Nur so als Anregung warum sich das niemals ändern wird - allenfalls werden sich die Machtverhältnisse ändern - die Überlegungen und Schlüsse von Yuval Noah Harari haben mich jedenfalls überzeugt, passen ausgezeichnet zu meinen eigenen Vorstellungen.
Wichtig zu wissen, ich wurde bis zu meinem ~18 Lebensjahr religiös indoktriniert - die katholische Variante. Eine frühkindliche Gehirnwäsche wirkt nach, das ist praktisch nicht zu verhindern. So kann ich mir nur schwer vorstellen was wohl in einer atheistischen Umgebung statt religiöser Ideen die Gehirnwindungen füllt. Irgendeine Ideologie wird es schon sein.
Diese Erkenntnis lässt ahnen warum es wohl zu "einfachen Regeln" kam, die "durch Gott über uns gekommen sind". Da werden solche Fragen - Ich zitiere mal aus dem Buch "Eine kurze Geschichte der Menschheit (German Edition) by Yuval Noah Harari" :
Es ist ganz erstaunlich, wie viel Information man aufnehmen und im Kopf haben muss, um das sich ständig verändernde Beziehungsgeflecht zwischen einigen Dutzend Personen im Blick zu behalten. (In einer Gruppe von 50 Menschen gibt es allein 1225 Zweierbeziehungen und eine schier unüberschaubare Vielzahl von Dreiecks-, Vierecks- und anderen Über-Eck-Beziehungen.)
nicht gestellt - sondern "einheitlich geregelt". Das da :
Götter, Nationen, Geld, Menschenrechte und Gesetze gibt es gar nicht – sie existieren nur in unserer kollektiven Vorstellungswelt.
wird einige aufregen - besonders schwierig wird die Aussage " Menschenrechte und Gesetze gibt es gar nicht" alle Theisten / Atheisten werden - wenn auch aus unterschiedlichen Gründen hier wohl vehement widersprechen.
Das ausgesprochen dumme ist, jeder hat "seine Vorstellungen" was wichtig und richtig ist. Wenn selbst Menschenrechte nicht existieren - wer auch soll die erklärt haben außer wiederum Menschen selbst - auf was kann "man" sich da noch verlassen ? Ergo gehört Sapiens entweder einer der Religionen an oder hält als "übergeordnete Erklärung" - seine bevorzugte Ideologie bereit.
Da sind Religionen - besonders monotheistische - doch eine wunderbare Lösung. Kein Denken über allerlei logisches oder unlogisches, „Der Herr hat mich immer geführt“ (meinte der scheidende Papst Benedikt XVI.)
Wer dagegen " Götter, Nationen, Geld, Menschenrechte und Gesetze gibt es gar nicht – sie existieren nur in unserer kollektiven Vorstellungswelt" ernst nimmt, der muss nun alles selbst herausfinden. Nun, damit das nicht ausufert, wurden einfach Gesetze erfunden, Menschenrechte deklariert und schon glaubt auch der Atheist etwas.
Da ist nur wenig verwunderlich :
Wenn ein Priester mit all seinen heiligen Gewändern und geweihten Gerätschaften im richtigen Moment die richtigen Worte sprach, verwandelten sich gewöhnliche Oblaten in den Leib Christi und gewöhnlicher Wein in das Blut Christi. Der Priester sprach die lateinische Formel »Hoc est corpus meum!« (zu Deutsch »das ist mein Leib«) und Hokuspokus! wurde das Brot zu Fleisch. Und nachdem der Priester alle nötigen Formeln gesprochen hatte, waren auch die Gläubigen überzeugt, dass es sich tatsächlich nicht mehr um Brot und Wein, sondern um den Leib und das Blut Christi handelte, und sie behandelten sie mit einer Ehrfurcht, die sie einer Oblate und einem Schluck Wein nie entgegengebracht hätten.
Um eine erfundene Ordnung durchzusetzen, wird überall Zwang und Gewalt angewandt - da geben sich die unterschiedlichen "Denkschulen" nur wenig - wobei die theistischen durch "den Herrn" beauftragt, schon etwas deutlicher werden können, als die humanistische wo ja der Mensch die Gottesrolle einnimmt (die humanistischen Variationen, wo eine "Masse Mensch" wichtiger als das Individuum ist, kommt der religiösen Variante deutlich näher.
Doch all das würde ohne eine Besonderheit nicht funktionieren - Religion / Ideologie funktioniert nur, wenn viele Menschen (wie auch immer) davon überzeugt sind. Was eignet sich da besser, als die Kindheit, wo sowieso aus dem brabbelten Kleinkind "ein richtiger Mensch" herangezogen wird. Der "weiß" dann aus "innerer Überzeugung" was richtig und was falsch ist.
Es gibt da ja ein vielsagendes Sprichwort : "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr" oder meine Umdeutung "Was Hänschen gelernt hat, vergisst Hans nimmermehr" Nun da sind viele "Hänschen" beieinander - und wie wunderschön, alle haben die selben Ideen verinnerlicht - da interessiert sich keiner für dumme Fragen - alle befinden sich in der selben intersubjektiven Wirklichkeit.
Manchmal sprich dann der Herr aus dornigen Büschen.....
Wer soll da als kleines einsames Individuum widerstehen ? Muss ja nicht sein, wo immer man ist, mindestens eine Religion / Ideologie ist vorhanden. Bei der Wahl ist lediglich zu beachten WO man gerade ist - werden "Ketzer" noch abgefackelt ? Oder kann jeder "Gläubige" die vogelfreien "Atheisten" abschlachten und ist so seinem "Herrn" ein guter "hier kann jede beliebige Religion - notfalls auch eine Ideologie eingetragen werden".
Also ich sehe kein Entkommen - auch wenn noch so sehr diskutiert wird - jeder ist "im Glauben" - völlig gleichgültig in welchem - nichts davon ist real - was eine ganze Reihe fragen aufwirft - ich habe mich entschlossen an die Variante "Geld, Menschenrechte und Gesetze (was leider auch Nationen einschließt)" zu glauben sicher nicht alle, aber genügend andere teilen mit mir diese intersubjektiven Wirklichkeit.....
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)