Welche Religion taugt was?

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Bielefeld09
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Bielefeld09 »

Bleibtreu hat geschrieben:(24 Mar 2018, 23:40)

Die zahlreichen VerschwoerungsTheorien, die innerhalb der Ummah wie Unkraut grassieren, sind nur als bizarr zu bezeichnen. Da habe ich zusammen mit Wasteland schon Traenen gelacht! :D
Ich dachte, schlafen wäre ein Thema gewesen,
aber dafür, das Religion nichts taugt,
geht spalten und weiter hassen immer, oder :D
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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keinproblem
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von keinproblem »

Ammianus hat geschrieben:(24 Mar 2018, 23:27)


Ich wende mich an dich, wenn du sagst, dass das Töten von Nichtmuslimen die Muslimas heiraten, islamkonform ist. Warum ich dich dazu nicht nach Belegen fragen darf, ergibt für mich keinen Sinn. Du stützt dich einfach darauf, dass die Gelehrten im Iran die dort an der Macht sind einfach schon das tun werden was im Islam eh vorgesehen ist, weil in der Geschichte von Religionen ja noch nie vorgekommen ist, dass Leute eine Glaubensrichtung instrumentalisieren (sollte gerade in Europa nicht unbekannt sein).

Wie oft willst du noch wiederholen, was Muslime für Sachen unter dem Deckmantel der Religion machen? Das hat hier in dem Thread gar keine Relevanz, weil es nur darum geht was der Inhalt der Religionen ist. Ich glaube Göbbels hat mal gesagt, dass man eine Lüge nur oft genug wiederholen muss damit sie zur Wahrheit wird, und mit dem ehemaligen Propagandaminister hast du dich ja sicher beschäftigt, wenn du bei gefühlt jedem vierten Schlag von Mensch direkt die Propaganda ("Er lügt!") Keule schwingst.
Bevor du mir wieder erzählst was in Saudi Arabien oder Iran für schlimme Sachen passieren und Zucker und Salz in einen Topf rührst, erkläre mir bitte was das Problem an parlamentarischer Demokratie ist, wenn ich morgen in ihrem Namen einen 6. Klässler gegen das Schienbein trete.



Ich finde es immerhin aufrichtig von dir, dass du schon zu Beginn des Satzes einräumst, dass du diese absolut subjektive und am Thema komplett vorbeigehende emotionale Äußerung schon zum dritten mal mit einbringst.


Du hast mich falsch verstanden, ich bin nicht am Zug wenn du so eine krasse These formulierst, dass im frühen islamischen Reich die Dhimmis unterdrückt und ausgebeutet worden, sondern du wenn ich dich nach der Quelle dieser Erkenntnis frage.
Natürlich gibt es dort Moderatoren die auch schwachsinnige Einträge löschen. Wenn es um Naturwissenschaften oder teils auch historische Wiki Einträge geht sind diese in der Regel sehr gut und Wiki kann von keinem Lexika in der Hinsicht das Wasser gereicht bekommen. Wenn es aber um philosophische, religiöse, oder politisch polarisierende Einträge geht, ist Wikipedia eben nur so gut wie der Mod, der drüber geschaut hat.


Ich sehe, dass die Substanz an Argumentationsmasse stetig abnimmt und dieser Gesprächsverlauf mehr und mehr ein "Ammianus gegen keinproblem" statt "das sind meine Thesen, Meinungen und sachlichen Belege wie siehst du das ganze,.." wird.

Wie wäre es denn, wenn wir einfach nochmal unsere Nachrichten vorm Abschicken durchlesen und es uns schlichtweg anders überlegen, wenn wir merken, dass da ja gar keine Fakten und Belege sind, die für eine gehobene sachliche Debatte über ein Thema nun mal fundamental sind.

Grüße
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Ammianus »

keinproblem hat geschrieben:(25 Mar 2018, 00:43)

Natürlich gibt es dort Moderatoren die auch schwachsinnige Einträge löschen. Wenn es um Naturwissenschaften oder teils auch historische Wiki Einträge geht sind diese in der Regel sehr gut und Wiki kann von keinem Lexika in der Hinsicht das Wasser gereicht bekommen. Wenn es aber um philosophische, religiöse, oder politisch polarisierende Einträge geht, ist Wikipedia eben nur so gut wie der Mod, der drüber geschaut hat.


Ich sehe, dass die Substanz an Argumentationsmasse stetig abnimmt und dieser Gesprächsverlauf mehr und mehr ein "Ammianus gegen keinproblem" statt "das sind meine Thesen, Meinungen und sachlichen Belege wie siehst du das ganze,.." wird.

Wie wäre es denn, wenn wir einfach nochmal unsere Nachrichten vorm Abschicken durchlesen und es uns schlichtweg anders überlegen, wenn wir merken, dass da ja gar keine Fakten und Belege sind, die für eine gehobene sachliche Debatte über ein Thema nun mal fundamental sind.

Grüße
Du wirst ja immer wirrer, jetzt zitierst du schon einen Text, den du scheinbar selbst geschrieben hast.

Na ja, immerhin hast du hier den Beleg dafür geliefert, welche Religion so ziemlich am wenigsten für die Zukunft taugt.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von think twice »

Ammianus hat geschrieben:(25 Mar 2018, 00:50)

Ja ich seh es ein. Es gibt keinen Iran und die Steinigung gibt es auch nicht und hat vor allem gar nichts mit Ehebruch zu tun und die Briten haben den Wahabismus geschaffen. Und niemals nicht wurden Leute gesteinigt weil 4 Männer Zeugnis ablegten und die Dhimmis mussten auch viel weniger zahlen als die ...

vergiss es, es ist sinnlos
Und die gesamte muslimische Welt besteht nur aus dem Iran und Steinigungen so wie Deutschland nur aus Nazis besteht, die mit Hitlergruessen "Trauermaersche" inszenieren.
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Bleibtreu »

think twice hat geschrieben:(25 Mar 2018, 01:04)

Und die gesamte muslimische Welt besteht nur aus dem Iran und Steinigungen so wie Deutschland nur aus Nazis besteht, die mit Hitlergruessen "Trauermaersche" inszenieren.
Nein, niemand hat hier diese Behauptung aufgestellt, ausser dir eben. Ich hatte ihm heute explizit den liberalen Islam, einen rein spirituellen Islam, der keine weltlichen Ansprueche hat, vorgeschlagen - darauf ist er ueberhaupt nicht eingegangen und bei seiner fundamentalistischen Haltung geblieben. Es empfiehlt sich eben Beitraege/Diskussionen richtig zu lesen. :)
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von think twice »

Bleibtreu hat geschrieben:(25 Mar 2018, 01:15)

Nein, niemand hat hier diese Behauptung aufgestellt, ausser dir eben. Ich hatte ihm heute explizit den liberalen Islam, einen rein spirituellen Islam, der keine weltlichen Ansprueche hat, vorgeschlagen - darauf ist er ueberhaupt nicht eingegangen und bei seiner fundamentalistischen Haltung geblieben. Es empfiehlt sich eben Beitraege/Diskussionen richtig zu lesen. :)
Ich habe lediglich auf einen Beitrag von Ammianus geantwortet. Es empfiehlt sich eben, Beiträge richtig zu lesen, bevor man andere belehrt.
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Bleibtreu »

think twice hat geschrieben:(25 Mar 2018, 01:21)

Ich habe lediglich auf einen Beitrag von Ammianus geantwortet. Es empfiehlt sich eben, Beiträge richtig zu lesen, bevor man andere belehrt.
Du hast auf einen Beitrag geantwortet, den er an kleinproblem schrieb. Also, geht es dir um deine Frage und Fakten oder wieder nur um die Person?

Ich hatte keinproblem explizit den liberalen Islam, einen rein spirituellen Islam, der keine weltlichen Ansprueche hat, angeboten:

ME ist es legitim und begruessenswert, die HududStrafen & die gesamte weltliche Seite des Islam abzulehnen. Wenn du fuer einen liberalen Islam eintrittst und deine Religion rein spirituell leben willst. Aber davon kann bei dir ja keine Rede sein - du willst das volle Paket wie fundamentalistische Hardliner - Islam bis in die allerletzte und kleinste Ritze des menschlichen Lebens.
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von think twice »

Mir ging es lediglich um Ammianus Beiträge, da er sich stundenlang an Steinigungen im Iran hochgezogen hat.
Eure Fachsimpeleien unter Islamwissenschaftlern interessieren mich nicht die Bohne.
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keinproblem
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von keinproblem »

Sorry für die späte Antwort, habe sie leider übersehen.
Dark Angel hat geschrieben:(24 Mar 2018, 19:53)

"Züchtige Frauen" sind was für Frauen?
"züchtig" ist im Deutschen ein Wort, dass als Synonym für "sittsam", "anständig","tugendhaft" und "zurückhaltend" verwendet wird.
Wer legt denn fest, was eine "züchtige Frau" ist?
Das hat niemand festzulegen, hat die Frau das Vergehen nicht begangen (Ehebruch) ist sie schon in diesem Szenario "züchtig", völlig gleich was sie sonst so treibt.
Ist dir eigentlich bewusst, welche Menschenverachtung du mit dieser Aussage zum Ausdruck bringst?
Ganz ehrlich? Ich habe keine Ahnung, lasse mich aber trotzdem eines besseren belehren wenn ich etwas übersehen hab.

Gute Nacht
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keinproblem
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von keinproblem »

Tut mir leid, dass ich erst so spät antworte habe deine Nachricht nicht gesehen.
Bleibtreu hat geschrieben:(24 Mar 2018, 19:41)

Woher hast du diesen Bloedsinn? Saudi Arabien und das Haus al Saud sind keine von den Briten installierte Monarchie:

Entstehung des Landes
Seit dem 18. Jahrhundert verbündete sich der arabische Stamm der Saud mit der sehr strenggläubigen islamischen Reformbewegung der Wahhabiten, um auf diese Weise die arabischen Beduinenstämme zu einigen und zu unterwerfen.

Ein erster größerer Expansionsversuch unter Emir Saud I. (1803–1814) provozierte jedoch im Auftrag des ohnmächtigen osmanischen Sultans eine Militärintervention des osmanischen Vizekönigs von Ägypten, Muhammad Ali, dessen Truppen Sauds Sohn Abdallah I. 1818 vernichtend schlugen. Zweimal – 1818–1822 und nochmals 1838–1843 – wurde das saudische Herrschaftsgebiet im Nedschd von ägyptischen Truppen besetzt. Nach diesen Rückschlägen gerieten die erheblich geschwächten Saudis unter die Oberherrschaft anderer, osmanentreuer arabischer Stammesfürsten. Das Osmanische Reich beobachtete die Lage immer genauestens. (Siehe: Osmanisch-saudischer Krieg)

Erst Emir Abd al-Aziz II. ibn Saud (regierend ab 1902) befreite seine Dynastie und deren Stamm von dieser Unterordnung im Osmanischen Reich und nutzte den wahhabitischen Fundamentalismus erneut für eine siegreiche militärische Expansion in Arabien. Entscheidend war hier der militärische Sieg Ibn-Sauds 1925 über die konkurrierende Dynastie der Haschimiten, die dabei ihr Stammkönigreich Hedschas samt den heiligen Städten Mekka und Medina verloren.

Nach weiteren Eroberungen wurden die unterschiedlichen Gebiete am 23. September 1932 zum neuen Einheitsstaat Saudi-Arabien vereinigt. Deshalb ist der 23. September Nationalfeiertag. Durch die reichen Erdölvorkommen erlangte Saudi-Arabien Wohlstand und eine große Bedeutung für die Wirtschaft der Industrienationen. 1934 kam es zum saudisch-jemenitischen Krieg, der mit einem Sieg Saudi-Arabiens endete.
Sehr gutes Quellenmaterial, und muss auch eingestehen den Nebensatz "Saudis sind eine installierte Monarchie" zu undifferenziert raus gehauen hab. Die Sauds haben schon vorher eine aggressive Politik auf der Halbinsel gefahren etc., aber mein Punkt ist, dass das Saudische Königshaus durch die britische "Indirect Rule" Geld und Waffen von den Briten bekommt, solange sie ihre Interessen durchsetzen (meiner Auffassung nach ist Saudi Arabien demzufolge ein Marionettenstaat), siehe "Vertrag von Darin" usw.
Aber ich verstehe worauf du hinaus willst und du hast schon recht, dass es nicht ausreicht um "installiert" zu sein, nur weil man ohne Unterstützung von XY heute nicht die lokale Macht wäre.


Ebenso falsch ist deine wiederholte Behauptung ueber das islamische Recht. Haben wir nicht bereits zigfach durchgekaut :x , dass zb die HududStrafen auf Quran und Ahadith [Sunnah] beruhen? Noch dichter an der Quelle geht es nicht. :p
Was soll denn eine PrimaerQuelle in diesem Fall sein? :D

Bundeszentrale fuer politische Bildung:
Rechtsverständnis und politischer Alltag in Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten
Prof. Hilmar Krüger über das Rechtsverständnis und den politischen Alltag in Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten.

Es gibt wohl keinen Staat im Nahen und Mittleren Osten, dessen Rechtssystem so stark islamisch geprägt ist wie Saudi-Arabien. Islam und islamisches Recht prägen, durchdringen, formen usw. das gesamte soziale, kulturelle, wirtschaftliche, geistige, politische usw. Leben.

Gedrängt durch die Entwicklungen Im Anschluss an den Golfkrieg von 1991 verkündete König Fahd am 1. März 1992 drei Gesetze, die in etwa als verfassungsrechtliche Grundnormen charakterisiert werden können. Das wichtigste von ihnen ist das sog. "Grundgesetz der Herrschaft", in dem erstmals in der Geschichte des Staates allgemeine Grundsätze des Regierungssystems niedergelegt werden.

Aufgrund dieses Verfassungsdokuments werden - nicht anders als früher - Gesellschaft und Herrschaft völlig dem Islam untergeordnet. Koran und Sunna (die prophetische Tradition) gelten expressis verbis als Verfassung des Staates, wie es die wahhabitischen Religionsgelehrten stets erklärt haben.

Das in Saudi-Arabien befolgte Recht orientiert sich grundsätzlich an den Normen der hanbalitischen Rechtsschule. Dies gilt insbesondere für den Bereich des Kultus ('ibâdât), der ahwâl ash-shakhsîya (Familien- und Erbrecht) und im Strafrecht. - Die Todesstrafe ist weiterhin gültig. Üblicherweise werden die Todesurteile am Freitag nach dem Mittagsgebet (in Riad vor der Hauptmoschee) vollstreckt.


Islamisches Recht spielt lediglich in einigen Bereichen des Handels, der Wirtschaft und der Gerichtsverfahren eine sekundäre Rolle. Dies hängt allerdings davon ab, welches Gericht für die Streitbeilegung zuständig ist. Ist ein Kadi zuständig, so wendet er ausschliesslich das traditionelle islamische Recht (die Scharî'a) an. Staatliche Vorschriften, die im Zweifel nicht auf islamischem Recht beruhen, werden ausschliesslich von besonderen Gerichten (z.B. in handels, bank-, arbeits-, sozial- oder wertpapierrechtlichen Streitigkeiten) angewandt. [...]
Nun eine Primärquelle über den Islam wären Koran und Sunnah, Sekundärquellen Gelehrte, andere Muslime, Nachrichten etc. die nur als qualifizierte Quelle gelten sollten, wenn sie sich selbst auf eine Primärquelle beziehen.
Auch wenn ich nun nicht unbedingt alles gut finde, was die bpb so publiziert oder wofür sie auf ihrer Homepage wirbt (zB Henrik Bröder), so wäre es falsch sie grundsätzlich als wertend einzustufen (in dem von dir verlinktem Artikel ist keine Quelle angegeben, aber zumindest der Name des Prof. der ihn verfasst hat).

Naja wie auch immer, den ersten Punkt des Artikels hast du leider nicht mit gepostet, wäre der wohl etwas ausschlaggebend wenn man sich ein Gesamtbild machen möchte.

Die Herrschaft in Saudi-Arabien beruht auf einer Verbindung der königlichen Familie Sa'ûd und den Wahhâbîya, die eine extrem radikale Strömung der Hanbaliten, einer der vier sunnitischen Rechtsschulen (madhhâhib), sind.

Gute Nacht
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Bleibtreu »

keinproblem hat geschrieben:(25 Mar 2018, 04:13)

Tut mir leid, dass ich erst so spät antworte habe deine Nachricht nicht gesehen.
Macht nichts, ich bin noch am Arbeiten und deswegen wach.
Sehr gutes Quellenmaterial, und muss auch eingestehen den Nebensatz "Saudis sind eine installierte Monarchie" zu undifferenziert raus gehauen hab. Die Sauds haben schon vorher eine aggressive Politik auf der Halbinsel gefahren etc., aber mein Punkt ist, dass das Saudische Königshaus durch die britische "Indirect Rule" Geld und Waffen von den Briten bekommt, solange sie ihre Interessen durchsetzen (meiner Auffassung nach ist Saudi Arabien demzufolge ein Marionettenstaat), siehe "Vertrag von Darin" usw.
Aber ich verstehe worauf du hinaus willst und du hast schon recht, dass es nicht ausreicht um "installiert" zu sein, nur weil man ohne Unterstützung von XY heute nicht die lokale Macht wäre.
Nicht nur das - die Briten haben beide Seiten versucht gegeneinander auszuspielen. Haetten sie die Sauds an die Macht bringen und installieren wollen, waere das mehr als kontraproduktiv gewesen! ;)
Nun eine Primärquelle über den Islam wären Koran und Sunnah, Sekundärquellen Gelehrte, andere Muslime, Nachrichten etc. die nur als qualifizierte Quelle gelten sollten, wenn sie sich selbst auf eine Primärquelle beziehen.
Da muss ich dich korrigieren. In diesem Fall bezog sich deine Forderung an Smith nach einer PrimaerQuelle auf den WikiArtikel ueber Saudi Arabien, den du ablehntest. Hier nach zu lesen:
keinproblem hat geschrieben:(24 Mar 2018, 18:41)
Nein tut es nicht, Wikipedia ist nämlich eine Sekundär- und keine Primärquelle. Ich kann mir einfach einen Account dort machen und in den Artikel reinschreiben, dass Saudi Arabien ein sozialistischer Ein-Parteien-Staat ist. Reicht der Link dann auch aus?
keinproblem hat geschrieben:(25 Mar 2018, 04:13)Auch wenn ich nun nicht unbedingt alles gut finde, was die bpb so publiziert oder wofür sie auf ihrer Homepage wirbt (zB Henrik Bröder), so wäre es falsch sie grundsätzlich als wertend einzustufen (in dem von dir verlinktem Artikel ist keine Quelle angegeben, aber zumindest der Name des Prof. der ihn verfasst hat).
Wer darf denn dM nach authentische Aussagen ueber Saudi Arabien machen? Entweder haeltst du die Zentrale fuer politische Bildung fuer serioes und akzeptabel oder nicht. Ihr kannst du zumindest nicht unterstellen, dass irgendwer in den Artikel etwas Falsches einfuegt. Ich bin also der BeweisPflicht nach gekommen. Wie steht es mit dir? Bring du doch bitte Quellen, die deine Behauptungen ueber Saudi Arabien stuetzen.
Naja wie auch immer, den ersten Punkt des Artikels hast du leider nicht mit gepostet, wäre der wohl etwas ausschlaggebend wenn man sich ein Gesamtbild machen möchte.
Das war keine Absicht von mir. Ich bin die Letzte, die die Wahabis als gemaessigt betrachtet, wie du auch meinem Beitrag an Ammianus entnehmen kannst:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 0#p4163870

* Erstens, habe ich im obigen Zitat ueber die Sauds bereits zitiert, worum es sich bei den Wahabis handelt: "Seit dem 18. Jahrhundert verbündete sich der arabische Stamm der Saud mit der sehr strenggläubigen islamischen Reformbewegung der Wahhabiten"
* Zweitens, geht dies Teils auch aus einem weiteren Passus meines Zitates von der bpb hervor:
"Das in Saudi-Arabien befolgte Recht orientiert sich grundsätzlich an den Normen der hanbalitischen Rechtsschule. Dies gilt insbesondere für den Bereich des Kultus ('ibâdât), der ahwâl ash-shakhsîya (Familien- und Erbrecht) und im Strafrecht. - Die Todesstrafe ist weiterhin gültig. Üblicherweise werden die Todesurteile am Freitag nach dem Mittagsgebet (in Riad vor der Hauptmoschee) vollstreckt."
* Und Drittens, kann es jeder, wie du es auch konntest, in der von mir mitgelieferten Verlinkung zur Quelle nachlesen. Deswegen liefere ich immer die OriginalQuelle mit.

Und aus diesem Passus den ich zitierte, geht deutlich hervor, dass sich das islamische Recht in Saudi Arabien auf islamische PrimaerQuellen stuetzt:
"Aufgrund dieses Verfassungsdokuments werden - nicht anders als früher - Gesellschaft und Herrschaft völlig dem Islam untergeordnet. Koran und Sunna (die prophetische Tradition) gelten expressis verbis als Verfassung des Staates, wie es die wahhabitischen Religionsgelehrten stets erklärt haben.

Es ist in FachKreisen unstrittig, dass sich die islamische RechtsSprechung Saudi Arabiens auf Quran und Sunnah stuetzt - da hilft kein noch so vehementes Leugnen. Dass HududStrafen im Islam auch fuer dich immer noch Gueltigkeit haben, hast du ja bereits bestaetigt, als wir darueber diskutierten und du deren Kraft versuchtest mit Verweis auf vier Zeugen und dem ganzen Geeier, abzumildern. Du versuchst also lediglich mit fadenscheiniger Argumentation zu verschleiern, wozu die Saudis brutal offen, open face, stehen. Denn auch fuer dich gelten diese Strafen immer noch. DAS ist fuer MICH der entscheidende Punkt, aus diesem Grunde ordne ich dich ebenfalls als Fundamentalist ein. Wuerdest du sagen, ok, das galt damals, heute muessen wir damit anders umgehen und es anders interpretieren; Koerper- und TodesStrafen haben heute keine Gueltigkeit mehr, meine Religion ruft mich ja auch dazu auf meinen Verstand zu benutzen, also tu ich das auch... aber so gehst du damit leider nicht um.

DAS was die Wahabiten, auch die strengen Hanbaliten; die Hanafiten, etc - fast alle uebrigen RechtsSchulen und Denominationen voneinander unterscheidet, ist ihre jeweilige Auslegung der PrimaerQuellen. Denn ALLE beziehen sich auf die PrimaerQuellen, auch die Schia! Die Exegese, die Interpretation, der Umgang mit Quran und Sunnah, welcher Gelehrten sich dazu bedient wird, DAS ist das Entscheidende! Und wer die Quellen wortwoertlich, so nah als moeglich am Text auslegt + an jedem Buchstaben klammert, der ist ein Fundamentalist, egal unter welcher Flagge er offiziell segelt und wie sehr er sich gegen TierQuaelerei ausspricht - da beisst die Maus keinen Faden ab.

Ganz furchtbar fand ich deine Aussage zu den unschuldig Verurteilten. Da ploppte bei mir sofort der beruehmte Spruch: Toetet sie, der Herr wird die Seinen schon finden auf. Fuer mich ist diese Einstellung unfassbar Menschen verachtend. :dead: Genau diese Einstellung, was sind schon ein paar Jahrzehnte MenschenLeben gegen die Ewigkeit, ist auch ein Naehrboden fuer den islamistischen Terrorismus. Das irdische Leben gilt nichts, im Gegensatz zum ewigen Leben. Da brauchen wir das HuriGesabbel [die Jungfrauen] gar nicht mehr drauf satteln. Da bin ich schon papp satt. :|
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Dark Angel »

keinproblem hat geschrieben:(25 Mar 2018, 03:31)

Sorry für die späte Antwort, habe sie leider übersehen.

"züchtig" ist im Deutschen ein Wort, dass als Synonym für "sittsam", "anständig","tugendhaft" und "zurückhaltend" verwendet wird.
Ich weiß, wofür das Synonym "züchtig" steht.
Du hast meine Frage nicht beantwortet! Daher noch einmal.
Was soll das sein , eine "züchtige Frau"?
Und wer legt fest, was eine "züchtige Frau" ist?
keinproblem hat geschrieben:(25 Mar 2018, 03:31)] Das hat niemand festzulegen, hat die Frau das Vergehen nicht begangen (Ehebruch) ist sie schon in diesem Szenario "züchtig", völlig gleich was sie sonst so treibt.
Und wieder beantwortest du meine Frage nicht!
keinproblem hat geschrieben:(25 Mar 2018, 03:31)Ganz ehrlich? Ich habe keine Ahnung, lasse mich aber trotzdem eines besseren belehren wenn ich etwas übersehen hab.

Gute Nacht
Dachte ich mir, dass du nicht verstehst, was ich meine.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von BlueMonday »

Wenn man mit taugen wirkmächtig meint, dann ist der Etatismus mit Abstand die tauglichste Religion, also die in viele Köpfe tief eingedrungene Staatsglaubigkeit. Wenn es irgendwo ein Problem gibt, dann ist in der Regel der "Staat" die Lösung. Mittlerweile selbst für privateste Probleme. Unvorstellbar, ein Leben ohne dieses Wunderding.

Was ist der Staat? Zwei Akteure haben ein Vertrauensproblem. Die Spieltheorie nennt es auch "Gefangenendilemma". Man kommt nicht zur für beide Seiten besten Lösung (die Taube auf dem Dach), denn jede Seite fürchtet den Defekt (Betrug, Vertragsbruch) durch die andere Seite. Durch den Defekt gewinnt nur die eine Seite und spart sich die Gegenleistung. Durch das wundersame Hinzutreten eines dritten Akteurs - der "Staat" - der auf einer höheren Ebene über den beiden anderen Aktueren schwebt, löst sich scheinbar das Problem auf. Die ursprünglichen Akteure geben dazu die Waffen an diesen Dritten ab, entwaffnen sich, geben ihre Macht ab. Und die dritte Partei wacht nun über die Einhaltung von Versprechen (Verträge etc.). Jeder Defekt wird geahndet und bestaft und erscheint dadurch weitaus weniger lukrativ. Die Taube wird vom Dach geholt. Fantastisch.

Nur hat man damit leider ein gewaltiges neues Vertrauensproblem und Defektionspotential geschaffen. Man muss nun dem Gewaltmonpolisten vertrauen, seine Macht nicht zu missbrauchen. Und dafür braucht es dann schon viel Glauben und religiösen Kult.Hymnen, Flaggen, Symbole, Oberhäupter, Vertreter, Diener, Amtskutten als Ausweis, Riten und Zeremonien, Stätten der Glaubensbekundung, Gründungsmythen ("Gesellschaftsvertrag"), heilige Texte ("Verfassungen")... die ganze Palette eines tiefgläubigen Brauchtums.
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Adam Smith »

Warum benötigt eigentlich ein allmächtiges Wesen Schutz? Und dieses in Ländern in denen fast alle beten? Warum gibt es keinen Unterschied zu Ländern in denen den Lebewesen das allmächtige Wesen vollkommen egal ist? Weil das Wesen allmächtig ist? Weil ihm alles egal ist?

Wer weiss darauf eine Antwort?

http://mobil.krone.at/444542
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Kael »

Spaghettimonster taugt was
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Alter Stubentiger »

Ammianus hat geschrieben:(24 Mar 2018, 16:19)

Die Rolle buddhistischer Geistlicher in Myanmar wäre auch unter die Lupe zu nehmen.
Dito.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
Adam Smith
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Adam Smith »

Ammianus hat geschrieben:(24 Mar 2018, 16:19)

Die Rolle buddhistischer Geistlicher in Myanmar wäre auch unter die Lupe zu nehmen.
Ebenso auf Sri Lanka und in Südkorea. Ansonsten wäre die Analyse unvollkommen.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Alter Stubentiger »

unity in diversity hat geschrieben:(24 Mar 2018, 16:34)

@Alter Stubentiger
Die Baath-Parteien in Syrien und im Irak, mit Ablegern in Ägypten, Libyen und Algerien, haben sich auch als atheistisch ausgegeben, folgten aber einem anderen quasireligiösen Stern.
Sie konnten Israel nie akzeptieren, weil dort eine Konkurrenzreligion ihren, seit der Antike, berechtigten Platz wieder eingenommen hat.
Für die Araber war Israel ein neuer Kreuzfahrerstaat, dessen Volk man einfach ins Meer zurücktreiben müsse.
Jeder Feldzug gegen Israel war ein Kampf, Religion gegen Religion, obwohl es Atheisten hätte leicht fallen müssen, die Vorteile Israels zu erkennen. Die Kibbuzim zum Beispiel. So macht man Wüsten zu Nahrungsquellen.
Pejes und Kippa, waren das Feindbild an sich und sind es heute noch.
Dabei haben sie übersehen, daß man in Israel Staat und Religion trennt, sonst wären die IDF nie stark genug geworden, ihr Land in einer feindlichen Umgebung dauerhaft verteidigen zu können.
Das sehe ich auch so. Bei vielen dieser Regime kommt noch ein Personenkult dazu. Das ist ja eine quasireligiöse Verehrung eines Führers. So etwas zementiert natürlich patriarchalische Strukturen in diesen Gesellschaften. Das verhindert jede gesellschaftliche Erneuerung. Und so etwas wie ein Kibbuz ist in diesen Strukturen gar nicht denkbar. Das wäre ja eine Bedrohung für die Patriarchen. Vor allem wenn da auch noch Frauen und Männer auf Augenhöhe zusammenarbeiten.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Alter Stubentiger »

BlueMonday hat geschrieben:(25 Mar 2018, 13:52)

Wenn man mit taugen wirkmächtig meint, dann ist der Etatismus mit Abstand die tauglichste Religion, also die in viele Köpfe tief eingedrungene Staatsglaubigkeit. Wenn es irgendwo ein Problem gibt, dann ist in der Regel der "Staat" die Lösung. Mittlerweile selbst für privateste Probleme. Unvorstellbar, ein Leben ohne dieses Wunderding.

Was ist der Staat? Zwei Akteure haben ein Vertrauensproblem. Die Spieltheorie nennt es auch "Gefangenendilemma". Man kommt nicht zur für beide Seiten besten Lösung (die Taube auf dem Dach), denn jede Seite fürchtet den Defekt (Betrug, Vertragsbruch) durch die andere Seite. Durch den Defekt gewinnt nur die eine Seite und spart sich die Gegenleistung. Durch das wundersame Hinzutreten eines dritten Akteurs - der "Staat" - der auf einer höheren Ebene über den beiden anderen Aktueren schwebt, löst sich scheinbar das Problem auf. Die ursprünglichen Akteure geben dazu die Waffen an diesen Dritten ab, entwaffnen sich, geben ihre Macht ab. Und die dritte Partei wacht nun über die Einhaltung von Versprechen (Verträge etc.). Jeder Defekt wird geahndet und bestaft und erscheint dadurch weitaus weniger lukrativ. Die Taube wird vom Dach geholt. Fantastisch.

Nur hat man damit leider ein gewaltiges neues Vertrauensproblem und Defektionspotential geschaffen. Man muss nun dem Gewaltmonpolisten vertrauen, seine Macht nicht zu missbrauchen. Und dafür braucht es dann schon viel Glauben und religiösen Kult.Hymnen, Flaggen, Symbole, Oberhäupter, Vertreter, Diener, Amtskutten als Ausweis, Riten und Zeremonien, Stätten der Glaubensbekundung, Gründungsmythen ("Gesellschaftsvertrag"), heilige Texte ("Verfassungen")... die ganze Palette eines tiefgläubigen Brauchtums.
Deshalb gibt es in funktionierenden Demokratien nur Macht auf Zeit und die Gewaltenteilung. Da wo sie abgeschafft wird steht man auf der Schwelle zur Autokratie.
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...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Antonius »

Adam Smith hat geschrieben:(25 Mar 2018, 13:57)
Warum benötigt eigentlich ein allmächtiges Wesen Schutz? Und dieses in Ländern in denen fast alle beten? Warum gibt es keinen Unterschied zu Ländern in denen den Lebewesen das allmächtige Wesen vollkommen egal ist? Weil das Wesen allmächtig ist? Weil ihm alles egal ist?

Wer weiss darauf eine Antwort?

http://mobil.krone.at/444542
Gott braucht keinen Schutz, schon gar nicht durch (einzelne) Menschen.
Gott kann man nicht beleidigen, denn er steht über diesen Dingen.

Das Christentum als Reformbewegung - so habe ich es gelernt - schöpfte seine Kraft von Beginn an aus einem reformatorischen Ansatz,
beispielsweise gab es keine Ess- und Trinkgebote, keine Bekleidungsvorschriften, keine Körperverletzungsvorschriften (Beschneidung), kein Bilderverbot, etc.
Die Christliche Theologie ist vom ethischen Prinzip der Gottes- und Nächstenliebe überwölbt, die allerdings bereits im Judentum postuliert wurde.

Etwa 600 Jahre später kam dann dieser Absturz, der Islam.
Uralte, archaische, längst überholt geglaubte Rituale wurden wieder eingesetzt.
Das ist bis heute das Problem der (Religions-)Ideologie des Islam.
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Ein Terraner »

Antonius hat geschrieben:(28 Mar 2018, 15:59)

Gott kann man nicht beleidigen, denn er steht über diesen Dingen.
Also wenn ich schreiben würde das Gott ein riesen Arschloch ist, dann hättest du damit kein Problem ?
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Billie Holiday »

Ein Terraner hat geschrieben:(28 Mar 2018, 16:47)

Also wenn ich schreiben würde das Gott ein riesen Arschloch ist, dann hättest du damit kein Problem ?
Dazu müßtest du an ihn glauben. Man kann doch etwas vermeintlich nicht existierendes nicht als Arschloch bezeichnen. :D
Ist es nicht eher so, dass ein Atheist kaum Gedanken an einen Gott verschwendet und die Probleme dieser Welt als menschengemacht und/oder naturgegeben betrachtet?
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Ein Terraner »

Billie Holiday hat geschrieben:(28 Mar 2018, 16:52)

Dazu müßtest du an ihn glauben. Man kann doch etwas vermeintlich nicht existierendes nicht als Arschloch bezeichnen. :D
Doch das geht, dazu reicht schon der Vorsatz den Blutdruck von Gläubigen etwas zu stärken. :)
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Billie Holiday »

Ein Terraner hat geschrieben:(28 Mar 2018, 16:59)

Doch das geht, dazu reicht schon der Vorsatz den Blutdruck von Gläubigen etwas zu stärken. :)
Mit welchem Ziel? Natürlich ist ein gesunder Blutdruck eine feine Sache, aber meine Güte, erweise dich als ernstzunehmender Atheist und lass die Leute doch glauben, was sie wollen. :)
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Ein Terraner »

Billie Holiday hat geschrieben:(28 Mar 2018, 17:08)

Mit welchem Ziel? Natürlich ist ein gesunder Blutdruck eine feine Sache, aber meine Güte, erweise dich als ernstzunehmender Atheist und lass die Leute doch glauben, was sie wollen. :)
ich lasse sie doch Glauben was sie wollen, ich spreche ihnen damit nichts ab.
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Antonius »

Billie Holiday hat geschrieben:(28 Mar 2018, 16:52)

Dazu müßtest du an ihn glauben. Man kann doch etwas vermeintlich nicht existierendes nicht als Arschloch bezeichnen. :D
Ist es nicht eher so, dass ein Atheist kaum Gedanken an einen Gott verschwendet und die Probleme dieser Welt als menschengemacht und/oder naturgegeben betrachtet?
Danke, Billie, Du hast meine Aussage verstanden.
Die Replik von Forist "Ein Terraner" berührt mich nicht und kann im übrigen Gott nicht beleidigen, da er offenbar nicht an ihn glaubt.
Aber sie sagt natürlich eine Menge über ihn aus.
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Ein Terraner »

Antonius hat geschrieben:(28 Mar 2018, 19:51)

Die Replik von Forist "Ein Terraner" berührt mich nicht und kann im übrigen Gott nicht beleidigen, da er offenbar nicht an ihn glaubt.
Spannende Logik, also wenn ich jetzt schreibe oder sage, Gott ist ein Arschloch. Dann hab ich ihn nicht beleidigt weil ich ein Atheist bin und nicht an ihn Glaube.
Aber wenn du sagst das Gott ein Arschloch ist, dann hättest du ihn beleidigt da du an ihn glaubst. Willst du damit jetzt sagen das Gott nur existent und beleidigbar
ist wenn man an ihn glaubt ? Das wäre interessant, da dann Gott einfach vernichtbar wäre wenn alle aufhören an ihn zu glauben.

Oder willst du damit sagen das deine Worte durch den Glauben mächtiger werden als meine und Gott damit mehr treffen würde? Weil es sind ja am Ende nur Worte,
die vollkommen unabhängig von Gott oder Glauben schlicht ausgesprochen wurden.

Aber sie sagt natürlich eine Menge über ihn aus.
Nichts sagt so viel über mich aus wie das was ich schreibe, sage und mache, eigentlich ganz normal.
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Progressiver »

Das, was religiöse Menschen als Gott bezeichnen, kann man bestenfalls als Idee verstehen. Es gab und gibt aber auch andere Ideen in der Menschheitsgeschichte. Der Kommunismus war zum Beispiel eine Idee, welche dann zur Ideologie wurde. Aber auch die Menschenrechte, die ich immer wieder verteidigen werde, sind so eine Idee. Genau so wie der säkulare Humanismus, den ich vertrete. Das absonderliche an den Religionen ist hingegen, dass sie ihre Idole und jeweiligen Götter als leibhaftiges Wesen betrachten. Dafür gibt es aber keine Beweise. Noch nicht mal Indizien. Wenn es einen Gott gäbe, dann wäre er den Gesetzen des Universums unterworfen und somit denjenigen des Raumes und der Zeit. Schon damit wäre er ein Wesen, das von Zerfall geprägt wäre. Da aber sämtliche Götter nur Ideen sind, in die die Gläubigen ihre Ängste und Wünsche projezieren, sind sie natürlich trotzdem sterblich. Wenn niemand mehr an sie glaubt, dann verschwinden ihre Religionen von der Bildfläche. Dann ergeht es beispielsweise dem christlichen Gott genau so wie einst Odin oder Zeus.

Nebenbei betrachtet wird es aber immer Menschen geben, die an etwas glauben. Die alten, richtigen Religionen sind vielleicht am Absterben. Aber neue Glaubenssysteme wachsen nach. Allerdings hat da auch jeder die Wahl. Man kann sich als Humanist outen, der an die Menschenrechte glaubt. Dafür braucht es aber keine Tempel. Oder man kann zum Beispiel auch dem Fetischglauben der "Schwarzen Null" anhängen. Und dass der Markt schon alles richten wird. Ich selbst lehne aber blinden Fetischglauben ab. Die Probleme, die es in der Welt gibt, sind großenteils menschengemacht. Mit dem Willen und Tatkraft sind sie also auch durch Menschen zu lösen. Da ist nichts mit "Alternativlosigkeit". Der Mensch hat vielleicht keinen freien Willen. Aber in seiner Handlung ist er nicht zur Alternativlosigkeit verdammt. Es gibt immer eine Wahl. Wer für sein Leben und evtl. das von anderen Verantwortung übernehmen will, der sollte das tun. Das könnte sich lohnen. Auch wenn man vielleicht zunächst einmal scheitert. Aber nach dem "trial and error"-Prinzip kann man schon lernen, was sich am Schluss als der richtige Weg herausstellt. Wer seine Hände dagegen in den Schoß legt, um die Verantwortung an eine scheinbare höhere Instanz -also Gott oder die "Gesetze des Marktes"- abzugeben, der handelt grob fahrlässig und verantwortungslos. Durch Beten ist noch keine Krieg beendet worden. Und alleine darauf zu warten, dass die "Gesetze des Marktes" schon jeden in Lohn und Brot bringen werden, halte ich für fatal. Im Endeffekt können Probleme nur gelöst werden, wenn man bereit ist, selbst aktiv an ihnen zu arbeiten. Aber wenn man diese Mühsal absolviert, bringt einen das weiter, als wenn man in fatalistischer Manier passiv darauf wartet, dass irgendeine höhere Instanz einen rettet.
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Woppadaq »

Ein Terraner hat geschrieben:(28 Mar 2018, 20:08)

Spannende Logik, also wenn ich jetzt schreibe oder sage, Gott ist ein Arschloch. Dann hab ich ihn nicht beleidigt weil ich ein Atheist bin und nicht an ihn Glaube.
Aber wenn du sagst das Gott ein Arschloch ist, dann hättest du ihn beleidigt da du an ihn glaubst. Willst du damit jetzt sagen das Gott nur existent und beleidigbar
ist wenn man an ihn glaubt ? Das wäre interessant, da dann Gott einfach vernichtbar wäre wenn alle aufhören an ihn zu glauben.
Richtig. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass du an Gott glaubst, wenn du ihn beleidigst.
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Ein Terraner »

Woppadaq hat geschrieben:(31 Mar 2018, 18:11)

Richtig. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass du an Gott glaubst, wenn du ihn beleidigst.
Nein, ich kann ja z.b. auch sagen das der Osterhase ein Arschloch ist. Das macht in für mich trotzdem nicht existenter oder glaubhafter.
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Milady de Winter »

Ein Terraner hat geschrieben:(31 Mar 2018, 18:50)

Nein, ich kann ja z.b. auch sagen das der Osterhase ein Arschloch ist. Das macht in für mich trotzdem nicht existenter oder glaubhafter.
Aber beleidigt hast Du ihn dadurch nicht.
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Billie Holiday »

Ein Terraner hat geschrieben:(31 Mar 2018, 18:50)

Nein, ich kann ja z.b. auch sagen das der Osterhase ein Arschloch ist. Das macht in für mich trotzdem nicht existenter oder glaubhafter.
Hmmm, ich sehe immer noch nicht, wie etwas nicht-existentes ein Arschloch sein kann. :s

Sinn macht diese Auszeichnung nur bei nicht-netten Menschen, hab noch nie ein Tier als Arschloch betrachtet.
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Ein Terraner »

Milady de Winter hat geschrieben:(31 Mar 2018, 18:53)

Aber beleidigt hast Du ihn dadurch nicht.
Wieso nicht? Erkläre das mal.
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Ein Terraner »

Billie Holiday hat geschrieben:(31 Mar 2018, 18:55)

Hmmm, ich sehe immer noch nicht, wie etwas nicht-existentes ein Arschloch sein kann. :s

Sinn macht diese Auszeichnung nur bei nicht-netten Menschen, hab noch nie ein Tier als Arschloch betrachtet.
Das ist doch vollkommen irrelevant, es geht darum das hier behauptet wird das Worte plötzlich ihre Bedeutung verlieren wenn man die entsprechende innere Einstellung zu der Sache nicht hat.
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Milady de Winter »

Ein Terraner hat geschrieben:(31 Mar 2018, 18:56)

Wieso nicht? Erkläre das mal.
Weil Du ihm das nicht direkt ins Gesicht gesagt hast. Woher soll der Osterhase wissen, dass Du ihn für ein Arschloch hältst? Wenn Du das über mich sagen würdest und ich es nicht mitbekäme, dann wäre ich auch nicht beleidigt. Und ich bin weder der Osterhase noch Gott. Obwohl schon sehr nah dran an letzterem.
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Ein Terraner »

Milady de Winter hat geschrieben:(31 Mar 2018, 18:58)

Weil Du ihm das nicht direkt ins Gesicht gesagt hast. Woher soll der Osterhase wissen, dass Du ihn für ein Arschloch hältst? Wenn Du das über mich sagen würdest und ich es nicht mitbekäme, dann wäre ich auch nicht beleidigt. Und ich bin weder der Osterhase noch Gott. Obwohl schon sehr nah dran an letzterem.
Ach so, du meinst als durch meinen nicht vorhandenen Glauben mangelt es an der Möglichkeit des Empfängers. Gut das mag beim Häschen funktionieren, aber bei Gott wird ja immer behauptet er sei Allwissend und Allsehend, der Allmächtige Totalüberwacher eben. :D
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Milady de Winter »

Ein Terraner hat geschrieben:(31 Mar 2018, 19:03)

Ach so, du meinst als durch meinen nicht vorhandenen Glauben mangelt es an der Möglichkeit des Empfängers. Gut das mag beim Häschen funktionieren, aber bei Gott wird ja immer behauptet er sei Allwissend und Allsehend, der Allmächtige Totalüberwacher eben. :D
Nein, das hat mit dem Glauben nichts zu tun. Es ist technisch unmöglich, sowohl für den Osterhasen als auch für Gott, alles zu sehen und zu hören. Du müsstest folglich wirklich direkt vor beiden stehen und zu ihnen sagen: du bist ein Arschloch. Oder: ihr seid zwei Arschlöcher. Falls sie beide nebeneinander vor Dir stehen. Aber selbst das wäre noch keine Garantie dafür, dass Du sie ultimativ beleidigt hast. Stell Dir vor, der eine antwortet "du hast recht" und der andere fragt "was ist das?". Anstrengend.
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Ein Terraner »

Milady de Winter hat geschrieben:(31 Mar 2018, 19:10)

Anstrengend.
:D :thumbup:
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Woppadaq »

Ein Terraner hat geschrieben:(31 Mar 2018, 19:03)
.... bei Gott wird ja immer behauptet er sei Allwissend und Allsehend, der Allmächtige Totalüberwacher eben. :D
Ja, und wenn du ihn beleidigst, glaubst du auch an ihn. Sonst wärs ja keine Beleidigung.

Ohnehin denk ich, dass du als Nichtglaubender mit einer Beleidigung Gottes nicht Gott herausfordern wollen würdest, sondern eher die Gläubigen. Im Normalfall sehen die aber in der "Beleidigung" nur eine "Herausforderung Gottes".
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Ein Terraner »

Woppadaq hat geschrieben:(31 Mar 2018, 19:49)

Ja, und wenn du ihn beleidigst, glaubst du auch an ihn. Sonst wärs ja keine Beleidigung.
Ok, ich geb mich geschlagen.
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Hart aber herzlich »

Die die einen großen Einfluss haben ..den Die werden dir das Glück schon eintrichtern..
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Lomond »

Welche Religion taugt was?
Lässt sich diese Frage denn überhaupt beantworten?

Daruf kann es gefühlte 100000 Antworten geben - oder auch gar keine.
Non enim propter gloriam, divicias aut honores pugnamus set propter libertatem solummodo quam Nemo bonus nisi simul cum vita amittit.
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Occham »

Religionen sind so zu verstehen, das sie ihren Ursprung in einer armen Gesellschaft haben. Zum Beispiel Jesus teilt das Brot und alle sind satt, oder Auge um Auge, Zahn um Zahn, das interpretiere ich so, das der Stärkste die Aufgabe hatte, die ganze Gesellschaft zu erhalten und da die Menschheit meiner Meinung nach unseren gegenwärtigen Luxus nicht ewig halten können wird, wird Religion in ferner Zukunft wieder dominieren. Ich würde da ein bisschen nachhelfen und eine humane Religion umsetzen.
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Antonius »

Occham hat geschrieben:(21 Feb 2020, 12:28)

Religionen sind so zu verstehen, das sie ihren Ursprung in einer armen Gesellschaft haben. Zum Beispiel Jesus teilt das Brot und alle sind satt, oder Auge um Auge, Zahn um Zahn, das interpretiere ich so, das der Stärkste die Aufgabe hatte, die ganze Gesellschaft zu erhalten und da die Menschheit meiner Meinung nach unseren gegenwärtigen Luxus nicht ewig halten können wird, wird Religion in ferner Zukunft wieder dominieren. Ich würde da ein bisschen nachhelfen und eine humane Religion umsetzen.
Das sehe ich ganz anders.
Religionen befriedigen metaphysische Bedürfnisse der Menschen, sie sind also ein geistiges Konstrukt.
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Occham »

Antonius hat geschrieben:(24 Feb 2020, 14:50)

Das sehe ich ganz anders.
Religionen befriedigen metaphysische Bedürfnisse der Menschen, sie sind also ein geistiges Konstrukt.
Und der Geist des Menschen wird davon geprägt, wie Reich oder Arm die Wirtschaft ist.
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Antonius »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(24 Mar 2018, 12:45)
Dem hier zum internen Beitrag "Bleibtreu" ist nichts mehr hinzuzufügen :thumbup: - Resümee - im Sinne des Themas "Welche Religion taugt was?" - der Islam in jeder (wegen des Matrjoschka Prinzips) Ausführung völlig untauglich.

Selbst unter der Prämisse, das Religion überhaupt zu etwas anderem, als Menschen über ihre Ängste zu beherrschen, taugen könnte...
Ich stimme Deinem Urteil im wesentlichen zu.
Dem genannnten Beitrag von user "Bleibtreu" vom 24.3.2018 ist auch meiner Sicht nichts hinzuzufügen.
Es ist eine ganz hervorragende Arbeit. :thumbup:
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von harry52 »

Occham hat geschrieben:Und der Geist des Menschen wird davon geprägt, wie Reich oder Arm die Wirtschaft ist.
Ja auch, aber für mich sind religiöse Glaubensinhalte von wissenschaftlichen Theorien leicht unterscheidbar und Geld spielt da oft überhaupt keine Rolle.

Mal zwei Beispiele:
Wenn der Blitz früher irgendwo einschlug, untersuchte man nicht, ob es möglich ist, Blitze zu verstehen und sich eventuell davor zu schützen. Nein, für religiöse Menschen steckte ein übernatürliches Wesen (Gott, Geister, der Teufel...) dahinter und eine Absicht wurde damit verfolgt, z.B. zu bestrafen.

Nimm auch mal beispielsweise das Erdbeben in Haiti.
Da wurde ein paar Tage später eine alte Frau lebend aus den Trümmern ihres halbzerstörten Hauses gezogen und sie sagte sofort, dass Gott sie errettet hat. Statt den Helfern zu danken und den Erbauern ihres Hauses, weil es stabiler war als das von anderen, nein ein übernatürliches Wesen hat sie gerettet.

Dabei könnte man ja auch viel lernen, wenn man es naturwissenschaftlich sieht, z.B. warum ein Teil des Hauses stabil war und wie die Helfer sie gefunden haben.

Und warum starben tausende, darunter auch Kinder
einen oft schrecklichen Tod in den Trümmern? Warum wurden die nicht von Gott gerettet? Das hat auch was ziemlich ekeliges. Nicht nur dass es dumm und wenig hilfreich ist, übernatürlichen Wesen die Rettung anzudichten, es ist auch fies für all die tausend Menschen, die ihre Brüder, Schwestern, Kinder, Eltern, Freunde .... in diesem Erbeben verloren haben. Irgendwie muss es ja einen Grund geben, warum Gott die alle nicht gerettet hat.
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Grau »

NMA hat geschrieben: Ich bin auf dem Papier Protestant und kann damit nominell gut leben. Die evangelische Religion scheint mir noch mit am wenigsten unvernünftig zu sein, weil sie nach meinem Eindruck doch vergleichsweise weit mitdenkt und weil ich sie als durch und durch deutsch (Luther) und humanistisch zu begreifen vermag.
Luther war ein glühender Antisemit. Ich glaube nicht, dass zum christlichen Selbstverständnis gehört, Minderheiten zu hassen.

Ich bin zwar Atheist, aber wenn ich vorhätte eine Religion anzunehmen, wäre der Lutherische Zweig des Christentums sicherlich nicht meine erste Wahl.
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von Umetarek »

Grau hat geschrieben:(09 Mar 2020, 12:56)

Luther war ein glühender Antisemit. Ich glaube nicht, dass zum christlichen Selbstverständnis gehört, Minderheiten zu hassen.

Ich bin zwar Atheist, aber wenn ich vorhätte eine Religion anzunehmen, wäre der Lutherische Zweig des Christentums sicherlich nicht meine erste Wahl.
Im Unterschied zu welchen Religionen?

Von den Schriftreligionen bleibt dann nur das Judentum. oder?
Zuletzt geändert von Umetarek am Mo 9. Mär 2020, 18:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Welche Religion taugt was?

Beitrag von BenJohn »

Grau hat geschrieben:(09 Mar 2020, 12:56)

Luther war ein glühender Antisemit. Ich glaube nicht, dass zum christlichen Selbstverständnis gehört, Minderheiten zu hassen.

Ich bin zwar Atheist, aber wenn ich vorhätte eine Religion anzunehmen, wäre der Lutherische Zweig des Christentums sicherlich nicht meine erste Wahl.
Damals waren praktisch alle Antisemiten. Was es nicht besser macht. Das war nun mal Lehre der katholischen Kirche. Und Luther konnte sich davon nicht lösen.

Ab dafür kann der christliche Glaube nichts. Ich bin Christ und kein Antisemit. Ganz im Gegenteil.

Nach christlichem Glauben ist der Gott der Juden auch unser Gott. Für mich sind Juden wie meine Brüder und Schwestern.
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