Ich habe meine Kinder in einen katholischen Kindergarten geschickt. Einfach, weil der am Dorf ist (10 Min. zu Fuß) und weil die Grundschule das dann auch sein wird (15 Min. zu Fuß). Das war das absolute Totschlagargument. Gut, ich gebe zu, angesichts von Waldorf würde ich wohl auch lieber das Auto nehmen und woanders hinfahren.Milady de Winter hat geschrieben:(31 Mar 2018, 21:20)
Und in den Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft kommt man um kirchlichen Einfluss nicht herum? Oder anders: wie äußert sich dieser Einfluss? Wie stark ist er?
Aber der katholische Kindergarten geht so. Weil er wirklich in nahezu jeglicher Hinsicht nicht besser sein könnte und weil auf einem Dorf bereits in diesem Alter Socialising wichtig ist (alle kennen sich mehr oder weniger untereinander).
Ich muss Inkauf nehmen, dass Mittwochvormittag der Pfarrer in den Kiga kommt und sich dann Kinderlieder vorsingen lässt ... aber auch laudato si war schon dabei und man lernt dort wohl auch irgendwann das Vaterunser. Ich muss Inkauf nehmen, dass die Kinder im Kindergarten lernen, was hinter Ostern steckt. Man wird 2 Mal im Jahr dazu eingeladen, dass das Kind an einer Aufführung im Rahmen eines Gottesdienstes mitmacht. Es wird nicht hinterfragt, ganz einfach, weil die Kinder enttäuscht wären, wenn man sie da weghalten würde.
Also ist bei mir schon Einfluss gegeben. Aber obschon ich nicht glaube, habe ich eigentlich nicht grundsätzlich etwas gegen das ganze Kirchenbrimborium. Protestantisch wäre mir lieber, aber wenn man 3 Kinder hat, ist einem das scheißegal, weil man nicht fahren muss und weil dort der Laden einfach läuft. Man schlicht keine Kapazitäten frei für Grundsatzdiskussionen. Man verbucht das unter Allgemeinwissen und genießt es, dass das eigene Dorf so gut ausgestattet ist.
Wer keine drei kleinen Kinder hat, mag jetzt zweifeln oder vielleicht irgendwas von Erziehung schwadronieren. Wer die Situation aber kennt, wird das verstehen.