Alana4 hat geschrieben:(03 Jul 2017, 19:01)
Juristisch: die Geburt. Und da ganz speziell der Beginn der Geburt= Einsetzen der Wehen.
Das heißt also, wenn die Wehen einsetzen, wird der Fötus zum Mensch? Warum wird er denn dann zum Mensch? Ändert sich mit den Wehen, beim Fötus etwas?
Hier möchte dich auch keiner überzeugen, deine Ablehnung von Abtreibung aufzugeben- du darfst ja dagegen sein, hat niemand etwas dagegen.
Ich bin überhaupt nicht generell gegen Abtreibung. Ich lehne nur die vielen Abtreibungen ab, die aus Habgier gemacht werden. Selbst vor wenigen Kommentaren, habe ich darauf hingewiesen, das ich eine Abtreibung aus sozialen Gründen, z.B. bei einer Muslimin, befürworte.
Ich bin ja auch ganz klar gegen Abtreibung!
Siehst Du, da unterscheiden wir uns. Medizinische Indikation, Kriminalistische Indikation und Soziale Indikation, wo es um Leben und Gesundheit der Schwangeren geht, befürworte ich uneingeschränkt. Ich würde auch niemals eine Frau als Mörderin bezeichnen, weil sie abgetrieben hat, aber ich wende mich entschieden dagegen, das es als normal hingenommen wird, das in Deutschland bei 700.000 Geburten pro Jahr, 100.000 Abtreibungen gezählt werden. Das kann und darf sich ein Rechtsstaat nicht leisten. Und wenn ein Bundesverfassungsgericht, sowas als völlig richtig ansieht, steht es nicht mehr auf dem Boden des Rechtsstaates und des Grundgesetzes, insbesondere Artikel 1.
Es ist doch eindeutig. Wenn die Mehrzahl der Frauen ihre Abtreibung mit der wirtschaftlichen und mentalen derzeitigen Situation begründen, dann nimmt die Gesellschaft und das Verfassungsgericht es leichtfertig in Kauf, das an dieser Situation nichts geändert wird. Die Politik hätte schon lange darauf reagieren müssen, das es Frauen nötig haben abzutreiben, weil sie sich ein Kind nicht leisten können.
Was du aber unterlassen solltest: anderen, insbesondere betroffenen Frauen, ihre eigene Meinung absprechen.
Nun ja, wenn es um das Töten von ungeborenen Leben aus Habgier geht, und allein darum geht es mir, fällt es mir schwer, solchen Menschen ihre Meinung zu lassen. In § 218, steht eindeutig drin, das es sich bei Abtreibung nicht um eine Lapalie handelt, wie z.B. ein Kinobesuch. Insofern, ist es kaum zu rechtfertigen, hier völlige Meinungsfreiheit zuzulassen.
Du hast schlicht zu akzeptieren, dass die einzelne Frau in ihrer speziellen Situation selbst entscheiden kann.
Darf ich daran erinnern, das wir in einem Rechtsstaat leben, und sowas im Zweifelsfalle, die Gerichte entscheiden? Es mag sein, das wir in Zeiten leben, wo Menschen Sitten durchgesetzt haben, die Geschmacksache sind, daraus aber abzuleiten, das ich dies bedingungslos zu akzeptieren hätte, dürfte einem Politikforum nicht würdig sein. Im Gegenteil, ich bin der festen Überzeugung, das sich das in den nächsten 10 Jahren ändern wird und ich der Zeit nur voraus bin.
Du musst es nicht gut finden- aber zu akzeptieren hast du es.
Das habe ich oben schon beantwortet. Ich werde die Praxis der Abtreibung, insbesondere den Bereich der "Sozialen Indikation aus Habgier" niemals akzeptieren, und es ist mir völlig unverständlich, wie man in einem Rechtsstaat sowas jemals zulassen konnte.
Und das sieht die Gesetzgebung so, das sieht sogar das BVerfG so.
Darüber könnte man streiten, aber das ist ja hier im Forum, teilweise verboten, wie ich gelernt habe. Die Frage, wie ich über ein Forum denke, das den Streit über das Töten von Lebewesen, die mal Menschen werden wollen, teilweise nicht zulassen will, kann sich wohl jeder selber beantworten.