Deus caritas est

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Sir Porthos

Deus caritas est

Beitrag von Sir Porthos »

Moin liebe Gemeinde,

im Jahre 2006 hat der Papst Benedikt XVI seine erste Enzyklika veröffentlicht.

Sie eröffnet mit einem Zitat: "Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm’’ (1 Joh 4, 16).

Ich bin Lutheraner und kein Katholik. Dennoch habe ich diese Enzyklia damals wahrlich "verschlungen". Sie hat mir aus der Seele gesprochen.

Hier ist der Text:

http://www.vatican.va/holy_father/bened ... st_ge.html

Was haltet Ihr davon ?

Ich kann nur sagen, dass ich dem heiligen Vater noch viele Jahre des Lebens und der Lehre wünsche. Sein Wirken ist eine Bereicherung für jeden Christen.

Gott schütze ihn !
Zuletzt geändert von Sir Porthos am So 1. Apr 2012, 19:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Liegestuhl
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Re: Deus caritas est

Beitrag von Liegestuhl »

Ich bin ebenfalls ein Nichtkatholik, der diese Enzyklika gelesen hat. ich war auch hellauf begeistert von den klaren und präzisen Worten des Papstes. Er ist ein herausragender Theologe.

Deus Caritas est ist für mich die zentrale Aussage des Christentums:

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 8#p1073598
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Sir Porthos

Re: Deus caritas est

Beitrag von Sir Porthos »

Liegestuhl » So 1. Apr 2012, 18:13 hat geschrieben:Ich bin ebenfalls ein Nichtkatholik, der diese Enzyklika gelesen hat. ich war auch hellauf begeistert von den klaren und präzisen Worten des Papstes. Er ist ein herausragender Theologe.

Deus Caritas est ist für mich die zentrale Aussage des Christentums:

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 8#p1073598

Genau das ist es, lieber Liegestuhl.

In dieser Enzyklia ist die christliche Lehre universell zusammengefasst. Unabhängig von jeglicher Konfession.

Papst Benedikt XVI ist für mich eine intellektuelle Lichtgestalt, vor der ich mich als "ketzerischer Lutheraner" nur verneigen kann.
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Antonius
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Re: Deus caritas est

Beitrag von Antonius »

Sir Porthos » So 1. Apr 2012, 18:01 hat geschrieben:Moin liebe Gemeinde,
im Jahre 2006 hat der Papst Benedikt XVI seine erste Enzyklika veröffentlicht.
Sie eröffnet mit einem Zitat: "Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm’’ (1 Joh 4, 16).
Ich bin Lutheraner und kein Katholik. Dennoch habe ich diese Enzyklia damals wahrlich "verschlungen". Sie hat mir aus der Seele gesprochen.

Hier ist der Text:
http://www.vatican.va/holy_father/bened ... st_ge.html
Was haltet Ihr davon ?

Ich kann nur sagen, dass ich dem heiligen Vater noch viele Jahre des Lebens und der Lehre wünsche. Sein Wirken ist eine Bereicherung für jeden Christen.
Gott schütze ihn !
Danke, Sir Porthos, für den Hinweis auf diese Enzyklika.
Auch ich halte sie für eine der bedeutensten, da sie die Quintessenz des Christlichen Glaubens wiedergibt.
Sie ist aus meiner Sicht von allen Enzykliken am leichtesten lesbar, und die Thesen sind unmittelbar einsichtig.

Verschiedentlich habe ich bereits daraus zitiert, z.B. aus Kapitel 17:
  • In der Liturgie der Kirche, in ihrem Beten, in der lebendigen Gemeinschaft der Gläubigen erfahren wir die Liebe Gottes,
    nehmen wir ihn wahr und lernen so auch, seine Gegenwart in unserem Alltag zu erkennen.
    Er hat uns zuerst geliebt und liebt uns zuerst; deswegen können auch wir mit Liebe antworten.
    Gott schreibt uns nicht ein Gefühl vor, das wir nicht herbeirufen können.
    Er liebt uns, läßt uns seine Liebe sehen und spüren, und aus diesem ,,Zuerst’’ Gottes kann als Antwort auch in uns die Liebe aufkeimen.
Zuletzt geändert von Antonius am Di 3. Apr 2012, 10:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Antonius
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Re: Deus caritas est

Beitrag von Antonius »

Liegestuhl » So 1. Apr 2012, 18:13 hat geschrieben:Ich bin ebenfalls ein Nichtkatholik, der diese Enzyklika gelesen hat. ich war auch hellauf begeistert von den klaren und präzisen Worten des Papstes. Er ist ein herausragender Theologe.

Deus Caritas est ist für mich die zentrale Aussage des Christentums:

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 8#p1073598
Dem stimme ich vollinhaltlich zu.

Auch Dein Text von damals ist ganz ausgezeichnet;
deshalb möchte ich ihn hier, mit Verlaub, noch einmal vollständig darstellen:
Liegestuhl hat geschrieben: Die christliche Botschaft zu verstehen, ist wirklich nicht sonderlich schwer. Selbst ungebildete Analphabeten im afrikanischen Busch haben damit keine Probleme. Was Jesus wollte und was er gepredigt hat, ist ziemlich unmissverständlich und man muss sich schon ziemlich anstrengen, um so schief zu denken, um daraus Diskriminierung, Frauenfeindlichkeit, Antisemitismus oder sonstwas herauszulesen.

In der Bibel, wie im Koran auch, sind Verhaltensregeln kodifiziert, die auf eine vormoderne Gesellschaft angewendet werden sollten. Die Zeiten ändern sich und wer heutzutage mal einen Blick in eine christliche Gemeinde wirft, wird schnell merken, dass Frauen dort keineswegs die Klappe halten. Das Gesetz ist für den Menschen gemacht. Nicht der Mensch für das Gesetz. Und der liebe Gott hat uns die Fähigkeit mit auf den Weg gegeben, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden.

Die christliche Botschaft der Nächstenliebe ist eindeutig. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Alles Andere lässt sich aus diesem Gebot ableiten. Deus Caritas Est: Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm.

Wer mit dem Unfug anfängt und aufgeregt meint, er hätte bei Paulus aber dies und im Alten Testament das entdeckt und deshalb das gesamte Christentum und die christliche Botschaft in Zweifel zu stellen, betrügt sich selber. Auch ein Christ verlernt das Denken nicht, nur weil er die Bibel für sich entdeckt hat. Wer dies annimmt, legt die gleichen intoleranten und unbeweglichen Denkstrukturen an den Tag, wie die Leute, die sie unentwegt kritisieren.
Zuletzt geändert von Antonius am Di 3. Apr 2012, 10:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Deus caritas est

Beitrag von Antonius »

Beim Blättern im Forum bin ich erneut auf den Strangtitel "Deus caritas est" gestoßen, der seinerzeit vom Foristen Sir Porthos hier eingestellt wurde.
Der Forist Liegestuhl hat dazu einen Kommentar geschrieben, der - aus meiner Sicht - in seiner Eindringlichkeit und logischen Stringenz einmalig ist.
Aus diesem Grunde möchte ich ihn hier, mit Verlaub, noch einmal zitieren:
Liegestuhl hat geschrieben: Die christliche Botschaft zu verstehen, ist wirklich nicht sonderlich schwer. Selbst ungebildete Analphabeten im afrikanischen Busch haben damit keine Probleme. Was Jesus wollte und was er gepredigt hat, ist ziemlich unmissverständlich und man muss sich schon ziemlich anstrengen, um so schief zu denken, um daraus Diskriminierung, Frauenfeindlichkeit, Antisemitismus oder sonstwas herauszulesen.

In der Bibel, wie im Koran auch, sind Verhaltensregeln kodifiziert, die auf eine vormoderne Gesellschaft angewendet werden sollten. Die Zeiten ändern sich und wer heutzutage mal einen Blick in eine christliche Gemeinde wirft, wird schnell merken, dass Frauen dort keineswegs die Klappe halten. Das Gesetz ist für den Menschen gemacht. Nicht der Mensch für das Gesetz. Und der liebe Gott hat uns die Fähigkeit mit auf den Weg gegeben, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden.

Die christliche Botschaft der Nächstenliebe ist eindeutig. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Alles Andere lässt sich aus diesem Gebot ableiten. Deus Caritas Est: Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm.

Wer mit dem Unfug anfängt und aufgeregt meint, er hätte bei Paulus aber dies und im Alten Testament das entdeckt und deshalb das gesamte Christentum und die christliche Botschaft in Zweifel zu stellen, betrügt sich selber. Auch ein Christ verlernt das Denken nicht, nur weil er die Bibel für sich entdeckt hat. Wer dies annimmt, legt die gleichen intoleranten und unbeweglichen Denkstrukturen an den Tag, wie die Leute, die sie unentwegt kritisieren.
Ich hoffe, daß ich auf diese Weise etwas tun konnte, diesen wertvollen Beitrag zu schützen und zu konservieren.
Wie denkt Ihr darüber?
Zuletzt geändert von Antonius am Fr 5. Okt 2012, 11:42, insgesamt 2-mal geändert.
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ThorsHamar
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Re: Deus caritas est

Beitrag von ThorsHamar »

Antonius » Fr 5. Okt 2012, 10:40 hat geschrieben:Beim Blättern im Forum bin ich erneut auf den Strangtitel "Deus caritas est" gestoßen, der seinerzeit vom Foristen Sir Porthos hier eingestellt wurde.
Der Forist Liegestuhl hat dazu einen Kommentar geschrieben, der - aus meiner Sicht - in seiner Eindringlichkeit und logischen Stringenz einmalig ist.
Aus diesem Grunde möchte ich ihn hier, mit Verlaub, noch einmal zitieren:


Ich hoffe, daß ich auf diese Weise etwas tun konnte, diesen wertvollen Beitrag zu schützen und zu konservieren.
Wie denkt Ihr darüber?
Ich finde solche theoretischen Abhandlungen immer interessant, denn sie vermitteln ja dem Aussenstehenden Einblicke in die Denkweise und Gefühlswelt einer Gruppe, Sekte, Gemeinschaft usw.
Dass die Praxis völlig anders aussieht, steht ja auf einem anderen Blatt.
So habe ich z.B. im Text des Papstes diese Stelle gefunden: "... die Art, wie Gott liebt, wird zum Maßstab menschlicher Liebe."
Allein diese Stelle ist schon eine Bombe! :cool:
Aber, wie gesagt, ansonsten hübsche Poesie, also vom Papst und von Liegestuhl.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: Deus caritas est

Beitrag von Lord Snow »

Und der liebe Gott hat uns die Fähigkeit mit auf den Weg gegeben, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden.
Das ist das was Kritiker am Christentum immer wieder vorwerfen, ich danke euch beiden, dies endlich mal von einem Christen lesen zu können, dieser Gott hat letztlich alles verbrochen, auf ihn als Anfangsursache, ist alles zurückzuführen und der Mensch wird trotzdem der Bibel nach mit der Verbannung aus Garten Eden und der Sterblichkeit bestraft! ;)
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schokoschendrezki
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Re: Deus caritas est

Beitrag von schokoschendrezki »

Das Bemerkenswerte an dieser Enzykla ist, dass es Lob und Bewunderung von vielen Nichtkatholiken dafür gab, während gerade die in katholischen Sozialeinrichtungen Tätigen verhaltene Kritik äußerten, weil sie sich mit ihren ganz praktischen Problemen in dieser luftig-göttlichen Poesie ein wenig allein gelassen sehen.
Im Hinblick auf die aktuelle Lage des deutschen Katholizismus lässt sich die Enzyklika vor allem auf zwei Problemstellungen beziehen: die Diskussion, ob sich die Kirchen in Zeiten knapper Kassen aus dem breiten Feld der sozialen Dienstleistungen zurückziehen und auf „rein religiöse“ Aufgaben konzentrieren sollten, sowie die Frage, inwiefern die Angestellten katholischer Wohlfahrtsverbände neben ihrer beruflichen Kompetenz auch über eine klare kirchliche Identität verfügen müssen. Während die Enzyklika zu diesen Fragen wertvolle Orientierungen beinhaltet, spart sie die Analyse struktureller Ursachen der Krise im Bereich sozialer Dienstleistungen vollständig aus und bleibt deshalb sozialethisch unbefriedigend.
aus: Nächstenliebe allein kann nicht genügen. Benedikts Antrittsenzyklika bricht zu früh ab. Institut für Christliche Sozialwissenschaften, Westfälische Wilhelms-Universitä Münster, 2006
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Re: Deus caritas est

Beitrag von Bukowski »

schokoschendrezki » Fr 5. Okt 2012, 15:35 hat geschrieben:Das Bemerkenswerte an dieser Enzykla ist, dass es Lob und Bewunderung von vielen Nichtkatholiken dafür gab, während gerade die in katholischen Sozialeinrichtungen Tätigen verhaltene Kritik äußerten, weil sie sich mit ihren ganz praktischen Problemen in dieser luftig-göttlichen Poesie ein wenig allein gelassen sehen.


Soll der Papst vielleicht eine ökonomische analyse machen? das ist nicht sein Amt. - Der Kern der Religionen ist nicht weltlich. Religion ist keine Sozialarbeit, auch wenn diese eben ihren sozialethischen Ansprüchen entspricht.
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Re: Deus caritas est

Beitrag von PublicEye »

Lord Snow » Fr 5. Okt 2012, 14:04 hat geschrieben:
Das ist das was Kritiker am Christentum immer wieder vorwerfen, ich danke euch beiden, dies endlich mal von einem Christen lesen zu können, dieser Gott hat letztlich alles verbrochen, auf ihn als Anfangsursache, ist alles zurückzuführen und der Mensch wird trotzdem der Bibel nach mit der Verbannung aus Garten Eden und der Sterblichkeit bestraft! ;)
Jaja, das kommt vor lauter Kritikgeist dabei heraus.
Ich stell mir grad vor, wie du einmal vor deinem Schöpfer stehst und Gott dies vorwirfst.
Und dann wird dich Gott anschauen und sagen, du hattest die Möglichkeit zwischen Gut und Böse zu entscheiden.

Es ist schon etwas kurz gedacht, denn Gott gab dem Menschen die Fähigkeit über sein Handeln zu reflektieren und auch das Wissen um die Auswirkung des Bösen.
Also keine Ausreden mehr am Schluss.
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Re: Deus caritas est

Beitrag von PublicEye »

Antonius » Fr 5. Okt 2012, 10:40 hat geschrieben:Beim Blättern im Forum bin ich erneut auf den Strangtitel "Deus caritas est" gestoßen, der seinerzeit vom Foristen Sir Porthos hier eingestellt wurde.
Der Forist Liegestuhl hat dazu einen Kommentar geschrieben, der - aus meiner Sicht - in seiner Eindringlichkeit und logischen Stringenz einmalig ist.
Aus diesem Grunde möchte ich ihn hier, mit Verlaub, noch einmal zitieren:


Ich hoffe, daß ich auf diese Weise etwas tun konnte, diesen wertvollen Beitrag zu schützen und zu konservieren.
Wie denkt Ihr darüber?
Die Botschaft von der Liebe Gottes ist eine Botschaft mit ungeheurer Schlagkraft in der ansonsten kalten und lieblosen Welt.
Denkt man darüber nach und fängt an zu begreifen, was das bedeutet, dass Gott die Liebe in Person ist, dann bewirkt das eine Veränderung im Menschen.
Vielen Dank Antonius für das Hervorholen dieser wichtigen Botschaft an die Menschen.
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Re: Deus caritas est

Beitrag von schokoschendrezki »

Bukowski » Fr 5. Okt 2012, 17:25 hat geschrieben:
Soll der Papst vielleicht eine ökonomische analyse machen? das ist nicht sein Amt. - Der Kern der Religionen ist nicht weltlich. Religion ist keine Sozialarbeit, auch wenn diese eben ihren sozialethischen Ansprüchen entspricht.
Gerade wenn man sich als nicht konfessionell gebundener Mensch durchaus auch gedanklich auf eine transzendente, metaphysische Welt- und Sinnsuche einlassen kann, ist die Akzeptanz der Enthobenheit eines realen, lebenden Menschen mit Vater und Mutter aus den sozialen und ökonomischen Kreisläufen eine nicht überschreitbare Grenze.

Darüberhinaus ist auch 80 Jahre nach seiner Entstehung ein Stück wie Bertolt Brechts "Heilige Johanna der Schlachthöfe" ein Lehrstück darüber, wie eine rein religiös motivierte Liebe zu den Menschen und zu Gott realiter Elend und Hass noch verstärken können.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Deus caritas est

Beitrag von Lord Snow »

PublicEye » Fr 5. Okt 2012, 23:31 hat geschrieben: Jaja, das kommt vor lauter Kritikgeist dabei heraus.
Ich stell mir grad vor, wie du einmal vor deinem Schöpfer stehst und Gott dies vorwirfst.
Und dann wird dich Gott anschauen und sagen, du hattest die Möglichkeit zwischen Gut und Böse zu entscheiden.
Ich gebe dir Recht, würde dieser Gott tatsächlich existieren würde er mich bloß schief anschauen und dann mit dem Daumen zerquetschen oder was auch immer, da mache ich mir keine Illusionen, aber das tut ja hier nichts zur Sache, denn das ändert ja nichts an der Sachlage...
Es ist schon etwas kurz gedacht, denn Gott gab dem Menschen die Fähigkeit über sein Handeln zu reflektieren und auch das Wissen um die Auswirkung des Bösen.
Also keine Ausreden mehr am Schluss.
Ursache und Wirkung PublicEye, Ursache und Wirkung! ;)

Das wäre analog wie bei einem Programmierer, der ein fehlerhaftes Programm schreibt und sich dann anschließend über das Programm aufregt, dabei kann das Programm doch nur so funtionieren, wie es der Programmierer eben gemacht hat.
Bukowski

Re: Deus caritas est

Beitrag von Bukowski »

schokoschendrezki » Sa 6. Okt 2012, 09:36 hat geschrieben:
Gerade wenn man sich als nicht konfessionell gebundener Mensch durchaus auch gedanklich auf eine transzendente, metaphysische Welt- und Sinnsuche einlassen kann, ist die Akzeptanz der Enthobenheit eines realen, lebenden Menschen mit Vater und Mutter aus den sozialen und ökonomischen Kreisläufen eine nicht überschreitbare Grenze.

Darüberhinaus ist auch 80 Jahre nach seiner Entstehung ein Stück wie Bertolt Brechts "Heilige Johanna der Schlachthöfe" ein Lehrstück darüber, wie eine rein religiös motivierte Liebe zu den Menschen und zu Gott realiter Elend und Hass noch verstärken können.
Versteh ich nicht. - du wirfst dem Papst vor, er sei aus sozialen und ökonomischen Kreisläufen enthoben? :?
oder dem Text?
ja, dann darfst Du natürlich nur den stalinistischen Genossen-Verräter Brecht lesen ;)

Die Sicht dieses Lehrstückes hat ihre Wirklichkeit und Berechtigung, wie auch diese Rede. - ich habe sie nur über , aber sie ist schon bemerkenswert in ihrer Sicht. - Ich glaube ehrlich gesagt, die in katholischen Sozialeinrichtungen Tätigen sind etwas - eng in IHER Wirklichkeit. (bzw. sie haben ihn ihn nicht kapiert :cool: )

Er schreibt ja gleich am Anfang:

In einer Welt, in der mit dem Namen Gottes bisweilen die Rache oder gar die Pflicht zu Haß und Gewalt verbunden wird, ist dies eine Botschaft von hoher Aktualität und von ganz praktischer Bedeutung. Deswegen möchte ich in meiner ersten Enzyklika von der Liebe sprechen, mit der Gott uns beschenkt und die von uns weitergegeben werden soll. Damit sind bereits die beiden großen, eng miteinander verbundenen Teile dieses Schreibens vorgezeichnet. Der erste wird einen mehr spekulativen Charakter haben, da ich beabsichtige, darin — zu Beginn meines Pontifikats — einige wesentliche Punkte über die Liebe, die Gott dem Menschen in geheimnisvoller Weise und völlig vorleistungsfrei anbietet, zu klären und zugleich die innere Verbindung zwischen dieser Liebe Gottes und der Realität der menschlichen Liebe aufzuzeigen. Der zweite Teil wird konkreterer Natur sein, denn er soll die kirchliche praktische Umsetzung des Gebotes der Nächstenliebe behandeln. Das Thema erweist sich somit als sehr weitläufig; eine erschöpfende Behandlung übersteigt jedoch den Zweck dieser Enzyklika. Mein Wunsch ist es, auf einige grundlegende Elemente nachdrücklich einzugehen, um so in der Welt eine neue Lebendigkeit wachzurufen in der praktischen Antwort der Menschen auf die göttliche Liebe.

ERSTER TEIL
Auch da bringt er schon auch die gewünschten weltlichen Beispiele


,,Eros’’ und ,,Agape’’ – Unterschied und Einheit
Dieses sprachliche Beiseiteschieben von Eros und die neue Sicht der Liebe, die sich in dem Wort Agape ausdrückt, zeigt zweifellos etwas Wesentliches von der Neuheit des Christentums gerade im Verstehen der Liebe an. In der Kritik am Christentum, die sich seit der Aufklärung immer radikaler entfaltet hat, ist dieses Neue durchaus negativ gewertet worden. Das Christentum — meinte Friedrich Nietzsche — habe dem Eros Gift zu trinken gegeben; er sei zwar nicht daran gestorben, aber zum Laster entartet.[1] Damit drückte der deutsche Philosoph ein weit verbreitetes Empfinden aus: Vergällt uns die Kirche mit ihren Geboten und Verboten nicht das Schönste im Leben? Stellt sie nicht gerade da Verbotstafeln auf, wo uns die vom Schöpfer zugedachte Freude ein Glück anbietet, das uns etwas vom Geschmack des Göttlichen spüren läßt?

4. Aber ist es denn wirklich so? Hat das Christentum tatsächlich den Eros zerstört? Sehen wir in die vorchristliche Welt. Die Griechen — durchaus verwandt mit anderen Kulturen — haben im Eros zunächst den Rausch, die Übermächtigung der Vernunft durch eine ,,göttliche Raserei’’ gesehen, die den Menschen aus der Enge seines Daseins herausreißt und ihn in diesem Überwältigtwerden durch eine göttliche Macht die höchste Seligkeit erfahren läßt. Alle anderen Gewalten zwischen Himmel und Erde erscheinen so als zweiten Ranges: ,,Omnia vincit Amor’’, sagt Vergil in den Bucolica — ,,die Liebe besiegt alles’’. Und er fügt hinzu: ,,Et nos cedamus amori’’ — ,,weichen auch wir der Liebe’’.[2] In den Religionen hat sich diese Haltung in der Form der Fruchtbarkeitskulte niedergeschlagen, zu denen die ,,heilige’’ Prostitution gehört, die in vielen Tempeln blühte. Eros wurde so als göttliche Macht gefeiert, als Vereinigung mit dem Göttlichen.

Das Alte Testament hat sich dieser Art von Religion, die als übermächtige Versuchung dem Glauben an den einen Gott entgegenstand, mit aller Härte widersetzt, sie als Perversion des Religiösen bekämpft. Es hat damit aber gerade nicht dem Eros als solchem eine Absage erteilt, sondern seiner zerstörerischen Entstellung den Kampf angesagt. Denn die falsche Vergöttlichung des Eros, die hier geschieht, beraubt ihn seiner Würde, entmenschlicht ihn. Die Prostituierten im Tempel, die den Göttlichkeitsrausch schenken müssen, werden nämlich nicht als Menschen und Personen behandelt, sondern dienen nur als Objekte, um den ,,göttlichen Wahnsinn’’ herbeizuführen: Tatsächlich sind sie nicht Göttinnen, sondern mißbrauchte Menschen.

(Gibt nicht meine Haltung wieder - nur ein Beispiel für die soziale Komponente)


Dies liegt zunächst an der Verfaßtheit des Wesens Mensch, das aus Leib und Seele gefügt ist. Der Mensch wird dann ganz er selbst, wenn Leib und Seele zu innerer Einheit finden; die Herausforderung durch den Eros ist dann bestanden, wenn diese Einung gelungen ist. Wenn der Mensch nur Geist sein will und den Leib sozusagen als bloß animalisches Erbe abtun möchte, verlieren Geist und Leib ihre Würde. Und wenn er den Geist leugnet und so die Materie, den Körper, als alleinige Wirklichkeit ansieht, verliert er wiederum seine Größe.

Heute wird dem Christentum der Vergangenheit vielfach Leibfeindlichkeit vorgeworfen, und Tendenzen in dieser Richtung hat es auch immer gegeben. Aber die Art von Verherrlichung des Leibes, die wir heute erleben, ist trügerisch. Der zum ,,Sex’’ degradierte Eros wird zur Ware, zur bloßen ,,Sache’’; man kann ihn kaufen und verkaufen, ja, der Mensch selbst wird dabei zur Ware. In Wirklichkeit ist dies gerade nicht das große Ja des Menschen zu seinem Leib. Im Gegenteil: Er betrachtet nun den Leib und die Geschlechtlichkeit als das bloß Materielle an sich, das er kalkulierend einsetzt und ausnützt. Es erscheint nicht als Bereich seiner Freiheit, sondern als ein Etwas, das er auf seine Weise zugleich genußvoll und unschädlich zu machen versucht. In Wirklichkeit stehen wir dabei vor einer Entwürdigung des menschlichen Leibes, der nicht mehr ins Ganze der Freiheit unserer Existenz integriert, nicht mehr lebendiger Ausdruck der Ganzheit unseres Seins ist, sondern gleichsam ins bloß Biologische zurückgestoßen wird. Die scheinbare Verherrlichung des Leibes kann ganz schnell in Haß auf die Leiblichkeit umschlagen.

Und so fängt der zweite, konkrete Teil an:

Gerechtigkeit und Liebe

26. Gegen die kirchliche Liebestätigkeit erhebt sich seit dem 19. Jahrhundert ein Einwand, der dann vor allem vom marxistischen Denken nachdrücklich entwickelt wurde. Die Armen, heißt es, bräuchten nicht Liebeswerke, sondern Gerechtigkeit. Die Liebeswerke — die Almosen — seien in Wirklichkeit die Art und Weise, wie die Besitzenden sich an der Herstellung der Gerechtigkeit vorbeidrückten, ihr Gewissen beruhigten, ihre eigene Stellung festhielten und die Armen um ihr Recht betrügen würden. Statt mit einzelnen Liebeswerken an der Aufrechterhaltung der bestehenden Verhältnisse mitzuwirken, gelte es, eine Ordnung der Gerechtigkeit zu schaffen, in der alle ihren Anteil an den Gütern der Welt erhielten und daher der Liebeswerke nicht mehr bedürften. An diesem Argument ist zugegebenermaßen einiges richtig, aber vieles auch falsch. Richtig ist, daß das Grundprinzip des Staates die Verfolgung der Gerechtigkeit sein muß und daß es das Ziel einer gerechten Gesellschaftsordnung bildet, unter Berücksichtigung des Subsidiaritätsprinzips jedem seinen Anteil an den Gütern der Gemeinschaft zu gewährleisten. Das ist auch von der christlichen Staats- und Soziallehre immer betont worden. Die Frage der gerechten Ordnung des Gemeinwesens ist — historisch betrachtet — mit der Ausbildung der Industriegesellschaft im 19. Jahrhundert in eine neue Situation eingetreten. Das Entstehen der modernen Industrie hat die alten Gesellschaftsstrukturen aufgelöst und mit der Masse der lohnabhängigen Arbeiter eine radikale Veränderung im Aufbau der Gesellschaft bewirkt, in der das Verhältnis von Kapital und Arbeit zur bestimmenden Frage wurde, die es in dieser Form bisher nicht gegeben hatte. Die Produktionsstrukturen und das Kapital waren nun die neue Macht, die, in die Hände weniger gelegt, zu einer Rechtlosigkeit der arbeitenden Massen führte, gegen die aufzustehen war....
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Re: Deus caritas est

Beitrag von schokoschendrezki »

Bukowski » Sa 6. Okt 2012, 19:39 hat geschrieben:
Versteh ich nicht. - du wirfst dem Papst vor, er sei aus sozialen und ökonomischen Kreisläufen enthoben? :?
oder dem Text?
Weder noch. Eher schon den Katholiken. Ich werfe es ihnen auch nicht vor, ich kann es nur nicht nachvollziehen. Ich hätte mir auch zu Zeiten Karol Wojtyłas gut vorstellen können, in einem meiner Lieblingsländer (Polen) zu leben und hätte diese eine Ausnahme eines erlaubten Kritik-Ziels in der polnischen Gesellschaft akzeptiert. Aber nur nach außen.
ja, dann darfst Du natürlich nur den stalinistischen Genossen-Verräter Brecht lesen ;)
Ach je. Was soll solch eine Polemik 2012 bringen? Ebensowenig wie mich meine kritische Haltung zum Katholizismus davon abhält, dem Papst zuzuhören, hält mich meine Bewunderung für das eine oder andere Brecht-Stück davon ab, ein "stalinistisches Passionsspiel" wie "Die Maßnahme" von 1930 abzulehnen.
Und so fängt der zweite, konkrete Teil an:

Gerechtigkeit und Liebe

26. Gegen die kirchliche Liebestätigkeit erhebt sich seit dem 19. Jahrhundert ein Einwand, der dann vor allem vom marxistischen Denken nachdrücklich entwickelt wurde. Die Armen, heißt es, bräuchten nicht Liebeswerke, sondern Gerechtigkeit. Die Liebeswerke — die Almosen — seien in Wirklichkeit die Art und Weise, wie die Besitzenden sich an der Herstellung der Gerechtigkeit vorbeidrückten, ihr Gewissen beruhigten, ihre eigene Stellung festhielten und die Armen um ihr Recht betrügen würden. Statt mit einzelnen Liebeswerken an der Aufrechterhaltung der bestehenden Verhältnisse mitzuwirken, gelte es, eine Ordnung der Gerechtigkeit zu schaffen, in der alle ihren Anteil an den Gütern der Welt erhielten und daher der Liebeswerke nicht mehr bedürften.
Gottfried Wilhelm Leibniz formulierte bereits im 17. Jahrhundert seinen berühmten Satz "Die Gerechtigkeit ist nichts anderes als die Nächstenliebe der Weisen.". Und der letzte Halbsatz "... und daher der Liebeswerke nicht mehr bedürften" ist dem "marxistischen Denken" keineswegs immanent. Warum sollte aus der Forderung nach ökonomischer und sozialer Gerechtigkeit zwingend die Forderung nach Verzicht auf irgendeine Form oder Variante von "Liebe" (einschließlich Nächstenliebe) folgen?
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Re: Deus caritas est

Beitrag von PublicEye »

Lord Snow » Sa 6. Okt 2012, 17:37 hat geschrieben:Ursache und Wirkung PublicEye, Ursache und Wirkung! ;)

Das wäre analog wie bei einem Programmierer, der ein fehlerhaftes Programm schreibt und sich dann anschließend über das Programm aufregt, dabei kann das Programm doch nur so funtionieren, wie es der Programmierer eben gemacht hat.
Der Mensch wurde eben nicht als "Programm", als Roboter, erschaffen, sondern als ein Wesen mit der Fähigkeit über das eigene Handeln zu reflektieren, ausgestattet mit einem Gewissen, einer Art göttlichem Massstabs und der klaren vorgängigen Warnung des Schöpfers unter Aufzeigung der Konsequenzen.

Dieser Vergleich von Dir hinkt nicht nur, er ist sogar völlig unpassend.

Vor allem auch im Hinblick auf die Liebe Gottes zu den Menschen, der ihnen einen Ausweg anbietet.
Anbietet, nicht aufzwingt, was ein weiterer Hinweis auf die Fähigkeit zur freien Wahl des Menschen aufzeigt.
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Re: Deus caritas est

Beitrag von Tiefsinniger »

schokoschendrezki » Mo 15. Okt 2012, 14:25 hat geschrieben:



Gottfried Wilhelm Leibniz formulierte bereits im 17. Jahrhundert seinen berühmten Satz "Die Gerechtigkeit ist nichts anderes als die Nächstenliebe der Weisen.". Und der letzte Halbsatz "... und daher der Liebeswerke nicht mehr bedürften" ist dem "marxistischen Denken" keineswegs immanent. Warum sollte aus der Forderung nach ökonomischer und sozialer Gerechtigkeit zwingend die Forderung nach Verzicht auf irgendeine Form oder Variante von "Liebe" (einschließlich Nächstenliebe) folgen?
Es interessiert mich eine Frage sehr, ich wuerde fuer jede Antwort dankbar.

Ist der Sinn des Wortes "Gerechtigkeit" fuer einen Deutschen einig, oder versteht man es als ein Omonym, mit zwei Bedeutungen ?

Im Russischen steht ueberall, wo im Bibel die "Gerechtigkeit" geschrieben ist, als die Uebersetzung das Wort "prawednost". Das ist ein altes Wort, das man auf verschiedener Weise interpraetieren kann : z.B. jemand "mit den richtigen Sitten", jemand, der die Wahrheit liebt (Prawda = Wahrheit).

Aber im sonstigen Umgangslexikon bedeutet "die Gerechtigkeit" auf Russisch "sprawedliwost", z.B. "soziale Gerechtigkeit", eine gerechte Loesung einer Frage, usw.

Sind fuer einen Deutschen diese Bedeutungen einig, oder nicht? Ich frage nicht umsonst. Ich las im Artikel von einem Geistlichen, dass die Gerechtigkeit ... ein nicht-christliches Wort sei, und ein Christe braucht es nicht, sich um so was zu kuemmern ! Auf Deutsch steht das Wort "Gerechtigkeit", glaube ich, fasst in jedem Absatz des Neuen Testaments ?

Ich verstehe, es ist nicht so einfach. Die Gerechtigkeit vom Neuen Testament ist eine Sache, auf die kein Mensch "automatisch" verfuegt, er muss dafuer reine Seele haben. Oder wie versteht man das ?
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Re: Deus caritas est

Beitrag von Antonius »

Tiefsinniger » Di 16. Okt 2012, 12:43 hat geschrieben: Es interessiert mich eine Frage sehr, ich wuerde fuer jede Antwort dankbar.

Ist der Sinn des Wortes "Gerechtigkeit" fuer einen Deutschen einig, oder versteht man es als ein Omonym, mit zwei Bedeutungen ?

Im Russischen steht ueberall, wo im Bibel die "Gerechtigkeit" geschrieben ist, als die Uebersetzung das Wort "prawednost". Das ist ein altes Wort, das man auf verschiedener Weise interpraetieren kann : z.B. jemand "mit den richtigen Sitten", jemand, der die Wahrheit liebt (Prawda = Wahrheit).

Aber im sonstigen Umgangslexikon bedeutet "die Gerechtigkeit" auf Russisch "sprawedliwost", z.B. "soziale Gerechtigkeit", eine gerechte Loesung einer Frage, usw.

Sind fuer einen Deutschen diese Bedeutungen einig, oder nicht? Ich frage nicht umsonst. Ich las im Artikel von einem Geistlichen, dass die Gerechtigkeit ... ein nicht-christliches Wort sei, und ein Christe braucht es nicht, sich um so was zu kuemmern ! Auf Deutsch steht das Wort "Gerechtigkeit", glaube ich, fasst in jedem Absatz des Neuen Testaments ?

Ich verstehe, es ist nicht so einfach. Die Gerechtigkeit vom Neuen Testament ist eine Sache, auf die kein Mensch "automatisch" verfuegt, er muss dafuer reine Seele haben. Oder wie versteht man das ?
Für einen Christen ist aus meiner Sicht der Begriff der Gerechtigkeit eindeutig.
Gerechtigkeit ist eine der Kardinaltugenden, die aus dem Hellenismus kommen.

Gerecht ist, wer sich darauf versteht, mit seinen Mitmenschen in echtem Frieden und wahrer Ordnung zu leben.
Zur Gerechtigkeit gehört die Achtung der Würde jedes einzelnen Menschen.
Zuletzt geändert von Antonius am Fr 16. Nov 2012, 09:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Deus caritas est

Beitrag von Antonius »

PublicEye » Mo 15. Okt 2012, 23:55 hat geschrieben:...Vor allem auch im Hinblick auf die Liebe Gottes zu den Menschen, der ihnen einen Ausweg anbietet.
Anbietet, nicht aufzwingt, was ein weiterer Hinweis auf die Fähigkeit zur freien Wahl des Menschen aufzeigt.
Ich habe diesen alten Strang, erstellt seinerzeit von Sir Porthos, wieder hervorgeholt.
Er enthält wesentliche Aussagen über das Wesen Gottes.

"Deus caritas est," / "Gott ist die Liebe."
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Re: Deus caritas est

Beitrag von PublicEye »

Antonius » So 15. Dez 2013, 19:29 hat geschrieben:"Deus caritas est," / "Gott ist die Liebe."
Ja Antonius, eine einmalige und durchschlagende Botschaft, die das sehnsüchtige Herz erreicht.

Der Gott der Bibel ist der einzige Gott der Liebe, den die Menschheit kennt!
Eine einmalige Botschaft!
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Re: Deus caritas est

Beitrag von Antonius »

schokoschendrezki » Fr 5. Okt 2012, 16:35 hat geschrieben:Das Bemerkenswerte an dieser Enzykla ist, dass es Lob und Bewunderung von vielen Nichtkatholiken dafür gab, während gerade die in katholischen Sozialeinrichtungen Tätigen verhaltene Kritik äußerten, weil sie sich mit ihren ganz praktischen Problemen in dieser luftig-göttlichen Poesie ein wenig allein gelassen sehen.

aus: Nächstenliebe allein kann nicht genügen. Benedikts Antrittsenzyklika bricht zu früh ab. Institut für Christliche Sozialwissenschaften, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, 2006
Das ist sicherlich richtig.
Auf jeden Fall ein bedeutendes Zeugnis ! :thumbup:
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Re: Deus caritas est

Beitrag von Jekyll&Hyde »

Christen reden gern über gute Eigenschaften. Es ist Teil ihrer Inszenierung. Und darum publizieren sie sowas. Ethik und Moral, sind auch hier die Gewänder des Scharlatans. Kleider machen Leute.

Dieses Schwein hat die Bischöfe angewiesen, die Kinder zum Schweigen zu bringen, welche von Priestern missbraucht und misshandelt worden sind. Ich kann gar nicht sagen, wie angewidert ich von dem bin. Doch alle Welt lutscht ihm den Schwanz. Er durfte ja auch in Bundestag reden.

Für mich gehört er vor ein ordentliches Gericht und in psychologische Behandlung. Und seine Sekte gehört verboten.
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Re: Deus caritas est

Beitrag von paradoxx »

Por dios, was kann der für die Umtriebe der Caritas?

... wie etwa teure Kurse für Alkoholiker zum "maßvollen" Umgang mit dem Zeug, das sie nachweislich nicht einmal tropfenweise vertragen?
Willensbildung ist demokratisch-repräsentativ oder totalitär, eins schließt das andere aus (s. Art. 137 GG)
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Re: Deus caritas est

Beitrag von Sonnenwaage »

Sogar hier müssen irgendwelche Spinner die Kirche preisgeben!
»Die Wahrheit aber«, so heißt es,»wird Euch frei machen.«
Aber nur, wenn wir unter ihr stehen und die Liebe nicht zerstören.
Denn »wer in der Liebe ist, ist in der Wahrheit.«
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Re: Deus caritas est

Beitrag von Antonius »

PublicEye » Fr 5. Okt 2012, 22:35 hat geschrieben: Die Botschaft von der Liebe Gottes ist eine Botschaft mit ungeheurer Schlagkraft in der ansonsten kalten und lieblosen Welt.
Denkt man darüber nach und fängt an zu begreifen, was das bedeutet, dass Gott die Liebe in Person ist, dann bewirkt das eine Veränderung im Menschen.
Vielen Dank Antonius für das Hervorholen dieser wichtigen Botschaft an die Menschen.
Danke, lieber PublicEye; ich freue mich, daß wir vollkommen übereinstimmen.

Der Strangtitel "Deus caritas est", der seinerzeit vom Foristen Sir Porthos hier eingestellt wurde, kann in seiner Bedeutung gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.
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Re: Deus caritas est

Beitrag von Antonius »

Die Botschaft "Deus caritas est", "Gott ist die Liebe", ist die wesentliche Botschaft des Christentums.
Das vernehmen immer mehr Menschen rund um den Erdkreis.
Papst Benedikt XVI hat im Jahre 2005 diese Botschaft zum Titel seiner ersten Enzyklika gewählt.
Das Dreigestirn Eros, Philia und Agape sind die Themen dieser großen Enzyklika:
http://w2.vatican.va/content/benedict-x ... s-est.html

Ich hoffe, daß Sir Porthos, der seinerzeit diesen Strang hier eröffnet hat, uns wieder einmal beehrt.
Zuletzt geändert von Antonius am Fr 6. Mär 2015, 14:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Deus caritas est

Beitrag von Amun Ra »

Antonius » Fr 6. Mär 2015, 14:42 hat geschrieben:Die Botschaft "Deus caritas est", "Gott ist die Liebe", ist die wesentliche Botschaft des Christentums.
Das vernehmen immer mehr Menschen rund um den Erdkreis.
...
Die Menschen rund um den Erdkreis vernehmen immer mehr, wie - im Besonderen - die katholische Kirche diese "Liebe Gottes" zum Ausdruck bringt. Wieviele unzählige - vornehmlich Jungen - haben diese "Liebe Gottes" am eigenen Leib erfahren müssen? Und die Welt durfte zusehen, wie diese kindesmisshandelnde Drecksbande ungeschoren davonkommt. Deus caritas est für den Arsch. Wenn da jemand seinen kindlichen "Nächsten" mal wieder zu sehr von der "Liebe Gottes" anteilig werden lies wird er von seinen Oberen auch noch gedeckt. :rolleyes:

Die christlichen Kirchen sind noch der exakt gleiche menschenverachtende Verein wie vor hunderten von Jahren. Nur gut das moderne, aufgeschlossene Gesellschaften diesen Unternehmen immer mehr die Zähne ziehen. :rolleyes:
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Re: Deus caritas est

Beitrag von Antonius »

Amun Ra » Fr 6. Mär 2015, 15:30 hat geschrieben: Die Menschen rund um den Erdkreis vernehmen immer mehr, wie - im Besonderen - die katholische Kirche diese "Liebe Gottes" zum Ausdruck bringt. Wieviele unzählige - vornehmlich Jungen - haben diese "Liebe Gottes" am eigenen Leib erfahren müssen? Und die Welt durfte zusehen, wie diese kindesmisshandelnde Drecksbande ungeschoren davonkommt. Deus caritas est für den Arsch. Wenn da jemand seinen kindlichen "Nächsten" mal wieder zu sehr von der "Liebe Gottes" anteilig werden lies wird er von seinen Oberen auch noch gedeckt. :rolleyes:

Die christlichen Kirchen sind noch der exakt gleiche menschenverachtende Verein wie vor hunderten von Jahren. Nur gut das moderne, aufgeschlossene Gesellschaften diesen Unternehmen immer mehr die Zähne ziehen. :rolleyes:
Nix verstanden?
Du mußt Deine Ressentiments hier nicht in dieser vulgären Sprache darstellen. :rolleyes:

http://wiki.yoga-vidya.de/Eros_Agape_Philia
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Re: Deus caritas est

Beitrag von Boraiel »

Amun Ra » Fr 6. Mär 2015, 16:30 hat geschrieben: Die Menschen rund um den Erdkreis vernehmen immer mehr, wie - im Besonderen - die katholische Kirche diese "Liebe Gottes" zum Ausdruck bringt. Wieviele unzählige - vornehmlich Jungen - haben diese "Liebe Gottes" am eigenen Leib erfahren müssen? Und die Welt durfte zusehen, wie diese kindesmisshandelnde Drecksbande ungeschoren davonkommt. Deus caritas est für den Arsch. Wenn da jemand seinen kindlichen "Nächsten" mal wieder zu sehr von der "Liebe Gottes" anteilig werden lies wird er von seinen Oberen auch noch gedeckt. :rolleyes:

Die christlichen Kirchen sind noch der exakt gleiche menschenverachtende Verein wie vor hunderten von Jahren. Nur gut das moderne, aufgeschlossene Gesellschaften diesen Unternehmen immer mehr die Zähne ziehen. :rolleyes:
Im Gesamtbild ist das eine bemerkenswerte Fehleinschätzung der christlichen Kirchen, ursächlich dafür ist wohl die Mutlosigkeit, sich seines eigens Verstandes zu bedienen. :cool: Interessanterweise sind es häufig die gleichen Stellen, an denen verschiedene Menschen, nicht weitergehen. Naja, Unvernunft hat ihren Preis.
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
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Re: Deus caritas est

Beitrag von Selaht »

Antonius » So 15. Dez 2013, 20:29 hat geschrieben:Ich habe diesen alten Strang, erstellt seinerzeit von Sir Porthos, wieder hervorgeholt.
Er enthält wesentliche Aussagen über das Wesen Gottes.

"Deus caritas est," / "Gott ist die Liebe."
Es mag wahre Liebe geben, aber viele wahre Liebesbeziehungen bei Milliarden von Menschen auf der Erde.

Ich will anderen Menschen nicht vorschreiben, was sie zu lieben haben und was nicht. Sie müssen nicht dasselbe lieben wie ich.

Eine Lehre, die einerseits meint festlegen zu können, welches unsichtbare Wesen alle Menschen liebt, und dessen heilige Schrift dann auch noch Höllendrohungen von dieser vermeintlich in Jesus menschgewordenen Liebe beinhaltet, so dass es alle lieben müssen, auch dann wenn sie kein Interesse daran haben, eine legendenhafte Gestalt zu lieben, argumentiert mit Argumenta ad verecundiam. Totschlagargumente überzeugen mich nicht, insbesondere dann nicht, wenn man sie fast wörtlich als Totschlagargumente bezeichnen kann. Wenn die Höllendrohungen aus dem neuen Testament gestrichen sind, kann man nochmals drüber reden, ob Gott die Liebe ist.

Die christliche Liebe hat auch die im neuen Testament hinzugefügten Höllendrohungen in der Hinterhand (der Hades und das Elysion könnten aus der griechischen oder römischen polytheistischen Religion in das Christentum eingeflossen sein), die das alte Testament so noch nicht hatte. Das Judentum droht diesseitsorientiert mit dem Gott der Liebe (siehe 1. Gebot: Sippenhaftung).
Zuletzt geändert von Selaht am Do 19. Mär 2015, 16:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Deus caritas est

Beitrag von Antonius »

Selaht » Do 19. Mär 2015, 16:25 hat geschrieben: Es mag wahre Liebe geben, aber viele wahre Liebesbeziehungen bei Milliarden von Menschen auf der Erde.

Ich will anderen Menschen nicht vorschreiben, was sie zu lieben haben und was nicht. Sie müssen nicht dasselbe lieben wie ich.

Eine Lehre, die einerseits meint festlegen zu können, welches unsichtbare Wesen alle Menschen liebt, und dessen heilige Schrift dann auch noch Höllendrohungen von dieser vermeintlich in Jesus menschgewordenen Liebe beinhaltet, so dass es alle lieben müssen, auch dann wenn sie kein Interesse daran haben, eine legendenhafte Gestalt zu lieben, argumentiert mit Argumenta ad verecundiam. Totschlagargumente überzeugen mich nicht, insbesondere dann nicht, wenn man sie fast wörtlich als Totschlagargumente bezeichnen kann. Wenn die Höllendrohungen aus dem neuen Testament gestrichen sind, kann man nochmals drüber reden, ob Gott die Liebe ist.

Die christliche Liebe hat auch die im neuen Testament hinzugefügten Höllendrohungen in der Hinterhand (der Hades und das Elysion könnten aus der griechischen oder römischen polytheistischen Religion in das Christentum eingeflossen sein), die das alte Testament so noch nicht hatte. Das Judentum droht diesseitsorientiert mit dem Gott der Liebe (siehe 1. Gebot: Sippenhaftung).
Höllendrohungen, was sind das?

Nach katholischer Auffassung (und auch nach meiner) ist mit dem Begriff der Hölle die Gottesferne gemeint.
Die Ferne von Gott, d.h. der selbstverschuldete Ausschluß eines Menschen aus der Gemeinschaft mit Gott, das ist die Hölle.

Die Enzyklika "DEUS CARITAS EST" von Papst Benedictus XVI. aus dem Jahre 2005 enthält nicht ein einziges Mal den Begriff der Hölle,
stattdessen wird der liebende Gott in all seinen Aspekten dargestellt.
Zuletzt geändert von Antonius am So 22. Mär 2015, 14:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Deus caritas est

Beitrag von Antonius »

Liegestuhl » So 1. Apr 2012, 18:13 hat geschrieben:Ich bin ebenfalls ein Nichtkatholik, der diese Enzyklika gelesen hat. ich war auch hellauf begeistert von den klaren und präzisen Worten des Papstes. Er ist ein herausragender Theologe.

Deus Caritas est ist für mich die zentrale Aussage des Christentums:

(....)

Die christliche Botschaft zu verstehen, ist wirklich nicht sonderlich schwer. Selbst ungebildete Analphabeten im afrikanischen Busch haben damit keine Probleme. Was Jesus wollte und was er gepredigt hat, ist ziemlich unmissverständlich und man muss sich schon ziemlich anstrengen, um so schief zu denken, um daraus Diskriminierung, Frauenfeindlichkeit, Antisemitismus oder sonstwas herauszulesen.

In der Bibel, wie im Koran auch, sind Verhaltensregeln kodifiziert, die auf eine vormoderne Gesellschaft angewendet werden sollten. Die Zeiten ändern sich und wer heutzutage mal einen Blick in eine christliche Gemeinde wirft, wird schnell merken, dass Frauen dort keineswegs die Klappe halten. Das Gesetz ist für den Menschen gemacht. Nicht der Mensch für das Gesetz. Und der liebe Gott hat uns die Fähigkeit mit auf den Weg gegeben, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden.

Die christliche Botschaft der Nächstenliebe ist eindeutig. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Alles Andere lässt sich aus diesem Gebot ableiten. Deus Caritas Est: Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm.

Wer mit dem Unfug anfängt und aufgeregt meint, er hätte bei Paulus aber dies und im Alten Testament das entdeckt und deshalb das gesamte Christentum und die christliche Botschaft in Zweifel zu stellen, betrügt sich selber. Auch ein Christ verlernt das Denken nicht, nur weil er die Bibel für sich entdeckt hat. Wer dies annimmt, legt die gleichen intoleranten und unbeweglichen Denkstrukturen an den Tag, wie die Leute, die sie unentwegt kritisieren.
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 8#p1073598

Dem stimme ich vollständlich zu, lieber Liegestuhl.

Dein Text von damals ist ganz ausgezeichnet;
deshalb habe ich ihn hier nochmals vollständig dargestellt. :)
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Re: Deus caritas est

Beitrag von Antonius »

Sir Porthos » So 1. Apr 2012, 18:01 hat geschrieben:Moin liebe Gemeinde,
im Jahre 2006 hat der Papst Benedikt XVI seine erste Enzyklika veröffentlicht.

Sie eröffnet mit einem Zitat: "Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm’’ (1 Joh 4, 16).

Ich bin Lutheraner und kein Katholik. Dennoch habe ich diese Enzyklia damals wahrlich "verschlungen". Sie hat mir aus der Seele gesprochen.

Hier ist der Text:
http://www.vatican.va/holy_father/bened ... st_ge.html
Was haltet Ihr davon ?

Ich kann nur sagen, dass ich dem heiligen Vater noch viele Jahre des Lebens und der Lehre wünsche. Sein Wirken ist eine Bereicherung für jeden Christen.
Gott schütze ihn !
Da kann ich Dir nur vollkommen beipflichten, lieber Sir Porthos.
"Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm’’ (1 Joh 4, 16).

Nun gibt einige hier im Forum, die diese einfache und doch so zentrale christliche Botschaft nicht verstehen bzw. nicht verstehen wollen.
Ein Beispiel ist der Forist Dark Angel, der geschrieben hat:
Dark Angel » Fr 27. Nov 2015, 16:11 hat geschrieben: (....)
Es war eben NICHT immer so, dass die "Liebe Gottes" als Angebot verstanden wurden. DIESES Verständnis - basierend auf dem antiken Menschenbild - gibt es erst seit der Renaissance, seit dem 15. Jh pc. Und nicht von ungefähr begann, ab dem 15. Jh. die Macht der Kirche zu schwinden, fanden Wissenschaft und Kunst einen gewaltigen Aufschwung - auch wenn die Kirche das zu verhindern gedachte ==> Galileo Gallilei und die Schriften der Humanisten (Boccaccio, Erasmus v. Rotterdam, Petrarca u.a.) auf den Index setzten.

Etwas, was sich so im NT NICHT findet! Festgeschrieben wurde die Trinität Gottes per kaiserlichem Dekret auf dem Konzil von Nicäa.
Das Thema "Arianisstreit" hatten wir bereits in einem anderen Thread und schon damals warst du auf dem falschen Dampfer.
Schon vergessen der Streit der Schulen von Alexandria und Antiochia?
Es ist also vollkommen unnötig auf Wikipedia zu verweisen, wenn ich dir die Fakten bereits vor Monaten auseinander gesetzt habe.
Der Forist Dark Angel ist offenbar in seinen Ressentiments so gefangen, daß er die zentralen Aussagen der Evangelien nicht erkennt bzw. in Zweifel zieht.
Auch die Grundglaubensaussage über die Trinität Gottes negiert er und behauptet, daß diese auf ein kaiserliches Dekret zurückzuführen sei.
In Wirklichkeit sind die Kirchenväter im Konzil von Nicäa der Hl. Schrift gefolgt, die im AT und im NT diese christliche Grundglaubensaussage vielfach erklärt und bestätigt.
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Re: Deus caritas est

Beitrag von Antonius »

Antonius » Sa 28. Nov 2015, 16:30 hat geschrieben:(...)
Auch die Grundglaubensaussage über die Trinität Gottes negiert er und behauptet, daß diese auf ein kaiserliches Dekret zurückzuführen sei.
In Wirklichkeit sind die Kirchenväter im Konzil von Nicäa der Hl. Schrift gefolgt, die im AT und im NT diese christliche Grundglaubensaussage vielfach erklärt und bestätigt.
Der Forist PublicEye, der leider momentan im Forum nicht schreiben kann, hat hier mehrfach darauf hingewiesen,
daß die Aussage über die Trinität Gottes von den Kirchenvätern aufgrund der Exegese des AT und des NT erfolgt ist.
Zuletzt geändert von Antonius am Fr 1. Jan 2016, 15:51, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Deus caritas est

Beitrag von Demolit »

Antonius » Sa 28. Nov 2015, 16:30 hat geschrieben:Da kann ich Dir nur vollkommen beipflichten, lieber Sir Porthos.
"Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm’’ (1 Joh 4, 16).

Nun gibt einige hier im Forum, die diese einfache und doch so zentrale christliche Botschaft nicht verstehen bzw. nicht verstehen wollen.
Ein Beispiel ist der Forist Dark Angel, der geschrieben hat:

Der Forist Dark Angel ist offenbar in seinen Ressentiments so gefangen, daß er die zentralen Aussagen der Evangelien nicht erkennt bzw. in Zweifel zieht.
Auch die Grundglaubensaussage über die Trinität Gottes negiert er und behauptet, daß diese auf ein kaiserliches Dekret zurückzuführen sei.
In Wirklichkeit sind die Kirchenväter im Konzil von Nicäa der Hl. Schrift gefolgt, die im AT und im NT diese christliche Grundglaubensaussage vielfach erklärt und bestätigt.
Nun sollte sich ein guter Denker von der dogmatischen Interpretation der Trinität lösen. Im philosophischen Bereich hat die Trinität eine wunderbare Bedeutung für das Wesen des Menschen. Macht die Denkschule ganz geschmeidig....... Hegel sei Dank.

Weil das andere Denkschulen nicht auf die Reihe brachten, knarrt es da mehr mit dem Wesen des Menschen und dem, was der Mensch als Wesen sein will/kann.

echt
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Re: Deus caritas est

Beitrag von Antonius »

Demolit hat geschrieben:(02 Jan 2016, 18:07)

Nun sollte sich ein guter Denker von der dogmatischen Interpretation der Trinität lösen. Im philosophischen Bereich hat die Trinität eine wunderbare Bedeutung für das Wesen des Menschen. Macht die Denkschule ganz geschmeidig....... Hegel sei Dank.

Weil das andere Denkschulen nicht auf die Reihe brachten, knarrt es da mehr mit dem Wesen des Menschen und dem, was der Mensch als Wesen sein will/kann.

echt
Eine dogmatische Interpretation der Trinität steht aus meiner Sicht nicht im Mittelpunkt des christlichen Denkens.
"Im philosophischen Bereich hat die Trinität eine wunderbare Bedeutung für das Wesen des Menschen", für das Denken des metaphysisch empfindenden Menschen.

In Hermann Hesses "Siddhartha" bringt es der Protagonist, als er von Kamala nach seine Fähigkeiten gefragt wird, genial zum Ausdruck:
"Ich kann denken, ich kann warten, ich kann fasten."
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Re: Deus caritas est

Beitrag von Nomen Nescio »

Antonius hat geschrieben:(17 Feb 2016, 18:44)

Eine dogmatische Interpretation der Trinität steht aus meiner Sicht nicht im Mittelpunkt des christlichen Denkens.
"Im philosophischen Bereich hat die Trinität eine wunderbare Bedeutung für das Wesen des Menschen", für das Denken des metaphysisch empfindenden Menschen.
ich verstehe nicht warum darüber überhaupt geredet werden muß. betrachte es als ein axiom.
man glaubt oder man glaubt nicht. im ersten fall hat es kein zweck zu versuchen darüber zu diskutieren, denn man muß akzeptieren. auch der »urknall« ist etwas daß man akzeptieren muß. woher das alles kam bevor es zum knall kam... sinn- und zwecklos.

wie mein seliger dominee sagte »der himmel hat für jede glaube eine tür. alle führen ins selben gebäude hinein«. ==> Gott ist liebe.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: Deus caritas est

Beitrag von Elser »

Ein furtbares Geschwätz, wie ich finde. Ein ja und nein, ein sowohl als auch.....blah, blah. Einfach unlaublich müßig. Das Geschwätz eines Führers, dessen Institution nun ca. 1700 Jahre lang ihre Chance gehabt hatte und es vermasselt hat. Nun wird bemerkt, dass ihr die Felle wegschwimmen (Kirchenaustritte). Aber finde ich hier eine eindeutige Zuwendung zu den Worten und Handlungen des Jesus von Natareth...? Bloß keine klare Stellungnahme zu den sozialen Ungerechtigkeiten. Bloß nicht mit den anderen Führern anlegen. Bloß nicht Kirchensteuer und kirchlichen Luxus aufs Spiel setzen. Man muss wohl tief gläubiger Kichler (oder gar Kirchenfunktionär?) sein, um von diesem nebligen Herumgeeiere beindruckt zu sein.

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Re: Deus caritas est

Beitrag von Elser »

Boraiel hat geschrieben:(11 Mar 2015, 23:15)

Im Gesamtbild ist das eine bemerkenswerte Fehleinschätzung der christlichen Kirchen, ursächlich dafür ist wohl die Mutlosigkeit, sich seines eigens Verstandes zu bedienen. :cool: Interessanterweise sind es häufig die gleichen Stellen, an denen verschiedene Menschen, nicht weitergehen. Naja, Unvernunft hat ihren Preis.

Im Einzelnen ist das eine traurige und, wie ich finde, auch üble Verdrängung der widerlichen Tatsachen. Außerdem kommt es dann immer gut, wenn man den Kritikern Verstandesproblem andichtet - woll. Ich empfinde, ganau DAS, als die unerträgliche Arroganz der Kirchler. Macht nur so weiter......Der Letzte macht die (Kirchen)tür zu.

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Re: Deus caritas est

Beitrag von Demolit »

Elser hat geschrieben:(25 Feb 2016, 19:08)

Ein furtbares Geschwätz, wie ich finde. Ein ja und nein, ein sowohl als auch.....blah, blah. Einfach unlaublich müßig. Das Geschwätz eines Führers, dessen Institution nun ca. 1700 Jahre lang ihre Chance gehabt hatte und es vermasselt hat. Nun wird bemerkt, dass ihr die Felle wegschwimmen (Kirchenaustritte). Aber finde ich hier eine eindeutige Zuwendung zu den Worten und Handlungen des Jesus von Natareth...? Bloß keine klare Stellungnahme zu den sozialen Ungerechtigkeiten. Bloß nicht mit den anderen Führern anlegen. Bloß nicht Kirchensteuer und kirchlichen Luxus aufs Spiel setzen. Man muss wohl tief gläubiger Kichler (oder gar Kirchenfunktionär?) sein, um von diesem nebligen Herumgeeiere beindruckt zu sein.

Elser
lach..ich hoffe du hast die Denkschule schon verlassen. Die können gut auf dich verzichten...die , die denken können, z.B.über den immer ! wesentlichen Beitrag von Denkschulen für das Gemeinsame...brauchen dich eigentlich auch nicht....zu wenig gut aufgestellter Atheismus, nur Frustablass..

lach und echt ;)
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Re: Deus caritas est

Beitrag von Elser »

Demolit hat geschrieben:(25 Feb 2016, 20:28)

lach..ich hoffe du hast die Denkschule schon verlassen. Die können gut auf dich verzichten...die , die denken können, z.B.über den immer ! wesentlichen Beitrag von Denkschulen für das Gemeinsame...brauchen dich eigentlich auch nicht....zu wenig gut aufgestellter Atheismus, nur Frustablass..

lach und echt ;)

Oh - jetzt bin ich aber beeindruckt. Aber - macht nur so weiter. Immer schön arrogant einen auf "ihr seit einfach zu dumm" machen. Bringt gewaltig was. Z.B. eine Flut von Kircheaustritten. Sind wahrscheinlich alle nur zu dumm - was :p . Aber ich habe den Eindruck, das Leute wie Du, dass zwar gerne verhindern würden, aber dafür, auf gar keinen Fall, auf kirchliche Dekadenz verzichten wollen. Arrogantes Gelächter wird da aber, auf Dauer, nicht reichen.

Wenn der jetzige Pabst, vor den entsetzen Blicken eines Haufens aufgeprunkter Kirchenfürsten aus einen Kleinwagen steigt, so hat das sehr viel mehr christlichen Inhalt, als das ausschweifende, aber unkonkrete, Gelabber des vorherigen, gold- und seidebehangenen Rotschuhträgers. Mal sehen, wie lange er das überleben wird.

Elser
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Antonius
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Re: Deus caritas est

Beitrag von Antonius »

Elser hat geschrieben:(29 Feb 2016, 11:58)
Oh - jetzt bin ich aber beeindruckt. Aber - macht nur so weiter. Immer schön arrogant einen auf "ihr seit einfach zu dumm" machen.
(...)
Mal sehen, wie lange er das überleben wird.
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Nun, solange die Menschen mitdenken, wird die Kirche, die Gemeinschaft der Gläubigen, überleben - noch sehr lange. :)
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Elser
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Re: Deus caritas est

Beitrag von Elser »

Antonius hat geschrieben:(04 Mar 2016, 08:06)

Nun, solange die Menschen mitdenken, wird die Kirche, die Gemeinschaft der Gläubigen, überleben - noch sehr lange. :)

Das sehe ich ja nun genau anders herum. Wenn die Menschen anfangen würden konsequent mitzudenken, würden die Religionen untergehen. Denn die Religionen nehmen den Menschen ja gerade das Mitdenken ab. Darum heißt es ja - GLAUBE. Also nicht "Selbst Denken" sondern "Glauben". Selbst an Ungereimtheiten die sich ein paar unwissende (zeitlich bedingt) aber phantasievolle Menschen, vor langer Zeit, aus den Fingern gesogen haben. Lustig ist auch, dass die Märchen der anderen dann immer als "Aberglaube" abgetan werden. Tschuldige - aber die Geschichten der Christen im Allgemeinen und der Katholiken im Besonderen, sind nun wircklich nicht weniger abendteuerlich als die der anderen Religionen. :D

Sehr lustig finde ich, dass Du diesen Spruch von Kant unter Deiner Post hast. Was für ein Widerspruch! Ich staune immer wieder darüber, dass sich die Kirchenkämpfer solche Dinge trauen. 0,0 Hemmungen - unfassbar. Ich habe garnicht so viele Köpfe wie ich da schütteln möchte, wenn ich soetwas lesen muss. Aber - nur so funktionier es wohl ------ noch eine Weile ;) .

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Re: Deus caritas est

Beitrag von Elser »

Antonius hat geschrieben:(04 Mar 2016, 08:06)

Nun, solange die Menschen mitdenken, wird die Kirche, die Gemeinschaft der Gläubigen, überleben - noch sehr lange. :)

Und - mit "überleben" habe ich natürlich den aktuellen Papst gemeint. Du weist schon warum - gell. :D

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Re: Deus caritas est

Beitrag von Demolit »

Ja, die Banda Ambrosiano Mafiso Catholico hat schon Killer bestellt....auf dem nächsten Treffen der Bilderberger wird der Franzl mit Chemtrail besprüht und der 13. Mahdi wird das Kommando über die Truppe führen..nur Putin musss noch mit Kyrill die Nachfolge besprechen, dann schlagen die zu.


..hast den conspectus verax.

echt ;)
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Re: Deus caritas est

Beitrag von Elser »

Demolit hat geschrieben:(04 Mar 2016, 19:14)

Ja, die Banda Ambrosiano Mafiso Catholico hat schon Killer bestellt....auf dem nächsten Treffen der Bilderberger wird der Franzl mit Chemtrail besprüht und der 13. Mahdi wird das Kommando über die Truppe führen..nur Putin musss noch mit Kyrill die Nachfolge besprechen, dann schlagen die zu.


..hast den conspectus verax.

echt ;)
Tja - möglich - bin keil Lateiner. :| Was ist das? :(

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Re: Deus caritas est

Beitrag von Antonius »

Deus caritas est

An diesem Sonntag sprach Papst Franziskus die vor 19 Jahren gestorbene Ordensgründerin Mutter Teresa heilig.
Die Heiligsprechung liegt ganz auf einer Linie mit dem Heiligen Jahr, das Papst Franziskus für dieses Jahr ausgerufen hatte.
Das Thema: Barmherzigkeit.
Papst Franziskus sagte in der Predigt zur Feier, es sei durchaus angemessen, sie auch weiterhin Mutter Teresa zu nennen.
Die in Skopje als Tochter albanischer Eltern geborene Ordensfrau setzte sich jahrzehntelang für Arme und Kranke im indischen Kalkutta ein,
wo sie den „Orden der Missionarinnen der Nächstenliebe“ gründete.

Aus der Predigt des Papstes:
„Ihre Mission in den Randzonen der Städte und den Randzonen des Lebens bleibt in unserer Zeit ein beredtes Zeugnis für die Nähe Gottes zu den Ärmsten der Armen.
Heute übergebe ich diese beispielhafte Gestalt einer Frau und einer gottgeweihten Person der ganzen Welt des Volontariats:
Möge sie euer Vorbild an Heiligkeit sein!
Mutter Teresa sagte gern: „Vielleicht spreche ich nicht ihre Sprache, aber ich kann lächeln.“
Tragen wir ihr Lächeln in unserem Herzen und schenken wir es allen, denen wir auf unserem Weg begegnen, besonders den Leidenden."

http://de.radiovaticana.va/news/2016/09 ... da/1255745
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Re: Deus caritas est

Beitrag von immernoch_ratlos »

Wolfgang Borchert, (Draußen vor der Tür) hat geschrieben:"Oh, wir haben dich gesucht, Gott, in jeder Ruine, in jedem Granattrichter, in jeder Nacht. Wir haben dich gerufen. Gott! Wir haben nach dir gebrüllt, geweint, geflucht! Wo warst du da, lieber Gott?"
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Re: Deus caritas est

Beitrag von Antonius »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(04 Sep 2016, 14:53)
Wolfgang Borchert, (Draußen vor der Tür) hat geschrieben
(...)
Daß Wolfgang Borchert unter dem Grauen des Krieges gelitten hat, ist sehr verständlich.
Er hätte sich jedoch klar machen können, daß der Krieg menschengemacht war, daß er durch die Ideologie des Hitler-Faschismus herbeigeführt worden war.
Gott läßt dem Menschen (im allgemeinen) die Freiheit, das Gute oder das Böse zu tun. :eek:
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