Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

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keinproblem
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von keinproblem »

X3Q hat geschrieben:(29 Jul 2018, 16:47)

Dann gibt es deiner Logik nach auch keine Muslime, da Keiner sich zu 100% und für sein ganzes Leben so verhält, wie es der Koran vorschreibt. Wozu dann diesen ganzen Religionsquatsch?

--X
Im Gegensatz zB zum Christentum, gibt es bei Muslimen und dem Islam einen semantischen Unterschied, Religion Islam Anhänger Muslim und nicht Religion Islam Anhänger Islim (o.ä.)

Ich finde das gar nicht so kompliziert, wird ja auch nicht vorausgesetzt, dass ein Gläubiger 100% nach dem Islam lebt, sprich islamisch sein soll. Muslimisch zu sein und die 100 mit dem Wissen anzustreben, dass man sie nicht erreichen wird sondern sein Leben lang stetigen Fortschritt und Verbesserung als Charakter zu entwickeln ist schon das Ticket nach ganz oben.

Klartext:
Wenn ich morgen früh Schinken esse, bin ich immer noch genauso muslimisch wie vorher. Wenn ich das nicht tue bin ich deswegen noch lange nicht islamisch.
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von EinMensch »

Hallo allerseits,
Skeptiker hat geschrieben:(29 Jul 2018, 16:21)

Wenn laut islamischem Recht die Strafe für Mord der Tod ist, aber diese Strafe für diejenigen die steinigen nicht verhängt wird, dann zeigt dass doch wie die Interpretation der zitierten Stellen in der islamischen Gerichtsbarkeit ist.

Wir kamen ja von der Aussage dass der Islam das nicht vorschreibe. Für mich sieht das nun ziemlich eindeutig nach islamischem Recht aus. Oder lässt man in islamischen Ländern Mörder frei rumlaufen?
Willst du sagen, dass es in mehrheitlich mit Muslimen bewohnten Länder bei Apostasie Menschen umgebracht werden und die Mörder dann frei rumlaufen? (Womit du sagen willst, dass wenn Apostasie verboten ist, die Mörder umgebracht werden müssten, was aber nicht geschehe)

Ich finde das unterstellt, als würde nahezu täglich jemand wegen Apostasie umgebracht wird. Das passiert aber nicht. Bei dir von dir zitierten Wikipedia Artikel sind die meisten Fälle mindestens über 10 Jahre her. Wenn überhaupt diese Menschen wegen Apostasie umgebracht worden sind (z.B. wurde nicht zum Mord gegen Salman Rushdie wegen Apostasie aufgerufen, sondern aus anderen Gründen). Zudem noch folgende Punkte klargestellt:
1. Nach dem islamischen Recht ist die Strafe für Mord der Tod oder eine Entschädigungszahlung an die Angehörige.
2. Steinigung ist ein anderes Thema. Das können wir gerne in einem anderen Thread diskutieren. Bitte nicht verwechseln.
3. Selbstjustiz ist im Islam verboten.
4. Vorrausetzung für die Anwendung des islamischen Rechts ist ein islamsicher Staat (ich meine nicht die Daesh!)


Zu der Frage, ob es islamische Staaten gibt: Nur weil es Staaten gibt, wo die Mehrheit der Bevölkerung Muslime sind, heißt das nicht, dass es sich um islamische Staaten handelt. Es gibt auch viele Staaten, wo Christen die Mehrheit bilden, aber trotzdem kein christlicher Staat sind. Die meisten Länder, die eine Mehrheit von Muslimen haben, sind keine islamischen Staaten, weil sie z.B. nach der Pfeife des Westens tanzen.


Abschließend heißt, dass das bei Apostasie die Todesstrafe verboten ist und auch so bleibt.


Viele Grüße und danke für deine Antworten @keinproblem
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Zuletzt geändert von EinMensch am So 29. Jul 2018, 17:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Bleibtreu
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von Bleibtreu »

Skeptiker hat geschrieben:(29 Jul 2018, 15:24)

Im Artikel sind im Kapitel „Apostasie im Koran und der Koranexagese“ die Koranstellen zitiert, welche eine Bestrafung nahelegen. Da wird nicht geäußert WO diese Bestrafung erfolgt. Das wiederum scheint in vielen muslimischen Gesellschaften weltlich interpretiert zu werden.
Und genau da kommen wir zu den von mir in anderen Straengen erwaehnten unterschiedliche Auslegungen/Interpretationen/Denominationen. Im Grunde kannst du dir alles so drehen und wenden, wie es dir gefaellt, je nach persoenlichem Geschmack. Die vorherrschende GeschmacksRichtung ist leider immer noch der orthodoxe Islam, die liberalen Richtungen sind verpoent, ihre Anhaenger stehen wegen der TodesDrohungen gegen sie unter PersonenSchutz!

Wo der Quran nicht eindeutig ist oder gar keine Aussage trifft, werden als naechstes die Ahadith herangezogen. Diese dienen dann als Grundlage fuer die Bestrafung (TodesStrafe oder lebenslanges Gefaengnis) bei Apostasie. Ahadith sind die Überlieferungen der Aussprüche und Handlungen des islamischen Propheten Mohammed sowie der Aussprüche und Handlungen Dritter, die dieser stillschweigend gebilligt haben soll. [...] Die große Bedeutung der Hadithe im Islam ergibt sich daraus, dass die Handlungsweise (Sunna) des Propheten normativen Charakter besitzt und nach dem Koran die zweite Quelle der islamischen Normenlehre (Fiqh) darstellt. Die Hadithe gelten als das Mittel, über das sich die nachkommenden Generationen über diese Handlungsweise informieren können. Darum wird das Studium der Hadithe noch heute als einer der wichtigsten Zweige der islamischen religiösen Wissenschaften angesehen.

Wer sich den ganzen ApostasieArtikel durchgelesen hat, wird am unteren Ende auch das RechtsGutachten der alAzhar zur Apostastie finden. Die alAzhar ist DIE Institution im sunnitischen Islam [ca 90% aller Muslime sind Sunniten] - also nicht irgendein unwichtiger LaberVerein, sondern Richtungsweisend und MainStream des sunnitischen Islam:

Urteil des Fatwa-Ausschusses der Azhar über die Tötung von Apostaten

Ein Rechtsgutachten (fatwa) des Fatwa-Ausschusses der Azhar, der renommiertesten Institution des sunnitischen Islam, über die Tötung von Apostaten aus dem Jahr 1978. Übersetzung des Originaldokumentes aus dem Arabischen:

„al-Azhar. Fatwa-Ausschuss.
Im Namen des barmherzigen und gnädigen Gottes.
Frage des Herrn Ahmad Derwisch; er hat diese Frage durch Herrn (Name nicht sichtbar), deutscher Staatsangehörigkeit, vorgelegt:
Ein Mann muslimischen Glaubens und ägyptischer Staatsangehörigkeit heiratete eine Frau christlichen Glaubens und deutscher Staatsangehörigkeit. In Übereinstimmung der Eheleute trat der genannte Muslim in die christliche Religion ein und schloss sich dem christlichen Glauben an.
1. Was ist das Urteil des Islams über den Status dieser Person mit Hinblick auf die islamischen Strafen?
2. Werden seine Kinder als Muslime oder als Christen angesehen? Was ist das Urteil?“

Die Antwort:
„Alles Lob gebührt Gott, dem Herrn der Welten. Segen und Friede sei mit dem Siegel der Propheten, unserem Herrn Muhammad, seiner Familie und allen seinen Gefährten.
Hiermit erteilen wir Auskunft: Da er vom Islam abgefallen ist, wird er zur Reue aufgefordert. Zeigt er keine Reue, wird er islamrechtlich getötet.
Was seine Kinder betrifft, so sind sie minderjährige Muslime. Nach ihrer Volljährigkeit, wenn sie im Islam verbleiben, sind sie Muslime. Verlassen sie den Islam, werden sie zur Reue aufgefordert. Zeigen sie keine Reue, werden sie getötet.

Und Gott der Allerhöchste weiß es am besten.

(unleserliche Unterschrift):
Der Vorsitzende des Fatwa-Ausschusses in der Azhar.
Datum: 23. September 1978

Siegel mit Staatswappen: Die Arabische Republik Ägypten. Al-Azhar. Der Fatwa-Ausschuss in der Azhar.“
Zuletzt geändert von Bleibtreu am So 29. Jul 2018, 17:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Keoma
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von Keoma »

Also, Apostasie ist verboten.
Und was wenn es doch passiert?
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von EinMensch »

Hallo Keoma,
Keoma hat geschrieben:(29 Jul 2018, 17:32)

Also, Apostasie ist verboten.
Und was wenn es doch passiert?
Entschuldigung, ich hatte mich vertippt. Die Todesstrafe bei Apostasie ist verboten. Ich werde mein Beitrag bearbeiten.

Viele Grüße,
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X3Q
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von X3Q »

EinMensch hat geschrieben:(29 Jul 2018, 17:40)
Entschuldigung, ich hatte mich vertippt. Die Todesstrafe bei Apostasie ist verboten. Ich werde mein Beitrag bearbeiten.
Wo steht das im Koran?

--X
Skeptiker

Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von Skeptiker »

EinMensch und keinproblem, sorry, aber ich bin einfach jemand der Religionen nach deren Auswirkungen auf das reale Leben beurteilt. Da lässt sich nunmal nicht wegdiskutieren, dass dort wo die Scharia gilt, Menschen wegen Abfall vom Glauben getötet werden.

In dem von mir verlinkten Wiki Artikel wird ausgiebig auf die Anwendung der Todesstrafe in den unterschiedlichen Ländern eingegangen. Das ist belegt. Punkt.

Die Diskussion scheint mir islamtypisch zu sein. Es wird vernebelt und geleugnet was das Zeug hält, Hauptsache man findet genug Naive welche sich an Bord holen lassen um die Kritiker verstummen zu lassen. Für mich Taqiyya.
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von EinMensch »

Hallo X3Q,
X3Q hat geschrieben:(29 Jul 2018, 17:44)
Wo steht das im Koran?
Warum wollen Sie das wissen? Sie glauben doch nicht an den Koran, oder? Aber nun gut:

Jeder darf glauben, was er will: „Wer nun will, der soll glauben, und wer will, der soll ungläubig sein.“ (Heiliger Quran 18:29)
Man darf den freien Willen anderer Menschen nicht unterdrücken (vgl. Heiliger Quran 2:279), noch darf man andere Menschen umbringen: "...Wer ein menschliches Wesen tötet, ohne (daß es) einen Mord (begangen) oder auf der Erde Unheil gestiftet (hat), so ist es, als ob er alle Menschen getötet hätte. Und wer es am Leben erhält, so ist es, als ob er alle Menschen am Leben erhält..." (Heiliger Quran 5:32).

Viele Grüße,
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von Keoma »

EinMensch hat geschrieben:(29 Jul 2018, 18:01)

Hallo X3Q,



Warum wollen Sie das wissen? Sie glauben doch nicht an den Koran, oder? Aber nun gut:

Jeder darf glauben, was er will: „Wer nun will, der soll glauben, und wer will, der soll ungläubig sein.“ (Heiliger Quran 18:29)
Man darf den freien Willen anderer Menschen nicht unterdrücken (vgl. Heiliger Quran 2:279), noch darf man andere Menschen umbringen: "...Wer ein menschliches Wesen tötet, ohne (daß es) einen Mord (begangen) oder auf der Erde Unheil gestiftet (hat), so ist es, als ob er alle Menschen getötet hätte. Und wer es am Leben erhält, so ist es, als ob er alle Menschen am Leben erhält..." (Heiliger Quran 5:32).

Viele Grüße,2
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Warum hat sich dann ausgerechnet Mohammed nicht daran gehalten?
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von Skeptiker »

EinMensch hat geschrieben:(29 Jul 2018, 18:01)

Hallo X3Q,

Warum wollen Sie das wissen? Sie glauben doch nicht an den Koran, oder? Aber nun gut:

Jeder darf glauben, was er will: „Wer nun will, der soll glauben, und wer will, der soll ungläubig sein.“ (Heiliger Quran 18:29)
Man darf den freien Willen anderer Menschen nicht unterdrücken (vgl. Heiliger Quran 2:279), noch darf man andere Menschen umbringen: "...Wer ein menschliches Wesen tötet, ohne (daß es) einen Mord (begangen) oder auf der Erde Unheil gestiftet (hat), so ist es, als ob er alle Menschen getötet hätte. Und wer es am Leben erhält, so ist es, als ob er alle Menschen am Leben erhält..." (Heiliger Quran 5:32).

Viele Grüße,
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Wenn dann lt. der von Bleibtreu zitierten Fatwa die Gelehrten von Tötung nach islamischem Recht sprechen, dann handeln die also gegen den Koran?
Oder kennen die einfach Stellen im Koran, die du uns nun nicht nennen magst?
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von EinMensch »

Hallo Keoma,
Keoma hat geschrieben:(29 Jul 2018, 18:06)
Warum hat sich dann ausgerechnet Mohammed nicht daran gehalten?
Ich glaube, dass Prophet Mohammed sich an alle Gesetze im Islam gehalten hat. Wie kommen Sie zur Ihrer Einschätzung, dass er das nicht getan hätte?

Viele Grüße
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von Keoma »

EinMensch hat geschrieben:(29 Jul 2018, 18:11)

Hallo Keoma,



Ich glaube, dass Prophet Mohammed sich an alle Gesetze im Islam gehalten hat. Wie kommen Sie zur Ihrer Einschätzung, dass er das nicht getan hätte?

Viele Grüße
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von Fuerst_48 »

EinMensch hat geschrieben:(29 Jul 2018, 18:11)

Hallo Keoma,



Ich glaube, dass Prophet Mohammed sich an alle Gesetze im Islam gehalten hat. Wie kommen Sie zur Ihrer Einschätzung, dass er das nicht getan hätte?

Viele Grüße
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von Bleibtreu »

Skeptiker hat geschrieben:(29 Jul 2018, 17:51)

EinMensch und keinproblem, sorry, aber ich bin einfach jemand der Religionen nach deren Auswirkungen auf das reale Leben beurteilt. Da lässt sich nunmal nicht wegdiskutieren, dass dort wo die Scharia gilt, Menschen wegen Abfall vom Glauben getötet werden.
In dem von mir verlinkten Wiki Artikel wird ausgiebig auf die Anwendung der Todesstrafe in den unterschiedlichen Ländern eingegangen. Das ist belegt. Punkt.
Die Diskussion scheint mir islamtypisch zu sein. Es wird vernebelt und geleugnet was das Zeug hält, Hauptsache man findet genug Naive welche sich an Bord holen lassen um die Kritiker verstummen zu lassen. Für mich Taqiyya.
So hart wuerde ich es nicht beurteilen. Es ist typisch fuer Religioese, ihre eigene Interpretationen/Denomination als die einzig Wahre und gueltige zu sehen und verzweifelt rudernd zu erklaeren, warum alle anderen falsch liegen. Da es nicht DEN richtigen oder falschen Islam gibt, was gerade von diesem PersonenKreis immer gerne hervorgehoben wird, muessen sie sich klar machen, dass eben auch die Denominationen, die ihnen nicht gefallen, genauso berechtigt sind, wie ihre eigene. Als Atheistin sind mir generell die liberalen Denominationen der Religionen sympathisch, trotzdem kann auch ich nicht den anderen, vorallem den streng konservativen Richtungen, ihre Gueltigkeit absprechen. Niemand kann das - auch wenn es fortlaufend durch alle Religionen praktiziert wird. :D
EinMensch hat geschrieben:(29 Jul 2018, 18:01)

[ ...] noch darf man andere Menschen umbringen: "...Wer ein menschliches Wesen tötet, ohne (daß es) einen Mord (begangen) oder auf der Erde Unheil gestiftet (hat), so ist es, als ob er alle Menschen getötet hätte. Und wer es am Leben erhält, so ist es, als ob er alle Menschen am Leben erhält..." (Heiliger Quran 5:32).
Wenn du den Quran kennst, solltest du auch wissen, dass dies ein Zitat aus dem Talmud [Traktat Sanhedrin], die Anweisung Allahs an uns Juden, nicht an Muslime ist - klauen gilt nicht! Die Sura alMaida handelt in weiten Teilen von Christen und Juden. :p Ich zitiere die Passage vollstaendig:

Aus diesem Grunde haben Wir den Kindern Isrāʾīls [Israel/den Juden] vorgeschrieben: Wer ein menschliches Wesen tötet, ohne (daß es) einen Mord (begangen) oder auf der Erde Unheil gestiftet (hat), so ist es, als ob er alle Menschen getötet hätte. Und wer es am Leben erhält, so ist es, als ob er alle Menschen am Leben erhält. Unsere Gesandten sind bereits mit klaren Beweisen zu ihnen gekommen. Danach aber sind viele von ihnen wahrlich maßlos auf der Erde geblieben.

Die direkt darauf folgende Ayat 33 ist besonders interessant:

Der Lohn derjenigen, die Krieg führen gegen Allah und Seinen Gesandten und sich bemühen, auf der Erde Unheil zu stiften, ist indessen (der), daß sie allesamt getötet oder gekreuzigt werden, oder daß ihnen Hände und Füße wechselseitig abgehackt werden, oder daß sie aus dem Land verbannt werden. Das ist für sie eine Schande im Diesseits, und im Jenseits gibt es für sie gewaltige Strafe,

Das liest sich schwer nach abartiger TodesStrafe im Diesseits - shalom/salam! :|
Zuletzt geändert von Bleibtreu am So 29. Jul 2018, 18:26, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von Skeptiker »

EinMensch hat geschrieben:(29 Jul 2018, 17:23)
...

Abschließend heißt, dass das bei Apostasie die Todesstrafe verboten ist und auch so bleibt.

...
Hallo EinMensch,

danke, ausührliche Darstellung. Aber ich muss auf den Punkt zurückkommen. Du schreibst dass bei Apostasie die Todesstrafe verboten ist. Warum wird sie dann angewendet? Vielleicht weil es lt. der von Bleibtreu zitierten Fatwa einfach NICHT SO IST?

Mir drängt sich der Eindruck auf, von Muslimen immer tolle Geschichten über deren Religion erzählt zu bekommen, die aber, wie bei 1001er Nacht, eher Geschichten sind, aber mit der realen Ausübung des Glaubens nichts mehr zu tun haben.

Nach den Darstellungen von Muslimen müsste der Orient ein friedfertiges Biotop der Menschenfreundlichkeit sein. Ist er aber leider nicht!
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von EinMensch »

Hallo allerseits,
Skeptiker hat geschrieben:(29 Jul 2018, 18:10)
Wenn dann lt. der von Bleibtreu zitierten Fatwa die Gelehrten von Tötung nach islamischem Recht sprechen, dann handeln die also gegen den Koran?
Oder kennen die einfach Stellen im Koran, die du uns nun nicht nennen magst?
Ich verheimliche dir keine Verse aus dem Koran. Wie du sicherlich weißt, gibt es im Islam unterschiedliche Rechtsschulen. Wenn ein Gelehrter eine Fatwa gibt, heißt das nicht, dass alle Muslime sich an dieser festhalten.
Keoma hat geschrieben:(29 Jul 2018, 18:15)
Sagen dir z.B. die Banu Quraiza was?
Darüber können wir gerne diskutieren, führt aber vom Thema Apostasie ab.
Fuerst_48 hat geschrieben:(29 Jul 2018, 18:16)
Den Glauben mit "Feuer&Schwert" verbreiten...ist auch ein breites Spektrum an Optionen
(Stichwort : Und willst du nicht mein Bruder sein, so schlag ich dir den Schädel ein")
Darüber können wir gerne diskutieren, führt aber vom Thema Apostasie ab.

Viele Grüße,
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von Tom Bombadil »

Bleibtreu hat geschrieben:(29 Jul 2018, 18:23)

Ich zitiere die Passage vollstaendig:
:thumbup: Tja, da ist die Koranexegese wohl deutlich in die Hose gegangen :D
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von Bleibtreu »

Tom Bombadil hat geschrieben:(29 Jul 2018, 18:59)

:thumbup: Tja, da ist die Koranexegese wohl deutlich in die Hose gegangen :D
Tja, nicht nur Muslime kennen den Quran, die Ahadith oder muslimische Gelehrte etc pp! :D

Aber es ist schon putzig, wenn sich Muslime Teile des Talmud zu eigen machen. Das koennen sie ruhig ausweiten, solange sie nicht die OriginalQuelle unterschlagen. Es schadet nicht, mehr ueber die juedische Religion & Traditionen zu lernen - so baut man eventuell vorhandene antijuedische Vorurteile ab! :thumbup:
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von Keoma »

Bleibtreu hat geschrieben:(29 Jul 2018, 19:19)

Tja, nicht nur Muslime kennen den Quran, die Ahadith oder muslimische Gelehrte etc pp! :D

Aber es ist schon putzig, wenn sich Muslime Teile des Talmud zu eigen machen. Das koennen sie ruhig ausweiten, solange sie nicht die OriginalQuelle unterschlagen. Es schadet nicht, mehr ueber die juedische Religion & Traditionen zu lernen - so baut man eventuell vorhandene antijuedische Vorurteile ab! :thumbup:
Ist ja nicht besonders neu, dass der Prophet kräftig geklaut hat.
Er hat so einiges aufgeschnappt, aber nicht alles ganz kapiert.
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von Vongole »

Tom Bombadil hat geschrieben:(29 Jul 2018, 18:59)

:thumbup: Tja, da ist die Koranexegese wohl deutlich in die Hose gegangen :D
Ich würde mich mit Bleibtreu ja auf vieles einlassen, aber garantiert nicht auf eine Religionsdiskussion. ;)
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von Polibu »

Bleibtreu hat geschrieben:(29 Jul 2018, 18:23)

So hart wuerde ich es nicht beurteilen. Es ist typisch fuer Religioese, ihre eigene Interpretationen/Denomination als die einzig Wahre und gueltige zu sehen und verzweifelt rudernd zu erklaeren, warum alle anderen falsch liegen. Da es nicht DEN richtigen oder falschen Islam gibt, was gerade von diesem PersonenKreis immer gerne hervorgehoben wird, muessen sie sich klar machen, dass eben auch die Denominationen, die ihnen nicht gefallen, genauso berechtigt sind, wie ihre eigene. Als Atheistin sind mir generell die liberalen Denominationen der Religionen sympathisch, trotzdem kann auch ich nicht den anderen, vorallem den streng konservativen Richtungen, ihre Gueltigkeit absprechen. Niemand kann das - auch wenn es fortlaufend durch alle Religionen praktiziert wird. :D



Wenn du den Quran kennst, solltest du auch wissen, dass dies ein Zitat aus dem Talmud [Traktat Sanhedrin], die Anweisung Allahs an uns Juden, nicht an Muslime ist - klauen gilt nicht! Die Sura alMaida handelt in weiten Teilen von Christen und Juden. :p Ich zitiere die Passage vollstaendig:

Aus diesem Grunde haben Wir den Kindern Isrāʾīls [Israel/den Juden] vorgeschrieben: Wer ein menschliches Wesen tötet, ohne (daß es) einen Mord (begangen) oder auf der Erde Unheil gestiftet (hat), so ist es, als ob er alle Menschen getötet hätte. Und wer es am Leben erhält, so ist es, als ob er alle Menschen am Leben erhält. Unsere Gesandten sind bereits mit klaren Beweisen zu ihnen gekommen. Danach aber sind viele von ihnen wahrlich maßlos auf der Erde geblieben.

Die direkt darauf folgende Ayat 33 ist besonders interessant:

Der Lohn derjenigen, die Krieg führen gegen Allah und Seinen Gesandten und sich bemühen, auf der Erde Unheil zu stiften, ist indessen (der), daß sie allesamt getötet oder gekreuzigt werden, oder daß ihnen Hände und Füße wechselseitig abgehackt werden, oder daß sie aus dem Land verbannt werden. Das ist für sie eine Schande im Diesseits, und im Jenseits gibt es für sie gewaltige Strafe,

Das liest sich schwer nach abartiger TodesStrafe im Diesseits - shalom/salam! :|
Allahs Anweisung an euch Juden? Wie soll man das verstehen?
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von Keoma »

Polibu hat geschrieben:(29 Jul 2018, 19:33)

Allahs Anweisung an euch Juden? Wie soll man das verstehen?
Hab ich doch schon geschrieben, Mohammed hat alles mögliche zusammengeklaut.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von Tom Bombadil »

Bleibtreu hat geschrieben:(29 Jul 2018, 19:19)

Aber es ist schon putzig, wenn sich Muslime Teile des Talmud zu eigen machen. Das koennen sie ruhig ausweiten, solange sie nicht die OriginalQuelle unterschlagen. Es schadet nicht, mehr ueber die juedische Religion & Traditionen zu lernen - so baut man eventuell vorhandene antijuedische Vorurteile ab! :thumbup:
Das ist absolut zu befürworten :thumbup:
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von Bleibtreu »

Polibu hat geschrieben:(29 Jul 2018, 19:33)

Allahs Anweisung an euch Juden? Wie soll man das verstehen?
Bitte lies Beitraege & Diskussionen vollstaendig im Kontext, dann erspart du mir und dir unnoetige ZeitVerschwendung mit solch dusseligen Fragen! :)

Weil EinMensch nur einen Teil der Ayat 32 aus Sura 5 aus dem Quran zitiert hat, die ich zur Korrektur vollstaendig einstellte

Aus diesem Grunde haben Wir [Allah/G'tt] den Kindern Isrāʾīls [Israel/den Juden] vorgeschrieben: Wer ein menschliches Wesen tötet, ohne (daß es) einen Mord (begangen) oder auf der Erde Unheil gestiftet (hat), so ist es, als ob er alle Menschen getötet hätte. Und wer es am Leben erhält, so ist es, als ob er alle Menschen am Leben erhält. Unsere Gesandten sind bereits mit klaren Beweisen zu ihnen gekommen. Danach aber sind viele von ihnen wahrlich maßlos auf der Erde geblieben.

Uebrigens ist Allah auch lediglich das arabische Wort fuer G'tt. Auch christliche Araber sagen Allah zu ihrem christlichen Herrn, obwohl sie keine Muslime sind. :p
Hast du jetzt den Kontext kapiert? - Gut!

Edit - TippFehler nachtraeglich korrigiert
Zuletzt geändert von Bleibtreu am So 29. Jul 2018, 22:00, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von Polibu »

Bleibtreu hat geschrieben:(29 Jul 2018, 19:43)

Bitte lies Beitraege & Diskussionen vollstaendig im Kontext, dann erspart du mir und dir unnoetige ZeitVerschwendung mit solch dusseligen Fragen! :)

Weil EinMensch nur einen Teil der Ayat 32 aus Sura 5 aus dem Quran zitiert hat, die ich zur Korrektur vollstaendig einstellte

Aus diesem Grunde haben Wir [Allah/G'tt] den Kindern Isrāʾīls [Israel/den Juden] vorgeschrieben: Wer ein menschliches Wesen tötet, ohne (daß es) einen Mord (begangen) oder auf der Erde Unheil gestiftet (hat), so ist es, als ob er alle Menschen getötet hätte. Und wer es am Leben erhält, so ist es, als ob er alle Menschen am Leben erhält. Unsere Gesandten sind bereits mit klaren Beweisen zu ihnen gekommen. Danach aber sind viele von ihnen wahrlich maßlos auf der Erde geblieben.

Uebrigens ist Allah auch lediglich das arabische Wort fuer G'tt. Auch christliche Araber sagen Allah zu ihrem christlichen Herrn, obwohl sie keine Muslime sind. :p
Hast du jetzt den Kontext kapiert? - Gut!

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Bleibtreu
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von Bleibtreu »

Polibu hat geschrieben:(29 Jul 2018, 19:46)

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Dann troll woanders! :p
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von Polibu »

Bleibtreu hat geschrieben:(29 Jul 2018, 19:48)

Dann troll woanders! :p
Ich habe dir eine ganz normale Frage gestellt. Kein Grund ausfallend zu werden.
Skeptiker

Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von Skeptiker »

EinMensch hat geschrieben:(29 Jul 2018, 18:55)
...
Ich verheimliche dir keine Verse aus dem Koran. Wie du sicherlich weißt, gibt es im Islam unterschiedliche Rechtsschulen. Wenn ein Gelehrter eine Fatwa gibt, heißt das nicht, dass alle Muslime sich an dieser festhalten.
...
Wenn in einer Fatwa die Tötung wegen Abfall vom Glauben als islamisch beschlossen wird, dann gibt es zumindest eine Rechtsschule des Islam, die das billigt.

Mir fällt auf, dass immer dann, wenn es darum geht Aussenstehenden ein möglichst friedfertiges Gesicht des Islam zu vermitteln, man sich die Auslegung gemässigter Rechtsschulen herausgreift und diese als DEN ISLAM verkauft. Konservative Rechtsschulen werden gerne unterschlagen, die sind nur EINE STRÖMUNG.
Wenn dann aber der Islam in Form der konservativen Rechtsschulen angegriffen wird, dann ist es immer nur eine andere Rechtsschule und die kann nicht für den Islam in Gänze stehen. Jede gelebte Praxis des Islam, ist ihm dann nicht mehr zurechenbar.

Für mich ist der Islam die Summe aller Auslegungen und Praktiken des Islam. Wenn man also behaupten will Tötung von Abtrünnigen wäre unislamisch, dann hat man eben vorher dafür zu sorgen, dass KEINE RECHTSSCHULE das so auslegt oder durch explizite Aussagen in der Schrift so ausgeschlossen wird.

Nebenbei sind die konservativen Rechtsschulen im Islam keine extremistische Minderheit.
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von X3Q »

EinMensch hat geschrieben:(29 Jul 2018, 18:01)

Hallo X3Q,



Warum wollen Sie das wissen? Sie glauben doch nicht an den Koran, oder? Aber nun gut:

Jeder darf glauben, was er will: „Wer nun will, der soll glauben, und wer will, der soll ungläubig sein.“ (Heiliger Quran 18:29)
Man darf den freien Willen anderer Menschen nicht unterdrücken (vgl. Heiliger Quran 2:279), noch darf man andere Menschen umbringen: "...Wer ein menschliches Wesen tötet, ohne (daß es) einen Mord (begangen) oder auf der Erde Unheil gestiftet (hat), so ist es, als ob er alle Menschen getötet hätte. Und wer es am Leben erhält, so ist es, als ob er alle Menschen am Leben erhält..." (Heiliger Quran 5:32).

Viele Grüße,
EinMensch
Welche Rolle spielt es, ob ich an den Koran oder an das Maggie Kochbuch glaube? Richtig. Es spielt keine Rolle. Ich wollte von dir einfach nur wissen, wo oder ob im Koran steht, daß die Todesstrafe bei Apostasie verboten ist. Es ist eine ganz einfache Frage. Allem Anschein nach bist du bist nicht in der Lage diese einfache Frage zu beantworten. Wenn dazu nichts im Koran steht, dann schreibe es einfach; aber hör einfach auf mit deinem Suren-Bingo?

--X
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von Misterfritz »

Es ist auch, denke ich, nicht unbedingt wichtig, ob es dazu eine belegbare Koranstelle gibt o.ä.
Ein Ägypter, recht gebildet und hatte schon in Europa gearbeitet, sagte mir, wenn sein Sohn vom Glauben abfallen würde, müsste er ihn töten, auch wenn er schwul wäre oder eine Nichtmuslima (besonders eine Jüdin) heiraten wollte, müsste er ihn töten. Der Sohn war zu dem Zeitpunkt knapp 3 Jahre alt.
Da ist er sicherlich nicht von alleine drauf gekommen.
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von Skeptiker »

Misterfritz hat geschrieben:(29 Jul 2018, 21:10)
Es ist auch, denke ich, nicht unbedingt wichtig, ob es dazu eine belegbare Koranstelle gibt o.ä.
Ein Ägypter, recht gebildet und hatte schon in Europa gearbeitet, sagte mir, wenn sein Sohn vom Glauben abfallen würde, müsste er ihn töten, auch wenn er schwul wäre oder eine Nichtmuslima (besonders eine Jüdin) heiraten wollte, müsste er ihn töten. Der Sohn war zu dem Zeitpunkt knapp 3 Jahre alt.
Da ist er sicherlich nicht von alleine drauf gekommen.
Aber wir haben ja gelernt, dass der Islam nicht dahinter stecken kann, nur vielleicht einer seiner vielen Avatare (Rechtsschulen und Glaubenspraktiken).
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Ammianus
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von Ammianus »

Misterfritz hat geschrieben:(29 Jul 2018, 21:10)

Es ist auch, denke ich, nicht unbedingt wichtig, ob es dazu eine belegbare Koranstelle gibt o.ä.
Ein Ägypter, recht gebildet und hatte schon in Europa gearbeitet, sagte mir, wenn sein Sohn vom Glauben abfallen würde, müsste er ihn töten, auch wenn er schwul wäre oder eine Nichtmuslima (besonders eine Jüdin) heiraten wollte, müsste er ihn töten. Der Sohn war zu dem Zeitpunkt knapp 3 Jahre alt.
Da ist er sicherlich nicht von alleine drauf gekommen.
Allerdings ist es wohl mehr oder weniger Konsens unter den Gelehrten, dass ein Moslem eine Christin oder Jüdin heiraten darf. Wobei die Kinder dann natürlich automatisch Moslems sind. Der Gatte darf die Ehefrau auch nicht an der Ausübung ihre Glaubens hindern.
Eine Muslima jedoch darf nur einen Moslem heiraten. Eine Ehe mit einem Nichtmoslem ist ungültig und Zina. Hier sei auch an einen Fall der jüngeren Geschichte in Ägyptens erinnert, bei der ein Ehepaar ins Exil getrieben wurde:

https://de.wikipedia.org/wiki/Nasr_Hamid_Abu_Zaid
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von Misterfritz »

Ammianus hat geschrieben:(29 Jul 2018, 22:02)

Allerdings ist es wohl mehr oder weniger Konsens unter den Gelehrten, dass ein Moslem eine Christin oder Jüdin heiraten darf. Wobei die Kinder dann natürlich automatisch Moslems sind.
Ich wollte eigentlich nur darauf hinweisen, dass, völlig unabhängig davon, was die Gelehrten sagen, diese Ansichten recht tief verwurzelt sind. Und irgendwo her müssen sie ja kommen.
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von Alpha Centauri »

Leider ist ein großer Teil der Welt religös Verblendet , in muslimischen Länden ist Atheismus verboten sonst droht Folter oder Tod , ein US Präsident der sich offen zum Atheismus bekennt undenkbar um mal nur zwei Beispiele zu bringen
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von Ammianus »

Misterfritz hat geschrieben:(29 Jul 2018, 22:09)

Ich wollte eigentlich nur darauf hinweisen, dass, völlig unabhängig davon, was die Gelehrten sagen, diese Ansichten recht tief verwurzelt sind. Und irgendwo her müssen sie ja kommen.
Wie schon der Wiki-Artikel richtig feststellt, findet sich im Koran selbst keine passende Begründung für die Tötung von Apostaten. Die leitet man aus angeblichen Handlungen und Aussagen Mohammeds ab, wie sie sich in den Hadithsammlungen finden. Und dies dürfen nur die sogenannten Gelehrten. Sieht man sich aber an, dass die Sache mehr oder weniger fast in der gesamten islamischen Welt so gesehen wird, dann ist dies keine Einzelmeinung verirrter Theologen sondern allgemeiner Konsens. Das es nicht mehr oder wenig praktiziert wird dürfte mit dem Verhältnis zum Rest der Welt zusammenhängen. Der Wiki-Artikel versucht z.B. auch das Verhalten islamischer Verbände in Deutschland zu erklären. Diese sprechen sich ja für Religionsfreiheit inklusive der Möglichkeit des Wechsels aus. Allerdings können sie sich hinter der islamischen Regel zurückziehen, dass die Gesetze des Gastlandes einzuhalten sind so lange sie keinen schwerwiegenden Eingriff in die Glaubenspraxis darstellen.
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von Bleibtreu »

Ammianus hat geschrieben:(29 Jul 2018, 22:21)

Wie schon der Wiki-Artikel richtig feststellt, findet sich im Koran selbst keine passende Begründung für die Tötung von Apostaten. Die leitet man aus angeblichen Handlungen und Aussagen Mohammeds ab, wie sie sich in den Hadithsammlungen finden. Und dies dürfen nur die sogenannten Gelehrten. Sieht man sich aber an, dass die Sache mehr oder weniger fast in der gesamten islamischen Welt so gesehen wird, dann ist dies keine Einzelmeinung verirrter Theologen sondern allgemeiner Konsens.[...]
Es findet sich keine direkte Anweisung zur Toetung im Quran - ansonsten: Vollkommen richtig, genau das hatte ich vorhin Skeptiker zu erlaeutern versucht: http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 2#p4262872
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von Skeptiker »

Bleibtreu hat geschrieben:(29 Jul 2018, 22:26)
Es findet sich keine direkte Anweisung - ansonsten: Vollkommen richtig, genau das hatte ich Vorhin Skeptiker zu erlaeutern versucht: http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 2#p4262872
Ja, danke dafür. Ich hatte das auch durchaus so verstanden.

Wenn ich in meinen Antworten EinMensch und keinproblem gegenüber das vielleicht nicht ganz 100%ig korrekt wiedergebe, dann liegt das vielleicht auch daran, dass ich das ganze Thema nicht emotionsfrei sehe. Ich halte diese Vorgehensweise der Muslime tatsächlich für Täuschungsmanöver. Hier wird die Arglosigkeit von Menschen ausgenutzt, deren religiöses Verständnis soweit säkularisiert ist, dass sie gar keine Vorstellung mehr davon haben was starker theokratischer Gottesglaube bedeutet, so wie er in den meisten muslimischen Gesellschaften heute noch gelebt wird (von der fehlenden philosophischen Trennung zwischen Kirche und Staat garnicht erst zu reden).

Für die allermeisten Menschen hier ist Religion ein Synonym für eine Sozialgemeinschaft mit positiven Grundwerten. Daher braucht man nur betonen "Religion" zu sein, dann kommt einem nicht nur gesetzlicher, sondern auch gesellschaftlicher Schutz zu. In meinen Augen wird da Vertrauen ausgenutzt. Meine Befürchtung ist ein Wiedererstarken religiöser Kräfte, wodurch viele Errungenschaften in Gesellschaft gefährdet sind.
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von Bleibtreu »

Skeptiker hat geschrieben:(29 Jul 2018, 22:50)

Ja, danke dafür. Ich hatte das auch durchaus so verstanden.

Wenn ich in meinen Antworten EinMensch und keinproblem gegenüber das vielleicht nicht ganz 100%ig korrekt wiedergebe, dann liegt das vielleicht auch daran, dass ich das ganze Thema nicht emotionsfrei sehe. Ich halte diese Vorgehensweise der Muslime tatsächlich für Täuschungsmanöver. Hier wird die Arglosigkeit von Menschen ausgenutzt, deren religiöses Verständnis soweit säkularisiert ist, dass sie gar keine Vorstellung mehr davon haben was starker theokratischer Gottesglaube bedeutet, so wie er in den meisten muslimischen Gesellschaften heute noch gelebt wird (von der fehlenden philosophischen Trennung zwischen Kirche und Staat garnicht erst zu reden).

Für die allermeisten Menschen hier ist Religion ein Synonym für eine Sozialgemeinschaft mit positiven Grundwerten. Daher braucht man nur betonen "Religion" zu sein, dann kommt einem nicht nur gesetzlicher, sondern auch gesellschaftlicher Schutz zu. In meinen Augen wird da Vertrauen ausgenutzt. Meine Befürchtung ist ein Wiedererstarken religiöser Kräfte, wodurch viele Errungenschaften in Gesellschaft gefährdet sind.
Ich kann gut nachvollziehen, dass es fuer Unbedarfte sehr schwierig ist bei diesen ganzen Manoevern durch zu blicken und dann noch ruhig zu bleiben. Das "will der mich verarschen?" Gefuehl ist auch mir nicht unbekannt. Auch ich habe ueber manch fanatische Kaputtnixe [das beziehe ich jetzt nicht explizit auf die 2 Genannten] privat schon derart geflucht, dass selbst ein Soeldner rot vor Scham wird. :D

Diese Vorgehensweise, wie du es nennst, ist generell typisch unter Religioesen, nicht nur bei Muslimen. Es ist typisch fuer Religioese, ihre eigene Interpretationen/Denomination als die einzig Wahre und gueltige zu sehen und verzweifelt rudernd zu erklaeren, warum alle anderen falsch liegen.

Dazu kommt natuerlich, ihre Religion per se als gut hinzustellen/in Schutz zu nehmen. "Ich wuerde doch nie an ScheissDreck glauben, also kann mein Glaube nichts Schlechtes haben" Wenn christliche Milizen oder Fundamentalisten durch drehen, wirst du auch von Christen hoeren, dass diese Menschen keine wahren Christen seien. Das ist derselbe Mechanismus wie bei Muslimen: "das ist nicht der wahre Islam - das sind keine echten Muslime". Einen reifen Glaeubigen erkennst du daran, dass er reflektiert + problemlos eingestehen kann, dass innerhalb seiner Religion/Konfession/Denomination dies und das schief laeuft. Und, das er sich nicht an Dogmen klammert, sondern seinen Verstand benutzt. Archaische, Menschen verachtende LebensModelle haben in einer aufgeklaerten Welt nichts verloren - denen muss kompromisslos die Tuer gewiesen werden.

Das Wiedererstarken religioeser Kraefte, vorrangig fundamentalistisch/konservativer, ist schon seit Jahren im Gange. Erschreckend. :dead: Das einzige Mittel dagegen ist das von dir Erwaehnte: Eine strikte Trennung von Staat und Kirche/Religion. Und sobald religioese Meschuggene sich zuviel herausnehmen wollen, muss es umgehend was auf die Muetze geben. Wenn hier keine knallhart durchgezogene Linie vertreten wird, wird man zusehends mehr an saekularem Boden verlieren.
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von keinproblem »

Bleibtreu hat geschrieben:(29 Jul 2018, 18:23)

Wenn du den Quran kennst, solltest du auch wissen, dass dies ein Zitat aus dem Talmud [Traktat Sanhedrin], die Anweisung Allahs an uns Juden, nicht an Muslime ist - klauen gilt nicht! Die Sura alMaida handelt in weiten Teilen von Christen und Juden. :p Ich zitiere die Passage vollstaendig:

Aus diesem Grunde haben Wir den Kindern Isrāʾīls [Israel/den Juden] vorgeschrieben: Wer ein menschliches Wesen tötet, ohne (daß es) einen Mord (begangen) oder auf der Erde Unheil gestiftet (hat), so ist es, als ob er alle Menschen getötet hätte. Und wer es am Leben erhält, so ist es, als ob er alle Menschen am Leben erhält. Unsere Gesandten sind bereits mit klaren Beweisen zu ihnen gekommen. Danach aber sind viele von ihnen wahrlich maßlos auf der Erde geblieben.

Die direkt darauf folgende Ayat 33 ist besonders interessant:

Der Lohn derjenigen, die Krieg führen gegen Allah und Seinen Gesandten und sich bemühen, auf der Erde Unheil zu stiften, ist indessen (der), daß sie allesamt getötet oder gekreuzigt werden, oder daß ihnen Hände und Füße wechselseitig abgehackt werden, oder daß sie aus dem Land verbannt werden. Das ist für sie eine Schande im Diesseits, und im Jenseits gibt es für sie gewaltige Strafe,
Die Passage ist nicht vollständig, du hast aber Recht, dass es den Rahmen sprengen würde alles hier einzufügen (auch wenn man die 33te Ayat, die noch Teil des Satzes ist den du eingefügt hast meiner Meinung nach hätte nicht weglassen müssen).
Die Ayat vorher behandelte noch die Ermordung Abels durch seinen Bruder Kain.

"Aus diesem Grunde (weil Kain mordete) haben Wir den Kindern Isrāʾīls vorgeschrieben: Wer ein menschliches Wesen tötet, ohne (daß es) einen Mord (begangen) oder auf der Erde Unheil gestiftet (hat), so ist es, als ob er alle Menschen getötet hätte. Und wer es am Leben erhält, so ist es, als ob er alle Menschen am Leben erhält. Unsere Gesandten sind bereits mit klaren Beweisen zu ihnen gekommen. Danach aber sind viele von ihnen wahrlich maßlos auf der Erde geblieben."
[5:32]


"Der Lohn derjenigen, die Krieg führen gegen Allah und Seinen Gesandten und sich bemühen, auf der Erde Unheil zu stiften, ist indessen (der), daß sie allesamt getötet oder gekreuzigt werden, oder daß ihnen Hände und Füße wechselseitig abgehackt werden, oder daß sie aus dem Land verbannt werden. Das ist für sie eine Schande im Diesseits, und im Jenseits gibt es für sie gewaltige Strafe,
[5:33]

– außer denjenigen, die bereuen, bevor ihr Macht über sie habt. So wisset, daß Allah Allvergebend und Barmherzig ist."
[5:34]




Kain ist der erste Mörder der Menschheitsgeschichte und in 5:32 steht nun geschrieben, dass aus diesem Anlass dem Volk der Israeliten offenbart wurde, dass der Mord an einer Person gleich dem Mord an jeder Person ist. Kain war nicht vom Volke der Israeliten, warum also sollte der Kains Mord etwas mit einer ethnisch anderen Gruppe zutun haben? Ein möglicher Ansatz wäre u.a., dass die Volkszugehörigkeit oder Hautfarbe nichts damit zu tun hat, wie viel ein Menschenleben wiegt.
Außer der Anmerkung, dass es den Israeliten auch verkündet wurde, habe ich jetzt nicht verstanden warum du daraus schlussfolgerst, es sei nur für diese bindend. Dein Studium für vergleichende Religionswissenschaft war entweder bloß befriedigend, oder aber du hast deinen Beitrag bewusst so formuliert, dass man als Leser indirekt schlussfolgert, die Muslime sind von diesem Gesetz nicht betroffen. Ich gehe ehrlich gesagt eher von ersterem aus.
Da du sicherlich gelernt hast, dass Gott in der islamischen Theologie nicht drei oder mehr Religionen sondern stehts eine einzige, die monotheistische Gottergebenheit herabgesandt hat, ist dir bestimmt klar, dass wir das Volk von Moses nicht als andere Glaubensgemeinschaft betrachten, sondern als unsere Geschwister im Glauben, die uns voraus gingen. Eventuell hast du während deines Studiums erfahren, dass Allah selbst in Sure Al-Baqara sagt, dass er jede Ayat die er aufhebt oder in Vergessenheit geraten lässt durch eine gleichwertige oder bessere ersetzt.

Diese islamophobe Argumentation (ohne die Unterstellung du hättest sie bewusst benutzt) wird von Gegnern oft genutzt und propagiert, um nicht nur das Bild des Islam der einen Mord mit dem Mord an jedem gleichsetzt ungerechtfertigt unter den Teppich zu kehren, sondern außerdem auch (und das ist das perfide dabei) um das Bild einer heuchlerischen Spitzfindigkeit und Bereitschaft zum Lügen und Betrügen für diese Religion zu malen ("Taqqiya").

(Die Blase rund um die Taqqiya die oft als letztes Mittel der Diskussion zur Mundtotmachung genutzt wird erinnert stark an das antijudaistische Werk Martin Luthers „Von den Juden und ihren Lügen“, ist und ist wohl mindestens genauso antisemitisch.
Dass die Moderation das duldet ist per se nicht schlimm, immerhin ist das Phänomen erst vor (relativ) kurzer Zeit wieder am aufflammen und der Durchschnittsbürger hat nun nicht mal eben die Muße ohne Anlass in islamischer Literatur zu wälzen. Ich bin diese Woche wohl sehr beschäftigt und eventuell kann das jemand anderes für mich einen Thread erstellen in dem der Moderation/Vorstand die exakte Analyse des Begriffs Taqiya aufgearbeitet präsentiert werden und man auf die Verunglimpfung hinter der Anschuldigung (alle Muslime lügen) bzw. den Parallelen zum europäischen Judenhass aufzeigt.)

Das liest sich schwer nach abartiger TodesStrafe im Diesseits - shalom/salam! :|
In den zwei anderen Suren (33, 34) wird salopp gesagt, dass man Leute die gegen einen angreifen töten soll (ausgenommen die Person ergibt sich).
Pazifismus mag zwar eine gute Sache sein aber ich fände es übertrieben sie jedem als moralische Pflicht auferlegen und dem Einzelne das Recht auf Notwehr nehmen zu wollen.
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von Bleibtreu »

keinproblem hat geschrieben:(30 Jul 2018, 19:34)

Die Passage ist nicht vollständig,
Rekapitulieren wir die Fakten:
EinMensch hat die Ayat 32 aus Sura alMaida unvollstaendig zitiert und damit eine bewusste Taeuschung vorgenommen, weil er mit dem SurenBingo belegen wollte, wie toll der Quran/Islam ist - das ist nach hinten losgegangen:
EinMensch hat geschrieben:(29 Jul 2018, 18:01)
[...] noch darf man andere Menschen umbringen: "...Wer ein menschliches Wesen tötet, ohne (daß es) einen Mord (begangen) oder auf der Erde Unheil gestiftet (hat), so ist es, als ob er alle Menschen getötet hätte. Und wer es am Leben erhält, so ist es, als ob er alle Menschen am Leben erhält..." (Heiliger Quran 5:32).
Ich habe den Juser dann mit Quelle unterlegt korrigiert, um die Taeuschung aufzudecken. Die blau von mir hervorgehobenen Passagen sind die von ihm Unterschlagenen:
Bleibtreu hat geschrieben:(29 Jul 2018, 18:23)
Wenn du den Quran kennst, solltest du auch wissen, dass dies ein Zitat aus dem Talmud [Traktat Sanhedrin], die Anweisung Allahs an uns Juden, nicht an Muslime ist - klauen gilt nicht! Die Sura alMaida handelt in weiten Teilen von Christen und Juden. :p Ich zitiere die Passage vollstaendig:

Aus diesem Grunde haben Wir den Kindern Isrāʾīls [Israel/den Juden] vorgeschrieben: Wer ein menschliches Wesen tötet, ohne (daß es) einen Mord (begangen) oder auf der Erde Unheil gestiftet (hat), so ist es, als ob er alle Menschen getötet hätte. Und wer es am Leben erhält, so ist es, als ob er alle Menschen am Leben erhält. Unsere Gesandten sind bereits mit klaren Beweisen zu ihnen gekommen. Danach aber sind viele von ihnen wahrlich maßlos auf der Erde geblieben.
Die Anweisung ging also an uns Juden, nicht an euch Muslime. Auch der Quran macht, wie in der vollstaendigen Ayat zu lesen ist, daraus keinen Hehl. :D

Und der restliche Teil der Ayat, ebenfalls nicht von EinMensch mitzitiert und von mir blau hervorgehoben, geht schwer in Richtung antijuedisch. DIE boesen Juden, von denen Viele nicht auf ihn hoeren wollten + es danach wahrlich masslos auf der Erde getrieben haben! Da braucht sich niemand ueber antijuedische Anfeindungen wundern, wenn solche Vorlagen im Quran, fuer Muslime dem heiligen Wort G'ttes, stehen. :|

Es stoert mich nicht, wenn der eine oder andere Muslim diese Anweisung aus dem Talmud fuer sich uebernehmen will; schliesslich kann mit dem noetigen MutWillen alles in Texte interpretiert werden - Nur Tricksereien, die sollte man tunlichst bei mir unterlassen - denn das geht 100% schief! ;)
keinproblem hat geschrieben:(30 Jul 2018, 19:34)In den zwei anderen Suren (33, 34) wird salopp gesagt, dass man Leute die gegen einen angreifen töten soll (ausgenommen die Person ergibt sich). Pazifismus mag zwar eine gute Sache sein aber ich fände es übertrieben sie jedem als moralische Pflicht auferlegen und dem Einzelne das Recht auf Notwehr nehmen zu wollen.
Bitte exakter arbeiten - das ist eine weitere unvollstaendige Aussage, Ayat 33 + 34 lauten:

Der Lohn derjenigen, die Krieg führen gegen Allah und Seinen Gesandten und sich bemühen, auf der Erde Unheil zu stiften, ist indessen (der), daß sie allesamt getötet oder gekreuzigt werden, oder daß ihnen Hände und Füße wechselseitig abgehackt werden, oder daß sie aus dem Land verbannt werden. Das ist für sie eine Schande im Diesseits, und im Jenseits gibt es für sie gewaltige Strafe,

– außer denjenigen, die bereuen, bevor ihr Macht über sie habt. So wisset, daß Allah Allvergebend und Barmherzig ist.[/u]


... und sich bemuehen auf der Erde Unheil zu stiften ist ein aeusserst dehnbarer Begriff. Du kannst so gut wie jeden als UnheilStifter diffamieren, wenn es dir gelegen kommt und dann kreuzigen, die Hande und Fuesse wechselseitig abhacken etc. Genau an diesen kranken Dreck hat sich auch die terroristische DAESH gehalten. Und ja, in der westlichen Welt sind die TodesStrafe, zumal derart barbarisch praktiziert, ein no-go. Ausgenommen, die Personen ergeben sich ist so auch nicht korrekt - die bereuen, BEVOR ihr Macht ueber sie habt muss ich wohl nicht weiter erklaeren, n'est-ce pas?

Dein islamophobes UnterstellungsGeschwurbel + deine sonstigen AblenkungsManoever ignoriere ich. Ich argumentiere naemlich mit belegten Fakten! :)

Edits - TippFehler korrigiert
Zuletzt geändert von Bleibtreu am Mo 30. Jul 2018, 22:30, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von Tom Bombadil »

keinproblem hat geschrieben:(30 Jul 2018, 19:34)

Kain ist der erste Mörder der Menschheitsgeschichte...
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von Antonius »

Bleibtreu hat geschrieben:(30 Jul 2018, 22:02)
Rekapitulieren wir die Fakten:
EinMensch hat die Ayat 32 aus Sura alMaida unvollstaendig zitiert und damit eine bewusste Taeuschung vorgenommen, weil er mit dem SurenBingo belegen wollte, wie toll der Quran/Islam ist - das ist nach hinten losgegangen:

Ich habe den Juser dann mit Quelle unterlegt korrigiert, um die Taeuschung aufzudecken. Die blau von mir hervorgehobenen Passagen sind die von ihm Unterschlagenen:
Die Anweisung ging also an uns Juden, nicht an euch Muslime. Auch der Quran macht, wie in der vollstaendigen Ayat zu lesen ist, daraus keinen Hehl. :D

Und der restliche Teil der Ayat, ebenfalls nicht von EinMensch mitzitiert und von mir blau hervorgehoben, geht schwer in Richtung antijuedisch. DIE boesen Juden, von denen Viele nicht auf ihn hoeren wollten + es danach wahrlich masslos auf der Erde getrieben haben! Da braucht sich niemand ueber antijuedische Anfeindungen wundern, wenn solche Vorlagen im Quran, fuer Muslime dem heiligen Wort G'ttes, stehen. :|

Es stoert mich nicht, wenn der eine oder andere Muslim diese Anweisung aus dem Talmud fuer sich uebernehmen will; schliesslich kann mit dem noetigen MutWillen alles in Texte interpretiert werden - Nur Tricksereien, die sollte man tunlichst bei mir unterlassen - denn das geht 100% schief! ;)

Bitte exakter arbeiten - das ist eine weitere unvollstaendige Aussage, Ayat 33 + 34 lauten:

Der Lohn derjenigen, die Krieg führen gegen Allah und Seinen Gesandten und sich bemühen, auf der Erde Unheil zu stiften, ist indessen (der), daß sie allesamt getötet oder gekreuzigt werden, oder daß ihnen Hände und Füße wechselseitig abgehackt werden, oder daß sie aus dem Land verbannt werden. Das ist für sie eine Schande im Diesseits, und im Jenseits gibt es für sie gewaltige Strafe,

– außer denjenigen, die bereuen, bevor ihr Macht über sie habt. So wisset, daß Allah Allvergebend und Barmherzig ist.[/u]


... und sich bemuehen auf der Erde Unheil zu stiften ist ein aeusserst dehnbarer Begriff. Du kannst so gut wie jeden als UnheilStifter diffamieren, wenn es dir gelegen kommt und dann kreuzigen, die Hande und Fuesse wechselseitig abhacken etc. Genau an diesen kranken Dreck hat sich auch die terroristische DAESH gehalten. Und ja, in der westlichen Welt sind die TodesStrafe, zumal derart barbarisch praktiziert, ein no-go. Ausgenommen, die Personen ergeben sich ist so auch nicht korrekt - die bereuen, BEVOR ihr Macht ueber sie habt muss ich wohl nicht weiter erklaeren, n'est-ce pas?

Dein islamophobes UnterstellungsGeschwurbel + deine sonstigen AblenkungsManoever ignoriere ich. Ich argumentiere naemlich mit belegten Fakten! :)
Edits - TippFehler korrigiert
Danke, Bleibtreu, daß Du die Verse 5:32, 33, 34 nochmals in aller Genauigkeit analysiert hast.
Ich stimme Deinen Schlußfolgerungen vollständig zu.

(Gerade diese Verse werden - leider Gottes - immer wieder zu ungenauen Aussagen bzw. zu Täuschungen mißbraucht.)
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
Immanuel Kant (1724-1804)
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BlueMonday
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von BlueMonday »

Das ist wohl das Wesen von Monotheismen (ein schmerzhafter Plural :), dass sie einen ruppigen Kern haben, der ausschließen, dominieren, erobern und vernichten will und das eine über das andere heben. Liberalismus muss man sich erst mal leisten können, selbst als Herr Gott.

Ein unduldsamer Gott, der da zu seinen Kindern spricht:

2 Wenn in deiner Mitte, in einem deiner Tore, die der HERR, dein Gott, dir gibt, jemand gefunden wird - ein Mann oder eine Frau -, der das tut, was böse ist in den Augen des HERRN, deines Gottes, indem er seinen Bund übertritt,
3 so dass er geht und anderen Göttern dient und sich vor ihnen niederwirft, und zwar vor der Sonne oder vor dem Mond oder vor dem ganzen Heer des Himmels, was ich nicht befohlen habe,
4 und es wird dir berichtet und du hörst es, dann sollst du es genau untersuchen; und siehe, wenn es sich herausstellt, es ist Wahrheit, die Sache steht fest, dieser Gräuel ist in Israel verübt worden,
5 dann sollst du diesen Mann oder diese Frau, die diese böse Sache getan haben, zu deinen Toren hinausführen, den Mann oder die Frau, und sollst sie steinigen, dass sie sterben.
6 Auf die Aussage zweier Zeugen oder dreier Zeugen hin soll getötet werden, wer sterben soll. Er darf nicht auf die Aussage eines einzelnen Zeugen hin getötet werden.
7 Die Hand der Zeugen soll zuerst gegen ihn sein, ihn zu töten, und danach die Hand des ganzen Volkes. Und du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen.

5.Mose 17,2-7

Na immerhin geht's erst mit dem zweiten Zeugen zur Steinigung.
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Bleibtreu
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von Bleibtreu »

Nicht Goetter, sondern Menschen interpretieren die von Menschen nieder geschriebenen Schriften - Glaeubige sind deswegen gut beraten, diese nicht wortwoertlich umzusetzen und an die Gegenwart anzupassen! :)
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
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BingoBurner
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von BingoBurner »

Liegestuhl hat geschrieben:(21 Jan 2016, 09:34)

Nur nach ihrem eigenen Selbstverständnis. Die rkK sieht bei Apostasie die Exkommunikation vor. Das dürfte einen Ungläubigen nicht weiter stören. Für die rkK gilt aber "extra ecclesiam nulla salus"; also: ab in die Hölle. Das erinnert natürlich an Helge Schneider: "Wenn ich dich nicht halten kann, bleib ich nicht bei dir".
Adolf Hitler wurde bis heute nicht Exkommuniziert. Cool oder ?


Auch die Ratten-linen sollten Erwähung finden...

https://de.wikipedia.org/wiki/Rattenlinien

Aber denke bloß nicht das es im Judentum oder Islam besser ist. Ok, der Islam hatte bisher noch keine Dompteur-Schule....aber das kommt noch.

Dieser saudische Prinz...lockert ja auch gerade "den Islam". Das ist zwar reines Kalkül....den noch wird er noch mächtig auf Nase fallen damit.

Der Geist ist aus der Flasche.... :)

2018....Frauen fahren Auto..... :?

https://www.zeit.de/politik/ausland/201 ... hrerschein


Ihr seid so weit vorn..........LOL.
Dont take your organs to heaven !
Heaven knows we need them here !

Dinge, die Impfgegner sagen : https://www.facebook.com/impfgegnerzitate/

Sleep On The Floor https://www.youtube.com/watch?v=v4pi1LxuDHc
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BlueMonday
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von BlueMonday »

Ja, es ist ein langer und langwieriger Weg bis der monotheistische Kollektivismus durch einen pan-theistischen oder a-theistischen Individualismus zersetzt wird. Dieser Kollektivismus ist nach wie vor am Leben. Selbst hier: "Uns" hat man das gesagt, nicht "euch". Uns vs Euch. Jede nach außen getragene Symbolik setzt ab: wir sind anders als ihr. Wir nennen uns anders. Wir kleiden uns anders. Und dies, damit wir uns ja untereinander wiedererkennen und uns von euch sondern, und damit wir mit euch nicht gleich werden und wir uns mit euch verwechseln. Oh Graus! Wir glauben anders. Wir sind Gott näher als ihr. Wir sind auserwählt, nicht ihr. Unsere heiligen Texte, nicht eure. Unsere Propheten, nicht eure. Euer Erlöser, nicht unser. Unser Erlöser, den ihr nicht anerkennt usw. usf.

Dies scheint der unausrottbare Kern zu sein. Man kann ihn ignorieren, wegschauen, aber er bleibt. Wo ist die Lösung? Die ist wohl kaum in den uralten Texten, die hier seziert werden, gerade die sind von diesem kollektivstischen Geist nur so durchsetzt. Da wird eine Interpretation nichts retten, da müsste man sich schon etwas zusammenlügen und viel ignorieren.

Also wo ist die Lösung? Vielleicht in diesem Gedanken: Nicht Gott hat die Menschen gemacht. Die Menschen haben Gott gemacht. Gott ist mein Geschöpf. Ausnahmlos alle Texte und Überlieferungen sind reines Menschenwerk, und der Kult des Heiligen verhindert, dass man sie hunderte und tausende Jahre später bewusst modifizieren, verwerfen oder vergessen kann. Das Heilige ist das Unantastbare, das Ewige. Interpretieren ist ja schon der Beginn der etwas umständlichen, zaghaften Zurechtmachung, des Verwertens, Verzehrens, Auflösens. Man verwirft nicht raklikal und sofort, und zwar in dem Maße nicht, wie man Reste der Ehrfurcht in sich trägt. Das Heilige des kollektiven Kults ist der verletztliche, eifersüchtige, reizbare Kern, an dem nährt sich jede Gewaltspirale.

Warum den Abgefallenen vom Glauben töten? Weil er "uns" nichts mehr nutzt und potentiell die andere Seite stärkt. Es ist nicht die Religion, nicht der Glaube. Es ist der Kollektivismus, der sich zwischen Mensch und Gottesvorstellung drängt und aus einer persönlichen eine Sache der Gruppe und Gruppenzugehörigkeit macht. Statt 7 Mrd. persönlicher Götter soll es nur den einen geben.
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von Tom Bombadil »

BlueMonday hat geschrieben:(31 Jul 2018, 11:12)

Dieser Kollektivismus ist nach wie vor am Leben.
Könnte das nicht daran liegen, dass der Mensch ein Herdentier ist und das Kollektiv zum Überleben braucht? Das ist in atheistischen Gesellschaften imho auch nicht anders, da sucht man sich dann Ersatzreligionen wie zB. den Fußballverein, den man im Kollektiv anbeten kann.
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von Skeptiker »

Bleibtreu hat geschrieben:(31 Jul 2018, 03:00)
Nicht Goetter, sondern Menschen interpretieren die von Menschen nieder geschriebenen Schriften - Glaeubige sind deswegen gut beraten, diese nicht wortwoertlich umzusetzen und an die Gegenwart anzupassen! :)
Gläubige glauben aber nicht daran, dass diese Schriften von Menschen stammen. Mein evangelikaler Kollegen schwört darauf, dass die Schriften direkt göttlichen Ursprung haben. Ansonsten, sagt er, gäbe er mir Recht - auch ich hatte das natürlich schon angemerkt ...

Der Menschen Glaube ist hier Himmelreich. Eben dieser Kollege hat sich auch schon Gedanken darüber gemacht, wieso man das Licht vom Zentrum der Milchstraße sehen könne, wenn es doch länger unterwegs ist, als die Zeitrechnung es erlauben würde. Ergebnis: Gott muss es wohl so für uns erscheinen lassen, als wenn es so ist. Trueman Show in groß. Fakten gelten nur so lange, bis eine göttliche Schrift sie in die Grenzen weist. Wer religiös ist, dessen höchte Autorität stammt eben aus der Schrift und nicht aus der Vernunft (denn Vernunft wird dann durch die Schrift definiert - hatte neulich eine Diskussion darüber ...).
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keinproblem
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von keinproblem »

Bleibtreu hat geschrieben:(30 Jul 2018, 22:02)

Rekapitulieren wir die Fakten:
EinMensch hat die Ayat 32 aus Sura alMaida unvollstaendig zitiert und damit eine bewusste Taeuschung vorgenommen, weil er mit dem SurenBingo belegen wollte, wie toll der Quran/Islam ist - das ist nach hinten losgegangen:

Ich habe den Juser dann mit Quelle unterlegt korrigiert, um die Taeuschung aufzudecken. Die blau von mir hervorgehobenen Passagen sind die von ihm Unterschlagenen:

Die Anweisung ging also an uns Juden, nicht an euch Muslime. Auch der Quran macht, wie in der vollstaendigen Ayat zu lesen ist, daraus keinen Hehl. :D

Und der restliche Teil der Ayat, ebenfalls nicht von EinMensch mitzitiert und von mir blau hervorgehoben, geht schwer in Richtung antijuedisch. DIE boesen Juden, von denen Viele nicht auf ihn hoeren wollten + es danach wahrlich masslos auf der Erde getrieben haben! Da braucht sich niemand ueber antijuedische Anfeindungen wundern, wenn solche Vorlagen im Quran, fuer Muslime dem heiligen Wort G'ttes, stehen. :|
Keine Ahnung warum du einfach den Teil meines Beitrages weggelassen hast indem ich darlege, dass hier eben nicht exklusiv sondern inklusiv von den Israeliten und der Offenbarung die zu ihnen kam gesprochen wird (das war der Kernteil meiner Antwort). Wahrscheinlich warst du zur späten Stunde einfach schon etwas müde und unkonzentriert.
keinproblem hat geschrieben:(30 Jul 2018, 19:34)
Kain ist der erste Mörder der Menschheitsgeschichte und in 5:32 steht nun geschrieben, dass aus diesem Anlass dem Volk der Israeliten offenbart wurde, dass der Mord an einer Person gleich dem Mord an jeder Person ist. Kain war nicht vom Volke der Israeliten, warum also sollte der Kains Mord etwas mit einer ethnisch anderen Gruppe zutun haben? Ein möglicher Ansatz wäre u.a., dass die Volkszugehörigkeit oder Hautfarbe nichts damit zu tun hat, wie viel ein Menschenleben wiegt.
Außer der Anmerkung, dass es den Israeliten auch verkündet wurde, habe ich jetzt nicht verstanden warum du daraus schlussfolgerst, es sei nur für diese bindend. Dein Studium für vergleichende Religionswissenschaft war entweder bloß befriedigend, oder aber du hast deinen Beitrag bewusst so formuliert, dass man als Leser indirekt schlussfolgert, die Muslime sind von diesem Gesetz nicht betroffen. Ich gehe ehrlich gesagt eher von ersterem aus.
Da du sicherlich gelernt hast, dass Gott in der islamischen Theologie nicht drei oder mehr Religionen sondern stehts eine einzige, die monotheistische Gottergebenheit herabgesandt hat, ist dir bestimmt klar, dass wir das Volk von Moses nicht als andere Glaubensgemeinschaft betrachten, sondern als unsere Geschwister im Glauben, die uns voraus gingen. Eventuell hast du während deines Studiums erfahren, dass Allah selbst in Sure Al-Baqara sagt, dass er jede Ayat die er aufhebt oder in Vergessenheit geraten lässt durch eine gleichwertige oder bessere ersetzt.


Soll das verlinken der zwei Ayat den Eindruck erwecken, du hättest nun irgendetwas präsentiert das jemand verschleiern wollte, obwohl es exakt die selbe Übersetzung wie meine ist? :?
... und sich bemuehen auf der Erde Unheil zu stiften ist ein aeusserst dehnbarer Begriff. Du kannst so gut wie jeden als UnheilStifter diffamieren, wenn es dir gelegen kommt und dann kreuzigen, die Hande und Fuesse wechselseitig abhacken etc.
Genau an diesen kranken Dreck hat sich auch die terroristische DAESH gehalten. Und ja, in der westlichen Welt sind die TodesStrafe, zumal derart barbarisch praktiziert, ein no-go.
Oder sie haben extra eine deutsche Übersetzung gelesen um mehr Spielraum zu haben.. Schon klassische Gelehrte haben den Begriff als Plünderei, gemeinsamen bewaffneten Angriff, Vergewaltigung und Mord assoziiert - zu sagen die Khawarij würden nur Schwerverbrecher töten halte ich für humorlos und unsensibel. Dass die Führungsnation der "westlichen Welt" selbst noch in vielen Bundesstaaten die Todesstrafe kennt sollte eigentlich Allgemeinwissen sein.
Ausgenommen, die Personen ergeben sich ist so auch nicht korrekt - die bereuen, BEVOR ihr Macht ueber sie habt muss ich wohl nicht weiter erklaeren, n'est-ce pas?
Doch, ich fände es sogar lieb wenn du mir erklären würdest, wie man als Soldat im Kriegsfall nach Festnahme kapitulieren soll.

Bitte lass bei deiner nächsten Antwort an mich nicht wieder gerade die Textpassagen weg, die meine absolute Kernaussage beinhalten.



Dein islamophobes UnterstellungsGeschwurbel + deine sonstigen AblenkungsManoever ignoriere ich. Ich argumentiere naemlich mit belegten Fakten! :)
lol
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Re: Wenn das Verlassen einer Religion mit dem Tod bestraft wird ....

Beitrag von Bleibtreu »

keinproblem hat geschrieben:(31 Jul 2018, 16:16)

Keine Ahnung warum du einfach den Teil meines Beitrages weggelassen hast indem ich darlege, dass hier eben nicht exklusiv sondern inklusiv von den Israeliten und der Offenbarung die zu ihnen kam gesprochen wird (das war der Kernteil meiner Antwort). Wahrscheinlich warst du zur späten Stunde einfach schon etwas müde und unkonzentriert.
Du kannst zwar versuchen mich auf den Arm zu nehmen, aber gelingen wird dir das nicht. Es ging ueberhaupt nicht um dich, auch wenn du deinem Bruder EinMensch beigesprungen bist, als wenn von dir die Rede waere. Oder bist DU der Account EinMensch?! ER hatte die Ayat verstuemmelt und damit verfaelschend eingestellt. ER hatte damit unterschlagen, dass diese Weisung, die schon im Talmud steht, an uns Juden ging. Du solltest also IHN fragen, warum er diese TextStellen ausgelassen hat, statt mich bloede anzumachen, dass ich dies durch vollstaendiges Zitieren der Ayat offen legte. :p
Soll das verlinken der zwei Ayat den Eindruck erwecken, du hättest nun irgendetwas präsentiert das jemand verschleiern wollte, obwohl es exakt die selbe Übersetzung wie meine ist? :?
Wieso liest du fortgesetzt nicht richtig? Auch mit solchen Provokationen kannst du bei mir nichts gewinnen. EInMensch hatte den ersten wie auch den 2ten Teil der Ayat unterschlagen. Um dich geht und ging es hier nicht; auch wenn du dir die Sache zu eigen machst, als wenn von dir die Rede gewesen waere.
Oder sie haben extra eine deutsche Übersetzung gelesen um mehr Spielraum zu haben
Du solltest besser lesen. Ich habe exakt dieselbe Uebersetzung wie EinMensch verwendet, wie an den Zitaten und meinen QuellenLinks untrueglich zu erkennen ist, um hier keine Veraenderungen vorzunehmen. Beklag dich also bei ihm, warum er sich dieser Uebersetzung bediente, wie deiner Ansicht nach auch die DASHler. :p
Doch, ich fände es sogar lieb wenn du mir erklären würdest, wie man als Soldat im Kriegsfall nach Festnahme kapitulieren soll.
Lies auch hier korrekt nach, statt wieder zu fantasieren: Es ging nicht um kapitulieren, sondern um Reue. :D

Wenn du weiter solche Spiele spielen willst, wirst du dir deine Antwort selbst schreiben muessen. Fuer solche TachenspielerTricks ist mir meine Zeit zu schade. ;)

Edit - du hast im Uebrigen einen Text von mir "... und sich bemuehen auf der Erde Unheil zu stiften ist ein aeusserst dehnbarer Begriff. Du kannst so gut wie jeden als UnheilStifter diffamieren, wenn es dir gelegen kommt und dann kreuzigen, die Hande und Fuesse wechselseitig abhacken etc." nicht als meinen kenntlich gemacht. So wie es bei dir im Beitrag steht sieht es aus, als waere er von dir - bitte korrigiere das nachtraeglich
Zuletzt geändert von Bleibtreu am Di 31. Jul 2018, 19:58, insgesamt 2-mal geändert.
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