Christophobie

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unity in diversity
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Re: Christophobie

Beitrag von unity in diversity »

JFK hat geschrieben:(26 Aug 2017, 11:11)

Das Fliegende Spaghettimonster sucht regelmäßig Vergebung bei mir.
So werfet euch alle dir zu Füßen.
Ich werde das umgehend in alle Steintafeln meißeln lassen.
Btw, was gibt es heute bei dir zum Abendmahle?
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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JFK
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Re: Christophobie

Beitrag von JFK »

unity in diversity hat geschrieben:(26 Aug 2017, 11:18)

So werfet euch alle dir zu Füßen.
Ich werde das umgehend in alle Steintafeln meißeln lassen.
Btw, was gibt es heute bei dir zum Abendmahle?
Salat mit Fleisch und Suppe.
»Menschen, weigert euch, Feinde zu sein« (Römer 12)
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unity in diversity
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Re: Christophobie

Beitrag von unity in diversity »

JFK hat geschrieben:(26 Aug 2017, 11:27)

Salat mit Fleisch und Suppe.
So heiße denn die Götter des Salates, des Fleisches und der Suppe in deinem Hause willkommen.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: Christophobie

Beitrag von JFK »

unity in diversity hat geschrieben:(26 Aug 2017, 12:07)

So heiße denn die Götter des Salates, des Fleisches und der Suppe in deinem Hause willkommen.
Nur wenn mir später kein Abo im Haus steht, was mir sogar noch von meinem BRUTTO abgezogen wird.
»Menschen, weigert euch, Feinde zu sein« (Römer 12)
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Antonius
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Re: Christophobie

Beitrag von Antonius »

gödelchen hat geschrieben:(26 Aug 2017, 10:56)
:-)
Fazit: die Denke aus dem Orient kann nur Muster in Eingrenzung, Abgrenzung und Unterdrückung entwickeln. Bedeutet, brauchen wir nicht, hat mit Phobie nichts zu tun. Ist ganz rational und begründete Haltung gegenüber dem, was sich schon längst überholt hat.
In der Tat, aus jener Gegend kam in den letzten 800 bis 1000 Jahren nichts,
nichts was als Beitrag zur Entwicklung und zum Fortschritt der Menschheit gedeutet werden könnte.

Die Ideologie leistet keinen Beitrag zur Moderne; die Lage ist desolat, selbst in den reichen Ölstaaten ist sie desolat.
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
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Re: Christophobie

Beitrag von unity in diversity »

Antonius hat geschrieben:(26 Aug 2017, 12:45)

In der Tat, aus jener Gegend kam in den letzten 800 bis 1000 Jahren nichts,
nichts was als Beitrag zur Entwicklung und zum Fortschritt der Menschheit gedeutet werden könnte.

Die Ideologie leistet keinen Beitrag zur Moderne; die Lage ist desolat, selbst in den reichen Ölstaaten ist sie desolat.
Ich wollte noch erwähnt haben, daß ich zum Kulte der Fischgläubigen gehöre.
Ich esse sehr gern Fisch, Makrele, Hering, Thunfisch und Sardinen.
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Re: Christophobie

Beitrag von gödelchen »

unity in diversity hat geschrieben:(26 Aug 2017, 13:36)

Ich wollte noch erwähnt haben, daß ich zum Kulte der Fischgläubigen gehöre.
Ich esse sehr gern Fisch, Makrele, Hering, Thunfisch und Sardinen.
:-) ....wenn du dich jetzt ins Altgriechisch bewegst und deine Gläubigkeit dahin tradierst, dann bist du auf Antoniusens Spuren.

Ich bin Restapastafressa als Familienvater, ich setze mir dabei statt Turban immer ein Nudelsieb auf...
Zuletzt geändert von gödelchen am Sa 26. Aug 2017, 14:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Christophobie

Beitrag von unity in diversity »

gödelchen hat geschrieben:(26 Aug 2017, 13:51)

:-) ....wenn du dich. Jetzt ins Ltgruesvhich bewegst und deine Gläubigkeit dahin tradierst, dann bist du Antonius Spuren.

Ich bin Restapastafressa als Familienvater ich setze mir dabei statt Turban immer ein Nudelsieb auf...
Kannst du dein Pidgin bitte in Fischdeutsch übersetzen?
Danke.
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Re: Christophobie

Beitrag von gödelchen »

unity in diversity hat geschrieben:(26 Aug 2017, 14:06)

Kannst du dein Pidgin bitte in Fischdeutsch übersetzen?
Danke.
Si Massa, dunit alredy...

Scheiz iPhone....
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Re: Christophobie

Beitrag von jellobiafra »

Das fliegende Spaghettimonster ist mehr so eine amerikanische Sache. Selbst als Religionsparodie wird sie sich nicht durchsetzen in Deutschland. Dazu fehlt im Vergleich zu den USA die
Voraussetzung: Die Wissenschaftsfeindlichkeit der deutschen christlichen Kirchen.
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Jekyll
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Re: Christophobie

Beitrag von Jekyll »

gödelchen hat geschrieben:(26 Aug 2017, 10:56)

:-)
:-|
Nein , da ist nichts von dem, was du jetzt in die Schuhe schieben willst.
Sorry, aber das ist allzu offenkundig. Leugnen hat kein Zweck.
Ich bin absoluter Denker in Konkurrenz- Dimensionen.
Dir geht es immer um Kampf? Um...dein Kampf?
Nur was uns besser macht, bringt uns weiter. Besser heißt hier, wer die Muster entwickelt, die 2017 + den Menschen selbst und das was die Menschen zusammen hält , weiterentwickelt, kann mit einem Beitrag rechnen. Der Rest ist ernachlässigbare Größe., Darf dem Rest auch gesagt werden.
Sicher. Es kommt dabei auf das WIE an. Nicht dass man Gefahr läuft, selbst ein Teil des Problems zu werden. (Ganz sicher, dass du mit deiner chauvinistisch-pauschalisierenden Denke selbst nicht zu diesem "Rest" gehörst?)
Fazit: die Denke aus dem Orient kann nur Muster in Eingrenzung, Abgrenzung und Unterdrückung entwickeln. Bedeutet, brauchen wir nicht, hat mit Phobie nichts zu tun. Ist ganz rational und begründete Haltung gegenüber dem, was sich schon längst überholt hat.
Was genau meinst du mit "Denke aus dem Orient"? Und woher hast du eigentlich diese Weisheiten über "Eingrenzung, Abgrenzung und Unterdrückung" etc.? Fakten oder Bauchgefühl?
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Antonius
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Re: Christophobie

Beitrag von Antonius »

Eine weitere schreckliche Tat von Christenverfolgung:

Anschlag auf Missionsstation in der Zentralafrikanischen Republik mit 40 Toten.
22.8.2017.

Bischof Juan José Aguirre von Bangassou prangerte den Anschlag durch eine islamistische Gruppe auf eine Missionsstation in Gambo an.
Schätzungen zufolge kamen etwa 40 Menschen ums Leben. Den meisten wurde von den Dschihadisten die Kehle durchgeschnitten.
Bischof Aguirre sprach mit der Päpstlichen Stiftung KIRCHE IN NOT (ACN) über die jetzige Lage in der Region und über die Katastrophen,
die im Herzen des afrikanischen Kontinents erneut ausbrechen...

http://www.christenverfolgung.org/40-to ... ation.html
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
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Re: Christophobie

Beitrag von jellobiafra »

https://www.welt.de/politik/article1685 ... -trug.html
„Warum bist du Christ geworden?“: Zwei Männer griffen in Berlin-Neukölln einen jungen Mann an, weil er ein Kreuz um den Hals trug. Sie sollen ihn geschlagen und ihm Schnittverletzungen zugefügt haben.
Auch in Deutschland nehmen christenfeindliche Angriffe zu. So im September in Berlin. Zum Glück gab es diesmal keine Toten.
Derzeit werden christenfeindliche Angriffe in Deutschland nicht systematisch erfasst. (anders als z. B. antisemitische Gewalttaten). Deshalb ist das wahre Ausmass noch gar nicht bekannt.
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Papaloooo
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Re: Christophobie

Beitrag von Papaloooo »

Antonius hat geschrieben:(10 Feb 2012, 17:20)

Weiterhin schreibt Ayaan Hirsi Ali, die ja selbst zur Atheististin geworden ist, muss die „Verschwörung des Schweigens“ im Blick auf die Christenverfolgung aufhören.

Auf dem Spiel stehe nicht weniger als die Existenz der Christenheit und anderer religiösen Minderheiten in der islamischen Welt.
In vielen Ländern lebten sie wegen ihres Glaubens in ständiger Angst.
Dies sei beispielsweise in Nigeria der Fall, wo die radikal-islamische Terrorgruppe Boko Haram ihr Unwesen treibe.
"Westliche Bildung ist verwerflich" nach den Intentionen der Terrorgruppe Boko Haram.

Warum schweigt die westliche Welt zu diesen Morden an Christen?
Das ist wirklich Schizophren, stimmt!
Selbst die Islamisten nutzen Smartphones, Facebook & Co,
sie verdammen aber zugleich die Bildung, welche diese Ehrfurcht erregende Ingenieur-Leistungen hervorbringen konnte.

Und da liegt der Hund begraben:
Der Islam ist rückwärts gewandt.
Er schaut immer: wie hat man zu Mohammeds Zeiten gelebt und das ist dann das Ideal.

Islamische Länder stehen im Spannungsaspekt zwischen Demokratie, Stämmes-Herrschaft und Scharia.

Zudem wird dort sehr viel mit Verschwöhrungstheorien begründet.
So sind die Zionisten schuld, wenn es ihnen nicht gut geht.
Und der gesamte Westen habe sich gegen sie verschworen und halten sie klein.

Da ist unglaublich viel verletzter Stolz (wie er in Deutschland nach der Niederlage der 1920er den Faschismus hervorbrachte).

Und dann müssen eben Schuldige her.
Leicht zu machen wenn dem Großteil der Bevölkerung die (halbwegs objektive) politische Bildung fehlt.
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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imp
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Re: Christophobie

Beitrag von imp »

Antonius hat geschrieben:(29 Aug 2017, 08:34)

Eine weitere schreckliche Tat von Christenverfolgung:

Anschlag auf Missionsstation in der Zentralafrikanischen Republik mit 40 Toten.
22.8.2017.

Bischof Juan José Aguirre von Bangassou prangerte den Anschlag durch eine islamistische Gruppe auf eine Missionsstation in Gambo an.
Schätzungen zufolge kamen etwa 40 Menschen ums Leben. Den meisten wurde von den Dschihadisten die Kehle durchgeschnitten.
Bischof Aguirre sprach mit der Päpstlichen Stiftung KIRCHE IN NOT (ACN) über die jetzige Lage in der Region und über die Katastrophen,
die im Herzen des afrikanischen Kontinents erneut ausbrechen...

http://www.christenverfolgung.org/40-to ... ation.html
Solange es in zwei Jahren Papierkrieg nicht möglich ist, dass ein Besserverdiener seine in Nigeria geheiratete christliche Frau mit guten Deutschkenntnissen dauerhaft bei sich in Deutschland wohnen lassen kann, so lange ist das alles Geschwätz.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
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Zunder
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Re: Christophobie

Beitrag von Zunder »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(12 Nov 2017, 21:02)

Solange es in zwei Jahren Papierkrieg nicht möglich ist, dass ein Besserverdiener seine in Nigeria geheiratete christliche Frau mit guten Deutschkenntnissen dauerhaft bei sich in Deutschland wohnen lassen kann, so lange ist das alles Geschwätz.
Eben.
Was sind schon 40 tote Neger gegen den Papierverbrauch eines Besserverdienenden.
Endlich sagt's mal einer.
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Re: Christophobie

Beitrag von jellobiafra »

Es ist dringend notwendig, dass in Deutschland christenfeindliche Angriffe endlich systematisch erfasst werden. Also Angriffe auf Menschen, Kirchen, Friedhöfe und christliche Feste aus christenfeindlichen Motiven. Eine Erfassung, wie es sie bei antisemitischen und islamophoben Angriffen schon lange gibt.

Tatsache ist, dass die Anzahl der christenfeindlichen Angriffen weitaus größer ist und die Folgen gravierender, da es mehr Todesopfer gibt als, bei antisemitischen oder islamophoben Angriffen. (Das fliegende Spaghetthimonster und seine 5-6 Anhänger sind da übrigens komplett unschuldig. Die haben also in diesem Thread nichts zu suchen)
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Re: Christophobie

Beitrag von jellobiafra »

http://www.focus.de/politik/deutschland ... 87589.html
Sie sollen ihm die Kette mit dem Kreuz vom Hals gerissen und ihn dann zusammengeschlagen haben: In Berlin ist ein junger Afghane aus vermutlich christenfeindlichen Motiven zusammengeschlagen worden. Ein Vorfall, der erschreckt. Der Polizei zufolge sind gezielte Gewalttaten gegen Christen absolute Einzelfälle – belastbare Zahlen gibt es aber nicht.
Bei vielen entsteht angesichts solcher Meldungen der Eindruck, solche Angriffe seien ein Massenphänomen. Aber stimmt das?
„Nein, gar nicht“, erklärte eine Sprecherin der Berliner Polizei gegenüber FOCUS Online. „Das sind absolute Einzelfälle.“ Ihr selbst sei nur ein einziger anderer Fall bekannt, in dem eine Person wegen einer Kreuz-Halskette angegriffen worden sei.
Verwundert mich etwas. In Berling gab es einen Terroranschlag auf einen Weihnachtsmarkt und in diesem Thread werden noch weitere Beispiele von antichristlichen Morden in Deutschland aufgeführt.
Den ersten Versuch, Angriffe auf Christen in Deutschland systematisch zu erfassen, unternahm das christliche Hilfswerk Open Doors im Frühjahr 2016. Vor allem in Flüchtlingsheimen seien diese weit verbreitet, argumentierte die christlich-konservative Organisation damals. Open Doors hatte eine Befragung vorgelegt, die 743 religiös motivierte Angriffe auf Christen in deutschen Asylunterkünften zählte.
Die Studie zog allerdings schnell methodische Kritik auf sich: Die Aussagen der Befragten konnten nicht verifiziert werden, zwei Drittel der mutmaßlichen Opfer stammten außerdem aus einer einzigen Gemeinde in Berlin. Die katholische Deutsche Bischofskonferenz distanzierte sich damals von der Erhebung. In einer internen Stellungnahme der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hieß es nach einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ sogar, die Studie sei „als unseriös abzulehnen“.
Deshalb ist eine seriöse Erfassung christenfeindlicher Angriffe innerhalb der PKS nötig. (Generell Angriffe aus Feindschaft gegen religiöse Gruppen oder auch Atheisten, da hier die Grenzen fließend sind. Angriffe gegen Apostaten richten sich sowohl gegen Christen als auch gegen Atheisten)
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Papaloooo
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Re: Christophobie

Beitrag von Papaloooo »

Antonius hat geschrieben:(26 Aug 2017, 12:45)

In der Tat, aus jener Gegend kam in den letzten 800 bis 1000 Jahren nichts,
nichts was als Beitrag zur Entwicklung und zum Fortschritt der Menschheit gedeutet werden könnte.

Die Ideologie leistet keinen Beitrag zur Moderne; die Lage ist desolat, selbst in den reichen Ölstaaten ist sie desolat.
Religion ist nur dort nicht gefährlich, wo sie keine Macht hat.
Achten wir darauf, dass es so bleibt.
Denn als noch Kirchenfürsten die Macht hatten, da war es mit den Menschenrechten auch im Abendland nicht gut bestellt!

Glaube sollte immer eine Sache bleiben zwischen dem einzelnen Menschen und Gott.
Ob Gott nun Allah, Jehova, Krishna, Matitu oder FSM genannt wird, spielt keine Rolle.
Und wer seinen Glauben leben möchte sollte das tun, solange dieser Glaube nicht zum Hass aufruft,
oder behauptet, der einzig gangbare Weg zu Gott zu sein, ist alles o.k.!

Und wenn es Gott gibt, dann sollte Er/Sie doch eher auf Charaktereigenschaften schauen als auf Überzeugungen.
Menschen mit allzu festen Überzeugungen fühlen sich allzu oft privilegiert, ihre Überzeugungen mit jedwedem Mittel an die Macht zu verhelfen!
Wir sind doch hier nicht im Trollhouse!
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Re: Christophobie

Beitrag von jellobiafra »

http://www.spiegel.de/politik/ausland/p ... 83753.html
Bei einem Selbstmordanschlag auf eine Kirche in Pakistan sind nach Behördenangaben mindestens acht Menschen getötet worden. Mehr als zwei Dutzend weitere Menschen wurden verletzt, mindestens sechs davon lebensbedrohlich. Ziel der beiden Selbstmordattentäter war die Methodistenkirche in der Stadt Quetta, der Hauptstadt der südwestlichen Provinz Baluchistan.
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Antonius
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Re: Christophobie

Beitrag von Antonius »

Schlimm, einfach nur schlimm.
Die Täter mögen auf ewig in der Hölle schmoren.
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Ein Terraner
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Re: Christophobie

Beitrag von Ein Terraner »

Antonius hat geschrieben:(17 Dec 2017, 14:21)

Die Täter mögen auf ewig in der Hölle schmoren.
Danke.
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harry52
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Re: Christophobie

Beitrag von harry52 »

Krabat hat geschrieben:Der Atheismus hat allein in Form des Kommunismus 100 Millionen Menschen weggerotzt.
Nein,
Stalin, Hitler und Mao wurden wie Götter angebetet und verehrt. Leute, die an unfehlbare Führer, Päpste und Monarchen glauben, sind eben keine Atheisten. Hitler ist dreimal sitzengeblieben und war nun wirklich nicht sehr intelligent. Wer so jemand zum absoluten Alleinherrscher der Exekutive, Legislative und Judikation, kann nicht selber nicht alle Tassen im Schrank haben und ist kein Atheist. Er glaubt an unfehlbare Führer, was nichts anderes wäre, als ein Gott in Menschengstalt.

Ich habe durch Naturwissenschaft und Sozialwissenschaften ein ganz anderes Weltbild

und eine wichtige Lehre daraus ist, dass wir Homo sapiens ein Produkt der Evolution sind und alles andere als perfekt sind. Menschen machen Fehler und sind auch nicht ehrlich, wie wir mittlerweile wissen. Menschen lügen sogar recht häufig und selbst die Nerds mit sehr hohem IQ machen Fehler und lügen.

Deswegen bin ich ein ganz großer Fan der Demokratie und Meinungsfreiheit,
denn es gibt ihn nicht, den allwissenden Führer, der alles richtig macht, den man das Schicksal eines Landes in die Hand geben sollte. so ein Führer wäre ein Gott und kein Homo sapiens. Götter gibt es aber nicht und wir müssen stets über den richtigen Weg diskutieren und nicht sklavisch einem Gott, Führer, oder einer heiligen Schrift folgen.

So denkt der wahre Atheist.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
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Mia2706
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Re: Christophobie

Beitrag von Mia2706 »

Nach allem, was man von historischen Jesus im Gegensatz zum Jesus des Glaubens zu wissen glaubt, galt Jesus als gottesfürchtiger, aber auch als eigenwilliger Jude. Der frauenfeindliche Paulus dagegen hat den Glauben Jesus in einen Christusglauben umfunktioniert und mit ihr viele Übersetzungsfehler und Interpretationsfehler in dem damals patriarchischen System.
In seinem Römerbrief schrieb Paulus, blindlings jeder Obrigkeit untertan zu sein, weil sie von Gott komme und damit in der Folge kapitaler Verbrechen, Leid und Elend gegen die Menschlichkeit verursacht hat.
Es ist leider so, wie du es beschrieben hast.

Anders als noch vor wenigen Jahrhunderten bestimmen heute die Menschenrechte, der Rechtsstaat und die Verfassung maßgeblich die Spielregeln, was zum erodierenden Christentum geführt hat und noch führt. .

Bei uns hat sich das Christentum als Religion weitgehend der Säkularisierung angepasst, weil erkannt wurde, dass die Bibel keine wortwörtlichen Wahrheiten verbreitet. Geblieben sind ethisch-moralische Grundsätze, die aus der sog. Bergpredigt und den Gleichnissen überliefert sind. Wenn die Kirche mit ihren Ritualen, Dogmen und mit ihrer hierarischen verbeamteten Institution nicht zu Erneuerungen kommt, dann wird sie weiter erodieren .

Im Gegensatz zur Religion als Herrschaftsform mit ihrer Bevormundung ist der Glaube eine ureigene persönliche Spiritualität. Allerdings mit der Gefahr zu Gunsten von Aberglauben, Mystik, Wunderglauben, Hellseher und sonstiger Scharlatanerien.
Die Menschen stellen sich wie seit jeher immer noch die gleichen Fragen und finden sich nicht damit ab,
dass es keine Unsterblichkeit gibt und die Seele eine biologischen Körperfunktion ist.

Das wäre schade, weil doch der Islam im Gegensatz dazu sehr stark als Privatsache gilt und dort die Befreiung der Bevormundungen als notwendige Reform noch bevorsteht und durch Indoktrinierung wohl noch lange auf sich warten lässt.

Anders als das erodierende Christentum ist der Islam mehr als nur eine Privatangelegenheit. Der vorgibt, wie Menschen sich zu verhalten haben. Das hat die Kirche bei uns weitgehend hinter sich, obwohl sie immer noch Ballast mit sich herumschleppt. .

3Bei uns hat sich das Christentum als Religion weitgehend der Säkularisierung angepasst, weil erkannt wurde, dass die Bibel keine wortwörtlichen Wahrheiten verbreitet. Im Islam ist diese Auseinandersetzung voll im Gange, weil dort die Religion immer noch stark als Privatsache gilt und die Befreiung der Bevormundung als notwendige Reform noch bevorsteht.
Ein Siebtel unseres Lebens verbringen wir an Samstagen.
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Re: Christophobie

Beitrag von jellobiafra »

https://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/i ... ypten.html
Im vergangenen Jahr starben bei Anschlägen auf koptische Christen in Ägypten Dutzende Menschen. Jetzt gibt es erneut einen Zwischenfall. Mehrere Menschen sterben.

Kairo (dpa) - Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat den Angriff auf eine koptische Kirche in Ägypten für sich reklamiert. IS-Kämpfer hätten die Kirche Mar Mina in Helwan rund 25 Kilometer südlich von Kairo attackiert, teilte die Terrormiliz über ihr Sprachrohr Amak mit.

Ein Attentäter hatte sich der Kirche auf einem Motorrad genähert und das Feuer auf Sicherheitskräfte eröffnet, wie das ägyptische Innenministerium mitteilte. Bei dem Vorfall waren demnach sieben Menschen getötet worden, darunter ein Polizist.
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Re: Christophobie

Beitrag von Watchful_Eye »

Antonius hat geschrieben:(17 Dec 2017, 14:21)
Die Täter mögen auf ewig in der Hölle schmoren.
Niemand sollte auf "Ewig in der Hölle schmoren". Hat eigentlich schonmal jemand darüber nachgedacht, was das für eine absurde Form der Bestrafung ist? Unendliche Folter auf ewig? Selbst bei jemandem wie Hitler hätte ich da noch meine Schwierigkeiten. Diese Art von Bestrafung ermöglicht keinerlei nachträglichen Lernprozess und ist, konsequent zuendegedacht - wir reden hier schließlich von unendlichen Schmerzen in unbegrenzter Zeit (unbegrenzt! nicht 100 Jahre, nicht 1000, nicht 100000000000...) - im Prinzip für keine irdische Form von Gräueltat angemessen. Und selbst, wenn man es für angemessen hielte - wozu? Eine Todesstrafe ist nichts dagegen..

Ich halte die Forderung, jemand solle "auf Ewig in der Hölle schmoren", für fundamental menschenverachtend und dem Prinzip der Menschenwürde entgegenstehend.
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Re: Christophobie

Beitrag von Billie Holiday »

harry52 hat geschrieben:(24 Dec 2017, 23:04)

Nein,
Stalin, Hitler und Mao wurden wie Götter angebetet und verehrt. Leute, die an unfehlbare Führer, Päpste und Monarchen glauben, sind eben keine Atheisten. Hitler ist dreimal sitzengeblieben und war nun wirklich nicht sehr intelligent. Wer so jemand zum absoluten Alleinherrscher der Exekutive, Legislative und Judikation, kann nicht selber nicht alle Tassen im Schrank haben und ist kein Atheist. Er glaubt an unfehlbare Führer, was nichts anderes wäre, als ein Gott in Menschengstalt.

Ich habe durch Naturwissenschaft und Sozialwissenschaften ein ganz anderes Weltbild

und eine wichtige Lehre daraus ist, dass wir Homo sapiens ein Produkt der Evolution sind und alles andere als perfekt sind. Menschen machen Fehler und sind auch nicht ehrlich, wie wir mittlerweile wissen. Menschen lügen sogar recht häufig und selbst die Nerds mit sehr hohem IQ machen Fehler und lügen.

Deswegen bin ich ein ganz großer Fan der Demokratie und Meinungsfreiheit,
denn es gibt ihn nicht, den allwissenden Führer, der alles richtig macht, den man das Schicksal eines Landes in die Hand geben sollte. so ein Führer wäre ein Gott und kein Homo sapiens. Götter gibt es aber nicht und wir müssen stets über den richtigen Weg diskutieren und nicht sklavisch einem Gott, Führer, oder einer heiligen Schrift folgen.

So denkt der wahre Atheist.
Perfekt erklärt! :thumbup:
Der echte Atheist huldigt niemandem.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

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Re: Christophobie

Beitrag von Watchful_Eye »

Billie Holiday hat geschrieben:(06 Jan 2018, 08:21)

Perfekt erklärt! :thumbup:
Der echte Atheist huldigt niemandem.
Ich bin zwar selbst ein vergleichsweise radikaler Religionskritiker und Befürworter einer mutigen Naturwissenschaft, aber ich finde, damit macht man sich ein bisschen zu leicht. Während ich ganz klar einen säkularen Staat befürworte, halte ich es für gefährlich, den Umkehrschluss einzukaufen, dass nicht auch Atheisten wahnwitzigen Ideologien anhängen könnten. Es ist sicherlich so, dass Atheismus oftmals mit einer gewissen Offengeistigkeit korreliert, aber der Rückschluss, dass Anhänger von Massenmörder-Ideologien keine Atheisten sein können, ist mir ehrlich gesagt doch ein wenig zu einfach.

Etwas pauschalisiert gesagt: Religion ist nur eine von vielen möglichen Ideologien, die unsere Vernunft vernebeln können. Ihr zu entsagen, macht uns allein noch nicht gegen jegliche Form von Dogmatismus immun.
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Re: Christophobie

Beitrag von Billie Holiday »

Watchful_Eye hat geschrieben:(06 Jan 2018, 08:48)

Ich bin zwar selbst ein vergleichsweise radikaler Religionskritiker und Befürworter einer mutigen Naturwissenschaft, aber ich finde, damit macht man sich ein bisschen zu leicht. Während ich ganz klar einen säkularen Staat befürworte, halte ich es für gefährlich, den Umkehrschluss einzukaufen, dass nicht auch Atheisten wahnwitzigen Ideologien anhängen könnten. Es ist sicherlich so, dass Atheismus oftmals mit einer gewissen Offengeistigkeit korreliert, aber der Rückschluss, dass Anhänger von Massenmörder-Ideologien keine Atheisten sein können, ist mir ehrlich gesagt doch ein wenig zu einfach.

Etwas pauschalisiert gesagt: Religion ist nur eine von vielen möglichen Ideologien, die unsere Vernunft vernebeln können. Ihr zu entsagen, macht uns allein noch nicht gegen jegliche Form von Dogmatismus immun.
Ich finde, Harry hat schon recht. Anhänger einer Massenmörder-Ideologie haben Gott gegen einen Menschen getauscht und folgen diesem hirnlos. Viele tun es, um sich vor Repressalien zu schützen. Es ist nicht einfach, gegen die Masse allein zu stehen. Insofern dürfte der echte Atheist eher rar gesäht sein.
Ich betrachte mich als Atheistin, weil mir jeder Glaube an höhere Wesen fremd ist und ich jeden Personenkult hasse. Ich küsse weder einem Papst die Hand noch knickse ich vor Elisabeth, noch will ich Autogramme von irgendeinem Star.
In z.B. Nordkorea lebend, könnte ich nicht ausschließen, falsche Begeisterung zu heucheln, um meine Familie zu schützen, bin keine Superheldin sondern ein Mensch mit Fehlern und Macken.
Ich glaub, das ist der falsche Strang. :s
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Re: Christophobie

Beitrag von Woppadaq »

Watchful_Eye hat geschrieben:(06 Jan 2018, 08:48)

Etwas pauschalisiert gesagt: Religion ist nur eine von vielen möglichen Ideologien, die unsere Vernunft vernebeln können. Ihr zu entsagen, macht uns allein noch nicht gegen jegliche Form von Dogmatismus immun.
Also mit etwas mehr Freigeist und etwas weniger Dogmatismus allein schon in diesem Forum könnte man mal darauf hinweisen, dass Religion per se noch nicht mal einen Gott braucht. Religion kommt vom lateinischen "religio", was soviel wie "Sorgfalt" bedeutet, genaugenommen ist mit Religion "die gewissenhafte Sorgfalt in der Beachtung von Vorzeichen und Vorschriften" gemeint. Es ist nur so, dass sich das früher ohne Gott nicht rechtfertigen und damit auch nicht durchsetzen liess. Wenn man verstehen will, warum gewisse Leute heute immer noch in die Kirche gehen, obwohl doch eigentlich bewiesen ist, dass es Gott gar nicht gibt, dann liegt es daran, dass die Sorgfalt und die ihr inne liegenden moralischen Grundsätze für viele Leute heute immer noch dieselbe lebensverbessernde Wirkung haben wie damals.

Und Religion ist etwas mehr als eine Ideologie. Viele Ideologien speisen sich aus Religionen. Und Dogmatismus ist wie Terrorismus, Fundamentalismus oder Authoritarismus: es sind Vorgehensweisen, der sich grundsätzlich jede Ideologie bedienen kann, solange sie diese nicht explizit ablehnt.
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Re: Christophobie

Beitrag von Woppadaq »

Billie Holiday hat geschrieben:(06 Jan 2018, 09:08)

Ich finde, Harry hat schon recht. Anhänger einer Massenmörder-Ideologie haben Gott gegen einen Menschen getauscht und folgen diesem hirnlos.
Seh ich nicht ganz so. Ja, sie haben Gott gegen einen Menschen getauscht, aber im wesentlichen, weil dieser Mensch ihnen die gnadelose Auslebung ihres Egoismus erlaubt und gerechtfertigt hat. Jedenfalls trifft das auf jene zu, die Hitler gewählt haben. Die wesentlichste innere Stütze eines brutalen Regimes ist deshalb auch nicht die Angst ihrer Miglieder, sondern ihr Egoismus.
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Re: Christophobie

Beitrag von Watchful_Eye »

Billie Holiday hat geschrieben:(06 Jan 2018, 09:08)
Ich finde, Harry hat schon recht. Anhänger einer Massenmörder-Ideologie haben Gott gegen einen Menschen getauscht und folgen diesem hirnlos.[...]
Ich halte es für richtiger, zu sagen, dass diese Anhänger Atheisten sind, die Gott durch eine gottesähnliche Ideologie ausgetauscht haben. Und diese Gefahr des Atheismus, dass Menschen die durch Gott entstandene Lücke durch anderweitige Ideologien füllen wollen, existiert nunmal. Ich finde es zu einfach, alle Gefahren des Atheismus auszuklammern und zu sagen "Echte Atheisten machen sowas nicht". Man kann sich doch durchaus dieses Problems bewusst sein und trotzdem zu seiner Sache stehen. :) Eine grundsätzliche Ablehnung von Dogmatismus ist in dem Begriff "Atheismus" schlicht nicht enthalten.
Woppadaq hat geschrieben:(06 Jan 2018, 09:20)
Religion kommt vom lateinischen "religio", was soviel wie "Sorgfalt" bedeutet, genaugenommen ist mit Religion "die gewissenhafte Sorgfalt in der Beachtung von Vorzeichen und Vorschriften" gemeint. Es ist nur so, dass sich das früher ohne Gott nicht rechtfertigen und damit auch nicht durchsetzen liess.
Es mag sein, dass den Begriff die alten Römer ursprünglich verwendet haben. Aber dem gegenwärtigen wissenschaftlichen Paradigma entspricht diese Definition meines Wissens nach nicht.

Ich hab mich beispielsweise im Rahmen meines Studiums mit der Frage beschäftigt, ob es sich bei dem Konfuzianismus um eine Religion handelt. Nach dieser Definition wäre das eindeutig der Fall - und das vorherrschende Paradigma ist in der Frage ganz klar ein anderes. Es gibt zwar tatsächlich eine Minderheit, die den Konfuzianismus "religiös" leben will - aber diejenigen, die das wollen, wollen eben gerade wieder derlei kultische/"ideologische" Elemente wie einen Personenkult bzgl. Konfuzius einbringen.
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Re: Christophobie

Beitrag von Woppadaq »

Watchful_Eye hat geschrieben:(06 Jan 2018, 09:38)

Ich halte es für richtiger, zu sagen, dass diese Anhänger Atheisten sind, die Gott durch eine gottesähnliche Ideologie ausgetauscht haben. Und diese Gefahr des Atheismus, dass Menschen die durch Gott entstandene Lücke durch anderweitige Ideologien füllen wollen, existiert nunmal. Ich finde es zu einfach, alle Gefahren des Atheismus auszuklammern und zu sagen "Echte Atheisten machen sowas nicht". Man kann sich doch durchaus dieses Problems bewusst sein und trotzdem zu seiner Sache stehen. :) Eine grundsätzliche Ablehnung von Dogmatismus ist in dem Begriff "Atheismus" schlicht nicht enthalten.
Kommt drauf an, wie eng man den Atheisten-Begriff sehen will. Wenn Atheismus nur bedeutet, auf Gott oder jede andere transzendente Erfahrung als Rechtfertigung der eigenen Taten zu verzichten, dann hast du sicherlich Recht. Wenn der Atheist aber nicht nur Gott, sondern gänzlich jedes religiöse Gehabe, ob mit oder ohne Gott, ablehnt, dann kann man schon sagen, dass er auch Dogmatismus ablehnt, da er diesen ja nicht mehr rechtfertigen kann.
Es mag sein, dass den Begriff die alten Römer ursprünglich verwendet haben. Aber dem gegenwärtigen wissenschaftlichen Paradigma entspricht diese Definition meines Wissens nach nicht.
Je nach dem, wie wissenschaftlich man gedenkt vorzugehen, wird Religion heutzutage nicht ohne Gott oder einer gottgleich gesetzten Person verstanden, weil es eine bekennende Religion, die auf so etwas verzichtet, bisher nicht gegeben hat und wir uns derzeit auch keine vorstellen können, die sich ohne sie rechtfertigt. Ich behaupte aber, dass das nicht unmöglich ist, ja dass es langfristig sogar sehr nötig sein wird.
Ich hab mich beispielsweise im Rahmen meines Studiums mit der Frage beschäftigt, ob es sich bei dem Konfuzianismus um eine Religion handelt. Nach dieser Definition wäre das eindeutig der Fall - und das vorherrschende Paradigma ist in der Frage ganz klar ein anderes. Es gibt zwar tatsächlich eine Minderheit, die den Konfuzianismus "religiös" leben will - aber diejenigen, die das wollen, wollen eben gerade wieder derlei kultische/"ideologische" Elemente wie einen Personenkult bzgl. Konfuzius einbringen.
Ich selbst nenne so etwas alt-religiöses Verhalten. Der derzeit noch vorherrschende Religionsbegriff ist für die meisten nicht ohne alt-religiöses Verhalten vorstellbar. Im Grunde ist die höchste Form von Sorgfalt und Hingabe ohne Kult um irgendetwas nicht nur kaum vorstellbar, sondern bringt auch nicht das befriedigende Gefühl des Gebens, welches die Religion ja wie nichts anderes sonst strukturiert.
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Re: Christophobie

Beitrag von Watchful_Eye »

Woppadaq hat geschrieben:(06 Jan 2018, 10:07)
[...] Wenn der Atheist aber nicht nur Gott, sondern gänzlich jedes religiöse Gehabe, ob mit oder ohne Gott, ablehnt, dann kann man schon sagen, dass er auch Dogmatismus ablehnt, da er diesen ja nicht mehr rechtfertigen kann.
Das würde ich als Überinterpretation des Begriffs ansehen. Atheismus ist meiner Ansicht nach erst einmal nur als Abwesenheit von "Theismus" zu verstehen, mehr steckt in dem Begriff nicht drin. Der Schluss, Dogmatismus abzulehnen, mag uns daraus abgeleitet zwar naheliegend erscheinen, aber er ist es leider nicht zwangsläufig.
Woppadaq hat geschrieben:(06 Jan 2018, 10:07)
Ich behaupte aber, dass das nicht unmöglich ist, ja dass es langfristig sogar sehr nötig sein wird. Ich selbst nenne so etwas alt-religiöses Verhalten.
Was wird nötig und für wen? Magst du das einmal näher ausführen?

(Edit: Wenn ich lieber siezen soll, einfach bescheid sagen, da hat jeder seine Präferenzen :) )
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Re: Christophobie

Beitrag von Woppadaq »

Watchful_Eye hat geschrieben:(06 Jan 2018, 10:19)

Das würde ich als Überinterpretation des Begriffs ansehen. Atheismus ist meiner Ansicht nach erst einmal nur als Abwesenheit von "Theismus" zu verstehen, mehr steckt in dem Begriff nicht drin. Der Schluss, Dogmatismus abzulehnen, mag uns daraus abgeleitet zwar naheliegend erscheinen, aber er ist es leider nicht zwangsläufig.
Ich streite nicht ab, dass es bekennende Atheisten gibt, die trotzdem dogmatisch sein können. Mir ist nur nicht ganz klar, ob der Atheismus tatsächlich nur den Glauben an Gott ablehnt, oder das Glauben an sich. Zugegeben, man kann letzteres auch dogmatisch tun, aber wie will man diesen Dogmatismus rechtfertigen? Für mich wäre dann der dogmatische Atheist ein theoretisches Paradoxon.
Was wird nötig und für wen? Magst du das einmal näher ausführen?
Der Sinn einer Religion ist es m. E. dem einzelnen Menschen Halt zu geben. Wenn die gott-zentrierte Religion aber Dogmatismus geradezu zwangsläufig hervorruft, vielleicht ohne ihn gar nicht überlebensfähig ist, und damit nur einen Halt in sich selbst garantiert, aber nicht mehr in der Gesellschaft, dann wird es nötig sein, eine nicht nur gott- sondern generell eine fetischlose Religion zu erschaffen, die besagte Sorgfalt und Hingabe mit nichts anderem als sich selbst, seiner eigenen Individualität, rechtfertigt.

Im Grunde funktioniert unsere Gesellschaft zu weiten Teilen schon so - und das völlig ohne Druck von irgendeiner Weltanschauung her.
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Re: Christophobie

Beitrag von Progressiver »

Woppadaq hat geschrieben:(06 Jan 2018, 11:07)
Der Sinn einer Religion ist es m. E. dem einzelnen Menschen Halt zu geben. Wenn die gott-zentrierte Religion aber Dogmatismus geradezu zwangsläufig hervorruft, vielleicht ohne ihn gar nicht überlebensfähig ist, und damit nur einen Halt in sich selbst garantiert, aber nicht mehr in der Gesellschaft, dann wird es nötig sein, eine nicht nur gott- sondern generell eine fetischlose Religion zu erschaffen, die besagte Sorgfalt und Hingabe mit nichts anderem als sich selbst, seiner eigenen Individualität, rechtfertigt.

Im Grunde funktioniert unsere Gesellschaft zu weiten Teilen schon so - und das völlig ohne Druck von irgendeiner Weltanschauung her.
Du schreibst, dass der Sinn einer Religion es sei, dem einzelnen Menschen Halt zu geben. Aber was soll ein moderner und aufgeklärter Mensch mit solch einem vorsintflutlichen Konstrukt anfangen können? Im Übrigen kann ich mir eine dogmenfreie und fetischlose Religion nicht vorstellen, auch wenn es das sicher geben mag.

Und meine eigentliche Frage: Wieso soll der einzelne Mensch nicht imstande sein, sich seinen Halt in der Philosophie zu suchen? Gut, diese hat auch nicht auf alle Fragen Antworten parat. Aber warum sollte man nicht im Augenblick des Staunens über die Welt und die Kürze des Lebens verharren können und die sich ergebenden Spannungen (der Ungewissheit) bzw. Ängste (vor dem Tod etc. ) aushalten können? Warum sollte der einzelne sich folglich immer mit Religion und ihren Scheinantworten zudröhnen, obwohl er doch eigentlich wissen sollte, dass diese auch nur Scheinlösungen bringt?
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Re: Christophobie

Beitrag von Misterfritz »

Progressiver hat geschrieben:(07 Jan 2018, 20:25)Und meine eigentliche Frage: Wieso soll der einzelne Mensch nicht imstande sein, sich seinen Halt in der Philosophie zu suchen?
Weil Philosophie keine einfachen Antworten bietet, keine Verheissungen in petto hat. Und, sie ist nicht gemeinschaftsstiftend, wie z.B. Kirchen mit Gottesdiensten und gemeindlicher Arbeit.
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Re: Christophobie

Beitrag von Woppadaq »

Progressiver hat geschrieben:(07 Jan 2018, 20:25)

Du schreibst, dass der Sinn einer Religion es sei, dem einzelnen Menschen Halt zu geben. Aber was soll ein moderner und aufgeklärter Mensch mit solch einem vorsintflutlichen Konstrukt anfangen können?
Ich frag mich das ja auch, aber eigentlich braucht man dieses Konstrukt nicht für die eigene Religiösität. Was eine Religion ausmacht, sind zum einen ihre Prinzipien, zum anderen die pure Mitgiederzahl. Ein grosser Teil der heutigen Katholiken ist weniger wegen Gott, sondern eher wegen der 10 Gebote Katholik, und ein ganz grosser Teil ist es nur, weil es noch so viele Katholiken gibt. Diese beiden Dinge sind es auch, die einen religiös veranlagten Menschen einen gewissen Halt geben können. Wenn du als moderner Mensch das nicht brauchst, ist das OK, aber es gibt noch sehr viele, die sich ohne Kirche desorientiert, wertlos oder entwurzelt fühlen würden.
Und meine eigentliche Frage: Wieso soll der einzelne Mensch nicht imstande sein, sich seinen Halt in der Philosophie zu suchen? Gut, diese hat auch nicht auf alle Fragen Antworten parat. Aber warum sollte man nicht im Augenblick des Staunens über die Welt und die Kürze des Lebens verharren können und die sich ergebenden Spannungen (der Ungewissheit) bzw. Ängste (vor dem Tod etc. ) aushalten können? Warum sollte der einzelne sich folglich immer mit Religion und ihren Scheinantworten zudröhnen, obwohl er doch eigentlich wissen sollte, dass diese auch nur Scheinlösungen bringt?
Der einzelne muss gar nichts, eine Religion ist auch nur ein Produkt. Manchen gefällts, bei manchen wirkts, bei manchen nicht. Und Philosophie hat die Tendenz, sich in zu elitären Höhen zu verlieren, wo manch nur Mittelbegabter oft nicht hinterherkommt. Ganz zu schweigen davon, dass mir recht oft die emotionale Komponente fehlt, die die Religionen dann wieder zu Genüge bedienen.
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Re: Christophobie

Beitrag von Progressiver »

Woppadaq hat geschrieben:(07 Jan 2018, 21:30)

Ich frag mich das ja auch, aber eigentlich braucht man dieses Konstrukt nicht für die eigene Religiösität. Was eine Religion ausmacht, sind zum einen ihre Prinzipien, zum anderen die pure Mitgiederzahl. Ein grosser Teil der heutigen Katholiken ist weniger wegen Gott, sondern eher wegen der 10 Gebote Katholik, und ein ganz grosser Teil ist es nur, weil es noch so viele Katholiken gibt. Diese beiden Dinge sind es auch, die einen religiös veranlagten Menschen einen gewissen Halt geben können. Wenn du als moderner Mensch das nicht brauchst, ist das OK, aber es gibt noch sehr viele, die sich ohne Kirche desorientiert, wertlos oder entwurzelt fühlen würden.
Ich fühle mich auch entwurzelt. Und ich habe mich lange gefragt, ob ich zu einer Minderheit gehöre. Da ist zum einen der räumliche Aspekt. Ich bin als sogenannter "Donauschwabe" in Rumänien geboren. Als Kind kam ich dann nach Deutschland. Zu Rumänien habe ich keinen Bezug mehr. Ich kann ja nicht einmal deren Sprache. Aber hier ist es doch etwas anderes so zu leben als wenn man hier geboren wurde. Zudem darf man nicht vergessen: Viele Gewissheiten von früher gelten nichts mehr, da sie durch den technologischen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritt überholt sind. Wie damit umgehen? Es gibt da natürlich die Verbände, in denen sich die sogenannten Landsmannschaften organisieren und die alte Zeit in Rumänien wach halten wollen. Natürlich halten diese auch noch am katholischen Glauben fest. Ich für meinen Teil jedoch bin jederzeit bereit, den Schritt ins Ungewisse zu gehen. Ich bin schon mehrmals innerhalb Baden-Württembergs umgezogen. Ich bin mit neunzehn aus der katholischen Kirche ausgetreten. Usw. usw.

Bin ich aber ein Einzelfall, weil ich mich entwurzelt fühle? Ich denke, es kommt auch darauf an, wie man es anpackt. Wenn man aktiv einen mutigen Schritt nach vorne macht, weil man es für das Richtige hält, dann behält man die Kontrolle über sein Leben. Das heißt aber noch lange nicht, dass man seine Vergangenheit komplett verraten muss. Aber im Falle eines Umzugs in ein anderes Land oder eine andere Stadt ist es oftmals nötig, neue Wege zu gehen, weil sich neue Chancen eröffnen. Ebenso bei dem Punkt, dass man nicht mehr Mitglied einer Religionsgemeinschaft sein will, weil man nicht mehr an die Inhalte glauben will oder kann. Auf jeden Fall kann ich als vorwärts denkender Mensch auch die Chancen sehen, sein Weltbild zu verbessern. Trotz Zweifeln kann man zudem in anderen Städten oder Ländern ja auch neue Freunde finden, die einem eine emotionale Stütze sein können.

Ganz anders jedoch ist es, wenn jemand von außen dazu gedrängt wird, sich entwurzelt zu fühlen. Ich weiß nicht, wie es beispielsweise den syrischen Flüchtlingen geht, die zumindest räumlich entwurzelt wurden und fliehen mussten. Aber auch viele Deutsche fühlen sich meiner Beobachtung nach entwurzelt, da der gesellschaftliche, technologische und wissenschaftliche Fortschritt so rasant vonstatten geht, dass sie nicht mehr mitkommen. Aber wenn man sich nicht immer wieder von alleine verändert, dann fühlt man sich eben als Opfer von Veränderungen.

Mittlerweile habe ich jedenfalls keine große Hemmung, mich als entwurzelt zu outen. So trägt mich doch die Gewissheit, dass der rasante Fortschritt oder räumliche Umzüge vermutlich einem Großteil der heutigen Menschheit ein Gefühl von Entwurzelung geben. Und nur die Einstellung dazu macht den Unterschied. Man kann dies alles bejahen und sich anderswo neue Freunde suchen bzw. neue Wurzeln schlagen. Oder man jammert, fühlt sich als Opfer und wird möglichweise sogar gewalttätig, um ein "Goldenes Zeitalter" der Vergangenheit wiederherzustellen.

Der einzelne muss gar nichts, eine Religion ist auch nur ein Produkt. Manchen gefällts, bei manchen wirkts, bei manchen nicht. Und Philosophie hat die Tendenz, sich in zu elitären Höhen zu verlieren, wo manch nur Mittelbegabter oft nicht hinterherkommt. Ganz zu schweigen davon, dass mir recht oft die emotionale Komponente fehlt, die die Religionen dann wieder zu Genüge bedienen.
Die Primärliteratur sehr vieler Philosophen ist wirklich schwer verdauliche Kost. Aber man kann es ja auch mit Sekundärliteratur versuchen, um dort erklärt zu bekommen, was die Autoren überhaupt gemeint haben. ;) :thumbup:
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Re: Christophobie

Beitrag von Antonius »

Watchful_Eye hat geschrieben:(06 Jan 2018, 08:14)
Niemand sollte auf "Ewig in der Hölle schmoren". Hat eigentlich schonmal jemand darüber nachgedacht, was das für eine absurde Form der Bestrafung ist? Unendliche Folter auf ewig? Selbst bei jemandem wie Hitler hätte ich da noch meine Schwierigkeiten. Diese Art von Bestrafung ermöglicht keinerlei nachträglichen Lernprozess und ist, konsequent zuendegedacht - wir reden hier schließlich von unendlichen Schmerzen in unbegrenzter Zeit (unbegrenzt! nicht 100 Jahre, nicht 1000, nicht 100000000000...) - im Prinzip für keine irdische Form von Gräueltat angemessen. Und selbst, wenn man es für angemessen hielte - wozu? Eine Todesstrafe ist nichts dagegen..

Ich halte die Forderung, jemand solle "auf Ewig in der Hölle schmoren", für fundamental menschenverachtend und dem Prinzip der Menschenwürde entgegenstehend.
Ich sehe den Tatbestand völlig anders.
Ich sehe die vielen unschuldigen Opfer, die Frauen, Kinder und Männer; es ist eine gewissenlose Tat aus ideologischen Gründen.
Die Täter handelt "fundamental menschenverachtend und dem Prinzip der Menschenwürde entgegenstehend".

Theologisch gesehen, ist die Tat eines Selbstmordattentäters absolut unmoralisch, sie ist in höchsten Maße moralisch verwerflich, sie ist das absolute Böse.
Der Selbstmordattentäter ist die Inkarnation des absolut Bösen.
Wer unschuldige Menschen ermordet und/oder verwundet, um ein ideologisches Ziel zu erreichen, ist auf der alleruntersten moralischen Stufe angekommen.
Die Strafe der ewigen Verdammnis erscheint angesichts der monströsen Tat eher als viel zu milde, um Gerechtigkeit herstellen zu können.

Ich bleibe bei meiner Aussage: "Der Täter möge auf ewig in der Hölle schmoren".

Juristisch gesehen ist das Selbstmordattentat vielfacher Mord aus niedrigen Beweggründen an unschuldigen Menschen.
Als angemessene Strafe erscheint, wenn der Täter noch habhaft zu machen ist, die Einkerkerung lebenslänglich.
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
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Re: Christophobie

Beitrag von Ein Terraner »

Antonius hat geschrieben:(09 Jan 2018, 10:52)

Theologisch gesehen, ist die Tat eines Selbstmordattentäters absolut unmoralisch, sie ist in höchsten Maße moralisch verwerflich, sie ist das absolute Böse.
Der Selbstmordattentäter ist die Inkarnation des absolut Bösen.
Theologisch gesehen ist auch ein Selbstmordattentäter ein Geschöpf Gottes und demnach auch sein Werk, nach deiner Logik wäre damit Gott das absolut Böse.
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Re: Christophobie

Beitrag von Billie Holiday »

Mir ein Rätsel, wie man die Aussage „in der Hölle schmoren“ ernst oder wortwörtlich nehmen kann.
Das besagt doch nur, derjenige möge für seine Tat eine harte Strafe bekommen und ist Ausdruck der Empörung über seine Tat.
Ich selbst äußere mich anders, aber würde ich jemandem die Hölle wünschen, dann würde sich dahinter der Wunsch verbergen, derjenige würde streng zur Rechenschaft gezogen werden. Und nein, man muß nicht Befürworter der Todesstrafe sein, um einem üblen Gewaltverbrecher eine harte Strafe zu gönnen. Da reicht eine wirklich lebenslange Gefängnisstrafe, also das Wegsperren, um den Rest der Bevölkerung vor diesen Subjekten zu schützen. Für mich angemessen und hart.....also nix mit Schmoren in einer Hölle und so ein Quatsch.
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Re: Christophobie

Beitrag von Ein Terraner »

Billie Holiday hat geschrieben:(09 Jan 2018, 11:28)

Mir ein Rätsel, wie man die Aussage „in der Hölle schmoren“ ernst oder wortwörtlich nehmen kann.
Naja, das ist halt so mit Glauben. Wenn man meint das sowieso nichts dran ist, dann braucht man das jemanden auch nicht wünschen oder man sollte mal in sich gehen und überlegen was man da so von sich gibt. Und wenn man doch daran glaubt das so etwas wie eine Hölle existiert und man einem ewige Folter wünscht, dann ist das im besten Fall eine Ethisch und Moralische Fehlschaltung.
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Re: Christophobie

Beitrag von Billie Holiday »

Ein Terraner hat geschrieben:(09 Jan 2018, 11:35)

Naja, das ist halt so mit Glauben. Wenn man meint das sowieso nichts dran ist, dann braucht man das jemanden auch nicht wünschen oder man sollte mal in sich gehen und überlegen was man da so von sich gibt. Und wenn man doch daran glaubt das so etwas wie eine Hölle existiert und man einem ewige Folter wünscht, dann ist das im besten Fall eine Ethisch und Moralische Fehlschaltung.
Gottseidank bin ich Atheistin und belasse es bei dem Wunsch, ein Gewaltverbrecher möge weggesperrt werden.

Es gab vor vielen Jahren den Fall, wo zwei erwachsene Männer sich zwei spielende Kinder geschnappt haben. Ein Geschwisterpaar, Junge und Mädchen. Beide Männer haben das kleine Mädchen mehrfach vergewaltigt und dann getötet. Der kleine Junge soll bis zum Schluß um seine Schwester gekämpft haben, bis die Männer auch ihn getötet haben. Er hat wohl die Mehrfach-Vergewaltigung seiner kleinen Schwester mit angesehen und den Mord.
An einem Tag haben die Eltern beide Kinder durch Mord verloren.
Einer der Täter hat vor Gericht vor lauter Selbstmitleid Rotz und Wasser geheult, der andere Desinteresse und absolute Gleichgültigkeit demonstriert.
Es tut mir wahnsinnig leid, dass ich vollstes Verständnis hätte, würden die Eltern solche Gedanken hegen....wenn sie denn irgendwann mal wieder klar denken konnten.
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Re: Christophobie

Beitrag von Ein Terraner »

Billie Holiday hat geschrieben:(09 Jan 2018, 11:44)

Es tut mir wahnsinnig leid, dass ich vollstes Verständnis hätte, würden die Eltern solche Gedanken hegen....wenn sie denn irgendwann mal wieder klar denken konnten.
Ja, der Drang nach Rache ist sehr tief im Menschen verankert.
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Re: Christophobie

Beitrag von Billie Holiday »

Ein Terraner hat geschrieben:(09 Jan 2018, 11:49)

Ja, der Drang nach Rache ist sehr tief im Menschen verankert.
Ja, ich finde das menschlich. Unmenschlich und pathologisch finde ich die Gleichgültigkeit einiger gegenüber solchen Taten.
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Re: Christophobie

Beitrag von Ein Terraner »

Billie Holiday hat geschrieben:(09 Jan 2018, 11:50)

Ja, ich finde das menschlich. Unmenschlich und pathologisch finde ich die Gleichgültigkeit einiger gegenüber solchen Taten.
Das wäre dann Soziopathie. Aber aus religiöser Sicht darf man darüber auch nicht logisch Nachdenken, schließlich würde man sich dafür rächen wollen das sein geliebtes Kind jetzt im Paradies bei seinem geliebten Gott und für alle Ewigkeit glücklich ist.
Ok, der Weg dahin war jetzt nicht gerade schön um es mal überspitzt auszudrücken, aber im Ergebnis ändert das auch nichts. Das würde mich verrückt machen, alleine schon darüber nachzudenken ist verstörend.
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Re: Christophobie

Beitrag von jellobiafra »

https://www.welt.de/debatte/article1723 ... ionen.html
Erschreckend am neuen Bericht des evangelikalen Hilfswerks Open Doors über die Lage der Christen in der Welt ist nicht nur das dort geschilderte Ausmaß der Unterdrückung. Erschreckend ist auch, dass sich religiöse Intoleranz immer mehr mit Rassismus und Nationalismus verbindet.

Sodass Christen in vielen islamischen Staaten, auch in einigen buddhistisch oder hinduistisch geprägten, nicht „nur“ als Andersgläubige unterdrückt werden. Sondern dass sie als Wesen angesehen werden, die dem angeblichen Staatsvolk oder der staatlich verordneten Ethnie gar nicht zugehörig sind und deshalb durch gewaltsame „Säuberungen“ vertrieben, ja, vernichtet werden sollen.
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Re: Christophobie

Beitrag von jellobiafra »

https://www.welt.de/politik/deutschland ... -Jahr.html
Fast 100 christenfeindliche Straftaten in einem Jahr
Stand: 11:29 Uhr | Dauer 45 Sekunden
In Deutschland gab 2017 laut BKA fast 100 christenfeindliche Straftaten – darunter Körperverletzungen, eine Brandstiftung und einen mutmaßlichen Mord. In rund einem Viertel der Fälle seien Kirchen oder christliche Symbole angegriffen worden.
Erschreckende Zahlen. Erfreulich aber immerhin, dass christenfeindliche Straftaten in Deutschland endlich statistisch erfasst werden.
jellobiafra
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Re: Christophobie

Beitrag von jellobiafra »

https://www.welt.de/politik/deutschland ... -Haft.html
Die Einzelheiten, die von den Zeugen geschildert wurden, sind grausam. Die Details darüber, wie der heute 30 Jahre alte Hamidullah M. seinem Opfer vor einem Einkaufsmarkt auflauerte und der vierfachen Mutter ein großes Schlachtermesser in Hals und Kopf stieß. Laut Staatsanwaltschaft kam die Tat einer öffentlichen Hinrichtung gleich.
Am Freitagvormittag verurteilte das Landgericht Traunstein nun den Afghanen wegen Mordes an einer zum Christentum übergetretenen Landsfrau zu lebenslanger Haft. Das Gericht stellte zudem die besondere Schwere der Schuld fest. Damit ist eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren rechtlich möglich, in der Praxis aber so gut wie ausgeschlossen.
Der Mann hatte die 38 Jahre alte Farima S. im April vergangenen Jahres in Prien am Chiemsee vor den Augen ihrer fünf und elf Jahre alten Söhne erstochen. Das Gericht folgte mit dem Urteil dem Antrag der Anklagebehörde. Diese hatte dem Mann vorgeworfen, er habe die Frau wegen ihres christlichen Glaubens getötet.Der Mann hatte die 38 Jahre alte Farima S. im April vergangenen Jahres in Prien am Chiemsee vor den Augen ihrer fünf und elf Jahre alten Söhne erstochen. Das Gericht folgte mit dem Urteil dem Antrag der Anklagebehörde. Diese hatte dem Mann vorgeworfen, er habe die Frau wegen ihres christlichen Glaubens getötet.
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