigen.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
It is not racism, but pattern recognition.
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 72990
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Tom Bombadil »

Frank_Stein hat geschrieben:(29 Jan 2018, 22:16)

Der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund nimmt weiter mehr zu, vor allem bei den unter 40-Jährigen.
Und? Ist das schlimm? Können das keine "guten" Deutschen sein?
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 27064
Registriert: Do 12. Apr 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Skull »

Frank_Stein hat geschrieben:(29 Jan 2018, 18:56)

Du musst die ca. 20 Mio Einwanderer dazu rechnen, die schon da sind
Verstehe den Hinweis nicht.

Oder willst Du etwa ausdrücken, das wir derzeit 20 Millionen Deutsche haben, die keine Deutschen sind. :?:

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
immernoch_ratlos
Beiträge: 2344
Registriert: So 10. Apr 2016, 17:59

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von immernoch_ratlos »

Also ich glaube ich verstehe ihn schon - habe aber doch noch einige Fragen :

@Frank_Stein

Wurde der Ariernachweis inzwischen wieder - nun aber flächendeckend - eingeführt ?

Diesmal nicht nur auf die überlebende handvoll Juden bezogen, sondern gleich auf alles was solchen offensichtlichen Rassenkomikern ggf. "undeutsch" vorkommt.

Müssen sich auch all die polenstämmigen Kowalskis & Co im wunderschönen Ruhrgebiet, die aus F eingewanderten Hugenotten usw. , nun ernste Sorgen wegen Ausbürgerung machen :?:

Wovor würdest Du werter Frank_Stein denn "haltmachen", wenn diese "Rassenideologie" wieder eingeführt würde - 20 Millionen da muss doch eine Begründung her. Schlimm, all diese Leute wagen es sich mitten in "unserem dt. Land" weiter zu reproduzieren. Sollte man da nicht schnellstens auf erweiterte "Nürnberger Gesetze" zurückgreifen :?:

Zusatzfrage, kann da überhaupt noch von "Gleichberechtigung" die Rede sein ?
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)
Benutzeravatar
Provokateur
Beiträge: 12535
Registriert: Sa 3. Jan 2015, 16:44
user title: Alpha by choice&Liberalpatriot
Wohnort: जर्मनी

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Provokateur »

Überall diese "de Maizeres", "Lafontaines" und gar "Sarrazins" (<-- Nachfahre eines "Beutetürken", d.h. Migrationshintergrund!!!!11elf!).

Alle ausbürgern, die sind völlig unwichtig.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
twitter.com/Provokateur_Tom
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 21966
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Dark Angel »

Frank_Stein hat geschrieben:(29 Jan 2018, 18:15)

Mutter sein ist der wichtigste Job, den es in diesem Land gibt. Das gilt es einmal anzuerkennen, statt es abzuwerten!
Dazu gehört dann vor allem auch die Erziehung der Kinder.
Seit wann ist "Mutter sein" ein Job? Mit anderen Worten: für dich beschränkt sich die Daseinsberechtigung von Frauen darauf, möglichst viele Kinder zu gebären, sich ausschließlich um diese zu kümmern und sich aus der Berufstätigkeit fern zu halten.
Aus welcher Gruft bist du denn gekrochen?
Heute entscheiden Frauen selbstbestimmt ob, wann und wieviele Kinder sie haben wollen und für sie ist es eine Selbstverständlichkeit, dass auch Väter sich um Kindererziehung und Haushalt kümmern. Nennt sich Beziehung auf Augenhöhe.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 21966
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Dark Angel »

Frank_Stein hat geschrieben:(29 Jan 2018, 18:57)

Beides, Bedenke, dass die Frau mit jeder Geburt ein gesundheitliches Risiko eingeht.
Dieser Mut und diese Hingabe sind Eigenschaften, die ich bei den Müttern bewundere.
Was für ein Unsinn!
Richtig ist, jede Schwangerschaft und jede Geburt birgt gesundheitliche Risiken. Dennoch haben Schwangerschaft und Geburt nicht mit Mut und/oder Hingabe zu tun. Fortpflanzung ist schlicht und ergreifend ein Grundmerkmal/eine Grundeigenschaft des Lebens.
Gilt für alle Lebewesen.
Dass für Menschen insbesondere die Geburt mit besonderen Risiken behaftet ist, liegt am aufrechten Gang und dem anatomischen Kompromiss den "die Evolution" eingehen musste.
Menschen (Frauen) bekommen Kinder, weil sie sich ein emotionales Bedürfnis befriedigen - zumindest ist das in fortschrittlichen Ländern so, wo Frauen selbstbestimmt entscheiden können ob, wann und wie oft sie schwanger werden.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
Hyde
Beiträge: 1226
Registriert: Di 14. Jun 2016, 18:15

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Hyde »

Frank_Stein hat geschrieben:(28 Jan 2018, 12:19)

es gab einen Hinweis eines Artikels darüber, dass mehr Gleichberechtigung zu einer höheren Geburtenrate führt.
Jetzt könnte man sich die Frage stellen, ob umgekehrt eine hohe Geburtenrate Auskunft darüber gibt,
wie gleichberechtigt eine Gesellschaft ist.
Wenn das so wäre, dann wäre Deutschland wohl eines der Schlusslichter und das auch innerhalb der westlichen
Industrieländer und vor allem dann, wenn man die Zuzügler noch herausrechnen würde.
Man muss schon Länder mit ähnlichem Wohlstand miteinander vergleichen.
Und wenn man sich beispielsweise die westliche Wohlstandsgesellschaft anschaut, dann wird eins deutlich: je gleichberechtigter Frauen in den Arbeitsmarkt integriert sind, umso HÖHER sind die Geburtenraten.

Was die Berufskarriere angeht, sind Frauen in den USA, in Frankreich, in Großbritannien oder in Nordeuropa wesentlich weiter als man hierzulande ist - und überall dort ist die Geburtenrate auch wesentlich höher.

In den Ländern hingegen, in denen Frauen auf dem Arbeitsmarkt hinterherhinken (z.B. Italien, Spanien, Portugal, Japan) ist die Geburtenrate auch extrem niedrig.

Der Grund dafür ist ja offensichtlich: Das schlechte Image von Kindern (und somit die Weigerung, eigene Kinder zu bekommen) entsteht dann, wenn ein Kind als Hindernis auf dem Karriereweg wahrgenommen wird. Dann verzichtet man lieber auf Kinder.
Nur die Länder, die es schaffen, eine hohe (Voll-)Erwerbsbeteiligung von Frauen zu ermöglichen, wo also Kinder keine Karrierekiller sind, nur diese Länder haben die Chance auf eine hohe Geburtenrate.

Wer das nicht schafft, der endet wie Italien, Japan und Co - kaum Bock auf Kinder, extrem geringe Geburtenraten.

Leute wie du, die einem veralteten Familien - und Rollenbild nachhängen, sind Schuld an der niedrigen Geburtenrate in Deutschland.
Charles
Beiträge: 1124
Registriert: Fr 17. Apr 2015, 19:29

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Charles »

Hyde hat geschrieben:(06 Feb 2018, 02:07)
Man muss schon Länder mit ähnlichem Wohlstand miteinander vergleichen.
Und wenn man sich beispielsweise die westliche Wohlstandsgesellschaft anschaut, dann wird eins deutlich: je gleichberechtigter Frauen in den Arbeitsmarkt integriert sind, umso HÖHER sind die Geburtenraten.

Was die Berufskarriere angeht, sind Frauen in den USA, in Frankreich, in Großbritannien oder in Nordeuropa wesentlich weiter als man hierzulande ist - und überall dort ist die Geburtenrate auch wesentlich höher.
In den USA ist die Geburtenrate in den einzelnen Bundesstaaten sehr unterschiedlich.

https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_U ... n_2013.svg

Man kann also gar nicht sagen, dass die Geburtenrate in "den USA" hoch ist. In Staaten wie New York, Oregon oder Kalifornien hast du eine ähnlich niedrige Geburtenrate wie in Deutschland. In Staaten wie Utah, South und North Dakota, Nebraska, Kansas, Okalhoma und Texas hast du eine sehr viel höhere Geburtenrate.
Benutzeravatar
Hyde
Beiträge: 1226
Registriert: Di 14. Jun 2016, 18:15

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Hyde »

Scharfe Kritik an italienischer "Geburten-Kampagne"

Gesundheitsministerin Beatrice Lorenzin ruft "Fruchtbarkeitstag" aus. Kritik von Frauenverbänden – Renzi distanziert sich

Rom – Eine Kampagne des italienischen Gesundheitsministeriums zur Geburtenförderung hat eine hitzige Diskussion in Italien ausgelöst. Im Rahmen der Kampagne wurden in Medien Werbungen geschaltet, mit denen junge Italienerinnen animiert werden, Kinder zur Welt zu bringen.

„Junge Eltern, der beste Weg, kreativ zu sein!" oder "Beeile dich, warte nicht auf den Storch!" ist auf einem Plakat zu lesen, mit dem junge Frauen aufgerufen werden, mit einer Schwangerschaft nicht zu lange zu warten. "Schönheit bleibt, Fruchtbarkeit nicht" wird im Rahmen der Kampagne auf die "biologische Uhr" der Frauen hingewiesen.

Gesundheitsministerin Beatrice Lorenzin erklärte den 22. September zum "Fruchtbarkeitstag". An diesem Tag sollen hochkarätige Konferenzen zum Thema Fortpflanzung organisiert werden. "Unser Ziel ist, die Öffentlichkeit für das Problem der Unfruchtbarkeit zu sensibilisieren, die bereits viele Paare betrifft. Wir finanzieren keine Kampagne für Geburten, sondern zur Bekämpfung der Unfruchtbarkeit, das ein Problem für die öffentliche Gesundheit darstellt und sowohl Männer wie auch Frauen betrifft", kommentierte die Ministerin.
https://mobil.derstandard.at/2000043734 ... -Regierung



Hier mal ein Beispiel für die schwachsinnige Geburtenpolitik in Italien. Vollkommen nutzlos, irgendwelche „Aufrufe“ oder „Imagekampagnen“ an die Bevölkerung zu richten, sie mögen doch bitte mehr Kinder kriegen. Als wäre das eine Frage von Werbekampagnen. Als wäre bei Italienern der grundsätzliche natürliche Kinderwunsch niedriger als bei den geburtenstarken Franzosen oder Norwegern oder Schweden. Das ist doch überhaupt nicht das Problem. Unter ähnlichen Bedingungen kriegen die Menschen alle ähnlich viel Kinder, egal ob sie Italiener oder Isländer sind. Aber es geht darum, auch die entsprechenden Bedingungen zu schaffen, anstatt einfach lächerliche Werbeanzeigen zu schalten, wo man die Frauen an ihre „Mutterpflicht“ erinnert. Und das wirklich Wichtige, nämlich eben die Rahmenbedingung für mehr Geburten zu schaffen (Kleinkinderbetreuung, Ganztagsschulen, steuerliche Anreize, Elterngeld, familienfreundliche Unternehmenspolitik, ...), diese Dinge geht Italien nicht an. Stattdessen klammert sich Italien an ein längst nicht mehr praktizierbares Ideal von der guten, gebärfreudigen Hausfrauenmutter.

Mit diesen überholten konservativen Vorstellungen verhindert die italienische Politik, dass mehr Kinder geboren werden (letztes Jahr ca 450.000 Geburten bei ca 650.000 Sterbefällen, das muss man sich mal vorstellen) und verspielt die Zukunft des Landes.

Wenigstens ist Deutschland mittlerweile nach Jahrzehnten verfehlter Geburtenpolitik mittlerweile auf dem richtigen Weg bei diesem Thema. Hier wurden jahrzehntelang ähnlich unverzeihliche Fehler gemacht wie in Italien, mit den entsprechenden negativen Langzeitfolgen, die uns die nächsten 100 Jahre beschäftigen werden.
immernoch_ratlos
Beiträge: 2344
Registriert: So 10. Apr 2016, 17:59

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von immernoch_ratlos »

Tja Hyde - egal warum man "mehr Geburten fordert" und wie man das zu erreichen gedenkt - und lenkt - über die Notwendigkeit permanenten Wachstums in einer Welt, die sich in knapp 150 Jahren "global" von ehemals 1 Milliarde auf das mehr als 7fache im 21. Jahrhundert hast Du und leider nicht nur Du, wenig nachgedacht.

Warum ist die Menschheit davor - all die Jahrhunderte vor ~1800 nicht in Gefahr gewesen "auszusterben" - Gründe dafür hätte es reichlich gegeben. Nun da all diese Gründe weitgehend durch bessere Nahrungsversorgung, Technologie, Hygiene und medizinischen Fortschritt, als erledigt gelten dürfen, hat diese Masse eine eigene, schädliche Dynamik entwickelt, die eigentlich nur durch vernünftige Reduzierung auf den durchaus lebenswerten Stand um 1800, wirksam bekämpft werden kann. Wohl verstanden mit den eben genannte Segnungen des 19. und 20. Jahrhunderts.

Was nicht nur Du und jede Menge andere eben nicht begreifen, ist eine notwendige allgemeine Renaissance auf die "Belegungsstärke" vor der mörderischen globalen menschlichen Bevölkerungsentwicklung. Was sprich eigentlich dagegen, wenn sich gerade in den entwickelten Ländern, die Bevölkerung auf ein dem "Stand heutiger Technik", auch "bevölkerungstechnisch" anpasst ?

Wer braucht - (in D) - auf einem kleineren Territorium als 1871 - mit damals um die 46 Millionen Einwohnern - heute 82 Millionen Einwohner ?

Worin mag der Sinn einer solch großen Bevölkerung liegen, denen "untenrum" längst alle Arbeitsplätze verlorengegangen sind, welche die Industrialisierung bis in die ~80er noch beschäftigen konnte - und längst nicht mehr benötigt ?

Nun einfach hirn- und sinnlos "weiterzuwachsen" - weil bei einem natürlichen Schrumpfungsprozess, selbstverständlich mehr Alte im Überhang sterben - soll vernünftig und rational sein ? Ich "vermute mal" Frauen, welche frei aber auch rational über ihren natürlichen Wunsch auf eigene Kinder entscheiden "dürfen" und dabei nicht von männlicher Dummheit behindert werden, entscheiden sich für das in dieser Lage genau richtige - ihre reproduktiven Kapazitäten nicht "voll auszuschöpfen" und sich zu gegebener Zeit wieder dem "Erhaltungsmodus" der ja die Anzahl der Elternpersonen - traditionell Frau plus Mann = 2 ! plus des Korrektionsfaktors von 0,1 "Kinder" umfasst, zu nähern.

Das dies wieder rational und emotional "vernünftig sein wird, hängt schlicht davon ab, ob die Altersstruktur einer Bevölkerung "stimmig" ist oder eben nicht. Was die sog. "entwickelten Länder" negativ auszeichnet, ist der hohe Anteil von Alten, welche die immer weniger werdenden produktiv tätigen "Jungen" mit ihren vollkommen normalen Bedürfnissen belastet.

Daran werden all die "Goodies" welche Frauen zu einer höheren Reproduktion anleiten sollen, nichts ändern. Das Ungleichgewicht zwischen den existierenden Altersgruppen wird schlicht und einfach an die "Enkel" weitergereicht - leider nicht nur das - sondern, durch "positives" Wachstum jenseits der "Null" wird auf einer extrem hohen Basis, auch bei einem geringen Wachstum, die nächste Verdoppelung angesteuert. Es tut mir leid, aber wer meint Mathematik "wunschgemäß" verbiegen zu können, hat die naturgesetzlichen Zusammenhänge entweder nicht begriffen oder noch dümmer, möchte sie einfach mal so ignorieren.

So gesehen - wie sollte man es anders sehen, als mit Rationalität in der Betrachtung - ist das Verhalten der reproduktionsfähigen Frauen in allen entwickelten Staaten, vollkommen natürlich. Da Kinderwunsch und rationale Betrachtung keineswegs sich immer die Waage halten, kann jeder, der seinen Verstand zu nutzen weiß, nur höchst erfreut sein, das diese heilsame und höchst vernünftige Entscheidung, die Folge einer stetigen "Normalisierung" überhaupt zustande kommt.

Das der Staat seinen Nachwuchs fördert - nicht die Zahl der Kinder - halte ich für selbstverständlich. Es ist typisch für diese "immer mehr Wachstumsorgie", dass dabei immer mehr Individuen auf der Strecke bleiben. Wer es nicht sicher und als normalen Vorgang ansieht, Frauen, die Kinder haben, als wertvollen Teil einer Gesellschaft zu sehen und nur um sie zu höherer "Produktivität" zu animieren, die "Haltungsbedingungen" verbessern möchte, hat absolut nix begriffen.

Das D (und andere) mit ihren Bevölkerungsstrukturen noch im 19. Jahrhundert hängengeblieben sind, ist kein vernünftiger Grund dies quasi "endlos" fortschreiben zu wollen. Ob das mal bis in den Gehirnwindungen ankommt, dass alle Berechnungen, die von eine positiven Nettofaktor (ein Prozentsatz !) einhergehen, immer der nächsten Verdoppelung "zustreben" ? Gemessen an der "jüngeren Geschichte" der letzten zweitausend Jahre, kann so etwas nicht vernünftig sein.

Schon + 0,1% als DURCHSCHNITTLICHER Zuwachs auf die Basis von derzeit 82 Millionen Einwohnern auf dem Territorium der Bundesrepublik Deutschland würde bedeuten, die vorhandenen Ressourcen im Jahr 2718 für dann "mal eben" 164 Millionen Menschen ausreichen müssen. Zum Vergleich, hätte man zu den selben Bedingungen 1800 damit begonnen, wären es in 2500 erst einmal 92 Millionen gewesen. Doch niemand kann das ändern, bei weiter + 0,1% als DURCHSCHNITTLICHER Zuwachs, wäre die nächste Verdoppelung eben in 3200 mit dann 184 Millionen fällig (allein in D "selbstverständlich").

Kann so eine Entwicklung irgendwie "wünschenswert" sein ? Sind wir hirnlose Bakterien, die sich solange vermehren, bis alle Ressourcen ("Wirte") völlig aufgebraucht sind ? Muss nicht jetzt etwas geschehen, was diesen unheilvollen Prozess hindert, Realität zu werden ? Wann denn, wenn nicht jetzt, wo bis auf die üblichen Idioten, Menschen mit Bildung erkennbar wird, wir nähern uns völlig sinnlos dem Punkt, wo das Individuum aller Rechte beraubt sein wird. Glaubt irgendwer, durch eine ständig wachsende Masse von Menschen bleibt Demokratie und individuelle Freiheit erhaltbar ?

Mit der Weltbevölkerung sind "wir alle" und endgültig, auf der zweiten Hälfte des Schachbretts angekommen - nun ist jede weitere Verdoppelung schlicht eine globale Katastrophe. +1,1% (die niederste internationale Annahme) bedeuten in ~64 Jahren (2082) müssen die "noch" vorhandenen Ressourcen für dann 15 Milliarden Menschen reichen. Das werden heute 10 ... 15jährige noch erleben - wenn sie es denn überleben. "Weiter so" bedeutet 30 Milliarden im Jahres des Herrn 2146 - doch bis dahin dürften die vorhandenen Ressourcen entgültig zur Neige gegangen sein. Alles was Menschen "benötigen" müsste ja wenigstens im selben Umfang "mitwachsen" - Bodenschätze - Ackerflächen - Infrastruktur usw. usf. - von den gern "übersehenen" schädlichen Einwirkungen des Menschen gleich ganz abgesehen.... :dead:

Nein, WIR müssen trotz aller damit verbundenen Probleme JETZT damit beginnen, diesen Unsinn zu beenden - gerade wegen unserer Nachkommen. Aber was soll´s, wir handeln weiter wie "Eintagsfliegen" die ca. 80 Jahre alt werden - alles nur "intelligentes design".... :(

Nun kann man hier gerne seine Augen vor all diesem verschließen - scheiß auf Mathematik - mindestens so irre, wie einfach mal auf die Schwerkraft zu scheißen - übrigens die Kraft, welche zuverlässig verhindert, das diese Scheiße zur "Quelle" zurückfindet.
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)
Charles
Beiträge: 1124
Registriert: Fr 17. Apr 2015, 19:29

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Charles »

Hyde hat geschrieben:(09 Feb 2018, 05:33)
Unter ähnlichen Bedingungen kriegen die Menschen alle ähnlich viel Kinder, egal ob sie Italiener oder Isländer sind.
In Deutschland liegt die niedrige Geburtenrate überwiegend daran, dass es kaum noch Grossfamilien gibt und Kinderreichtum als asozial gilt.
Bujard: Lange dachte man, das deutsche Problem sei ein besonders großer Anteil kinderloser Frauen. Aber das stimmt nicht. Wir haben gerade in einer Studie den kompletten Geburtenrückgang in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg genau analysiert. Dabei zeigte sich, dass er zu 68 Prozent dadurch zu erklären ist, dass größere Familien mit drei oder mehr Kindern immer seltener werden. Kinderlose sind nur für knapp 26 Prozent des Geburtenrückgangs verantwortlich.

ZEIT: Ist das eine deutsche Besonderheit?

Bujard: Ja, eindeutig. Das ist eine Frage der Kultur. In anderen Ländern werden Eltern bewundert, wenn sie viele Kinder haben. Sie können nach Skandinavien fahren, in die Vereinigten Staaten oder auch nach Frankreich: Nirgendwo gibt es ähnliche Vorbehalte gegenüber kinderreichen Familien wie bei uns.

ZEIT: Was für Vorbehalte meinen Sie?

Bujard: Wir haben junge Menschen gefragt, welchen Ruf kinderreiche Familien haben. 72 Prozent stimmten der Aussage zu, dass sie als asozial gelten. Es gibt also eine große Angst vor Stigmatisierung. Dabei sagten in der gleichen Umfrage nur acht Prozent von 5.000 Teilnehmern, dass sie persönlich so über Kinderreiche denken.
http://www.zeit.de/2016/42/demografie-d ... ssfamilien
Benutzeravatar
Hyde
Beiträge: 1226
Registriert: Di 14. Jun 2016, 18:15

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Hyde »

Charles hat geschrieben:(10 Feb 2018, 00:20)

In Deutschland liegt die niedrige Geburtenrate überwiegend daran, dass es kaum noch Grossfamilien gibt und Kinderreichtum als asozial gilt.



http://www.zeit.de/2016/42/demografie-d ... ssfamilien
Erstens kann man Familien mit 3 Kindern wohl kaum als „Großfamilie“ bezeichnen und ich kenne auch niemanden, der es „asozial“ findet, wenn jemand 3 Kinder hat.
Zweitens sind 4 oder mehr Kinder auch im Ausland die Ausnahme, das macht kaum den großen Unterschied. Viel würde es schon bringen, wenn die Hälfte der Kinderlosen wenigstens 2 Kinder hätten.
Drittens ist die Geburtenrate in Deutschland gar nicht mehr so niedrig, jedenfalls inzwischen höher als in einigen anderen Regionen (Südeuropa, Osteuropa, Ostasien). 2016 lag die Geburtenrate in Deutschland bei 1,59 - was der höchste Stand seit 1972 ist.
Ger9374

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Ger9374 »

Als eine bekannte mit Mann und 3 Kindern sich wohnlich verändern wollten, kam in der tat der
Spruch das sei assozial mit 3 Kindern von einem Vermieter!
Deutschland ist kein Kinderland !
Charles
Beiträge: 1124
Registriert: Fr 17. Apr 2015, 19:29

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Charles »

Hyde hat geschrieben:(10 Feb 2018, 01:21)
Erstens kann man Familien mit 3 Kindern wohl kaum als „Großfamilie“ bezeichnen und ich kenne auch niemanden, der es „asozial“ findet, wenn jemand 3 Kinder hat. Zweitens sind 4 oder mehr Kinder auch im Ausland die Ausnahme, das macht kaum den großen Unterschied.
Doch, in Ländern wie Frankreich gibt es wesentlich mehr Mehrkindfamilien als in Deutschland. Und die Analyse der Geburtenrückgangs in den letzten Jahrzehnten in Deutschland hat auch gezeigt, dass steigende Kinderlosigkeit zwar auch einen Anteil (ca. 25%) am gesamten Geburtenrückgang hat, aber der weitaus grössere Anteil (ca. 70%) des Geburtenrückgangs ist durch das Verschwinden der Mehrkindfamilien in Deutschland zurückzuführen. In den 50er und 60er Jahren war der Anteil der Familien mit 3 oder mehr Kindern noch doppelt so hoch wie heute.
Hyde hat geschrieben:(10 Feb 2018, 01:21)
Drittens ist die Geburtenrate in Deutschland gar nicht mehr so niedrig, jedenfalls inzwischen höher als in einigen anderen Regionen (Südeuropa, Osteuropa, Ostasien). 2016 lag die Geburtenrate in Deutschland bei 1,59 - was der höchste Stand seit 1972 ist.
1,59 ist aber immer noch eine sehr niedrige Geburtenrate. Und 1,59 ist auch nur der Bundesdurchschnitt. Es lohnt sich mal einzelne Regionen anzuschauen. Auch dazu gibt es Untersuchungen.
Die großen regionalen Unterschiede sind das Ergebnis einer breit angelegten Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB). Die Wissenschaftler Martin Bujard und Melanie Scheller haben dabei erstmals für alle 402 Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland die endgültige Geburtenrate der dort lebenden Frauen ermittelt.

Viel Nachwuchs gibt es vor allem in Regionen, die katholisch geprägt sind und in denen die Akademikerinnenquote niedrig ist. Eine große Rolle spielt aber auch der Wohnungsmarkt. So wirkt sich ein ausreichendes Angebot an großen Wohnungen deutlich positiv auf den Kinderwunsch aus.

Und auch der Heiratsmarkt ist relevant. Denn ein Männerüberschuss in einer Region lässt die Geburtenrate gleichfalls steigen. Darüber hinaus gibt es ein starkes Stadt-Land-Gefälle. Denn eine geringere Bevölkerungsdichte ist in der Regel mit einer höheren durchschnittlichen Familiengröße gekoppelt.

Eine gute Wirtschaftsentwicklung mit niedriger Arbeitslosigkeit lässt gleichfalls die Kinderzahl steigen. Und auch eine traditionelle Wirtschaftsstruktur mit einem nur kleinen Dienstleistungsanteil führt zu größeren Familien.

Generell gilt, dass Großstädte besonders niedrige Geburtenraten aufweisen. So sind große Wohnungen in den Metropolen meist Mangelware und entsprechend teuer. Zudem leben Akademikerinnen häufig wegen der besseren Berufschancen in der Stadt, was die durchschnittliche Kinderzahl dort ebenfalls drückt. Denn hierzulande bekommen hoch gebildete Frauen im Durchschnitt weniger Kinder als Frauen mit einem niedrigeren Bildungsstand.

Es sind vor allem die karriereorientierten Frauen, die es in die Städte zieht. Und in vielen Metropolen herrscht deshalb ein Überschuss an Frauen, was wiederum den Anteil der Kinderlosen unter ihnen steigen lässt.
https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... ahlen.html
immernoch_ratlos
Beiträge: 2344
Registriert: So 10. Apr 2016, 17:59

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von immernoch_ratlos »

In dieses Thema "Gleichberechtigung und Geburtenrate" kann jeder beliebiges hineininterpretieren. Nun gibt es einen Maßstab mit dem sich recht einfach Beziehungen der Länder untereinander herstellen lassen :
Gablers Wirtschaftslexikon hat geschrieben:Quelle


Fertilitätsmaße
Kurzerklärung

Fertilitätsmaße sind Verhältniszahlen zur Charakterisierung des Ausmaßes der Erneuerung einer Bevölkerung durch Geburten (Geburtenhäufigkeit). Es ist zu unterscheiden zwischen Periodenmaßen, welche Ereignisse in einem zeitlichen Querschnitt erfassen (Monat, Jahr, Jahrfünft) und Kohortenmaßen, welche Ereignisse, hier Geburten und Geborene, im Lebensverlauf von Frauen nach Gebäralter, Parität und Zeitabstand zwischen den Geburten verfolgen (Längsschnitt).

Ausführliche Erklärung

strukturieren quantitativ die Gesamtheit der Lebendgeborenen (Fertilität) nach verschiedenen Bevölkerungssegmenten zu amtlichen, wissenschaftlichen und politischen Zwecken. Fertilitätsmaße sind Verhältniszahlen zur Charakterisierung des Ausmaßes der Erneuerung (Fortpflanzung) einer Bevölkerung durch Geburten (Geburtenhäufigkeit). Es ist zu unterscheiden zwischen Periodenmaßen, welche Ereignisse in einem zeitlichen Querschnitt erfassen (Monat, Jahr, Jahrfünft) und Kohortenmaßen, welche die Ereignisse, hier Geburten und Geborene, im Lebensverlauf von Frauen verfolgen (Längsschnitt). Zu den Periodenmaßen zählen:

1. Rohe Geborenenziffer (in den Medien z.T. als Geburtenrate bezeichnet): bezieht die Zahl der Lebendgeborenen auf tausend Personen der (mittleren) Gesamtbevölkerung, die zum Großteil am Geburtenvorgang nicht beteiligt ist (Männer, Kinder, Ältere). Daher sind Maße, die auf den weiblichen Bevölkerungsteil bezogen sind, in Forschung und Vergleich aussagekräftiger.

2. Allg. Fruchtbarkeitsziffer: Lebendgeborene eines Kalenderjahres, bezogen auf tausend Frauen im Gebäralter von 15 bis 44 oder 49 Jahren.

3. Altersspezifische Geborenenziffer: Lebendgeborene eines Jahres von bestimmten Frauenjahrgängen auf tausend Frauen dieser betreffenden Frauenjahrgänge. Zusätzliche Unterscheidung:

(1) ehelich Lebendgeborene von Müttern in einem bestimmten Alter, bezogen auf Tausend der verheirateten Frauen in diesem Alter;
(2) nicht ehelich Lebendgeborene von Müttern in einem bestimmten Alter, bezogen auf Tausend der unverheirateten (ledigen, verwitweten und geschiedenen) Frauen in diesem Alter.

4. Zusammengefasste Geburtenziffer (Total Fertility Rate, TFR) (in den Medien meist als Geburtenrate bezeichnet): Summe der altersspezifischen Geborenenziffern. Sie ergeben für die gebärfähigen Frauen eines Jahres die durchschnittliche Zahl der lebendgeborenen Kinder (Deutschland 1,4 Kinder je Frau; Kenia 4,6).

In der Längsschnittbetrachtung einer Kohortenfertilität zählen die Niederkünfte bzw. Geborenen eines Frauenjahrgangs (Geburtenkohorte) bis zum Ende des Familienbildungsprozesses. Sie sind ein ideales Vergleichsinstrument für die Fertilitätsgeschichte verschiedener Geburts- oder Heiratsjahrgänge. Frauengeburtsjahrgänge zwischen 1935 und 1945 haben den Nachkriegs-Babyboom mit einer zusammengefassten Geburtenziffer von 2,5 Kindern je Frau (1965) hervorgebracht; diejenigen zwischen 1945 und 1955 bewirkten den sog. "Pillenknick" des zweiten demografischen Übergangs ab 1964.
Wer sich die Mühe macht und das umfangreiche zugängliche Material im WEB vornimmt, ist mit dem WIKI "Liste von Staaten und Territorien nach Bevölkerungsentwicklung" recht gut bedient.

Hier kann man über die vorhanden Zahlen recht interessante Schlüsse ziehen. Die "Liste" lässt sich problemlos in eine Tabellenkalkulation übertragen und mit etwas Geschick und Mühe dort weiter auswerten. Leider zum umfangreich um auch nur einen Bruchteil der so gewonnen Erkenntnisse hier vernünftig wiederzugeben. Dort findet sich auch die Fertilitätsrate aller Staaten. Nun sagt die ohne die Basis recht wenig aus. D liegt mit 1,5 (2016) über Spanien = 1,3 - Italien = 1,4 - Polen = 1,4 und unter UK = 1,8 - Frankreich 1,9. Hier habe ich nur europäische Staaten "herausgegriffen" die 1950 wenigstens 20 Millionen oder mehr Einwohner hatten. 66 Jahre später 2016 wuchsen diese ausgewählten Bevölkerungen (in Millionen) mit einem Jahresdurchschnitt von [%] (Fertilität) :

Polen 24,8 ... 2016 = 38,6 [+0,84%] (1,4)

Spanien 28,0 ... 2016 = 46,0 [+0,97] (1,3)

Italien 46,3 ... 2016 = 59,8 [+0,44] (1,4)

Frankreich 42,6 ... 2016 = 66,8 [+0,86] (1,9)

UK 50,6 ... 2016 = 65,1 [+0,43] (1,8)

Deutschland 70,0 ... 2016 = 82,3 [+0,27] entspricht einem Plus von 17,57% in 66 Jahren(1,5)

zum Vergleich :

Syrien 3,4 ... 2016 = 18,5 [+6,73] entspricht einem Plus von 444,12% - also mehr als zwei (exp.) Verdoppelungen in 66 Jahren (2,7)

Wären alle europäischen Staaten derartig stark angewachsen wie z.B. Syrien, hätten wir längst vergleichbare Bürgerkriegssituationen in den meisten europäischen Staaten. Das Verhältnis Einwohner zu verfügbaren Ressourcen (mit oder ohne Export), wäre längst unhaltbar.

Die Prognosen für D 2050 = 79,2 ... 2100 71,0 erscheinen mir wenigstens einigermaßen vernünftig. F mit 2050 = 70,6 ... 2100 74,9 wird hoffentlich die Energie aufbringen seine weiter wachsende Bevölkerung mit der notwendigen Infrastruktur + Arbeitsplätze + Ressourcen zu versorgen - gemessen an dem derzeitigen Zustand kommen mir da schon Zweifel....

Ähnliches mag ja für UK 2050 = 75,4 ... 2100 80,9 gelten, glaube kaum, dass sich die Insel bis dahin vergrößern wird.
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)
Benutzeravatar
TheManFromDownUnder
Beiträge: 11029
Registriert: Do 8. Feb 2018, 04:54
Wohnort: Queensland Australien

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Gleichberechtigung hat nichts mit Geburtenrate zu tun. Die anfaenglich gezeigte Karte ist nur insoweit aussagefaehig das in Laendern in denen es geringes Einkommen gibt und keine sozialen Leistungen die Geburtenrate hoeher ist als in Laendern mit gutet sozialer Versorgung und hoeheren Einkommen.

China das bevoelkerungsreichsteLand der Erde hat eine staatlich kontrollierte Geburtenrate was ebenfalls zu einer Verfaelschung der Statistik fuehrt.

Generell je hoeher das pro Kopf Einkommen und je hoeher die soziale Fuersorge desto geringer die Geburtenrate. Ausnahmen in stark religioes gepraegten Gesellschaften zB in moslemischen Laendern oder in Sektierer Enklaven wie Utah in den USA.

Nicht vergessen das in aermeren Laendern zB in Afrika Kinder billige Arbeitskraefte sind und eine Versicherung fuer die Eltern im Alter.
Support the Australian Republican Movement
immernoch_ratlos
Beiträge: 2344
Registriert: So 10. Apr 2016, 17:59

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von immernoch_ratlos »

Hallo TheManFromDownUnder - Du kannst das sicher besser einschätzen vor Ort. War Australien zwischen den Jahren 1950 bis 2016 ein Land in dem die Frauen gleichberechtigt waren ?

"Gleichberechtigung hat nichts mit Geburtenrate zu tun." Wohl doch, Frauen die Gleichberechtigung genießen, leben gewöhnlich in entwickelten Ländern mit guter Bildung und medizinischem Verständnis für den eigenen Körper - frei von Zwängen durch Männer - sicher die beste Voraussetzung um unerwünschte Geburten zu vermeiden.

Australien ist nach wie vor ein Einwanderungsland - kannte eine Menge Leute hier die dorthin ausgewandert sind. 1950 waren es 8,1 Millionen Einwohner 66 Jahre später 2016 24,3 Millionen. Jährlicher Zuwachs im Durchschnitt 3,03% die Fertilitätsrate liegt bei 1,8 das entspricht den Verhältnissen von UK nur F liegt da mit 1,9 höher. Die Veränderung als Summe liegt für Australien bei +16,2 Millionen =200 %

Die Bevölkerung in D hat sich in der selben Zeitspanne von 70 auf 82,3 Millionen Einwohner erhöht - ganze 12,3 Millionen =17,57% (+0,27%/a ). Auch da hatte eine vergleichsweise geringe Migration aus anderen EU-Ländern und "from somewhere" einen Einfluss. Die Fertilitätsrate liegt in D bei 1,5.

Die Fertilitätsrate in D war durchaus anfänglich höher. Der Effekt Gleichberechtigung ermöglicht es Frauen ihre Kinderwünsche freiwillig den Verhältnissen anzupassen. In einem bereits reichlich bevölkerten Land, sinkt die Bereitschaft für unsinnigen Zuwachs ganz offensichtlich. :thumbup:

Was die "staatlich kontrollierte Geburtenrate was ebenfalls zu einer Verfaelschung der Statistik fuehrt" angeht - hier ist nichts "verfälscht" worden. Hier wurde die Fertilitätsrate durch massiven staatlichen Einfluss gesenkt - "unterm Strich" für alle Beteiligten ein Glücksfall.

Die Volksrepublik China 1950 waren es 543,7 Millionen Einwohner 66 Jahre später 2016 1.382,3 Millionen. Hat 2016 eine Fertilitätsrate von 1,5 ist in 66 Jahren um lediglich 838,6 Millionen = 154,24% angewachsen, ein durchschnittliches Plus von 2,34%/a Ein Segen für das Land. Hätte durchaus schlimmer kommen können. Auch, wenn der Ahnenkult, der männlichen Nachwuchs bevorzugt zu erheblichem Missverhältnis zwischen den Geschlechtern geführt hat. Der Mangel an weiblich Gleichberechtigung hat immer negative Folgen. Das ließe sich am Beispiel Indien problemlos nachweisen....
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)
Benutzeravatar
Hyde
Beiträge: 1226
Registriert: Di 14. Jun 2016, 18:15

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Hyde »

Charles hat geschrieben:(10 Feb 2018, 13:49)

Doch, in Ländern wie Frankreich gibt es wesentlich mehr Mehrkindfamilien als in Deutschland. Und die Analyse der Geburtenrückgangs in den letzten Jahrzehnten in Deutschland hat auch gezeigt, dass steigende Kinderlosigkeit zwar auch einen Anteil (ca. 25%) am gesamten Geburtenrückgang hat, aber der weitaus grössere Anteil (ca. 70%) des Geburtenrückgangs ist durch das Verschwinden der Mehrkindfamilien in Deutschland zurückzuführen. In den 50er und 60er Jahren war der Anteil der Familien mit 3 oder mehr Kindern noch doppelt so hoch wie heute.
Natürlich gibt es in Frankreich auch mehr Mehrkindfamilien. Es gibt dort weniger Kinderlose als bei und und mehr Mehrkindfamilien als bei uns. Das ist ja logisch, die bessere Geburtenpolitik wirkt sich auf alle aus, auf Kleinfamilien und Großfamilien.
Benutzeravatar
Hyde
Beiträge: 1226
Registriert: Di 14. Jun 2016, 18:15

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Hyde »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(13 Feb 2018, 10:42)
Generell je hoeher das pro Kopf Einkommen und je hoeher die soziale Fuersorge desto geringer die Geburtenrate. Ausnahmen in stark religioes gepraegten Gesellschaften zB in moslemischen Laendern oder in Sektierer Enklaven wie Utah in den USA.
Diese Aussage stimmt so einfach nicht. Jedenfalls nicht in einheitlichen Kulturräumen. Beispielsweise sind Italien und Polen sowohl wesentlich religiöser als auch wesentlich ärmer als Schweden (geringeres Pro Kopf Einkommen). Nach deiner These müssten Italien und Polen also eine weitaus höhere Geburtenrate als Schweden haben, denn Schweden ist reicher und weniger religiös, was ja nach deiner Aussage Killerfaktoren für die Geburtenrate sind. Das Gegenteil ist jedoch der Fall, Schweden ist viel kinderreicher als die arm-religiösen Italien und Polen.

Es ist natürlich richtig, dass eine falsche Geburtenpolitik dazu führen kann, dass innerhalb eines Landes ärmere Schichten mehr Kinder kriegen als wohlhabende Schichten.
Das war beispielsweise in Deutschland lange der Fall, da in Deutschland aufgrund von fehlender Kinderbetreuungseinrichtungen und fehlendem Elterngeld (das sich am früheren Einkommen orientiert) für karriereorientierte gutverdienende Akademikerinnen kaum Anreiz zum Kinderkriegen bestand.

Wenn es kein einkommensabhängiges Elterngeld gibt (sondern alle Eltern pauschal gleich viel Geld kriegen, so wie es früher in Deutschland war) und es keine Betreuungseinrichtungen gibt (also schlechte Vereinbarkeit von Beruf und Familie), dann ist der Anreiz zum Kinderkriegen natürlich bei Geringverdienern höher als bei emanzipierten gutverdienenden Akademikern, da letztere für ein Kind dann relativ gesehen wesentlich mehr opfern müssen (nämlich ihren guten Job und ihr gutes Einkommen). Wenn man eh nen schlechten Job hat und wenig verdient, dann muss man für ein Kind auch wenig opfern, wenig vom vorherigen Lebensstil zurückstecken.
Das Ziel einer klugen Geburtenpolitik muss es also sein, dafür zu sorgen, dass auch karriereorientierte, gutverdienende Akademikerinnen wenig für ein Kind opfern müssen, wenig von ihrem bisherigen Lebensstil aufgeben müssen. Und dafür sind Instrumente wie das Elterngeld sowie flächendeckende Betreuungsangebote notwendig. Wenn das vorhanden ist, dann ist Kinderkriegen auch für Akademikerinnen und Gutverdiener kein großes Opfer mehr (denn sie müssen dann dank Elterngeld und Kitas ihren Wohlstand und ihren Beruf nicht aufgeben oder einschränken) - und ihre Bereitschaft zum Kinderkriegen steigt.

Deutschland hat in diesen Bereichen Fortschritte gemacht, es gibt allerdings immer noch viel zu verbessern. Beispielsweise beträgt das Elterngeld in Deutschland nur 65% des vorherigen Einkommens (Vergleich Schweden: 80%) und Betreuungseinrichtungen sind in Deutschland noch längst nicht flächendeckend ausgebaut (U-3 Betreuungsquote in Deutschland: 32%, in Ländern wie Schweden und Frankreich: mehr als doppelt so hoch).

Und nun schauen wir uns das Negativbeispiel Italien an. Dort beträgt das Elterngeld nur 30% des früheren Einkommens (Deutschland, siehe oben: 65%) und die Betreuungsquote ist nochmal viel niedriger als die deutsche Betreuungsquote.
Und siehe da, prompt ist auch die Geburtenrate sehr niedrig in Italien.

Das zeigt ja, dass Geburtenrate ganz entscheidend mit den Rahmenbedingungen zu tun hat, die die Politik setzt. Durch die richtige Politik kann man die Geburtenrate massiv beeinflussen.

Einfach nur zu sagen: „Armut und Religion führt zu höherer Geburtenrate“ stimmt einfach nicht, dann müssten wie gesagt südeuropäische Länder (Italien, Spanien, Portugal, Griechenland) und osteuropäische Länder viel höhere Geburtenraten haben als nordeuropäische Länder - und das religiösere Westdeutschland müsste höhere Geburtenraten haben als das atheistische Ostdeutschland.
Benutzeravatar
TheManFromDownUnder
Beiträge: 11029
Registriert: Do 8. Feb 2018, 04:54
Wohnort: Queensland Australien

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Hyde hat geschrieben:(14 Feb 2018, 03:05)

Diese Aussage stimmt so einfach nicht. Jedenfalls nicht in einheitlichen Kulturräumen. Beispielsweise sind Italien und Polen sowohl wesentlich religiöser als auch wesentlich ärmer als Schweden (geringeres Pro Kopf Einkommen). Nach deiner These müssten Italien und Polen also eine weitaus höhere Geburtenrate als Schweden haben, denn Schweden ist reicher und weniger religiös, was ja nach deiner Aussage Killerfaktoren für die Geburtenrate sind. Das Gegenteil ist jedoch der Fall, Schweden ist viel kinderreicher als die arm-religiösen Italien und Polen.

Es ist natürlich richtig, dass eine falsche Geburtenpolitik dazu führen kann, dass innerhalb eines Landes ärmere Schichten mehr Kinder kriegen als wohlhabende Schichten.
Das war beispielsweise in Deutschland lange der Fall, da in Deutschland aufgrund von fehlender Kinderbetreuungseinrichtungen und fehlendem Elterngeld (das sich am früheren Einkommen orientiert) für karriereorientierte gutverdienende Akademikerinnen kaum Anreiz zum Kinderkriegen bestand.

Wenn es kein einkommensabhängiges Elterngeld gibt (sondern alle Eltern pauschal gleich viel Geld kriegen, so wie es früher in Deutschland war) und es keine Betreuungseinrichtungen gibt (also schlechte Vereinbarkeit von Beruf und Familie), dann ist der Anreiz zum Kinderkriegen natürlich bei Geringverdienern höher als bei emanzipierten gutverdienenden Akademikern, da letztere für ein Kind dann relativ gesehen wesentlich mehr opfern müssen (nämlich ihren guten Job und ihr gutes Einkommen). Wenn man eh nen schlechten Job hat und wenig verdient, dann muss man für ein Kind auch wenig opfern, wenig vom vorherigen Lebensstil zurückstecken.
Das Ziel einer klugen Geburtenpolitik muss es also sein, dafür zu sorgen, dass auch karriereorientierte, gutverdienende Akademikerinnen wenig für ein Kind opfern müssen, wenig von ihrem bisherigen Lebensstil aufgeben müssen. Und dafür sind Instrumente wie das Elterngeld sowie flächendeckende Betreuungsangebote notwendig. Wenn das vorhanden ist, dann ist Kinderkriegen auch für Akademikerinnen und Gutverdiener kein großes Opfer mehr (denn sie müssen dann dank Elterngeld und Kitas ihren Wohlstand und ihren Beruf nicht aufgeben oder einschränken) - und ihre Bereitschaft zum Kinderkriegen steigt.

Deutschland hat in diesen Bereichen Fortschritte gemacht, es gibt allerdings immer noch viel zu verbessern. Beispielsweise beträgt das Elterngeld in Deutschland nur 65% des vorherigen Einkommens (Vergleich Schweden: 80%) und Betreuungseinrichtungen sind in Deutschland noch längst nicht flächendeckend ausgebaut (U-3 Betreuungsquote in Deutschland: 32%, in Ländern wie Schweden und Frankreich: mehr als doppelt so hoch).

Und nun schauen wir uns das Negativbeispiel Italien an. Dort beträgt das Elterngeld nur 30% des früheren Einkommens (Deutschland, siehe oben: 65%) und die Betreuungsquote ist nochmal viel niedriger als die deutsche Betreuungsquote.
Und siehe da, prompt ist auch die Geburtenrate sehr niedrig in Italien.

Das zeigt ja, dass Geburtenrate ganz entscheidend mit den Rahmenbedingungen zu tun hat, die die Politik setzt. Durch die richtige Politik kann man die Geburtenrate massiv beeinflussen.

Einfach nur zu sagen: „Armut und Religion führt zu höherer Geburtenrate“ stimmt einfach nicht, dann müssten wie gesagt südeuropäische Länder (Italien, Spanien, Portugal, Griechenland) und osteuropäische Länder viel höhere Geburtenraten haben als nordeuropäische Länder - und das religiösere Westdeutschland müsste höhere Geburtenraten haben als das atheistische Ostdeutschland.
Da wusste ich nicht und ueberrascht mich das Schweden eine hoehere Gebrurtsrate hat als zB Italien. Macht aber im Sinn im Hinblick auf die kinderfreundliche Sozialpolitik. Ich finde es allerdings bedenkenswert wenn Menschen die Zeugung von Kindern von der Hoehe des Kindergeldes abhaenging machen. Das erinnert mich auch an Australien. Hier ist es so das die Sozialleistungen sehr gut sind und vor allem Teile der Gesellschaft die sozial schwachgestellt sind mehr Kinder haben als der Durchschnitt weil sie sie (brutal gesagt) als Einkommensmittel benutzen. Single Moms zB. Da ist es durchaus normal 4-5 Kinder von 4-5 Vaetern zu haben, nichts zu arbeiten und mehr Geld vom Staat zu bekommen als zB eine Kassierin im Supermarkt verdient, die 8 Stunden am Tag arbeitet.
Support the Australian Republican Movement
Boracay
Beiträge: 3976
Registriert: So 30. Dez 2012, 23:26

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Boracay »

Hyde hat geschrieben:(14 Feb 2018, 03:05)
Deutschland hat in diesen Bereichen Fortschritte gemacht, es gibt allerdings immer noch viel zu verbessern. Beispielsweise beträgt das Elterngeld in Deutschland nur 65% des vorherigen Einkommens (Vergleich Schweden: 80%) und Betreuungseinrichtungen sind in Deutschland noch längst nicht flächendeckend ausgebaut (U-3 Betreuungsquote in Deutschland: 32%, in Ländern wie Schweden und Frankreich: mehr als doppelt so hoch).
Ein Faktor der völlig überschätzt wird bzw. zu überhaupt gar nichts führt:

Beispiele:

Schweiz: Geburtenrate höher als in Deutschland.
- Kindergeld ungefähr auf Deutschem Niveau (kaufkraftbereinigt also weit weit darunter)
- Kein Elterngeld
- Arbeiten bis die Fruchtblase platzt
- kein wirklicher Mutterschutz
- Kinder müssen Krankenversichert werden (keine Familienversicherung)
- Kinderbetreuung kostet ein gigantisches Vermögen

USA: Höchste Geburtenrate aller Industrieländer nach Irland
- Keinerlei Leistungen für gar nix, nur die Versicherung muss Beitragsfrei mit versichern (wenn man eine hat)

Geldleistungen werden überschätzt, das ganze ist ein kulturelles Phänomen. Frankreich als arabischen Staat hier in den vergleich mit einzubeziehen (sorry aber Franzosen gibt es da ja kaum mehr) macht wenig Sinn.
Alpha Centauri
Beiträge: 6512
Registriert: Mo 19. Jun 2017, 10:49

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Alpha Centauri »

Boracay hat geschrieben:(14 Feb 2018, 12:08)

Ein Faktor der völlig überschätzt wird bzw. zu überhaupt gar nichts führt:

Beispiele:

Schweiz: Geburtenrate höher als in Deutschland.
- Kindergeld ungefähr auf Deutschem Niveau (kaufkraftbereinigt also weit weit darunter)
- Kein Elterngeld
- Arbeiten bis die Fruchtblase platzt
- kein wirklicher Mutterschutz
- Kinder müssen Krankenversichert werden (keine Familienversicherung)
- Kinderbetreuung kostet ein gigantisches Vermögen

USA: Höchste Geburtenrate aller Industrieländer nach Irland
- Keinerlei Leistungen für gar nix, nur die Versicherung muss Beitragsfrei mit versichern (wenn man eine hat)

Geldleistungen werden überschätzt, das ganze ist ein kulturelles Phänomen. Frankreich als arabischen Staat hier in den vergleich mit einzubeziehen (sorry aber Franzosen gibt es da ja kaum mehr) macht wenig Sinn.
Was verstehst du denn unter einem Franzosen???
Alpha Centauri
Beiträge: 6512
Registriert: Mo 19. Jun 2017, 10:49

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Alpha Centauri »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(14 Feb 2018, 05:53)

Da wusste ich nicht und ueberrascht mich das Schweden eine hoehere Gebrurtsrate hat als zB Italien. Macht aber im Sinn im Hinblick auf die kinderfreundliche Sozialpolitik. Ich finde es allerdings bedenkenswert wenn Menschen die Zeugung von Kindern von der Hoehe des Kindergeldes abhaenging machen. Das erinnert mich auch an Australien. Hier ist es so das die Sozialleistungen sehr gut sind und vor allem Teile der Gesellschaft die sozial schwachgestellt sind mehr Kinder haben als der Durchschnitt weil sie sie (brutal gesagt) als Einkommensmittel benutzen. Single Moms zB. Da ist es durchaus normal 4-5 Kinder von 4-5 Vaetern zu haben, nichts zu arbeiten und mehr Geld vom Staat zu bekommen als zB eine Kassierin im Supermarkt verdient, die 8 Stunden am Tag arbeitet.

Diese Strategie Kind als" Einkommensmittel" gibt es auch hierzulande, man kann es den Leuten die so ticken teils gar nicht mal übel nehmen, ist halt prickelnder als 8. Stunden bei Lidl an der Kasse oder beim Regale einräumen und Brötchen aufbacken die Zeit tot zu schlagen.
Benutzeravatar
Alana4
Beiträge: 3887
Registriert: Mo 20. Feb 2012, 19:09
user title: immer mit etwas Traurigkeit
Wohnort: Großstadt

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Alana4 »

Alpha Centauri hat geschrieben:(14 Feb 2018, 13:00)

Diese Strategie Kind als" Einkommensmittel" gibt es auch hierzulande, man kann es den Leuten die so ticken teils gar nicht mal übel nehmen, ist halt prickelnder als 8. Stunden bei Lidl an der Kasse oder beim Regale einräumen und Brötchen aufbacken die Zeit tot zu schlagen.
"Kind als Einkommensmittel"- selten son Blödsinn gelesen. Kommt irgendwelchen Hirnlosen auch mal in den Sinn, dass "Kind" (und "Kinder" sowieso) in erster Linie kosten? Und zwar im Haushalt derer, die von ihrem Einkommen leben ebenso wie im Haushalt derer, die auf Hilfen- warum auch immer- angewiesen sind.
Dieses hirnlose Geseier von Kindern als Geldquelle ist einfach nur krank. Und das ist überhaupt der wesentliche Unterschied zu anderen Staaten. hier muss sich jeder dafür rechtfertigen, Kinder zu haben. Grauenvoll ist das.
Ich habe noch nie einen Cent H4 oder ähnliches bezogen, wir haben 4 Kinder zu großartigen Menschen erzogen- immerhin 3 haben ihr Abi in der Tasche, 2 studieren schon, 1 macht soziales Jahr und eins ist noch Schulkind. Und obwohl wir alles gewuppt haben, mussten wir uns stets und ständig erklären, ernteten erstaunte Blicke, wurden ums Kindergeld "beneidet", wurde uns vorgehalten, irgendwelche Steuerzahler würden ja schließlich unsere Kinder ernähren.
Dieses Forum hier ist auch voll von solchen Dümmlichkeiten.
Deshalb bin ich so gern in Skandinavien- da begegnet einem sowas kaum, im Allgemeinen genießen Eltern Achtung. In Deutschland nicht- da werden Eltern regelrecht VERachtet. Mit Geld hat das überhaupt nichts zu tun, gar nichts.
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
Benutzeravatar
Keoma
Beiträge: 18417
Registriert: Mi 25. Jun 2008, 13:27
user title: Drum Legend
Wohnort: Österreich

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Keoma »

Alana4 hat geschrieben:(14 Feb 2018, 13:29)

"Kind als Einkommensmittel"- selten son Blödsinn gelesen. Kommt irgendwelchen Hirnlosen auch mal in den Sinn, dass "Kind" (und "Kinder" sowieso) in erster Linie kosten? Und zwar im Haushalt derer, die von ihrem Einkommen leben ebenso wie im Haushalt derer, die auf Hilfen- warum auch immer- angewiesen sind.
Dieses hirnlose Geseier von Kindern als Geldquelle ist einfach nur krank. Und das ist überhaupt der wesentliche Unterschied zu anderen Staaten. hier muss sich jeder dafür rechtfertigen, Kinder zu haben. Grauenvoll ist das.
Ich habe noch nie einen Cent H4 oder ähnliches bezogen, wir haben 4 Kinder zu großartigen Menschen erzogen- immerhin 3 haben ihr Abi in der Tasche, 2 studieren schon, 1 macht soziales Jahr und eins ist noch Schulkind. Und obwohl wir alles gewuppt haben, mussten wir uns stets und ständig erklären, ernteten erstaunte Blicke, wurden ums Kindergeld "beneidet", wurde uns vorgehalten, irgendwelche Steuerzahler würden ja schließlich unsere Kinder ernähren.
Dieses Forum hier ist auch voll von solchen Dümmlichkeiten.
Deshalb bin ich so gern in Skandinavien- da begegnet einem sowas kaum, im Allgemeinen genießen Eltern Achtung. In Deutschland nicht- da werden Eltern regelrecht VERachtet. Mit Geld hat das überhaupt nichts zu tun, gar nichts.
Nun, ganz so ist es nicht.
Es gibt soziale Schichten, bei denen die - bei uns- Familienbeihilfe ein wesentlicher Einkommensbestandteil ist.
Es kommt natürlich darauf an, was man den Kindern bieten will.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

Marie von Ebner-Eschenbach
Benutzeravatar
Alana4
Beiträge: 3887
Registriert: Mo 20. Feb 2012, 19:09
user title: immer mit etwas Traurigkeit
Wohnort: Großstadt

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Alana4 »

Keoma hat geschrieben:(14 Feb 2018, 13:51)

Nun, ganz so ist es nicht.
Es gibt soziale Schichten, bei denen die - bei uns- Familienbeihilfe ein wesentlicher Einkommensbestandteil ist.
Na und? Sollen deren Kinder verhungern? Da ist nichts, aber auch gar nichts "wohlstandssteigernd"- da geht jeder Cent für's Nötigste drauf. Ich gönn es denen. MIR nehmen die nichts weg.
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
Antworten