das scheint mir nicht der fall zu sein.
zumindest ist deine antwort auf meine darstellung immer noch dieselbe. deshalb versuche ich es gleich noch einmal auf einer anderen ebene:
PublicEye » Mo 2. Jul 2012, 21:48 hat geschrieben:
Du solltest dich mal mit der Bibel beschäftigen, da kannst du mit wissenschaftlichen Methoden die Aussagen der Schrift untersuchen, ohne jedoch an dem Inhalt rütteln zu müssen.
Die biblische Lehre hält jeglicher Untersuchung Stand und benötigt keinerlei Revision.
Versuch es mal, ich denke, es bringt dich deiner Suche nach Gott näher.
ich habe mich bereits mit der bibel beschäftigt.
und ich lege, wie ich dir bereits erklärt hatte, an die bibel dieselben maßstabe an, wie an den koran. anders ist mir auch der biblische text überhaupt nicht zugänglich. ich hatte dir auch erklärt, dass der einzige unterschied zwischen einem profanen und einem heiligen text letztlich darin besteht, dass letzterer neben einem ästhetischen erlebnis auch noch ein religiöses erlebnis bereithält.
ein solches erlebnis lässt sich aber nicht erzwingen.
es gibt menschen, die reagieren von natur aus empfindsamer auf literarische texte, und haben beispielsweise bei peter handkes gedicht "
die aufstellung des 1. fc nürnberg vom 27.1.1968" sofort ein ästhetisches erlebnis. andere müssen erst dafür sensibilisiert werden, wieder andere bleiben dafür ein leben lang stumpf und erfreuen sich dafür vielleicht an anderen dingen, an anderen arten von kunst, oder vielleicht auch einfach an den schönheiten der natur, der musik, an einem kieselstein in der hand, an der schönheit ihrer eigenen augen, einer scheibe brot, einer im wind tanzenden aldi-tüte.
grundsätzlich funktioniert das religiöse erlebnis ganz ähnlich, nur kommt "gott" als spürbare komponente hinzu.
ich darf dich insofern beruhigen, als ich bei der lektüre der bibel sowohl ästhetische als auch religiöse erlebnisse hatte und habe. insofern ist dein missionsversuch relativ zwecklos.
was wir zu tun versuchen können, ist:
einen text zu beschreiben und analysieren,
ein ästhetisches erlebnis beschreiben,
ein religiöses erlebnis beschreiben,
beschreiben, ob und wie ein text ein ästhetisches oder religiöses erlebnis hervorruft und reguliert.
wir können aber niemals davon ausgehen, wir können niemals verlangen, dass ein anderer mensch auf denselben text ähnlich reagiert. insofern kann ich nicht von dir verlangen, bei der lektüre des korans dasselbe zu empfinden wie ich. deshalb müssen wir notwendigerweise in einer diskussion auf der ersten ebene bleiben, nämlich der textbeschreibung und -analyse.
und da ist der text dann nur text wie jeder andere auch und kann auch mit denselben literaturtheoretischen methoden bearbeitet werden wie jeder andere text auch.
PublicEye » Mo 2. Jul 2012, 21:48 hat geschrieben:
Ich hatte dir oben schon gesagt, dass als Ergebnis bei einem solchen Vorgehen nur ein individueller und persönlicher Islam dabei herauskommt, der je nach eigenem Gusto und Erkenntnisstand, entsprechend ausfällt.
und ich bin heilfroh, dass gott auf meine
individuellen und
persönlichen träume, ängste, wünsche, nöte, bedürfnisse, gedanken, erfahrungen, lebenssituationen, gefühle, vorwürfe, irrtümer und schwachsinnigkeiten
individuelle und
persönliche antworten bereithält, statt mir nur die x-/y-standardansage einer warteschleife zu liefern.
so kann's gehen.