Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Moderator: Moderatoren Forum 8

Benutzeravatar
Flat
Beiträge: 4912
Registriert: Sa 7. Mär 2015, 17:14

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von Flat »

Jekyll hat geschrieben:(26 Mar 2016, 06:58)

Der Nachteil solcher subjektiven Erlebnisse ist halt der, dass sie auf Kosten der Objektivität gehen. Wie großartig und erhaben sie dem Einzelnen in seiner subjektiven Verzückung auch erscheinen mögen - in der objektiven, realen Welt haben sie keine Aussagekraft (da nicht beweisbar) und können sogar eine äußerst kontraproduktive Wirkung entfalten (jeder hält seine Wahrnehmung für das einzig Wahre und Alleinseligmachende etc., im schlimmsten Fall führt so eine unkritische, nicht reflektierende Grundhaltung zu Religionskriegen).
Moin,

aber ist es nicht gerade die Subjektivität, die den Menschen ausmacht? Wir sind ja keine Computer oder seelenlose Vernunftswesen.
_______
wer Rechtsradikales sagt und tut, ist rechtsradikal. Das hat nichts mit Nazikeule zu tun.
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/inte ... 62231.html
Benutzeravatar
Jekyll
Beiträge: 10537
Registriert: Di 31. Aug 2010, 17:35
user title: Je suis Jekyll

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von Jekyll »

Dinosaur hat geschrieben:(24 Mar 2016, 12:32)

Viele Menschen kritisieren den Islam - zeichnen Karrikaturen z.B. oder machen sich lustig über Mohamed - Ehrenmörder und Zwangsheirat werden natürlich kritisiert.
Das sollte nach - denke ich - breitem Verständnis in einer aufgeklärten Gesellschaft genauso möglich sein wie Kritik an Homöopathie oder Christentum und im Fall des Islam gibt's da einiges dringend zu kritiseren - ohne Frage.

Ketzer welcome ! Bürgerrechte vor Religion. (man nennt das wohl Laizismus)

Aber in den USA und zunehmend auch bei uns gibt es mehr oder weniger erfolgreiche Politiker, die Muslime von wesentlichen Teilen des öffentlichen Lebens ausklammern wollen - ihnen Bürgerrechte nehmen - und zwar ALLEN Moslems.

Soll man beides in einen Topf werfen mit dem Begriff Islamophob ?

https://www.youtube.com/watch?v=8-yNNGgK00M
Natürlich nicht. Wer rational argumentiert, kritisiert. Wer aber bei seiner "Kritik" an die niederen Instinkte der Menschen appelliert oder selbst von diesen geleitet wird, ist ein Islamophob. Man sollte sich hier auch nicht von Begrifflichkeiten, von Wortwahl usw., die von der Semantik her eh nie perfekt sein können, irreleiten lassen (es geht hier nicht um eine Krankheit).
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
Benutzeravatar
Platon
Beiträge: 19503
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 19:27
user title: Im Schützengraben d Geschichte

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von Platon »

Dinosaur hat geschrieben:(24 Mar 2016, 12:32)

Viele Menschen kritisieren den Islam - zeichnen Karrikaturen z.B. oder machen sich lustig über Mohamed - Ehrenmörder und Zwangsheirat werden natürlich kritisiert.
Das sollte nach - denke ich - breitem Verständnis in einer aufgeklärten Gesellschaft genauso möglich sein wie Kritik an Homöopathie oder Christentum und im Fall des Islam gibt's da einiges dringend zu kritiseren - ohne Frage.

Ketzer welcome ! Bürgerrechte vor Religion. (man nennt das wohl Laizismus)

Aber in den USA und zunehmend auch bei uns gibt es mehr oder weniger erfolgreiche Politiker, die Muslime von wesentlichen Teilen des öffentlichen Lebens ausklammern wollen - ihnen Bürgerrechte nehmen - und zwar ALLEN Moslems.

Soll man beides in einen Topf werfen mit dem Begriff Islamophob ?

https://www.youtube.com/watch?v=8-yNNGgK00M
Es gibt je nach moralischer/charakterlicher Einstellung, intellektuellen Fassungsvermögen und politischer Richtung sehr unterschiedliche Ausprägungen dessen was ich im allgemeinen als Islamfeindlichkeit bezeichnen würde. Ich denke nicht, dass Islamophobie der richtige Begriff ist, weil natürlich das Schüren von Ängsten z.B. vor einer Umvolkung, Islamisierung, muslimischen Männern, Schlägern und Dieben eine Rolle spielt, aber das nur ein Teilaspekt ist.
Dieser Beitrag ist sehr gut.
Benutzeravatar
schelm
Beiträge: 19764
Registriert: Sa 22. Aug 2009, 00:29
user title: Je suis Köterrasse
Wohnort: Thüringen

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von schelm »

Was ist denn das Gegenstück vom " Schüren von Ängsten " ? Etwa Realismus ? Wohl kaum, sonst würde man ja wirksam auf Probleme reagieren, die angeblich " geschürt " werden. Islamophobie zu attestieren setzt ja auch voraus, es gäbe außerhalb der angeblichen Phobie etwas inhaltlich objektives, was niemand ablehnen könne und zu akzeptieren habe. Selbstverständlich ist dem nicht so. Es steht jedem frei die Theologie dieser Religion abzulehnen. Der Trick dabei ist Theologie und Gläubige kongruent zu definieren, um überhaupt eine " Phobie " attestieren zu können.
Zuletzt geändert von schelm am So 27. Mär 2016, 12:06, insgesamt 1-mal geändert.
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
Benutzeravatar
Dinosaur
Beiträge: 161
Registriert: Mi 10. Feb 2016, 17:24

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von Dinosaur »

Zunder hat geschrieben:(25 Mar 2016, 00:09)

Islamophobie ist für muslimische Humoristen sogar preiswürdig:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 1#p3013471
Das ist ein interresantes Beispiel. Danke dafür.
Benutzeravatar
Dinosaur
Beiträge: 161
Registriert: Mi 10. Feb 2016, 17:24

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von Dinosaur »

Bielefeld09 hat geschrieben:(24 Mar 2016, 22:24)

Was hast du eigentlich für ein Problem mit der Türkei?
Ich habe nämlich gar keines mit ihr.
Sie ist was sie ist!
Ein undemokratisches Land.
So wie Ungarn.
Das ist doch der Maßstab, oder ?
Mir gefallen laizistische Gesellschaften besser.

Vielen Türken gefällt Erdogan wegen seines wirtschaftlichen Erfolgs und vielleicht kommt er bei vielen Deutschtürken gut an, weil er der Macho ist, der Ihnen hilft die ein oder andere Demütigung durch deutsche Trampeltiere zu kompensieren (jetzt erst recht Kopftuch.. mia san mia)

Ich teile aber auch mit meinem türkischen Freund die Ansicht, das er ganz offensichtlich die wichtige Trennung zwischen Staat und Religion nicht respektiert und das das so nicht geht. Wir hoffen und glauben beide, das unsere Ansicht auch unter Türken noch mehr Verbreitung findet.
Benutzeravatar
Dinosaur
Beiträge: 161
Registriert: Mi 10. Feb 2016, 17:24

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von Dinosaur »

Lomond hat geschrieben:(25 Mar 2016, 00:19)

Phobie bedeutet doch: Angst vor xy.

Wie kann man jemanden denn vorwerfen, dass er Angst vor etwas hat?
Heisst in erster Linie "ablehnend" wobei schon klar sein sollte, dass man wohl kaum konkrete Dinge am Islam erfolgreich politisch ablehnen kann ohne Menschen politisch zu unterdrücken.

In zweiter Linie wird der Begriff auch für 'Kritik am Islam' genutzt und die ist ja grundsätzlich erlaubt und wie ich finde erforderlich. In jedem Fall wäre erlaubte Kritik eine Grundvoraussetzung für einen Islam, der zu Deutschland gehören soll
Benutzeravatar
Progressiver
Beiträge: 2656
Registriert: So 1. Apr 2012, 00:37
Wohnort: Baden-Württemberg

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von Progressiver »

Flat hat geschrieben:(26 Mar 2016, 07:04)

Moin,

aber ist es nicht gerade die Subjektivität, die den Menschen ausmacht? Wir sind ja keine Computer oder seelenlose Vernunftswesen.
Subjektivität ist etwas, das jeden ausmacht. Niemand schafft es alleine, objektiv zu denken. Jedoch gibt es so etwas wie Intersubjektivität. Wenn eine große Gruppe von Menschen zu einem Ereignis ein Erleben hat, dann kann man darüber reden. Innerhalb desselben Kulturraumes wird man vielleicht ähnliche Erlebnismuster finden. Jedoch gibt es Ausreißer. Wenn ein einziger Erlebnisse hat, die von der Norm abweichen, indem er Dinge hört oder sieht, die andere nicht erfahren, dann kann man davon ausgehen, dass er eine Psychose hat. Wenn eine ganze Gruppe von Menschen die eigenen Erfahrungen nicht teilt, weil sie einer anderen Religion angehört, so kommt es der eigenen Gruppe oft vor, als litten diese Fremden an einer Art kollektiven Massenpsychose. So hat es mal treffenderweise ein Psychiater benannt, der zugleich Religionswissenschaftler ist. Die Psychose des Einzelnen kann man vielleicht als Verrücktheit abtun und ihn mit Medikamenten heilen. Wenn jedoch eine ganze andere Gruppe mit einer scheinbaren Massenpsychose auftaucht, dann gerät die eigene Interpretation der Welt in Gefahr. In der Praxis entstehen dann halt Abgrenzungserscheinungen und Religionskriege. Also herrschen zwischen den Anhängern verschiedener Glaubensrichtungen oft Mord und Totschlag.

Die Wissenschaft wiederum geht völlig anders vor. Sie versucht, die Dinge objektiv zu sehen. Dies geschieht zum Beispiel, indem man die verschiedenen religiösen Gruppierungen miteinander vergleicht. Für so etwas gibt es dann unter anderem die Religionssoziologie. Ein gutes Werkzeug, um objektive Tatbestände herauszufinden, wäre wohl die Statistik. Ebenso kann man auf die Religionsgeschichte zurückgreifen. Wer dies aber ernsthaft betreibt, der wird als Noch-Gläubiger vor einer großen Diskrepanz stehen. Einerseits wollen alle Religionen vom Anspruch her die totale Wahrheit darstellen. Andererseits gibt es kulturelle und zeitliche Grenzen. Als Anhänger einer wissenschaftlichen Weltsicht wird man wohl zu der Erkenntnis kommen, dass keine Religion die absolute Wahrheit darstellt. Und folglicherweise generell zum Skeptiker werden. Die Anhänger der verschiedenen Religionen haben diese Fähigkeit zur Objektivierung nicht. Und wenn sie an die Grenzen ihrer Argumentationsfähigkeit kommen, dann können sie in der Praxis nur zur Gewalt greifen, wenn eine andere Weltsicht die eigene Interpretation der Welt massiv herausfordert.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
immernoch_ratlos
Beiträge: 2344
Registriert: So 10. Apr 2016, 17:59

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von immernoch_ratlos »

Der Islam kennt zwar keine Rassen - jeder der sich "zum richtigen Islam" bekennt, ist ein "guter Gläubiger". Wer weil "andersgläubig" ist, der ist per se Ungläubiger. Spitzenplatz haben alle die sich zu keiner Religion bekennen. Da wird mir schon mal angst und bang. Der Islam - mehr oder weniger offensiv - hält sich für den einzig "wahren Glauben". Wer nach den unterschiedlichen Kriegen im "Dār al-Harb" ("Haus des Krieges" - also überall "außerhalb" des "Dār al-Islām" - Haus des Islam) übrigbleibt ohne zum "wahren Glauben erfolgreich bekehrt" oder als Feind des wahren Glaubens bereits mausetot ist, kann dann den Rest seines unwürdigen Lebens als "Schutzbefohlener" beenden, weitgehend rechtlos - politisch und auch sonst "stimmlos".

Nun ja, wen würde so eine wunderhübsche Aussicht nicht ängstigen ?

Wer also die etwas verwirrende "Gebrauchsanweisung" nebst der unterschiedlichen Auslegungen, der inneren Machtkämpfe (Schia vs. Sunna) die verehrten Gepflogenheiten des durch Gabriel (nein der nicht !) eingewiesenen "letzten Propheten", ernsthaft zur Kenntnis nimmt, tut gut daran vor einer solchen als Religion daherkommenden Ideologie eine gesunde Angst zu empfinden.

Ach ja das allwissende WIKIPEDIA meint :
Angst ist ein Grundgefühl, welches sich in als bedrohlich empfundenen Situationen als Besorgnis und unlustbetonte Erregung äußert. Auslöser können dabei erwartete Bedrohungen etwa der körperlichen Unversehrtheit, der Selbstachtung oder des Selbstbildes sein.
weiter unten dann noch :
Funktion der Angst
Evolutionsgeschichtlich hat die Angst eine wichtige Funktion als ein die Sinne schärfender Schutzmechanismus, der in tatsächlichen oder auch nur vermeintlichen Gefahrensituationen ein angemessenes Verhalten (etwa Flucht) einleitet. Diese Aufgabe kann sie nur erfüllen, wenn weder zu viel Angst das Handeln blockiert noch zu wenig Angst reale Gefahren und Risiken ausblendet.
Womit klar sein dürfte, eine "Phobie" (Angststörung) ist das nicht. Eher ein abwertender Kampfbegriff, der als Scheinargument immer dann genutzt wird, wenn man Argumenten entweder nichtmehr ausräumen kann oder schlicht den Gegner als quasi Geisteskranken darstellen möchte.

Was die geforderte Objektivität angeht, ein im "Jenseits" befindliches "Objekt" entbehrt jeder "Objektivität" - wenn Mensch sich einen Gott geschaffen hat, dann wohl eher weil für Machtkämpfe als ultimative Waffe. "unwahrnehmbar, unergründlich, unverständlich, undenkbar und unbeschreibbar" da kann jeder so ziemlich alles rein packen.

Diese (und jede Menge anderer) leiden unter "Allodoxaphobie" - eine spezifische Angststörung und beschreibt die Angst vor einer andersartigen Meinung als die eigene.

Bitte, bitte jetzt bloß KEINE andere Meinung :?
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)
Benutzeravatar
Simon
Beiträge: 35
Registriert: Sa 15. Sep 2018, 11:37

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von Simon »

Wenn ich Muslime hassen würde, wäre ich ein großer Fan des Islam...

Jedenfalls ist "Islamophobie" ein Kampfbegriff der Verteidiger des Glaubens. Es soll suggeriert werden, dass die Ablehnung des Islam irrational oder gemein ist und Widerstand gegen die Religion soll mit Aggression gegenüber Menschen gleichgesetzt werden.
roadrunner

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von roadrunner »

Der richtige Begriff für Gegner des Islam ist doch eindeutig K R E U Z R I T T E R :D
Benutzeravatar
Antonius
Beiträge: 4740
Registriert: Mo 9. Jun 2008, 23:57
user title: SURSUM CORDA
Wohnort: BRD

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von Antonius »

roadrunner hat geschrieben:(19 Sep 2018, 20:57)

Der richtige Begriff für Gegner des Islam ist doch eindeutig K R E U Z R I T T E R :D
Quatsch.
Der richtige Begriff für Gegner des Islam ist ISLAMSKEPTIKER. :p
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
Immanuel Kant (1724-1804)
Benutzeravatar
Fliege
Beiträge: 7323
Registriert: Sa 26. Mai 2018, 00:15

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von Fliege »

Simon hat geschrieben:(18 Sep 2018, 21:40)
Jedenfalls ist "Islamophobie" ein Kampfbegriff der Verteidiger des Glaubens.
Vielsagend finde ich, dass postmoderne Relativierer (Postfaktiker) ebenfalls den Begriff "Islamophobie" verwenden, um Islamkritik zu denunzieren, und sich so zu nützlichen Idioten des Islams und der Islamisierung machen.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
roadrunner

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von roadrunner »

Antonius hat geschrieben:(01 Oct 2018, 14:16)

Quatsch.
Der richtige Begriff für Gegner des Islam ist ISLAMSKEPTIKER. :p
Oh, oh, oh! Seitdem führende Politiker sagen: "Der Islam gehört zu Deutschland!" dürfte Deine Aussage aber hart am Rande von Political Correctness liegen :cool:
Meine Aussage ist 1. mehrere hundert Jahre alt und 2. nicht zu widerlegen :)
Benutzeravatar
relativ
Beiträge: 38345
Registriert: Di 17. Jul 2012, 10:49
user title: Relativitätsversteher
Wohnort: Pott

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von relativ »

Fliege hat geschrieben:(01 Oct 2018, 14:35)

Vielsagend finde ich, dass postmoderne Relativierer (Postfaktiker) ebenfalls den Begriff "Islamophobie" verwenden, um Islamkritik zu denunzieren, und sich so zu nützlichen Idioten des Islams und der Islamisierung machen.
Diejenigen die ich als Islamophob bezeichne entblöden sich ja immer selber indem sie Regelmäßig Islam Kritik mit der Kritik und polemischen Äußerungen an Menschen islamischen Glaubens vermischen.
Immer wieder gut auch hier im Forum zu erkennen. Meist reichen 1 bis 2 Nachfragen und der Islamophob verrät sich von selber, da hilft dann auch keine Opferrolle mehr. :D
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Benutzeravatar
Fliege
Beiträge: 7323
Registriert: Sa 26. Mai 2018, 00:15

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von Fliege »

relativ hat geschrieben:(01 Oct 2018, 15:13)
Diejenigen die ich als Islamophob bezeichne entblöden sich ja immer selber indem sie Regelmäßig Islam Kritik mit der Kritik und polemischen Äußerungen an Menschen islamischen Glaubens vermischen.
Immer wieder gut auch hier im Forum zu erkennen. Meist reichen 1 bis 2 Nachfragen und der Islamophob verrät sich von selber, da hilft dann auch keine Opferrolle mehr. :D
Ich möchte dir insofern zustimmen, dass die gern angenommene "Opferrolle" den Mohammedanern nicht hilft.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
Benutzeravatar
relativ
Beiträge: 38345
Registriert: Di 17. Jul 2012, 10:49
user title: Relativitätsversteher
Wohnort: Pott

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von relativ »

Fliege hat geschrieben:(01 Oct 2018, 15:27)

Ich möchte dir insofern zustimmen, dass die gern angenommene "Opferrolle" den Mohammedanern nicht hilft.
Die hilft keinem, der eben nicht nur diese ausfüllt... und dies tun die aller meisten Menschen eben nicht.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von Teeernte »

relativ hat geschrieben:(01 Oct 2018, 15:13)

Diejenigen die ich als Islamophob bezeichne entblöden sich ja immer selber indem sie Regelmäßig Islam Kritik mit der Kritik und polemischen Äußerungen an Menschen islamischen Glaubens vermischen.
Immer wieder gut auch hier im Forum zu erkennen. Meist reichen 1 bis 2 Nachfragen und der Islamophob verrät sich von selber, da hilft dann auch keine Opferrolle mehr. :D
Mit Wischlappen kann man ALLES machen..
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Benutzeravatar
relativ
Beiträge: 38345
Registriert: Di 17. Jul 2012, 10:49
user title: Relativitätsversteher
Wohnort: Pott

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von relativ »

Teeernte hat geschrieben:(01 Oct 2018, 16:06)

Mit Wischlappen kann man ALLES machen..
Du bist btw. m.M. mit einer der größsten "Entblödler" hier im Forum. Du hast, mit noch einem anderen user, ein besondern Platz in meinem Forum :D
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Benutzeravatar
Laertes
Beiträge: 1157
Registriert: So 1. Nov 2015, 07:56
user title: E PLURIBUS UNUM

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von Laertes »

islamophob ist ein Kampfbegriff, um Kritiker der fundamental-islamischen Weltanschauung (z. B. Scharia > Grundrechte ) zu pathologisieren, d. h. als psychisch krank abzustempeln.
"Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann."
(Ernst-Wolfgang Böckenförde)
Benutzeravatar
Zunder
Beiträge: 7443
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 15:00

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von Zunder »

Laertes hat geschrieben:(01 Oct 2018, 21:09)

islamophob ist ein Kampfbegriff, um Kritiker der fundamental-islamischen Weltanschauung (z. B. Scharia > Grundrechte ) zu pathologisieren, d. h. als psychisch krank abzustempeln.
Richtig.
Und indem der Kritiker als krank denunziert wird, glaubt man sich gegen Kritik immunisieren zu können.
Benutzeravatar
Jekyll
Beiträge: 10537
Registriert: Di 31. Aug 2010, 17:35
user title: Je suis Jekyll

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von Jekyll »

Zunder hat geschrieben:(01 Oct 2018, 22:10)

Richtig.
Und indem der Kritiker als krank denunziert wird, glaubt man sich gegen Kritik immunisieren zu können.
Und jetzt glaubt ihr, ihr habt euch gegen Kritik immunisiert, indem ihr die andere Seite so denunziert habt? Dieses Spiel lässt sich beliebig weiterführen und führt doch zu nichts.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
Benutzeravatar
Zunder
Beiträge: 7443
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 15:00

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von Zunder »

Jekyll hat geschrieben:(01 Oct 2018, 22:21)

Und jetzt glaubt ihr, ihr habt euch gegen Kritik immunisiert, indem ihr die andere Seite so denunziert habt? Dieses Spiel lässt sich beliebig weiterführen und führt doch zu nichts.
Es war dein Guru Erdogan, der "Islamophobie" als Verbrechen gegen die Menschheit gewertet sehen wollte.
Der Kritiker wird dann zum kranken Menschheitsverbrecher. Drunter geht's nicht.
Benutzeravatar
Fliege
Beiträge: 7323
Registriert: Sa 26. Mai 2018, 00:15

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von Fliege »

Zunder hat geschrieben:(01 Oct 2018, 22:29)
Es war dein Guru Erdogan, der "Islamophobie" als Verbrechen gegen die Menschheit gewertet sehen wollte.
Der Kritiker wird dann zum kranken Menschheitsverbrecher. Drunter geht's nicht.
Erdogan sprach bei der Einweihung seines schnellen Brüters in Köln von "Islamophobie"? Falls ja, so wäre dieser Begriff selbst für Gutmenschen verbrannt!
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
oderauch
Beiträge: 36
Registriert: Mi 5. Sep 2018, 14:07

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von oderauch »

Fliege hat geschrieben:(01 Oct 2018, 14:35)

Vielsagend finde ich, dass postmoderne Relativierer (Postfaktiker) ebenfalls den Begriff "Islamophobie" verwenden, um Islamkritik zu denunzieren, und sich so zu nützlichen Idioten des Islams und der Islamisierung machen.
Was ist denn Islamisierung?
Benutzeravatar
Fliege
Beiträge: 7323
Registriert: Sa 26. Mai 2018, 00:15

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von Fliege »

oderauch hat geschrieben:(01 Oct 2018, 23:31)
Was ist denn Islamisierung?
Hast du von Erdogans schnellem Brüter in Köln gehört? Die Einweihung war am Wochenende.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
oderauch
Beiträge: 36
Registriert: Mi 5. Sep 2018, 14:07

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von oderauch »

Fliege hat geschrieben:(01 Oct 2018, 23:32)

Hast du von Erdogans schnellem Brüter in Köln gehört? Die Einweihung war am Wochenende.
Hab ich tatsächlich nicht, nein. Wo ließt man sowas?
Aber mir ging's mehr um den Begriff Islamisierung da er mMn ähnlich wie Islamphobie als ne Art Kampfbegriff herhalten muss.
Für mich ist es eigentlich natürlich, dass man vor Dingen die man nicht kennt auf eine gewisse Art und Weise Angst hat. Die Frage ist nur was man daraus macht.
Und ich kenne viele Dinge nicht.
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von schokoschendrezki »

"Islamophobie" bezeichnet eigentlich "Islamangst", Angst vor dem Islam. Eine Phobie. So wie Arachnophobie, Spinnenangst, Herpetophobie, Angst vor Kriechtieren, Klaustrophobie, Platzangst. Niemand der Betroffenen steht eigentlich im Gegensatz und Feindschaft zu den Angstobjekten. Phobien (aus dem Griechischen Furcht) sind generell und meist irrational und Projektionen eigentlich anderer Probleme. Es gibt bezeichnenderweise unter der langen, langen Liste von Phobien keine "Flusspferdangst" obwohl es kaum ein Tier mit mehr tödlichen Begegnungen für den Menschen gibt.

Gegner des Islams müssten eigentlich Islamfeinde oder Antimuslime oder ähnlich genannt werden. Hier handelt es sich um eine bewusst gewollte Feindschaft.

Die Anzahl der "Islamkritiker" dagegen hält sich leider arg in Grenzen.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Di 2. Okt 2018, 01:09, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
X3Q
Beiträge: 5515
Registriert: So 7. Okt 2012, 08:46
user title: Pro Gloria et Coetus

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von X3Q »

Oder " Religionsablehner muslimischer Prägung"

--X
Benutzeravatar
Zunder
Beiträge: 7443
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 15:00

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von Zunder »

Fliege hat geschrieben:(01 Oct 2018, 22:32)

Erdogan sprach bei der Einweihung seines schnellen Brüters in Köln von "Islamophobie"? Falls ja, so wäre dieser Begriff selbst für Gutmenschen verbrannt!
Das Statement ist schon älter. Gab mal eine Diskussion hierzuforen, wurde aber offensichtlich versenkt - wie so manches, was interessant zu werden drohte.

"Islamophobia must be recognized as a crime against humanity in the same fashion that Zionism, anti-Semitism and fascism should be, Prime Minister Recep Tayyip Erdoğan said yesterday."
http://www.hurriyetdailynews.com/turkis ... same-42019
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von schokoschendrezki »

Es wird häufig versucht, Phobien irgendwie aus uralten bis prähistorischen Erfahrungen heraus zu erklären. Ich halte nix davon. Phobien entstehen aus Konfrontationen mit Ungewohntem und erwecken gewissermaßen verdrängte eigene Konflikte zum Leben. Diese völlig ungewohnte Ansammlung von Männern in den Zentren von Städten ... woanders ist das der Normalfall. Und dann die Erfahrung, dass sich diese Gruppen plötzlich unvorhersehbar anders zusammenschließen und andere Orte aufsuchen ... das erinnert schon ein wenig an eine gängige Erklärung für Spinnenangst: Dass Spinnen unvorhersehbare Bewegungen vollführen und plötzlich zum einen als "Fremdkörper" und zum anderen vor allem "unvorhergesehen" auftauchen. Man muss dabei nur berücksichtigen, dass es völlig verständlich wäre, wenn diese beobachtende Position hinter Vorhängen und Fenstern bei den frei in der Altstadtmitte herumwabernden JungeMänner-Muslimengruppen ebenso tieflegende Ängste hervorrufen könnte. Irgendwas wie lauernde Skorpione. Mein VOrschlag wäre, Islamophobie, Skoorpionangst ähnlich zu behandeln wie etwa Arachnophobie: Durch Konfrontation. Durch langsame Gewöhnung ans Anfassen. Und nicht durch Messerstechereien wegen Ehrverletzung oder wegen Überfremdungsangst.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Di 2. Okt 2018, 01:29, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Vongole
Moderator
Beiträge: 21304
Registriert: Di 24. Mär 2015, 18:30

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von Vongole »

Zunder hat geschrieben:(02 Oct 2018, 02:26)

Den Strang gibt's übrigens noch. Versenkt wurde ein anderer.
Hab' einen schönen Beitrag gefunden:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 5#p1869345
Sehr lesenswerter Strang.
Aus deinem Beitrag:
Wer den Juden den Anspruch auf Selbstbestimmung nicht nur abspricht, sondern darüberhinaus auch noch als Verbrechen gegen die Menschlichkeit bezeichnet, ist nicht nur ein Antisemit - er ist ein Antisemit der übeleren Sorte.
:thumbup:
Wahrscheinlich bin ich jetzt islamophob.
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Benutzeravatar
Jekyll
Beiträge: 10537
Registriert: Di 31. Aug 2010, 17:35
user title: Je suis Jekyll

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von Jekyll »

Zunder hat geschrieben:(01 Oct 2018, 22:29)

Es war dein Guru Erdogan, der "Islamophobie" als Verbrechen gegen die Menschheit gewertet sehen wollte.
Der Kritiker wird dann zum kranken Menschheitsverbrecher. Drunter geht's nicht.
Wenn man unter Islamophobie das versteht, was sie wahrscheinlich überwiegend auch ist, nämlich eine besondere Ausdrucksform für eine gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, dann trifft dieser Vorwurf auch zu. Da hat der Mahatma Erdogan recht. Und bevor du dich hier weiter über solche Gedankengänge echauffierst, solltes du dir mal kurz vergegenwärtigen, dass es anderswo ähnlich scheinbar überzogene Reaktionen gibt, wo du und deinesgleichen aber eine ganz andere Sicht vertreten (Israelkritik = Antisemitismus = gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit). Gerade von euch hätte man eine höhere Sensibilität in solchen Angelegenheiten erwarten können, stattdessen trifft man auf das genaue Gegenteil. Das "Lernen aus der Geschichte" scheint gar nicht so einfach zu sein, weder für die Täter- noch für die Opferseite.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
Benutzeravatar
Jekyll
Beiträge: 10537
Registriert: Di 31. Aug 2010, 17:35
user title: Je suis Jekyll

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von Jekyll »

Vongole hat geschrieben:(02 Oct 2018, 02:39)
Wahrscheinlich bin ich jetzt islamophob.
Um auf diese Selbsteinschätzung sinnvoll eingehen zu können (völlig ungeachtet ihres rhetorisch-ironischen Gehalts), müsstest du erstmal erklären, wie man von (d)einer Erdoganophobie auf Islamophobie kommen kann. Da klafft eine gewaltige Lücke in deinem Gedankengang.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
Benutzeravatar
Fliege
Beiträge: 7323
Registriert: Sa 26. Mai 2018, 00:15

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von Fliege »

Zunder hat geschrieben:(02 Oct 2018, 01:10)
Das Statement ist schon älter. Gab mal eine Diskussion hierzuforen, wurde aber offensichtlich versenkt - wie so manches, was interessant zu werden drohte.

"Islamophobia must be recognized as a crime against humanity in the same fashion that Zionism, anti-Semitism and fascism should be, Prime Minister Recep Tayyip Erdoğan said yesterday."
http://www.hurriyetdailynews.com/turkis ... same-42019
Dank an dich für Zitat und Link. :-)
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
Benutzeravatar
Vongole
Moderator
Beiträge: 21304
Registriert: Di 24. Mär 2015, 18:30

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von Vongole »

Jekyll hat geschrieben:(02 Oct 2018, 07:29)

Um auf diese Selbsteinschätzung sinnvoll eingehen zu können (völlig ungeachtet ihres rhetorisch-ironischen Gehalts), müsstest du erstmal erklären, wie man von (d)einer Erdoganophobie auf Islamophobie kommen kann. Da klafft eine gewaltige Lücke in deinem Gedankengang.
Sie sind in der Lage, auf Kritik an Erdogan sinnvoll einzugehen? :?
Nun gut, da ich Erdogan nicht nur wegen seiner Innen- und Außenpolitik ablehne, sondern auch wegen seines ausgeprägten Antisemitismus sowie seiner Islamistenverehrung (Rabia-Hand),
dürften manche User mich wohl als islamophob bezeichnen,
Am Yisrael Chai

"It's God's job to judge the terrorists, it's our duty to arrange that meeting." (IDF)
Benutzeravatar
Wolverine
Beiträge: 11655
Registriert: So 7. Jul 2013, 20:19
user title: Scouts

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von Wolverine »

Fliege hat geschrieben:(02 Oct 2018, 13:04)

Dank an dich für Zitat und Link. :-)
Der Ausdruck stammt wohl von irgendeinem Ayatollah oder so ähnlich. Es ist der Versuch die Kritiker des Islam als leidende unter einer bestimmten Krankheit zu bezeichnen. Mehr ist es nicht. Der Versuch, die Kritik am Islam dadurch zu ersticken ist jedenfalls gescheitert. Ich würde mich als Islamkritiker bezeichnen, aber............
If Israel were to put down its arms there would be no more Israel.
If the Arabs were to put down their arms there would be no more war.
Benutzeravatar
Fliege
Beiträge: 7323
Registriert: Sa 26. Mai 2018, 00:15

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von Fliege »

Wolverine hat geschrieben:(02 Oct 2018, 14:35)
Der Ausdruck stammt wohl von irgendeinem Ayatollah oder so ähnlich. Es ist der Versuch die Kritiker des Islam als leidende unter einer bestimmten Krankheit zu bezeichnen. Mehr ist es nicht. Der Versuch, die Kritik am Islam dadurch zu ersticken ist jedenfalls gescheitert. Ich würde mich als Islamkritiker bezeichnen, aber............
Ja, du hast meine Zustimmung.
Wichtig ist mir, dass Gutmenschen, die anderen Islamophobie vorwerfen, Erdogan-Sprech verwenden und sich so in Erdogans totalitäres Islamboot setzen.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von Teeernte »

relativ hat geschrieben:(01 Oct 2018, 20:15)

Du bist btw. m.M. mit einer der größsten "Entblödler" hier im Forum. Du hast, mit noch einem anderen user, ein besondern Platz in meinem Forum :D
Nach klassischer islamischer Rechtsauffassung ist eine Gleichberechtigung von Andersgläubigen ausgeschlossen. Diese Ansicht gründet sich auf den Koran, die islamische Überlieferung (Sunna) und das Vorbild der sogenannten „rechtgeleiteten Kalifen“, den Nachfolgern des islamischen Propheten Mohammed.

Liberale Muslime, die für Gleichberechtigung eintreten, werden von Islamisten, aber auch von sehr konservativen Muslimen, als „Abgefallene“ verunglimpft. Die klassische islamische Rechtsauffassung zu Andersgläubigen wird in verschiedenen Teilen der Welt (NUR) mit sehr ungleicher Konsequenz umgesetzt.
https://www.igfm.de/grundlagen-der-rech ... -im-islam/

Hach bin ich heute wieder "Islamophob".....ich mag Menschenrechte... - wenn DAS für DICH blöd ist.... ?

Der ISLAM hat einen GEGENENTWURF.
Mit der "Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte im Islam", herausgegeben 1981 vom Islamrat für Europa, und der "Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam", 1990 veröffentlicht von der Organisation der Islamischen Konferenz, wurden zwei islamische Gegenentwürfe zur UN-Deklaration vorgelegt.
http://www.bpb.de/internationales/weltw ... slam?p=all
Die islamischen Erklärungen stellen die Scharia, das islamische Recht, als Grundlage und Auslegungshorizont über alle anderen Rechte. In beide Erklärungen wird Kollektivrechten ein wesentlich höherer Stellenwert eingeräumt als in der Erklärung der Vereinten Nationen.
Wenn der Islam mal von seinem JudenhaSS abgeschworen hat .... kannst Du gern noch einmal angekleckert kommen. (Gleichberechtigung, allgemeine Menschenrechte)
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Benutzeravatar
Wolverine
Beiträge: 11655
Registriert: So 7. Jul 2013, 20:19
user title: Scouts

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von Wolverine »

Fliege hat geschrieben:(02 Oct 2018, 14:48)

Ja, du hast meine Zustimmung.
Wichtig ist mir, dass Gutmenschen, die anderen Islamophobie vorwerfen, Erdogan-Sprech verwenden und sich so in Erdogans totalitäres Islamboot setzen.
Auch meine Erfahrung. :thumbup:
If Israel were to put down its arms there would be no more Israel.
If the Arabs were to put down their arms there would be no more war.
Benutzeravatar
relativ
Beiträge: 38345
Registriert: Di 17. Jul 2012, 10:49
user title: Relativitätsversteher
Wohnort: Pott

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von relativ »

Teeernte hat geschrieben:(02 Oct 2018, 15:38)

https://www.igfm.de/grundlagen-der-rech ... -im-islam/

Hach bin ich heute wieder "Islamophob".....ich mag Menschenrechte... - wenn DAS für DICH blöd ist.... ?

Der ISLAM hat einen GEGENENTWURF.

http://www.bpb.de/internationales/weltw ... slam?p=all



Wenn der Islam mal von seinem JudenhaSS abgeschworen hat .... kannst Du gern noch einmal angekleckert kommen. (Gleichberechtigung, allgemeine Menschenrechte)
Du kannst dir deine Gesinnung schön reden wie du willst, mich täuscht du hier nicht. ;)
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Mahmoud

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von Mahmoud »

Dinosaur hat geschrieben:(24 Mar 2016, 12:32)

Viele Menschen kritisieren den Islam - zeichnen Karrikaturen z.B. oder machen sich lustig über Mohamed - Ehrenmörder und Zwangsheirat werden natürlich kritisiert.
Das sollte nach - denke ich - breitem Verständnis in einer aufgeklärten Gesellschaft genauso möglich sein wie Kritik an Homöopathie oder Christentum und im Fall des Islam gibt's da einiges dringend zu kritiseren - ohne Frage.

Ketzer welcome ! Bürgerrechte vor Religion. (man nennt das wohl Laizismus)

Aber in den USA und zunehmend auch bei uns gibt es mehr oder weniger erfolgreiche Politiker, die Muslime von wesentlichen Teilen des öffentlichen Lebens ausklammern wollen - ihnen Bürgerrechte nehmen - und zwar ALLEN Moslems.

Soll man beides in einen Topf werfen mit dem Begriff Islamophob ?

https://www.youtube.com/watch?v=8-yNNGgK00M
Ja, man darf das so sagen! Das hat seine Berechtigung! Es gibt unzählige Untersuchungen über die Integrationswilligkeit und Integrationsfähigkeit von Zuwanderern in Deutschland. Italiener und Polen, die in großen Zahlen in der Mitte des letzten Jahrhunderts eingewandert sind, waren weitgehend unauffällig bzgl. Kriminalität und Abschottung. Das Gleiche gilt für Einwanderer aus anderen europäischen Ländern. Es gilt auch für Zuwanderer aus Vietnam, China und weiteren ostasiatischen Ländern, welche nicht den Islam als Staatsreligion haben.
Nur mit Zuwanderern aus islamischen Ländern gibt es Ärger. Also was?
Benutzeravatar
unity in diversity
Beiträge: 10327
Registriert: So 21. Dez 2014, 09:18
user title: Links oben, unten rechts
Wohnort: Deutschland drunter & drüber

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von unity in diversity »

Jekyll hat geschrieben:(02 Oct 2018, 07:29)

Um auf diese Selbsteinschätzung sinnvoll eingehen zu können (völlig ungeachtet ihres rhetorisch-ironischen Gehalts), müsstest du erstmal erklären, wie man von (d)einer Erdoganophobie auf Islamophobie kommen kann. Da klafft eine gewaltige Lücke in deinem Gedankengang.
Fundamentalistische Schundideologien sollen in Deutschland neuerdings abwählbar sein.
Zum Beispiel die von Erdogan.
Weil Rassismus die Steigerungsform von Religion ist.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
Benutzeravatar
Simon
Beiträge: 35
Registriert: Sa 15. Sep 2018, 11:37

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von Simon »

Ich nenne mich selbst nicht Islamskeptiker oder spreche von Kritik am Christentum, weil diese Religionen sich selbst als abgeschlossene, unveränderbare, volkommene Sache ansehen. Wenn man einen Teil des Islams ablehnt, dann lehnt man, nach Islamischen Texten, breits den ganzen Islam ab. Wenn Leute nur Teile der Regeln befolgen und nur in Teile des Dogmas glauben, dann rechtfertigen sie das als die eigentlich Korrekte Interpretation des Glaubens anstatt zuzugeben, dass sie dem Islam oder Christentum nur teilweise zustimmen.
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von Teeernte »

relativ hat geschrieben:(02 Oct 2018, 15:57)

Du kannst dir deine Gesinnung schön reden wie du willst, mich täuscht du hier nicht. ;)
Hatt ich nicht vor... :D :D :D ....

Ich wollt nur Deine Einstellung zu den "Islamischen" Menschenrechten wissen.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Benutzeravatar
Jekyll
Beiträge: 10537
Registriert: Di 31. Aug 2010, 17:35
user title: Je suis Jekyll

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von Jekyll »

unity in diversity hat geschrieben:(02 Oct 2018, 19:00)

Fundamentalistische Schundideologien sollen in Deutschland neuerdings abwählbar sein.
Zum Beispiel die von Erdogan.
Weil Rassismus die Steigerungsform von Religion ist.
Müsste so eine Einstellung nicht generell zu einer religiophoben Haltung führen. Inwiefern ist das jetzt die Antwort auf die Islamophobie der Betroffenen, die sich explizit dazu bekennen? Und seit wann ist Erdogan das Maß aller Dinge in Sachen Islam? Also, so groß ist er auch wieder nicht. Allzu irrational das Ganze ist.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
Benutzeravatar
Fliege
Beiträge: 7323
Registriert: Sa 26. Mai 2018, 00:15

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von Fliege »

Jekyll hat geschrieben:(03 Oct 2018, 18:08)
Müsste so eine Einstellung nicht generell zu einer religiophoben Haltung führen.
Ja, Atheisten sind zumeist religiophob und daher auch islamophob. Deswegen wird Atheismus unter Geltung islamischer Regeln mit dem Tode bestraft und werden Atheisten entsprechend getötet (so paradigmatisch in Saudi-Arabien und im Iran).
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
Benutzeravatar
Zunder
Beiträge: 7443
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 15:00

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von Zunder »

Jekyll hat geschrieben:(02 Oct 2018, 07:17)

Wenn man unter Islamophobie das versteht, was sie wahrscheinlich überwiegend auch ist, nämlich eine besondere Ausdrucksform für eine gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, dann trifft dieser Vorwurf auch zu. Da hat der Mahatma Erdogan recht. Und bevor du dich hier weiter über solche Gedankengänge echauffierst, solltes du dir mal kurz vergegenwärtigen, dass es anderswo ähnlich scheinbar überzogene Reaktionen gibt, wo du und deinesgleichen aber eine ganz andere Sicht vertreten (Israelkritik = Antisemitismus = gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit). Gerade von euch hätte man eine höhere Sensibilität in solchen Angelegenheiten erwarten können, stattdessen trifft man auf das genaue Gegenteil. Das "Lernen aus der Geschichte" scheint gar nicht so einfach zu sein, weder für die Täter- noch für die Opferseite.
Der Ausdruck "Islamophobie" ist insofern menschenverachtend, als er Menschen, die den Islam kritisieren oder ablehnen, einer krankhaften Angst bezichtigt und somit die Möglichkeit eines vernunftbasierten Urteils ausschließt, mit der letzten Konsequenz, daß, wer sich nicht zumindest islamophil verhält, eigentlich klinisch betreut werden müßte.

In dem, was "Islamophobie" zu meinen vorgibt, kann Menschenfeindlichkeit der Sache nach gar nicht vorliegen, weil der Islam nunmal kein Mensch ist, sondern eine Glaubenslehre, eine Ideologie, ein Welterklärungsmodell oder dergleichen, die zu kritisieren oder abzulehnen beim Islam genauso legitim ist wie bei jeder anderen Lehre, ob sie nun religiösen, sozialen, völkischen, rassistischen, nationalen, ökonomischen oder sonstigen Charakter hat. Kritiker zu pathologisieren ist allerdings eine Spezialität totalitärer Ideologien.

Die Gleichsetzung von "Islamophobie" und Antisemitismus basiert auf mehr als nur einer Lüge.
Die "Islamophobie" wurde erfunden zur Delegitimierung von Kritik.
Der Antisemitismus wurde als vermeintlich wissenschaftlich begründete Bezeichnung von Judenfeinden populär gemacht.

Die "Islamophobie" bezieht sich auf eine Lehre.
Der Antisemtismus bezieht sich auf Personen. Es gibt keine Lehre "Semitismus".

Die "Islamophobie" ist eine irreale Zuschreibung.
Der Antisemitismus ist - ursprünglich - eine reale Selbstbestimmung. Daß heute kaum jemand sich noch als Antisemiten bezeichnet, liegt in der Geschichte begründet, nicht in der Sache.

Die unterstellte Gleichsetzung von Israelkritik und Antisemitismus ist eine weitere Lüge. Tatsächliche Kritik ist immer konkret, der Antisemitismus ist pauschal. Das schließt natürlich nicht aus, daß der Antisemit die Kritik an Israel zur pauschalen Diffamierung nutzt. Im Gegenteil. Das wird fleißig praktiziert, läßt sich aber an der Tendenz zur Delegitimierung jüdischer Ansprüche auf Selbstbestimmung leicht als letztlich antisemitisch nachweisen.
In diesem Punkt besteht tatsächlich eine gewisse Analogie zur Kritik am Islam, indem völkische Dumpfbacken auf den Islam zielen, um Migranten zu treffen. Dahinter steht aber keine "Islamophobie", sondern Xenophobie, bzw. schnöder Rassismus. Auch das läßt sich leicht erkennen, weil es Anhänger von Pegida und Co nicht die Bohne interessiert, ob ein Flüchtling wirklich Muslim ist. Er könnte auch Christ oder Atheist oder sonstwas sein.

Dieser Satz:

Das "Lernen aus der Geschichte" scheint gar nicht so einfach zu sein, weder für die Täter- noch für die Opferseite.

ist einfach nur Dreck, der auch noch die Auschwitzopfer diffamiert. Das hat Nazi-Niveau. Von Erdogan-Groupies kann man mittlerweile wohl kaum noch etwas anderes erwarten.
Benutzeravatar
Antonius
Beiträge: 4740
Registriert: Mo 9. Jun 2008, 23:57
user title: SURSUM CORDA
Wohnort: BRD

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von Antonius »

Zunder hat geschrieben:(04 Oct 2018, 01:17)
Der Ausdruck "Islamophobie" ist insofern menschenverachtend, als er Menschen, die den Islam kritisieren oder ablehnen, einer krankhaften Angst bezichtigt und somit die Möglichkeit eines vernunftbasierten Urteils ausschließt, mit der letzten Konsequenz, daß, wer sich nicht zumindest islamophil verhält, eigentlich klinisch betreut werden müßte.

In dem, was "Islamophobie" zu meinen vorgibt, kann Menschenfeindlichkeit der Sache nach gar nicht vorliegen, weil der Islam nunmal kein Mensch ist, sondern eine Glaubenslehre, eine Ideologie, ein Welterklärungsmodell oder dergleichen, die zu kritisieren oder abzulehnen beim Islam genauso legitim ist wie bei jeder anderen Lehre, ob sie nun religiösen, sozialen, völkischen, rassistischen, nationalen, ökonomischen oder sonstigen Charakter hat. Kritiker zu pathologisieren ist allerdings eine Spezialität totalitärer Ideologien.

Die Gleichsetzung von "Islamophobie" und Antisemitismus basiert auf mehr als nur einer Lüge.
Die "Islamophobie" wurde erfunden zur Delegitimierung von Kritik.
Der Antisemitismus wurde als vermeintlich wissenschaftlich begründete Bezeichnung von Judenfeinden populär gemacht.

Die "Islamophobie" bezieht sich auf eine Lehre.
Der Antisemtismus bezieht sich auf Personen. Es gibt keine Lehre "Semitismus".

Die "Islamophobie" ist eine irreale Zuschreibung.
Der Antisemitismus ist - ursprünglich - eine reale Selbstbestimmung. Daß heute kaum jemand sich noch als Antisemiten bezeichnet, liegt in der Geschichte begründet, nicht in der Sache.

Die unterstellte Gleichsetzung von Israelkritik und Antisemitismus ist eine weitere Lüge. Tatsächliche Kritik ist immer konkret, der Antisemitismus ist pauschal. Das schließt natürlich nicht aus, daß der Antisemit die Kritik an Israel zur pauschalen Diffamierung nutzt. Im Gegenteil. Das wird fleißig praktiziert, läßt sich aber an der Tendenz zur Delegitimierung jüdischer Ansprüche auf Selbstbestimmung leicht als letztlich antisemitisch nachweisen.
In diesem Punkt besteht tatsächlich eine gewisse Analogie zur Kritik am Islam, indem völkische Dumpfbacken auf den Islam zielen, um Migranten zu treffen. Dahinter steht aber keine "Islamophobie", sondern Xenophobie, bzw. schnöder Rassismus. Auch das läßt sich leicht erkennen, weil es Anhänger von Pegida und Co nicht die Bohne interessiert, ob ein Flüchtling wirklich Muslim ist. Er könnte auch Christ oder Atheist oder sonstwas sein.
(...)
Sehr ausführlich und fundiert erklärt.
Danke, Zunder.

Eigentlich sollten es jetzt alle verstanden haben - auch diejenigen mit gewissen Verständnisschwierigkeiten.
Der Begriff "Islamophobie" sollte hier nicht mehr verwendet werden, da er geeignet ist, notwendige Islamkritik zu delegitimieren.
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
Immanuel Kant (1724-1804)
Benutzeravatar
Jekyll
Beiträge: 10537
Registriert: Di 31. Aug 2010, 17:35
user title: Je suis Jekyll

Re: Ist 'Islamophob' der richtige Begriff für die Gegner des Islam im Westen ?

Beitrag von Jekyll »

Zunder hat geschrieben:(04 Oct 2018, 01:17)

Der Ausdruck "Islamophobie" ist insofern menschenverachtend, als er Menschen, die den Islam kritisieren oder ablehnen, einer krankhaften Angst bezichtigt und somit die Möglichkeit eines vernunftbasierten Urteils ausschließt, mit der letzten Konsequenz, daß, wer sich nicht zumindest islamophil verhält, eigentlich klinisch betreut werden müßte.
Nein, das bedeutet lediglich, dass der betroffene Mensch den Islam bzw. die Moslems von Grund auf ablehnt. Dies kann natürlich eine pathologische Aversion gegenüber Moslems/Islam mit einschließen, muss aber nicht. Genauso wie es bei Antisemiten die ganze Bandbreite an Aversionen gibt - vom "einfachen" Juden-nicht-möger bis hin zum krankhaften Judenhasser a la Julius Sreicher - so gibt es diese Abstufungen auch hinsichtlich der Aversionen anderen Gruppierungen gegenüber. Bezogen auf den Islam wird zwischen sachlicher Kritik und einer unsachlichen Aversion, die sich nach außen hin lediglich als "sachliche Kritik" tarnt, natürlich unterschieden.
In dem, was "Islamophobie" zu meinen vorgibt, kann Menschenfeindlichkeit der Sache nach gar nicht vorliegen, weil der Islam nunmal kein Mensch ist, sondern eine Glaubenslehre, eine Ideologie, ein Welterklärungsmodell oder dergleichen, die zu kritisieren oder abzulehnen beim Islam genauso legitim ist wie bei jeder anderen Lehre, ob sie nun religiösen, sozialen, völkischen, rassistischen, nationalen, ökonomischen oder sonstigen Charakter hat. Kritiker zu pathologisieren ist allerdings eine Spezialität totalitärer Ideologien.
Nicht nur derer. Auch die Kritiker der Kritiker betreiben Diffamierungs- und Diskreditierungskampagnen. Indem sie z. B. Dinge behaupten, die kein Kritiker gesagt oder gemeint hat. Ein Merkmal solcher Vorgehensweise ist zumeist eine Tendenz zu maßlosen Übertreibungen und selektiven "Interpretationen".

Ein gutes Beispiel ist sowas hier (von mir hervorgehoben):
Die Gleichsetzung von "Islamophobie" und Antisemitismus basiert auf mehr als nur einer Lüge.
Die "Islamophobie" wurde erfunden zur Delegitimierung von Kritik.
Mit so einer völlig überzogenen, selektiven Interpretation praktizierst du genau das, was du den Islamophoben-Kritikern vorwirfst (Diffamierung, Diskreditierung).

Weiter in deinem Text:
Der Antisemitismus wurde als vermeintlich wissenschaftlich begründete Bezeichnung von Judenfeinden populär gemacht.

Die "Islamophobie" bezieht sich auf eine Lehre.
Der Antisemtismus bezieht sich auf Personen. Es gibt keine Lehre "Semitismus".

Die "Islamophobie" ist eine irreale Zuschreibung.
Du schließt aus, dass es Islamhasser gibt? Sehr gewagte Behauptung von dir. Und glaubst du im Ernst, dass solche theoretischen Differenzierungen und Hintergründe für einen gruppenbezogenen Menschenhasser irgendeine Relevanz haben? Hier geht es um Instinkte, archaische Motive, da spielt es doch überhaupt keine Rolle, mit welchen Begriffen genau man da hantiert. Für den Hater dienen sie lediglich als Mittel zum Zweck, nämlich eine ganz bestimmte Menschengruppe zu treffen.
Die unterstellte Gleichsetzung von Israelkritik und Antisemitismus ist eine weitere Lüge. Tatsächliche Kritik ist immer konkret, der Antisemitismus ist pauschal. Das schließt natürlich nicht aus, daß der Antisemit die Kritik an Israel zur pauschalen Diffamierung nutzt. Im Gegenteil. Das wird fleißig praktiziert, läßt sich aber an der Tendenz zur Delegitimierung jüdischer Ansprüche auf Selbstbestimmung leicht als letztlich antisemitisch nachweisen.
In diesem Punkt besteht tatsächlich eine gewisse Analogie zur Kritik am Islam, indem völkische Dumpfbacken auf den Islam zielen, um Migranten zu treffen. Dahinter steht aber keine "Islamophobie", sondern Xenophobie, bzw. schnöder Rassismus. Auch das läßt sich leicht erkennen, weil es Anhänger von Pegida und Co nicht die Bohne interessiert, ob ein Flüchtling wirklich Muslim ist. Er könnte auch Christ oder Atheist oder sonstwas sein.
Genau so meinte ich es. So sieht es in der Praxis aus, die ursprünglichen/eigentlichen Begrifflichkeiten und Bedeutungen spielen da einfach keine Rolle.
Dieser Satz:

Das "Lernen aus der Geschichte" scheint gar nicht so einfach zu sein, weder für die Täter- noch für die Opferseite.

ist einfach nur Dreck, der auch noch die Auschwitzopfer diffamiert. Das hat Nazi-Niveau. Von Erdogan-Groupies kann man mittlerweile wohl kaum noch etwas anderes erwarten.
Tut mir leid, dass du diesen Satz derart in den falschen Hals bekommen hast. Aber mit so einer sichtlich emotionalen Reaktion (wieder diese "Interpretationen") bestätigst du eigentlich nur das Gesagte. Es ist offenkundig nicht leicht, damit umzugehen.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
Antworten