Die Religion ist nicht der Schuldige!

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relativ
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von relativ »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 May 2018, 11:21)

Nee. Das habe ich auch nicht behauptet
. Zunächst geht es ja um die Analyse. Wie die Probleme zu lösen sind, steht nochmal auf einem anderen Blatt. (Ich persönlich würde da keineswegs für eine, vielleicht auch noch gewaltsame, "Abschaffung" der Religionen plädieren.
Hatte ich bei dir auch nicht angenommen. Wenn es so rüber kam , sorry
Aber wenn man die jüngere politische Entwicklung der Welt verstehen will, dann muss man in den verschiedenen Formen und Varianten ideologischer Aufladungen religiöser Inhalte versuchen, verwandte Muster zu erkennen. Und die gibt es ganz eindeutig.
Ich glaube sogar da findet man Gemeinsamkeiten die sich durch die gesamte moderne Menschheitsgeschichte zieht.
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von Uffzach »

relativ hat geschrieben:(25 May 2018, 10:03)

Es ist eher unwahrscheinlich, daß der Mensch sich grundlegend bessert wenn es keine Religionen mehr gibt, bzw. er diesen nicht mehr nachgeht. Irgendetwas glaubt der Mensch immer weil er denkt und das schafft auch Probleme egal ob mit, oder ohne Religion.
Das Problem mit dem Köpfen der Menschen liegt nicht an Religion, oder nicht Religion.
Wenn es so wäre, brächte Religion gar nichts und hätte demzufolge keine Existenzberechtigung, weil die Menschen auch ohne gut oder besser oder schlecht oder schlechter wären. Allerdings wird durch die Existenz von Religion die Konditionierung zum Glauben gefördert. Die Frage ist also, ob die Konditionierung dies oder jenes zu glauben zuerst da war oder ob zuerst Religion da war, die die Menschen konditioniert hat zu glauben.
Menschen die nichts glauben sind auf jeden Fall "besser", weil sie keinen Grund haben, "Schlechtes" zu tun. :cool:
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schokoschendrezki
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von schokoschendrezki »

Uffzach hat geschrieben:(25 May 2018, 12:34)

Wenn es so wäre, brächte Religion gar nichts und hätte demzufolge keine Existenzberechtigung, weil die Menschen auch ohne gut oder besser oder schlecht oder schlechter wären. Allerdings wird durch die Existenz von Religion die Konditionierung zum Glauben gefördert. Die Frage ist also, ob die Konditionierung dies oder jenes zu glauben zuerst da war oder ob zuerst Religion da war, die die Menschen konditioniert hat zu glauben.
Menschen die nichts glauben sind auf jeden Fall "besser", weil sie keinen Grund haben, "Schlechtes" zu tun. :cool:
Wie Religionen ursprünglich mal entstanden sind ... ist eine eher schwierige Frage. Aber da sie unabhängig voneinander überall auf der Welt in irgendeiner Form entstanden sind, muss es auch irgendeine systematische Erklärung dafür geben.

Das aktuelle Erstarken, die aktuelle Renaissance der Religionen oder - besser gesagt - ihre stark angewachsene politische Instrumentalisierung ... dafür lassen sich schon Erklärungen finden. Ich denke mal: Zuallererst der empfundene Verlust an traditionellen Bindungen, Wertesystemen, Zugehörigkeiten, Orientierungen in der modernen Welt. Da können politische Kräfte einhaken und tuns auch. Die bayerische Amtsstubenkreuzverordnung ist eine - wenn auch sehr viel gemäßigtere - Variante der Phänomene, in die sich auch das Wiedererstarken des Hindu-Nationalismus in Indien einordnen lässt.

Und die nächste wichtige Frage ist die, warum das Modell Demokratie, Liberalismus, Gewaltenteilung, Pressefreiheit, Verfassungsgesetzlichkeit, Aufklärung sich nicht - anstelle der religiös gefärbten politischen Fundierung - weltweit durchsetzt. In der Bundesrepublik dürfte der Erfolg dieses Modells mit den weitgehend eingelösten Wohstandsversprechungen der Nachkriegszeit zusammenhängen. Aber Wohlstand allein zählt eben nicht mehr. Soziale und kulturelle Bindung und Orientierung - zum Beispiel durch Religion - scheint mehr und mehr darüber zu stehen.
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von Uffzach »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 May 2018, 13:04)

Wie Religionen ursprünglich mal entstanden sind ... ist eine eher schwierige Frage. Aber da sie unabhängig voneinander überall auf der Welt in irgendeiner Form entstanden sind, muss es auch irgendeine systematische Erklärung dafür geben.

Das aktuelle Erstarken, die aktuelle Renaissance der Religionen oder - besser gesagt - ihre stark angewachsene politische Instrumentalisierung ... dafür lassen sich schon Erklärungen finden. Ich denke mal: Zuallererst der empfundene Verlust an traditionellen Bindungen, Wertesystemen, Zugehörigkeiten, Orientierungen in der modernen Welt. Da können politische Kräfte einhaken und tuns auch. Die bayerische Amtsstubenkreuzverordnung ist eine - wenn auch sehr viel gemäßigtere - Variante der Phänomene, in die sich auch das Wiedererstarken des Hindu-Nationalismus in Indien einordnen lässt.

Und die nächste wichtige Frage ist die, warum das Modell Demokratie, Liberalismus, Gewaltenteilung, Pressefreiheit, Verfassungsgesetzlichkeit, Aufklärung sich nicht - anstelle der religiös gefärbten politischen Fundierung - weltweit durchsetzt. In der Bundesrepublik dürfte der Erfolg dieses Modells mit den weitgehend eingelösten Wohstandsversprechungen der Nachkriegszeit zusammenhängen. Aber Wohlstand allein zählt eben nicht mehr. Soziale und kulturelle Bindung und Orientierung - zum Beispiel durch Religion - scheint mehr und mehr darüber zu stehen.
Das hast du schön gesagt, aber ich will das gar nicht kommentieren.

Mein Anliegen ist lediglich, dass Religion nicht nur überflüssig ist, sondern schädlich, eben weil sie per se instrumentalisiert wird. Ich sage also nicht "Religion lässt sich instrumentalisieren" sondern ich sage "Instrumentalisierung ist Wesensmerkmal von Religion." :cool:
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von relativ »

Uffzach hat geschrieben:(25 May 2018, 12:34)

Wenn es so wäre, brächte Religion gar nichts und hätte demzufolge keine Existenzberechtigung, weil die Menschen auch ohne gut oder besser oder schlecht oder schlechter wären.
Der Mensch erschafft, daß ist die Existensberechtigung, gäbe es die nicht, würde der Menschen auch nix erschaffen können.
Allerdings wird durch die Existenz von Religion die Konditionierung zum Glauben gefördert. Die Frage ist also, ob die Konditionierung dies oder jenes zu glauben zuerst da war oder ob zuerst Religion da war, die die Menschen konditioniert hat zu glauben.
Auch für die Konditionierung ist der Mensch zuständig, egal wie du es dann nennen magst, Religion, Ideologie Sozialverhalten ect.pp.
Menschen die nichts glauben sind auf jeden Fall "besser", weil sie keinen Grund haben, "Schlechtes" zu tun. :cool:
Das halte ich für eine steile und auch falsche These, auch wenn du sie cool findest.
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von Uffzach »

relativ hat geschrieben:(25 May 2018, 13:15)

Der Mensch erschafft, daß ist die Existensberechtigung, gäbe es die nicht, würde der Menschen auch nix erschaffen können.
Nun, im Gegensatz zu dir mache ich die Existenzberechtigung eines Objektes nicht an der bloßen Produzierbarkeit des Objektes fest. :cool:
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von Ein Terraner »

relativ hat geschrieben:(25 May 2018, 13:15)

Der Mensch erschafft, daß ist die Existensberechtigung, gäbe es die nicht, würde der Menschen auch nix erschaffen können.
Also haben Tiere keine Existenzberechtigung weil die nichts erschaffen oder wie ist das zu verstehen ?
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von unity in diversity »

Europafreund1990 hat geschrieben:(25 May 2018, 11:50)

Ich lebe in einer Einrichtung für psych. Kranke und hab Probleme mit diesem Subsystem. Ich empfinde es als wenn dort viel Kontrolle herrscht und der mensch nix Wert ist. Es zählt nur das bekämpfen des Kranken. Der mensch wird von diesem System hinten angestellt und ich glaube die eigenen Bedürfnisse zählen kaum. Man ist quasi abhängig von den medis. Ich empfinde dieses Strenge Verhalten und aufgebauschtes Sorgen machen als überflüssig. Ich denke ich muss dieses System lieben. Und muss gehorsam zeigen. Ist das leben echt so streng?
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von relativ »

Uffzach hat geschrieben:(25 May 2018, 13:20)

Nun, im Gegensatz zu dir mache ich die Existenzberechtigung eines Objektes nicht an der bloßen Produzierbarkeit des Objektes fest. :cool:
Sondern?
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von Uffzach »

relativ hat geschrieben:(25 May 2018, 13:22)

Sondern?
An der Zweckdienlichkeit. :cool:
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von relativ »

Ein Terraner hat geschrieben:(25 May 2018, 13:21)

Also haben Tiere keine Existenzberechtigung weil die nichts erschaffen oder wie ist das zu verstehen ?
Nein.
Was der Mensch schafft hat eine Existensberechtigung, alles andere was existiert und nicht vom Menschen erschaffen würde natürlich auch.
In erster Linie ging es hier ja um die Existensberechtigung von Religionen.
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von relativ »

Uffzach hat geschrieben:(25 May 2018, 13:23)

An der Zweckdienlichkeit. :cool:
Du meinst Existensberechtigung lässt sich an der Zweckmäßigkeit beurteilen? Wer beurteilt denn das dann?
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von Uffzach »

relativ hat geschrieben:(25 May 2018, 13:26)

Du meinst Existensberechtigung lässt sich an der Zweckmäßigkeit beurteilen? Wer beurteilt denn das dann?
Ich beurteile dies. :cool:
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von unity in diversity »

Uffzach hat geschrieben:(25 May 2018, 13:30)

Ich beurteile dies. :cool:
Womit?
Jeder Mensch hat das Recht, ohne religiöse und weltanschauliche Behinderungen am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben?
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von Uffzach »

unity in diversity hat geschrieben:(25 May 2018, 13:33)

Womit?
Vernunft, Verstand, Rationalität.
unity in diversity hat geschrieben: Jeder Mensch hat das Recht, ohne religiöse und weltanschauliche Behinderungen am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben?
Du fragst mich, ob jeder Mensch dieses Recht hat? Warum fragst du mich das denn? Ich erlasse keine Gesetze. :cool:
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von Europafreund1990 »

unity in diversity hat geschrieben:(25 May 2018, 13:21)

Live is strange, bevor a stormy wether comes up, all over sudden.
Versuch dich einzuordnen.
Kannst du englisch.
Yes sir very well.
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von relativ »

Uffzach hat geschrieben:(25 May 2018, 13:30)

Ich beurteile dies. :cool:
Diese Macht besitzt du ja gar nicht, anderen Menschen sowas vorzuenthalten. :thumbup:
Deine Meinung sei dir nicht genommen, aber sie ist im Bezug auf die Frage Existenzberechtigung ja/nein eher unbedeutend.
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von unity in diversity »

Europafreund1990 hat geschrieben:(25 May 2018, 13:40)

Yes sir very well.
Well done.
And ones again well.
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von Uffzach »

relativ hat geschrieben:(25 May 2018, 13:46)

Diese Macht besitzt du ja gar nicht, anderen Menschen sowas vorzuenthalten. :thumbup:
Ich weiß nicht wovon du redest. Es ging um die Beurteilung von Zweckmäßigkeit und zu dieser habe ich die Macht.
relativ hat geschrieben: Deine Meinung sei dir nicht genommen, aber sie ist im Bezug auf die Frage Existenzberechtigung ja/nein eher unbedeutend.
Was du "Meinung" nennst ist tatsächlich Wissen und mein Wissen ist für all mein Tun und Nichttun entscheidend und also von außerordentlicher Bedeutung. :cool:
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von Europafreund1990 »

@Uffzach.
Was ist die Zweckmässigkeit? Ist mit die Zweckmässigkeit das Leben draussen gemeint?
Haben psych. Kranke keinen Anspruch auf ein schönes Leben? Mir kommt das leben vor wie als ungültig.
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von Uffzach »

Europafreund1990 hat geschrieben:(25 May 2018, 14:03)

@Uffzach.
Was ist die Zweckmässigkeit? Ist mit die Zweckmässigkeit das Leben draussen gemeint?
Haben psych. Kranke keinen Anspruch auf ein schönes Leben? Mir kommt das leben vor wie als ungültig.
Von Zweckmäßigkeit war im Kontext von Religionen die Rede. Diese sind auch Thema dieses Threads. Zu anderen Themen werde ich mich hier nicht äußern.

Zweckmäßigkeit steht im Zusammenhang mit Vernunft, Verstand und Rationalität. Vernunft wird erst dadurch bestimmbar, indem sie sich einer Zielsetzung verschreibt. Dient Vernunft der Erreichung eines Zieles, nennt man sie Rationalität. Erst aus der Perspektive dieser Rationalität lässt sich die Zweckmäßigkeit von Phänomenen wie Religion beurteilen. Der Vernünftige fragt dann also "Dient Religion der Erreichung meines Zieles? Ist sie also zweckmäßig?" Daraus folgt, dass die Beurteilung sich immer und notwendigerweise an der Zielsetzung des Individuums orientiert, orientieren muss. Ein Individuum das keine Ziele hat, hat auch keine Urteilskraft. :cool:
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von Ein Terraner »

relativ hat geschrieben:(25 May 2018, 13:24)

Was der Mensch schafft hat eine Existensberechtigung,
Ich würde da eher sagen, was der Mensch materiell erschaffen hat existiert. Aber dem größten Unheil auch noch eine pauschale Berechtigung zusprechen wiederstrebt mir irgendwie.
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von unity in diversity »

Religionen waren schon immer Rechtfertigungslügen für Leute, die zwei linke Hände haben und deren Finger aus Daumen bestehen.
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von relativ »

Ein Terraner hat geschrieben:(25 May 2018, 14:25)

Ich würde da eher sagen, was der Mensch materiell erschaffen hat existiert. Aber dem größten Unheil auch noch eine pauschale Berechtigung zusprechen wiederstrebt mir irgendwie.
Nunja das liegt natürlich immer im Auge des Betrachters und jeder darf dies natürlich anders beurteilen, aber eine generelle "Existensunberechtigung" kann man daraus m.M. eben nicht herleiten. Einiges fühlt sich falsch an, ja , existiert aber trotzdem, also hat es m.M. eine Berechtigung bzw.einen Grund der Existens.
Die Existens ansich ist weder positiv noch negativ, sie ist einfach da. Das gilt für eben alles.
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von relativ »

Uffzach hat geschrieben:(25 May 2018, 13:56)

Ich weiß nicht wovon du redest. Es ging um die Beurteilung von Zweckmäßigkeit und zu dieser habe ich die Macht.
Nein, du hast von einer Existensberechtigung gefaselt, daß ist etwas andeers als ob man sich über die Zweckmäßigkeit von Religionen unterhalten würde.

Was du "Meinung" nennst ist tatsächlich Wissen und mein Wissen ist für all mein Tun und Nichttun entscheidend und also von außerordentlicher Bedeutung. :cool:
Nein es bleibt deine Meinung, mit Wissen hat die meiner Meinung nur am Rande zu tun.
Was du tust mit deinem Wissen kann man hier ja gut lesen, obs ne Bedeutung hat? Naja ja, für dich mag das ja so sein. ;)
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von Ein Terraner »

relativ hat geschrieben:(25 May 2018, 14:32)

Nunja das liegt natürlich immer im Auge des Betrachters
Geht das mal anders herum an, wenn der Mensch etwas vernichtet oder ausrottet, hat dieses dann seine Existenzberechtigung verloren ?
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von relativ »

Ein Terraner hat geschrieben:(25 May 2018, 14:38)

Geht das mal anders herum an, wenn der Mensch etwas vernichtet oder ausrottet, hat dieses dann seine Existenzberechtigung verloren ?
Offensichtlich, ob es auch gut ist, ist eine andere Frage.
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von Ein Terraner »

relativ hat geschrieben:(25 May 2018, 14:41)

Offensichtlich, ob es auch gut ist, ist eine andere Frage.
Ein mutiger Schritt der Menschheit zu erlauben das sie darüber bestimmen darf was berechtigt ist zu existieren und was nicht, wie gesagt würde mir das etwas wiederstreben.
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von Adam Smith »

relativ hat geschrieben:(25 May 2018, 13:24)

Nein.
Was der Mensch schafft hat eine Existensberechtigung, alles andere was existiert und nicht vom Menschen erschaffen würde natürlich auch.
In erster Linie ging es hier ja um die Existensberechtigung von Religionen.
Auch Tiere erschaffen Dinge. Zum Beispiel Biber, Vögel, Termiten.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von Adam Smith »

Ein Terraner hat geschrieben:(25 May 2018, 14:50)

Ein mutiger Schritt der Menschheit zu erlauben das sie darüber bestimmen darf was berechtigt ist zu existieren und was nicht, wie gesagt würde mir das etwas wiederstreben.
Einige legen das in den Bereich einer Person die Stimmen gehört hat. Und da darf es dann halt nur Religiöses geben.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von schokoschendrezki »

Uffzach hat geschrieben:(25 May 2018, 14:22)

Von Zweckmäßigkeit war im Kontext von Religionen die Rede. Diese sind auch Thema dieses Threads. Zu anderen Themen werde ich mich hier nicht äußern.

Zweckmäßigkeit steht im Zusammenhang mit Vernunft, Verstand und Rationalität. Vernunft wird erst dadurch bestimmbar, indem sie sich einer Zielsetzung verschreibt. Dient Vernunft der Erreichung eines Zieles, nennt man sie Rationalität. Erst aus der Perspektive dieser Rationalität lässt sich die Zweckmäßigkeit von Phänomenen wie Religion beurteilen. Der Vernünftige fragt dann also "Dient Religion der Erreichung meines Zieles? Ist sie also zweckmäßig?" Daraus folgt, dass die Beurteilung sich immer und notwendigerweise an der Zielsetzung des Individuums orientiert, orientieren muss. Ein Individuum das keine Ziele hat, hat auch keine Urteilskraft. :cool:
Stünde anstelle von "meines Ziels" irgendetwas in der Art von "aggregierter Gesamtnutzen einer ganzen Gemeinschaft" ist das einfach das, was man als "Utilitarismus" bezeichnet. (Den man natürlich auch kritisch sehen kann.) Reduziert man das auf lediglich die eigenen Ziele, so lässt sich leicht zeigen, dass dieser Ansatz unweigerlich in Widersprüche hineinläuft. Denn der Mensch ist als grundsätzlich soziales Wesen auf Gemeinschaften angewiesen.
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von Fliege »

Keoma hat geschrieben:(24 May 2018, 21:28)

Stimmt, die Nachrichten über ausflippende Buddhisten werden meist unterdrückt.
Und dort, wo Buddhisten in Erscheinung treten, wehren sie sich gegen aggressiven Islam.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von Uffzach »

relativ hat geschrieben:(25 May 2018, 14:36)

Nein, du hast von einer Existensberechtigung gefaselt, daß ist etwas andeers als ob man sich über die Zweckmäßigkeit von Religionen unterhalten würde.
Da Religion nicht zweckmäßg ist, hat sie keine Existenzberechtigung. Das war der Kontext. Und ich habe die Macht dies zu beurteilen.

relativ hat geschrieben: Nein es bleibt deine Meinung, mit Wissen hat die meiner Meinung nur am Rande zu tun.
Du hast keine Ahnung von Unterschied zwischen Meinung und Wissen. :cool:
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von Uffzach »

schokoschendrezki hat geschrieben:(26 May 2018, 06:25)

Stünde anstelle von "meines Ziels" irgendetwas in der Art von "aggregierter Gesamtnutzen einer ganzen Gemeinschaft" ist das einfach das, was man als "Utilitarismus" bezeichnet. (Den man natürlich auch kritisch sehen kann.)
Es bleibt ja trotzdem dein Ziel, auch wenn du es "Gesamtnutzen" nennst ... vielleicht weil du Hemmungen hast, dich zu dir selbst zu bekennen und du dich hinter einem fiktiven Kollektiv verstecken musst :cool:
schokoschendrezki hat geschrieben: Reduziert man das auf lediglich die eigenen Ziele, so lässt sich leicht zeigen, dass dieser Ansatz unweigerlich in Widersprüche hineinläuft.
"unweigerlich in Widersprüche hineinläuft" *lol* Du traust dich was. Das ist bloß deine religiös konditonierte Sichtweise.
schokoschendrezki hat geschrieben: Denn der Mensch ist als grundsätzlich soziales Wesen auf Gemeinschaften angewiesen.
Das ist dein Glaubensbekenntnis. :cool:
Zuletzt geändert von Uffzach am Sa 26. Mai 2018, 19:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von Alexyessin »

watisdatdenn? hat geschrieben:(24 May 2018, 20:41)

Nun es gibt statistische Häufungen dass eher konservative Muslime ausflippen als Buddhisten.
Woran liegt das?
Das du den Buddhismus allgemein schlecht in eine Schiene der theologischen Überzeugung setzen kannst wie die monotheistischen Religionen.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von Alexyessin »

Fliege hat geschrieben:(26 May 2018, 14:13)

Und dort, wo Buddhisten in Erscheinung treten, wehren sie sich gegen aggressiven Islam.
Vietnam ist nicht gerade als Hochburg des Islams bekannt, oder?
https://de.wikipedia.org/wiki/Th%C3%ADc ... %E1%BB%A9c
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von Alexyessin »

Europafreund1990 hat geschrieben:(25 May 2018, 10:13)

Wie kann sich der Mensch lösen von der Problemfokussierten Lebensweise. Das was der Mensch gut kann ist Sorgen und Probleme zubereiten. Warum fällt positives so schwer? Ich tüftle die ganze Zeit daran wie ich Abstand von meinen Alltagsproblemen gewinnen kann für eine neue Perspektive.
Versuche Sachen zu ändern, die du ändern kannst und nehme Sachen hin, die du nicht ändern kannst.
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von schokoschendrezki »

Uffzach hat geschrieben:(26 May 2018, 18:59)

Es bleibt ja trotzdem dein Ziel, auch wenn du es "Gesamtnutzen" nennst ... vielleicht weil du Hemmungen hast, dich zu dir selbst zu bekennen und du dich hinter einem fiktiven Kollektiv verstecken musst :cool:


"unweigerlich in Widersprüche hineinläuft" *lol* Du traust dich was. Das ist bloß deine religiös konditonierte Sichtweise.


Das ist dein Glaubensbekenntnis. :cool:
Ich nehme nicht ohne eine gewisse Amüsiertheit zur Kenntnis, dass man mir tatsächlich die Fähigkeit und Kompetenz für Kollektivismus und Religiösität zutraut.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
immernoch_ratlos
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von immernoch_ratlos »

"Intersubjektivität" ist der wohl am besten geeignete Begriff, der alle menschlichen Erfindungen wie "diesseitige - weltliche" und "jenseitige" Religionen, problemlos nebeneinander existieren lässt. Da sind auch die allergrößten Widersprüche "real", weil "man" - meist jedenfalls "man" - sich darin einig ist das dies so sei.

Die Liste dieser "Wahrheiten" - heute auch als "alternative Fakten" bekannt, ist umfangreich und untereinander oft sehr widersprüchlich. Ist der "gefühlte" intersubjektive Unterschied zu der/den "anderen" Gruppe - Gruppen sehr groß, ist Vernichtung dieser Gruppe ein allgemein anerkanntes und probates Mittel, das "nachhaltig" zu ändern. Da gibt es lediglich gewisse graduelle Unterschiede oder es ist schlicht die Machtfrage, die das Handeln bestimmt bzw. einschränkt.

Am ehrlichsten sind dabei monotheistische Religionen und faschistische / kommunistische diesseitig orientierte Religionen. Dort sieht man klar die Unvereinbarkeit mit der eigene "Intersubjektivität" und handelt adäquat. Grundsätzliches Motto "es kann nur eine geben" - die jeweils eigene "Intersubjektivität".

Für Dich Europafreund1990 habe ich eine besonders hübsche Erklärung gefunden, dort wird recht deutlich gesagt was auch gesellschaftlich wohl "Sache" ist - wer ist das Subjekt und wer darf darüber bestimmen :
Quelle hat geschrieben:Intersubjektivität in der Psychoanalyse

Intersubjektivität in der Psychoanalyse ist eine Konzeptualisierung der psychoanalytischen Beziehungssituation als dynamisches intersubjektives Feld, die sich seit 30 Jahren entwickelt. Sie wird auch als „intersubjektive Wende“ bezeichnet und ist in der modernen Psychoanalyse eine schulenübergreifende analytische Haltung, bei der die Beziehung zwischen Analytiker und Analysand (bzw. Patient) zwar als asymmetrisch definiert wird (weil die Verantwortung für den therapeutischen Prozess mehr beim Analytiker liegt), aber auch als wechselseitig. Somit ist der analytische Prozess weniger von Deutungen durch ein Subjekt (der „wissende“ Analytiker) gegenüber einem Objekt (der „unwissende“ Analysand / Patient) bestimmt, sondern bringt in der Begegnung zweier Subjekte ein intersubjektives Feld hervor, das gemeinsam analysiert wird
Wobei ich den abschließenden Wertungen nur wenig über den Weg traue.... :dead:
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von Fliege »

Alexyessin hat geschrieben:(26 May 2018, 19:04)

Vietnam ist nicht gerade als Hochburg des Islams bekannt, oder?
https://de.wikipedia.org/wiki/Th%C3%ADc ... %E1%BB%A9c
Reden wir hier übers Vorgestern oder übers Heute? Eben, es geht ums Heute.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von Alexyessin »

Fliege hat geschrieben:(26 May 2018, 22:53)

Reden wir hier übers Vorgestern oder übers Heute? Eben, es geht ums Heute.
Dann Belege.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von Fliege »

Alexyessin hat geschrieben:(26 May 2018, 22:55)

Dann Belege.
Hälst du dich für Napoleon? *lol*
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von Ein Terraner »

Fliege hat geschrieben:(26 May 2018, 22:59)

Hälst du dich für Napoleon? *lol*
Mal ganz unabhängig davon für was sich der Vorstand hält, ich halte dich für einen DA. :)
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von schokoschendrezki »

Immer und überall in der Neuzeit stehen sowohl hinter Religionen wie auch Ideologien die Machtinteressen von Gruppen, die unter anderem deshalb mächtig wurden, weil ihre zahlreichen Anhänger es ihnen abnahmen, dass es um Religionen oder Ideologien geht und nicht um partikuläre Machtinteressen. Dahinter stehen ganz grundsätzliche sozialpsychologische Gegebenheiten. Nachdem Elias Canettis' berühmtes Werk "Masse und Macht" erst Furore machte, dann lange Zeit vergessen war, erlebt es heute nicht ohne Grund eine Wiedererlangung der Aufmerksamkeit.
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von Uffzach »

schokoschendrezki hat geschrieben:(26 May 2018, 22:18)

Ich nehme nicht ohne eine gewisse Amüsiertheit zur Kenntnis, dass man mir tatsächlich die Fähigkeit und Kompetenz für Kollektivismus und Religiösität zutraut.
Mich amüsiert es, dass du unreflektiert deine Glaubensbekenntnisse ausdrückst und dich wunderst, dass man dich des Glaubens überführt. :cool:
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von schokoschendrezki »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(26 May 2018, 22:40)

"Intersubjektivität" ist der wohl am besten geeignete Begriff, der alle menschlichen Erfindungen wie "diesseitige - weltliche" und "jenseitige" Religionen, problemlos nebeneinander existieren lässt. Da sind auch die allergrößten Widersprüche "real", weil "man" - meist jedenfalls "man" - sich darin einig ist das dies so sei.
Ein durchaus nachdenkenswerter Ansatz. Der Begriff der "Erzählung", des "Narrativs" wäre ja ein konkretes Beispiel für eine solche intersubjektive Übereinkunft. Man ist sich einig darüber, dass Gottesanbeterinneninsekten während der Paarung ihre männlichen Partner verspeisen. Bis hinein in wissenschaftliche Publikationen wie "Science". Unsinn. Sie tun das unter bestimmten Laborbedingungen aber nicht in Natur. Klar, und Rumänen sind Autodiebe. "Intersubjektivität" bezeichnet zunächst einmal nur diesen stillen und unobjektivierten Übereinkommensfakt. So ist es eben. Wir wissen es doch eigentlich alle. Hinter Religionen (ebenso wie Nationalismen) als politischer Faktor heute steht jedoch noch etwas anderes: Ihr Potenzial als Aufladungsfaktor. Man muss sich nicht einfach über irgendwas im Stillen einig sein. Man muss sich auch gegenseitig zu Begeisterung (und Hass) aufstacheln können. Und genau das geben Religionen her. Unabhängig von ihrem eigentlichen Gehalt.
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von Fliege »

Ein Terraner hat geschrieben:(26 May 2018, 23:04)

Mal ganz unabhängig davon für was sich der Vorstand hält, ich halte dich für einen DA. :)
Das ist sicherlich sehr interessant für dich, und ich freue mich, dass du deine Gedanken mit mir teilst. :D
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von Alexyessin »

Fliege hat geschrieben:(26 May 2018, 22:59)

Hälst du dich für Napoleon? *lol*
Der ist gut, Napoleonsvorwurf hatte ich nicht. Also können wir das als "nein" werten. Danke.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von Fliege »

Das freut mich.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
Occham

Re: Die Religion ist nicht der Schuldige!

Beitrag von Occham »

der schuldige sind die unterschiedlichen wahrnehmungsrealitäten, die von den lebensumständen geprägt wird. heisst, die ökonomischen umstände formen die wahrnehmung, das ist anpassung an die lebensumstände, des überleben willens. das passiert individuell und in der masse.
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