"Bunte"-Interview:"

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Checkpointe
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Re: "Bunte"-Interview:"

Beitrag von Checkpointe »

epona » Sa 7. Mär 2015, 19:19 hat geschrieben: Die nächsten Schritte werden aus meiner Sicht die Abschaffung des Ehegattensplittings und die kostenlose GKV Mitversicherung erwerbsloser Ehegatten sein.
Und was soll das bringen, ausser dass die meisten Familien deutlich weniger Geld haben?
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Re: "Bunte"-Interview:"

Beitrag von Gretel »

Checkpointe » Sa 7. Mär 2015, 20:05 hat geschrieben:
Ist aber trotzdem so, dass man später eine deutlich höhere gesetzliche Rente bekommt, wenn man keine Kinder bekommt und im Beruf voll durchzieht. Wer zum Beispiel 5 Kinder bekommt und dafür einige Jahre aus dem Erwerbsleben ausscheidet, um diese Kinder auch grosszuziehen, wird dafür in der Rente am Ende auch noch bestraft.
5 Kinder.

Ja, die kann man nicht in 3 Jahren...

Da hast Du ein gutes Argument gebracht. :p
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Tantris
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Re: "Bunte"-Interview:"

Beitrag von Tantris »

Checkpointe » Sa 7. Mär 2015, 21:07 hat geschrieben:
Und was soll das bringen, ausser dass die meisten Familien deutlich weniger Geld haben?
Bringt mehr gerechtigkeit. Das splitting bevorzugt ja paare mit sehr unterschiedlichen einkommen.
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Re: "Bunte"-Interview:"

Beitrag von Checkpointe »

Tantris » Sa 7. Mär 2015, 23:12 hat geschrieben: Bringt mehr gerechtigkeit. Das splitting bevorzugt ja paare mit sehr unterschiedlichen einkommen.
Das Splitting sorgt nur dafür, dass es egal ist welcher Partner wieviel verdient. Ein Ehepaar wird immer als Gemeinschaft besteuert. Das sorgt für Gerechtigkeit.

Würde man das Splitting abschaffen, dann wird ein Familienvater genauso besteuert als wäre er ein Single. Er zahlt dann mehr Steuern. Was soll da der Vorteil sein?
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Re: "Bunte"-Interview:"

Beitrag von epona »

Checkpointe » So 8. Mär 2015, 01:15 hat geschrieben:
Das Splitting sorgt nur dafür, dass es egal ist welcher Partner wieviel verdient. Ein Ehepaar wird immer als Gemeinschaft besteuert. Das sorgt für Gerechtigkeit.

Würde man das Splitting abschaffen, dann wird ein Familienvater genauso besteuert als wäre er ein Single. Er zahlt dann mehr Steuern. Was soll da der Vorteil sein?
Splitting subventioniert Trauscheine und nicht erwerbstätige Ehefrauen.
Ob Kinder vorhanden sind ist dabei leider unerheblich.
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Re: "Bunte"-Interview:"

Beitrag von epona »

Gretel » Sa 7. Mär 2015, 20:35 hat geschrieben:
das ist heutzutage doch kein Argument mehr. Drei Jahre werden angerechnet.

Inkrafttreten des Rentenreformgesetzes 1992 wurden die Kindererziehungszeiten in der gesetzlichen Rentenversicherung für ab 1992 geborene Kinder von einem auf drei Jahre verlängert.[7] Die Kindererziehungszeit für vor 1992 geborene Kinder wurde durch RV-Leistungsverbesserungsgesetz ab Juli 2014 von einem auf zwei Jahre verlängert.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kindererziehungszeit
Vielen Dank. Ist aber wohl allgemein bekannt.
Interessant ist das "Kleingedruckte", denn auch diese Gesetzgebung bevorzugt einseitig das Einverdiener Modell.

Frauen die gleichzeitig einer Erwerbstätigkeit nachgehen werden benachteiligt, da Pflichtbeitragsentgeltpunkt aus Erwerbstätigkeit und KEZ-Ansprüche gedeckelt werden.
Ist die erziehende Frau gar mehr als geringfügig selbständig tätig schaut sie komplett in die Röhre.

Der springende Punkt ist aber, dass viele Frauen eben nicht einmal im Laufe ihres Erwerbslebens wegen Kindererziehung für max 3 Jahre ausscheiden, sie steigen meist nur als Teilzeitkraft wieder ein und reduzieren dadurch ihre Rentenanwartschaften erheblich.
Das ganze mal 2 oder 3 (Kinder) ergibt Altersarmut.
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Re: "Bunte"-Interview:"

Beitrag von Tantris »

Checkpointe » So 8. Mär 2015, 01:15 hat geschrieben:
Das Splitting sorgt nur dafür, dass es egal ist welcher Partner wieviel verdient. Ein Ehepaar wird immer als Gemeinschaft besteuert. Das sorgt für Gerechtigkeit.

Würde man das Splitting abschaffen, dann wird ein Familienvater genauso besteuert als wäre er ein Single. Er zahlt dann mehr Steuern. Was soll da der Vorteil sein?
Da fängt ja schon der mist an!

Es geht beim ehegattensplitting eben nicht um familien. Du musst verheiratet sein. Das reicht.


Und ob dieses splitting wirklich die einzige mögliche und denkbare erleichterung für "familien" sein soll, wage ich schon zu bezweifeln...
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Re: "Bunte"-Interview:"

Beitrag von Checkpointe »

epona » So 8. Mär 2015, 10:00 hat geschrieben: Splitting subventioniert Trauscheine und nicht erwerbstätige Ehefrauen.
Ob Kinder vorhanden sind ist dabei leider unerheblich.
Beim Splitting geht es auch nicht um Kinder, sondern um die Partnerschaft. Ehepaare haben sich rechtlich verbindlich dazu verpflichtet füreinander einzustehen. Es ist eine Lebens- und Einstandsgemeinschaft und deshalb ist es auch richtig, wenn ein Ehepaar als Gemeinschaft besteuert wird und nicht so als wären es zwei Singles.
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Re: "Bunte"-Interview:"

Beitrag von epona »

Checkpointe » So 8. Mär 2015, 14:12 hat geschrieben:
Beim Splitting geht es auch nicht um Kinder, sondern um die Partnerschaft. Ehepaare haben sich rechtlich verbindlich dazu verpflichtet füreinander einzustehen. Es ist eine Lebens- und Einstandsgemeinschaft und deshalb ist es auch richtig, wenn ein Ehepaar als Gemeinschaft besteuert wird und nicht so als wären es zwei Singles.
:D Daher unterstellt man auch nicht verheirateten Paaren
(s.g. Bedarfsgemeinschaften) gemäß §7 Abs.3a SGB II den Willen füreinander einzustehen OHNE ihnen auf der anderen Seite ein steuerl. Splitting zu gewähren.

Sorry, da habe ich schon bessere Ausreden Pro Splitting gehört.
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Re: "Bunte"-Interview:"

Beitrag von Checkpointe »

epona » So 8. Mär 2015, 13:41 hat geschrieben: :D Daher unterstellt man auch nicht verheirateten Paaren
(s.g. Bedarfsgemeinschaften) gemäß §7 Abs.3a SGB II den Willen füreinander einzustehen OHNE ihnen auf der anderen Seite ein steuerl. Splitting zu gewähren.

Sorry, da habe ich schon bessere Ausreden Pro Splitting gehört.
Unverheiratete Paare müssen nicht in allen Bereichen füreinander einstehen. Das ist nur bei HartzIV, wenn zwei zusammenleben und eine "Bedarfsgemeinschaft" bilden.

Ehepaare gehen rechtlich verbindlich bestimmte Verpflichtungen füreinander ein, die unverheiratete Paare einfach nicht eingehen.

Aber bedenke auch, dass die meisten Ehepaare auch Kinder haben. Also wenn du das Ehegattensplitting und die beitragsfreie Mitversicherung des Ehepartners abschaffen willst, haben die meisten Familien monatliche Mehrbelastung von mehreren hundert Euro. Was versprichst du dir davon?
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Re: "Bunte"-Interview:"

Beitrag von epona »

Checkpointe » So 8. Mär 2015, 18:08 hat geschrieben:
Unverheiratete Paare müssen nicht in allen Bereichen füreinander einstehen. Das ist nur bei HartzIV, wenn zwei zusammenleben und eine "Bedarfsgemeinschaft" bilden.

Ehepaare gehen rechtlich verbindlich bestimmte Verpflichtungen füreinander ein, die unverheiratete Paare einfach nicht eingehen.

Aber bedenke auch, dass die meisten Ehepaare auch Kinder haben. Also wenn du das Ehegattensplitting und die beitragsfreie Mitversicherung des Ehepartners abschaffen willst, haben die meisten Familien monatliche Mehrbelastung von mehreren hundert Euro. Was versprichst du dir davon?
Es geht um die Gleichstellung von Familien (also da wo Kinder leben) allgemein.
Auch hier tragen partner gegenseitige Verantwortung für sich und Kinder, werden aber steuerlich benachteiligt.
Das macht keinen Sinn.
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Re: "Bunte"-Interview:"

Beitrag von Checkpointe »

epona » So 8. Mär 2015, 17:20 hat geschrieben: Es geht um die Gleichstellung von Familien (also da wo Kinder leben) allgemein.
Auch hier tragen partner gegenseitige Verantwortung für sich und Kinder, werden aber steuerlich benachteiligt.
Das macht keinen Sinn.
Beim Splitting geht es aber nur um die Partnerschaft. Ehepaare sind rechtlich verbindlich zur gegenseitigen Fürsorge verpflichtet und Unverheiratete eben nicht. Das ist halt der Unterschied. Wer sich nicht rechtlich verbindlich an seinen Partner bindet, kann auch nicht erwarten dieselben Privilegien zu bekommen.

Ich verstehe das immer nicht, warum Unverheiratete darüber schimpfen, dass sie nicht dieselben Privilegien wie Ehepaare haben. Ja dann sollen sie doch auch heiraten, dann bekommen sie doch diese Privilegien, müssen dafür aber auch die rechtlichen Verbindlichkeiten füreinander eingehen.
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Re: "Bunte"-Interview:"

Beitrag von epona »

Checkpointe » So 8. Mär 2015, 18:53 hat geschrieben:
Beim Splitting geht es aber nur um die Partnerschaft. Ehepaare sind rechtlich verbindlich zur gegenseitigen Fürsorge verpflichtet und Unverheiratete eben nicht. Das ist halt der Unterschied. Wer sich nicht rechtlich verbindlich an seinen Partner bindet, kann auch nicht erwarten dieselben Privilegien zu bekommen.

Ich verstehe das immer nicht, warum Unverheiratete darüber schimpfen, dass sie nicht dieselben Privilegien wie Ehepaare haben. Ja dann sollen sie doch auch heiraten, dann bekommen sie doch diese Privilegien, müssen dafür aber auch die rechtlichen Verbindlichkeiten füreinander eingehen.
Du wiederholst dich und hast den Knackpunkt nicht erfasst.

Auch unverheiratete Paare stehen füreinander ein.
Dazu ist ein Trauschein nicht notwendig.
Es ist nicht Aufgabe des Staates veraltete Lebensformen zu favorisieren und Menschen die im selben Maße Verantwortung übernehmen zu bestrafen indem er sie je einmal vollwertig als Verantwortliche einbezieht und ihnen auf der anderen Seite steuerliche Vorteile verwehrt.

Das Ding wird sich in jedem Fall in naher Zukunft nicht mehr halten lassen.
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Re: "Bunte"-Interview:"

Beitrag von Blasphemist »

epona » So 8. Mär 2015, 18:04 hat geschrieben:
Du wiederholst dich und hast den Knackpunkt nicht erfasst.

Auch unverheiratete Paare stehen füreinander ein.
Dazu ist ein Trauschein nicht notwendig.
Es ist nicht Aufgabe des Staates veraltete Lebensformen zu favorisieren und Menschen die im selben Maße Verantwortung übernehmen zu bestrafen indem er sie je einmal vollwertig als Verantwortliche einbezieht und ihnen auf der anderen Seite steuerliche Vorteile verwehrt.

Das Ding wird sich in jedem Fall in naher Zukunft nicht mehr halten lassen.
Das Ding wird in jedem Fall so bleiben. Dafür qird das Vefrassungsgericht sorgen. Ob unverheiratete Paare füreinander einstehen oder nicht ist deren Problem. Sie machen das auf freiwilliger Basis ohne jede rechtliche Verpflichtung. Ohne Pflichten keine Rechte.
Die Ehe ist eine wirtschaftliche Gemeinschaft und wird deswegen steuerrechtlich als Einheit gesehen. Wie die Aufgabenverteilung in dieser Gemeinschaft ist darf den Staat nicht interessieren. Deswegen ist das Splitting richtig und wird auch bleiben.
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Re: "Bunte"-Interview:"

Beitrag von epona »

Blasphemist » So 8. Mär 2015, 19:16 hat geschrieben: Das Ding wird in jedem Fall so bleiben. Dafür qird das Vefrassungsgericht sorgen. Ob unverheiratete Paare füreinander einstehen oder nicht ist deren Problem. Sie machen das auf freiwilliger Basis ohne jede rechtliche Verpflichtung. Ohne Pflichten keine Rechte.
Die Ehe ist eine wirtschaftliche Gemeinschaft und wird deswegen steuerrechtlich als Einheit gesehen. Wie die Aufgabenverteilung in dieser Gemeinschaft ist darf den Staat nicht interessieren. Deswegen ist das Splitting richtig und wird auch bleiben.
Wollen wir wetten?

Das Ding wird in der Form nicht bestehen bleiben.
Eingetragene Partnerschaften mussten bereits gegen massive Widerstände gleichgestellt werden.............und so geht es weiter ;)
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Re: "Bunte"-Interview:"

Beitrag von Checkpointe »

epona » So 8. Mär 2015, 18:04 hat geschrieben: Auch unverheiratete Paare stehen füreinander ein.
Aber nicht rechtlich verbindlich, sondern nur freiwillig.

Warum sollte jemand, der sich rechtlich nicht bindet dieselben Privilegien bekommen wie jemand, der sich rechtlich bindet? Verstehe ich nicht.
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Re: "Bunte"-Interview:"

Beitrag von epona »

Checkpointe » So 8. Mär 2015, 20:00 hat geschrieben:
Aber nicht rechtlich verbindlich, sondern nur freiwillig.

Warum sollte jemand, der sich rechtlich nicht bindet dieselben Privilegien bekommen wie jemand, der sich rechtlich bindet? Verstehe ich nicht.
Sorry, da muss ich mit einer Gegenfrage kontern.
Warum wird dieser Personenkreis lt. SGB II entsprechend verheirateten Personen behandelt wenn der Staat dadurch Geld sparen kann?
Zuletzt geändert von epona am So 8. Mär 2015, 19:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Blasphemist »

epona » So 8. Mär 2015, 19:03 hat geschrieben:
Sorry, da muss ich mit einer Gegenfrage kontern.
Warum wird dieser Personenkreis lt. SGB II entsprechend verheirateten Personen behandelt wenn der Staat dadurch Geld sparen kann?
Ungern gebe ich dir hier Recht aber ich halte das auch für eine Sauerei. Entweder man ist verheiratet und hat alle Rechte und Pflichten oder man ist es nicht. Diese H4 Geschichte ist eine Unverschämtheit.
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Blasphemist » So 8. Mär 2015, 19:14 hat geschrieben: Ungern gebe ich dir hier Recht aber ich halte das auch für eine Sauerei. Entweder man ist verheiratet und hat alle Rechte und Pflichten oder man ist es nicht. Diese H4 Geschichte ist eine Unverschämtheit.
Sehe ich auch so. Vorallem diese Schnüffelei der Ämter, die dann in die Privaträume eindringen und nachsehen, ob die Unterwäsche im selben Schrank aufbewahrt wird und ob die Zahnbürsten in selben Becher stehen und so weiter.

Aber es gibt auch genug andere Beispiele. Wenn ein Ehepartner mal ins Pflegeheim muss, muss der andere Ehepartner die Kosten für die Pflege tragen. Bei Unverheirateten ist das nicht so, besteht keine Pflicht zur Übernahme.
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