Die Kippa

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PeterK
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Re: Die Kippa

Beitrag von PeterK »

H2O hat geschrieben:(03 May 2018, 11:00)
Das könnte ich auch; nur verschließe ich meine Augen nicht vor einer unangenehmen Wahrheit.
Ihr "Rezept" ist aber nicht gerade fortschrittlich: Wir wollen keine Gesellschaft, in der man seine Religion o.ä. aus Sicherheitsgründen verbergen muss. Das wäre indiskutabel und ein Schritt zurück in üble Zeiten und Denkweisen (die hier ja leider immer mal wieder hochploppen wie braune Pilze).
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ThorsHamar
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Re: Die Kippa

Beitrag von ThorsHamar »

PeterK hat geschrieben:(03 May 2018, 11:04)

Welche "Variante"?
Na Deine Aussage: " Sinnvoll wäre der Ansatz, dass Eltern ihren Kindern vermitteln, dass es völlig normal ist, dass Menschen unterschiedlich sind - und das eben auch in der Öffentlichkeit demonstrieren."

Meine Aussage war aber:" Wie wäre denn der Ansatz, dass Eltern ihren Kindern vermitteln, dass es in einer modernen und freien Gesellschaft völlig unnötig, weil eben sinnfrei, ist, ausserhalb folkloristischer Events ungefragt der Öffentlichkeit zu demonstrieren, zu welchem Volk man gehört.... ( nicht etwa, welche Staatsbürgerschaft man hat!)?"
"
Mein Vorschlag schafft freie Öffentlichkeit einer gemeinsamen Gesellschaft ohne zu verleugnen, dass Menschen aus unterschiedlichen Völkern stammen können.
Die völkische Pseudo-Priorität für eine gemeinsame Gesellschaft wird dann endlich abgebaut und genetische Herkunft bleibt das, was sie von Natur aus ist:
zufallsbestimmte PRIVATSACHE!!
Hast Du es jetzt verstanden?
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Liegestuhl
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Re: Die Kippa

Beitrag von Liegestuhl »

ThorsHamar hat geschrieben:(03 May 2018, 10:39)
Wie wäre denn der Ansatz, dass Eltern ihren Kindern vermitteln, dass es in einer modernen und freien Gesellschaft völlig unnötig, weil eben sinnfrei, ist, ausserhalb folkloristischer Events ungefragt der Öffentlichkeit zu demonstrieren, zu welchem Volk man gehört.... ( nicht etwa, welche Staatsbürgerschaft man hat!)?
Schottische Eltern sollten ihren Kindern beibringen, dass sie keinen Schottenrock tragen sollen?
Bayrische Eltern sollen ihren Kindern beibringen, keine Lederhose zu tragen?
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Die Kippa

Beitrag von PeterK »

ThorsHamar hat geschrieben:(03 May 2018, 11:20)
Na Deine Aussage: " Sinnvoll wäre der Ansatz, dass Eltern ihren Kindern vermitteln, dass es völlig normal ist, dass Menschen unterschiedlich sind - und das eben auch in der Öffentlichkeit demonstrieren."

Meine Aussage war aber:" Wie wäre denn der Ansatz, dass Eltern ihren Kindern vermitteln, dass es in einer modernen und freien Gesellschaft völlig unnötig, weil eben sinnfrei, ist, ausserhalb folkloristischer Events ungefragt der Öffentlichkeit zu demonstrieren, zu welchem Volk man gehört.... ( nicht etwa, welche Staatsbürgerschaft man hat!)?"
Mein Ansatz ist "westlich-pluralistisch-liberal". Deiner passt eher in die Ecke "islamistisch-monokulti". Meiner gefällt mir besser.
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Re: Die Kippa

Beitrag von H2O »

PeterK hat geschrieben:(03 May 2018, 11:18)

Ihr "Rezept" ist aber nicht gerade fortschrittlich: Wir wollen keine Gesellschaft, in der man seine Religion o.ä. aus Sicherheitsgründen verbergen muss. Das wäre indiskutabel und ein Schritt zurück in üble Zeiten und Denkweisen (die hier ja leider immer mal wieder hochploppen wie braune Pilze).
Langsam werde ich aber ungeduldig! Nur ein ausgemachter Bösewicht will eine Gesellschaft, in der Meinungs- und Religionsfreiheit nur insgeheim gepflegt werden kann. Aber daß es Bösewichte gibt, die sich an erkennbar anderen austoben, das sehen Sie hier ja auch ein... mit dem selben Bedauern, das Sie mir sicher zubilligen werden. So lange das aber so ist, bleibe ich dabei, daß jeder von uns zumutbare Vorkehrungen trifft, die den Bösewichten erschweren, ihr Ziel zu erreichen.

Inzwischen mehrfach schon hier diskutiert, daß eine deutsche Leitkultur vermittelt werden muß, die die Staatsraison "Nie wieder Antisemitismus und Rassismus" hervorhebt und Mißachtung mit empfindlichen Strafen belegt. Ich meine, daß ich hier nicht den gesamten schon längst hier abgehandelten Umfang an vernünftigen Vorschlägen abarbeiten muß, um nicht als Bösewicht da zu stehen.

Vielleicht gibt es hier ja auch ein mutwilliges Mißverstehen, um die eigene moralisch überlegene Haltung zu unterstreichen. Sie sind damit ausdrücklich nicht gemeint!
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Re: Die Kippa

Beitrag von Bleibtreu »

H2O hat geschrieben:(03 May 2018, 11:40)

Langsam werde ich aber ungeduldig! [...]
Was schreibst du auch einen ausgemacht widerwaertigen Beitrag, wie diesen
H2O hat geschrieben:(03 May 2018, 10:09)

Den Aggressor können Sie erst nach einer Tätlichkeit belangen. Jüdische Kinder erkennt man aber gleich durch eine Kippa. Den Eltern dieser Kinder ist offenbar nicht zu helfen; die wollen leicht vermeidbare Übergriffe herbei führen. Ich halte es keineswegs für "Appeasement", wenn man sich in zumutbarer Weise insgesamt unauffällig verhält. Ich halte das für eine ganz nomale Vorsichtsmaßnahme, so wie eine geschlossene Haustür gegen Einbrecher.

Mein Mitgefühl ist da eher mit Behinderten und Menschen mit dunkler Hautfarbe, die sich mit so einfachen Schutzmaßnahmen nicht unauffällig machen können. Auch die sind Zielscheibe für Strolche.
Deine Aussagen sind fuer mich eine Schande - Ende! :dead:
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
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Re: Die Kippa

Beitrag von PeterK »

H2O hat geschrieben:(03 May 2018, 11:40)
Vielleicht gibt es hier ja auch ein mutwilliges Mißverstehen, um die eigene moralisch überlegene Haltung zu unterstreichen.
Das glaube ich nicht. Ich meine zu verstehen, dass es denjenigen, die Ihnen widersprechen, darum geht, dass man sich vor braunem Gesindel (ob "homegrown" oder nicht) nicht wegducken darf.

Um es noch mal klar zu formulieren: Ein Mensch muss in D die Möglichkeit haben, seine Religionszugehörigkeit ohne irgendein Risiko offen zu zeigen. Wer damit ein Problem hat, möge das bitte mit sich selbst ausmachen.
Sie sind damit ausdrücklich nicht gemeint!
Vielen Dank und gleichfalls. Mir gefällt lediglich Ihr "Unauffälligkeits-Rezept" nicht.
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Re: Die Kippa

Beitrag von ThorsHamar »

Liegestuhl hat geschrieben:(03 May 2018, 11:34)

Schottische Eltern sollten ihren Kindern beibringen, dass sie keinen Schottenrock tragen sollen?
Bayrische Eltern sollen ihren Kindern beibringen, keine Lederhose zu tragen?
Du hast meinen Ansatz nicht verstanden, Liege ....
Mal davon abgesehen: Es gibt Schotten und Bayern, die Juden sind.
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Re: Die Kippa

Beitrag von Liegestuhl »

ThorsHamar hat geschrieben:(03 May 2018, 11:54)
Du hast meinen Ansatz nicht verstanden, Liege ....
Was genau habe ich an deinem Ansatz:

Wie wäre denn der Ansatz, dass Eltern ihren Kindern vermitteln, dass es in einer modernen und freien Gesellschaft völlig unnötig, weil eben sinnfrei, ist, ausserhalb folkloristischer Events ungefragt der Öffentlichkeit zu demonstrieren, zu welchem Volk man gehört....

....nicht verstanden?

Warum sollten Schotten Schottenröcke tragen, aber Juden keine Kippa?
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Re: Die Kippa

Beitrag von ThorsHamar »

PeterK hat geschrieben:(03 May 2018, 11:38)

Mein Ansatz ist "westlich-pluralistisch-liberal". Deiner passt eher in die Ecke "islamistisch-monokulti". Meiner gefällt mir besser.
:D Deiner ist definitiv eben nicht pluralistisch, sondern er ist die veraltete, bis heute von Mord und Totschlag begleitete Clan-und Stammeskultur ...
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Re: Die Kippa

Beitrag von Liegestuhl »

van Kessel hat geschrieben:(03 May 2018, 11:39)

Was unterscheidet eine Kippa von einem Gesichtsschleier?
Den Schleier trägt man aus religiösen Gründen. Die Kippa nicht.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Die Kippa

Beitrag von ThorsHamar »

Liegestuhl hat geschrieben:(03 May 2018, 11:56)

Was genau habe ich an deinem Ansatz:

Wie wäre denn der Ansatz, dass Eltern ihren Kindern vermitteln, dass es in einer modernen und freien Gesellschaft völlig unnötig, weil eben sinnfrei, ist, ausserhalb folkloristischer Events ungefragt der Öffentlichkeit zu demonstrieren, zu welchem Volk man gehört....

....nicht verstanden?

Warum sollten Schotten Schottenröcke tragen, aber Juden keine Kippa?
Sowas habe ich überhaupt nicht gefordert! Was soll das schon wieder? :mad:
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Re: Die Kippa

Beitrag von PeterK »

Liegestuhl hat geschrieben:(03 May 2018, 11:56)
Warum sollten Schotten Schottenröcke tragen, aber Juden keine Kippa?
Und was ist mit den schottischen Juden oder den jüdischen Schotten? Meine Güte, was für eine dusselige Diskussion. Das Ganze ist genauso dämlich wie die sogenannte "Beschneidungsdebatte": Die eine Mütze stört, Die andere "Mütze" muss unbedingt dranbleiben. Dumm Tüch!
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Re: Die Kippa

Beitrag von PeterK »

ThorsHamar hat geschrieben:(03 May 2018, 11:56)
:D Deiner ist definitiv eben nicht pluralistisch, sondern er ist die veraltete, bis heute von Mord und Totschlag begleitete Clan-und Stammeskultur ...
Ach so. Dann werde ich mal den Ansatz "dass Eltern ihren Kindern vermitteln, dass es völlig normal ist, dass Menschen unterschiedlich sind - und das eben auch in der Öffentlichkeit demonstrieren" auf tribalistische Tendenzen überprüfen und danke Dir für Deine Anregung.
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Re: Die Kippa

Beitrag von H2O »

PeterK hat geschrieben:(03 May 2018, 11:53)

Das glaube ich nicht. Ich meine zu verstehen, dass es denjenigen, die Ihnen widersprechen, darum geht, dass man sich vor braunem Gesindel (ob "homegrown" oder nicht) nicht wegducken darf.

Um es noch mal klar zu formulieren: Ein Mensch muss in D die Möglichkeit haben, seine Religionszugehörigkeit ohne irgendein Risiko offen zu zeigen. Wer damit ein Problem hat, möge das bitte mit sich selbst ausmachen.


Vielen Dank und gleichfalls. Mir gefällt lediglich Ihr "Unauffälligkeits-Rezept" nicht.
Das gefällt mir auch nicht; aber ich möchte damit Unglück für wehrlose Schulkinder vermeiden. Ich meine, daß das "Rezept" schnell wirken wird. Daneben müssen die Werte unserer deutschen Gesellschaft eindringlich vermittelt werden, so daß irgendwann hoffentlich dieses Versteckspiel beendet werden kann.
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Re: Die Kippa

Beitrag von Liegestuhl »

H2O hat geschrieben:(03 May 2018, 12:16)
Daneben müssen die Werte unserer deutschen Gesellschaft eindringlich vermittelt werden, so daß irgendwann hoffentlich dieses Versteckspiel beendet werden kann.
Welche Werte unserer deutschen Gesellschaft soll denn mit diesem Versteckspiel vermittelt werden?
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Die Kippa

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(03 May 2018, 11:40)
Inzwischen mehrfach schon hier diskutiert, daß eine deutsche Leitkultur vermittelt werden muß, die die Staatsraison "Nie wieder Antisemitismus und Rassismus" hervorhebt und Mißachtung mit empfindlichen Strafen belegt.
Sowas gab es mal, die Leute haben sich ab 1989 aber gegen so eine Sorte Staat entschieden und wollten lieber Deutsche werden.
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Re: Die Kippa

Beitrag von PeterK »

H2O hat geschrieben:(03 May 2018, 12:16)
Daneben müssen die Werte unserer deutschen Gesellschaft eindringlich vermittelt werden, so daß irgendwann hoffentlich dieses Versteckspiel beendet werden kann.
Das scheint bei 12,6 bis 20+x% der deutschen Bevölkerung in gut 70 Jahren nicht gelungen zu sein. Ich glaube nicht, dass das von Ihnen angeregte "Versteckspiel" dem abzuhelfen geeignet ist.

Edit: Ich denke, dass eher das Gegenteil der Fall wäre.
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Re: Die Kippa

Beitrag von imp »

PeterK hat geschrieben:(03 May 2018, 12:46)

Das scheint bei 12,6 bis 20+x% der deutschen Bevölkerung in gut 70 Jahren nicht gelungen zu sein. Ich glaube nicht, dass das von Ihnen angeregte "Versteckspiel" dem abzuhelfen geeignet ist.

Edit: Ich denke, dass eher das Gegenteil der Fall wäre.
Es sind wohl eher um 60 Prozent, die Antisemitismus teilweise gut finden, wenn er nicht so explizit ist.
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Re: Die Kippa

Beitrag von Kritikaster »

H2O hat geschrieben:(03 May 2018, 11:09)

Das tun Sie, das mache ich, aber wenn es Strolche gibt, die auf Schulkinder mit Kippa losgehen, so doch der Teilnehmer Liegestuhl, dann würde ich diese Zielscheibe nicht anbieten, oder ich würde mein Kind auf dem Schulweg begleiten im Bewußtsein der lauernden Gefahr. Entweder die Gefahr gibt es... dann beuge ich ihr vor, oder diese Gefahr gibt es nicht, und dann ist dieser Strang ab Beitrag Liegestuhl sinnlos.

Hehre Forderungen nach dem Motto "Edel sei der Mensch, hilfreich und gut!" sind rasch aufgestellt. Welcher Mensch von Anstand wollte sich dieser Forderung entgegen stellen? Aber geholfen hat das alles wohl nicht so sehr... sonst würden wir hier nicht streiten.
Dann halte ich fest, dass wir uns in der Beurteilung solcher Übergriffe einig sind. Hätte mich auch gewundert, wenn es anders wäre. :thumbup:

Nur bedingt zusammen kommen wir allerdings in der Frage sich daraus ergebender Konsequenzen. Ich stimme Dir zu, dass es Aufgabe der Justiz ist, solche Taten streng zu ahnden. Die Strafen dafür müssen abschrecken.

Wenn es allerdings besonders "gefährdete" Schulwege gibt, ist es meiner Ansicht nach in erster Linie Aufgabe der Polizei, hier für die notwendige öffentliche Sicherheit zu sorgen, damit niemand gezwungen ist, sein eigenes Verhalten den Gewalttätern zu unterwerfen. Wo immer möglich, ist natürlich auch elterliche Begleitung der Schüler wünschenswert.
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
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Re: Die Kippa

Beitrag von Keoma »

PeterK hat geschrieben:(03 May 2018, 12:04)

Und was ist mit den schottischen Juden oder den jüdischen Schotten? Meine Güte, was für eine dusselige Diskussion. Das Ganze ist genauso dämlich wie die sogenannte "Beschneidungsdebatte": Die eine Mütze stört, Die andere "Mütze" muss unbedingt dranbleiben. Dumm Tüch!
Blödsinn.
Die Debatte hier ist allerdings wirklich dämlich.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Die Kippa

Beitrag von H2O »

Kritikaster hat geschrieben:(03 May 2018, 13:32)

Dann halte ich fest, dass wir uns in der Beurteilung solcher Übergriffe einig sind. Hätte mich auch gewundert, wenn es anders wäre. :thumbup:

Nur bedingt zusammen kommen wir allerdings in der Frage sich daraus ergebender Konsequenzen. Ich stimme Dir zu, dass es Aufgabe der Justiz ist, solche Taten streng zu ahnden. Die Strafen dafür müssen abschrecken.

Wenn es allerdings besonders "gefährdete" Schulwege gibt, ist es meiner Ansicht nach in erster Linie Aufgabe der Polizei, hier für die notwendige öffentliche Sicherheit zu sorgen, damit niemand gezwungen ist, sein eigenes Verhalten den Gewalttätern zu unterwerfen. Wo immer möglich, ist natürlich auch elterliche Begleitung der Schüler wünschenswert.
Na, dann ist der Frieden ja wieder hergestellt! Dennoch meine ich, daß das Versteckspiel so lange notwendig ist, wie man um die Sicherheit wehrloser Kinder fürchten muß. Ich kann keine zuverlässig sichere Umgebung bereit stellen, und unsere Polizei erwiesenermaßen auch nicht. Strolche laufen auch nicht herum mit einem weithin sichtbaren Schild um den Hals "Vorsicht, bösartiger Strolch!" Und diese Strolche suchen sich Gelegenheiten, die ihnen ein Entkommen sichern. Vielleicht hilft hier ein wenig die Videoüberwachung öffentlicher Räume, den Strolchen unbemerktes Entkommen sehr schwer zu machen.

Im Fall unserer kippatragenden jüdischen Schulkinder kann kurzfristig nur Begleitung durch besorgte Eltern helfen... oder das Versteckspiel.
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Re: Die Kippa

Beitrag von Vongole »

Keoma hat geschrieben:(03 May 2018, 13:38)

Blödsinn.
Die Debatte hier ist allerdings wirklich dämlich.
Nein, nicht dämlich, Keoma, sie ist traurig und verräterisch, weil sie darauf hinausläuft, dass Juden schon nichts passieren wird,
wenn sie sich nicht als solche zu erkennen geben, und bloß nicht auffallen.
Nichts, aber auch schon gar nichts haben wir gelernt aus der Vergangenheit.
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Re: Die Kippa

Beitrag von Tom Bombadil »

Wer Leute aufgrund ihrer Kopfbedeckung tätlich angreift - ja, das gilt selbstverständlich auch für muslimische Kopftücher - der ist schlichtweg ein Rassist (oder hat irgendeinen kranken Fetisch, mag ja sein). Das ist von keiner Seite zu dulden, das muss angeprangert und bekämpft werden, das ist imA. alternativlos, sonst herrschen hier bald ganz üble Zustände.
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Re: Die Kippa

Beitrag von Keoma »

Vongole hat geschrieben:(03 May 2018, 14:26)

Nein, nicht dämlich, Keoma, sie ist traurig und verräterisch, weil sie darauf hinausläuft, dass Juden schon nichts passieren wird,
wenn sie sich nicht als solche zu erkennen geben, und bloß nicht auffallen.
Nichts, aber auch schon gar nichts haben wir gelernt aus der Vergangenheit.
Eigentlich war es eher umgekehrt, viele Juden wollten nicht auffallen, konvertierten sogar und dienten in kaiserlichen Armeen als Ultranationalisten.
Genützt hat's ihnen nichts.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Die Kippa

Beitrag von Vongole »

Keoma hat geschrieben:(03 May 2018, 14:49)

Eigentlich war es eher umgekehrt, viele Juden wollten nicht auffallen, konvertierten sogar und dienten in kaiserlichen Armeen als Ultranationalisten.
Genützt hat's ihnen nichts.
Ja, und warum?
Aus den gleichen Gründen, der Angst vor Judenhass, und augenscheinlich ist das in vielen Augen wieder gerechtfertigt.
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Re: Die Kippa

Beitrag von H2O »

Vongole hat geschrieben:(03 May 2018, 14:26)

Nein, nicht dämlich, Keoma, sie ist traurig und verräterisch, weil sie darauf hinausläuft, dass Juden schon nichts passieren wird,
wenn sie sich nicht als solche zu erkennen geben, und bloß nicht auffallen.
Nichts, aber auch schon gar nichts haben wir gelernt aus der Vergangenheit.
In unserem Lande kann niemand völlige Sicherheit erwarten; niemand bedeutet: auch Juden nicht. Sie tun aber so, als ob Juden dieses Privileg gewährt werden muß. Wir haben nicht nur in Deutschland ein bekanntes Problem mit auflebendem Rassismus und Antisemitismus. Keine Polizei hier und anderswo konnte Juden davor bewahren, nur deshalb angegriffen zu werden, weil sie Juden sind. Auch in Israel nicht. Man kann bestenfalls diese Gefahr kurzfristig vermindern. Sie ist immer im Hintergrund vorhanden. Wir Bürger können auch unseren Anteil an dieser kurzfristigen Eindämmung von Gewalt und Belästigung leisten, indem wir darauf verzichten, diesen Strolchen mit auffälligen Signalen den gezielten Angriff zu erleichtern. Dafür bin ich hier sehr gerüffelt worden. Offenbar ist praktische Gegenwehr keine gute Idee.

Das, was man hier in Deutschland sofort und langfristig tun kann, das ist vom Anfang eines Bildungswegs an zu vermitteln, daß in Deutschland alle Menschen gleiche Rechte und Möglichkeiten haben, unabhängig von ihrem Äußeren; natürlich auch ihr Recht auf Nichtbelästigung. Und Zuwiderhandlungen müssen so empfindlich bestraft werden, daß die Lust zur Wiederholung unterdrückt wird. So neulich Herr Kauder in einer Diskussionsrunde. Dem Gedanken stimme ich zu. Vielleicht läßt sich so wenigstens in zwei Generationen der immer vorhandene Rassismus auf erträgliche Ausmaße zurück drängen. Einen hundertprozentigen Erfolg sollte dennoch niemand erwarten.
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Re: Die Kippa

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(03 May 2018, 14:42)

Wer Leute aufgrund ihrer Kopfbedeckung tätlich angreift - ja, das gilt selbstverständlich auch für muslimische Kopftücher - der ist schlichtweg ein Rassist (oder hat irgendeinen kranken Fetisch, mag ja sein). Das ist von keiner Seite zu dulden, das muss angeprangert und bekämpft werden, das ist imA. alternativlos, sonst herrschen hier bald ganz üble Zustände.
Das tun wir doch aber täglich wiederholt. Ich habe hier nicht einen Beitrag gefunden, der Rassismus nicht als krankhafte Geisteshaltung brandmarkt.

Das einzige wirklich wirksame Gegenmittel dürfte die ständige Vermittlung unserer deutschen Werte in Bildungsgängen sein, mit Blick auf die Greuel, die hier schon durch Deutsche angerichtet wurden. Aber so etwas dauert eben sehr lange, bis das Selbstverständliche verinnerlicht wurde. Bis dahin hilft aus meiner Sicht nur, rassistischen Bösewichten das Ziel ihres Hasses so gut wie möglich zu verdecken.
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Re: Die Kippa

Beitrag von ThorsHamar »

PeterK hat geschrieben:(03 May 2018, 12:12)

Ach so. Dann werde ich mal den Ansatz "dass Eltern ihren Kindern vermitteln, dass es völlig normal ist, dass Menschen unterschiedlich sind - und das eben auch in der Öffentlichkeit demonstrieren" auf tribalistische Tendenzen überprüfen und danke Dir für Deine Anregung.
Ich helfe gerne ...
Unterschiedlichkeit, also Individualität, wird in der Öffentlichkeit in der Regel gerade eben nicht durch Gruppensymbole demonstriert ...
Die sind für Clans and Tribes und schliessen damit Protagonisten ein und somit gleichzeitig "die Anderen" aus.
Conchita Wurst demonstriert dagegen Individualität.
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Re: Die Kippa

Beitrag von ThorsHamar »

Tom Bombadil hat geschrieben:(03 May 2018, 14:42)

Wer Leute aufgrund ihrer Kopfbedeckung tätlich angreift - ja, das gilt selbstverständlich auch für muslimische Kopftücher - der ist schlichtweg ein Rassist (oder hat irgendeinen kranken Fetisch, mag ja sein). Das ist von keiner Seite zu dulden, das muss angeprangert und bekämpft werden, das ist imA. alternativlos, sonst herrschen hier bald ganz üble Zustände.
Bestens formuliert!
Ich kenne hier niemanden, der das nicht unterschreiben würde.
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Re: Die Kippa

Beitrag von Vongole »

H2O hat geschrieben:(03 May 2018, 15:19)

Das tun wir doch aber täglich wiederholt. Ich habe hier nicht einen Beitrag gefunden, der Rassismus nicht als krankhafte Geisteshaltung brandmarkt.

Das einzige wirklich wirksame Gegenmittel dürfte die ständige Vermittlung unserer deutschen Werte in Bildungsgängen sein, mit Blick auf die Greuel, die hier schon durch Deutsche angerichtet wurden. Aber so etwas dauert eben sehr lange, bis das Selbstverständliche verinnerlicht wurde. Bis dahin hilft aus meiner Sicht nur, rassistischen Bösewichten das Ziel ihres Hasses so gut wie möglich zu verdecken.
Sie meinen also, 73 Jahre wären immer noch nicht genug, unsere Werte deutschen Bürgern zu vermitteln?
Vielleicht sollten Sie das Herrn Schuster mitteilen, damit er seine Warnung ausweitet: Keine Kippa und kein Davidstern in der Öffentlichkeit, nehmt die Menora aus dem Fenster, schleicht euch am besten bei Dunkelheit in die Synagoge,
schickt eure Kinder zum evangelischen/katholischen Gottesdienst, damit niemand merkt, dass sie jüdischen Glaubens sind.....
Hab ich was vergessen, wäre das dann unauffällig genug, um Juden vor Judenhass zu schützen?
Man könnte es auch anders fomulieren: Geht uns aus den Augen, dann passiert euch auch nichts.
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Re: Die Kippa

Beitrag von H2O »

Vongole hat geschrieben:(03 May 2018, 16:36)

Sie meinen also, 73 Jahre wären immer noch nicht genug, unsere Werte deutschen Bürgern zu vermitteln?
Vielleicht sollten Sie das Herrn Schuster mitteilen, damit er seine Warnung ausweitet: Keine Kippa und kein Davidstern in der Öffentlichkeit, nehmt die Menora aus dem Fenster, schleicht euch am besten bei Dunkelheit in die Synagoge,
schickt eure Kinder zum evangelischen/katholischen Gottesdienst, damit niemand merkt, dass sie jüdischen Glaubens sind.....
Hab ich was vergessen, wäre das dann unauffällig genug, um Juden vor Judenhass zu schützen?
Man könnte es auch anders fomulieren: Geht uns aus den Augen, dann passiert euch auch nichts.
Immer die Kinder gleich mit dem Bade ausschütten! Wir haben ein praktisches Problem mit dem Rassismus in Deutschland, und das müssen wir praktisch lösen. Mit wehleidigem Gejammere wird das nIchts. Auch Herr Schuster kann keinen Juden wirklich schützen. Das müssen wir Mitbürger gemeinsam leisten, die Juden aber auch. Wir sollten nicht vergessen, daß es auch andere oft belästigte Mitbürger gibt. Auch die müssen mitwirken.

Warum nicht beides tun: Unsere sittlichen Werte mit Nachdruck an allen passenden Stellen vermitteln und bekannt auffällige Signale grundsätzlich vermeiden, bis endlich diese Botschaften verinnerlicht sind. Das sind rasch wirksame Zwischenschritte zu einer dauerhaften Lösung, die ich erst in 50 Jahren erwarte, wenn wir alle (alle meint auch unsere Juden) im Sinne dieser Werte zusammen arbeiten. Ich meine. daß Arbeit ansteht und keine Jammerveranstaltung!
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Re: Die Kippa

Beitrag von imp »

Ich bin mir nicht so sicher, ob deine sittlichen Werte in der Mehrheit sind, wenn ich diese Schilderungen so lese.
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Chajm
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Beitrag von Chajm »

Normal ist das nicht
Ein Schlusswort zur Antisemitismusdiskussion


so ueberschreibt Michael Wuliger einen Artikel in der JA zur Diskussion um die Kippa!
"Falls Ihnen, als Nichtjuden, die Antisemitismusdiskussionen und -aktionen der vergangenen Wochen auf den Geist gegangen sind: Uns auch. Entgegen weit verbreiteten Vermutungen ist Judenhass nicht unser liebstes Thema.
Im Gegenteil: Wir wären froh, uns damit nicht befassen zu müssen. Und so sehr wir es auch begrüßen, dass Politik und Öffentlichkeit Solidarität demonstriert haben – ein Grund zur Freude ist das nicht. Dass es überhaupt notwendig war, zeugt vom traurigen Zustand des jüdischen Lebens in Deutschland heute.
(...)
Die Frage, ob Deutschland ein Ort für Juden sein kann, stellt sich nicht erst bei Beleidigungen, Bedrohungen und handgreiflichen Attacken. Sie steht schon zur Debatte, wenn Juden sich als Juden hier unbehaglich fühlen müssen. Deshalb: Danke für die Solidarität. Wohler wäre uns, wir würden sie nicht brauchen."

http://www.juedische-allgemeine.de/arti ... w/id/31448
"Where no counsel is, the people fall, but in the multitude of counselors there is safety."
PeterK
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Re: Die Kippa

Beitrag von PeterK »

ThorsHamar hat geschrieben:(03 May 2018, 16:02)
Unterschiedlichkeit, also Individualität, wird in der Öffentlichkeit in der Regel gerade eben nicht durch Gruppensymbole demonstriert ...
Die sind für Clans and Tribes und schliessen damit Protagonisten ein und somit gleichzeitig "die Anderen" aus.
Obwohl ich befürchtete, dass Du so "denkst", hoffte ich doch, dass dem nicht so sei. Wie kommst Du darauf, dass (um beim Thema zu bleiben) eine öffentlich getragene Kopfbedeckung "die Anderen" ausschließe? Fühlst Du Dich dadurch "ausgeschlossen"? Und falls ja: Wovon?
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Bleibtreu
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Re: Die Kippa

Beitrag von Bleibtreu »

An dieser Diskussion und der Teils abstossenden Argumentation wird ein weiteres Mal deutlich, wie unverzichtbar Israel fuer Juden ist! Wenn wir nur auf den GoodWill von NichtJuden angewiesen waeren, wuerde es fuer das juedische Volk wieder schlecht stehen. :|
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
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Senexx

Re: Die Kippa

Beitrag von Senexx »

H2O hat geschrieben:(03 May 2018, 10:58)

Nee, so sicher nicht: Ich bin ein Gutmensch von Beruf! Hier stellt der Teilnehmer Liegestuhl einen Beitrag ein, der die besondere Gefährdung jüdischer Kinder auf dem Weg zur Schule hervor hebt.
Dann überlege ich mir, wodurch diese Kinder auffallen... also durch die Kippa. Also existiert eine Gefahr, die ich nicht wirklich eindämmen kann, auch unser Staat nicht, beim besten Willen nicht. Es gibt also Strolche, die auf Kippaträger losgehen, wenn sie sich unbeobachtet fühlen, also die Furcht vor Strafe entfällt.

Und dann sage ich: Laßt die Kippa weg, dann hat es diese Art Strolche nicht so leicht, ihr Ziel zu suchen. Und Eltern, die darauf bestehen, daß ihre Kinder Kippa auf dem Schulweg tragen, setzen völlig bewußt ihre Kinder einer bekannten Gefahr aus. Sie hätten ja die Möglichkeit, ihren Kindern Begleitschutz zu geben. Ich meine, hier wird unsere Gesellschaft durch einen Anspruch überfordert.

Und nun können Sie mit dem Kopfschütteln weiter machen! Ich mache das jetzt auch.
Damit schlagen Sie sich auf die Seite des Zentralratsvorsitzenden Schuster.
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Re: Die Kippa

Beitrag von PeterK »

Senexx hat geschrieben:(03 May 2018, 20:41)
Damit schlagen Sie sich auf die Seite des Zentralratsvorsitzenden Schuster.
... der vermutlich häufig das "Vergnügen" hat, Äußerungen wie diese zu lesen:
Senexx hat geschrieben:(27 Apr 2018, 22:27)
Ich persönlich fühle mich aber belästigt und muss es trotzdem hinnehmen.
Senexx

Re: Die Kippa

Beitrag von Senexx »

Liegestuhl hat geschrieben:(03 May 2018, 11:34)

Schottische Eltern sollten ihren Kindern beibringen, dass sie keinen Schottenrock tragen sollen?
Bayrische Eltern sollen ihren Kindern beibringen, keine Lederhose zu tragen?
Schottenröcke oder Lederhosen zu tragen, hat eine andere Qualität als Kippa zu tragen.

Ich musste als Kind auch Lederhosen tragen, obwohl wir keine Bayern sind. Ich habe es gehasst, und sobald ich alt genug war, mich zu wehren, das Tragen dann konsequent verweigert. Und die Dinger waren sauteuer.
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H2O
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Re: Die Kippa

Beitrag von H2O »

Senexx hat geschrieben:(03 May 2018, 20:41)

Damit schlagen Sie sich auf die Seite des Zentralratsvorsitzenden Schuster.
Ich versuche wohl eher krampfhaft, mich auf die Seite des nüchternen Menschenverstands zu schlagen. Wenn ich den bei Herrn Schuster feststelle, dann bin ich sein Mann.
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Re: Die Kippa

Beitrag von PeterK »

H2O hat geschrieben:(03 May 2018, 21:36)
Ich versuche wohl eher krampfhaft, mich auf die Seite des nüchternen Menschenverstands zu schlagen. Wenn ich den bei Herrn Schuster feststelle, dann bin ich sein Mann.
Vielleicht mögen Sie in dem Zusammenhang mal an das Benjamin Franklin zugeschriebene Zitat denken:
Those who would give up essential Liberty, to purchase a little temporary Safety, deserve neither Liberty nor Safety.
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Re: Die Kippa

Beitrag von jellobiafra »

Man sollte aber auch das Positive nicht vergessen:

Lt. allen mir bekannten Langzeitstudien gehen antisemitische Einstellungen in Deutschland kontinuierlich zurück.

Immer mehr junge Israelis ziehen nach Berlin.

http://www.deutschlandfunk.de/juedische ... _id=387149
https://www.berliner-zeitung.de/kultur/ ... n-28771680

Die Artikel sind aus 2017 - also jetzt auch nicht komplett veraltet.
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H2O
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Re: Die Kippa

Beitrag von H2O »

PeterK hat geschrieben:(03 May 2018, 21:41)

Vielleicht mögen Sie in dem Zusammenhang mal an das Benjamin Franklin zugeschriebene Zitat denken:
Dann ist Herr Benjamin Franklin ein Held des Alltags, und ich ein Meister im Durchwursteln. Warum hat der bloß den Blitzableiter erfunden? Ein richtiges Haus trotzt jedem Gewitter. :)
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Re: Die Kippa

Beitrag von Misterfritz »

Vongole hat geschrieben:(03 May 2018, 16:36)

Sie meinen also, 73 Jahre wären immer noch nicht genug, unsere Werte deutschen Bürgern zu vermitteln?
Das ist das eigentlich Erschreckende.
Und ich befürchte, je weiter der Holocaust in die Vergangenheit rückt, desto offener wird Antisemitismus gezeigt.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Die Kippa

Beitrag von PeterK »

H2O hat geschrieben:(03 May 2018, 21:47)
Dann ist Herr Benjamin Franklin ein Held des Alltags, und ich ein Meister im Durchwursteln.
Ich denke, er hat recht, obwohl mir das "deserve" in dem Zitat nicht gefällt. Also: Ein jeder möge auf dem Kopf tragen, was er will. Und wer sich dadurch belästigt fühlt, möge das bitte in seinem stillen Kämmerlein ausleben.
Senexx

Re: Die Kippa

Beitrag von Senexx »

PeterK hat geschrieben:(03 May 2018, 21:50)Und wer sich dadurch belästigt fühlt, möge das bitte in seinem stillen Kämmerlein ausleben.
Wir haben Meinungsfreiheit. Das ist ein Grundrecht, zu Ihrer Erinnerung.
van Kessel

Re: Die Kippa

Beitrag von van Kessel »

"Liegestuhl"
Den Schleier trägt man aus religiösen Gründen. Die Kippa nicht.
beleidige nicht meine Intelligenz. Wenn ich meinem Gott vor die Augen trete und mein Haupt bedecke, ist es ja wohl kaum, weil ER spuckt, oder?
Der Papst trägt ebenfalls eine solche Kopfbedeckung und sicher nicht wegen der Tauben beim Petersplatz in Rom.

Im Christentum gibt es ein schönes Wort: 'gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist; und Gott was Gottes ist'. D.h., dass man sein spirituelles Leben vom öffentlichen Leben trennen sollte, um Frieden in der Welt zu haben.

aus wikipedia: Die Kippa (auch: Kippah, hebräisch כִּפָּה / Plural Kippot, jiddisch יאַרמלקע yarmlke oder קאפל kappl) oder seltener Jarmulke (aus dem Slawischen) ist eine vornehmlich in Ausübung der Religion gebräuchliche Kopfbedeckung männlicher Juden.
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Re: Die Kippa

Beitrag von PeterK »

Senexx hat geschrieben:(03 May 2018, 21:57)
Wir haben Meinungsfreiheit. Das ist ein Grundrecht, zu Ihrer Erinnerung.
Korrekt. Es gibt sogar ein Grundrecht darauf, Teile seiner Lebenszeit darauf zu verschwenden, sich von Kippot oder HSV-Schals belästigt zu fühlen und das auch noch öffentlich kundzutun.
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H2O
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Re: Die Kippa

Beitrag von H2O »

PeterK hat geschrieben:(03 May 2018, 21:50)

Ich denke, er hat recht, obwohl mir das "deserve" in dem Zitat nicht gefällt. Also: Ein jeder möge auf dem Kopf tragen, was er will. Und wer sich dadurch belästigt fühlt, möge das bitte in seinem stillen Kämmerlein ausleben.
Genau das meine ich auch. Aber, wenn die öffentliche Sicherheit das nicht dauerhaft und verläßlich leisten kann, dann wird es öfter als nur gelegentliche Diskussionen in Meinungsforen geben. Mir tun die kippatragenden Kinder in diesem Spiel wirklich leid. Aber vielleicht hat der Teilnehmer Liegestuhl ja maßlos übertrieben, und alle Aufregung hier wäre sinnlos gewesen!
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Re: Die Kippa

Beitrag von PeterK »

H2O hat geschrieben:(03 May 2018, 22:58)
Mir tun die kippatragenden Kinder in diesem Spiel wirklich leid. Aber vielleicht hat der Teilnehmer Liegestuhl ja maßlos übertrieben, und alle Aufregung hier wäre sinnlos gewesen!
1. Das ist kein "Spiel".
2. Ich habe nicht jeden "Beitrag" in diesem Thread gelesen. Welchen Post @Liegestuhls meinen Sie?
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