JohnAtarash hat geschrieben:(12 May 2017, 11:10)
Hast du eine Begründung warum deiner Meinung nach Agnostizismus am nähesten an der Wahreheit ist?
Prozessual: Gott verschwindet immer mehr. Früher war Gott das Wetter, heute ist er subatomar noch nicht zu finden. Der "dunkle Fleck", an dem sich ein Gott verbergen kann, wird immer kleiner. Nur, weil ich etwas nicht finde, heißt es aber nicht, dass es nicht da ist.
Systemisch: Sollte es einen Gott geben, können wir seine Motive weniger verstehen als eine Ameise den Menschen versteht, der einen Stock in ihren Haufen sticht. Für die Ameise gibt es nämlich nur den Schaden an ihrem Bau. Nicht den Stock, den der fünfjährige Junge aus gutem hause hält, der wissen will, wie so ein Ameisenhaufen von innen aussieht. Deswegen halte ich es für anmaßend, einem höheren Wesen, sofern es existiert, Motive zu unterstellen, die unseren Verständnishorizont nicht massiv überschreiten.
Ethisch: Eine Ethik darf sich nicht aus Religion begründen. Sollte es je gelingen, Gott zu widerlegen, fällt für religiöse Menschen der Grund weg, sich zu benehmen...je nach Durchdringungsgrad der Religiosität in der Gesellschaft würde dies in vielen Fällen zu ihrem Zusammenbruch führen.
Es gibt also viele Gründe, auf die Frage "Gibt es einen Gott?" mit ¯\_(ツ)_/¯ zu antworten.
"Weiß ich nicht, ist aber auch nicht wichtig. "
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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