Hey "MäckIntaier"]
(15 Nov 2018, 10:16)
Ich greife mal diesen Punkt heraus. "Krude religiöse" Ideen ist eine Wertung, die Sie auf Basis einer ganz bestimmten Weltanschauung treffen, nämlich der hierzulande vorherrschenden, zu der die Vorstellug gehört, dass die Geschichte ein Fortschreiten von den Fiktionen zur Wahrheit ist. Das ist m.E. selbst eine Fiktion, das aber nur am Rande. Letztendlich ist es legitim, dass eine Gesellschaft in souveräner Selbstbestimmung festlegt, was krude ist und was nicht.
Die Gesellschaft selbst trägt keine Ideen 'in sich'. So ist eine Einzelmeinung (in diesem Fall die Meine) der 83-Millionste Teil einer gesellschaftlichen Grundströmung. Was die Geschichte ist, mag ein anderes Thema sein.
Allerdings sind die hiesigen Vorstellungen hier nicht konsistent bzw. die rechtliche Verfasstheit von Staat und Gesellschaft baut hier entgegen des eigenen Anspruchs weiter auf Fiktionen und daraus abgeleiteten Wertungen. Scientology beispielsweise gilt als Sekte - warum nicht der Islam?
weil z.B. die Ideen eines SF-Schriftstellers keine Glaubensinhalte sind, sondern konstruierte Vorstellungen? Führt aber auch zu weit, weil die Entstehung von Religion (in diesem Fall die des Monotheismus) zu vielschichtig ist, um es hier aufzubröseln.
Warum behandelt man diesen als weniger krude als Scientology? Weil er älter ist, mehr Mitglieder hat?
so wird es sein
Oder weil sich der Staat unter Missachtung seiner Neutralität auf der Basis der Mehrheitsreligion Christentum gegenüber Religionen so verhält, wie das diese Mehrheitsreligion dem Staat nahelegt? Führt aber zu weit weg vom Thema der Burka.
weil der Staat den Glauben als real existierend anerkennt und seine Kanzler und Minister im Namen eines Gottes schwören lässt. D.h. der Staat missachtet nicht die Religion, sondern transportiert auf dieser auch seine Moralvorstellungen und Gesetze. Wobei der Staat wiederum kein monolithischer Block, sondern ein sehr labiles Gebilde ist, welches zwischen All- und Ohnmacht schwankt. Der Staat als Vertrag (so sehe ich diese 'Einrichtung') hat lediglich eine Rahmenfunktion, in welcher sich Meinungen manifestiert haben.
Dass die Gesellschaftsform Demokratie die vorherrschende Religion (Christentum) in diesem Land vertritt, mag man als Missachtung deuten oder aber als Ausfluss eines demokratischen Willens.
Der Staat will die Sache nicht halbwegs ehrlich lösen, der Gesellschaft sind die Hände gebunden. Was immer getan wird, widerspruchsfrei geht es nicht.
ist schwierig, weil die Gesetze, nach denen ein Staat funktioniert, auf einem Modell aufbaut, welches ein 'Heidentum', zugunsten einer monotheistischen Idee aufgab. Und da der Monotheismus eine Theorie ist, welche den bedingungslosen Gehorsam fordert, kann der gordische Knoten nicht zerschlagen werden, ohne Opfer zu hinterlassen.
So transponiert der 'Staat' die Frage nach einem Gott, in den Bereich der Toleranz. Und Toleranz bedeutet nicht nur in der Technik, dass es eine Bandbreite gibt.