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Brauchtum am Palmsonntag

Als "Palmesel" wird heute auch gerne noch derjenige verlacht, der am Palmsonntag als letzter aus den Federn kommt. Die älteste Holz-Palmeselfigur steht in Petersthal im Ostallgäu, sie datiert von 1310. Weitere Figuren stehen in Bad Oberdorf bei Hindelang, in Oberstdorf und in Kempten.

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Der Palmsonntag wird auch der "Blumensonntag", "Blumostertag" oder "Blumostern" genannt. Bei dem Einzug Jesu in Jerusalem legten die Menschen Palmzweige auf den Weg und winkten damit. Deshalb werden heute noch in den Kirchen "Palmzweige" geweiht, die hierzulande meist aus blühenden Zweigen wie den Palmkätzchen bestehen. Sie sollen, nach Hause mitgenommen, die Menschen vor Bösem bewahren.

http://www.br-online.de/bayern/feste-un ... 968549.xml

Der nächste Sonntag ist dieser Palmsonntag.

Kennt ihr aus eigener Erfahrung auch Bräuche am Palmsonntag - von daheim oder von anderswo?

Ich werde am Palmsonntag mit meiner Lebensgefährtin zu Hause bleiben und darauf warten, dass ihre beiden Patenkinder zum Palmstockbringen vorbeigebracht werden. Der Palmstock vom letzten Jahr hängt noch neben der Wohnzimmertür.

Es kann durchaus interessant sein, sich mal mit dem Brauchtum am Palmsonntag zu beschäftigen.

Gibt es sowas nicht in Norddeutschland?

Hier im Süden sieht man diese geschmückten Palmstecken, ob man nun christlich ist oder nicht.

Heute haben wir Palmsonntag.

Ich werde nun nach Baden-Baden fahren, um nach langen Jahren dort wieder einmal bei einer Palmweihe dabei zu sein.

Die Patenkinder sind gerade weg und haben neben einem leergefutterten Frühstückstisch dies dagelassen:

http://i.imgur.com/zzgjR.jpg

Lomond: Ich bin übrigens aus Norddeutschland.

Hier gibts so einen Kram zum Glück nicht.

ToughDaddy » So 17. Apr 2011, 13:43 hat geschrieben:Hier gibts so einen Kram zum Glück nicht.

Und Burkas ,gibts den Kram bei dir?

Joker » So 17. Apr 2011, 14:53 hat geschrieben: Und Burkas ,gibts den Kram bei dir?

Im Osten gibt es keine Burkas aber jede menge Glatzen

Lomond » So 17. Apr 2011, 13:20 hat geschrieben:Heute haben wir Palmsonntag.

Ich werde nun nach Baden-Baden fahren, um nach langen Jahren dort wieder einmal bei einer Palmweihe dabei zu sein.

...schön für dich, ich werde mich morgen ins Getümmel stürzen, bewaffnet mit einer gigantischen Wasserspritzpistole, um das buddhistische Neujahrsfest gebührend zu feiern.
Die Wasserschlacht von Thailand!

Bei uns in der Theatiner-Kirche in München wurden am heutigen Palmsonntag
während des Hochamtes die Palm- bzw. die Buchsbaumzweige gesegnet.

Antonius » So 17. Apr 2011, 23:59 hat geschrieben:Bei uns in der Theatiner-Kirche in München wurden am heutigen Palmsonntag
während des Hochamtes die Palm- bzw. die Buchsbaumzweige gesegnet.

ist eine der schönsten kirchen in münchen - ich liebe sie!

zum thema: ich kenn nur das, dass der, der am palmsonntag als letzter morgens aufsteht, der sogenannte palmesel ist.

miss marple » Mo 18. Apr 2011, 00:12 hat geschrieben:
ist eine der schönsten kirchen in münchen - ich liebe sie!

zum thema: ich kenn nur das, dass der, der am palmsonntag als letzter morgens aufsteht, der sogenannte palmesel ist.

Tja, so kann man das höchste christliche fest dazu vergewaltigen, seine kinder sogar am sonntag zum frühaufstehen zu treiben.

Tja, sie wissen halt nicht, was sie tun...

http://img189.imageshack.us/img189/6162 ... 7b3b64.png

Vor dieser Stadtmauer im Baden-Badener Stadtteil Steinbach habe ich am Sonntag die Palmweihe erlebt.

Schön, dass es diesen Brauch noch gibt.

Dieses Jahr waren die Palmen besonders schön, denn der Palmsonntag fiel auf einen relativ späten Termin, und so grünte und blühte mehr als sonst.

Das alles - und mehr - war in die Stechpalmen eingearbeitet - wie große Blumensträuße:

Birkenzweige, Lärchenzweige, Ginster, Flieder usw. Mit dem Ginster und dem Flieder gab es einen schönen Kontrast Goldgelb/Purpur - umgeben von frischem Grün.

Und als Abschluss dann immer ein "Bart" aus Buchs, zusammengehalten von Weidenruten.

Noch ein Nachtrag:

Traditionell wurden in diese Palmen auch Zweige einer Pflanze namens Belzebub eingefügt.

Niemand aber kennt den botanischen oder sonstigen Namen dieser Pflanze.

Es muss ein Baum oder Strauch sein, der um den Palmsonntag herum weiße Blüten hat.

Was könnte das sein?

Ich habe gegoogelt, und nichts gefunden.

Eine erste Spur gibt es hier:

Pflanzenliste des Malscher Palmen:

Belzebub, Buxbaum, Efenbaum, Eichenlaub, Gelbe Wieden, Haselnuss, Kätzle, Küferbänder, Pfrimmen, Seidennadeln, Stechlaub, Wagholder, Stechlaub- oder Haselnussstecken.

http://www.kath-malsch.de/html/vom_mals ... en.html?t=

Lomond » Mi 27. Apr 2011, 14:37 hat geschrieben:Eine erste Spur gibt es hier:

http://www.kath-malsch.de/html/vom_mals ... en.html?t=

Angeblich Traubenkirsche Prunus Padus:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... avium0.jpg

Ja, es ist tatsächlich die Traubenkirsche!

Wie es wohl zu dem Namen "Belzebub" kam?

Eben habe ich nun in der Gärtnerei zwei Exemplare des Belzebub aka der Traubenkrische abgeholt.

Botanisch heißt die Pflanze prunus pradus.

Volkstümliche Bezeichnungen:

Elze (fränkisch), Elsen, Elxen, Elexen (bayrisch-österreichisch), Elsebeer (alemannisch), Helsabeer (Schwäbische Alb), Gelsen (Kärnten), Gelzeboum (Thurgau), Belzebaum, -bub (Baden).

und:

Geschichtliches und Allgemeines:

Für eine sehr frühzeitige Verwendung der Ahlkirsche als Obst und Arzneimittel sprechen die in den stein- und bronzezeitlichen Pfahlbauten des Alpengebietes aufgefundenen Kerne. Auch weiß Herodot zu berichten, daß die Agrippäer aus den Beeren des Pontikon (Prunus padus) den schwarzen Saft Aschy preßten, wie es noch heute bei den Baschkiren des südlichen Urals Sitte ist.

In den mittelalterlichen Schriften wird der Baum meist Cerasus racemosa genannt.

http://www.henriettesherbal.com/eclecti ... -padu.html

Wir schreiben nun den Montag vor Palmsonntag.

Frage: Kann man noch voraus-setzen, dass jeder weiß, was es mit dem Palmsonntag auf sich hat?

Lomond » Mo 26. Mär 2012, 11:50 hat geschrieben:Wir schreiben nun den Montag vor Palmsonntag.
Frage: Kann man noch voraus-setzen, dass jeder weiß, was es mit dem Palmsonntag auf sich hat?

Das möchte ich doch stark annehmen,
das lernt man sicherlich in der Schule.

(So war's jedenfalls seinerzeit bei uns, ich erinnere mich.)

Antonius » Mo 26. Mär 2012, 15:00 hat geschrieben:
Das möchte ich doch stark annehmen,

Du bist ein Optimist.

Heute ist der Tag!

Heute werde ich wahrscheinlich bei einer feierlichen Palmweihe dabei sein.

In unserer Gegend nimmt man eine Stechpalme dafür.

In sie werden eine ganze Reihe von Zweigen anderer Sträucher hineingebunden - nach einer alten Tradition.

So ähnlich kenn ich es von zuhause:

Ein Palmbuschen ist ein Gebinde aus (traditionellerweise) sieben Naturmaterialien:

„Palmkätzchen“, auch „Weidenkätzchen“, die graugrünen, walzenförmigen Blütenstände der männlichen Sal-Weide
Buchsbaum
Wacholder (Kranewitt)
Stechpalme (Schredler)
Eibe
Zeder
Sadebaum (Segen)

Zusammengebunden werden die Buschen mit Sal-Weide (Feberergerten) und auf lange Haselnussäste oder Stangen (bis 10 m Länge) gesteckt. Oft werden die Palmbuschen mit Äpfeln, Orangen, Bändern, Hobelscharten, Brezeln und mehr geschmückt.

Der Palmstock ist ein geschnitzter und verzierter Weidenstock, den Kinder am Palmsonntag ihren Taufpaten bringen, nachdem er in der Kirche gesegnet wurde.

Die Ausführung des Palmstockes ist regional sehr unterschiedlich. Er kann aus einem kleinen Kreuz bestehen, das mit Weidenspänen geflochten wird und an den drei oberen Enden kleine Büschel aus Buchsbaum trägt. Es kann aber auch ein 50–60 cm langer Stock mit einem oder mehreren Krüseln sein. Krüsel sind kleine Büschel aus geschnitzten Spänen, die sich durch eine spezielle Schnitztechnik spiralförmig aufdrehen. Sie werden am Stock geschnitzt, also nicht abgeschnitten. An den Stock werden mit bunten Schleifen einige Äpfel oder Orangen gebunden, und die Spitze ziert natürlich der geweihte Buchsbaum. Zwischen die Palmzweige wird manchmal ein Palmvogel gesteckt, ein als Vogel geformtes Stück Weißbrot. Kinder, die einen Palmstock bringen, bekommen in der Regel dann von ihren Paten ein Geschenk, meist aus Süßigkeiten und ein bisschen Geld bestehend.

http://de.wikipedia.org/wiki/Palmsonntag

Heute ist nun der Freitag vor Palmsonntag.

Und ich frage wieder:

Was für Bräuche kennt ihr für diesen Tag?

Inzwischen sind ja einige Neue dazugekommen.

Lomond » So 10. Apr 2011, 09:03 hat geschrieben: Gibt es sowas nicht in Norddeutschland?

Hier in der Gegend sicherlich nicht.

Lomond » So 10. Apr 2011, 09:03 hat geschrieben: Hier im Süden sieht man diese geschmückten Palmstecken, ob man nun christlich ist oder nicht.

Nun ja, die Konfession hat ja auch keinen direkten Einfluss auf das Sehvermögen.

Lomond » Mo 26. Mär 2012, 11:50 hat geschrieben:Wir schreiben nun den Montag vor Palmsonntag.
Frage: Kann man noch voraus-setzen, dass jeder weiß, was es mit dem Palmsonntag auf sich hat?

'Noch' ist gut. Konnte man das jemals?

Zahnderschreit » Fr 22. Mär 2013, 11:25 hat geschrieben: Hier in der Gegend sicherlich nicht.

Nun ja, die Konfession hat ja auch keinen direkten Einfluss auf das Sehvermögen.

'Noch' ist gut. Konnte man das jemals?

Warum sollte es in Norddeutschland keine Bräuche geben?

Sicherlich gibt es Bräuche, aber kein (öffentliches) Palmwedeln.

Am diesjährigen Palmsonntag wurden die Palm-, Weidekätzchen- und die Buchsbaumzweige
auf dem Platz vor der Theatiner-Kirche in München gesegnet.
Danach zogen Priester und Gläubige in die Kirche ein und feierten das Lateinische Hochamt.
Die Vokalkapelle intonierte die Missa Brevis von Antonio Gabrieli (1533-1585),
eine typische Messe der klassischen Vokalpolyphonie, ein großes spirituelles Ereignis.

____________________________________________________________________________________
OT - OT - OT
Der Palmsonntag ist aus meiner Sicht immer ein besonderer geschichtlicher Tag.
Am Palmsonntag des Jahres 1937, wurde die Enzyklika "In brennender Sorge" von allen deutschen Kirchenkanzeln verlesen.
Die NS-Behörden schäumten vor Wut. Sie hätten den Papstbrief gern verboten, aber der Schlag aus Rom traf sie völlig unvorbereitet.
In der Folge kam es jedoch zum Staatsterror gegen Kirchenmitarbeiter und gegen die Druckereien.
Die Enzyklika war sicherlich ein ganz bedeutendes Zeichen der Katholischen Kirche und ihrer Führung gegen Menschenverachtung,
Rassenwahn, Terror und Rechtsbeugung im NS-Reich.

Antonius » So 24. Mär 2013, 18:52 hat geschrieben:Am diesjährigen Palmsonntag wurden die Palm-, Weidekätzchen- und die Buchsbaumzweige
auf dem Platz vor der Theatiner-Kirche in München gesegnet.

Weidenkätzchen & Buchsbaum

Bei uns kommt noch Stechpalme dazu!

Antonius » So 24. Mär 2013, 18:52 hat geschrieben:
Am Palmsonntag des Jahres 1937, wurde die Enzyklika "In brennender Sorge" von allen deutschen Kirchenkanzeln verlesen.

Die NS-Behörden schäumten vor Wut. Sie hätten den Papstbrief gern verboten, aber der Schlag aus Rom traf sie völlig unvorbereitet.

In der Folge kam es jedoch zum Staatsterror gegen Kirchenmitarbeiter und gegen die Druckereien.

Die Enzyklika war sicherlich ein ganz bedeutendes Zeichen der Katholischen Kirche und ihrer Führung gegen Menschenverachtung, Rassenwahn, Terror und Rechtsbeugung im NS-Reich.

Es ist gut, daran zu erinnern!

Am heutigen Palmsonntag wurden wiederum die Palm-, Weidekätzchen- und die Buchsbaumzweige
auf dem Platz vor der Theatiner-Kirche in München gesegnet.
Dann zogen Priester und Gläubige in die Kirche ein und feierten das Lateinische Hochamt.
Die liturgische Farbe war heute rot.
Die Mitglieder der Vokalkapelle sangen die Missa Emendemus in melius von Giovanni Pierluigi da Palestrina (1525-1594),
eine typische Messe der klassischen Vokalpolyphonie der Renaissancezeit.[/quote]

Liegestuhl » So 10. Apr 2011, 09:42 hat geschrieben:Ich werde am Palmsonntag mit meiner Lebensgefährtin zu Hause bleiben und darauf warten, dass ihre beiden Patenkinder zum Palmstockbringen vorbeigebracht werden. Der Palmstock vom letzten Jahr hängt noch neben der Wohnzimmertür.

Inzwischen sind es drei Patenkinder.

Lomond » So 10. Apr 2011, 05:35 hat geschrieben:Brauchtum am Palmsonntag

http://www.br-online.de/bayern/feste-un ... 968549.xml

Der nächste Sonntag ist dieser Palmsonntag.

Kennt ihr aus eigener Erfahrung auch Bräuche am Palmsonntag - von daheim oder von anderswo?

Bei uns trifft man sich zum Mittag Essen.
Eigentlich nur ein Vorwand, da schon vor dem Essen kräftig Alkohol getrunken wird.
Dann wird es richtig lustig.
Alle Probleme, die das ganze Jahr unausgesprochen blieben, werden jetzt Alkohol bedingt , diskutiert.
Endet immer damit, das mind. einer vorzeitig den Saal verlässt, weil er zu breit, sich zu angepisst fühlt.
Dann kommt der Opa immer mit dem Spruch : Mensch, ihr seid eine Familie, ihr müsst euch doch vertragen.
Dann schieben wir ihn ( sitzt im Rollstuhl ) immer in den Gartenschuppen.
Dann wird kräftig weiter gebechert, bis der Sprit alle ist.
Mein Schwiegervater ist vor 2 Jahren beim Nachbarn eingebrochen ( Ferienwohnanlage ) und hat eine Kiste Bier geklaut.
Fand ich gut, da er sich als sehr sozial eingestellt bewiesen hat.
Ich mag den Palmsonntag. Er definiert die Menschen irgend wie, wie sie wirklich sind.
Jesus war ja auch ein armer Zimmermann, der ein Herz für Außenseiter hatte.
Vielleicht sollte sich der Papst und seine Arschkriecher auch mal ein Fest bei uns gönnen.

Könnte ja sein, das van Elst dann auch eine soziale, menschliche Seite zeigt.

Wie ist es bei euch mit dem Brauchtum am Palmsonntag?
Selber werde ich am Sonntag wieder einmal nach Baden-Baden fahren, um dort die Palmweihe mitzuerleben.
Wer kennt diese Palmweihe auch?

Umetarek hat geschrieben:(27 Apr 2011, 20:46)

Angeblich Traubenkirsche Prunus Padus:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... avium0.jpg

Danke für den Hinweis!

Ja, es handelt sich dabei tatsächlich um die Traubenkirsche.

Lomond hat geschrieben:(18 Mar 2016, 04:29)

Wie ist es bei euch mit dem Brauchtum am Palmsonntag?

Moin,

der ist hier im Norden so gut wie unbekannt.

Wenn ich sehe, dass Leute was zu diesem Thema schreiben, die ich auf IGNO habe, weiß ich schon, dass es wieder mal Schrott ist.

------------------

Ich hoffe, es gibt auch Leute hier, die etwas Vernünftiges zum Thema Palmsonntag schreiben können.

Heute fahre ich nun nach Baden-Baden, um bei der Palmweihe dabei zu sein.

Ich lasse mal das Ökumenische Heiligenlexikon für mich reden:

In der katholischen Kirche werden mit Palmkätzchenzweigen Prozessionen zur Kirche veranstaltet. Palmen wurden schon im Altertum als heilige Bäume verehrt, im Orient ehrte man siegreiche Soldaten damit.

Schon im 8. Jahrhundert wurden Palmweihen abgehalten. Da in Mittel- und Nordeuropa keine Palmen wachsen, ersetzte man diese durch Palmkätzchen - je nach Region können es auch Ahorn-, Buchen-, Birken-, Weide-, Haselnuss-, Stachelbeer- oder Wacholderbeerzweige sein.

Diese werden in der Palmsonntagsmesse geweiht, sie sollen Unheil abwehrende Wirkung haben; deshalb werden sie zu Hause in den „Herrgottswinkel” gestellt, oder am Kruzifix, an Heiligenbildern oder am Spiegel befestigt, mancherorts werden sie am Ostersonntag heute auch mit bemalten Eiern und kleinen Osterfiguren behängt.

Im darauf folgenden Jahr werden die Palmzweige am Aschermittwoch verbrannt und ihre Asche wird für das Aschekreuz, das zu Beginn der Fastenzeit ausgeteilt wird, verwendet.

https://www.heiligenlexikon.de/Kalender ... nntag.html

Nicht erwähnt ist unsere mittelbadische Variante.

Bei uns werden sehr hohe wilde Stechpalmen aus dem Wald geholt. Und diese werden dann mit allerlei Zweigen geschmückt.

Art und Zahl der Zweige können variieren, aber drei Sorten sollten unbedingt immer dabei sein.

Bux, Zeder, und Zäfel. - So wurden die bei uns genannt.

Ich erkläre:

Bux = Buchs
Zeder = Zypresse
Zäfel = Wacholder.

Wiki nennt sieben Sorten:

Palmbuschen, Palmbesen, Palmstange, Palmstock

Ein Palmbuschen ist ein Gebinde aus (traditionellerweise) sieben Naturmaterialien:

„Palmkätzchen“, auch „Weidenkätzchen“
Buchsbaum
Wacholder (Kranewitt)
Stechpalme (Schredler)
Eibe
Zeder
Sadebaum (Segenbaum, Sebenstrauch)

Zusammengebunden werden die Buschen mit Sal-Weide (Feberergerten) und auf lange Haselnussäste oder Stangen (bis 10 m Länge) gesteckt. Oft werden die Palmbuschen mit Äpfeln, Orangen, Bändern, Hobelscharten, Brezeln, ausgeblasenen und gefärbten Eiern und mehr geschmückt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Palmsonntag

Und jene langen Stangen sind bei uns keine Haselnuss-Äste, sondern Stechpalmen in der Größe kleiner Bäume.

Lomond hat geschrieben:(20 Mar 2016, 09:08)

Heute fahre ich nun nach Baden-Baden, um bei der Palmweihe dabei zu sein.

Wie war's in Baden-Baden, lieber Lomond?

Bei uns in München wurden die Sträuße aus Palmzweigen, Buchsbaum und Weidenkätzchen vor der Theatiner-Kirche gesegnet.
Das Hauptportal der Kirche war trotz der gegenwärtigen Bauarbeiten an der Fasssade geöffnet worden.
Dann zogen die Gläubigen in die Kirche ein, ein Symbol für den Einzug Jesu Christi in Jerusalem vor etwa 2000 Jahren.
Die Vokalkapelle sang im Lateinischen Hochamt die wunderbare Missa In Die Tribulationis von Orlando di Lasso (1532-1594),
eine typische Messe aus der Renaissancezeit.
Und ein guter Beginn der Karwoche, der "semana santa", der "Heiligen Woche", wie die Spanier sagen!

Von meinen Verwandten in Norddeutschland (Münsterland) habe ich erfahren, daß auch dort Palmweihe und Einzug in die Kirche stattgefunden hat.

Flat hat geschrieben:(18 Mar 2016, 08:15)
Moin,
der ist hier im Norden so gut wie unbekannt.

So ist es besser.

Lomond hat geschrieben:(18 Mar 2016, 08:19)Wenn ich sehe, dass Leute was zu diesem Thema schreiben, die ich auf IGNO habe, weiß ich schon, dass es wieder mal Schrott ist.

Ein Hellseher! Oder einfach nur Gott?
Oder ignorierst du dich selbst?

Antonius hat geschrieben:(26 Mar 2012, 15:00)

Das möchte ich doch stark annehmen,
das lernt man sicherlich in der Schule.

Wir mussten das nicht extra in der Schule lernen.
Es war gelebtes Leben.

Und übermorgen kehrt dieser Tag wieder.

Lomond hat geschrieben:(06 Apr 2017, 23:52)

Wir mussten das nicht extra in der Schule lernen.
Es war gelebtes Leben.

Und übermorgen kehrt dieser Tag wieder.

Übermorgen ist von Donnerstag aus gesehen heute, also Samstag. Das hast Du wohl weder in der Schule noch im gelebten Leben gelernt

Morgen kommen die neuen Palmstöcke

http://i.imgur.com/WiEYhUo.jpg

http://i.imgur.com/mthK0Fq.jpg

...und am Nachmittag werden die Patenkinder beschnitten.

Am morgigen Palmsonntag werden nach dem Lateinischen Hochamt
in der Theatiner-Kirche in München die Buchsbaum- und Palmzweige gesegnet.
Danach treten wir in die Karwoche, die heilige Woche (span: semana santa), ein.

Antonius hat geschrieben:(08 Apr 2017, 13:11) die heilige Woche

Das Wichtigste an dieser Woche ist, dass das eine 4-Tagewoche ist, gefolgt von 4 Tagen frei und wieder einer 4-Tagewoche

Misterfritz hat geschrieben:(08 Apr 2017, 18:37)

Das Wichtigste an dieser Woche ist, dass das eine 4-Tagewoche ist, gefolgt von 4 Tagen frei und wieder einer 4-Tagewoche

Jesus könnte ruhig jedes Wochenende als Zombie auferstehen.

Michi hat geschrieben:(09 Apr 2017, 18:52)

Jesus könnte ruhig jedes Wochenende als Zombie auferstehen.

Gerne,
gegen regelmässige 3-Tagewoche hätte ich nix. Aber wahrscheinlich würden sie es dann auf einen Feiertag pro Woche kürzen

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Brauchtum am Palmsonntag

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