Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

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PeterK
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von PeterK »

Billie Holiday hat geschrieben:(04 Aug 2016, 15:50)
Mag sein, sie bilden aber keine Gemeinschaft.
Hört sich aber doch ein wenig so an. Michael Schmidt-Salomon z.B. sagt: "Was wir anzubieten haben, ist eine in sich stimmigere Weltanschauung." Das ist Werbung für einen Glauben und für eine Gemeinschaft ("wir"). Ich habe übrigens nichts dagegen, dass jemand für seinen Glauben wirbt und seine Botschaft aktiv verbreitet. Aber das ist halt Missionierung.
Zuletzt geändert von PeterK am Do 4. Aug 2016, 16:03, insgesamt 1-mal geändert.
HugoBettauer

Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von HugoBettauer »

Atheist hat geschrieben:(04 Aug 2016, 15:05)

Nun ja, um zwölf Bronzetafeln ließ sich ausgiebiges kultisches Treiben leider nur schwer konstruieren, das sieht bei einer einzigen Steintafel anders aus. Daher steckt in der AEMR (überschaubar im Umfang!) durchaus Potential. Mit Fantasie könnte man Vieles ausschmücken und mit dem Gottesdienst los legen.
Könnte man schon. Aber das will doch keiner. Die AEMR taugt als religiöse Wichsvorlage so viel wie die AM als erotische.
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Billie Holiday
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von Billie Holiday »

PeterK hat geschrieben:(04 Aug 2016, 16:02)

Hört sich aber doch ein wenig so an. Michael Schmidt-Salomon z.B. sagt: "Was wir anzubieten haben, ist eine in sich stimmigere Weltanschauung." Das ist Werbung für einen Glauben und für eine Gemeinschaft ("wir"). Ich habe übrigens nichts dagegen, dass jemand für seinen Glauben wirbt und seine Botschaft aktiv verbreitet. Aber das ist halt Missionierung.
Ein "wir" halte ich für anmaßend.
Wie gesagt, ich gehöre nicht dazu.
Ich habe keine Götter.
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von PeterK »

Billie Holiday hat geschrieben:(04 Aug 2016, 16:07)
Wie gesagt, ich gehöre nicht dazu.
Ich habe keine Götter.
In seinem Sinne gehörst Du zu "wir", wenn Du dem Glauben, es gebe keine Götter, anhängst. Das finde ich aber auch vollkommen ok. Warum sollen nicht mehrere Menschen, die das selbe glauben, sagen dürfen: "Wir glauben, dass ...".
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von Billie Holiday »

PeterK hat geschrieben:(04 Aug 2016, 16:14)

In seinem Sinne gehörst Du zu "wir", wenn Du dem Glauben, es gebe keine Götter, anhängst. Das finde ich aber auch vollkommen ok. Warum sollen nicht mehrere Menschen, die das selbe glauben, sagen dürfen: "Wir glauben, dass ...".
In seinem Sinne vielleicht, aber nicht in meinem Sinne.
Mich verbindet nichts mit anderen Atheisten.

Ich glaube nicht, dass es keinen Gott gibt, es ist mir völlig wurscht, die Frage hat keine Bedeutung für mich, sie stellt sich mir nicht.
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von HugoBettauer »

PeterK hat geschrieben:(04 Aug 2016, 16:14)

In seinem Sinne gehörst Du zu "wir", wenn Du dem Glauben, es gebe keine Götter, anhängst.
Das ist ein kolossaler Denkfehler. Wer keine Pokemon sammelt, gehört nicht zu einer besonderen Sorte von Pokemonsammlern.
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von Atheist »

PeterK hat geschrieben:(04 Aug 2016, 16:14)
Warum sollen nicht mehrere Menschen, die das selbe glauben, sagen dürfen: "Wir glauben, dass ...".
Das kann ich dir gerne beantworten: Weil sie nicht glauben. Andernfalls können sie z.B. als messianische Juden ihr gemeinsames Glaubensbekenntnis darlegen und im Rahmen des geltenden Rechts missionieren.
Zuletzt geändert von Atheist am Do 4. Aug 2016, 16:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von PeterK »

Billie Holiday hat geschrieben:(04 Aug 2016, 16:18)
Mich verbindet nichts mit anderen Atheisten.

Ich glaube nicht, dass es keinen Gott gibt, es ist mir völlig wurscht, die Frage hat keine Bedeutung für mich, sie stellt sich mir nicht.
Ok, dann bist Du aber weder Atheistin noch Antitheistin (im engeren Sinne).
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von PeterK »

Atheist hat geschrieben:(04 Aug 2016, 16:20)
Das kann ich dir gerne beantworten: Weil sie nicht glauben.
Ich verwende "glauben" im Sinne von "für möglich und wahrscheinlich halten, annehmen; meinen". In dem Sinne glauben sie.
Atheist

Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von Atheist »

PeterK hat geschrieben:(04 Aug 2016, 16:36)

Ich verwende "glauben" im Sinne von "für möglich und wahrscheinlich halten, annehmen; meinen". In dem Sinne glauben sie.
In der U-Bahn hängt ein riesiges Schild, auf dem steht: „Auf der Rolltreppe müssen Hunde getragen werden!“ Stöhnt ein Passant: „Oh Gott, wo bekomme ich jetzt einen Hund her?“
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von PeterK »

Atheist hat geschrieben:(04 Aug 2016, 16:53)
In der U-Bahn hängt ein riesiges Schild, auf dem steht: „Auf der Rolltreppe müssen Hunde getragen werden!“ Stöhnt ein Passant: „Oh Gott, wo bekomme ich jetzt einen Hund her?“
So ein Trottel! Warum nimmt er nicht die nicht-rollende Treppe - oder den Fahrstuhl?
Atheist

Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von Atheist »

PeterK hat geschrieben:(04 Aug 2016, 16:57)

So ein Trottel! Warum nimmt er nicht die nicht-rollende Treppe - oder den Fahrstuhl?
Treppe gesperrt, Fahrstuhl kaputt.

Und auf der Rolltreppe müssen Hunde getragen werden. :(
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von Flat »

Atheist hat geschrieben:(04 Aug 2016, 15:55)

Wird dort etwas verschwiegen? Wird dort gelogen?
Moin,

zweimal ja. Und das kann ich auf Grund von eigenen Erfahrungen mit sog. messianischen Juden sagen.

Ich denke aber, wir sind hier jetzt schon völlig off topic.

Da Du aber kräftig die website dieser Gruppierung verlinkts, hier die jüdische Sicht:

http://www.judentum.org/judenmission/ju ... n/amzi.htm
http://www.judentum.org/judenmission/mi ... .htm#warum

Auszüge:
Messianische Gemeinden sind so konzipiert, daß sie "jüdisch" wirken, doch im Hintergrund sind fundamentalistische Gruppen und Kirchen, die traditionelle jüdische Symbole benutzen um Juden anzulocken und in ihre Reihen zu ziehen. Sie zielen insbesondere auf jene, die am anfälligsten und verwundbarsten sind.
Missionsgesellschaften wie "Jews for Jesus" (Juden für Jesus) oder Chosen People Ministries sind im Wesentlichen Zuliefererbetriebe für die evangelikalen und charismatischen Freikirchen.
Und damit bin ich aus diesem Thema raus. Es ärgert mich schon bei Diskussionen mit evangelikalen Christen, da brauch ich mich nicht auch noch mit einem Atheisten darüber zu ärgern. ;)
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von Flat »

Billie Holiday hat geschrieben:(04 Aug 2016, 15:50)

Mag sein, sie bilden aber keine Gemeinschaft.
Moin,

mitunter schon, Sogar Gemeinschaften, deren zentrale Verbindung der gemeinsame Atheismus ist.
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von PeterK »

Atheist hat geschrieben:(04 Aug 2016, 16:58)

Treppe gesperrt, Fahrstuhl kaputt.
Und auf der Rolltreppe müssen Hunde getragen werden. :(
"Schlechtes Glück" sagt man dazu bei uns.

BTT: Theismus und Atheismus sind Erscheinungsformen desselben Leidens, das man "Behaupteritis" nennen könnte - glaube ich.
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Liegestuhl
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von Liegestuhl »

Billie Holiday hat geschrieben: Ich glaube nicht, dass es keinen Gott gibt, es ist mir völlig wurscht, die Frage hat keine Bedeutung für mich, sie stellt sich mir nicht.
Und trotzdem erwähnst du sie immer wieder.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von Flat »

Liegestuhl hat geschrieben:(04 Aug 2016, 17:27)

Und trotzdem erwähnst du sie immer wieder.

Moin,

ich hab gerade ein deja vu.

Hatten wir diese Diskussion hier nicht schon mal. Fast genau mit der gleichen Wortwahl?
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von Atheist »

PeterK hat geschrieben:(04 Aug 2016, 17:23)

"Schlechtes Glück" sagt man dazu bei uns.

BTT: Theismus und Atheismus sind Erscheinungsformen desselben Leidens, das man "Behaupteritis" nennen könnte - glaube ich.
Hat der Rolltreppen-Witz nicht gereicht? Ein weiteres Beispiel gefällig?

Wenn kein Glaube auch ein Glaube ist, istkeinLeerzeichenaucheinLeerzeichen.
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von Flat »

Atheist hat geschrieben:(04 Aug 2016, 17:30)

Wenn kein Glaube auch ein Glaube ist, istkeinLeerzeichenaucheinLeerzeichen.

Moin,

Atheisten sind die Franzosen unter den Gläubigen.
_______
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von Billie Holiday »

Liegestuhl hat geschrieben:(04 Aug 2016, 17:27)

Und trotzdem erwähnst du sie immer wieder.
Außerhalb dieses Forums zum Beispiel nicht.

Jemand sagte, auch Atheisten würden missionieren. Das kann ich in meinem Umfeld überhaupt nicht erkennen, es ist schlicht kein Thema. Trotzdem kann einen doch das Thema interessieren.
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von PeterK »

Atheist hat geschrieben:(04 Aug 2016, 17:30)
Wenn kein Glaube auch ein Glaube ist, istkeinLeerzeichenaucheinLeerzeichen.
Glaube: gefühlsmäßige, nicht von Beweisen, Fakten o. Ä. bestimmte unbedingte Gewissheit, Überzeugung.

Können wir auf der Basis diskutieren?
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von Flat »

PeterK hat geschrieben:(04 Aug 2016, 17:36)

Glaube: gefühlsmäßige, nicht von Beweisen, Fakten o. Ä. bestimmte unbedingte Gewissheit, Überzeugung.
Moin,

was ist dann der Unterschied zur Liebe?
_______
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von Atheist »

PeterK hat geschrieben:(04 Aug 2016, 17:36)

Glaube: gefühlsmäßige, nicht von Beweisen, Fakten o. Ä. bestimmte unbedingte Gewissheit, Überzeugung.

Können wir auf der Basis diskutieren?
Eine Diskussion ist nicht möglich, so lange nicht eingesehen wird, dass Helligkeit die Anwesenheit von Licht und Dunkelheit die Abwesenheit von Licht ist, sondern weiterhin behauptet wird, dass Helligkeit die Anwesenheit von einem Licht und Dunkelheit die Anwesenheit von einem anderen Licht sei.
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von Flat »

Atheist hat geschrieben:(04 Aug 2016, 17:58)

Eine Diskussion ist nicht möglich, so lange nicht eingesehen wird, dass Helligkeit die Anwesenheit von Licht und Dunkelheit die Abwesenheit von Licht ist, sondern weiterhin behauptet wird, dass Helligkeit die Anwesenheit von einem Licht und Dunkelheit die Anwesenheit von einem anderen Licht sei.
Moin,

die Abwesenheit von Licht lässt dich darauf schließen, dass es kein Licht gibt?

Ja, so könnte man Atheismus definieren. Einverstanden.
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von PeterK »

Atheist hat geschrieben:(04 Aug 2016, 17:58)
Eine Diskussion ist nicht möglich, so lange nicht eingesehen wird ...
Eine Diskussion ist schwierig, solange nicht klar ist, was jemand mit einem Begriff meint. Ich halte mich an die primäre Definition des Duden. Der zufolge wäre Atheismus im engeren Sinne eine Form des Glaubens (siehe oben). Vielleicht bist Du ja bereit, willens und in der Lage, "Deine" Definition zum Besten zu geben.
Zuletzt geändert von PeterK am Do 4. Aug 2016, 18:13, insgesamt 1-mal geändert.
Atheist

Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von Atheist »

Flat hat geschrieben:(04 Aug 2016, 18:01)

Moin,

die Abwesenheit von Licht lässt dich darauf schließen, dass es kein Licht gibt?
Die Abwesenheit derartiger Denkoperationen unterscheidet Atheisten von Theisten.
Atheist

Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von Atheist »

PeterK hat geschrieben:(04 Aug 2016, 18:08)

Eine Diskussion ist schwierig, solange nicht klar ist, was jemand mit einem Begriff meint. Ich halte mich an die primäre Definition des Duden. Der zufolge wäre Atheismus eine Form des Glaubens (siehe oben). Vielleicht bist Du ja bereit, willens und in der Lage, "Deine" Definition zum Besten zu geben.
In den Duden schaue ich nur dann hinein, wenn Klärungsbedarf hinsichtlich der Rechtschreibung eines Wortes besteht.
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von Flat »

Atheist hat geschrieben:(04 Aug 2016, 18:13)

Die Abwesenheit derartiger Denkoperationen unterscheidet Atheisten von Theisten.
Moin,

nun lass mich doch auch mal Beispiele überstrapazieren. :)

Wenn ich mit einem Vergleich versuche, Glaubenspositionen darzustellen, machen so manche Atheisten das auch dauernd. :D
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von PeterK »

Atheist hat geschrieben:(04 Aug 2016, 18:15)
In den Duden schaue ich nur dann hinein, wenn Klärungsbedarf hinsichtlich der Rechtschreibung eines Wortes besteht.
Fein. Vielleicht bist Du ja trotzdem bereit, willens und in der Lage, "Deine" Definition (der Begriffe "Glaube" und "Atheismus") zum Besten zu geben.
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von Fadamo »

Atheist hat geschrieben:(04 Aug 2016, 18:15)

In den Duden schaue ich nur dann hinein, wenn Klärungsbedarf hinsichtlich der Rechtschreibung eines Wortes besteht.

Der duden ist wie ein irrgarten.
Ist für mich auch keine richtige hilfe. :(
Atheist

Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von Atheist »

Flat hat geschrieben:(04 Aug 2016, 18:15)

Moin,

nun lass mich doch auch mal Beispiele überstrapazieren. :)

Wenn ich mit einem Vergleich versuche, Glaubenspositionen darzustellen, machen so manche Atheisten das auch dauernd. :D
Umgang mit einer Nachricht ungleich Inhalt einer Nachricht. Und Informationsträger ungleich Information selbst.

Wenn das nicht verstanden oder absichtlich missverstanden wird (wie z.B. bei der Gleichsetzung Atheismus = Theismus), scheitert die Kommunikation.
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von Flat »

Atheist hat geschrieben:(04 Aug 2016, 18:35)

Wenn das nicht verstanden oder absichtlich missverstanden wird (...) scheitert die Kommunikation.
Moin,

ja, oder eben an der Verbohrtheit der Atheisten. Mal so und mal so.

Ich weiß das nur zu gut.
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von PeterK »

Flat hat geschrieben:(04 Aug 2016, 18:44)
ja, oder eben an der Verbohrtheit der Atheisten. Mal so und mal so.
Im weiteren Sinne bin ich "Atheist", stimme Dir aber darin zu, dass es Atheisten gibt, die "verbohrt" sind und sich in ihrer Grundhaltung kaum von Islamisten oder radikalen Christen unterscheiden.
Atheist

Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von Atheist »

Flat hat geschrieben:(04 Aug 2016, 18:44)

Moin,

ja, oder eben an der Verbohrtheit der Atheisten. Mal so und mal so.

Ich weiß das nur zu gut.
Lieber vebohrt als wild rummeinend.
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von schelm »

Atheist hat geschrieben:(04 Aug 2016, 17:58)

Eine Diskussion ist nicht möglich, so lange nicht eingesehen wird, dass Helligkeit die Anwesenheit von Licht und Dunkelheit die Abwesenheit von Licht ist, sondern weiterhin behauptet wird, dass Helligkeit die Anwesenheit von einem Licht und Dunkelheit die Anwesenheit von einem anderen Licht sei.
Die Diskussion hab ich neulich ja bereits erfolglos mit der Userin Dark Angel geführt. Natürlich ist Atheismus kein Glaube im Sinne einer Art atheistischen Religion, eines Kultes etc. Man kann Atheismus allerdings auch nicht frei sprechen von den Kriterien die PeterK nannte : gefühlsmäßige, nicht von Beweisen, Fakten o. Ä. bestimmte unbedingte Gewissheit, Überzeugung.

Grund : Würden diese Kriterien fehlen, man also KEINE gefühlsmäßige, nicht von Beweisen, Fakten o. Ä. bestimmte unbedingte Gewissheit, Überzeugung hätte, wer oder was NICHT verantwortlich als Ursache des Seins sei, so wäre man ein Agnostiker, der sich dazu keine Meinung bildet und alle denkbaren Optionen offen hält.

Wird das hingegen negiert, ist überhaupt keine sinnvolle Abgrenzung zwischen Atheist und Agnostiker möglich. Falls doch, nenn sie mir bitte !
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von Atheist »

schelm hat geschrieben:(04 Aug 2016, 20:51)

Die Diskussion hab ich neulich ja bereits erfolglos mit der Userin Dark Angel geführt. Natürlich ist Atheismus kein Glaube im Sinne einer Art atheistischen Religion, eines Kultes etc. Man kann Atheismus allerdings auch nicht frei sprechen von den Kriterien die PeterK nannte : gefühlsmäßige, nicht von Beweisen, Fakten o. Ä. bestimmte unbedingte Gewissheit, Überzeugung.

Grund : Würden diese Kriterien fehlen, man also KEINE gefühlsmäßige, nicht von Beweisen, Fakten o. Ä. bestimmte unbedingte Gewissheit, Überzeugung hätte, wer oder was NICHT verantwortlich als Ursache des Seins sei, so wäre man ein Agnostiker, der sich dazu keine Meinung bildet und alle denkbaren Optionen offen hält.

Wird das hingegen negiert, ist überhaupt keine sinnvolle Abgrenzung zwischen Atheist und Agnostiker möglich. Falls doch, nenn sie mir bitte !
Mir fällt keine vernünftige Abgrenzung zwischen Atheist und Agnostiker ein, weil beides Atheisten sind. Man kann da zwar entsprechend angenommener Wahrscheinlichkeitwerte weitere Differenzierungen des Atheismus vornehmen, z.B. stark oder schwach, im engeren oder im weiteren Sinne, positiv oder negativ, agnostisch-atheistisch oder atheistisch-agnostisch, oder gar je nach Begründung zu Differenzierungen wie apatheistisch, ignostizistisch usw. usf. gelangen, allerdings ändert es nichts daran, dass die Negation von Theismus, dem Glauben an Gott, eben der A-theismus ist, also kein Glauben an Gott, und nicht etwa "Glauben an Nichtgott" oder "Glauben an blabla". Es ist völlig einfach und verständlich: Atheismus ≠ Theismus, denn ein Atheist glaubt nicht an Gott. Der Glaube ist eben abwesend, nicht vorhanden.

Ich gehe übrigens davon aus, dass das von Theisten auch so verstanden wird, sie aber absichtlich irgendwelche Leerformeln anführen oder sonstige rhetorischen Spielchen veranstalten.
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von Laertes »

Ich bin Atheist und trotzdem pro Religion (egal welche), weil sie den Menschen Trost spenden, Halt bieten, einen Zugang zu Spiritualität und Transzendenz eröffnen. Religion ist für mich keine Wahrheit sondern bietet ein Modell. Wer an Karma oder die Hölle glaubt, kommt besser mit den Taten von Amokläufern, Terroristen und sonstige Mordbuben zurecht. Solange ihre Anhänger im alltäglichen, öffentlichen Zusammenleben Frauen und Männer, Schwarze und Weiße, Heiden und Gläubige, Homos und Heteros als gleichberechtigt anerkennt, ist mir jede Religion recht.

Ich bin contra Religion, wenn Glaube oder Weltanschauung in Totalitarismus und Hass umschlägt. Nicht der Islam als solcher ist Ursache..., nicht die Muslime aus Tradition oder wahrhaftem Glauben, sondern diejenigen, die aus Fanatismus oder Machtkalkül eine totalitäre und hasserfüllte des Auslegung des Islam predigen.
"Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann."
(Ernst-Wolfgang Böckenförde)
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von PeterK »

Atheist hat geschrieben:(04 Aug 2016, 21:19)
... kein Glauben an Gott, und nicht etwa "Glauben an Nichtgott" oder "Glauben an blabla".
Solange Du nicht bereit, willens und in der Lage bist, hier "Deine" Definition von "Glaube" darzulegen, bleibt Dein Rumgeeiere IMO reine Rabulistik.
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von Atheist »

PeterK hat geschrieben:(04 Aug 2016, 22:34)

Solange Du nicht bereit, willens und in der Lage bist, hier "Deine" Definition von "Glaube" darzulegen, bleibt Dein Rumgeeiere IMO reine Rabulistik.
Vergiss es, denn auch auf das Spielchen mit dem infiniten Regress lasse ich mich nicht ein.
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von PeterK »

Atheist hat geschrieben:(04 Aug 2016, 22:41)
Vergiss es, denn auch auf das Spielchen mit dem infiniten Regress lasse ich mich nicht ein.
Das Spielchen hast Du begonnen, deshalb bat ich Dich um Konkretisierung(en), die Du nicht liefern kannst oder willst. Das Recht, das nicht zu wollen oder zu können, ist Dir aber selbstverständlich unbenommen.
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von Flat »

Laertes hat geschrieben:(04 Aug 2016, 21:54)

Ich bin contra Religion, wenn Glaube oder Weltanschauung in Totalitarismus und Hass umschlägt. Nicht der Islam als solcher ist Ursache..., nicht die Muslime aus Tradition oder wahrhaftem Glauben, sondern diejenigen, die aus Fanatismus oder Machtkalkül eine totalitäre und hasserfüllte des Auslegung des Islam predigen.
Moin,

ich als Gläubiger bin ebenfalls gegen jede religiöse Richtung, die Totalitarismus und Hass gutheißt.

Bei dem 2. Teil Deiner Aussage aber bin ich etwas anderer Meinung. Meiner Ansicht nach trägt eine schweigende Mehrheit ebenfalls eine Mitschuld. Mitglieder einer Religion haben mit dafür zu sorgen, dass aus ihren Reihen kein Hass gepredigt wird. Wegschauen gilt nicht.
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von HugoBettauer »

Man kann von der Mehrheit nicht erwarten, zu jeder spinnerten Minderheit dauernd irgendwas zu sagen oder auch nur eine Meinung zu haben. Wo bleibt der Aufschrei der schweigenden Mehrheit angesichts Volksmusik und Windelsex?
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von Flat »

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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von Antonius »

Flat hat geschrieben:(05 Aug 2016, 07:34)
Moin,
ich als Gläubiger bin ebenfalls gegen jede religiöse Richtung, die Totalitarismus und Hass gutheißt.

Bei dem 2. Teil Deiner Aussage aber bin ich etwas anderer Meinung. Meiner Ansicht nach trägt eine schweigende Mehrheit ebenfalls eine Mitschuld. Mitglieder einer Religion haben mit dafür zu sorgen, dass aus ihren Reihen kein Hass gepredigt wird. Wegschauen gilt nicht.
Grüß Gott, Flat.

Ich möchte Dir und Deinen Aussagen vollständig beipflichten; das zu sagen ist mir sehr wichtig. :)
Zuletzt geändert von Antonius am Fr 5. Aug 2016, 14:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Atheist

Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von Atheist »

Flat hat geschrieben:(05 Aug 2016, 14:05)

Was ist Windelsex?
Da siehst du mal: Die Mehrheit kann auch aus Unwissenheit schweigen. Wer die höheren und göttlichen Sphären seiner religiösen Weltanschauung ergründet, findet womöglich keine Zeit, um die Tageszeitung aufzuschlagen. Und wer nach seiner Arbeitswoche lieber feiern geht oder aufs Land fährt, statt Lichterketten zu bilden oder sich in die Medien zu drängen, macht lediglich genauso von seinen Freiheiten Gebrauch wie auch Berufsdemonstranten auf der Straße oder Hobbyempörte in sozialen Netzen. Schließlich haben noch nicht alle Religionen das Amt des Berufsempörten, wie z.B. den Papst, institutionalisiert.
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Flat
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von Flat »

Atheist hat geschrieben:(05 Aug 2016, 14:21)

Da siehst du mal: Die Mehrheit kann auch aus Unwissenheit schweigen. Wer die höheren und göttlichen Sphären seiner religiösen Weltanschauung ergründet, findet womöglich keine Zeit, um die Tageszeitung aufzuschlagen. Und wer nach seiner Arbeitswoche lieber feiern geht oder aufs Land fährt, statt Lichterketten zu bilden oder sich in die Medien zu drängen, macht lediglich genauso von seinen Freiheiten Gebrauch wie auch Berufsdemonstranten auf der Straße oder Hobbyempörte in sozialen Netzen. Schließlich haben noch nicht alle Religionen das Amt des Berufsempörten, wie z.B. den Papst, institutionalisiert.
Moin,

war das jetzt eigentlich typisch atheistisch? Statt einfach meine Frage zu beantworten, einen glaubensfeindlichen Text abzusondern, der mit der Frage nichts zu tun hat und sie dann dennoch unbeantwortet zu lassen? :D

Na, dann rate ich mal: Da ich Windelsex nicht aus dem theistischen Umfeld kenne, ist es was atheistisches?
_______
wer Rechtsradikales sagt und tut, ist rechtsradikal. Das hat nichts mit Nazikeule zu tun.
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/inte ... 62231.html
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von Atheist »

Flat hat geschrieben:(05 Aug 2016, 14:30)

Moin,

war das jetzt eigentlich typisch atheistisch? Statt einfach meine Frage zu beantworten, einen glaubensfeindlichen Text abzusondern, der mit der Frage nichts zu tun hat und sie dann dennoch unbeantwortet zu lassen? :D

Na, dann rate ich mal: Da ich Windelsex nicht aus dem theistischen Umfeld kenne, ist es was atheistisches?
Das kann ich dir nicht sagen, denn der Wortlaut führt bei mir nicht zu derartigen Vorstellungen.
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Hyde
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von Hyde »

Laertes hat geschrieben:(04 Aug 2016, 21:54)

Ich bin Atheist und trotzdem pro Religion (egal welche), weil sie den Menschen Trost spenden, Halt bieten, einen Zugang zu Spiritualität und Transzendenz eröffnen. Religion ist für mich keine Wahrheit sondern bietet ein Modell. Wer an Karma oder die Hölle glaubt, kommt besser mit den Taten von Amokläufern, Terroristen und sonstige Mordbuben zurecht. Solange ihre Anhänger im alltäglichen, öffentlichen Zusammenleben Frauen und Männer, Schwarze und Weiße, Heiden und Gläubige, Homos und Heteros als gleichberechtigt anerkennt, ist mir jede Religion recht.
Das Problem der Religionen ist aber, dass sie in der Summe Intoleranz fördern. Wir sehen - auch in allen westlichen Staaten - dass gesellschaftlicher Fortschritt mit abnehmender Religiösität korreliert. Die Staaten, welche die liberalsten, fortschrittlichsten Werte haben (Westeuropa, insbesondere Skandinavien) sind auch die, in denen Religion die geringste Rolle spielt.
Und z.B. in den USA zeigen ja alle Umfragen, dass Werte wie Toleranz, Gleichberechtigung, Ablehnung von Todesstrafe usw von denjenigen Bevölkerungsgruppen am stärksten befürwortet werden, umso geringere Religiösität sie aufweisen.
Was ich an Religionen auch problematisch finde, ist dass religiöse Erziehung der Entwicklung eines kritischen (und kritikfähigen) Charakters tendenziell im Weg steht. Da man, anstatt kritisch nachzudenken, es sich leicht machen kann mit den "einfachen Lösungen", die Religionen anbieten. Dass mit steigender Bildung der Grad an Religiösität in der Bevölkerung abnimmt, ist eine logische Folge der These, dass sich kritischer Verstand und Religion beißen. Dass die Religiösität in der westlichen Welt generell am Aussterben oder zumindest auf dem Rückzug ist, ebenso.

Daher scheue ich mich auch nicht zu sagen: je mehr die Religion in unserer Gesellschaft in Zukunft an Bedeutung verlieren wird, umso besser wird das für die Menschen sein.
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von Hyde »

Laertes hat geschrieben:(04 Aug 2016, 21:54)

Ich bin Atheist und trotzdem pro Religion (egal welche), weil sie den Menschen Trost spenden, Halt bieten, einen Zugang zu Spiritualität und Transzendenz eröffnen. Religion ist für mich keine Wahrheit sondern bietet ein Modell. Wer an Karma oder die Hölle glaubt, kommt besser mit den Taten von Amokläufern, Terroristen und sonstige Mordbuben zurecht.
Um speziell hierzu noch etwas zu sagen. Erstens sehe ich keinen Beweis für die These, dass religiöse Menschen mit Terroranschlägen oder generell mit Katastrophen besser zurechtkämen als Atheisten.
Zweitens ist der "tröstende Gedanke", der ja häufig als ein Vorteil von Religionen ins Feld geführt wird (nach dem Motto: "was solls, irgendwann komm ich eh in den Himmel oder ins Paradies" oder "der Herrgott passt schon auf mich auf") in meinen Augen eher eine problematische unkritische Form des Selbstbetrugs, welche kein Ausdruck eines stabilen, gefestigten Charakters ist - sondern die im Gegenteil aufzeigt, wie labil diejenige Persönlichkeit ist und deswegen - angstgetrieben - auf kindlich-naive Erklärungsmuster zurückgreifen muss, sich auch selbst etwas vormachen muss.

Insofern kann Religion als "Allheilmittel", um "einfache Antworten" präsentiert zu bekommen, die einen "trösten" und die einem das Denken und das Konfrontieren mit Unangenehmem abnehmen, auch als ein Zeichen von charakterlichen Unzulänglichkeiten bzw fehlender charakterlicher Reife aufgefasst werden.
Zuletzt geändert von Hyde am Mo 8. Aug 2016, 05:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Weshalb weigert man sich, den Islam als solchen als Ursache ...

Beitrag von Jekyll »

Hyde hat geschrieben:(08 Aug 2016, 04:29)

Das Problem der Religionen ist aber, dass sie in der Summe Intoleranz fördern. Wir sehen - auch in allen westlichen Staaten - dass gesellschaftlicher Fortschritt mit abnehmender Religiösität korreliert. Die Staaten, welche die liberalsten, fortschrittlichsten Werte haben (Westeuropa, insbesondere Skandinavien) sind auch die, in denen Religion die geringste Rolle spielt.
Und z.B. in den USA zeigen ja alle Umfragen, dass Werte wie Toleranz, Gleichberechtigung, Ablehnung von Todesstrafe usw von denjenigen Bevölkerungsgruppen am stärksten befürwortet werden, umso geringere Religiösität sie aufweisen.
Was ich an Religionen auch problematisch finde, ist dass religiöse Erziehung der Entwicklung eines kritischen (und kritikfähigen) Charakters tendenziell im Weg steht. Da man, anstatt kritisch nachzudenken, es sich leicht machen kann mit den "einfachen Lösungen", die Religionen anbieten. Dass mit steigender Bildung der Grad an Religiösität in der Bevölkerung abnimmt, ist eine logische Folge der These, dass sich kritischer Verstand und Religion beißen. Dass die Religiösität in der westlichen Welt generell am Aussterben oder zumindest auf dem Rückzug ist, ebenso.

Daher scheue ich mich auch nicht zu sagen: je mehr die Religion in unserer Gesellschaft in Zukunft an Bedeutung verlieren wird, umso besser wird das für die Menschen sein.
Der Gedanke ist sehr verführerisch, die Areligiosität zum Alleinseligmachenden zu erklären und die Religionen zum Sündenbock aller Übel der Welt, wenn da nur nicht eine gewisse Ironie stecken würde. Religion ist letztlich genauso ein Mittel zum Zweck wie eine rein materialistisch-rational orientierte Lebenseinstellung auch. Beide Orientierungen können sowohl zum Wohl als auch zum Übel der Menschheit eingesetzt werden (die größten Menschheitsverbrechen wurden von atheistischen, materialistisch-rational denkenden Menschen ersonnen und begangen). Der Dreh- und Angelpunkt ist wie immer der Mensch selber.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
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