Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Moderator: Moderatoren Forum 8

Benutzeravatar
Boraiel
Beiträge: 4040
Registriert: Di 25. Feb 2014, 02:25
user title: Let’s rule the world.
Wohnort: Deutschland/Niederlande

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von Boraiel »

Dark Angel hat geschrieben:(23 May 2017, 09:00)

Nöö - ich will da gar nichts "aufladen" ist nur eine Spielerei - ich bin halt nicht "brav, lieb" und "glattgebügelt". Der Nick, aus der Mythologie und Produkt meiner Phantasie, war auch nur zweite Wahl. Für die erste Wahl "Hellcat" habe ich nur keinen passenden Avatar gefunden bzw gebastelt gekriegt. Ich bin mir allerdings bewusst, dass es sich um eine Produkt meiner Phantasie handelt. :D Ich unterdrücke da auch nichts, sehe mich allerdings auch nicht als "bewegte Teilchen". Das bin ich nämlich nicht - nichtmal Sterne, Sernensysteme oder Planeten, Planetensysteme sind "nur" bewegte Teilchen.
Schon der Ausdruck "bewegtes Teilchen" impliziert die Annahme, es gäbe jemanden/etwas, was die Teilchen in Bewegung versetzt hat. Wenn ich das Standardmodell der modernen Physik hernehme, dann gab es möglicherweise unmittelbar nach dem Urknall "bewegte Teilchen", je weiter der Entwicklungsprozess des Universums fortsetzte, je weiter es sich ausdehnte und um so mehr Strukturen sich bildeten, um so weniger kann von "bewegten Teilchen" die Rede sein.

Sternenstaub beschönigt gar nix - bei einer Supernova entsteht nunmal außer Strahlung und Energie auch jede Menge Staub - Staub, aus dem sich neue Sterne und Planeten bilden und aus dem sich auch Makromoleküle - die so genannten Bausteine des Lebens - bilden. Das sind keine "bewegten Teilchen", das sind Strukturen in denen physikalische, chemische, biologische Prozesse ablaufen - Prozesse, die zur Entwicklung dessen geführt haben, der über die Entstehung des Universums, des Lebens und seiner selbst, nachdenkt . Auch wenn es sich beim Standardmodell zum Teil nur um Hypothesen/Theorien handelt, liefert es hinreichend genaue Erklärungen, die keines Schöpfers bedürfen, der alles in Szene gesetzt hat und am Laufen hält.
Was ich bin, ist eine komplexe Struktur - Selbstbezeichnung Mensch, das vorläufige Endergebnis von etwa 4,5 Mrd. Jahren Evolution.

Achja - der Physiker Michio Kaku verglich unser Universum in seinem Buch "Hyperspace" mit einem Karpfenteich, in dem wir die Karpfen sind - ein m.M.n. sehr treffender und interessanter Vergleich. So wenig wie Karpfen ihr "Universum" verlassen, von außen betrachten und die Entstehung des Teiches beobachten können, so wenig können wir unser Universum verlassen und dessen Entstehung von außen betrachten. Kaku zog dort zwei Möglichkeiten in Erwägung - entweder ist unser Universum ein Teil eines Raum-Zeit-Kontinuums mit mehr als 4 Dimensionen oder unser Universum ist Teil eines Multiversums, zu dem viele Universen - ähnlich dem unseren gehören, aber auch viele Universen, in denen sich nie Leben entwickelt hat und auch nicht entwickeln kann.
Er verglich dieses Multiversum mit Schaum, in dem ständig Bläschen entstehen und auch wieder vergehen - unser Universum könnte ein solchen Schaumbläschen sein.
Vielleicht finden wir das irgendwann heraus. Solche Überlegungen sind sehr viel interessanter, machen neugieriger als eine Hilferklärung wie "goddidit"
Da werden aber ganz erhebliche Wissenslücken deutliche, werte DA. Vielleicht kommst du ja noch selber darauf.
"Das vorläufige Endergebnis" ist auch keine Bezeichnung, die ich wählen würde, "komplexe Struktur" trifft es allerdings sehr gut.
Es ist ja schön ein Multiversums oder zusätzliche Dimensionen zu postulieren, aber auch ziemlich unbedeutend, wenn man die Hypothese nicht nachprüfen oder falsifizieren kann.
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 22006
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von Dark Angel »

Boraiel hat geschrieben:(23 May 2017, 19:01)

Da werden aber ganz erhebliche Wissenslücken deutliche, werte DA. Vielleicht kommst du ja noch selber darauf.
"Das vorläufige Endergebnis" ist auch keine Bezeichnung, die ich wählen würde, "komplexe Struktur" trifft es allerdings sehr gut.
Es ist ja schön ein Multiversums oder zusätzliche Dimensionen zu postulieren, aber auch ziemlich unbedeutend, wenn man die Hypothese nicht nachprüfen oder falsifizieren kann.
"Vorläufiges Endergebnis der Evolution" ist schlicht eine Tatsache, denn eine komplexere Lebensform als den Menschen, gibt es auf der Erde nicht und da Evolution nicht irgendwo und irgendwann anhält wird es irgendwann eine komplexere Lebensorm geben oder ein Massensterben und es entwickeln sich neue, andere Lebensformen.
Da Standardmodell der modernen Physik geht gegenwärtig von 11 Dimensionen aus, von denen sich beim Urknall nur 4 "entfaltet" haben. Ist Bestandteil der Stringtheorien. Und die sind gerade nicht unbedeutend.
Wo bitte sind meine Wissenslücken? Konkret bitte!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
Boraiel
Beiträge: 4040
Registriert: Di 25. Feb 2014, 02:25
user title: Let’s rule the world.
Wohnort: Deutschland/Niederlande

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von Boraiel »

Dark Angel hat geschrieben:(23 May 2017, 20:47)

"Vorläufiges Endergebnis der Evolution" ist schlicht eine Tatsache, denn eine komplexere Lebensform als den Menschen, gibt es auf der Erde nicht und da Evolution nicht irgendwo und irgendwann anhält wird es irgendwann eine komplexere Lebensorm geben oder ein Massensterben und es entwickeln sich neue, andere Lebensformen.
Da Standardmodell der modernen Physik geht gegenwärtig von 11 Dimensionen aus, von denen sich beim Urknall nur 4 "entfaltet" haben. Ist Bestandteil der Stringtheorien. Und die sind gerade nicht unbedeutend.
Wo bitte sind meine Wissenslücken? Konkret bitte!
In den 1990er Jahren stellte sich heraus, dass die bis dahin bekannten Superstringtheorien sowie die 11-dimensionale Supergravitation miteinander verbunden und Teil einer umfassenderen Theorie (M-Theorie genannt) sind, die auch höherdimensionale Objekte (sogenannte „Brane“) umfasst. Ob es sich bei der Stringtheorie überhaupt um eine wissenschaftliche Theorie handelt, die falsifizierbare experimentelle Voraussagen machen kann, ist nicht geklärt. Die Stringtheorie wurde zuletzt verstärkt sowohl innerhalb als auch außerhalb der Physik kritisiert.[1][2] Sie wird z.T. als unwissenschaftlich bezeichnet.[3]
https://de.wikipedia.org/wiki/Stringtheorie
Eine Wissenslücke liegt wohl beim richtigen Verständnis von Wärme.
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 22006
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von Dark Angel »

Boraiel hat geschrieben:(23 May 2017, 21:27)

https://de.wikipedia.org/wiki/Stringtheorie
Eine Wissenslücke liegt wohl beim richtigen Verständnis von Wärme.
Wir leben nicht mehr in den 1990ern, sondern im 21.Jh und da sind die Stringtheorien immer noch aktuell, vielleicht aktueller denn je. Man sollte halt nicht nur bei Wikipedia nachschauen, sondern bei Stellen, die etwas mehr davon verstehen:
hier zum Bleistift oder
Ende der 1990er Jahre wurde im Rahmen der Stringtheorien eine der wichtigsten Erkenntnisse der theoretischen Physik in jüngster Zeit gefunden: die so genannte AdS/CFT-Korrespondenz. Diese Korrespondenz besteht zwischen einer Stringtheorie auf einer 5D Anti-de-Sitter-Raumzeit (abgekürzt AdS), die die Gravitation berücksichtigt und einer konformen Feldtheorie (engl. conformal field theory, abgekürzt CFT) ohne Gravitation, die nur auf dem 4D Rand operiert. Die 5D-Strings vermögen nun eine Reihe der Eigenschaften der 4D-QCD (Yang-Mills-Theorie) zu beschreiben. Es ist sogar gelungen, diese Dualität für andere Raumzeiten zu verallgemeinern: sie gestaltet sich dann als eine fundamentale Dualität zwischen Eichung und Gravitation (gauge/gravity dual).
Mit den Methoden der Stringtheorien lässt sich die Bekenstein-Hawking-Entropie berechnen. Das Resultat stimmt mit demjenigen der klassischen Theorie Schwarzer Löcher überein
In der modernen, relativistischen Kosmologie werden ebenfalls Konzepte der Stringtheorien angewendet. Ein Modell besteht darin, eine größere Zahl zueinander paralleler Branen auf einer flachen Hintergrundmetrik anzusetzen. Offene Strings gehen an der einen Bran aus und enden an einer anderen. Solche Szenarien laufen unter dem Etikett Stringkosmologie oder Branenkosmologie. Konkrete Beispiele sind das ADD-Szenario und die Randall-Sundrum-Modelle, die großen Anklang in der modernen Kosmologie gefunden haben.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
Boraiel
Beiträge: 4040
Registriert: Di 25. Feb 2014, 02:25
user title: Let’s rule the world.
Wohnort: Deutschland/Niederlande

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von Boraiel »

Dark Angel hat geschrieben:(23 May 2017, 22:19)

Wir leben nicht mehr in den 1990ern, sondern im 21.Jh und da sind die Stringtheorien immer noch aktuell, vielleicht aktueller denn je. Man sollte halt nicht nur bei Wikipedia nachschauen, sondern bei Stellen, die etwas mehr davon verstehen:
hier zum Bleistift oder
Ende der 1990er Jahre wurde im Rahmen der Stringtheorien eine der wichtigsten Erkenntnisse der theoretischen Physik in jüngster Zeit gefunden: die so genannte AdS/CFT-Korrespondenz. Diese Korrespondenz besteht zwischen einer Stringtheorie auf einer 5D Anti-de-Sitter-Raumzeit (abgekürzt AdS), die die Gravitation berücksichtigt und einer konformen Feldtheorie (engl. conformal field theory, abgekürzt CFT) ohne Gravitation, die nur auf dem 4D Rand operiert. Die 5D-Strings vermögen nun eine Reihe der Eigenschaften der 4D-QCD (Yang-Mills-Theorie) zu beschreiben. Es ist sogar gelungen, diese Dualität für andere Raumzeiten zu verallgemeinern: sie gestaltet sich dann als eine fundamentale Dualität zwischen Eichung und Gravitation (gauge/gravity dual).
Mit den Methoden der Stringtheorien lässt sich die Bekenstein-Hawking-Entropie berechnen. Das Resultat stimmt mit demjenigen der klassischen Theorie Schwarzer Löcher überein
In der modernen, relativistischen Kosmologie werden ebenfalls Konzepte der Stringtheorien angewendet. Ein Modell besteht darin, eine größere Zahl zueinander paralleler Branen auf einer flachen Hintergrundmetrik anzusetzen. Offene Strings gehen an der einen Bran aus und enden an einer anderen. Solche Szenarien laufen unter dem Etikett Stringkosmologie oder Branenkosmologie. Konkrete Beispiele sind das ADD-Szenario und die Randall-Sundrum-Modelle, die großen Anklang in der modernen Kosmologie gefunden haben.
Bevor mich sowas interessiert, sollen sich die Physiker darüber erstmal einig sein.
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
immernoch_ratlos
Beiträge: 2344
Registriert: So 10. Apr 2016, 17:59

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von immernoch_ratlos »

Boraiel hat geschrieben:Was bist du eigentlich? Als was siehst du dich selber?
Zum ersten Teil - Rentner seit 12 Jahren - davon 5 eher unfreiwillig.

der zweite Teil - alt genug um die Lächerlichkeit, aber auch die Sinnlosigkeit solcher Fragen zu erkennen :

1.) "Welche Lebenseinstellung ist die beste?"

2.) Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit? (Welche Religion kommt der Wahrheit am nächsten ?)

Als höflicher Mensch versuche ich dennoch eine Antwort :

1.) darauf dürfte es derzeit ~7,4 Milliarden unterschiedliche Antworten geben...

2. Die Religion, welche der Wahrheit am nächsten kommt, ist keine - Logik - benötigt keine Religion um "Wahrheit" zu erkennen.

Wer Religion näher betrachtet und solcherlei Zusammenhänge vorfindet, wird sicher wissen, keine dieser von Menschen fabrizierten Religionen kommt der Wahrheit auch nur einen "Mikrometer" näher - hier ein besonders anschauliches Beispiel :
Wenn ein Priester mit all seinen heiligen Gewändern und geweihten Gerätschaften im richtigen Moment die richtigen Worte sprach, verwandelten sich gewöhnliche Oblaten in den Leib Christi und gewöhnlicher Wein in das Blut Christi.

Der Priester sprach die lateinische Formel »Hoc est corpus meum!« (zu Deutsch »das ist mein Leib«) und Hokuspokus! wurde das Brot zu Fleisch. Und nachdem der Priester alle nötigen Formeln gesprochen hatte, waren auch die Gläubigen überzeugt, dass es sich tatsächlich nicht mehr um Brot und Wein, sondern um den Leib und das Blut Christi handelte, und sie behandelten sie mit einer Ehrfurcht, die sie einer Oblate und einem Schluck Wein nie entgegengebracht hätten.
Allesamt nur menschliche "Kopfgeburten" - wer hat´s erfunden :?:
Zauberer und Priester müssen die Mächte, Zuständigkeiten und Launen der verschiedenen Götter, Geister und Dämonen gut kennen. Wenn Trockenheit herrscht und der Zauberer Regen heraufbeschwören will, muss er genau wissen, welches überirdische Wesen für Niederschläge zuständig ist. Kann zum Beispiel auch der Gott des Meeres Regen bescheren, oder ist dafür ausschließlich der Gott des Sturms verantwortlich :?:

Genauso muss ein Anwalt wissen, was eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung tun kann und was nicht.
Alles was "uns" wichtig und was wir noch so gemeinsam als "unveräußerlich" bekräftigen ist in menschlichen Köpfen entstanden und war und ist permanentem Wandel unterworfen.
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)
Benutzeravatar
aleph
Beiträge: 14088
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 18:25
Wohnort: ប្រទេសអាល្លឺម៉ង់

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von aleph »

Was ist Wahrheit? Eine Aussage kann wahr oder falsch sein. Aber DIE Wahrheit so richtig personifiziert habe ich nicht gefunden. Ähnlich unsinnig ist übrigens die Formulierung "menschliche Logik".

Zum Thema persönlicher Gottesbeweis/Gotteserfahrung. Religiöse Erfahrungen gibt es in allen Religionen. Sie widersprechen sich. Beispiel: Luther hatte eine Gotteserfahrung und es entstand die Reformation. Loyola hatte ebenfalls eine Gotteserfahrung und er wandte sich gegen die Reformation.

Wenn man über Erfahrungen Gott und seinen Willen kennen lernen könnte, bräuchte man seine Heiligen Schriften nicht (die eh so rätselhaft sind und interpretiert werden müssen, so dass der geschriebene Text als klare Instruktion völlig ungeeignet ist).

Zum Thema Nahtoderfahrung und Lichtwesen: So eine Erfahrung kann man machen, ohne dass man dem Tode nah ist. Grundsätzlich sind diese Erfahrungen Erfahrungen des Gehirns, sonst könnte man sich nicht daran erinnern. Zum Lichtwesen: es fällt auf, dass es sich recht schemenhaft und passiv verhält. Es sagt nichts über sich, stellt lediglich Fragen, die sich vom Charakter her das Wesen selbst fragt. Moslems mit einem solchen Erlebnis reden von einem Engel oder Mohammed, niemals Jesus oder gar Gott. Nur Christen interpretieren das als Jesus, Angehörige anderer Religionen interpretieren das wieder anders.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
Benutzeravatar
harry52
Beiträge: 2915
Registriert: Fr 30. Jan 2015, 09:35

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von harry52 »

Nomen Nescio hat geschrieben: oder hast du nicht egoistisch gelebt (wie trump z.b.), dann bist du im himmel willkommen.
Aus wissenschaftlicher Sicht ist das falsch.
Zunächst einmal solltest Du Dir klar machen, dass deine Baupläne, die man Gene nennt, "egoistisch" sind. Das bedeutet nicht, dass man immer egoistisch handelt, aber doch überwiegend. Selbst das, was selbstlos wirkt, ist oft egoistisch.

Dazu gibt es eine große Menge an Experimenten und lese auch einfach mal das: http://www.focus.de/wissen/mensch/egois ... 26211.html

Sei Dir bewusst, dass Du nur deswegen lebst, weil deine Eltern miteinander Sex hatten. (Ausnahmen wie künstliche Befruchtung lassen wir mal weg)
Und das gilt auch für deine Großeltern, deine UrGroßeltern, deine UrUrGroßeltern... In dieser langen Kette mussten alle diese Vorfahren z.B. in einer Notsituation wie Hungerstnot für sich genug Essen abgezweigt haben, so dass sie alt genug wurden, um sich fortzupflanzen.

Wer Essen, Wasser, einen sicheren Unterschlupf, .... und den potentiellen Sexualpartner immer, oder öfter als andere an die anderen abgegeben hat, hat heute keine Nachkommen mehr.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
Benutzeravatar
Nomen Nescio
Beiträge: 13100
Registriert: So 1. Feb 2015, 19:29

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von Nomen Nescio »

harry52 hat geschrieben:(24 May 2017, 10:08)

Aus wissenschaftlicher Sicht ist das falsch.
Zunächst einmal solltest Du Dir klar machen, dass deine Baupläne, die man Gene nennt, "egoistisch" sind. Das bedeutet nicht, dass man immer egoistisch handelt, aber doch überwiegend. Selbst das, was selbstlos wirkt, ist oft egoistisch.
sorry, aber hier begibst du dich auf einem gebiet wo ich mehr vertraut bin.

gene sind nicht »egoistisch«, denn das zusammenkommen von genen ist ein zufallsprozeß. mehr oder wenig wird es noch kontrolliert während der schwanvgerschaft. zu schlimme kombinationen enden oft mit einem spontanen abortus.
wenn man einmal als individuum auf der welt steht, ist das benehmen eine kombination von angelernt und angeboren. meist wird die ratio (das angelernte teil) prävalieren. in extremen umständen aber übernimmt reflexmäßig das angeborene (fight oder fly). mit als möglichkeit sogar daß man unfähig ist sich zu bewegen.
»egoistische gene«? nein, ein gehirn daß kurzschluß erlebt.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 22006
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von Dark Angel »

Umetarek hat geschrieben:(23 May 2017, 16:30)

Das wird man wohl noch sagen dürfen! :x :p
"Das wird man doch wohl noch sagen dürfen" darf man nicht mehr sagen, das ist rechts, ist diskriminieren und rassistisch.
Steht in den "Hate speech"-Broschüren drin. :s
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
Boraiel
Beiträge: 4040
Registriert: Di 25. Feb 2014, 02:25
user title: Let’s rule the world.
Wohnort: Deutschland/Niederlande

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von Boraiel »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(24 May 2017, 00:17)

Zum ersten Teil - Rentner seit 12 Jahren - davon 5 eher unfreiwillig.

der zweite Teil - alt genug um die Lächerlichkeit, aber auch die Sinnlosigkeit solcher Fragen zu erkennen :

1.) "Welche Lebenseinstellung ist die beste?"

2.) Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit? (Welche Religion kommt der Wahrheit am nächsten ?)

Als höflicher Mensch versuche ich dennoch eine Antwort :

1.) darauf dürfte es derzeit ~7,4 Milliarden unterschiedliche Antworten geben...

2. Die Religion, welche der Wahrheit am nächsten kommt, ist keine - Logik - benötigt keine Religion um "Wahrheit" zu erkennen.

Wer Religion näher betrachtet und solcherlei Zusammenhänge vorfindet, wird sicher wissen, keine dieser von Menschen fabrizierten Religionen kommt der Wahrheit auch nur einen "Mikrometer" näher - hier ein besonders anschauliches Beispiel :
Allesamt nur menschliche "Kopfgeburten" - wer hat´s erfunden :?:

Alles was "uns" wichtig und was wir noch so gemeinsam als "unveräußerlich" bekräftigen ist in menschlichen Köpfen entstanden und war und ist permanentem Wandel unterworfen.
Du beantwortet kaum meine Fragen, aber das Wesentliche wird schon deutlich. Du siehst dich vor allem als ein Mensch und da lauert schon das Scheitern. Es ist viel besser von sich selbst als komplexe Struktur bewegter Teilchen und/ oder Geschöpf Gottes (geschaffen nach seinem Ebenbild) zu denken, denn von sich als Mensch. Ich würde im hohem Maße das Und empfehlen.
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
Benutzeravatar
Ein Terraner
Beiträge: 14308
Registriert: Sa 7. Mai 2016, 19:48
Wohnort: München

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von Ein Terraner »

Boraiel hat geschrieben:(24 May 2017, 10:59)

Du beantwortet kaum meine Fragen, aber das Wesentliche wird schon deutlich. Du siehst dich vor allem als ein Mensch und da lauert schon das Scheitern. Es ist viel besser von sich selbst als komplexe Struktur bewegter Teilchen und/ oder Geschöpf Gottes (geschaffen nach seinem Ebenbild) zu denken, denn von sich als Mensch. Ich würde im hohem Maße das Und empfehlen.
Glaubst du jetzt an einen Gott als Schöpfer von allem oder nicht ?
Benutzeravatar
harry52
Beiträge: 2915
Registriert: Fr 30. Jan 2015, 09:35

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von harry52 »

Nomen Nescio hat geschrieben:sorry, aber hier begibst du dich auf einem gebiet wo ich mehr vertraut bin. gene sind nicht »egoistisch«, denn denn das zusammenkommen von genen ist ein zufallsprozeß.
Diese Aussage ist unlogisch und das wirkt komisch, zumal Du Dich als Experte verkaufst.
Auch etwas, was zufällig zusammengekommen ist, kann doch egoistisch sein, oder nicht? Zum zweiten habe ich über das Zustandekommen, ob zufällig oder n icht, überhaupt nichts gesagt. Auch, was Du dann noch schreibst, habe ich weder behauptet noch bestritten.

Dein Beitrag ist insgesamt wirr, unlogisch und passt irgendwie nicht zu dem, was ich schrieb.
Über den Egoismus der Gene gibt es übrigens eine Reihe wissenschaftlicher Veröffentlichungen und nicht zuletzt das Buch von Dawkins. Du solltest Dich erstmal informieren und dann auch logisch argumentieren. Gene sind auch nicht egoistisch wie ein Mensch oder Tier mit Gehirn. Was mit egoistischen Genen gemeint ist, solltest Du Dir erstmal durchlesen.

Sorry, aber das war jetzt ganz schwach.

Der "Genegoismus" war auch nicht der Kern meiner Argumentation,
die klar zeigte, dass deine Aussage zuvor falsch ist. Siehe nochmal den Link, den ich angab. Es ging ja um Egoismus von Menschen und Trump. Trump ist egoistisch und kommt nicht in den Himmel. Dabei sind wir alle egoistisch inkl. unserer Gene und wenn es einen Gott gibt, hat er ziemlich sicher nichts gegen Egoismus.

Und überlege mal, wie anmaßend Deine Aussage war.
Entscheidest Du denn wirklich, ob Trump (oder wer auch immer) in den Himmel kommt? Überlass das doch lieber deinem Boss. Ich mag Trump auch nicht, aber deine Aussage war garantiert auch nicht klug und nett.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
Benutzeravatar
Nomen Nescio
Beiträge: 13100
Registriert: So 1. Feb 2015, 19:29

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von Nomen Nescio »

harry52 hat geschrieben:(24 May 2017, 12:48)

Entscheidest Du denn wirklich, ob Trump (oder wer auch immer) in den Himmel kommt? Überlass das doch lieber deinem Boss. Ich mag Trump auch nicht, aber deine Aussage war garantiert auch nicht klug und nett.
natürlich entscheide ich nicht. ich maße mich aber an zu beurteilen, daß er - es sei er verändert - auf dem falschen weg ist. er erinnert mich sehr an dem pharisäer der verkündete wie gut er doch die regeln befolgt. trumpse logik »schlupflöcher gibt es aber nicht umsonst. siehe mein steuerformular oder die nicht verloren prozesse. alles ist legal«.

nun ja, über das legal könnte man diskutieren. ist es legal ganze administrationen zu vernichten? offensichtlich kommt er davon, denn die gerichte warten noch immer. gute (teure) anwälte gibt es nicht umsonst.

ich wiederhole etwas daß trumps leben zeichnet (mehrere zeugenaussagen) »er will nicht gut sein. nein, denn er muß immer der beste sein, denn will gewinner sein«.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 22006
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von Dark Angel »

Boraiel hat geschrieben:(24 May 2017, 10:59)

Du beantwortet kaum meine Fragen, aber das Wesentliche wird schon deutlich. Du siehst dich vor allem als ein Mensch und da lauert schon das Scheitern. Es ist viel besser von sich selbst als komplexe Struktur bewegter Teilchen und/ oder Geschöpf Gottes (geschaffen nach seinem Ebenbild) zu denken, denn von sich als Mensch. Ich würde im hohem Maße das Und empfehlen.
Welches Scheitern sollte da irgendwo lauern?
Sich selbst als Mensch zu sehen, ist nur folgerichtig, denn wir sind Menschen. Kein Mensch sieht sich selbst als "komplexe Struktur bewegter Teilchen", sondern als Mensch. Schon der Ausdruck "bewegte Teilchen" impliziert einen "Beweger", der die Teichen in Bewegung versetzte und das ist unvereinbar mit einem wissenschaftlichen Weltbild.
Auf molekularer Ebene ist der Mensch eine komplexe Struktur, aber keine Struktur bewegter Teilchen.
Ich bin kein Geschöpf Gottes, sondern Ergebnis von mind. 500 Mio Jahren Evolution. Ich brauche kein "und".
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
Umetarek
Beiträge: 17228
Registriert: Di 3. Jun 2008, 07:24
user title: auf dem Weg zur Wüste...
Wohnort: Pfalz

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von Umetarek »

Dark Angel hat geschrieben:(24 May 2017, 13:27)

Welches Scheitern sollte da irgendwo lauern?
Sich selbst als Mensch zu sehen, ist nur folgerichtig, denn wir sind Menschen. Kein Mensch sieht sich selbst als "komplexe Struktur bewegter Teilchen", sondern als Mensch. Schon der Ausdruck "bewegte Teilchen" impliziert einen "Beweger", der die Teichen in Bewegung versetzte und das ist unvereinbar mit einem wissenschaftlichen Weltbild.
Auf molekularer Ebene ist der Mensch eine komplexe Struktur, aber keine Struktur bewegter Teilchen.
Ich bin kein Geschöpf Gottes, sondern Ergebnis von mind. 500 Mio Jahren Evolution. Ich brauche kein "und".
Kommt drauf an was er mit bewegte Teilchen meint, unsere Elektronen kreisen beispielsweise um ihren Atomkern.
Mutter des Wahnsinns und Harmoniebeauftragte des Forums, sowie geprüfte Völkermörderin!
immernoch_ratlos
Beiträge: 2344
Registriert: So 10. Apr 2016, 17:59

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von immernoch_ratlos »

Immer wieder von religiös argumentierenden, als "Geschöpf" vereinnahmt zu werden, kann einem schon aufs Gemüt schlagen. :mad:

"Wir" sind ein völlig natürliches Ergebnis der Evolution. "Wir" alle gehören der schon einmal größeren "Familie" der auf Krawall gebürsteten Menschenaffen an. Unsere (noch lebenden) nächsten Verwandten sind Orang-Utans und Gorillas. Andere Verwandte die uns zu ihrer Zeit "einigermaßen" ebenbürtig waren, haben wohl das Zusammentreffen mit Sapiens nicht überlebt. Einige Gene aus dieser Familie finden sich in uns wieder. Die Träger dieser Gene sind längst tot und der verdacht, das "wir" resp. unsere Vorfahren daran nicht ganz unschuldig waren, ist bei der allgemein bei Sapiens zu beobachtenden Aggressivität, zumindest ein stabiler Anhaltspunkt.

Erste menschenähnliche Tiere hatten ihren Start vor ca. 2,5 Millionen Jahren. Nachdem was Forschung bis dato nachweisen kann, lebten ~2 Millionen Jahre, bis vor ca. 100.000 Jahre gleichzeitig mehrere Menschenarten auf diesem Planeten. Wieso auch nicht ? Auch Heute existieren ja viele Arten von Füchsen, Bären oder Schweinen usw. parallel.

Diese Vielfalt ist natürlich - "Natur" (unser umfassender Begriff für diese Phänomen) und so keineswegs erstaunlich. Was wirklich erstaunlich ist, warum, "wir" Sapiens" die einzig Überlebenden aus dieser Familie sind. Keine der zahlreichen "Religionen" befasst sich mit diesen Tatsachen. Nicht verwunderlich, das alle Religionen "unsere Geschöpfe sind", ist das Verschweigen - Weglassen von unangenehmen Begleiterscheinungen unserer Entwicklung, eher uns entsprechend. Ein Tier, welches Tag für Tag - Jahr für Jahr andere Lebewesen - bekannte und unbekannte Arten - mittelbar und auch systematisch ausrottet, hat sicher auch echte Konkurrenz "auf dem Weg zur Spitze der Nahrungskette" - "beseitigt". Woher kommen wohl beim Sapiens diese Idee von "lebensunwertem Leben" in unserer engeren Familie" :?:

Vor ~70.000 Jahren begann Homo Sapiens mit dem Aufbau von noch komplexeren Strukturen - wir nennen das "Kulturen". Die Abfolge von Kulturen ist "Geschichte". Bislang waren das was wir als "Revolution" bezeichnen die Auslöser verschiedener Entwicklungen. Die kognitive Revolution zu diesem ungefähren Zeitpunkt brachte die Geschichte überhaupt erst in Gang.

Nächste Stufe war die "Landwirtschaftliche Revolution" die vor ungefähr 12.000 Jahren unser aller Leben nachhaltig und unwiderruflich verändert hat. "Wir" begaben uns in die "Sklaverei" von Ackerbau und Viehzucht. Diese neue Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln (was leider einen sehr teuren Preis - die vollständige Abhängigkeit davon hat), startete die nun exponentielle Vermehrung des letzten Vertreters des Homo Sapiens. Ohne es zu wissen, haben wir so die erste Hälfte des Schachbretts "betreten"...

Lange während - wenig Veränderung - bis vor ~500 Jahren die dritte Revolution (um das Jahr 1500) - die wissenschaftliche Revolution begann. Kein Wunder, wir "Hirnis" denken "sozusagen um die Wette" - was in vielerlei Hinsicht Folgen hat. Zwar beträgt unser Hirn nur ~2 ... 3% des gesamten doch im Ruhezustand verbraucht es doch tatsächlich 1/4 der Körperenergie. Anderen Affen kommen mit nur rund 8% Verbrauch aus.

Unsere Nachkommen aka Kinder, kommen nach 9 Monaten völlig lebensuntauglich in diese Welt - gerade noch das die notwendigsten Körperfunktionen automatisch ablaufen. Alles andere muss den lieben Kleinen nach und nach mehr oder weniger "mühsam" beigebracht werden. Menschen in einem frühen Entwicklungsstadium geboren werden, sind sie außerdem formbarer als alle anderen Lebewesen. Was wohl der maßgebliche Grund dafür ist, was einem in dieser Phase "beigebogen" wird, begleitet und belastet uns ein Leben lang. Kein "Wunder" also, wenn viele diese "gottgefälligen Märchen" nur schwer, wenn überhaupt je wieder loswerden können. :?

Ein schwieriger und sicher auch schmerzvoller kognitiver Akt, die Welt ohne diese Märchen, als das was sie ist - pure Natur mit all den daraus ableitbaren Vorgängen - zu erkennen. Mit einem äußerst gefräßigen Hirn, das trotz bester Versorgung nicht immer zu Vernunft und Logik findet. :dead:

Aus biologischer Sicht ist nichts unnatürlich. Es gibt schlicht kein "unnatürlich". Eine unnatürliche Verhaltensweise, die den Gesetzen der Natur widerspricht, kann es gar nicht geben, weshalb es völlig sinnlos ist, sie verbieten zu wollen. In der dritten, in der "Wissenschaftlichen Revolution" wurden sehr viele natürliche Phänomen erstmals in den logischen und nicht wie bisher in "religiösem Zusammenhang" gesehen.

Doch die moderne Wissenschaft unterscheidet sich durch eine Kombination von drei wesentlichen Eigenschaften von allen anderen Wissenstraditionen: 1. Das Eingeständnis der Unwissenheit. Die moderne Wissenschaft ist bereit zuzugeben, dass sie nicht alles weiß. Mehr noch, sie geht davon aus, dass alles, was wir zu wissen glauben, durch neue Erkenntnisse widerlegt werden kann. Es gibt keine Vorstellung und keine Theorie, die nicht hinterfragt werden kann.

Moderne Wissenschaft folgt keiner Dogmatik. Sie verwendet jedoch einige verbindliche Forschungsmethoden und basiert auf empirischen Beobachtungen, aus denen sie mit Hilfe mathematischer Modelle ihre Schlüsse zieht. Teile davon sind schwer einsortierbare chaotische Vorgänge, welche sich Erkenntnissen sehr "erfolgreich" widersetzen. Doch auch hier beginnt Sapiens "Werkzeuge" zu erdenken, welche zu völlig neuen Erkenntnissen führen. "Eureqa" - Evolutionäre Suchmethode - "selbstforschende" Algorithmen - der Wissenszuwachs ist selbst längst exponentiell.

Wer hier nicht den Unterschied zur stets starren deterministischen Religion / Ideologie sehen kann - die auf sehr unlogischen Zusammenhängen besteht, schlimmer noch - nicht sehen will, kann einem nur herzlich leid tun....
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)
Benutzeravatar
Progressiver
Beiträge: 2656
Registriert: So 1. Apr 2012, 00:37
Wohnort: Baden-Württemberg

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von Progressiver »

Boraiel hat geschrieben:(24 May 2017, 10:59)

Du beantwortet kaum meine Fragen, aber das Wesentliche wird schon deutlich. Du siehst dich vor allem als ein Mensch und da lauert schon das Scheitern. Es ist viel besser von sich selbst als komplexe Struktur bewegter Teilchen und/ oder Geschöpf Gottes (geschaffen nach seinem Ebenbild) zu denken, denn von sich als Mensch. Ich würde im hohem Maße das Und empfehlen.
Wenn es so etwas wie einen Gott tatsächlich gäbe: Wäre das nicht extrem größenwahnsinnig, sich vorzustellen, dass dieser im Menschen eine kleine Kopie seiner selbst geschaffen hätte? Natürlich wird umgekehrt ein Schuh daraus: Der Mensch schuf sich seinen Gott nach seinem eigenen Angesichte. Wenn man aber sich Gott als eine Art Übermensch vorstellt, dann impliziert dies zwei Vorstellungen:

-Der Mensch überhöht sich selbst ins Unermessliche. Er ist in der Natur ein gottgleiches Wesen.

-Der Gott wird nicht mehr allgewaltig und unfassbar dargestellt, sondern als etwas mickriges, das genau so fehlerhaft ist wie sein Homunculus. Und am Ende wohl genau so sterblich? ;)

Wenn ich an eine wie auch immer geartete Gottesvorstellung glauben würde, fände ich so etwas jedenfalls befremdlich. In der Religionsphilosophie -in der ich noch nicht so bewandert bin!- wird meines Wissens "Gott" mit dem Absoluten, dem Sein an sich dargestellt. Dies würde mich zwar auch nicht überzeugen. Ich fände es aber letztendlich verstehbarer, Gott in philosophischer Hinsicht als Idee mit dem Absoluten gleichzusetzen. Oder ist der Mensch bei dir das Absolute und einzig wahre, schöne, wichtige? :?:
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von schokoschendrezki »

Keoma hat geschrieben:(09 May 2017, 16:25)

Was ist Glück?
Keine Termine und einen leichten Schwips.
;) Kann ich gut nachvollziehen. Nur: Es stimmt nicht. Das ist nicht Glück sondern Sorgenfreiheit.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von schokoschendrezki »

Umetarek hat geschrieben:(24 May 2017, 16:54)

Kommt drauf an was er mit bewegte Teilchen meint, unsere Elektronen kreisen beispielsweise um ihren Atomkern.
Naja, Das ist auch ein inzwischen ziemlich antiquiertes Modell. Atome sind keineswegs ein minimiertes Planetensystem. Bzw. ähneln einem solchen nur in bestimmten angeregten Zuständen. Aber: anderes Thema.

Ich kann mich den sozusagen gottesbefremdlichen, atheistischen bzw. eigentlich eher den agnostischen Argumenten nur anschließen. In der letzten und allgemeinsten Frage jedoch, warum eigentlich etwas existiert und nicht etwa nichts existiert, da weiß ich auch keine andere Antwort als eine irgendwie (in einem sehr abstrakten Sinne) religiös angehauchte.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
Progressiver
Beiträge: 2656
Registriert: So 1. Apr 2012, 00:37
Wohnort: Baden-Württemberg

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von Progressiver »

Ich würde das "Gottesproblem" mal so beschreiben: Wenn es einen Gott als Wesen tatsächlich gäbe, dann sicher nur als perfektes Phänomen, oder? Perfektion aber bedeutet, dass es autark wäre und keiner anderen Dinge und Wesen bedürfte. Die Folge: Es gäbe auch weder ein riesiges Universum mit 100 Milliarden Galaxien, in denen wiederum um die 100 Milliarden Sterne existierten -und auf einem winzigen Planeten für eine kosmologisch kurze Zeit den Menschen-, sondern außer diesem Gott schlichtweg: Nichts! Der Urknall wäre ausgefallen, da ein perfektes Wesen es nicht nötig hätte, so etwas außerhalb -oder innerhalb- seiner Selbst zu erschaffen. Da es aber uns bzw. "alles" gibt, kann dies nur folgendes bedeuten: Es existiert kein Gott, zu dessen Eigenschaften nun mal die Perfektion und Selbstgenügsamkeit gehörten. Oder aber die Religiösen verzichten wohl oder übel auf den Perfektionsbegriff bei ihrer Gottesvorstellung. Aber was ist dann an diesem sogenannten Wesen noch göttlich, wenn es nicht mal in der Lage ist, perfekt zu sein? Dies würde ich mal gerne von den Gläubigen wissen wollen.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
Adam Smith
Beiträge: 38094
Registriert: Mi 18. Jan 2012, 21:57

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von Adam Smith »

schokoschendrezki hat geschrieben:(24 May 2017, 18:50)
In der letzten und allgemeinsten Frage jedoch, warum eigentlich etwas existiert und nicht etwa nichts existiert, da weiß ich auch keine andere Antwort als eine irgendwie (in einem sehr abstrakten Sinne) religiös angehauchte.
Weil es die Mathematik und Logik gibt.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Benutzeravatar
Nomen Nescio
Beiträge: 13100
Registriert: So 1. Feb 2015, 19:29

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von Nomen Nescio »

Umetarek hat geschrieben:(24 May 2017, 16:54)

Kommt drauf an was er mit bewegte Teilchen meint, unsere Elektronen kreisen beispielsweise um ihren Atomkern.
oh, man kann sogar auf ein höher niveau suchen. ein körper besteht in einem »steady state«, d.h. ein dynamisch gleichgewicht. dauernd sterben zellen aber werden auch neue angemacht. bestimmte zellarten sehr schnell und sehr viel. andere sehr langsam und wenig. bewegen tun sie aber, auch wenn sie in gewebe vernetzt sind.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
Benutzeravatar
Nomen Nescio
Beiträge: 13100
Registriert: So 1. Feb 2015, 19:29

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von Nomen Nescio »

schokoschendrezki hat geschrieben:(24 May 2017, 18:50)

In der letzten und allgemeinsten Frage jedoch, warum eigentlich etwas existiert und nicht etwa nichts existiert, da weiß ich auch keine andere Antwort als eine irgendwie (in einem sehr abstrakten Sinne) religiös angehauchte.
das nenne ich das axiom der religion.

übrigens, vor einigen tagen hörte ich, daß es hinweise gibt daß es mehrere universen wie das unsere gibt. ob es mathematiker oder physiker waren die das behaupteten weiß ich nicht.
womit wieder eine alte weisheit bewahrheit wird: für jedes gelöste problem gibt es mindestens ein neues. oder mehr...
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von schokoschendrezki »

Progressiver hat geschrieben:(24 May 2017, 19:10)

Ich würde das "Gottesproblem" mal so beschreiben: Wenn es einen Gott als Wesen tatsächlich gäbe, dann sicher nur als perfektes Phänomen, oder? Perfektion aber bedeutet, dass es autark wäre und keiner anderen Dinge und Wesen bedürfte. Die Folge: Es gäbe auch weder ein riesiges Universum mit 100 Milliarden Galaxien, in denen wiederum um die 100 Milliarden Sterne existierten -und auf einem winzigen Planeten für eine kosmologisch kurze Zeit den Menschen-, sondern außer diesem Gott schlichtweg: Nichts! Der Urknall wäre ausgefallen, da ein perfektes Wesen es nicht nötig hätte, so etwas außerhalb -oder innerhalb- seiner Selbst zu erschaffen. Da es aber uns bzw. "alles" gibt, kann dies nur folgendes bedeuten: Es existiert kein Gott, zu dessen Eigenschaften nun mal die Perfektion und Selbstgenügsamkeit gehörten. Oder aber die Religiösen verzichten wohl oder übel auf den Perfektionsbegriff bei ihrer Gottesvorstellung. Aber was ist dann an diesem sogenannten Wesen noch göttlich, wenn es nicht mal in der Lage ist, perfekt zu sein? Dies würde ich mal gerne von den Gläubigen wissen wollen.
Ja, aber die Perfektion oder allgemein Überhöhung der Gottesgestalt ist eine historisch gewachsene Eigenheit historisch gewachsener Religionen. WIe überhaupt Hinduismus, Christentum, Judentum, Islam, Buddhismus ganz entschieden und zu 99.99 Prozent eher die Funktion haben, gesellschaftliche Ordnungen zu stabilisieren, Gemeinschaften herzustellen, als das Wesen der Welt zu erklären.

In diesem Punkt: Was ist das Wesen der Welt? Was ist der Sinn und der Grund des Universums?: Da sind wir alle Menschen gleichermaßen und unabhängig von unseren jeweiligen Traditionalismen vor eine Urfrage gestellt. Da betrachten wir, egal ob in Neuguinea oder in Oranienburg bei Berlin den nächtlichen Sternenhimmel und kommen an der Frage nicht vorbei: Was bedeutet das? Bitte nur mal eine halbe Stunde nicht mehr über Zinspolitik, Flüchtingspolitik, Lügenpresse, Bundesliga nachdenken, sondern darüber: Was bedeutet eigentlich die Existenz des Universums. WIe kann man sich die Existenz von irgendetwas anstelle der Nichtexistenz von allem erklären?
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von schokoschendrezki »

Nomen Nescio hat geschrieben:(24 May 2017, 20:46)

das nenne ich das axiom der religion.

übrigens, vor einigen tagen hörte ich, daß es hinweise gibt daß es mehrere universen wie das unsere gibt. ob es mathematiker oder physiker waren die das behaupteten weiß ich nicht.
womit wieder eine alte weisheit bewahrheit wird: für jedes gelöste problem gibt es mindestens ein neues. oder mehr...
Die Viele-Welten-Interpretation der Quantentheorie ist nix neues. Die gibt es - neben der Kopenhagener Deutung - schon lange. Sein Hauptvertreter, Hugh Everett, ein Physiker, Alkoholiker und Kettenraucher ist der hauptsächliche Urheber. Sein Sohn, Mark Oliver Everett, ist der Gründer der Independent-Band "Eels". Auch wenn ich in dem konkreten Fall "Viele-Welten-Theorie" eher skeptisch bin ... ich kann gar nicht ausdrücken, wie ich solche extremen Außénseiter wie die Everetts liebe und bewundere.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von schokoschendrezki »

Adam Smith hat geschrieben:(24 May 2017, 19:12)

Weil es die Mathematik und Logik gibt.
Achso. Danke. Na, dass ich daran nicht gedacht habe ...
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
Boraiel
Beiträge: 4040
Registriert: Di 25. Feb 2014, 02:25
user title: Let’s rule the world.
Wohnort: Deutschland/Niederlande

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von Boraiel »

Dark Angel hat geschrieben:(24 May 2017, 13:27)

Welches Scheitern sollte da irgendwo lauern?
Sich selbst als Mensch zu sehen, ist nur folgerichtig, denn wir sind Menschen. Kein Mensch sieht sich selbst als "komplexe Struktur bewegter Teilchen", sondern als Mensch. Schon der Ausdruck "bewegte Teilchen" impliziert einen "Beweger", der die Teichen in Bewegung versetzte und das ist unvereinbar mit einem wissenschaftlichen Weltbild.
Auf molekularer Ebene ist der Mensch eine komplexe Struktur, aber keine Struktur bewegter Teilchen.
Ich bin kein Geschöpf Gottes, sondern Ergebnis von mind. 500 Mio Jahren Evolution. Ich brauche kein "und".
Dein Weltbild und das Bild, was uns die Naturwissenschaften offenbaren, ist deutlich verschieden, wie hier erneut ersichtlich wird.
Was ist Wärmeenergie? Das ist die Energie, die in der ungeordneten Bewegung von Atomen gespeichert ist. Umso höher die Temperatur umso mehr bewegen sich die Atome. In Folge dessen ist der Mensch eine komplexe Struktur bewegter Teilchen. Diese Bewegung kann auf lebensnotwendigem Niveau gehalten werden, indem man z.B. chemisch gebundene, vom Menschen nutzbare Energie zu sich führt, sich den Strahlen der Sonne aussetzt, in wärmere Umgebungen geht (z.B. Sauna im Winter).
Die Bewegung der Elektronen um dem Kern, aber auch die Bewegung der Moleküle im Blut etc. kommt noch hinzu.
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
Benutzeravatar
Boraiel
Beiträge: 4040
Registriert: Di 25. Feb 2014, 02:25
user title: Let’s rule the world.
Wohnort: Deutschland/Niederlande

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von Boraiel »

Ein Terraner hat geschrieben:(24 May 2017, 11:05)

Glaubst du jetzt an einen Gott als Schöpfer von allem oder nicht ?
Ja. Gott hat zu Recht ganz viele Namen und Bezeichnungen, Schöpfer der Welt ist eine der grundlegendsten, allerdings sehe ich ihn noch mehr als das Woher der Fraglichkeit.
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
Benutzeravatar
Boraiel
Beiträge: 4040
Registriert: Di 25. Feb 2014, 02:25
user title: Let’s rule the world.
Wohnort: Deutschland/Niederlande

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von Boraiel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(24 May 2017, 21:06)

Die Viele-Welten-Interpretation der Quantentheorie ist nix neues. Die gibt es - neben der Kopenhagener Deutung - schon lange. Sein Hauptvertreter, Hugh Everett, ein Physiker, Alkoholiker und Kettenraucher ist der hauptsächliche Urheber. Sein Sohn, Mark Oliver Everett, ist der Gründer der Independent-Band "Eels". Auch wenn ich in dem konkreten Fall "Viele-Welten-Theorie" eher skeptisch bin ... ich kann gar nicht ausdrücken, wie ich solche extremen Außénseiter wie die Everetts liebe und bewundere.
Du magst eindeutig die falschen Leute. "Es gibt ein/ ganze viele Paralleluniversum/en, zu dem wir allerdings nie Zugang haben werden; gibt mir Geld für diese tolle Erkenntnis - hey!" :p
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
Benutzeravatar
Ein Terraner
Beiträge: 14308
Registriert: Sa 7. Mai 2016, 19:48
Wohnort: München

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von Ein Terraner »

Boraiel hat geschrieben:(24 May 2017, 21:25)

Ja. Gott hat zu Recht ganz viele Namen und Bezeichnungen, Schöpfer der Welt ist eine der grundlegendsten, allerdings sehe ich ihn noch mehr als das Woher der Fraglichkeit.
Also glaubst du auch das Gott die Menschen gewollt erschaffen hat ?
Benutzeravatar
Boraiel
Beiträge: 4040
Registriert: Di 25. Feb 2014, 02:25
user title: Let’s rule the world.
Wohnort: Deutschland/Niederlande

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von Boraiel »

Ein Terraner hat geschrieben:(24 May 2017, 21:32)

Also glaubst du auch das Gott die Menschen gewollt erschaffen hat ?
Ja, definitiv.
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
Benutzeravatar
Billie Holiday
Vorstand
Beiträge: 31570
Registriert: Mi 11. Jun 2008, 11:45
user title: Mein Glas ist halbvoll.
Wohnort: Schleswig-Holstein, meerumschlungen

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von Billie Holiday »

Boraiel hat geschrieben:(24 May 2017, 21:33)

Ja, definitiv.
Aber warum so mangelhaft?
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)

„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
Benutzeravatar
Ein Terraner
Beiträge: 14308
Registriert: Sa 7. Mai 2016, 19:48
Wohnort: München

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von Ein Terraner »

Boraiel hat geschrieben:(24 May 2017, 21:33)

Ja, definitiv.
Wie schaffst du dann Gleichzeitig zu Glauben das du zwar von Gott erschaffen/produziert wurdest, aber nicht das Produkt Gottes bist? Ich finde das irgendwie Schizophren. Unabhängig davon wie unabhängig du nun bist, Gott bleibt der Hersteller.

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 2#p3901232
Benutzeravatar
Boraiel
Beiträge: 4040
Registriert: Di 25. Feb 2014, 02:25
user title: Let’s rule the world.
Wohnort: Deutschland/Niederlande

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von Boraiel »

Billie Holiday hat geschrieben:(24 May 2017, 21:34)

Aber warum so mangelhaft?
Das hier mag sehr gut, die beste aller möglichen Welten sein. Oder vielleicht findet der Mensch zumindest die Voraussetzungen dafür, sie dazu für sich zu machen.
Der Mensch selber ist auch unter allen Lebewesen so unglaublich fein entwickelt, das Gottes Werk am Mensch eher herausragend denn mangelhaft ist m.M.n.
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
Benutzeravatar
Umetarek
Beiträge: 17228
Registriert: Di 3. Jun 2008, 07:24
user title: auf dem Weg zur Wüste...
Wohnort: Pfalz

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von Umetarek »

Leute, ich habe nach der Grundschule aufgehört, andere davon überzeugen zu wollen, dass es keinen Gott gibt. Entweder kommt das von allein, oder eben nicht.
Mutter des Wahnsinns und Harmoniebeauftragte des Forums, sowie geprüfte Völkermörderin!
Benutzeravatar
Boraiel
Beiträge: 4040
Registriert: Di 25. Feb 2014, 02:25
user title: Let’s rule the world.
Wohnort: Deutschland/Niederlande

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von Boraiel »

Ein Terraner hat geschrieben:(24 May 2017, 21:40)

Wie schaffst du dann Gleichzeitig zu Glauben das du zwar von Gott erschaffen/produziert wurdest, aber nicht das Produkt Gottes bist? Ich finde das irgendwie Schizophren. Unabhängig davon wie unabhängig du nun bist, Gott bleibt der Hersteller.

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 2#p3901232
Ich habe ja das "Nur" bestritten. Bitte-Gerngeschehen. ;)
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
Benutzeravatar
Boraiel
Beiträge: 4040
Registriert: Di 25. Feb 2014, 02:25
user title: Let’s rule the world.
Wohnort: Deutschland/Niederlande

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von Boraiel »

Umetarek hat geschrieben:(24 May 2017, 21:46)

Leute, ich habe nach der Grundschule aufgehört, andere davon überzeugen zu wollen, dass es keinen Gott gibt. Entweder kommt das von allein, oder eben nicht.
Gut, dass du kein Problem damit hast, in einer Welt zu leben, in der so viele denken, dass Gott existiert. :D
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
Benutzeravatar
Ein Terraner
Beiträge: 14308
Registriert: Sa 7. Mai 2016, 19:48
Wohnort: München

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von Ein Terraner »

Boraiel hat geschrieben:(24 May 2017, 21:45)

Das hier mag sehr gut, die beste aller möglichen Welten sein. Oder vielleicht findet der Mensch zumindest die Voraussetzungen dafür, sie dazu für sich zu machen.
Hast du dich schon mal mit den Naturkonstanten beschäftigt ?

https://www.sapereaudepls.de/einzeldisz ... konstante/
Benutzeravatar
Umetarek
Beiträge: 17228
Registriert: Di 3. Jun 2008, 07:24
user title: auf dem Weg zur Wüste...
Wohnort: Pfalz

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von Umetarek »

Boraiel hat geschrieben:(24 May 2017, 21:49)

Gut, dass du kein Problem damit hast, in einer Welt zu leben, in der so viele denken, dass Gott existiert. :D
In Deutschland sind es ja nicht so viele :thumbup:
Mutter des Wahnsinns und Harmoniebeauftragte des Forums, sowie geprüfte Völkermörderin!
Benutzeravatar
Ein Terraner
Beiträge: 14308
Registriert: Sa 7. Mai 2016, 19:48
Wohnort: München

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von Ein Terraner »

Boraiel hat geschrieben:(24 May 2017, 21:47)

Ich habe ja das "Nur" bestritten. Bitte-Gerngeschehen. ;)
Wenn man sich die Menschen und den Zustand der Erde so anseht passt das "Nur" schon recht gut. Wer weis vielleicht gibt es ja noch irgendwo Planeten mit anderen Versionen vom Menschen.
Benutzeravatar
Boraiel
Beiträge: 4040
Registriert: Di 25. Feb 2014, 02:25
user title: Let’s rule the world.
Wohnort: Deutschland/Niederlande

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von Boraiel »

Ein Terraner hat geschrieben:(24 May 2017, 21:50)

Hast du dich schon mal mit den Naturkonstanten beschäftigt ?

https://www.sapereaudepls.de/einzeldisz ... konstante/
Ja. Was ich mich auch schon ein paar Mal gefragt hat, ist welche Rahmenbedingungen könnte man wie verändern, um so etwas wie dem Menschen eine positivere Erfahrung zu bereiten? Mir viel da wenig ein, kannst du weiterhelfen?
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
Benutzeravatar
Ein Terraner
Beiträge: 14308
Registriert: Sa 7. Mai 2016, 19:48
Wohnort: München

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von Ein Terraner »

Boraiel hat geschrieben:(24 May 2017, 22:04)

Ja. Was ich mich auch schon ein paar Mal gefragt hat, ist welche Rahmenbedingungen könnte man wie verändern, um so etwas wie dem Menschen eine positivere Erfahrung zu bereiten? Mir viel da wenig ein, kannst du weiterhelfen?
An den Naturkonstanten lässt sich nicht drehen, das würde das Universum recht schnell erledigen. Aber das würde bestimmt auch ein paar Menschen gefallen.
Benutzeravatar
harry52
Beiträge: 2915
Registriert: Fr 30. Jan 2015, 09:35

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von harry52 »

schokoschendrezki hat geschrieben: Naja, Das ist auch ein inzwischen ziemlich antiquiertes Modell. Atome sind keineswegs ein minimiertes Planetensystem. Bzw. ähneln einem solchen nur in bestimmten angeregten Zuständen. Aber: anderes Thema.
Ja, das ist richtig.
schokoschendrezki hat geschrieben: Ich kann mich den sozusagen gottesbefremdlichen, atheistischen bzw. eigentlich eher den agnostischen Argumenten nur anschließen. In der letzten und allgemeinsten Frage jedoch, warum eigentlich etwas existiert und nicht etwa nichts existiert, da weiß ich auch keine andere Antwort als eine irgendwie (in einem sehr abstrakten Sinne) religiös angehauchte.
Darf ich Dir helfen?
Das "nichts existiert", ist wahrscheinlich unmöglich, aber zumindest ein total instabiler Zustand.
Im totalen Nichts gibt es laut Definition auch keine Regeln oder Gesetze, u.a. auch folgendes Gesetz dürfte es dann nicht geben, bzw. dürfte nicht existieren, weil eben nichts existiert: "Aus Nichts entsteht Nichts." Das totale Nichts ist also schlicht und einfach widersprüchlich bzw. instabil. Es muss quasi was geben und es gibt ja auch was, z.B. dieses Forum.
"Gut gemeint" ist nicht das Gleiche wie "gut gemacht".
Benutzeravatar
Boraiel
Beiträge: 4040
Registriert: Di 25. Feb 2014, 02:25
user title: Let’s rule the world.
Wohnort: Deutschland/Niederlande

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von Boraiel »

Ein Terraner hat geschrieben:(24 May 2017, 22:09)

An den Naturkonstanten lässt sich nicht drehen, das würde das Universum recht schnell erledigen. Aber das würde bestimmt auch ein paar Menschen gefallen.
Ja, eben. Ich mein, wenn man das noch zu Rahmenbedingung zählt, könnte man die Erde zehnmal so groß, dann hat die Menschheit da mehr Platz - wäre vielleicht besser, aber sonst?
Wir haben mit der unseren Welt, eine in der wir, wenn wir seinen Regeln folgen, der Neugier und Liebe frönen können. Das ist alles andere als selbstverständlich.
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
Benutzeravatar
Ein Terraner
Beiträge: 14308
Registriert: Sa 7. Mai 2016, 19:48
Wohnort: München

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von Ein Terraner »

Boraiel hat geschrieben:(24 May 2017, 22:15)

Ja, eben. Ich mein, wenn man das noch zu Rahmenbedingung zählt, könnte man die Erde zehnmal so groß, dann hat die Menschheit da mehr Platz - wäre vielleicht besser, aber sonst?
Wir haben mit der unseren Welt, eine in der wir, wenn wir seinen Regeln folgen, der Neugier und Liebe frönen können. Das ist alles andere als selbstverständlich.
Ein größerer Tank bringt dir nichts wenn sich dadurch der Verbrauch erhöht, lies dir das mit den Naturkonstanten lieber nochmal durch. ;)
Benutzeravatar
garfield336
Beiträge: 14070
Registriert: Mo 25. Mär 2013, 21:05
Wohnort: Luxemburg

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von garfield336 »

JohnAtarash hat geschrieben:(09 May 2017, 15:56)

Ich kann mich als jemand bezeichnet, der sein Leben lang nach der Wahrheit gesucht hat. Schließlich habe ich meinen inneren Frieden gefunden, im Glauben an einen Gott, der Liebe ist und uns Menschen bedingungslos liebt. Es gibt zwar immer noch Kämpfe und Zweifel, aber ich schätze ich bin auf einem guten Weg. Jetzt möchte ich die Community fragen und zur Diskussion einladen, was ist für euch die beste Lebenseinstellung oder die Religion und warum?

Die Religion die Garfield336 als einzigsten Wahrhaftigen Gott anerkennt, die lehrt dass Garfield336 als einziger die absolute Wahrheit besitzt.

Diese Religion ist die Beste, Gegenteilige Meinungen gelten als Gotteslästerung und mus hard bestraft werden.
Benutzeravatar
Progressiver
Beiträge: 2656
Registriert: So 1. Apr 2012, 00:37
Wohnort: Baden-Württemberg

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von Progressiver »

schokoschendrezki hat geschrieben:(24 May 2017, 20:50)

Ja, aber die Perfektion oder allgemein Überhöhung der Gottesgestalt ist eine historisch gewachsene Eigenheit historisch gewachsener Religionen. WIe überhaupt Hinduismus, Christentum, Judentum, Islam, Buddhismus ganz entschieden und zu 99.99 Prozent eher die Funktion haben, gesellschaftliche Ordnungen zu stabilisieren, Gemeinschaften herzustellen, als das Wesen der Welt zu erklären.

In diesem Punkt: Was ist das Wesen der Welt? Was ist der Sinn und der Grund des Universums?: Da sind wir alle Menschen gleichermaßen und unabhängig von unseren jeweiligen Traditionalismen vor eine Urfrage gestellt. Da betrachten wir, egal ob in Neuguinea oder in Oranienburg bei Berlin den nächtlichen Sternenhimmel und kommen an der Frage nicht vorbei: Was bedeutet das? Bitte nur mal eine halbe Stunde nicht mehr über Zinspolitik, Flüchtingspolitik, Lügenpresse, Bundesliga nachdenken, sondern darüber: Was bedeutet eigentlich die Existenz des Universums. WIe kann man sich die Existenz von irgendetwas anstelle der Nichtexistenz von allem erklären?
Also, ich habe mal jetzt selbst zu der Fragestellung recherchiert, warum es alles gibt und nicht nichts. Als erstes hat man bei der Google-Recherche das gleichnamige Kinderbuch von Richard David Precht vor den Augen, das er 2011 mit seinem Sohn geschrieben hatte. Sogar in der Wikipedia hat dieses Buch einen Eintrag:

https://de.wikipedia.org/wiki/Warum_gib ... _Nichts%3F

Ob das Buch des Philosophen eine Antwort darauf hat, weiß ich aber nicht.

Etwas näher bin ich dann dem Problem gekommen, als ich den Blogeintrag des emeritierten Physikers Josef Honerkamp gestoßen bin. Er beschreibt in einer Geschichte, wie er im Gespräch mit einem Nachbarn mit der gleichen Frage konfrontiert wurde:

https://scilogs.spektrum.de/die-natur-d ... ch-nichts/

Der Nachbar frägt ihn die gleiche Frage und kommt mit Thomas von Aquin. (Wie jeder halbwegs philosophisch gebildete oder recherchierfähige Mensch weiß, wurde die Frage von Leibnitz gestellt.) Der Nachbar spekulierte auf eine kosmische Intelligenz. Doch der Physiker Josef Honerkamp kann das nicht bestätigen. Denn dann hätte man ja bald die nächste Frage: Wer erschuf die kosmische Intelligenz? Usw. undsofort. Und letztendlich haben wir es mit einem unendlichen Regress zu tun, der abgebrochen werden muss. Der Unterschied ist nur: Die Religion tut das mit einem Dogma und verbietet jede weitere Fragestellung. Der Wissenschaftler hat dagegen den kritischen Rationalismus, um diesen infiniten Regress zu stoppen. Er kann sich sagen, dass alles Wissen über die Zeit vor dem Urknall oder direkt danach nur vorläufig ist. In der Zukunft kann man vielleicht mit besseren Methoden mehr erfahren -also sozusagen durch Trial and Error, um es mal in meinen Worten zu formulieren.

Etwas anspruchsvoller ist dann schon der Artikel aus der Online-Ausgabe der ZEIT aus dem Jahr 2016:
Warum gibt es etwas und nicht nichts?
Eigentlich dürften wir gar nicht existieren. Materie und Antimaterie hätten sich nach dem Urknall gegenseitig auslöschen müssen. Dennoch gibt es die Welt – und in ihr suchen Physiker heute fieberhaft nach der verlorenen Antimaterie
http://www.zeit.de/2016/28/antimaterie- ... nall-leben

Hier werden die neueren Forschungen aus der Physik aufbereitet und für ein Laienpublikum verständlich erklärt. Aber auch die Kommentarspalten zu diesem wirklich interessanten Artikel bieten plausible Lösungen an.

Um es wieder in meinen Worten zu formulieren: Das Universum entstand bekanntlich aus dem Nichts heraus. Dabei bildeten sich gewaltige Mengen von Materie und Antimaterie, von denen sich aber über 99% wieder gegenseitig neutralisierten und zu nichts umwandelten. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder die Energieladungen der Materiepartikel ist in freier Wildbahn etwas größer. (Im Labor bzw. CERN dagegen ist sie genau so groß wie diejenige der Antimaterie. Oder aber wir hatten schlichtweg Glück, weil es größere Mengen von Antimaterie in einen Bereich des Universums geschleudert hat. Die tatsächliche Materie dagegen ist in anderen, unseren Teilen vorhanden. Ein Leser in den überaus lesbaren Kommentarspalten meinte auch, dass die Krümmung des Raumes dafür gesorgt haben könnte, dass die Materie und die Antimaterie sich nicht in die Quere kommen können. Auf jeden Fall finde ich, dass wir ungeheuer viel Glück hatten. Sonst würde es ja auch uns nicht geben können. Und eigentlich müsste es auch fast nur helles Licht geben. Durch irgendeine Besonderheit kann dieses Licht sich allerdings in Materie umwandeln, so dass durch diesen Zufall Menschen entstehen konnten, die nach dem Sinn des Ganzen fragen können. Wäre die Krümmung des Raumes nicht da, gäbe es uns wohl auch nicht. Da muss man sich aber wirklich schon mit der Stringtheorie befasst haben, um den Rest zu kapieren.

Der letzte Artikel, den ich hier vorstellen will, ist einer aus dem SPIEGEL von 2004:
„Warum ist nicht nichts?“
Der Teilchenphysiker und Buchautor Brian Greene über die Zersplitterung des Raums, das Wesen der Zeit und die Geburt des Universums aus einem unvorstellbar winzigen Korn
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-32205256.html

Ich bin jetzt aber schlichtweg zu müde, um mich dazu heute Nacht noch zu äußern.

Wie man also sehen kann, helfen die Urknall- und diverse Stringtheorien hoffentlich sehr gut, zu erklären, wie aus Materie und Antimaterie anstatt einem permanenten Nichts nach dem Urknall ein paar Milliarden Galaxien entstehen konnten. Und vielleicht wird auch mal das "Warum" geklärt werden.

Ein Indiz für einen Schöpfergott, welcher womöglich auch noch irgendwelche moralischen Regeln für uns unbedeutende Winzlinge aufgestellt hat, findet sich da nicht. Die Religionen können zu der Beantwortung solcher Fragen nichts positives leisten.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von schokoschendrezki »

@progressiver: Sowohl die Urknall-Theorie - in ihrer konkreten Ausformung - vor allem aber auch die Stringtheorie sind nicht "bekanntlich" oder "wie jedermann weiß" sondern wenigstens in Teilen hochspekulativ. Auch wenn mir der ganz grundsätzliche Ansatz - dass das Universum das Ergebnis einer minimalen Asymmetrie gegensätzlicher Erscheinungen ist, irgendwie einleuchtet oder sagen wir mal: Nicht gänzlich unlogisch erscheint. Natürlich betrifft das auch nur eine Frage, die eine nächste Frage nach dem davor auslöst und, klar, daraus entsteht eine unendliche Fragefolge, die in einer Religion einfach mal kategorisch durch einen willkürlichen Anfang unterbrochen wird. Das ändert aber gar nix, nicht das geringste an der Faszination dieses Gedankens der Ursache der Existenz von irgendwas.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Welche Lebenseinstellung ist die beste? Welche Religion ist am nähesten an der Wahrheit?

Beitrag von schokoschendrezki »

harry52 hat geschrieben:(24 May 2017, 22:11)

Ja, das ist richtig.


Darf ich Dir helfen?
Das "nichts existiert", ist wahrscheinlich unmöglich, aber zumindest ein total instabiler Zustand.
Im totalen Nichts gibt es laut Definition auch keine Regeln oder Gesetze, u.a. auch folgendes Gesetz dürfte es dann nicht geben, bzw. dürfte nicht existieren, weil eben nichts existiert: "Aus Nichts entsteht Nichts." Das totale Nichts ist also schlicht und einfach widersprüchlich bzw. instabil. Es muss quasi was geben und es gibt ja auch was, z.B. dieses Forum.
Das kommt mir vor wie ein billiger Kartentrick. Auf das Nichts ist nichts anwendbar. Auch nicht die Logik der Widerspruchsfreiheit.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Antworten