Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum?

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Demolit

Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum

Beitrag von Demolit »

JFK » Sa 26. Dez 2015, 12:05 hat geschrieben:
Wie gesagt, wir können nur Mutmaßen und Äpfel mit Birnen vergleichen, was sich die Eroberer dabei gedacht haben könnten, wissen ist aber wieder was anderes.
Nein, kann kann das nachweisen, was sie gemacht haben, weil man kann von heute aus den Verlauf dessen betrachten, was angedacht, was durchgeführt wurde und was das Ergebnis war. Nennt man historisches Forschen...

echt ;)
Zuletzt geändert von Demolit am Sa 26. Dez 2015, 12:18, insgesamt 1-mal geändert.
JFK
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum

Beitrag von JFK »

Demolit » Sa 26. Dez 2015, 13:18 hat geschrieben:
Nein, kann kann das nachweisen, was sie gemacht haben, weil man kann von heute aus den Verlauf dessen betrachten, was angedacht, was durchgeführt wurde und was das Ergebnis war. Nennt man historisches Forschen...

echt ;)
Echt?

Naja, da aus deiner Richtung bisher nur verklitterung kam, kann ich schwer auf deine historische Forschung vertrauen, ich hoffe du hast Verständnis.

Tatsache ist, das die dhimma in der Scharia verankert ist, da gibt es kaum Spielraum für Willkür und nutzen.
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum

Beitrag von Monteur »

JFK » Sa 26. Dez 2015, 13:12 hat geschrieben:
Echt?

Naja, da aus deiner Richtung bisher nur verklitterung kam, kann ich schwer auf deine historische Forschung vertrauen, ich hoffe du hast Verständnis.

Tatsache ist, das die dhimma in der Scharia verankert ist, da gibt es kaum Spielraum für Willkür und nutzen.
Redest Du jetzt von "DER" Sharia? Von welcher? Jener wie sie in Saudi-Arabien praktiziert wird, oder jener wie sie in der Türkei oder Marokko fast völlig nicht wirklich beachtet wird?
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum

Beitrag von JFK »

Monteur » Sa 26. Dez 2015, 14:39 hat geschrieben: Redest Du jetzt von "DER" Sharia? Von welcher? Jener wie sie in Saudi-Arabien praktiziert wird, oder jener wie sie in der Türkei oder Marokko fast völlig nicht wirklich beachtet wird?
Mittlerweile nicht mehr, und das ist auch gut so, aber hier geht es um den historischen Kontext, und da ist die dhimma ein wesentlicher Bestandteil der Scharia (gewesen).
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum

Beitrag von Monteur »

JFK » Sa 26. Dez 2015, 14:03 hat geschrieben:
Mittlerweile nicht mehr, und das ist auch gut so, aber hier geht es um den historischen Kontext, und da ist die dhimma ein wesentlicher Bestandteil der Scharia (gewesen).
Bist Du denn ein Ungläubiger, der die 10 Gebote nicht beachtet? Würde ich erst mal nicht vermuten. Also bist du auch kein Dhimmie.
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum

Beitrag von YTX »

Monteur » Sa 26. Dez 2015, 15:11 hat geschrieben: Bist Du denn ein Ungläubiger, der die 10 Gebote nicht beachtet? Würde ich erst mal nicht vermuten. Also bist du auch kein Dhimmie.
Zur Dhimma ist erst einmal ein islamischer Staat notwendig, dessen Verfassung sich an der Sharia orientiert. Dann hängt es davon ab, ob nur nichtmuslimische Monotheisten, oder auch Kuffar und Mushrikin als Schutzbefohlene akzeptiert werden.
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum

Beitrag von JFK »

Monteur » Sa 26. Dez 2015, 15:11 hat geschrieben: Bist Du denn ein Ungläubiger, der die 10 Gebote nicht beachtet? Würde ich erst mal nicht vermuten. Also bist du auch kein Dhimmie.
Um mich geht es auch gar nicht.

Oder worauf willst du hinaus?
Zuletzt geändert von JFK am Sa 26. Dez 2015, 14:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum

Beitrag von Monteur »

YTX » Sa 26. Dez 2015, 14:26 hat geschrieben:
Zur Dhimma ist erst einmal ein islamischer Staat notwendig, dessen Verfassung sich an der Sharia orientiert. Dann hängt es davon ab, ob nur nichtmuslimische Monotheisten, oder auch Kuffar und Mushrikin als Schutzbefohlene akzeptiert werden.
Tja, Jeder Staat ist da anders. In der westlichen Welt übrigens auch. USA mit Todesstrafe...
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum

Beitrag von Monteur »

JFK » Sa 26. Dez 2015, 14:28 hat geschrieben:
Um mich geht es auch gar nicht.

Oder worauf willst du hinaus?
Ich will darauf hinaus, dass manche Begriffe objektiver wahrgenommen werden.
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum

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Monteur » Sa 26. Dez 2015, 14:34 hat geschrieben: Tja, Jeder Staat ist da anders. In der westlichen Welt übrigens auch. USA mit Todesstrafe...
gib mal "tu quoque" bei Wiki ein ...
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum

Beitrag von Ammianus »

JFK » Sa 26. Dez 2015, 12:05 hat geschrieben:
Wie gesagt, wir können nur Mutmaßen und Äpfel mit Birnen vergleichen, was sich die Eroberer dabei gedacht haben könnten, wissen ist aber wieder was anderes.
Damit sperrst du dich gegen jede Art von Erkenntnis, Wissenserweiterung, Spass. Hab ich aber so erwartet. - Aber auch was gelernt: Das mit dem Äpfeln und Birnen kam mir immer komisch vor. Dabei hab ich diesen Spruch sicher aus selbst schon verwendet. Er ist aber dumm. Äpfel und Birnen sind so nah verwandte Pflanzenarten, dass sie sogar miteinander gekreuzt werden können. Weiss ich seit heute, werd ich mich dran halten...

Versuch es doch trotzdem mal, ganz heimlich, nur für dich. Brauch ja niemand mitzubekommen. Araber des 6. Jh. und Franken, Ostrom und römisches Gallien - Wirtschaft, Kultur, gesellschaftlicher Aufbau ...
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum

Beitrag von Demolit »

JFK » Sa 26. Dez 2015, 13:12 hat geschrieben:
Echt?

Naja, da aus deiner Richtung bisher nur verklitterung kam, kann ich schwer auf deine historische Forschung vertrauen, ich hoffe du hast Verständnis.

Tatsache ist, das die dhimma in der Scharia verankert ist, da gibt es kaum Spielraum für Willkür und nutzen.
Na ja, die Klitterung...Verklitterung gibt es nicht ... zeigst du noch auf ?

echt
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum

Beitrag von YTX »

Monteur » Sa 26. Dez 2015, 15:34 hat geschrieben: Tja, Jeder Staat ist da anders. In der westlichen Welt übrigens auch. USA mit Todesstrafe...
Nicht in jedem Staat der USA.
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Antonius
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum?

Beitrag von Antonius »

Lomond hat geschrieben:(27 Nov 2015, 12:10)
Was ich nicht verstehe: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum?
Den man so oft antrifft.
Hier und auch sonstwo.
Wie wäre es mit ein wenig Toleranz, die man für andere Religionen und Lebensweisen doch immer einfordert?
Eine gute Frage.
Der Haß auf das Christentum, d.h. auf die Christliche Lehre, dürfte in dieser Lehre selbst begründet sein,
auf deren theologischen Reichtum und spirituelle Fülle, auf die Christliche Ethik.

Die Christen im Nahen Osten warten auf unser Zeichen der Solidarität, sonst verlieren sie Hoffnung.
  • Drei Männer in orangefarbenen Exekutionskitteln knien in einer leeren Wüstenlandschaft.
    Wir kennen das Szenario schon von der Enthauptung amerikanischer Journalisten, es wirkt auch jetzt wieder unwirklich.
    Aber die Opfer sind echt. Sie nennen ihre Namen und das Dorf, aus dem sie stammen:
    - "Ich bin der assyrische Christ Aschur Brairam Rostom Abraham aus Tel Dschasira."
    - "Ich bin der assyrische Christ Bassam Issa Michael aus Tel Schamiram."
    - "Ich bin der assyrische Christ Abdel Masih Asaria Nwija aus Tel Dschasira."
    Dann schießt ein vermummter Dschihadist die Männer in den Kopf. Bildschnitt. Drei andere Männer knien im Sand.
    Vor ihnen liegen die Erschossenen. Auch sie sagen ihren Namen, ihr Dorf und dass auch ihnen die Erschießung drohe....
http://www.zeit.de/2015/52/christenverf ... lidaritaet
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum?

Beitrag von Amun Ra »

Antonius hat geschrieben:(09 Feb 2017, 14:04)

Eine gute Frage.
Der Haß auf das Christentum, d.h. auf die Christliche Lehre, dürfte in dieser Lehre selbst begründet sein,
auf deren theologischen Reichtum und spirituelle Fülle, auf die Christliche Ethik.
...
Oder vielleicht auch an der blutigen, teilweise sehr hasserfüllten, beinahe konstant bigotten Geschichte des Christentums seit der Kreuzigung des berühmten Galiläers. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass dies ein sehr gewichtiger Grund wäre, warum viele, sehr viele Menschen wenig bis garnichts für das Christentum übrig haben.
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Hyde
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum?

Beitrag von Hyde »

Amun Ra hat geschrieben:(11 Feb 2017, 21:00)

Oder vielleicht auch an der blutigen, teilweise sehr hasserfüllten, beinahe konstant bigotten Geschichte des Christentums seit der Kreuzigung des berühmten Galiläers. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass dies ein sehr gewichtiger Grund wäre, warum viele, sehr viele Menschen wenig bis garnichts für das Christentum übrig haben.
Ich sehe das Christentum bzw. die Kirche auch kritisch, allerdings nicht wegen der Vergangenheit. Das wäre auch kleinkariert: etwas abzulehnen nur weil in der Vergangenheit Fehler gemacht wurden, ist nachtragendes und rückwärtsgewandtes Denken. Nach der Argumentation müsste man dann auch gegen das heutige Deutschland eine Abneigung haben, weil es in der Vergangenheit mal Fehler gemacht hat. Diese Argumentation ist Unsinn.

Der Grund warum ich kritisch eingestellt bin, liegt daran, dass das Christentum auch heute noch recht engstirnig und rückwärtsgewandt denkt. Abneigungen gegen andere Lebensformen, gegen Homoehe, gegen Frauen, latente Bildungsskepsis - all diese Dinge sind innerhalb der christlichen Lobby deutlich ausgeprägter als in der Gesamtgesellschaft.

Warum sollte ich also eine Organisation gut heißen, die tendentiell Intoleranz, Engstirnigkeit, Diskriminierung und Bildungsskepsis fördert?

Ohne Religionen werden wir eine bessere Welt sein.
Ger9374

Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum?

Beitrag von Ger9374 »

Als die Weltgrößte Religion muss das Christentum
schon immer das über sich ergehen lassen was sie auch selbst während ihres Aufstieges zur
Religion Nummer 1 ihren Konkurrenz Religionen
hat angedeihen lassen. Rachsucht, Verleumdung,
Verfolgung, Hass(Judentum)
Religion sollte einen Gläubigen mit seiner Mystik,
und Weisheiten die Seele vor Schaden zu wahren.
Ein Ort die Kirchen wo Seelsorger auf Gläubige die Rat suchen, oder nur jemanden zum zu hören.
Heutzutage kann und darf niemand zu Recht Christen und andere friedliche Religionen verfolgen.Die alten auf Weltliche Macht ausgelegten Christlichen Religionen haben sich auf Seelsorge und Soziales arbeiten zurück besonnen. Und den Glauben weiter zu verbreiten.
Ohne das Schwert neben der Bibel liegen zu haben! Gläubige egal welcher Religion suchen Frieden. Wer Kriegsziele und Terror mit seiner Religion begründet hat seinen Glauben nie richtig verstanden. Er hat sich selbst belogen!
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum?

Beitrag von Progressiver »

Ger9374 hat geschrieben:(26 Mar 2017, 15:53)

Als die Weltgrößte Religion muss das Christentum
schon immer das über sich ergehen lassen was sie auch selbst während ihres Aufstieges zur
Religion Nummer 1 ihren Konkurrenz Religionen
hat angedeihen lassen. Rachsucht, Verleumdung,
Verfolgung, Hass(Judentum)
Religion sollte einen Gläubigen mit seiner Mystik,
und Weisheiten die Seele vor Schaden zu wahren.
Ein Ort die Kirchen wo Seelsorger auf Gläubige die Rat suchen, oder nur jemanden zum zu hören.
Heutzutage kann und darf niemand zu Recht Christen und andere friedliche Religionen verfolgen.Die alten auf Weltliche Macht ausgelegten Christlichen Religionen haben sich auf Seelsorge und Soziales arbeiten zurück besonnen. Und den Glauben weiter zu verbreiten.
Ohne das Schwert neben der Bibel liegen zu haben! Gläubige egal welcher Religion suchen Frieden. Wer Kriegsziele und Terror mit seiner Religion begründet hat seinen Glauben nie richtig verstanden. Er hat sich selbst belogen!
Religionen und ihre Anführer wollen vor allem Macht über ihre Gläubigen. Um das zu erreichen, ist ihnen jedes Mittel recht. Am besten für sie ist es, wenn man den Gläubigen eine Heidenangst einjagt! Im Christentum hielt jahrhundertelang die Angst vor der Hölle her. Ebenso wirksam war die absurde Vorstellung, dass bald die Welt untergehen soll. Das dauernde Drohen des Endgerichtes hat ebenso seine Wirkung gehabt. Anstatt dass man das Leben feierte, so kurz es auch sein mag, hat man den Leuten das Ammenmärchen erzählt, dass sie nach dem irdischen Tod evtl. ein ewiges Leben erwarten würde. Das heißt: Die einfachen Leute hatten zwar ein oft trostloses Leben. Aber anstatt es verbessern zu wollen, wurden sie darauf vertröstet, dass nach dem Tode -also quasi am Sankt Nimmerleinstag- die Welt gerechter werden würde. Dies alles hielt sie gegenüber der Obrigkeit gefügig und politisch apathisch. Wer dagegen nicht an die Schauermärchen der Kirchen glauben wollte oder konnte, wurde verbrannt. Es galt der Satz von Augustinus: "Creo quia absurdum est." Oder auf deutsch: "Ich glaube, weil es widersinnig ist."

Glücklicherweise kam mit dem Zeitalter der Aufklärung die Wissenschaft auf. Aus dieser hat sich ein säkularer Humanismus herausdestilliert, welcher die Menschenrechte hervorgebracht hat. Und je mehr die Menschen wissen, umso unwahrscheinlicher erscheinen ihnen die Idee eines christlichen Endgerichtes. Und anstatt widersinniges zu glauben, geht die Wissenschaft heute logisch vor. Die Leute lassen sich auch nicht mehr auf den Sankt Nimmerleinstag vertrösten, sondern die meisten wollen im Hier und Jetzt ihr Glück suchen. Angst zu haben vor irgendwelchen absurden Dingen braucht auch niemand mehr. Zumindest das Christentum liegt passiv im Sterben.

Was die anderen Religionen betrifft: Insbesondere der Islam funktioniert ebenfalls nur als System der Angst. Deswegen gibt es dort ja auch das Gebot, jeden zu töten, der von diesem Glauben abfällt. Und die Islamisten verbreiten Terror, weil sie meinen, so die freien Gesellschaften einschüchtern zu können. Letztendlich werden sie aber verlieren. Die säkular-wissenschaftliche Weltsicht wird siegen, da sie nicht nur die Welt besser erklären kann, sondern auch humaner ist.

Was ich damit sagen will, ist: Religionen funktionieren alle nur als Systeme der Angst. Wenn man aber ein säkular-wissenschaftliches Weltbild nimmt, kann man die Angst beseitigen. Und die Religion fällt in sich zusammen. So sieht es derzeit beim Christentum in Deutschland aus, wo jedes Jahr hunderttausende den Kirchen den Rücken kehren. Aber auch beim Islam und seinen wirren Terroristen haben wir es mit einem verzweifelten Abwehrkampf gegen die Moderne zu tun, der für die Verteidiger nicht zu gewinnen sein wird.

Einen "abgrundtiefen Hass auf das Christentum" kann ich von atheistischer Seite beileibe nicht erkennen. Eher überwiegt dann doch das Mitleid mit Leuten, die den "Schuss" noch nicht gehört haben. Und irgendwie befällt mich persönlich dann doch das große Erstaunen, dass trotz allen wissenschaftlichen Fortschrittes und der Aufklärung es immer noch Leute gibt, die lieber auf einen unlogischen Glauben bauen, weil sie unfähig sind, sich selbst ihren ganz persönlichen Sinn im Leben zu geben, als das Leben mit all seinen Chancen und Glücksmomenten zu genießen.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
Ger9374

Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum?

Beitrag von Ger9374 »

Progressiver hat geschrieben:(26 Mar 2017, 16:54)

Religionen und ihre Anführer wollen vor allem Macht über ihre Gläubigen. Um das zu erreichen, ist ihnen jedes Mittel recht. Am besten für sie ist es, wenn man den Gläubigen eine Heidenangst einjagt! Im Christentum hielt jahrhundertelang die Angst vor der Hölle her. Ebenso wirksam war die absurde Vorstellung, dass bald die Welt untergehen soll. Das dauernde Drohen des Endgerichtes hat ebenso seine Wirkung gehabt. Anstatt dass man das Leben feierte, so kurz es auch sein mag, hat man den Leuten das Ammenmärchen erzählt, dass sie nach dem irdischen Tod evtl. ein ewiges Leben erwarten würde. Das heißt: Die einfachen Leute hatten zwar ein oft trostloses Leben. Aber anstatt es verbessern zu wollen, wurden sie darauf vertröstet, dass nach dem Tode -also quasi am Sankt Nimmerleinstag- die Welt gerechter werden würde. Dies alles hielt sie gegenüber der Obrigkeit gefügig und politisch apathisch. Wer dagegen nicht an die Schauermärchen der Kirchen glauben wollte oder konnte, wurde verbrannt. Es galt der Satz von Augustinus: "Creo quia absurdum est." Oder auf deutsch: "Ich glaube, weil es widersinnig ist."

Glücklicherweise kam mit dem Zeitalter der Aufklärung die Wissenschaft auf. Aus dieser hat sich ein säkularer Humanismus herausdestilliert, welcher die Menschenrechte hervorgebracht hat. Und je mehr die Menschen wissen, umso unwahrscheinlicher erscheinen ihnen die Idee eines christlichen Endgerichtes. Und anstatt widersinniges zu glauben, geht die Wissenschaft heute logisch vor. Die Leute lassen sich auch nicht mehr auf den Sankt Nimmerleinstag vertrösten, sondern die meisten wollen im Hier und Jetzt ihr Glück suchen. Angst zu haben vor irgendwelchen absurden Dingen braucht auch niemand mehr. Zumindest das Christentum liegt passiv im Sterben.

Was die anderen Religionen betrifft: Insbesondere der Islam funktioniert ebenfalls nur als System der Angst. Deswegen gibt es dort ja auch das Gebot, jeden zu töten, der von diesem Glauben abfällt. Und die Islamisten verbreiten Terror, weil sie meinen, so die freien Gesellschaften einschüchtern zu können. Letztendlich werden sie aber verlieren. Die säkular-wissenschaftliche Weltsicht wird siegen, da sie nicht nur die Welt besser erklären kann, sondern auch humaner ist.

Was ich damit sagen will, ist: Religionen funktionieren alle nur als Systeme der Angst. Wenn man aber ein säkular-wissenschaftliches Weltbild nimmt, kann man die Angst beseitigen. Und die Religion fällt in sich zusammen. So sieht es derzeit beim Christentum in Deutschland aus, wo jedes Jahr hunderttausende den Kirchen den Rücken kehren. Aber auch beim Islam und seinen wirren Terroristen haben wir es mit einem verzweifelten Abwehrkampf gegen die Moderne zu tun, der für die Verteidiger nicht zu gewinnen sein wird.

Einen "abgrundtiefen Hass auf das Christentum" kann ich von atheistischer Seite beileibe nicht erkennen. Eher überwiegt dann doch das Mitleid mit Leuten, die den "Schuss" noch nicht gehört haben. Und irgendwie befällt mich persönlich dann doch das große Erstaunen, dass trotz allen wissenschaftlichen Fortschrittes und der Aufklärung es immer noch Leute gibt, die lieber auf einen unlogischen Glauben bauen, weil sie unfähig sind, sich selbst ihren ganz persönlichen Sinn im Leben zu geben, als das Leben mit all seinen Chancen und Glücksmomenten zu genießen.

Der Wunsch Teil zu haben an etwas größeren,
Gleichgesinnten die einen auch von anderen absetzt spielt auch eine Rolle.Dann Lohn zu erhalten für alles was man im Leben gutes im Sinne der Kirche getan hat.Und die Angst vor dem Tod zu nehmen. Auch Gläubige erleben doch Momente des Glückes im Alltag. Sowie auch Trauer. Alle sind Menschen , während die einen ihr Leben komplett nach ihrem Glauben ausrichten,
verändern andere ihn kaum, und trotzdem sind beide gläubig. Jeder sollte seinen Weg gehen aber andere ihren eigenen Weg finden lassen!
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum?

Beitrag von Dampflok94 »

Hyde hat geschrieben:(26 Mar 2017, 15:09)
Der Grund warum ich kritisch eingestellt bin, liegt daran, dass das Christentum auch heute noch recht engstirnig und rückwärtsgewandt denkt. Abneigungen gegen andere Lebensformen, gegen Homoehe, gegen Frauen, latente Bildungsskepsis - all diese Dinge sind innerhalb der christlichen Lobby deutlich ausgeprägter als in der Gesamtgesellschaft.

Warum sollte ich also eine Organisation gut heißen, die tendentiell Intoleranz, Engstirnigkeit, Diskriminierung und Bildungsskepsis fördert?
Es gibt keine Organisation in diesem Zusammenhang. Es gibt nicht DIE christliche Kirche. Es gibt diverse davon. Und die sind bei den von die angesprochenen Punkten sehr unterschiedlich. Man kann nicht die RKK schlicht für das Christentum setzen.
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum?

Beitrag von Progressiver »

Ger9374 hat geschrieben:(27 Mar 2017, 20:09)

Der Wunsch Teil zu haben an etwas größeren,
Als Atheist bin ich auch Teil der Menschheit. Jede Anwandlung von Größenwahn ist mir fremd. ;) Trotzdem möchte ich auch nicht in einem kollektivistischen Brei untergehen.
Gleichgesinnten die einen auch von anderen absetzt spielt auch eine Rolle.
Warum soll man sich von den anderen abheben wollen? Bzw. genauer: Sich über sie erheben, um sich selbst zu einer Art Elite zu stilisieren, während der "dumme" Rest in dieser Weltsicht unter einem steht? Und nein, ich leide auch nicht an Sendungswahn. ;)

Auf jeden Fall wissen diese von dir genannten Gläubigen wohl nicht genau, was sie wollen. Einerseits möchten sie Teil der Menschheit sein und sich integriert fühlen. Andererseits möchten sie sich von den anderen abgrenzen, weil sie sich für etwas besseres halten. Diese Haltung ist doch sehr ambivalent. (Ich vermeide den Begriff "schizophren", da dieser etwas anderes aussagt.) Und wenn sie dieses Möchtegern-Elitenbewusstsein -im Sinne von Glaubenselite- dem Rest der Menschheit gegenüber an den Tag legen, ist es doch logisch, dass dieser sich das nicht bieten lässt, weil die anderen Menschen dadurch abgewertet werden. Am Ende fühlen sich diese von dir beschriebenen Christen von allen Seiten angefeindet und gehasst. Sie fühlen sich auch als Opfer. Wenn man die Lage aber von der anderen Seite betrachtet, so gibt es den Satz: "Wie man in den Wald ruft, so schallt es zurück." Manche Christen sollten sich also nicht von den anderen abheben wollen, sondern besser ihren eigenen Hochmut beiseite legen. Dann wäre es nämlich auch möglich, dass man sich auf einer gleichberechtigten Ebene von Mensch zu Mensch begegnet. Dann könnten sie sich auch als Teil der gesamten Menschheit fühlen. Aber dann ist natürlich der Reiz weg, zu einer Glaubenselite zu gehören. Oder lese ich da etwa Minderwertigkeitskomplexe heraus? Solche fromme Christen überhöhen sich selbst künstlich über andere, weil sie denen gegenüber sich weniger wert fühlen? Oder aber sie fühlen sich ausgeschlossen aus dem Rest der Gesellschaft und brauchen diese Vorstellung einer Glaubenselite als Kompensation? Dann wäre es aber besser, sie würden zunächst einmal an sich selbst arbeiten, um sich zuerst dieser Minderwertigkeitskomplexe zu entledigen und in einem zweiten Schritt sich zu befähigen, auf gleicher Ebene von Mensch zu Mensch zu kommunizieren. Dann klappt das auch mit der Integration in die Gesellschaft. (Das Gegenteil bewirkt dagegen nur, dass man dem eigenen gewähnten Opferstatus huldigt und ansonsten permanent in Paranoia verfällt.)
Dann Lohn zu erhalten für alles was man im Leben gutes im Sinne der Kirche getan hat.Und die Angst vor dem Tod zu nehmen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein bibelfester Christ keine Angst vor dem Tod hat. Ein solcher meint doch sicher dauernd, er müsse alles dafür tun, dass er nach dem Tode ins sogenannte Paradies kommt. Das Damoklesschwert namens Hölle schwebt aber dauernd über seinem Kopf, da er ja bekanntlich nicht weiß, ob seine Taten und Gebete ausreichen, um sich vor der Hölle zu retten. Nein, Stressfreiheit sieht irgendwie anders aus. Im Übrigen habe ich als Atheist keine Angst vor dem Tod an sich. Tot sein tut nicht weh. Man existiert dann nur nicht mehr. Wovor aber jeder Mensch natürlicherweise Angst hat, das ist der Prozess des Sterbens. Und natürlich hoffe auch ich, dass ich wenigstens achtzig Jahre alt werde. D.h. ich habe Angst, so einiges zu verpassen, wenn mich beispielsweise morgen ein Auto überfahren würde. Wie der Glaube an ein Jenseits einen da erfolgreich betäuben könnte, erschließt sich mir nicht. Meine Konsequenz ist: intensiver leben im Hier und Jetzt!
Auch Gläubige erleben doch Momente des Glückes im Alltag. Sowie auch Trauer. Alle sind Menschen , während die einen ihr Leben komplett nach ihrem Glauben ausrichten,
verändern andere ihn kaum, und trotzdem sind beide gläubig. Jeder sollte seinen Weg gehen aber andere ihren eigenen Weg finden lassen!
Mir selbst ist es völlig egal, was andere glauben oder meinen, solange man mich in Ruhe lässt. Die frommen Christen dagegen sind es, die penetrant meinen, die Nichtgläubigen missionieren zu müssen. So steht es ja auch in der Bibel. Und als Belohnung winkt ihnen dann ihrer Meinung nach eine besonders hohe Stellung. Im "Diesseits" können sie sich dann erst recht für etwas besseres halten als die notorisch Ungläubigen. Und zusätzlich wähnen sie auch noch, dass ihnen in einem sogenannten "Jenseits" eine Position in ihrem "Paradies" winken soll, wenn sie den Rest der Menschheit versuchen zu missionieren. Im Verhältnis zu ihren ungläubigen Mitmenschen kann dieser Schuss jedoch nur nach hinten losgehen. Und dann kommt wieder der eigene Opferkult bzw. das Gejammere, dass der Rest der Menschheit gegen die Christen sei, weil die Nichtchristen es nämlich überhaupt nicht zu schätzen wissen, von oben herab vor irgendetwas zwangsgerettet zu werden, an das sie selber nicht glauben können.
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum?

Beitrag von Ein Terraner »

Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum?

Ich hab eine Erklärung gefunden!
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum?

Beitrag von Ein Terraner »

Dampflok94 hat geschrieben:(29 Mar 2017, 08:16)

Es gibt keine Organisation in diesem Zusammenhang. Es gibt nicht DIE christliche Kirche. Es gibt diverse davon. Und die sind bei den von die angesprochenen Punkten sehr unterschiedlich. Man kann nicht die RKK schlicht für das Christentum setzen.
Alles Einzelfälle. :D
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum?

Beitrag von Ein Terraner »

Hyde hat geschrieben:(26 Mar 2017, 15:09)

Ich sehe das Christentum bzw. die Kirche auch kritisch, allerdings nicht wegen der Vergangenheit. Das wäre auch kleinkariert: etwas abzulehnen nur weil in der Vergangenheit Fehler gemacht wurden, ist nachtragendes und rückwärtsgewandtes Denken. Nach der Argumentation müsste man dann auch gegen das heutige Deutschland eine Abneigung haben, weil es in der Vergangenheit mal Fehler gemacht hat. Diese Argumentation ist Unsinn.
Das stimmt so nicht, die Fehler von Heute sind Morgen die Fehler von Gestern. Und genau das ist auch die Strategie dahinter, abwarten bis Gras darüber gewachsen ist und man von bedauerlichen Fehlern in der Vergangenheit schwafeln kann. Damit wäre auch ein heutiger Fehler egal, man muss ja nur abwarten. Aber zum Glück gibt es so kleinkarierte Dinge, wie z.b. das bestimmte Taten die nie verjähren.
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum?

Beitrag von Lomond »

Ein Terraner hat geschrieben:(29 Mar 2017, 17:27)

Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum?

Ich hab eine Erklärung gefunden!
Welche denn?
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum?

Beitrag von Uffzach »

Lomond hat geschrieben:(27 Nov 2015, 12:10)

Was ich nicht verstehe: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum?

Den man so oft antrifft.

Hier und auch sonstwo.

Wie wäre es mit ein wenig Toleranz, die man für andere Religionen und Lebensweisen doch immer einfordert?
Da Hass Emotion ist, ist Hass sicherlich niemals zuträglich. Dass das Christentum wie auch alle anderen Religionen ablehnt wird, ist aber einfach nur Folge davon, dass Aufklärung nicht ignoriert wird. Wird Aufklärung ignoriert spricht man von Ignoranz. So kann Ignoranz zu Toleranz führen.
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum?

Beitrag von Simon »

Diejenigen fehlgeleiteten Individuen, die denken, dass Toleranz gegenüber Ideologien, Dogmen und Aberglauben eine gute Idee ist, verteidigen auch das Christentum.

Einer der Gründe warum ich das Christentum für besonders abschäulich halte, ist die Tatsache, dass es intellektuelle und liebevolle Menschen in einem Augenblick in irrsinnige Psychopathen verwandeln kann.
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum

Beitrag von GottlosGlücklich »

Dampflok94 hat geschrieben:(27 Nov 2015, 12:46)

Wo findet denn heute noch Zwangschristianisierung statt?
Bei jeder Taufe eines Säuglings. Oder wird das Baby vorher gefragt, ob es sich ans Christentum binden will?
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Billie Holiday
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum

Beitrag von Billie Holiday »

GottlosGlücklich hat geschrieben:(16 Dec 2020, 19:25)

Bei jeder Taufe eines Säuglings. Oder wird das Baby vorher gefragt, ob es sich ans Christentum binden will?
Soweit ich weiß, kostet es eine geringe Gebühr, die Kirche zu verlassen. Es gibt keinen Zwang, in der Kirche zu bleiben.
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum

Beitrag von GottlosGlücklich »

Billie Holiday hat geschrieben:(16 Dec 2020, 19:38)

Soweit ich weiß, kostet es eine geringe Gebühr, die Kirche zu verlassen. Es gibt keinen Zwang, in der Kirche zu bleiben.
Zu allererst dürfte es keinen Zwang zum Eintritt geben. Die Taufe als Baby ist aber nichts anderes. Es muss eine freiwillige Entscheidung sein, ab 14 Jahren mit der Religionsmündigkeit. So wie beim Austritt auch.
Und warum kostet der Kirchenaustritt überhaupt eine Gebühr und der Eintritt nicht?
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum

Beitrag von oga »

GottlosGlücklich hat geschrieben:(16 Dec 2020, 19:52)

Zu allererst dürfte es keinen Zwang zum Eintritt geben. Die Taufe als Baby ist aber nichts anderes. Es muss eine freiwillige Entscheidung sein, ab 14 Jahren mit der Religionsmündigkeit. So wie beim Austritt auch.
Und warum kostet der Kirchenaustritt überhaupt eine Gebühr und der Eintritt nicht?
Und ob die Taufe etwas kostet, aber das ist ein anderes Thema.

Wenn man diesen deinen Gedanken weiterspinnt, dürfte es auch keinen Zwang zur Namensgebung geben, die Kinder sollten sich nach ihrem 18. Lebensjahr selbst für einen Namen entscheiden, oder auch nicht. :D
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum

Beitrag von Billie Holiday »

GottlosGlücklich hat geschrieben:(16 Dec 2020, 19:52)

Zu allererst dürfte es keinen Zwang zum Eintritt geben. Die Taufe als Baby ist aber nichts anderes. Es muss eine freiwillige Entscheidung sein, ab 14 Jahren mit der Religionsmündigkeit. So wie beim Austritt auch.
Und warum kostet der Kirchenaustritt überhaupt eine Gebühr und der Eintritt nicht?
Ja, sehe ich ähnlich. Finde das aber nicht so problematisch. Es gibt halt keinen Zwang und kein Bedrohungsszenario.
Der reine Verwaltungsakt des Austritts kostet halt Geld wie andere auch. Kann man sich drüber aufregen, bringt aber nichts.
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum

Beitrag von GottlosGlücklich »

oga hat geschrieben:(16 Dec 2020, 20:52)

Und ob die Taufe etwas kostet, aber das ist ein anderes Thema.

Wenn man diesen deinen Gedanken weiterspinnt, dürfte es auch keinen Zwang zur Namensgebung geben, die Kinder sollten sich nach ihrem 18. Lebensjahr selbst für einen Namen entscheiden, oder auch nicht. :D
Man muss diese Frage nicht ins lächerliche ziehen.
Haben Kinder nicht das Recht, selbst zu entscheiden, ob und welcher Religion sie angehören wollen, wenn sie alt genug sind, das zu entscheiden?
Das ist nämlich der Grund warum es so viele Karteileichen der christlichen Kirchen gibt, was sie größer und bedeutender aussehen lässt, als sie es sind.
Als Baby gratis zwangsgetauft, später nie in der Kirche gewesen, nicht gläubig, aber auf dem Papier kirchensteuerzahlender Christ. Und der Austritt kostet Geld, um es den Leuten schmackhafter zu machen, drin zu bleiben. Scheiß auf Überzeugungen, es geht um Geld und Macht, nichts weiter.
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum

Beitrag von GottlosGlücklich »

Billie Holiday hat geschrieben:(16 Dec 2020, 21:12)

Ja, sehe ich ähnlich. Finde das aber nicht so problematisch. Es gibt halt keinen Zwang und kein Bedrohungsszenario.
Der reine Verwaltungsakt des Austritts kostet halt Geld wie andere auch. Kann man sich drüber aufregen, bringt aber nichts.
Ich finde schon, dass man das kritisieren darf und muss. Steckt hinter dem Eintritt etwa kein Verwaltungsakt?
Und ja, es ist schon ein Zwang, wenn andere für dich entscheiden, dass du Christ sein sollst und du kein Mitspracherecht hast weil du noch kein Wort sprechen kannst
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum

Beitrag von oga »

GottlosGlücklich hat geschrieben:(16 Dec 2020, 21:17)

Man muss diese Frage nicht ins lächerliche ziehen.
Hatte ich eigentlich nicht vor.
Ich gebe nur zu bedenken, dass viele Entscheidungen in deinen Kinderjahren, welche dein Leben später beeinflussen, von deinen Eltern getroffen werden. Mit denen kannst du es ausdiskutieren, warum du so heisst, wie du heisst, warum du auf eine bestimmte Schule gegangen bist und nicht auf eine andere und eben dein Problem, warum du getauft wurdest, oder eben nicht.
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum

Beitrag von GottlosGlücklich »

oga hat geschrieben:(16 Dec 2020, 23:01)

Hatte ich eigentlich nicht vor.
Ich gebe nur zu bedenken, dass viele Entscheidungen in deinen Kinderjahren, welche dein Leben später beeinflussen, von deinen Eltern getroffen werden. Mit denen kannst du es ausdiskutieren, warum du so heisst, wie du heisst, warum du auf eine bestimmte Schule gegangen bist und nicht auf eine andere und eben dein Problem, warum du getauft wurdest, oder eben nicht.
Religionszugehörigkeit sollte an eigene persönliche Überzeugungen gebunden sein und nicht dem Willen anderer unterliegen, auch nicht dem der Eltern. Ich finde es sehr übergriffig dem Kind gegenüber, dem eine solche Entscheidung einfach übergestülpt wird. Wo ist das Problem, das Kind entscheiden zu lassen, nachdem es sich selbst ein Bild gemacht hat?
Stoner

Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum

Beitrag von Stoner »

oga hat geschrieben:(16 Dec 2020, 20:52)

Und ob die Taufe etwas kostet, aber das ist ein anderes Thema.

Wenn man diesen deinen Gedanken weiterspinnt, dürfte es auch keinen Zwang zur Namensgebung geben, die Kinder sollten sich nach ihrem 18. Lebensjahr selbst für einen Namen entscheiden, oder auch nicht. :D
Da wäre eher das Geschlecht ein weiterer Kandidat für die freie Entscheidung. Ich würde in Bezug auf die Religion die Rechte der Eltern nicht einschränken, ihr Kind taufen zu lassen. Denkbar wäre allerdings eine Regelung, wonach die Kinder mit Vollendung des 14. Lebensjahres obligatorisch eine Erklärung über ihre weitere Zugehörigkeit zur Religionsgemeinschaft abgeben. Das hielte ich für eine faire Lösung, bei der nicht der Staat in das Erziehungsrecht der Eltern eingreift. Und ich glaube auch nicht, dass ein Verbot der Taufe mit der Religionsfreiheit vereinbar wäre.
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum

Beitrag von GottlosGlücklich »

Stoner hat geschrieben:(17 Dec 2020, 00:17)

Da wäre eher das Geschlecht ein weiterer Kandidat für die freie Entscheidung. Ich würde in Bezug auf die Religion die Rechte der Eltern nicht einschränken, ihr Kind taufen zu lassen. Denkbar wäre allerdings eine Regelung, wonach die Kinder mit Vollendung des 14. Lebensjahres obligatorisch eine Erklärung über ihre weitere Zugehörigkeit zur Religionsgemeinschaft abgeben.
Ist das nicht bereits so? Die Religionsmündigkeit liegt bei 14 Jahren. Dann können Kinder selbst entscheiden.
Das hielte ich für eine faire Lösung, bei der nicht der Staat in das Erziehungsrecht der Eltern eingreift. Und ich glaube auch nicht, dass ein Verbot der Taufe mit der Religionsfreiheit vereinbar wäre.
Was ist mit der Religionsfreiheit des Kindes? Die scheint unter 14 Jahren nicht zu existieren. Halte ich für falsch. Auch Kinder haben nach Artikel 14 der UN-kinderrechtskonvention das Recht auf religiöse Selbstbestimmung.
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum

Beitrag von TheManFromDownUnder »

GottlosGlücklich hat geschrieben:(16 Dec 2020, 21:17)

Man muss diese Frage nicht ins lächerliche ziehen.
Haben Kinder nicht das Recht, selbst zu entscheiden, ob und welcher Religion sie angehören wollen, wenn sie alt genug sind, das zu entscheiden?
Das ist nämlich der Grund warum es so viele Karteileichen der christlichen Kirchen gibt, was sie größer und bedeutender aussehen lässt, als sie es sind.
Als Baby gratis zwangsgetauft, später nie in der Kirche gewesen, nicht gläubig, aber auf dem Papier kirchensteuerzahlender Christ. Und der Austritt kostet Geld, um es den Leuten schmackhafter zu machen, drin zu bleiben. Scheiß auf Überzeugungen, es geht um Geld und Macht, nichts weiter.
Zuerstmal ist Kirchensteuer ein deutsches Phaenomen, die Mehrheit der Staaten haben keine Kirchensteuer.

Und was du hier mit "Zwangstaufe" bezeichnet ist in anderen Religionen auch nichts anderes. Ein Kind von Moslem Eltern wird zwangslauefig Moslem und so insdoktriniert, genauso das Kind von Hindus, Buddhisten, Juden aber auch Kinder von Atheisten. Es ist vollkommen normal das Kinder in der Tradition und Kultur ihrer Eltern erzogen werden. Wenn das massvoll geschieht und Toleranz gegeueber Gegensaetzen, sowie Weltoffenheit eine gleichwertige Stellung haben ist dagegen absolut nichts einzuwenden und ab 18 Jahren kann man dann objektive und frei fuer oder gegen eine Religionszugehoerigkeit zu entscheiden
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum

Beitrag von GottlosGlücklich »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(17 Dec 2020, 04:51)

Zuerstmal ist Kirchensteuer ein deutsches Phaenomen, die Mehrheit der Staaten haben keine Kirchensteuer.
Stimmt, hat Hitler eingeführt.
Und was du hier mit "Zwangstaufe" bezeichnet ist in anderen Religionen auch nichts anderes. Ein Kind von Moslem Eltern wird zwangslauefig Moslem und so insdoktriniert, genauso das Kind von Hindus, Buddhisten, Juden aber auch Kinder von Atheisten. Es ist vollkommen normal das Kinder in der Tradition und Kultur ihrer Eltern erzogen werden. Wenn das massvoll geschieht und Toleranz gegeueber Gegensaetzen, sowie Weltoffenheit eine gleichwertige Stellung haben ist dagegen absolut nichts einzuwenden und ab 18 Jahren kann man dann objektive und frei fuer oder gegen eine Religionszugehoerigkeit zu entscheiden
Siehe mein Beitrag darüber. Rechte von Kindern werden offenbar nicht wirklich ernstgenommen.
Und was die Frage bei Moslems und Juden angeht, ist die zwangskonfessionalisierung sogar noch barbarischer. Da gehts nicht nur um ein paar Wassertropfen auf den Kopf, da wird gleich mal am Penis rumgeschnippelt.
Und es ist schön dass sich Jugendliche irgendwann für oder gegen Religionszugehörigkeit entscheiden können. Richtig wäre es aber, wenn sie nicht vorher schon fremdbestimmt in eine Religion reingedrängt worden wären und sie beim Austritt dann noch mit zusätzlichen Kosten belastet würden.
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum

Beitrag von McKnee »

GottlosGlücklich hat geschrieben:(16 Dec 2020, 19:25)

Bei jeder Taufe eines Säuglings. Oder wird das Baby vorher gefragt, ob es sich ans Christentum binden will?
Aber es erhält bereits mit 14 Jahren das Recht, sich aus eigener Veranlassung von der Kirche zu lösen oder zu bleiben!

Wie siehst du denn die Zwangsentchristianisierung, wenn Eltern dem Kind alles vorenthalten, was mit Kirche zu tun hat? Außer natürlich, man kann Leistungen abgreifen!
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

.....er wusste es :D
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum

Beitrag von TheManFromDownUnder »

GottlosGlücklich hat geschrieben:(17 Dec 2020, 06:08)




Siehe mein Beitrag darüber. Rechte von Kindern werden offenbar nicht wirklich ernstgenommen.
Und was die Frage bei Moslems und Juden angeht, ist die zwangskonfessionalisierung sogar noch barbarischer. Da gehts nicht nur um ein paar Wassertropfen auf den Kopf, da wird gleich mal am Penis rumgeschnippelt.
Und es ist schön dass sich Jugendliche irgendwann für oder gegen Religionszugehörigkeit entscheiden können. Richtig wäre es aber, wenn sie nicht vorher schon fremdbestimmt in eine Religion reingedrängt worden wären und sie beim Austritt dann noch mit zusätzlichen Kosten belastet würden.
Religion, egal welche, ist ein Teil von kultureller Indentitaet, Brauchtum, Sitte und Lebensweise und lediglich ein Teil unserer Erziehung und unseres Weges vom Kindsein zum Erwachsensein. Mit zunehmender Reife und Lebenserfahrung koennen wir entscheiden welchen Weg wir gehen wollen.

Jedes Kind sollte das Recht auf eine liebevolle Familie, Gesundheit, Bildung und Individualitaetsfoerderung haben. Die Rechte des Grundgesetzes gelten auch fuer Kinder! Diese Rechte werden sehr wohl wahrgenommen.

Ich bin getauft und in einem lutherisch evangelischen Haushalt aufgewachsen, ging zur Kirche, wurde konfirmiert. Habe ich daran Schaden genommen???? Keinesweges. Seit Jahren bin ich Agnostiker, der zum Atheismus tendiert. Habe ich deshalb meinen Kindern Weihnachten vorenthalten? Nein! Habe ich ihnen in der Schule Religionsunterricht vorenthalten? Nein! Waere ich entauescht wenn sie sich taufen lassen? Nein. Habe ich sie dahin versucht zu erziehen, das sie Menschen unabhaengig von deren Glauben respektieren und tolerieren. Ich hoffe ja.
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum

Beitrag von Billie Holiday »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(17 Dec 2020, 07:34)

Religion, egal welche, ist ein Teil von kultureller Indentitaet, Brauchtum, Sitte und Lebensweise und lediglich ein Teil unserer Erziehung und unseres Weges vom Kindsein zum Erwachsensein. Mit zunehmender Reife und Lebenserfahrung koennen wir entscheiden welchen Weg wir gehen wollen.

Jedes Kind sollte das Recht auf eine liebevolle Familie, Gesundheit, Bildung und Individualitaetsfoerderung haben. Die Rechte des Grundgesetzes gelten auch fuer Kinder! Diese Rechte werden sehr wohl wahrgenommen.

Ich bin getauft und in einem lutherisch evangelischen Haushalt aufgewachsen, ging zur Kirche, wurde konfirmiert. Habe ich daran Schaden genommen???? Keinesweges. Seit Jahren bin ich Agnostiker, der zum Atheismus tendiert. Habe ich deshalb meinen Kindern Weihnachten vorenthalten? Nein! Habe ich ihnen in der Schule Religionsunterricht vorenthalten? Nein! Waere ich entauescht wenn sie sich taufen lassen? Nein. Habe ich sie dahin versucht zu erziehen, das sie Menschen unabhaengig von deren Glauben respektieren und tolerieren. Ich hoffe ja.
:thumbup:

Getauft worden zu sein tut weißgott nicht weh.

Mich würde eh interessieren, wieviele der Religiösen weltweit tatsächlich an imaginäre Wesen glauben und wieviele bei dieser Tradition nur mitmachen, weil es einfacher ist, als sich gegen die Familie zu richten.
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum

Beitrag von Stoner »

GottlosGlücklich hat geschrieben:(17 Dec 2020, 00:59)

Ist das nicht bereits so? Die Religionsmündigkeit liegt bei 14 Jahren. Dann können Kinder selbst entscheiden.
Ich schrieb ja: obligatorisch. Der Unterschied sollte doch evident sein.
GottlosGlücklich hat geschrieben:(17 Dec 2020, 00:59)
Was ist mit der Religionsfreiheit des Kindes? Die scheint unter 14 Jahren nicht zu existieren. Halte ich für falsch. Auch Kinder haben nach Artikel 14 der UN-kinderrechtskonvention das Recht auf religiöse Selbstbestimmung.
Ich glaube nicht, dass Säuglinge in der Lage sind, bestimmte Arten von Rechten eigenständig wahrzunehmen. Und wie ich schrieb: In der Abwägung ist mir persönlich dann wichtiger, dass der Staat kein Recht bekommt, in die Erziehung, zu der nun einmal auch im Zweifelsfall eine religiöse Erziehung gehört, in diesem Umfang einzugreifen. Wenn er das durchsetzen möchte, müsste er ja auch anfangen, Kirchen, Moscheen und Synagogen auf die Teilnahme von Kindern zu kontrollieren.

Und dann natürlich das: Sie müssten sich für ein Beschneidungsverbot vor dem 14. Lebensjahr einsetzen, was man noch begründen könnte, und Sie benachteiligen Christen gegenüber Muslimen, wo die Eltern einfach bestimmen ohne diesen Akt der Taufe.

Auch als Verfechter eines laizistischen Staates: Ein Taufverbot wäre verfassungswidrig, da bin ich mir sicher. Da hilft der Hinweis auf die ominösen Rechte des Kindes nichts.
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Stoner hat geschrieben:(17 Dec 2020, 08:37)

und Sie benachteiligen Christen gegenüber Muslimen, wo die Eltern einfach bestimmen ohne diesen Akt der Taufe.


Ich glaube ganz so einfach ist das nicht. Ich lasse mich gerne korrigieren. Aber meines Wissens sieht islamisches Recht vor, dass jedes Neugeborene Muslim ist. Das hat also primär nichts mit der Entscheidung der Eltern zu tun. Dieses grundsätzliche Muslimsein muss in späteren Jahren noch persönlich durch das islamische Glaubensbekenntnis bekräftig werden. Macht man das nicht, wäre man logischerweise immer noch Muslim, aber halt ein Abtrünniger oder Ungläubiger. Gleiches gilt dann natürlich auch für jeden der einen anderen Glauben annimmt. Die Glaubensgemeinschaften sind hier halt sehr skurril, was die Auslegung angeht wer nun was ist und wie man das sieht, wenn jemand nicht mehr das sein will, was die jeweilige Glaubensgemeinschaft so vorsieht oder definiert. Bei der katholischen Kirche ist das ähnlich. Da ist man zwar nicht Katholik von Geburt an, aber dafür von der Taufe an. Anders als im Islam geht aber die katholische Kirche ja von einer Erbschuld aus mit der jedes Neugeboren vorbelastet ist, was letztendlich nur durch die Taufe beseitigt werden kann. Und dieses einmal gegebene Sakrament ist im katholischen Glauben nicht umkehrbar. Das katholische Kirchenrecht kennt daher auch keinen Kirchenaustritt oder anders ausgedrückt, einmal Katholik - immer Katholik.
Ist halt schon interessant, was die einzelnen Glaubensgemeinschaften in ihren Rechtsvorschriften so festlegen um ihre Schäfchen ja an sich zu binden .....
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum

Beitrag von GottlosGlücklich »

McKnee hat geschrieben:(17 Dec 2020, 06:18)

Aber es erhält bereits mit 14 Jahren das Recht, sich aus eigener Veranlassung von der Kirche zu lösen oder zu bleiben!
"Bereits"? Und bis dahin ist es unter Umständen gegen seinen Willen kirchlich gebunden. Mit Religionsfreiheit hat das nichts zu tun.
Wie siehst du denn die Zwangsentchristianisierung, wenn Eltern dem Kind alles vorenthalten, was mit Kirche zu tun hat? Außer natürlich, man kann Leistungen abgreifen!
"Zwangsentchristianisierung" wäre gegeben, wenn Menschen gezwungen wären, aus der Kirche auszutreten.
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum

Beitrag von GottlosGlücklich »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(17 Dec 2020, 07:34)

Religion, egal welche, ist ein Teil von kultureller Indentitaet, Brauchtum, Sitte und Lebensweise und lediglich ein Teil unserer Erziehung und unseres Weges vom Kindsein zum Erwachsensein. Mit zunehmender Reife und Lebenserfahrung koennen wir entscheiden welchen Weg wir gehen wollen.

Jedes Kind sollte das Recht auf eine liebevolle Familie, Gesundheit, Bildung und Individualitaetsfoerderung haben. Die Rechte des Grundgesetzes gelten auch fuer Kinder! Diese Rechte werden sehr wohl wahrgenommen.
Nicht, wenn es einer Religion angehört, ohne sich selbst dafür entschieden zu haben.
Ich bin getauft und in einem lutherisch evangelischen Haushalt aufgewachsen, ging zur Kirche, wurde konfirmiert. Habe ich daran Schaden genommen???? Keinesweges. Seit Jahren bin ich Agnostiker, der zum Atheismus tendiert. Habe ich deshalb meinen Kindern Weihnachten vorenthalten? Nein! Habe ich ihnen in der Schule Religionsunterricht vorenthalten? Nein! Waere ich entauescht wenn sie sich taufen lassen? Nein. Habe ich sie dahin versucht zu erziehen, das sie Menschen unabhaengig von deren Glauben respektieren und tolerieren. Ich hoffe ja.
Es geht um die freie Entscheidung, einer Religion beizutreten. Nicht darum, ob du Schaden genommen hast.
Kinder sollten auch nicht dazu gedrängt werden, am bekenntnisorientierten Religionsunterricht teilzunehmen. Sondern sollten eher einen religionsübergreifenden aufklärerischen Ethikunterricht besuchen.
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum

Beitrag von GottlosGlücklich »

Stoner hat geschrieben:(17 Dec 2020, 08:37)

Ich schrieb ja: obligatorisch. Der Unterschied sollte doch evident sein.



Ich glaube nicht, dass Säuglinge in der Lage sind, bestimmte Arten von Rechten eigenständig wahrzunehmen. Und wie ich schrieb: In der Abwägung ist mir persönlich dann wichtiger, dass der Staat kein Recht bekommt, in die Erziehung, zu der nun einmal auch im Zweifelsfall eine religiöse Erziehung gehört, in diesem Umfang einzugreifen. Wenn er das durchsetzen möchte, müsste er ja auch anfangen, Kirchen, Moscheen und Synagogen auf die Teilnahme von Kindern zu kontrollieren.
Das ist richtig. Und gerade weil Säuglinge nicht in der Lage sind, eigene Rechte wahrzunehmen, liegt es in der Verantwortung der Eltern, entsprechende Aufklärung zu betreiben und dem Kind dann, wenn es alt genug ist, die Entscheidung zu überlassen. Das fände ich sinnvoller, als einfach zu bestimmen, welche Religion es nun sein soll.
Und dann natürlich das: Sie müssten sich für ein Beschneidungsverbot vor dem 14. Lebensjahr einsetzen,
Stellen Sie sich vor, das tue ich auch.
Auch als Verfechter eines laizistischen Staates: Ein Taufverbot wäre verfassungswidrig, da bin ich mir sicher. Da hilft der Hinweis auf die ominösen Rechte des Kindes nichts.
1. Wer redet von einem Taufverbot? Wo steht das? Ich rede von der freien Entscheidung des Kindes, einer Religion beizutreten.
2. Kinderrechte sind nicht "ominös" (diese Annahme ist schon kinderfeindlich), sondern existentiell wichtig für jedes Kind.
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Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum

Beitrag von firlefanz11 »

Billie Holiday hat geschrieben:(17 Dec 2020, 07:42)

:thumbup:

Getauft worden zu sein tut weißgott nicht weh.
Aber nach dem Bibelunterricht was in den Arsch geschoben zu kriegen oder dem Pfaffen einen lutschen zu müssen schon...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
Stoner

Re: Woher kommt dieser abgrundtiefe Hass auf das Christentum

Beitrag von Stoner »

GottlosGlücklich hat geschrieben:(17 Dec 2020, 11:24)



1. Wer redet von einem Taufverbot? Wo steht das? Ich rede von der freien Entscheidung des Kindes, einer Religion beizutreten.
Wenn Sie von Zwangstaufe reden und nicht möchten, dass Eltern über die Religion des Kindes bestimmen, dann läge das Taufverbot eigentlich nahe. Wie sonst soll eine Religionszugehörigkeit verhindert werden, bevor das Kind religionsmündig ist?

Wenn nicht: Was spricht dann gegen meinen Vorschlag, dass Kinder mit dem 14. Lebensjahr verbindlich erklären müssen, welcher Religion sie angehören möchten?

Was Sie übrigens völlig ignorieren vor lauter abstrakter Kinderrechte sind die Erziehungsrechte der Eltern: Mir ist die Vorstellung der Staat würde in religiösen Fragen sozusagen das Elternrecht beschneiden noch unangenehmer als die Taufe eines Kindes. Der Staat als Übereltern klingt nicht sehr sympathisch.
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