Jakobsweg

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Re: Jakobsweg

Beitrag von Talyessin »

Gretel hat geschrieben:
>Nein nicht konkret. Ich bin nur ein weitgefächertes Wesen, dem NIX fremd sein will....

Hab mal TM gemacht, immerhin!
TM?
Gretel
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Gretel »

Talyessin hat geschrieben:
TM?
http://www.maharishi-akademie.org/trans ... ion.0.html

Das haben die Beatles schon gemacht! :P Meditation light.

Hab persönlich nur gute Erfahrungen damit gehabt. - Nix Sekte, nix doof, nix teuer.
Muck watt jü wüllt - de Lüüd snackt doch.
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Talyessin »

Gretel hat geschrieben:
http://www.maharishi-akademie.org/trans ... ion.0.html

Das haben die Beatles schon gemacht! :P Meditation light.

Hab persönlich nur gute Erfahrungen damit gehabt. - Nix Sekte, nix doof, nix teuer.
Warum auch nicht - nur deinen Einwand mit dem
Leutz, deren DUFT man gar nicht weiß.
machte mich stutzig. Das weis man eigentlich nicht wirklich, wenn man nicht selber mal ein wenig gepilgert ist.
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Gretel »

Talyessin hat geschrieben:
Warum auch nicht - nur deinen Einwand mit dem machte mich stutzig. Das weis man eigentlich nicht wirklich, wenn man nicht selber mal ein wenig gepilgert ist.

Nix Menschliches ist mir inwendig fremd - (erläuterte sie hochmütig)

Habe schon Tote gerochen....
Muck watt jü wüllt - de Lüüd snackt doch.
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Talyessin »

Gretel hat geschrieben:

Nix Menschliches ist mir inwendig fremd - (erläuterte sie hochmütig)

Habe schon Tote gerochen....
Nun, auf dem Camino, wie auch auf allen anderen Pilgerwegen, geht immer der Witz rum, das die Menschen die dort wohnen, zwar froh sind, das der Pilger kommt, aber auch froh, wenn er in die Dusche gehen kann. :cheers:
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Xandru »

Talyessin hat geschrieben:Hallo,

naja, ich bin den Jakobsweg gegangen. Nun würd ich gerne von euch wissen, was ihr vom "Weg" denkt-
Ein teilstück hab ich mit fahrrad befahren, aber dann bei puente la reina abgebrochen.

was ich drüber denke? bestimmt hab ich das nicht aus religiösen gründen gemacht :mrgreen:
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Talyessin »

Xandru hat geschrieben:
Ein teilstück hab ich mit fahrrad befahren, aber dann bei puente la reina abgebrochen.

was ich drüber denke? bestimmt hab ich das nicht aus religiösen gründen gemacht :mrgreen:
Von wo aus bist du los? Puenta liegt ja doch relativ am Anfang.
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Xandru »

Talyessin hat geschrieben:
Von wo aus bist du los? Puenta liegt ja doch relativ am Anfang.
Blajan, ein schlafendes Nest nördlich von St. Gaudens, das wiederrum ein gerade erst aufgestandenes Nest etwa 90km süd-westlich von Toulouse liegt.

http://maps.google.de/maps?f=d&source=s ... 06&t=h&z=9

erzähl mal ein biißchen, hast du in diesen pilgerherbergen gepennt? 8)
Zuletzt geändert von Xandru am Sa 16. Jan 2010, 01:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Talyessin »

Xandru hat geschrieben:
Blajan, ein schlafendes Nest nördlich von St. Gaudens, das wiederrum ein gerade erst aufgestandenes Nest etwa 90km süd-westlich von Toulouse liegt.

http://maps.google.de/maps?f=d&source=s ... 06&t=h&z=9

erzähl mal ein biißchen, hast du in diesen pilgerherbergen gepennt? 8)
Na sicher dat. Bis auf drei Mal den ganzen Weg. Einmal in Burgos - da hat ein Mitpilger noch jemanden gesucht, einmal in Palais de Rei ( um sieben auf d´Nacht hast da keine Herberge mehr bekommen ) und in Santiago, aber da war mir eh klar, das ich mir da ein Einzelzimmer mit Dusche usw. gönn.
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Xandru »

Talyessin hat geschrieben:
Na sicher dat. Bis auf drei Mal den ganzen Weg. Einmal in Burgos - da hat ein Mitpilger noch jemanden gesucht, einmal in Palais de Rei ( um sieben auf d´Nacht hast da keine Herberge mehr bekommen ) und in Santiago, aber da war mir eh klar, das ich mir da ein Einzelzimmer mit Dusche usw. gönn.
Also in Pamplona haben wir mal reingeschaut in so ne Legebatterie und sind dann wieder weg, um bei der Zitadelle zu pennen.

Das ist echt nicht jedermanns Sache wahrscheinlich. Aber da gabs so zwei Reihen á evtl. 30 Betten, auch übereinander, und das hat mich echt abgetörnt.

Wenn man alleine reist, dann ist das auch was anderes. Wir waren ja zu zweit bzw. dann zu viert mit zwei Mädels unterwegs, da ist es draußen schon besser 8)

Du warst zu Fuß?
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Talyessin »

Xandru hat geschrieben:
Also in Pamplona haben wir mal reingeschaut in so ne Legebatterie und sind dann wieder weg, um bei der Zitadelle zu pennen.

Das ist echt nicht jedermanns Sache wahrscheinlich. Aber da gabs so zwei Reihen á evtl. 30 Betten, auch übereinander, und das hat mich echt abgetörnt.

Wenn man alleine reist, dann ist das auch was anderes. Wir waren ja zu zweit bzw. dann zu viert mit zwei Mädels unterwegs, da ist es draußen schon besser 8)

Du warst zu Fuß?
Ich war zu Fuß unterwegs und die große in Pamplona hab ich sein lassen - allgemein hab ich lieber mal an zwickel mehr gezahlt um dann in kleineren Herbergen zu schlafen. Einzelbetten gabs aber seltend.
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Xandru »

ey, ne wiese und n fluss ist alles was man braucht 8)

alles andere mit beton und dach, dazu noch matratze und heizung ist nur was für bonzen :irony:
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Talyessin »

Xandru hat geschrieben:ey, ne wiese und n fluss ist alles was man braucht 8)

alles andere mit beton und dach, dazu noch matratze und heizung ist nur was für bonzen :irony:
Na, aber zu Fuss zählt jedes Gramm - und da war mir ein Zelt echt zu schwer. Ausserdem bin ich keine 19 mehr ( leider... ) und gönn mir durchaus auch Luxus.
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Re: Jakobsweg

Beitrag von watisdatdenn? »

meine mama geht zum pilgern immer nach altötting..
150 km in drei tagen..

danach ist sie immer total high. :D
obwohl atheist (mit germanisch-heidnischem einschlag) werd ich das wohl auch mal machen, alleine schon zwecks der körpereigenen drogen, die dabei freigesetzt werden :).

meine freundin (ein bischen religiös) will auch mal den jakobsweg gehen. die frage ist nur, wann sich die zeit für sowas findet..
miss marple

Re: Jakobsweg

Beitrag von miss marple »

watisdatdenn? hat geschrieben:meine mama geht zum pilgern immer nach altötting..
150 km in drei tagen..

danach ist sie immer total high. :D
obwohl atheist (mit germanisch-heidnischem einschlag) werd ich das wohl auch mal machen, alleine schon zwecks der körpereigenen drogen, die dabei freigesetzt werden :).

meine freundin (ein bischen religiös) will auch mal den jakobsweg gehen. die frage ist nur, wann sich die zeit für sowas findet..

in altötting, gleich neben der gnadenkapelle gibts ein ausgezeichnetes cafe.

ich war dort mal als kind und wieder mal dort vor 2 jahren, war ich entäuscht, nichts als eine bretterbude mit einem haufen leuten drinnen und anstehend und bildern etc. - für ein kleines kind war das natürlich ein großes gebäude etc...

es strahlte für mich nichts mehr, gar nichts mehr aus...
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Xandru »

watisdatdenn? hat geschrieben:meine mama geht zum pilgern immer nach altötting..
150 km in drei tagen..

danach ist sie immer total high. :D
obwohl atheist (mit germanisch-heidnischem einschlag) werd ich das wohl auch mal machen, alleine schon zwecks der körpereigenen drogen, die dabei freigesetzt werden :).

meine freundin (ein bischen religiös) will auch mal den jakobsweg gehen. die frage ist nur, wann sich die zeit für sowas findet..
wenn du sowas richtig erleben willst, also das was viele als "pilgern" bezeichnen, dann musst du dich selbst brechen. du selbst musst am boden sein, total unten, psychisch und physisch an den grenzen des möglichen, dann lebst du, dann erst kannst du wieder nach oben, erst wenn du das salz gekostet hast, weißt du wie zucker schmeckt.

das ist aber nicht für jeden was, klar. musste mich da auch erst reinsteigern, aber ich bin süchtig geworden ein bißchen. alles was dich nicht umbringt, macht dich stärker!

ich schwöre dir, spätestens - falls du mit solchen touren beginnen willst - spätestens nach deinem ersten winterbiwak siehst du die welt mit anderen augen.
hab vor einigen jahren 8 Tage durchs karwendelgebirge gemacht, zu fuß mit ca. 15kg marschgepäck. in der zweiten nacht kam sturm auf, kaltfront aus norden mit wind bei 35-50 km/h. temperatur sank von -14° auf -22° in wenigen stunden. und wir zu dritt am nordhang gut 2300m hoch, östlich von der mittleren ödkarspitze.
das war so kalt, wie eine milliarde nadelstiche gleichzeitig und ständig, drei tage lang haben wir uns eingegraben, der wind pfiff in jede kleine öffnung, haben uns das gesicht mit vaseline eingeschmirrt weil uns die augen und lippen zamgefroren sind (also fast, nicht wirklich)

als wir dann am vierten tag und 90km fussmarsch an der hütte angekommen sind waren dort drei irländer, die sich am vorabend dorthin gerettet haben. die habne uns angeschaut wie außerirdische :mrgreen:

am nächsten tag kam die bergwacht um einen der iren abzuholen, hatte sich stark erkältet wies aussah. die wollten uns erst nicht weitergehen lassen, naja, sind trotzdem weiter

abolut eine der geilsten erfahrungen in meinem leben, für mcih persönlcih, sich selbst so weit zu bringen wie man es nie gedacht hat... DAS ist pilgern oida!
miss marple

Re: Jakobsweg

Beitrag von miss marple »

Xandru hat geschrieben:
wenn du sowas richtig erleben willst, also das was viele als "pilgern" bezeichnen, dann musst du dich selbst brechen. du selbst musst am boden sein, total unten, psychisch und physisch an den grenzen des möglichen, dann lebst du, dann erst kannst du wieder nach oben, erst wenn du das salz gekostet hast, weißt du wie zucker schmeckt.

das ist aber nicht für jeden was, klar. musste mich da auch erst reinsteigern, aber ich bin süchtig geworden ein bißchen. alles was dich nicht umbringt, macht dich stärker!

ich schwöre dir, spätestens - falls du mit solchen touren beginnen willst - spätestens nach deinem ersten winterbiwak siehst du die welt mit anderen augen.
hab vor einigen jahren 8 Tage durchs karwendelgebirge gemacht, zu fuß mit ca. 15kg marschgepäck. in der zweiten nacht kam sturm auf, kaltfront aus norden mit wind bei 35-50 km/h. temperatur sank von -14° auf -22° in wenigen stunden. und wir zu dritt am nordhang gut 2300m hoch, östlich von der mittleren ödkarspitze.
das war so kalt, wie eine milliarde nadelstiche gleichzeitig und ständig, drei tage lang haben wir uns eingegraben, der wind pfiff in jede kleine öffnung, haben uns das gesicht mit vaseline eingeschmirrt weil uns die augen und lippen zamgefroren sind (also fast, nicht wirklich)

als wir dann am vierten tag und 90km fussmarsch an der hütte angekommen sind waren dort drei irländer, die sich am vorabend dorthin gerettet haben. die habne uns angeschaut wie außerirdische :mrgreen:

am nächsten tag kam die bergwacht um einen der iren abzuholen, hatte sich stark erkältet wies aussah. die wollten uns erst nicht weitergehen lassen, naja, sind trotzdem weiter

abolut eine der geilsten erfahrungen in meinem leben, für mcih persönlcih, sich selbst so weit zu bringen wie man es nie gedacht hat... DAS ist pilgern oida!


naja, autoaggression hat viele gesichter und die biochemie macht in entsprechenden situationen das übrige.

ich denke, dass die das leben riskieren, die das leben langweilt.
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Xandru »

miss dschei hat geschrieben:naja, autoaggression hat viele gesichter und die biochemie macht in entsprechenden situationen das übrige.

ich denke, dass die das leben riskieren, die das leben langweilt.
unterschreib ich gerne...

auch wenn ich das leben nicht als direkt "langweilig" bezeichnen würde... eher als "dezimiert" oder "zensiert" vielleicht. So einfach studieren, lernen, mal ins kino, einen trinken, fussball spielen, arbeiten gehen, mit der trambahn fahren, eine rauchen, telefonieren, essen, trinken, usw usf...

nicht zu vergleichen mit den situationen in denen man an sein letztes äußeres geht, auch mental natürlich, nicht nur körperlich. wer das noch nie gemacht hat, weiß nicht wie das ist. man - oder zumindest ich und die leute mit denen ich das mache, kommen in völlig andere ebenen des denkens. wir erhalten eine ganz andere sicht der eigenen existenz und dieser im universum, alltägliche fragen werden nichtig und haben kein gewicht mehr, es ist eine art meditation vielleicht, ein völliges abkapseln von den gelüsten und dem weltgeschehen.
man lernt die grundlegendsten dinge zu schätzen, das atmen, eine schluck wasser, eine scheibe salami und ein stück brot.

das können auch andere situationen sein: letzten sommer mit 86km/h die pyrenäen mitm fahrrad runtergefahren, ca. 30kg gepäck dabei, insgesamt 100kg schwer gewesen. bei den serpentinen mussten wir stark abbremsen was mit dem gewicht, wenn man keine ahnung hat, bei nur 16cm² Bremsfläche echt schief gehen kann.
der berg ging steil bergab, da runter und das wärs gewesen. ich & mein fahrrad - sonst nix... mit voller konzentration da runter, jede bodenwelle, jeder teerstrich, kies, ein kleiner ast, blätter oder die lage der bahn, die sich bei den geschwindigkeiten ruckartig verändert, alles kann gefährlich werden.
größere und etwas höhere bodenwellen verpassen dir einen stoß wie mit dem dampfhammer dass du aufpassen musst nicht vom fahrrad geschleudert zu werden, wo man schon spürt dass der rahmen leicht wippt und nachgibt. da darfst du nicht steif sitzen sondern musst das fahrrad spüren, musst die straße in jeder nervenzelle spüren können, mit ihr verschmelzen... man kann nicht einfach anhalten oder zu seite lenken.

aber wie gesagt, ist nicht für jeden was 8) ich erwarte auch nciht, dass das jemand versteht oder nachvollziehen kann ;)
miss marple

Re: Jakobsweg

Beitrag von miss marple »

Xandru hat geschrieben:
unterschreib ich gerne...

auch wenn ich das leben nicht als direkt "langweilig" bezeichnen würde... eher als "dezimiert" oder "zensiert" vielleicht. So einfach studieren, lernen, mal ins kino, einen trinken, fussball spielen, arbeiten gehen, mit der trambahn fahren, eine rauchen, telefonieren, essen, trinken, usw usf...

nicht zu vergleichen mit den situationen in denen man an sein letztes äußeres geht, auch mental natürlich, nicht nur körperlich. wer das noch nie gemacht hat, weiß nicht wie das ist. man - oder zumindest ich und die leute mit denen ich das mache, kommen in völlig andere ebenen des denkens. wir erhalten eine ganz andere sicht der eigenen existenz und dieser im universum, alltägliche fragen werden nichtig und haben kein gewicht mehr, es ist eine art meditation vielleicht, ein völliges abkapseln von den gelüsten und dem weltgeschehen.
man lernt die grundlegendsten dinge zu schätzen, das atmen, eine schluck wasser, eine scheibe salami und ein stück brot.

das können auch andere situationen sein: letzten sommer mit 86km/h die pyrenäen mitm fahrrad runtergefahren, ca. 30kg gepäck dabei, insgesamt 100kg schwer gewesen. bei den serpentinen mussten wir stark abbremsen was mit dem gewicht, wenn man keine ahnung hat, bei nur 16cm² Bremsfläche echt schief gehen kann.
der berg ging steil bergab, da runter und das wärs gewesen. ich & mein fahrrad - sonst nix... mit voller konzentration da runter, jede bodenwelle, jeder teerstrich, kies, ein kleiner ast, blätter oder die lage der bahn, die sich bei den geschwindigkeiten ruckartig verändert, alles kann gefährlich werden.
größere und etwas höhere bodenwellen verpassen dir einen stoß wie mit dem dampfhammer dass du aufpassen musst nicht vom fahrrad geschleudert zu werden, wo man schon spürt dass der rahmen leicht wippt und nachgibt. da darfst du nicht steif sitzen sondern musst das fahrrad spüren, musst die straße in jeder nervenzelle spüren können, mit ihr verschmelzen... man kann nicht einfach anhalten oder zu seite lenken.

aber wie gesagt, ist nicht für jeden was 8) ich erwarte auch nciht, dass das jemand versteht oder nachvollziehen kann ;)

ich denke schon, dass dieses an-die-grenze-gehen bei männern vielfach verankert ist. sonst wärs wohl seinerzeit mit den mammuts etc. nix geworden.

verstehen kann ich viel, aber als deine mutter, freundin, schwester, hätt ich angst um dich.


zurück zum thema: ich kann mir schon vorstellen, dass erwartungen, erschöpfungen, fremde eindrücke in dieser mischung eine art erleuchtung bedingen können. ob das dann von innen oder außen kommt, ist ja letztendlich egal, das ergebnis zählt ja, auch wenn der weg weit ist.
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Xandru »

miss dschei hat geschrieben:ich denke schon, dass dieses an-die-grenze-gehen bei männern vielfach verankert ist. sonst wärs wohl seinerzeit mit den mammuts etc. nix geworden.
:mrgreen: :thumbup:
verstehen kann ich viel, aber als deine mutter, freundin, schwester, hätt ich angst um dich.
als dein vater, freund, bruder, hätt ich auch angst um dich... zugegeben.

zurück zum thema: ich kann mir schon vorstellen, dass erwartungen, erschöpfungen, fremde eindrücke in dieser mischung eine art erleuchtung bedingen können. ob das dann von innen oder außen kommt, ist ja letztendlich egal, das ergebnis zählt ja, auch wenn der weg weit ist.
so ist es, genau meine meinung
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Antonius
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Antonius »

Talyessin hat geschrieben:Ach ja, wenn du mit dem Gedanken spielen solltest, nächstes Jahr zu gehen, dann bedenke, das wir ein heiliges Jahr haben und es dementsprechend ziemlich überlaufen sein wird. ( Ausser im Jänner oder Feber )
Ich knüpfe an unsere Unterhaltung vom vergangenen Jahr an.

Wir waren in der vergangenen Woche in Santiago de Compostela, aber leider sind wir nicht auf dem Jakobsweg gepilgert, wenn man von einigen Kilometern in Santiago selbst absieht. Den Jakobsweg haben wir uns nicht zugetraut, wir sind nicht mehr die Jüngsten. Aber, Du hattest Recht, Santiago war voll von Pilgern, wegen des Heiligen Jahres. Die Praza do Obradoiro, also der Platz vor der Kathedrale und auch die Kathedrale selbst (Zugang nur von der Südwestseite) waren ziemlich überfüllt.

Die Geschichte der Stadt Santiago de Compostela und die Legende des Hl. Jakobus, der hier in der Kathedrale der Überlieferung nach begraben ist, ist beeindruckend. Auch daß schon vor tausend Jahren die Pilger aus ganz Europa sich auf den Weg gemacht haben, um das Apostelgrab zu sehen und zu schützen, ist einzigartig. Letztlich wurden so die politischen Voraussetzungen geschaffen, ganz Spanien von der maurischen Fremdherrschaft zu befreien, eine große Erfolgsgeschichte.

In der Kathedrale wurden während der Gottesdienste die einzelnen Pilgergruppen, die aus Frankreich, Italien, Deutschland, etc., kamen, in ihren Sprachen angesprochen.
Das PATER NOSTER wurde in Latein gebetet, ein Kennzeichen der Universalität der Kirche, so habe ich es zumindest empfunden.
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Pandora »

Hmm... ich kann es mir ja so garnicht vorstellen, dass ich mal pilgern werde/würde, aber ich habe das Buch von HaPe Kerkeling gelesen und nun auch noch das Hörbuch gehört und bin doch immer wieder aufs Neue fasziniert. Der Weg scheint schon so einiges zu bewegen - egal wie man es erlebt und wie man es nennt (ob nun Gott oder Erfahrung oder wie auch immer), es scheint doch massive Spuren zu hinterlassen und damit meine ich keine Blasen an den Füssen usw ;)

.. und ich glaube auch nicht, dass das Pilgern ansich nur etwas für Gläubige im Sinne der Religionen ist... ich denke schon, dass sich da jeder für sich selbst was rausholen kann bei... im Endeffekt ist es doch einfach ein "an Grenzen stossen" bzw "Grenzen erfahren oder auch ausdehnen/erweitern"
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Talyessin »

Antonius hat geschrieben:Ich knüpfe an unsere Unterhaltung vom vergangenen Jahr an.

Wir waren in der vergangenen Woche in Santiago de Compostela, aber leider sind wir nicht auf dem Jakobsweg gepilgert, wenn man von einigen Kilometern in Santiago selbst absieht. Den Jakobsweg haben wir uns nicht zugetraut, wir sind nicht mehr die Jüngsten. Aber, Du hattest Recht, Santiago war voll von Pilgern, wegen des Heiligen Jahres. Die Praza do Obradoiro, also der Platz vor der Kathedrale und auch die Kathedrale selbst (Zugang nur von der Südwestseite) waren ziemlich überfüllt.

Die Geschichte der Stadt Santiago de Compostela und die Legende des Hl. Jakobus, der hier in der Kathedrale der Überlieferung nach begraben ist, ist beeindruckend. Auch daß schon vor tausend Jahren die Pilger aus ganz Europa sich auf den Weg gemacht haben, um das Apostelgrab zu sehen und zu schützen, ist einzigartig. Letztlich wurden so die politischen Voraussetzungen geschaffen, ganz Spanien von der maurischen Fremdherrschaft zu befreien, eine große Erfolgsgeschichte.

In der Kathedrale wurden während der Gottesdienste die einzelnen Pilgergruppen, die aus Frankreich, Italien, Deutschland, etc., kamen, in ihren Sprachen angesprochen.
Das PATER NOSTER wurde in Latein gebetet, ein Kennzeichen der Universalität der Kirche, so habe ich es zumindest empfunden.
Santiago gibt es ja nur wegen des Jakobsgrabes. Die Urspüngliche Pilgerstätte war der Legende nach Iria Flavia am Meer.

Nun, mit der Fremdherrschaft war es dort oben eh nicht weit her, aber seis drum, das wäre eher was fürs Geschichtsforum und nicht für die Religion.

Ach ja, auch wenn man etwas älter ist, kann man durchaus die letzten 100 oder 200 kilometer pilgern. Ab Leon schon ist die Dichte der Herbergen und andere Unterkünfte sehr gut und daher leicht seine Pilgerreise an der jeweiligen Tagesform fest zu machen. Vielleicht probierst du es mal - die Erfahrung ist genial.
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Talyessin »

Pandora hat geschrieben:Hmm... ich kann es mir ja so garnicht vorstellen, dass ich mal pilgern werde/würde, aber ich habe das Buch von HaPe Kerkeling gelesen und nun auch noch das Hörbuch gehört und bin doch immer wieder aufs Neue fasziniert. Der Weg scheint schon so einiges zu bewegen - egal wie man es erlebt und wie man es nennt (ob nun Gott oder Erfahrung oder wie auch immer), es scheint doch massive Spuren zu hinterlassen und damit meine ich keine Blasen an den Füssen usw ;)

.. und ich glaube auch nicht, dass das Pilgern ansich nur etwas für Gläubige im Sinne der Religionen ist... ich denke schon, dass sich da jeder für sich selbst was rausholen kann bei... im Endeffekt ist es doch einfach ein "an Grenzen stossen" bzw "Grenzen erfahren oder auch ausdehnen/erweitern"
Wo bei der gute Hans Peter ein paar mal besch...en hat.

Es gibt da einen netten Spruch, der sagt:

Wer beim pilgern Gott sucht, der findet sich, wer sich sucht, findet Gott.
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Lomond »

Der SPIEGEL hat heute einen schönen kritischen Artikel über diesen Jakobsweg.

Ein Auszug:
Das Mittelalter, in dem Gastwirte Pilger gelegentlich vergifteten, um deren Habe an sich zu reißen, ist zwar passé, aber heute bleibt Vater Staat mit seinem Anteil auf der Strecke. "In Pensionen und Gasthöfen am Jakobsweg galt für uns immer: Cash, ohne Rechnung", erzählt Radpilger Hans nach Ende seiner Tour vor der Rückkehr nach Stuttgart.

Die Deals am Jakobsweg finden ihren Fortgang in manchen Lebensmittelläden, in denen Preisschilder und Waagen an der Obst- und Gemüsetheke fehlen. Austariert wird offenbar nach Gesichtskontrolle an der Kasse. Wer könnte bei welchem Preis die Miene verziehen?

Wallfahrt und Kommerz sind seit jeher Bündnispartner. Am Pilgerziel Santiago de Compostela treibt der Handel am Jakobsweg seine finale und größte Blüte. Souvenirshops bieten komplette Pilgersets feil. Umhang, Hut, Stab, Trinkkürbis. Wer das Equipment daheim verschenkt, möge vorsorglich darauf achten, ob das Etikett "Made in China" entfernt ist.
Quelle und mehr: http://www.spiegel.de/reise/europa/0,15 ... 42,00.html

Und wer von euch war auch schon mal auf dem Jakobsweg?
Non enim propter gloriam, divicias aut honores pugnamus set propter libertatem solummodo quam Nemo bonus nisi simul cum vita amittit.
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Talyessin »

Lomond » Mi 13. Apr 2011, 09:08 hat geschrieben:Der SPIEGEL hat heute einen schönen kritischen Artikel über diesen Jakobsweg.

Ein Auszug:



Quelle und mehr: http://www.spiegel.de/reise/europa/0,15 ... 42,00.html

Und wer von euch war auch schon mal auf dem Jakobsweg?
Naja, ich halt. Wobei ich diese Nepperei zwar bestätigen kann, aber wer sonst im Urlaub keinen Plunder kauft, wirds dort auch nicht tun. Warum auch. Kein Mensch braucht eine Plastikkürbisflasche um zu beweisen, das er in Santiago war. Dafür gibts ja die Compostella - und die kriegt man schon für 100 km.
Aber, wie im Artikel beschrieben, sich zu viel Pilgermenue Wein am Abend gibt, das er den doppelt abgerechnet bekommt, der wirds eh schwer haben, seinen Pilgerweg fortzusetzen.
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Joker »

Talyessin » Fr 15. Apr 2011, 09:28 hat geschrieben:

Aber, wie im Artikel beschrieben, sich zu viel Pilgermenue Wein am Abend gibt, das er den doppelt abgerechnet bekommt, der wirds eh schwer haben, seinen Pilgerweg fortzusetzen.
Lass dir Wasser geben und bete und glaube.
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Re: Jakobsweg

Beitrag von seagull »

Pilgern kann man jetzt übrigens auch in Mecklenburg-Vorpommern.
Der Pilgerweg "Mecklenburgische Seenplatte" wird am Ostermontag offiziell eröffnet und führt quer durch den Landkreis - von Ost nach West, von Friedland bis nach Mirow.

Ist das nicht eine nette Alternative?
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Talyessin »

Joker » Fr 15. Apr 2011, 09:50 hat geschrieben: Lass dir Wasser geben und bete und glaube.
Wasser gibts an jeder Ecke. Und pilgern heisst Beten mit den Füssen. Das du sowas nicht nachvollziehen magst ist mir ja nicht neu.
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Talyessin »

seagull » Fr 15. Apr 2011, 10:01 hat geschrieben:Pilgern kann man jetzt übrigens auch in Mecklenburg-Vorpommern.
Der Pilgerweg "Mecklenburgische Seenplatte" wird am Ostermontag offiziell eröffnet und führt quer durch den Landkreis - von Ost nach West, von Friedland bis nach Mirow.

Ist das nicht eine nette Alternative?
Und wo pilgert man dahin? Was ist das Ziel dieses Weges? Will ja nicht meckern, aber die Nichtkatholischen Christen haben Pilgern immer als "Mummenschanz" verurteilt.
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seagull
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Re: Jakobsweg

Beitrag von seagull »

Talyessin » Fr 15. Apr 2011, 10:02 hat geschrieben:Und wo pilgert man dahin? Was ist das Ziel dieses Weges? Will ja nicht meckern, aber die Nichtkatholischen Christen haben Pilgern immer als "Mummenschanz" verurteilt.
Vermutlich ist es auch deshalb ein Projekt des Kirchkreises Stargard. ;)

Der Pilgerweg umfasst 15 Streckenabschnitte, die durch Schilder mit einer gelben Muschel auf einer Welle mit blauem Grund gekennzeichnet sind, und führt in einer West- sowie in einer Ostroute um den Tollensesee. In den Kirchen am Rande der Strecke sind viele kleine Andachten möglich. Und an allen Stationen soll es Quartiere geben, von Pfarrhäusern bis zu Menschen, die sich einfach bereit erklärt haben, Pilger bei sich aufzunehmen. Einen Pilgerpass gibt's natürlich auch.
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Talyessin »

seagull » Fr 15. Apr 2011, 10:37 hat geschrieben:Vermutlich ist es auch deshalb ein Projekt des Kirchkreises Stargard. ;)

Der Pilgerweg umfasst 15 Streckenabschnitte, die durch Schilder mit einer gelben Muschel auf einer Welle mit blauem Grund gekennzeichnet sind, und führt in einer West- sowie in einer Ostroute um den Tollensesee. In den Kirchen am Rande der Strecke sind viele kleine Andachten möglich. Und an allen Stationen soll es Quartiere geben, von Pfarrhäusern bis zu Menschen, die sich einfach bereit erklärt haben, Pilger bei sich aufzunehmen. Einen Pilgerpass gibt's natürlich auch.
Klingt aber sehr nach "Ich-spring-mal auf den Jakobsweg Zug auf". Sorry, aber die Muschel ist Symbol der Santiagopilger, bzw. die Kennzeichnung der verschiedene Wege dorthin. Sollte es zu der Route gehören, was ich mir nicht vorstellen kann, da die polnischen Jakobswege entweder durch Böhmen oder aber durch Sachsen gehen, wäre es ja dann eh wieder ein Teil Jakobsweg.
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Antonius
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Antonius »

Talyessin » Fr 15. Apr 2011, 10:01 hat geschrieben: Und pilgern heisst Beten mit den Füssen.
Das ist eine sehr schöne Metapher. :)
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Re: Jakobsweg

Beitrag von miss marple »

Antonius » So 17. Apr 2011, 23:51 hat geschrieben:Das ist eine sehr schöne Metapher. :)
ja schon, aber das diskriminiert schon irgendwie menschen, die immer mit den füßen beten, weil sie keine arme/hände haben.

gibt doch auch immer an weihnachten die karten von behinderten künstlern, auf denen es dann heißt "mit dem munde gemalt" oder "mit den füßen gemalt".

drum kam ich drauf.
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Lomond »

Ein eher kurzer Jakobsweg:
Eine Prügelei mitten auf der Fahrbahn Am Römerwall meldete ein Zeuge in der Nacht auf Mittwoch der Polizei.

Die Beamten trafen dann auch dort zwei Männer an und staunten nicht schlecht. Genau diese beiden Wohnsitzlosen (40 und 34 Jahre alt) wurden bereits kurz vorher am Bahnhof kontrolliert. Laut Polizei waren sie betrunken und gaben an, auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela zu sein, „um sich zu bekehren“.

Allerdings endete offensichtlich dieser Pilgermarsch schon nach wenigen hundert Metern am Römerwall jäh in jener besagten Prügelei. Bei ihrer "kognitiven Dissonanz", so die Polizei, kamen auch die mitgeführten Wanderstöcke zum Einsatz. Ergebnis: Beide „Wanderer“ wurden leicht verletzt.

Nun zeigte man sich zuerst mal gegenseitig wegen Körperverletzung an. Wie aber dann mit ihnen weiterging, dass vermag auch die Polizei nicht zu sagen: „Dass sie ihren Weg nach Spanien gemeinsam fortsetzten ist wohl eher fraglich, aber auch nicht gänzlich auszuschließen.“
http://www.rhein-zeitung.de/nachrichten ... 72679.html

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Re: Jakobsweg

Beitrag von Gutmensch »

Lomond » Do 14. Jul 2011, 02:41 hat geschrieben:Ein eher kurzer Jakobsweg:



http://www.rhein-zeitung.de/nachrichten ... 72679.html

Motto: "Wir sind dann mal weg ...."

Der Jakobsweg ist eine Grenzerfahrung die ich jedem empfehlen kann.
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Herr Bert »

Talyessin » Fr 2. Okt 2009, 22:47 hat geschrieben:Hallo,

naja, ich bin den Jakobsweg gegangen. Nun würd ich gerne von euch wissen, was ihr vom "Weg" denkt-
Was hat sich für Dich verändert?
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Talyessin »

Herr Bert » Mi 20. Jul 2011, 22:51 hat geschrieben: Was hat sich für Dich verändert?
Nun, ich bin auf alle Fälle ein gutes Stück gelassener geworden. Man lernt das Relativieren ganz gut bei 800 Kilometern latschen.
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Re: Jakobsweg

Beitrag von ToughDaddy »

Talyessin » So 24. Jul 2011, 21:48 hat geschrieben:
Nun, ich bin auf alle Fälle ein gutes Stück gelassener geworden. Man lernt das Relativieren ganz gut bei 800 Kilometern latschen.
Naja so nötig wäre das bei Dir nicht gewesen. :)
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Herr Bert »

Talyessin » So 24. Jul 2011, 21:48 hat geschrieben:
Nun, ich bin auf alle Fälle ein gutes Stück gelassener geworden. Man lernt das Relativieren ganz gut bei 800 Kilometern latschen.
Das Relativieren lernte ich,
als der Tod vor der Tür stand.
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Lomond »

*naufschubs*

Ich bin ein Stück Jakobsweg gegangen - und würde es gerne wieder einmal tun! :thumbup:
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Antonius »

Lomond » Mo 8. Apr 2013, 06:04 hat geschrieben:*naufschubs*

Ich bin ein Stück Jakobsweg gegangen - und würde es gerne wieder einmal tun! :thumbup:
Ich bewundere jeden, der diesen Weg gegangen ist. :)
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Liegestuhl »

Antonius » Mo 8. Apr 2013, 09:32 hat geschrieben: Ich bewundere jeden, der diesen Weg gegangen ist. :)
Ich auch.

Vielleicht werde ich ja irgendwann mal arbeitslos, damit ich die Zeit finde, diesen langen Weg zu laufen.
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Lomond »

Antonius » Mo 8. Apr 2013, 09:32 hat geschrieben: Ich bewundere jeden, der diesen Weg gegangen ist. :)
Dann kannst du mich ein wenig bewundern! :)
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Quatschki »

Das Netz der Jakobswege zieht sich durch ganz Europa,
ich bin da auch schon mal ein Stück gegangen. So 200 Meter ungefähr.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Liegestuhl »

Quatschki » Mo 8. Apr 2013, 18:44 hat geschrieben:Das Netz der Jakobswege zieht sich durch ganz Europa,
ich bin da auch schon mal ein Stück gegangen. So 200 Meter ungefähr.
Hast du was gefühlt?
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Quatschki »

Liegestuhl » Mo 8. Apr 2013, 18:52 hat geschrieben:
Hast du was gefühlt?
Ich hab halt einen Kasten Bier zum Auto getragen und an der Hausecke das Muschelzeichen gesehen.
Dass der Supermarkt zufälligerweise an der Via Regia liegt...

Da gab es sogar Jakobskaffee!
Zuletzt geändert von Quatschki am Mo 8. Apr 2013, 18:56, insgesamt 1-mal geändert.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Antonius »

Quatschki » Mo 8. Apr 2013, 17:55 hat geschrieben: Ich hab halt einen Kasten Bier zum Auto getragen und an der Hausecke das Muschelzeichen gesehen.
Dass der Supermarkt zufälligerweise an der Via Regia liegt...

Da gab es sogar Jakobskaffee!
Wenn Du Dich an der Stelle aufgerafft hättest und losgegangen wärest, dann hättest Du wahrscheinlich einige Monate später Santiagio de Compostela erreicht. :)
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Lomond »

Das Geld ist dann mal weg ......

Abzocke am Jakobsweg: Das Geld ist dann mal weg

Überteuerte Unterkünfte, aufdringliche Souvenirhändler: Wer sich vom Jakobsweg innere Einkehr und Ruhe erhofft, ist oft schockiert vom kommerziellen Spektakel, das um den Pilgerpfad entstanden ist. Groß ist die Gefahr, dass die "spirituelle Botschaft" bei so viel Tamtam auf der Strecke bleibt.
http://www.spiegel.de/reise/europa/jako ... 21838.html
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Re: Jakobsweg

Beitrag von Lomond »

Es gibt natürlich auch Jakobswege in Deutschland:
In Deutschland begann die Ausweisung von Wegen erst 1992, als der evangelische Pfarrer Paul Geißendörfer zusammen mit sechs Jakobusgemeinden einen Pilgerweg von Rothenburg ob der Tauber nach Nürnberg realisierte.
Mehr darüber: http://de.wikipedia.org/wiki/Jakobsweg
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