Gleichberechtigung und Geburtenrate

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Billie Holiday
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Billie Holiday »

Frank_Stein hat geschrieben:(29 Jan 2018, 18:56)

Du musst die ca. 20 Mio Einwanderer dazu rechnen, die schon da sind
In Deutschland hat es immer Zuwanderung gegeben. Guck dir u.a. den Ruhrpott an. Es war nicht zu unserem Nachteil.
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Billie Holiday
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Billie Holiday »

Frank_Stein hat geschrieben:(29 Jan 2018, 18:57)

Beides, Bedenke, dass die Frau mit jeder Geburt ein gesundheitliches Risiko eingeht.
Dieser Mut und diese Hingabe sind Eigenschaften, die ich bei den Müttern bewundere.
Was für ein Kitsch.

Die Natur hat uns den Instinkt mitgegeben, unser Kind zu lieben und zu schützen, anders wäre es undenkbar. Und um ein Baby zu haben, muß man halt empfangen und dann gebären, noch geht es nicht anders. Es ist eine ganz normale, natürliche Angelegenheit, die nicht romantisiert werden muß.

Meine Güte, als nächstes schlägst du noch die Wiedereinführung des Mutterverdienstkreuzes vor. :dead:
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von immernoch_ratlos »

Frank_Stein hat geschrieben:Du musst die ca. 20 Mio Einwanderer dazu rechnen, die schon da sind
woher stammt nun diese "alternative Wahrheit" :?: Präzise und damit nachprüfbar für welche Zeitspanne.

"Bedenke :p " das Du nicht allein hier bist - es gibt noch ausreichend Kritiker hier, die gern bereit sind entweder dazu zu lernen oder aber Dir Deinen Unsinn nachzuweisen.

Meine "stille Bewunderung" gilt, mit welcher Penetranz längst gegenteilig bewiesenes hier immer wieder auftaucht. :thumbup:
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Frank_Stein
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Frank_Stein »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(29 Jan 2018, 19:33)

woher stammt nun diese "alternative Wahrheit" :?: Präzise und damit nachprüfbar für welche Zeitspanne.

"Bedenke :p " das Du nicht allein hier bist - es gibt noch ausreichend Kritiker hier, die gern bereit sind entweder dazu zu lernen oder aber Dir Deinen Unsinn nachzuweisen.

Meine "stille Bewunderung" gilt, mit welcher Penetranz längst gegenteilig bewiesenes hier immer wieder auftaucht. :thumbup:
habe mal kurz bei google-Suche
Demografie Migration Deutschland
eingegeben und das war eines der oberen Treffer
https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten ... lob=poster

Der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund nimmt weiter mehr zu, vor allem bei den unter 40-Jährigen.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Tom Bombadil »

Frank_Stein hat geschrieben:(29 Jan 2018, 22:16)

Der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund nimmt weiter mehr zu, vor allem bei den unter 40-Jährigen.
Und? Ist das schlimm? Können das keine "guten" Deutschen sein?
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Skull »

Frank_Stein hat geschrieben:(29 Jan 2018, 18:56)

Du musst die ca. 20 Mio Einwanderer dazu rechnen, die schon da sind
Verstehe den Hinweis nicht.

Oder willst Du etwa ausdrücken, das wir derzeit 20 Millionen Deutsche haben, die keine Deutschen sind. :?:

mfg
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von immernoch_ratlos »

Also ich glaube ich verstehe ihn schon - habe aber doch noch einige Fragen :

@Frank_Stein

Wurde der Ariernachweis inzwischen wieder - nun aber flächendeckend - eingeführt ?

Diesmal nicht nur auf die überlebende handvoll Juden bezogen, sondern gleich auf alles was solchen offensichtlichen Rassenkomikern ggf. "undeutsch" vorkommt.

Müssen sich auch all die polenstämmigen Kowalskis & Co im wunderschönen Ruhrgebiet, die aus F eingewanderten Hugenotten usw. , nun ernste Sorgen wegen Ausbürgerung machen :?:

Wovor würdest Du werter Frank_Stein denn "haltmachen", wenn diese "Rassenideologie" wieder eingeführt würde - 20 Millionen da muss doch eine Begründung her. Schlimm, all diese Leute wagen es sich mitten in "unserem dt. Land" weiter zu reproduzieren. Sollte man da nicht schnellstens auf erweiterte "Nürnberger Gesetze" zurückgreifen :?:

Zusatzfrage, kann da überhaupt noch von "Gleichberechtigung" die Rede sein ?
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Provokateur »

Überall diese "de Maizeres", "Lafontaines" und gar "Sarrazins" (<-- Nachfahre eines "Beutetürken", d.h. Migrationshintergrund!!!!11elf!).

Alle ausbürgern, die sind völlig unwichtig.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Dark Angel »

Frank_Stein hat geschrieben:(29 Jan 2018, 18:15)

Mutter sein ist der wichtigste Job, den es in diesem Land gibt. Das gilt es einmal anzuerkennen, statt es abzuwerten!
Dazu gehört dann vor allem auch die Erziehung der Kinder.
Seit wann ist "Mutter sein" ein Job? Mit anderen Worten: für dich beschränkt sich die Daseinsberechtigung von Frauen darauf, möglichst viele Kinder zu gebären, sich ausschließlich um diese zu kümmern und sich aus der Berufstätigkeit fern zu halten.
Aus welcher Gruft bist du denn gekrochen?
Heute entscheiden Frauen selbstbestimmt ob, wann und wieviele Kinder sie haben wollen und für sie ist es eine Selbstverständlichkeit, dass auch Väter sich um Kindererziehung und Haushalt kümmern. Nennt sich Beziehung auf Augenhöhe.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Dark Angel »

Frank_Stein hat geschrieben:(29 Jan 2018, 18:57)

Beides, Bedenke, dass die Frau mit jeder Geburt ein gesundheitliches Risiko eingeht.
Dieser Mut und diese Hingabe sind Eigenschaften, die ich bei den Müttern bewundere.
Was für ein Unsinn!
Richtig ist, jede Schwangerschaft und jede Geburt birgt gesundheitliche Risiken. Dennoch haben Schwangerschaft und Geburt nicht mit Mut und/oder Hingabe zu tun. Fortpflanzung ist schlicht und ergreifend ein Grundmerkmal/eine Grundeigenschaft des Lebens.
Gilt für alle Lebewesen.
Dass für Menschen insbesondere die Geburt mit besonderen Risiken behaftet ist, liegt am aufrechten Gang und dem anatomischen Kompromiss den "die Evolution" eingehen musste.
Menschen (Frauen) bekommen Kinder, weil sie sich ein emotionales Bedürfnis befriedigen - zumindest ist das in fortschrittlichen Ländern so, wo Frauen selbstbestimmt entscheiden können ob, wann und wie oft sie schwanger werden.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Hyde
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Hyde »

Frank_Stein hat geschrieben:(28 Jan 2018, 12:19)

es gab einen Hinweis eines Artikels darüber, dass mehr Gleichberechtigung zu einer höheren Geburtenrate führt.
Jetzt könnte man sich die Frage stellen, ob umgekehrt eine hohe Geburtenrate Auskunft darüber gibt,
wie gleichberechtigt eine Gesellschaft ist.
Wenn das so wäre, dann wäre Deutschland wohl eines der Schlusslichter und das auch innerhalb der westlichen
Industrieländer und vor allem dann, wenn man die Zuzügler noch herausrechnen würde.
Man muss schon Länder mit ähnlichem Wohlstand miteinander vergleichen.
Und wenn man sich beispielsweise die westliche Wohlstandsgesellschaft anschaut, dann wird eins deutlich: je gleichberechtigter Frauen in den Arbeitsmarkt integriert sind, umso HÖHER sind die Geburtenraten.

Was die Berufskarriere angeht, sind Frauen in den USA, in Frankreich, in Großbritannien oder in Nordeuropa wesentlich weiter als man hierzulande ist - und überall dort ist die Geburtenrate auch wesentlich höher.

In den Ländern hingegen, in denen Frauen auf dem Arbeitsmarkt hinterherhinken (z.B. Italien, Spanien, Portugal, Japan) ist die Geburtenrate auch extrem niedrig.

Der Grund dafür ist ja offensichtlich: Das schlechte Image von Kindern (und somit die Weigerung, eigene Kinder zu bekommen) entsteht dann, wenn ein Kind als Hindernis auf dem Karriereweg wahrgenommen wird. Dann verzichtet man lieber auf Kinder.
Nur die Länder, die es schaffen, eine hohe (Voll-)Erwerbsbeteiligung von Frauen zu ermöglichen, wo also Kinder keine Karrierekiller sind, nur diese Länder haben die Chance auf eine hohe Geburtenrate.

Wer das nicht schafft, der endet wie Italien, Japan und Co - kaum Bock auf Kinder, extrem geringe Geburtenraten.

Leute wie du, die einem veralteten Familien - und Rollenbild nachhängen, sind Schuld an der niedrigen Geburtenrate in Deutschland.
Charles
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Charles »

Hyde hat geschrieben:(06 Feb 2018, 02:07)
Man muss schon Länder mit ähnlichem Wohlstand miteinander vergleichen.
Und wenn man sich beispielsweise die westliche Wohlstandsgesellschaft anschaut, dann wird eins deutlich: je gleichberechtigter Frauen in den Arbeitsmarkt integriert sind, umso HÖHER sind die Geburtenraten.

Was die Berufskarriere angeht, sind Frauen in den USA, in Frankreich, in Großbritannien oder in Nordeuropa wesentlich weiter als man hierzulande ist - und überall dort ist die Geburtenrate auch wesentlich höher.
In den USA ist die Geburtenrate in den einzelnen Bundesstaaten sehr unterschiedlich.

https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_U ... n_2013.svg

Man kann also gar nicht sagen, dass die Geburtenrate in "den USA" hoch ist. In Staaten wie New York, Oregon oder Kalifornien hast du eine ähnlich niedrige Geburtenrate wie in Deutschland. In Staaten wie Utah, South und North Dakota, Nebraska, Kansas, Okalhoma und Texas hast du eine sehr viel höhere Geburtenrate.
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Hyde
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Hyde »

Scharfe Kritik an italienischer "Geburten-Kampagne"

Gesundheitsministerin Beatrice Lorenzin ruft "Fruchtbarkeitstag" aus. Kritik von Frauenverbänden – Renzi distanziert sich

Rom – Eine Kampagne des italienischen Gesundheitsministeriums zur Geburtenförderung hat eine hitzige Diskussion in Italien ausgelöst. Im Rahmen der Kampagne wurden in Medien Werbungen geschaltet, mit denen junge Italienerinnen animiert werden, Kinder zur Welt zu bringen.

„Junge Eltern, der beste Weg, kreativ zu sein!" oder "Beeile dich, warte nicht auf den Storch!" ist auf einem Plakat zu lesen, mit dem junge Frauen aufgerufen werden, mit einer Schwangerschaft nicht zu lange zu warten. "Schönheit bleibt, Fruchtbarkeit nicht" wird im Rahmen der Kampagne auf die "biologische Uhr" der Frauen hingewiesen.

Gesundheitsministerin Beatrice Lorenzin erklärte den 22. September zum "Fruchtbarkeitstag". An diesem Tag sollen hochkarätige Konferenzen zum Thema Fortpflanzung organisiert werden. "Unser Ziel ist, die Öffentlichkeit für das Problem der Unfruchtbarkeit zu sensibilisieren, die bereits viele Paare betrifft. Wir finanzieren keine Kampagne für Geburten, sondern zur Bekämpfung der Unfruchtbarkeit, das ein Problem für die öffentliche Gesundheit darstellt und sowohl Männer wie auch Frauen betrifft", kommentierte die Ministerin.
https://mobil.derstandard.at/2000043734 ... -Regierung



Hier mal ein Beispiel für die schwachsinnige Geburtenpolitik in Italien. Vollkommen nutzlos, irgendwelche „Aufrufe“ oder „Imagekampagnen“ an die Bevölkerung zu richten, sie mögen doch bitte mehr Kinder kriegen. Als wäre das eine Frage von Werbekampagnen. Als wäre bei Italienern der grundsätzliche natürliche Kinderwunsch niedriger als bei den geburtenstarken Franzosen oder Norwegern oder Schweden. Das ist doch überhaupt nicht das Problem. Unter ähnlichen Bedingungen kriegen die Menschen alle ähnlich viel Kinder, egal ob sie Italiener oder Isländer sind. Aber es geht darum, auch die entsprechenden Bedingungen zu schaffen, anstatt einfach lächerliche Werbeanzeigen zu schalten, wo man die Frauen an ihre „Mutterpflicht“ erinnert. Und das wirklich Wichtige, nämlich eben die Rahmenbedingung für mehr Geburten zu schaffen (Kleinkinderbetreuung, Ganztagsschulen, steuerliche Anreize, Elterngeld, familienfreundliche Unternehmenspolitik, ...), diese Dinge geht Italien nicht an. Stattdessen klammert sich Italien an ein längst nicht mehr praktizierbares Ideal von der guten, gebärfreudigen Hausfrauenmutter.

Mit diesen überholten konservativen Vorstellungen verhindert die italienische Politik, dass mehr Kinder geboren werden (letztes Jahr ca 450.000 Geburten bei ca 650.000 Sterbefällen, das muss man sich mal vorstellen) und verspielt die Zukunft des Landes.

Wenigstens ist Deutschland mittlerweile nach Jahrzehnten verfehlter Geburtenpolitik mittlerweile auf dem richtigen Weg bei diesem Thema. Hier wurden jahrzehntelang ähnlich unverzeihliche Fehler gemacht wie in Italien, mit den entsprechenden negativen Langzeitfolgen, die uns die nächsten 100 Jahre beschäftigen werden.
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von immernoch_ratlos »

Tja Hyde - egal warum man "mehr Geburten fordert" und wie man das zu erreichen gedenkt - und lenkt - über die Notwendigkeit permanenten Wachstums in einer Welt, die sich in knapp 150 Jahren "global" von ehemals 1 Milliarde auf das mehr als 7fache im 21. Jahrhundert hast Du und leider nicht nur Du, wenig nachgedacht.

Warum ist die Menschheit davor - all die Jahrhunderte vor ~1800 nicht in Gefahr gewesen "auszusterben" - Gründe dafür hätte es reichlich gegeben. Nun da all diese Gründe weitgehend durch bessere Nahrungsversorgung, Technologie, Hygiene und medizinischen Fortschritt, als erledigt gelten dürfen, hat diese Masse eine eigene, schädliche Dynamik entwickelt, die eigentlich nur durch vernünftige Reduzierung auf den durchaus lebenswerten Stand um 1800, wirksam bekämpft werden kann. Wohl verstanden mit den eben genannte Segnungen des 19. und 20. Jahrhunderts.

Was nicht nur Du und jede Menge andere eben nicht begreifen, ist eine notwendige allgemeine Renaissance auf die "Belegungsstärke" vor der mörderischen globalen menschlichen Bevölkerungsentwicklung. Was sprich eigentlich dagegen, wenn sich gerade in den entwickelten Ländern, die Bevölkerung auf ein dem "Stand heutiger Technik", auch "bevölkerungstechnisch" anpasst ?

Wer braucht - (in D) - auf einem kleineren Territorium als 1871 - mit damals um die 46 Millionen Einwohnern - heute 82 Millionen Einwohner ?

Worin mag der Sinn einer solch großen Bevölkerung liegen, denen "untenrum" längst alle Arbeitsplätze verlorengegangen sind, welche die Industrialisierung bis in die ~80er noch beschäftigen konnte - und längst nicht mehr benötigt ?

Nun einfach hirn- und sinnlos "weiterzuwachsen" - weil bei einem natürlichen Schrumpfungsprozess, selbstverständlich mehr Alte im Überhang sterben - soll vernünftig und rational sein ? Ich "vermute mal" Frauen, welche frei aber auch rational über ihren natürlichen Wunsch auf eigene Kinder entscheiden "dürfen" und dabei nicht von männlicher Dummheit behindert werden, entscheiden sich für das in dieser Lage genau richtige - ihre reproduktiven Kapazitäten nicht "voll auszuschöpfen" und sich zu gegebener Zeit wieder dem "Erhaltungsmodus" der ja die Anzahl der Elternpersonen - traditionell Frau plus Mann = 2 ! plus des Korrektionsfaktors von 0,1 "Kinder" umfasst, zu nähern.

Das dies wieder rational und emotional "vernünftig sein wird, hängt schlicht davon ab, ob die Altersstruktur einer Bevölkerung "stimmig" ist oder eben nicht. Was die sog. "entwickelten Länder" negativ auszeichnet, ist der hohe Anteil von Alten, welche die immer weniger werdenden produktiv tätigen "Jungen" mit ihren vollkommen normalen Bedürfnissen belastet.

Daran werden all die "Goodies" welche Frauen zu einer höheren Reproduktion anleiten sollen, nichts ändern. Das Ungleichgewicht zwischen den existierenden Altersgruppen wird schlicht und einfach an die "Enkel" weitergereicht - leider nicht nur das - sondern, durch "positives" Wachstum jenseits der "Null" wird auf einer extrem hohen Basis, auch bei einem geringen Wachstum, die nächste Verdoppelung angesteuert. Es tut mir leid, aber wer meint Mathematik "wunschgemäß" verbiegen zu können, hat die naturgesetzlichen Zusammenhänge entweder nicht begriffen oder noch dümmer, möchte sie einfach mal so ignorieren.

So gesehen - wie sollte man es anders sehen, als mit Rationalität in der Betrachtung - ist das Verhalten der reproduktionsfähigen Frauen in allen entwickelten Staaten, vollkommen natürlich. Da Kinderwunsch und rationale Betrachtung keineswegs sich immer die Waage halten, kann jeder, der seinen Verstand zu nutzen weiß, nur höchst erfreut sein, das diese heilsame und höchst vernünftige Entscheidung, die Folge einer stetigen "Normalisierung" überhaupt zustande kommt.

Das der Staat seinen Nachwuchs fördert - nicht die Zahl der Kinder - halte ich für selbstverständlich. Es ist typisch für diese "immer mehr Wachstumsorgie", dass dabei immer mehr Individuen auf der Strecke bleiben. Wer es nicht sicher und als normalen Vorgang ansieht, Frauen, die Kinder haben, als wertvollen Teil einer Gesellschaft zu sehen und nur um sie zu höherer "Produktivität" zu animieren, die "Haltungsbedingungen" verbessern möchte, hat absolut nix begriffen.

Das D (und andere) mit ihren Bevölkerungsstrukturen noch im 19. Jahrhundert hängengeblieben sind, ist kein vernünftiger Grund dies quasi "endlos" fortschreiben zu wollen. Ob das mal bis in den Gehirnwindungen ankommt, dass alle Berechnungen, die von eine positiven Nettofaktor (ein Prozentsatz !) einhergehen, immer der nächsten Verdoppelung "zustreben" ? Gemessen an der "jüngeren Geschichte" der letzten zweitausend Jahre, kann so etwas nicht vernünftig sein.

Schon + 0,1% als DURCHSCHNITTLICHER Zuwachs auf die Basis von derzeit 82 Millionen Einwohnern auf dem Territorium der Bundesrepublik Deutschland würde bedeuten, die vorhandenen Ressourcen im Jahr 2718 für dann "mal eben" 164 Millionen Menschen ausreichen müssen. Zum Vergleich, hätte man zu den selben Bedingungen 1800 damit begonnen, wären es in 2500 erst einmal 92 Millionen gewesen. Doch niemand kann das ändern, bei weiter + 0,1% als DURCHSCHNITTLICHER Zuwachs, wäre die nächste Verdoppelung eben in 3200 mit dann 184 Millionen fällig (allein in D "selbstverständlich").

Kann so eine Entwicklung irgendwie "wünschenswert" sein ? Sind wir hirnlose Bakterien, die sich solange vermehren, bis alle Ressourcen ("Wirte") völlig aufgebraucht sind ? Muss nicht jetzt etwas geschehen, was diesen unheilvollen Prozess hindert, Realität zu werden ? Wann denn, wenn nicht jetzt, wo bis auf die üblichen Idioten, Menschen mit Bildung erkennbar wird, wir nähern uns völlig sinnlos dem Punkt, wo das Individuum aller Rechte beraubt sein wird. Glaubt irgendwer, durch eine ständig wachsende Masse von Menschen bleibt Demokratie und individuelle Freiheit erhaltbar ?

Mit der Weltbevölkerung sind "wir alle" und endgültig, auf der zweiten Hälfte des Schachbretts angekommen - nun ist jede weitere Verdoppelung schlicht eine globale Katastrophe. +1,1% (die niederste internationale Annahme) bedeuten in ~64 Jahren (2082) müssen die "noch" vorhandenen Ressourcen für dann 15 Milliarden Menschen reichen. Das werden heute 10 ... 15jährige noch erleben - wenn sie es denn überleben. "Weiter so" bedeutet 30 Milliarden im Jahres des Herrn 2146 - doch bis dahin dürften die vorhandenen Ressourcen entgültig zur Neige gegangen sein. Alles was Menschen "benötigen" müsste ja wenigstens im selben Umfang "mitwachsen" - Bodenschätze - Ackerflächen - Infrastruktur usw. usf. - von den gern "übersehenen" schädlichen Einwirkungen des Menschen gleich ganz abgesehen.... :dead:

Nein, WIR müssen trotz aller damit verbundenen Probleme JETZT damit beginnen, diesen Unsinn zu beenden - gerade wegen unserer Nachkommen. Aber was soll´s, wir handeln weiter wie "Eintagsfliegen" die ca. 80 Jahre alt werden - alles nur "intelligentes design".... :(

Nun kann man hier gerne seine Augen vor all diesem verschließen - scheiß auf Mathematik - mindestens so irre, wie einfach mal auf die Schwerkraft zu scheißen - übrigens die Kraft, welche zuverlässig verhindert, das diese Scheiße zur "Quelle" zurückfindet.
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Charles »

Hyde hat geschrieben:(09 Feb 2018, 05:33)
Unter ähnlichen Bedingungen kriegen die Menschen alle ähnlich viel Kinder, egal ob sie Italiener oder Isländer sind.
In Deutschland liegt die niedrige Geburtenrate überwiegend daran, dass es kaum noch Grossfamilien gibt und Kinderreichtum als asozial gilt.
Bujard: Lange dachte man, das deutsche Problem sei ein besonders großer Anteil kinderloser Frauen. Aber das stimmt nicht. Wir haben gerade in einer Studie den kompletten Geburtenrückgang in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg genau analysiert. Dabei zeigte sich, dass er zu 68 Prozent dadurch zu erklären ist, dass größere Familien mit drei oder mehr Kindern immer seltener werden. Kinderlose sind nur für knapp 26 Prozent des Geburtenrückgangs verantwortlich.

ZEIT: Ist das eine deutsche Besonderheit?

Bujard: Ja, eindeutig. Das ist eine Frage der Kultur. In anderen Ländern werden Eltern bewundert, wenn sie viele Kinder haben. Sie können nach Skandinavien fahren, in die Vereinigten Staaten oder auch nach Frankreich: Nirgendwo gibt es ähnliche Vorbehalte gegenüber kinderreichen Familien wie bei uns.

ZEIT: Was für Vorbehalte meinen Sie?

Bujard: Wir haben junge Menschen gefragt, welchen Ruf kinderreiche Familien haben. 72 Prozent stimmten der Aussage zu, dass sie als asozial gelten. Es gibt also eine große Angst vor Stigmatisierung. Dabei sagten in der gleichen Umfrage nur acht Prozent von 5.000 Teilnehmern, dass sie persönlich so über Kinderreiche denken.
http://www.zeit.de/2016/42/demografie-d ... ssfamilien
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Hyde
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Hyde »

Charles hat geschrieben:(10 Feb 2018, 00:20)

In Deutschland liegt die niedrige Geburtenrate überwiegend daran, dass es kaum noch Grossfamilien gibt und Kinderreichtum als asozial gilt.



http://www.zeit.de/2016/42/demografie-d ... ssfamilien
Erstens kann man Familien mit 3 Kindern wohl kaum als „Großfamilie“ bezeichnen und ich kenne auch niemanden, der es „asozial“ findet, wenn jemand 3 Kinder hat.
Zweitens sind 4 oder mehr Kinder auch im Ausland die Ausnahme, das macht kaum den großen Unterschied. Viel würde es schon bringen, wenn die Hälfte der Kinderlosen wenigstens 2 Kinder hätten.
Drittens ist die Geburtenrate in Deutschland gar nicht mehr so niedrig, jedenfalls inzwischen höher als in einigen anderen Regionen (Südeuropa, Osteuropa, Ostasien). 2016 lag die Geburtenrate in Deutschland bei 1,59 - was der höchste Stand seit 1972 ist.
Ger9374

Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Ger9374 »

Als eine bekannte mit Mann und 3 Kindern sich wohnlich verändern wollten, kam in der tat der
Spruch das sei assozial mit 3 Kindern von einem Vermieter!
Deutschland ist kein Kinderland !
Charles
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Charles »

Hyde hat geschrieben:(10 Feb 2018, 01:21)
Erstens kann man Familien mit 3 Kindern wohl kaum als „Großfamilie“ bezeichnen und ich kenne auch niemanden, der es „asozial“ findet, wenn jemand 3 Kinder hat. Zweitens sind 4 oder mehr Kinder auch im Ausland die Ausnahme, das macht kaum den großen Unterschied.
Doch, in Ländern wie Frankreich gibt es wesentlich mehr Mehrkindfamilien als in Deutschland. Und die Analyse der Geburtenrückgangs in den letzten Jahrzehnten in Deutschland hat auch gezeigt, dass steigende Kinderlosigkeit zwar auch einen Anteil (ca. 25%) am gesamten Geburtenrückgang hat, aber der weitaus grössere Anteil (ca. 70%) des Geburtenrückgangs ist durch das Verschwinden der Mehrkindfamilien in Deutschland zurückzuführen. In den 50er und 60er Jahren war der Anteil der Familien mit 3 oder mehr Kindern noch doppelt so hoch wie heute.
Hyde hat geschrieben:(10 Feb 2018, 01:21)
Drittens ist die Geburtenrate in Deutschland gar nicht mehr so niedrig, jedenfalls inzwischen höher als in einigen anderen Regionen (Südeuropa, Osteuropa, Ostasien). 2016 lag die Geburtenrate in Deutschland bei 1,59 - was der höchste Stand seit 1972 ist.
1,59 ist aber immer noch eine sehr niedrige Geburtenrate. Und 1,59 ist auch nur der Bundesdurchschnitt. Es lohnt sich mal einzelne Regionen anzuschauen. Auch dazu gibt es Untersuchungen.
Die großen regionalen Unterschiede sind das Ergebnis einer breit angelegten Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB). Die Wissenschaftler Martin Bujard und Melanie Scheller haben dabei erstmals für alle 402 Kreise und kreisfreien Städte in Deutschland die endgültige Geburtenrate der dort lebenden Frauen ermittelt.

Viel Nachwuchs gibt es vor allem in Regionen, die katholisch geprägt sind und in denen die Akademikerinnenquote niedrig ist. Eine große Rolle spielt aber auch der Wohnungsmarkt. So wirkt sich ein ausreichendes Angebot an großen Wohnungen deutlich positiv auf den Kinderwunsch aus.

Und auch der Heiratsmarkt ist relevant. Denn ein Männerüberschuss in einer Region lässt die Geburtenrate gleichfalls steigen. Darüber hinaus gibt es ein starkes Stadt-Land-Gefälle. Denn eine geringere Bevölkerungsdichte ist in der Regel mit einer höheren durchschnittlichen Familiengröße gekoppelt.

Eine gute Wirtschaftsentwicklung mit niedriger Arbeitslosigkeit lässt gleichfalls die Kinderzahl steigen. Und auch eine traditionelle Wirtschaftsstruktur mit einem nur kleinen Dienstleistungsanteil führt zu größeren Familien.

Generell gilt, dass Großstädte besonders niedrige Geburtenraten aufweisen. So sind große Wohnungen in den Metropolen meist Mangelware und entsprechend teuer. Zudem leben Akademikerinnen häufig wegen der besseren Berufschancen in der Stadt, was die durchschnittliche Kinderzahl dort ebenfalls drückt. Denn hierzulande bekommen hoch gebildete Frauen im Durchschnitt weniger Kinder als Frauen mit einem niedrigeren Bildungsstand.

Es sind vor allem die karriereorientierten Frauen, die es in die Städte zieht. Und in vielen Metropolen herrscht deshalb ein Überschuss an Frauen, was wiederum den Anteil der Kinderlosen unter ihnen steigen lässt.
https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... ahlen.html
immernoch_ratlos
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von immernoch_ratlos »

In dieses Thema "Gleichberechtigung und Geburtenrate" kann jeder beliebiges hineininterpretieren. Nun gibt es einen Maßstab mit dem sich recht einfach Beziehungen der Länder untereinander herstellen lassen :
Gablers Wirtschaftslexikon hat geschrieben:Quelle


Fertilitätsmaße
Kurzerklärung

Fertilitätsmaße sind Verhältniszahlen zur Charakterisierung des Ausmaßes der Erneuerung einer Bevölkerung durch Geburten (Geburtenhäufigkeit). Es ist zu unterscheiden zwischen Periodenmaßen, welche Ereignisse in einem zeitlichen Querschnitt erfassen (Monat, Jahr, Jahrfünft) und Kohortenmaßen, welche Ereignisse, hier Geburten und Geborene, im Lebensverlauf von Frauen nach Gebäralter, Parität und Zeitabstand zwischen den Geburten verfolgen (Längsschnitt).

Ausführliche Erklärung

strukturieren quantitativ die Gesamtheit der Lebendgeborenen (Fertilität) nach verschiedenen Bevölkerungssegmenten zu amtlichen, wissenschaftlichen und politischen Zwecken. Fertilitätsmaße sind Verhältniszahlen zur Charakterisierung des Ausmaßes der Erneuerung (Fortpflanzung) einer Bevölkerung durch Geburten (Geburtenhäufigkeit). Es ist zu unterscheiden zwischen Periodenmaßen, welche Ereignisse in einem zeitlichen Querschnitt erfassen (Monat, Jahr, Jahrfünft) und Kohortenmaßen, welche die Ereignisse, hier Geburten und Geborene, im Lebensverlauf von Frauen verfolgen (Längsschnitt). Zu den Periodenmaßen zählen:

1. Rohe Geborenenziffer (in den Medien z.T. als Geburtenrate bezeichnet): bezieht die Zahl der Lebendgeborenen auf tausend Personen der (mittleren) Gesamtbevölkerung, die zum Großteil am Geburtenvorgang nicht beteiligt ist (Männer, Kinder, Ältere). Daher sind Maße, die auf den weiblichen Bevölkerungsteil bezogen sind, in Forschung und Vergleich aussagekräftiger.

2. Allg. Fruchtbarkeitsziffer: Lebendgeborene eines Kalenderjahres, bezogen auf tausend Frauen im Gebäralter von 15 bis 44 oder 49 Jahren.

3. Altersspezifische Geborenenziffer: Lebendgeborene eines Jahres von bestimmten Frauenjahrgängen auf tausend Frauen dieser betreffenden Frauenjahrgänge. Zusätzliche Unterscheidung:

(1) ehelich Lebendgeborene von Müttern in einem bestimmten Alter, bezogen auf Tausend der verheirateten Frauen in diesem Alter;
(2) nicht ehelich Lebendgeborene von Müttern in einem bestimmten Alter, bezogen auf Tausend der unverheirateten (ledigen, verwitweten und geschiedenen) Frauen in diesem Alter.

4. Zusammengefasste Geburtenziffer (Total Fertility Rate, TFR) (in den Medien meist als Geburtenrate bezeichnet): Summe der altersspezifischen Geborenenziffern. Sie ergeben für die gebärfähigen Frauen eines Jahres die durchschnittliche Zahl der lebendgeborenen Kinder (Deutschland 1,4 Kinder je Frau; Kenia 4,6).

In der Längsschnittbetrachtung einer Kohortenfertilität zählen die Niederkünfte bzw. Geborenen eines Frauenjahrgangs (Geburtenkohorte) bis zum Ende des Familienbildungsprozesses. Sie sind ein ideales Vergleichsinstrument für die Fertilitätsgeschichte verschiedener Geburts- oder Heiratsjahrgänge. Frauengeburtsjahrgänge zwischen 1935 und 1945 haben den Nachkriegs-Babyboom mit einer zusammengefassten Geburtenziffer von 2,5 Kindern je Frau (1965) hervorgebracht; diejenigen zwischen 1945 und 1955 bewirkten den sog. "Pillenknick" des zweiten demografischen Übergangs ab 1964.
Wer sich die Mühe macht und das umfangreiche zugängliche Material im WEB vornimmt, ist mit dem WIKI "Liste von Staaten und Territorien nach Bevölkerungsentwicklung" recht gut bedient.

Hier kann man über die vorhanden Zahlen recht interessante Schlüsse ziehen. Die "Liste" lässt sich problemlos in eine Tabellenkalkulation übertragen und mit etwas Geschick und Mühe dort weiter auswerten. Leider zum umfangreich um auch nur einen Bruchteil der so gewonnen Erkenntnisse hier vernünftig wiederzugeben. Dort findet sich auch die Fertilitätsrate aller Staaten. Nun sagt die ohne die Basis recht wenig aus. D liegt mit 1,5 (2016) über Spanien = 1,3 - Italien = 1,4 - Polen = 1,4 und unter UK = 1,8 - Frankreich 1,9. Hier habe ich nur europäische Staaten "herausgegriffen" die 1950 wenigstens 20 Millionen oder mehr Einwohner hatten. 66 Jahre später 2016 wuchsen diese ausgewählten Bevölkerungen (in Millionen) mit einem Jahresdurchschnitt von [%] (Fertilität) :

Polen 24,8 ... 2016 = 38,6 [+0,84%] (1,4)

Spanien 28,0 ... 2016 = 46,0 [+0,97] (1,3)

Italien 46,3 ... 2016 = 59,8 [+0,44] (1,4)

Frankreich 42,6 ... 2016 = 66,8 [+0,86] (1,9)

UK 50,6 ... 2016 = 65,1 [+0,43] (1,8)

Deutschland 70,0 ... 2016 = 82,3 [+0,27] entspricht einem Plus von 17,57% in 66 Jahren(1,5)

zum Vergleich :

Syrien 3,4 ... 2016 = 18,5 [+6,73] entspricht einem Plus von 444,12% - also mehr als zwei (exp.) Verdoppelungen in 66 Jahren (2,7)

Wären alle europäischen Staaten derartig stark angewachsen wie z.B. Syrien, hätten wir längst vergleichbare Bürgerkriegssituationen in den meisten europäischen Staaten. Das Verhältnis Einwohner zu verfügbaren Ressourcen (mit oder ohne Export), wäre längst unhaltbar.

Die Prognosen für D 2050 = 79,2 ... 2100 71,0 erscheinen mir wenigstens einigermaßen vernünftig. F mit 2050 = 70,6 ... 2100 74,9 wird hoffentlich die Energie aufbringen seine weiter wachsende Bevölkerung mit der notwendigen Infrastruktur + Arbeitsplätze + Ressourcen zu versorgen - gemessen an dem derzeitigen Zustand kommen mir da schon Zweifel....

Ähnliches mag ja für UK 2050 = 75,4 ... 2100 80,9 gelten, glaube kaum, dass sich die Insel bis dahin vergrößern wird.
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Gleichberechtigung hat nichts mit Geburtenrate zu tun. Die anfaenglich gezeigte Karte ist nur insoweit aussagefaehig das in Laendern in denen es geringes Einkommen gibt und keine sozialen Leistungen die Geburtenrate hoeher ist als in Laendern mit gutet sozialer Versorgung und hoeheren Einkommen.

China das bevoelkerungsreichsteLand der Erde hat eine staatlich kontrollierte Geburtenrate was ebenfalls zu einer Verfaelschung der Statistik fuehrt.

Generell je hoeher das pro Kopf Einkommen und je hoeher die soziale Fuersorge desto geringer die Geburtenrate. Ausnahmen in stark religioes gepraegten Gesellschaften zB in moslemischen Laendern oder in Sektierer Enklaven wie Utah in den USA.

Nicht vergessen das in aermeren Laendern zB in Afrika Kinder billige Arbeitskraefte sind und eine Versicherung fuer die Eltern im Alter.
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von immernoch_ratlos »

Hallo TheManFromDownUnder - Du kannst das sicher besser einschätzen vor Ort. War Australien zwischen den Jahren 1950 bis 2016 ein Land in dem die Frauen gleichberechtigt waren ?

"Gleichberechtigung hat nichts mit Geburtenrate zu tun." Wohl doch, Frauen die Gleichberechtigung genießen, leben gewöhnlich in entwickelten Ländern mit guter Bildung und medizinischem Verständnis für den eigenen Körper - frei von Zwängen durch Männer - sicher die beste Voraussetzung um unerwünschte Geburten zu vermeiden.

Australien ist nach wie vor ein Einwanderungsland - kannte eine Menge Leute hier die dorthin ausgewandert sind. 1950 waren es 8,1 Millionen Einwohner 66 Jahre später 2016 24,3 Millionen. Jährlicher Zuwachs im Durchschnitt 3,03% die Fertilitätsrate liegt bei 1,8 das entspricht den Verhältnissen von UK nur F liegt da mit 1,9 höher. Die Veränderung als Summe liegt für Australien bei +16,2 Millionen =200 %

Die Bevölkerung in D hat sich in der selben Zeitspanne von 70 auf 82,3 Millionen Einwohner erhöht - ganze 12,3 Millionen =17,57% (+0,27%/a ). Auch da hatte eine vergleichsweise geringe Migration aus anderen EU-Ländern und "from somewhere" einen Einfluss. Die Fertilitätsrate liegt in D bei 1,5.

Die Fertilitätsrate in D war durchaus anfänglich höher. Der Effekt Gleichberechtigung ermöglicht es Frauen ihre Kinderwünsche freiwillig den Verhältnissen anzupassen. In einem bereits reichlich bevölkerten Land, sinkt die Bereitschaft für unsinnigen Zuwachs ganz offensichtlich. :thumbup:

Was die "staatlich kontrollierte Geburtenrate was ebenfalls zu einer Verfaelschung der Statistik fuehrt" angeht - hier ist nichts "verfälscht" worden. Hier wurde die Fertilitätsrate durch massiven staatlichen Einfluss gesenkt - "unterm Strich" für alle Beteiligten ein Glücksfall.

Die Volksrepublik China 1950 waren es 543,7 Millionen Einwohner 66 Jahre später 2016 1.382,3 Millionen. Hat 2016 eine Fertilitätsrate von 1,5 ist in 66 Jahren um lediglich 838,6 Millionen = 154,24% angewachsen, ein durchschnittliches Plus von 2,34%/a Ein Segen für das Land. Hätte durchaus schlimmer kommen können. Auch, wenn der Ahnenkult, der männlichen Nachwuchs bevorzugt zu erheblichem Missverhältnis zwischen den Geschlechtern geführt hat. Der Mangel an weiblich Gleichberechtigung hat immer negative Folgen. Das ließe sich am Beispiel Indien problemlos nachweisen....
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Hyde »

Charles hat geschrieben:(10 Feb 2018, 13:49)

Doch, in Ländern wie Frankreich gibt es wesentlich mehr Mehrkindfamilien als in Deutschland. Und die Analyse der Geburtenrückgangs in den letzten Jahrzehnten in Deutschland hat auch gezeigt, dass steigende Kinderlosigkeit zwar auch einen Anteil (ca. 25%) am gesamten Geburtenrückgang hat, aber der weitaus grössere Anteil (ca. 70%) des Geburtenrückgangs ist durch das Verschwinden der Mehrkindfamilien in Deutschland zurückzuführen. In den 50er und 60er Jahren war der Anteil der Familien mit 3 oder mehr Kindern noch doppelt so hoch wie heute.
Natürlich gibt es in Frankreich auch mehr Mehrkindfamilien. Es gibt dort weniger Kinderlose als bei und und mehr Mehrkindfamilien als bei uns. Das ist ja logisch, die bessere Geburtenpolitik wirkt sich auf alle aus, auf Kleinfamilien und Großfamilien.
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Hyde »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(13 Feb 2018, 10:42)
Generell je hoeher das pro Kopf Einkommen und je hoeher die soziale Fuersorge desto geringer die Geburtenrate. Ausnahmen in stark religioes gepraegten Gesellschaften zB in moslemischen Laendern oder in Sektierer Enklaven wie Utah in den USA.
Diese Aussage stimmt so einfach nicht. Jedenfalls nicht in einheitlichen Kulturräumen. Beispielsweise sind Italien und Polen sowohl wesentlich religiöser als auch wesentlich ärmer als Schweden (geringeres Pro Kopf Einkommen). Nach deiner These müssten Italien und Polen also eine weitaus höhere Geburtenrate als Schweden haben, denn Schweden ist reicher und weniger religiös, was ja nach deiner Aussage Killerfaktoren für die Geburtenrate sind. Das Gegenteil ist jedoch der Fall, Schweden ist viel kinderreicher als die arm-religiösen Italien und Polen.

Es ist natürlich richtig, dass eine falsche Geburtenpolitik dazu führen kann, dass innerhalb eines Landes ärmere Schichten mehr Kinder kriegen als wohlhabende Schichten.
Das war beispielsweise in Deutschland lange der Fall, da in Deutschland aufgrund von fehlender Kinderbetreuungseinrichtungen und fehlendem Elterngeld (das sich am früheren Einkommen orientiert) für karriereorientierte gutverdienende Akademikerinnen kaum Anreiz zum Kinderkriegen bestand.

Wenn es kein einkommensabhängiges Elterngeld gibt (sondern alle Eltern pauschal gleich viel Geld kriegen, so wie es früher in Deutschland war) und es keine Betreuungseinrichtungen gibt (also schlechte Vereinbarkeit von Beruf und Familie), dann ist der Anreiz zum Kinderkriegen natürlich bei Geringverdienern höher als bei emanzipierten gutverdienenden Akademikern, da letztere für ein Kind dann relativ gesehen wesentlich mehr opfern müssen (nämlich ihren guten Job und ihr gutes Einkommen). Wenn man eh nen schlechten Job hat und wenig verdient, dann muss man für ein Kind auch wenig opfern, wenig vom vorherigen Lebensstil zurückstecken.
Das Ziel einer klugen Geburtenpolitik muss es also sein, dafür zu sorgen, dass auch karriereorientierte, gutverdienende Akademikerinnen wenig für ein Kind opfern müssen, wenig von ihrem bisherigen Lebensstil aufgeben müssen. Und dafür sind Instrumente wie das Elterngeld sowie flächendeckende Betreuungsangebote notwendig. Wenn das vorhanden ist, dann ist Kinderkriegen auch für Akademikerinnen und Gutverdiener kein großes Opfer mehr (denn sie müssen dann dank Elterngeld und Kitas ihren Wohlstand und ihren Beruf nicht aufgeben oder einschränken) - und ihre Bereitschaft zum Kinderkriegen steigt.

Deutschland hat in diesen Bereichen Fortschritte gemacht, es gibt allerdings immer noch viel zu verbessern. Beispielsweise beträgt das Elterngeld in Deutschland nur 65% des vorherigen Einkommens (Vergleich Schweden: 80%) und Betreuungseinrichtungen sind in Deutschland noch längst nicht flächendeckend ausgebaut (U-3 Betreuungsquote in Deutschland: 32%, in Ländern wie Schweden und Frankreich: mehr als doppelt so hoch).

Und nun schauen wir uns das Negativbeispiel Italien an. Dort beträgt das Elterngeld nur 30% des früheren Einkommens (Deutschland, siehe oben: 65%) und die Betreuungsquote ist nochmal viel niedriger als die deutsche Betreuungsquote.
Und siehe da, prompt ist auch die Geburtenrate sehr niedrig in Italien.

Das zeigt ja, dass Geburtenrate ganz entscheidend mit den Rahmenbedingungen zu tun hat, die die Politik setzt. Durch die richtige Politik kann man die Geburtenrate massiv beeinflussen.

Einfach nur zu sagen: „Armut und Religion führt zu höherer Geburtenrate“ stimmt einfach nicht, dann müssten wie gesagt südeuropäische Länder (Italien, Spanien, Portugal, Griechenland) und osteuropäische Länder viel höhere Geburtenraten haben als nordeuropäische Länder - und das religiösere Westdeutschland müsste höhere Geburtenraten haben als das atheistische Ostdeutschland.
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Hyde hat geschrieben:(14 Feb 2018, 03:05)

Diese Aussage stimmt so einfach nicht. Jedenfalls nicht in einheitlichen Kulturräumen. Beispielsweise sind Italien und Polen sowohl wesentlich religiöser als auch wesentlich ärmer als Schweden (geringeres Pro Kopf Einkommen). Nach deiner These müssten Italien und Polen also eine weitaus höhere Geburtenrate als Schweden haben, denn Schweden ist reicher und weniger religiös, was ja nach deiner Aussage Killerfaktoren für die Geburtenrate sind. Das Gegenteil ist jedoch der Fall, Schweden ist viel kinderreicher als die arm-religiösen Italien und Polen.

Es ist natürlich richtig, dass eine falsche Geburtenpolitik dazu führen kann, dass innerhalb eines Landes ärmere Schichten mehr Kinder kriegen als wohlhabende Schichten.
Das war beispielsweise in Deutschland lange der Fall, da in Deutschland aufgrund von fehlender Kinderbetreuungseinrichtungen und fehlendem Elterngeld (das sich am früheren Einkommen orientiert) für karriereorientierte gutverdienende Akademikerinnen kaum Anreiz zum Kinderkriegen bestand.

Wenn es kein einkommensabhängiges Elterngeld gibt (sondern alle Eltern pauschal gleich viel Geld kriegen, so wie es früher in Deutschland war) und es keine Betreuungseinrichtungen gibt (also schlechte Vereinbarkeit von Beruf und Familie), dann ist der Anreiz zum Kinderkriegen natürlich bei Geringverdienern höher als bei emanzipierten gutverdienenden Akademikern, da letztere für ein Kind dann relativ gesehen wesentlich mehr opfern müssen (nämlich ihren guten Job und ihr gutes Einkommen). Wenn man eh nen schlechten Job hat und wenig verdient, dann muss man für ein Kind auch wenig opfern, wenig vom vorherigen Lebensstil zurückstecken.
Das Ziel einer klugen Geburtenpolitik muss es also sein, dafür zu sorgen, dass auch karriereorientierte, gutverdienende Akademikerinnen wenig für ein Kind opfern müssen, wenig von ihrem bisherigen Lebensstil aufgeben müssen. Und dafür sind Instrumente wie das Elterngeld sowie flächendeckende Betreuungsangebote notwendig. Wenn das vorhanden ist, dann ist Kinderkriegen auch für Akademikerinnen und Gutverdiener kein großes Opfer mehr (denn sie müssen dann dank Elterngeld und Kitas ihren Wohlstand und ihren Beruf nicht aufgeben oder einschränken) - und ihre Bereitschaft zum Kinderkriegen steigt.

Deutschland hat in diesen Bereichen Fortschritte gemacht, es gibt allerdings immer noch viel zu verbessern. Beispielsweise beträgt das Elterngeld in Deutschland nur 65% des vorherigen Einkommens (Vergleich Schweden: 80%) und Betreuungseinrichtungen sind in Deutschland noch längst nicht flächendeckend ausgebaut (U-3 Betreuungsquote in Deutschland: 32%, in Ländern wie Schweden und Frankreich: mehr als doppelt so hoch).

Und nun schauen wir uns das Negativbeispiel Italien an. Dort beträgt das Elterngeld nur 30% des früheren Einkommens (Deutschland, siehe oben: 65%) und die Betreuungsquote ist nochmal viel niedriger als die deutsche Betreuungsquote.
Und siehe da, prompt ist auch die Geburtenrate sehr niedrig in Italien.

Das zeigt ja, dass Geburtenrate ganz entscheidend mit den Rahmenbedingungen zu tun hat, die die Politik setzt. Durch die richtige Politik kann man die Geburtenrate massiv beeinflussen.

Einfach nur zu sagen: „Armut und Religion führt zu höherer Geburtenrate“ stimmt einfach nicht, dann müssten wie gesagt südeuropäische Länder (Italien, Spanien, Portugal, Griechenland) und osteuropäische Länder viel höhere Geburtenraten haben als nordeuropäische Länder - und das religiösere Westdeutschland müsste höhere Geburtenraten haben als das atheistische Ostdeutschland.
Da wusste ich nicht und ueberrascht mich das Schweden eine hoehere Gebrurtsrate hat als zB Italien. Macht aber im Sinn im Hinblick auf die kinderfreundliche Sozialpolitik. Ich finde es allerdings bedenkenswert wenn Menschen die Zeugung von Kindern von der Hoehe des Kindergeldes abhaenging machen. Das erinnert mich auch an Australien. Hier ist es so das die Sozialleistungen sehr gut sind und vor allem Teile der Gesellschaft die sozial schwachgestellt sind mehr Kinder haben als der Durchschnitt weil sie sie (brutal gesagt) als Einkommensmittel benutzen. Single Moms zB. Da ist es durchaus normal 4-5 Kinder von 4-5 Vaetern zu haben, nichts zu arbeiten und mehr Geld vom Staat zu bekommen als zB eine Kassierin im Supermarkt verdient, die 8 Stunden am Tag arbeitet.
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Boracay »

Hyde hat geschrieben:(14 Feb 2018, 03:05)
Deutschland hat in diesen Bereichen Fortschritte gemacht, es gibt allerdings immer noch viel zu verbessern. Beispielsweise beträgt das Elterngeld in Deutschland nur 65% des vorherigen Einkommens (Vergleich Schweden: 80%) und Betreuungseinrichtungen sind in Deutschland noch längst nicht flächendeckend ausgebaut (U-3 Betreuungsquote in Deutschland: 32%, in Ländern wie Schweden und Frankreich: mehr als doppelt so hoch).
Ein Faktor der völlig überschätzt wird bzw. zu überhaupt gar nichts führt:

Beispiele:

Schweiz: Geburtenrate höher als in Deutschland.
- Kindergeld ungefähr auf Deutschem Niveau (kaufkraftbereinigt also weit weit darunter)
- Kein Elterngeld
- Arbeiten bis die Fruchtblase platzt
- kein wirklicher Mutterschutz
- Kinder müssen Krankenversichert werden (keine Familienversicherung)
- Kinderbetreuung kostet ein gigantisches Vermögen

USA: Höchste Geburtenrate aller Industrieländer nach Irland
- Keinerlei Leistungen für gar nix, nur die Versicherung muss Beitragsfrei mit versichern (wenn man eine hat)

Geldleistungen werden überschätzt, das ganze ist ein kulturelles Phänomen. Frankreich als arabischen Staat hier in den vergleich mit einzubeziehen (sorry aber Franzosen gibt es da ja kaum mehr) macht wenig Sinn.
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Alpha Centauri »

Boracay hat geschrieben:(14 Feb 2018, 12:08)

Ein Faktor der völlig überschätzt wird bzw. zu überhaupt gar nichts führt:

Beispiele:

Schweiz: Geburtenrate höher als in Deutschland.
- Kindergeld ungefähr auf Deutschem Niveau (kaufkraftbereinigt also weit weit darunter)
- Kein Elterngeld
- Arbeiten bis die Fruchtblase platzt
- kein wirklicher Mutterschutz
- Kinder müssen Krankenversichert werden (keine Familienversicherung)
- Kinderbetreuung kostet ein gigantisches Vermögen

USA: Höchste Geburtenrate aller Industrieländer nach Irland
- Keinerlei Leistungen für gar nix, nur die Versicherung muss Beitragsfrei mit versichern (wenn man eine hat)

Geldleistungen werden überschätzt, das ganze ist ein kulturelles Phänomen. Frankreich als arabischen Staat hier in den vergleich mit einzubeziehen (sorry aber Franzosen gibt es da ja kaum mehr) macht wenig Sinn.
Was verstehst du denn unter einem Franzosen???
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Alpha Centauri »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(14 Feb 2018, 05:53)

Da wusste ich nicht und ueberrascht mich das Schweden eine hoehere Gebrurtsrate hat als zB Italien. Macht aber im Sinn im Hinblick auf die kinderfreundliche Sozialpolitik. Ich finde es allerdings bedenkenswert wenn Menschen die Zeugung von Kindern von der Hoehe des Kindergeldes abhaenging machen. Das erinnert mich auch an Australien. Hier ist es so das die Sozialleistungen sehr gut sind und vor allem Teile der Gesellschaft die sozial schwachgestellt sind mehr Kinder haben als der Durchschnitt weil sie sie (brutal gesagt) als Einkommensmittel benutzen. Single Moms zB. Da ist es durchaus normal 4-5 Kinder von 4-5 Vaetern zu haben, nichts zu arbeiten und mehr Geld vom Staat zu bekommen als zB eine Kassierin im Supermarkt verdient, die 8 Stunden am Tag arbeitet.

Diese Strategie Kind als" Einkommensmittel" gibt es auch hierzulande, man kann es den Leuten die so ticken teils gar nicht mal übel nehmen, ist halt prickelnder als 8. Stunden bei Lidl an der Kasse oder beim Regale einräumen und Brötchen aufbacken die Zeit tot zu schlagen.
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Alana4 »

Alpha Centauri hat geschrieben:(14 Feb 2018, 13:00)

Diese Strategie Kind als" Einkommensmittel" gibt es auch hierzulande, man kann es den Leuten die so ticken teils gar nicht mal übel nehmen, ist halt prickelnder als 8. Stunden bei Lidl an der Kasse oder beim Regale einräumen und Brötchen aufbacken die Zeit tot zu schlagen.
"Kind als Einkommensmittel"- selten son Blödsinn gelesen. Kommt irgendwelchen Hirnlosen auch mal in den Sinn, dass "Kind" (und "Kinder" sowieso) in erster Linie kosten? Und zwar im Haushalt derer, die von ihrem Einkommen leben ebenso wie im Haushalt derer, die auf Hilfen- warum auch immer- angewiesen sind.
Dieses hirnlose Geseier von Kindern als Geldquelle ist einfach nur krank. Und das ist überhaupt der wesentliche Unterschied zu anderen Staaten. hier muss sich jeder dafür rechtfertigen, Kinder zu haben. Grauenvoll ist das.
Ich habe noch nie einen Cent H4 oder ähnliches bezogen, wir haben 4 Kinder zu großartigen Menschen erzogen- immerhin 3 haben ihr Abi in der Tasche, 2 studieren schon, 1 macht soziales Jahr und eins ist noch Schulkind. Und obwohl wir alles gewuppt haben, mussten wir uns stets und ständig erklären, ernteten erstaunte Blicke, wurden ums Kindergeld "beneidet", wurde uns vorgehalten, irgendwelche Steuerzahler würden ja schließlich unsere Kinder ernähren.
Dieses Forum hier ist auch voll von solchen Dümmlichkeiten.
Deshalb bin ich so gern in Skandinavien- da begegnet einem sowas kaum, im Allgemeinen genießen Eltern Achtung. In Deutschland nicht- da werden Eltern regelrecht VERachtet. Mit Geld hat das überhaupt nichts zu tun, gar nichts.
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Keoma »

Alana4 hat geschrieben:(14 Feb 2018, 13:29)

"Kind als Einkommensmittel"- selten son Blödsinn gelesen. Kommt irgendwelchen Hirnlosen auch mal in den Sinn, dass "Kind" (und "Kinder" sowieso) in erster Linie kosten? Und zwar im Haushalt derer, die von ihrem Einkommen leben ebenso wie im Haushalt derer, die auf Hilfen- warum auch immer- angewiesen sind.
Dieses hirnlose Geseier von Kindern als Geldquelle ist einfach nur krank. Und das ist überhaupt der wesentliche Unterschied zu anderen Staaten. hier muss sich jeder dafür rechtfertigen, Kinder zu haben. Grauenvoll ist das.
Ich habe noch nie einen Cent H4 oder ähnliches bezogen, wir haben 4 Kinder zu großartigen Menschen erzogen- immerhin 3 haben ihr Abi in der Tasche, 2 studieren schon, 1 macht soziales Jahr und eins ist noch Schulkind. Und obwohl wir alles gewuppt haben, mussten wir uns stets und ständig erklären, ernteten erstaunte Blicke, wurden ums Kindergeld "beneidet", wurde uns vorgehalten, irgendwelche Steuerzahler würden ja schließlich unsere Kinder ernähren.
Dieses Forum hier ist auch voll von solchen Dümmlichkeiten.
Deshalb bin ich so gern in Skandinavien- da begegnet einem sowas kaum, im Allgemeinen genießen Eltern Achtung. In Deutschland nicht- da werden Eltern regelrecht VERachtet. Mit Geld hat das überhaupt nichts zu tun, gar nichts.
Nun, ganz so ist es nicht.
Es gibt soziale Schichten, bei denen die - bei uns- Familienbeihilfe ein wesentlicher Einkommensbestandteil ist.
Es kommt natürlich darauf an, was man den Kindern bieten will.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Alana4 »

Keoma hat geschrieben:(14 Feb 2018, 13:51)

Nun, ganz so ist es nicht.
Es gibt soziale Schichten, bei denen die - bei uns- Familienbeihilfe ein wesentlicher Einkommensbestandteil ist.
Na und? Sollen deren Kinder verhungern? Da ist nichts, aber auch gar nichts "wohlstandssteigernd"- da geht jeder Cent für's Nötigste drauf. Ich gönn es denen. MIR nehmen die nichts weg.
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von immernoch_ratlos »

Ja, Alana dieser Blödsinn ist hochgradig irre - soll mal jemand anderes heraussuchen - was ein Kind dem Staat tatsächlich "Netto" EINBRINGT - das nach Abzug ALLER Kosten und Vergünstigungen die Eltern - sowieso nur erhalten, wenn optimale Bedingungen dafür herrschen.

Diese Annahme gleichgültig in welcher individuellen Situation sich Mütter - gern auch Familien - sich befinden, sein lukrativ ist eine der typischen urbanen Legenden - neudeutsch "alternative Fakten". Wie bei all diesen Narrativen, genügt eine klitzekleine Anzahl von echten derartigen Vorkommen um sie am "Stammtisch" zur allgemein gültigen Regel zu erheben - bravo für soviel Mitdenken. Das unter diesen Umständen - immerhin profitiert ja die Allgemeinheit nicht nur "geldwert" von den Kindern anderer Leute. Das besonders Familien unterstützt werden (auch Familien die aus einer(m) Erwachsenen und Kind(ern) bestehen sind für mich "Familien"), ist eine soziale Selbstverständlichkeit. Die auch durch dummen Neid nicht negiert wird.

Wer wissen möchte - nicht jeder möchte das wirklich - welche "Zustände" bei den unterschiedlichen Staaten und deren Bevölkerung, zu teilweise eklatanten Abweichungen führen, tut gut daran sich mit den dafür notwendigen Grundlagen zu versorgen.

D hat in den letzten Jahrzehnten sicher nicht alles "richtig" gemacht, aber innerhalb seiner Grenzen eben nicht ein völlig irres Anwachsen seiner Bevölkerung ermöglicht. Nicht zuletzt, weil nach und nach voll gleichberechtigte Frauen sich so oder so richtig entschieden haben.

Wenn mir hier nur einer von einer Lösung anderer Probleme nachprüfbar zu berichten weiß, die durch massenhafte Vermehrung der Bevölkerung in irgend einem Land dieser Welt stattgefunden hat, bin ich bereit das zur Kenntnis zu nehmen und möchte dann gern herausfinden wie das funktioniert haben soll. Gegenteilige Entwicklungen kann ich problemlos liefern :dead:

Wenn lokale Ressourcen unter Beibehaltung von vernünftigen Reserven in vernünftiger Beziehung zur dort lebenden Bevölkerung stehen, ist alles in bester Ordnung. Dafür und völlig ohne unerwünschtes Wachstum der Bevölkerung reichen die statistische Fertilitätsrate von 2,1 völlig aus. Da dieser Wert ein Durchschnittswert darstellt, muss niemand der singulär diesen "Wert" überschreitet, sich Sorgen machen. In einer durch Gleichberechtigung "gesegneten" Bevölkerung gleichen sich Unterschiede recht problemlos aus. Bei den niedrigeren Fertilitätsraten die in den entwickelten Demokratien zu beobachten sind, findet eine vernünftige Konsolidierung statt. Wer sich die europäischen Zahlen vornimmt, wird schnell erkennen, hier ist einen positive Entwicklung hin zu einer lebenswerten und überlebensfähigen Welt im Gange.

Die Prognosen auf der Basis der bereits bekannten Zahlen bis 2016 zeigen wie groß das Absinken der europäischen Bevölkerung zu einer weltweiten Anpassung beiträgt. Ein Trend, der sich hoffentlich auch nach und nach in anderen Regionen durchsetzt. Europa hatte 1950 knapp 400 Millionen Einwohner - 2016 waren es 544 Millionen. Die Prognose (basierend auf den Fertilitätsraten 2016) für 2050 liegt bei 537 Millionen und beträgt für 2100 noch 492 Millionen.

Die Welt ohne Europa hatte - hat - wird haben - wird haben 2.119 Millionen - 6.886 Millionen - 9.210 Millionen - 10.671 Millionen Menschen zu "tragen" - Die Welt mit Europa 2.518 Millionen - 7.430 Millionen - 9.748 Millionen - 11.163 Millionen.

Geht man ins Detail, kann man errechnen das der Einfluss der europäischen Staaten in 2050 das dann gesamte Weltergebnis um -2,56% = -6,78 Millionen und 2100 mit -4,72% = -51,97 Einwohner verringert hat, was sich positiv auf die zur Verfügung stehenden Ressourcen auswirkt :thumbup:

Wer mir nun jenseits von dümmlichen Bemerkungen erklären kann, worin wohl Bevölkerungszunahme je für eine positive Lösung von Problemen gesorgt hat, wäre ich überaus dankbar. Das Europa u.a. Umständen seine derzeitigen Status bezüglich Zuwanderung unbedingt halten, besser noch senken muss - jenseits jeglicher rassistischer Beweggründe - halte ich für ein absolutes Muss. Die noch immer stattfindende Überbevölkerung "anderen Orts" einfach zu verteilen, wird das real existierende Problem nur weiter in Richtung unlösbar verschieben.

Anderen - dabei zu helfen sich den lokalen Verhältnissen - sprich sich der Bilanz weltweit verfügbaren Ressourcen - anzupassen, muss einfach mal in alle Köpfe hinein. Hoffnungslos, wenn das gebildete und gut versorgte Dummköpfe nicht einsehen wollen. Mir kann es persönlich völlig gleichgültig sein - "meine Uhr" ist weitgehend abgelaufen - weh tut die weltweite Dummheit dennoch.... :dead:
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Alpha Centauri »

Alana4 hat geschrieben:(14 Feb 2018, 13:29)

"Kind als Einkommensmittel"- selten son Blödsinn gelesen. Kommt irgendwelchen Hirnlosen auch mal in den Sinn, dass "Kind" (und "Kinder" sowieso) in erster Linie kosten? Und zwar im Haushalt derer, die von ihrem Einkommen leben ebenso wie im Haushalt derer, die auf Hilfen- warum auch immer- angewiesen sind.
Dieses hirnlose Geseier von Kindern als Geldquelle ist einfach nur krank. Und das ist überhaupt der wesentliche Unterschied zu anderen Staaten. hier muss sich jeder dafür rechtfertigen, Kinder zu haben. Grauenvoll ist das.
Ich habe noch nie einen Cent H4 oder ähnliches bezogen, wir haben 4 Kinder zu großartigen Menschen erzogen- immerhin 3 haben ihr Abi in der Tasche, 2 studieren schon, 1 macht soziales Jahr und eins ist noch Schulkind. Und obwohl wir alles gewuppt haben, mussten wir uns stets und ständig erklären, ernteten erstaunte Blicke, wurden ums Kindergeld "beneidet", wurde uns vorgehalten, irgendwelche Steuerzahler würden ja schließlich unsere Kinder ernähren.
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Deshalb bin ich so gern in Skandinavien- da begegnet einem sowas kaum, im Allgemeinen genießen Eltern Achtung. In Deutschland nicht- da werden Eltern regelrecht VERachtet. Mit Geld hat das überhaupt nichts zu tun, gar nichts.

Das mit dem Einkommensmittel stellen sich viele( zu mal Teenie Mütter) aber unbewusst oder bewusst einmal so vor( oder sagen wir viele von denen) das Kinder zunächst Kosten (neben Geld vor allem Lebenszeit) bestreite ich nicht, übrigens sind das Gründe warum ich persönlich keine Kinder will, zumal es auf diesen Planeten eh schon insgesamt zu viele Menschen gibt ( und weiter geben wird) deshalb mein Motto: Sex ja, Fortpflanzung nein,
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Charles »

Hyde hat geschrieben:(14 Feb 2018, 03:05)
Das Ziel einer klugen Geburtenpolitik muss es also sein, dafür zu sorgen, dass auch karriereorientierte, gutverdienende Akademikerinnen wenig für ein Kind opfern müssen, wenig von ihrem bisherigen Lebensstil aufgeben müssen.
Warum sollte die Allgemeinheit ausgerechnet karriereorientierten Akademikerinnen und ihren in der Regel ebenfalls gutverdienenden Akademiker-Männern massenweise Geld in den Rachen werfen, nur damit die sich erbarmen als Beiwerk zu ihrem Karriereleben noch ein einzelnes Kind in die Welt zu setzen, dass sie dann vom Staat in dessen Einrichtungen grossziehen lassen? Das macht doch überhaupt gar keinen Sinn.

Besser wäre es doch, kinderfreundliche Familien der Mittelschicht, die sich auch 3, 4, 5 Kinder gut vorstellen können, finanziell zu entlasten. Zum Beispiel wie in Frankreich, eine komplette Befreiung von der Einkommenssteuer ab dem 3. Kind. Mehrwertsteuer für alle Baby- und Kinderartikel, für grosse Familienautos und andere Familienprodukte komplett abschaffen. Den Bau von grossen Wohnungen für Mehrkindfamilien und den Bau von Eigenheimen für Familien begünstigen etc.
Hyde hat geschrieben:(14 Feb 2018, 03:05)
Und nun schauen wir uns das Negativbeispiel Italien an. Dort beträgt das Elterngeld nur 30% des früheren Einkommens (Deutschland, siehe oben: 65%) und die Betreuungsquote ist nochmal viel niedriger als die deutsche Betreuungsquote.
Und siehe da, prompt ist auch die Geburtenrate sehr niedrig in Italien.
Die Geburtenrate ist nicht in ganz Italien niedrig. Südtirol hat mit 1,75 die höchsten Geburtenrate aller Provinzen in Italien. In anderen Regionen Italien ist die Geburtenrate sehr niedrig.

In Deutschland gibt es auch Landkreise mit Geburtenraten von 2,0. Und es gibt Landkreise mit Geburtenraten von 1,1.
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Hyde
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Hyde »

Charles hat geschrieben:(14 Feb 2018, 23:02)

Warum sollte die Allgemeinheit ausgerechnet karriereorientierten Akademikerinnen und ihren in der Regel ebenfalls gutverdienenden Akademiker-Männern massenweise Geld in den Rachen werfen
Für die Gesellschaft wird es wesentlich teurer, wenn die gutausgebildeten Menschen keine Kinder mehr kriegen, oder wenn, salopp gesagt, nur noch die Dummen Kinder kriegen.
Man muss schon auch für intelligente (gutausgebildete) Menschen Anreize zum Kinderkriegen setzen. Eine Gesellschaft, in der vor allem nur armutsgefährdete Menschen Kinder kriegen, ist keine sehr zukunftsfähige Gesellschaft.
Übrigens wirft man den Akademikern kein „Geld in den Rachen“, da diese als Gutverdiener auch überdurchschnittlich viel an den Staat abgeben.

Jeder Euro in Elterngeld ist gut angelegtes Geld, da das Elterngeld auch die Steuereinnahmen des Staates dauerhaft erhöht (höhere Frauenerwerbsquote) und langfristig zudem die Rentenkassen entlastet (höhere Geburtenrate).

Das Elterngeld ist somit auch wirtschaftlich vorteilhaft. Das Geld, das der Staat ins Elterngeld investiert, bekommt er mit Rendite zurück.
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Alpha Centauri hat geschrieben:(14 Feb 2018, 13:00)

Diese Strategie Kind als" Einkommensmittel" gibt es auch hierzulande, man kann es den Leuten die so ticken teils gar nicht mal übel nehmen, ist halt prickelnder als 8. Stunden bei Lidl an der Kasse oder beim Regale einräumen und Brötchen aufbacken die Zeit tot zu schlagen.
Da hat Deutschland eine Gemeinsamkeit mit Australien.
Aber ich nehme es diesen Leute uebel, denn wir die Steuern zahlen finanzieren diese Schmarotzer. Ich habe Achtung vor denen die an 8 Stunden an einer Kasse stehen. Das sind Leute die fuer sich selbst sorgen und nicht in dem Wahn leben, das ihnen die Gesellschaft was schulded.
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Boracay »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(15 Feb 2018, 00:54)

Da hat Deutschland eine Gemeinsamkeit mit Australien.
Aber ich nehme es diesen Leute uebel, denn wir die Steuern zahlen finanzieren diese Schmarotzer. Ich habe Achtung vor denen die an 8 Stunden an einer Kasse stehen. Das sind Leute die fuer sich selbst sorgen und nicht in dem Wahn leben, das ihnen die Gesellschaft was schulded.
Derzeit ist es nun mal so dass du mit einigen Konds den doppelten Mindestlohn brauchst um besser zu fahren als mit Hartz4. Besonders für Migranten die mehr als die Hälfte der Hartzer stellen nicht zu erwirtschaften wenn Deutsch als Sprache ein Problem ist.
Da ist die Sache klar - Hartz 4 + Aufstocken und evtl. Schwarzarbeit oder krimineller Nebeneinkünfte = unschlagbares Einkommen.
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von think twice »

Boracay hat geschrieben:(15 Feb 2018, 03:28)

Derzeit ist es nun mal so dass du mit einigen Konds den doppelten Mindestlohn brauchst um besser zu fahren als mit Hartz4. Besonders für Migranten die mehr als die Hälfte der Hartzer stellen nicht zu erwirtschaften wenn Deutsch als Sprache ein Problem ist.
Da ist die Sache klar - Hartz 4 + Aufstocken und evtl. Schwarzarbeit oder krimineller Nebeneinkünfte = unschlagbares Einkommen.
Mein Schwager betreibt einen Gemuese-Grosshandel in der Nähe von Hamburg. Er sucht haenderingend Auslieferungsfahrer. Arbeitsbeginn: Nachts 2 Uhr. Stundenlohn: 13 Euro brutto. Das Problem sind komischerweise nicht Arbeitszeit und Stundenlohn. Es will nur niemand auf Papiere arbeiten, sondern alle nur schwarz.
Und nein, das sind keine Flüchtlinge aus Syrien oder Afghanistan. :p
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von krone »

think twice hat geschrieben:(15 Feb 2018, 06:47)

Mein Schwager betreibt einen Gemuese-Grosshandel in der Nähe von Hamburg. Er sucht haenderingend Auslieferungsfahrer. Arbeitsbeginn: Nachts 2 Uhr. Stundenlohn: 13 Euro brutto. Das Problem sind komischerweise nicht Arbeitszeit und Stundenlohn. Es will nur niemand auf Papiere arbeiten, sondern alle nur schwarz.
Und nein, das sind keine Flüchtlinge aus Syrien oder Afghanistan. :p
Schon wieder diese geschichtchen von wegen
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von TheManFromDownUnder »

think twice hat geschrieben:(15 Feb 2018, 06:47)

Mein Schwager betreibt einen Gemuese-Grosshandel in der Nähe von Hamburg. Er sucht haenderingend Auslieferungsfahrer. Arbeitsbeginn: Nachts 2 Uhr. Stundenlohn: 13 Euro brutto. Das Problem sind komischerweise nicht Arbeitszeit und Stundenlohn. Es will nur niemand auf Papiere arbeiten, sondern alle nur schwarz.
Und nein, das sind keine Flüchtlinge aus Syrien oder Afghanistan. :p
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Euro 13 Brutto fuer Nachtarbeit? Kein Wunder das sich da keiner findet. Was ist eigentlich der Mindestlohn bei euch?
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Boracay »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(16 Feb 2018, 00:55)

Off Topic
Euro 13 Brutto fuer Nachtarbeit? Kein Wunder das sich da keiner findet. Was ist eigentlich der Mindestlohn bei euch?
Das ist schon mal 1,40€ mehr als der australische Mindestlohn, bei viel viel viel niedrigeren Lebenshaltungskosten.
Allerdings findest du da niemand mehr in Deutschland - selbst an der Kasse gibt es für ungelernte meist 15€ und das nicht in Schicht.
Im Ruhrgebiet findest du vielleicht noch jemand, aber hier auch nur Schwarz.
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Boracay »

think twice hat geschrieben:(15 Feb 2018, 06:47)

Mein Schwager betreibt einen Gemuese-Grosshandel in der Nähe von Hamburg. Er sucht haenderingend Auslieferungsfahrer. Arbeitsbeginn: Nachts 2 Uhr. Stundenlohn: 13 Euro brutto. Das Problem sind komischerweise nicht Arbeitszeit und Stundenlohn. Es will nur niemand auf Papiere arbeiten, sondern alle nur schwarz.
Und nein, das sind keine Flüchtlinge aus Syrien oder Afghanistan. :p
Klar - zusammen mit Hartz 4 macht das 25€ Stundenlohn für jemand der kaum Deutsch spricht. Wenn man den jetzt noch unter der Zuverdienst Grenze anmeldet kann man die das sogar nie und nimmer nachweisen.
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Boracay hat geschrieben:(16 Feb 2018, 03:19)

Das ist schon mal 1,40€ mehr als der australische Mindestlohn, bei viel viel viel niedrigeren Lebenshaltungskosten.
Allerdings findest du da niemand mehr in Deutschland - selbst an der Kasse gibt es für ungelernte meist 15€ und das nicht in Schicht.
Im Ruhrgebiet findest du vielleicht noch jemand, aber hier auch nur Schwarz.
A$ 18,29 die Stunde ohne Zulage fuer Nachtarbeit, Sonntags und Feiertagszulage und wie bei euch wird hier mehr bezahlt.

Bei uns beschwert sich niemand darueber
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Re: Gleichberechtigung und Geburtenrate

Beitrag von Alpha Centauri »

Das in Italien oder Griechenland weniger Kinder geboren werden ist doch gut, die Menschen dort sind halt vernünftig und haben erkannt, auf diesen Planeten gibt es von der Spezies Homo sapiens schlicht zu viele, 1-2 Milliarden weniger werden für die Erde besser verträglich als dass derzeitige Drama.
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