Die größte Gefahr für die Demokratie beginnt dann, wenn die Mitte extremistisch wählt. So sagte der Soziologe Seymor Martin Lipset schon in den 1950ern, dass der Faschismus der Extremismus der Mitte sei.DarkLightbringer hat geschrieben:(13 Jan 2019, 14:24)
ganz genau - extreme rechte und linke spiegeln sich wie eineiige Zwillinge.
https://de.wikipedia.org/wiki/Extremismus_der_MitteDer Begriff Extremismus der Mitte wurde von Seymour Martin Lipset in die Soziologie eingeführt.[1] In seinem Buch Political Man (1959) schrieb er, dass der linke Extremismus seine Basis in den unteren Schichten und in der Arbeiterklasse habe, der rechte Extremismus in den Oberschichten verankert sei und der Faschismus in der sozioökonomischen Mittelschicht beheimatet sei. Den Begriff Faschismus definierte er nicht näher.[2] Damit erweiterte der Soziologe die Analyse Theodor Geigers,[3] der die Wahlerfolge der NSDAP seit Beginn der 1930er Jahre aus der Reaktion des Mittelstandes auf die Weltwirtschaftskrise erklärte, und bezog sie auf die zeitdiagnostische Analyse extremistischer und antidemokratischer Bewegungen aus der Mitte der Gesellschaft. Die Extremismen von links und rechts wurden damit um einen neuen Typus ergänzt und der Faschismus als eine typische Mittelschichtbewegung erklärt.
Und damit dürfte auch klar sein, dass sich linker und rechter Extremismus eben nicht gleichen wie eineiige Zwillinge. Die Eliten zum Beispiel der Weimarer Republik waren offen reaktionär. Die unteren Schichten wählten links. Und erst als die Mittelschicht ab der Weltwirtschaftskrise politisch Amok lief, konnte die NSDAP die Macht ergreifen, weil sie plötzlich sehr viele Stimmen bekam.
Heute ist einiges anders, aber vieles eben auch wieder nicht. Erst als die neoliberalen Eliten uns ab 2008ff eine Bankenkrise bescherten, kamen die Rechten weltweit wieder aus ihren Rattenlöchern, weil sie Angst vor dem sozialen Abstieg hatten. Wer für sozialen Aufstieg plädiert, wählt links. Wer Angst vor sozialem Abstieg hat, wählt bald faschistisch.