JohnAtarash hat geschrieben:(09 May 2017, 15:56)
Ich kann mich als jemand bezeichnet, der sein Leben lang nach der Wahrheit gesucht hat. Schließlich habe ich meinen inneren Frieden gefunden, im Glauben an einen Gott, der Liebe ist und uns Menschen bedingungslos liebt. Es gibt zwar immer noch Kämpfe und Zweifel, aber ich schätze ich bin auf einem guten Weg. Jetzt möchte ich die Community fragen und zur Diskussion einladen, was ist für euch die beste Lebenseinstellung oder die Religion und warum?
Zum Thema "Lebenseinstellung": Als Atheist weiß ich, dass ich nur dieses eine Leben habe. Und dies will ich nicht vergeuden oder wegwerfen, weil irgendein Scharlatan mir etwas von einem wundervollen sogenannten "Jenseits" erzählen will. Die Selbstmordattentäter des Islam sind vor allem eines: dumm. Aber auch ansonsten gilt es vor allem, sich so viel Lebensqualität wie möglich zu erkämpfen. Dies mag mitunter beschwerlich sein. Aber aufzugeben und sich gehen zu lassen bzw. vorzeitig Selbstmord zu begehen, halte ich für schlimm. Das Leben ist nicht immer leicht. Aber das muss es auch nicht sein. Umso stolzer ist man doch nachher, wenn man wieder eine neue Herausforderung gemeistert hat, oder?
Obwohl ich gerade davon schrieb, sich Lebensqualität zu "erkämpfen", finde ich es mittlerweile richtig, sich auch eine etwas hedonistische Ader zu gönnen. Im Übrigen ist der Reichtum an guten und tiefen Beziehungen viel höher einzuschätzen als der materielle Reichtum. Aber so etwas ist mitunter schwer zu finden. Andererseits sollte es einem auch bewusst sein, dass das letzte Hemd keine Taschen hat. Soll heißen: Es lohnt sich also, sich um eine Partnerschaft oder gute Freunde zu bemühen, denn dann hat man wenigstens eine schön verbrachte Lebenszeit miteinander. Wenn dagegen jemand durch harte Arbeit oder wie auch immer sich einen Berg von totem Kapital anhäuft, dann freuen sich am Ende vielleicht die Erben. Er selbst kann aber sein sauer verdientes Geld nicht in ein Jenseits hinüber retten. Man sollte da also eine gute Balance finden. Und zuletzt kann es einen immer noch vorzeitig passieren, dass man zum Beispiel durch einen Autounfall verunglückt oder einen eine Krankheit unverhofft kaputt macht. Und wenn man bis dahin nur freiwillige Maloche im Hamsterrad gekannt hat, dann wird das zu Lebzeiten nie etwas mit dem Spaß im Leben.
Mit dem Begriff "Wahrheit" kann ich nichts anfangen. Von der Realität sind meines Erachtens alle Religionen Lichtjahre entfernt. Anstatt zu akzeptieren, dass das individuelle Leben endlich ist, verbreiten sie auch noch heute die Mär, dass es so etwas wie ein Jenseits gäbe. Für dieses gibt es aber weder wissenschaftliche Anhaltspunkte noch eine Notwendigkeit. Warum sollte der heute lebende Mensch denn ein anderes, besseres Schicksal erleiden als alle Dinosaurier, Neandertaler usw. vor ihm? Umso wichtiger ist es, dafür zu sorgen, dass das Diesseits -die einzige Welt, die wir haben- nicht wegen irgendwelcher Streits, Kriege etc. zur Hölle auf Erden wird, sondern, dass jeder Mensch friedlich nach seinem eigenen Teil vom Glück streben darf.
Wenn man hingegen "Wahrheit" als Gegenteil von "Lüge" sieht, dann lügen alle Religionen einen an. Und falls jemand auf die Idee kommen sollte, etwas von "wahren Aussagen" zu sprechen: Mein alter Soziologieprofessor hat zu dem Thema immer den Satz gebracht: "Kräht der Hahn hoch oben auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist". Selbst wenn also irgendwelche Religionen "wahre Aussagen" bereithalten, bringt einem das nicht unbedingt einen Erkenntnisgewinn.