Ferit » Mo 19. Aug 2013, 12:34 hat geschrieben:
Allah sagt:
Und Wir haben den Himmel und die Erde und das, was zwischen beiden ist, nicht sinnlos erschaffen. Das ist die Ansicht derer, die ungläubig sind. Wehe denn den Ungläubigen wegen des Feuers! (28:27)
Er hat es erschaffen, damit wir ihm dienen (vgl. vorher zitierten Vers). Nur das ist der Grund für die gesamte Schöpfung. Ich dachte eigentlich, dass ich damit deine Frage aus dem Eingangsbeitrag aus islamischer Sicht beantwortet habe.
Welcher tiefere Sinn steckt in diesem
Dienen ? Setzen wir mal die Existenz eines monotheistischen, allmächtigen Schöpfers voraus. Im Prinzip schöpft er nichts " neues ", da es außerhalb seiner selbst liegen müßte, was unlogisch erscheint, da es ( das Schöpferwesen ) bereits
alles ist.
Mein erster, heruntergebrochener Vergleich wäre der des Verhältnisses Mensch ( als Bewußtsein, individueller Wille ) bspw. zu seiner Hand. Die Hand ist also (bereits) Teil dieses individuellen Willen, sie dient ( .. ) ihm.
Wenn meine Hand nun danebengreift ( ... ), dann reglementiere ich nicht meine Hand, dies wäre unlogisch, denn der Fehler lag ja bei mir, in bspw. meiner Koordination.
Der zu erwartende Einwand : Meine Hand hätte ja auch keinen freien Willen. Richtig ! Aber, hat denn das Geschöpf einen " freien Willen " ? Im Prinzip nur dahingehend - über die Hand hinaus - zu tun was erwartet wird oder sich dem zu verweigern - und / oder letztlich zu erkennen, eine Verweigerung erzeugt keine Unabhängigkeit.
Wenn ich aber meine Hand mit Willen austatte, so muß ihr Wille per se irgendwann und irgendwie mit meinem Willen in Konflikt geraten. Ein freier Wille wäre also nur jener, der mit einem anderen Willen nicht in einen existenziellen Konflikt geraten kann. Davon sind wir als Geschöpfe weit entfernt, denn wir sind sterblich gemacht. Unser
Dienen ist also letztlich kein freiwilliges Dienen, sondern direkte Folge existenzieller Abhängigkeit, also zumindest der Glaube, sich in diesem Abhängigkeitsverhältnis zu befinden.
Freundliche Grüße, schelm
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.