1) Gespräche mit Frauen laufen nicht unter vier Augen
2) Frauenstuben werden nur in Begleitung eines weiteren Soldaten betreten, zum Stubendurchgang etc.
Zu groß war die Angst, angeschuldigt zu werden - übergriffiges Verhalten hat auch und speziell beim Bund schwerwiegende Folgen, sowohl disziplinar als auch strafrechtlich. Niemand will im Jahresbericht des Wehrbeauftragten auftauchen, niemand will den Kittel ausziehen, nur weil eine weibliche Untergebene einem was krumm nimmt und ungerechtfertigte Anschuldigungen erhebt.
Dieses Verhalten schwappt aufgrund der Sexismusdebatte nun auch in die normale Arbeitswelt:
https://www.welt.de/politik/deutschland ... a-ist.html
Die erwarteten Folgen für Frauen:Plötzlich sei da eine „gefühlte Wand“ im Umgang mit ihren männlichen Geschäftspartnern, beklagt die US-Unternehmerin Ana Quincoces aus Miami. Ihr Lebensmittelhandel und dessen Erfolg stütze sich vielfach auf den Beitrag von Männern, sagt sie. Absprachen würden dabei oft bei einem Drink oder einem gemeinsamen Mittagessen getroffen. Solche Möglichkeiten sehe sie jedoch in Zukunft immer weniger, sagt Quincoces. Denn viele ihrer männlichen Geschäftspartner reagierten schon nahezu panisch, viele vermieden Zweiertreffen, die bislang völlig normal gewesen seien.
„Es ist ein Gefühl, als ob diese Wand plötzlich da ist, weil sie nicht mehr wissen, was noch angemessen ist – es ist beunruhigend“, erklärt Quincoces. „Ich habe den Eindruck, sie sind vorsichtiger, förmlicher im Umgang mit Kolleginnen. Und ich kann es ihnen nicht verübeln, denn die Vorfälle sind allgegenwärtig. Jeden Tag gibt es neue Vorwürfe.“
Wie gesagt, ich bin schon seit längerem nichts anderes gewöhnt. Es gibt bei mir keine Einzelgespräche mit Frauen im beruflichen Umfeld - zumindest nicht mit Untergebenen.„Ich kann schon eine Gegenreaktion grollend aufziehen hören: Darum sollten Sie keine Frauen einstellen!“, heißt es in einem mahnenden Posting von Facebook-Chefin Sheryl Sandberg. Es passiere derzeit so viel Positives, was die Arbeitsatmosphäre und das Verhalten am Arbeitsplatz angehe, würdigt Sandberg die neue Offenheit. „Lassen Sie uns sicherstellen, dass es nicht die ungewollte Folge nach sich zieht, Frauen aufzuhalten.“
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Daher stehen Segal und Facebook-Chefin Sandberg mit ihren Warnungen nicht allein. Die direkte Zusammenarbeit mit Mitarbeitern wegen ihres Geschlechts einzuschränken, sei problematisch, erklärt der Psychologieprofessor W. Brad Johnson. Zumindest dann, wenn dadurch die Möglichkeiten im Beruf beschnitten würden.
Eingeschränkte Kontakte sendeten eine beunruhigende Botschaft, betont Brad Johnson, der Autor eines Buches, das eigentlich Männer zum Mentorat für junge Kolleginnen ermutigt: „Wenn ich wegen Ihres Geschlechts kein Einzelgespräch mit Ihnen führen wollte, würde ich Ihnen vermitteln: „Ich kann mich nicht auf Sie verlassen, Sie sind ein Risiko.“
Jessica Proud, Politikberaterin für die Republikaner, erinnert sich, dass sie während eines Wahlkampfs aufgefordert wurde, nicht mit dem Kandidaten zu reisen, weil das womöglich Anlass für Getuschel gäbe. Doch genau das sei verkehrt und in vieler Hinsicht auch beleidigend. „Ich bin ein Profi, er ist ein Profi. Wieso sollte meine Berufserfahrung eingegrenzt werden?“, fragt sie.
Erlebt ihr das anders? Seht ihr das ähnlich? Beschneidet dieses Risikoempfinden tatsächlich das Fortkommen der Frauen im Job, weil man(n) fürchtet, wegen falscher Anschuldigungen als Lustmolch da zu stehen?