Tom Bombadil hat geschrieben:(14 Nov 2018, 09:10)
Nö, ist es nicht, deine Strohmannargumente, die du hier bekämpfen willst, sind mitnichten das, was ich will. Ich argumentiere lediglich dagegen, dass volkswirtschaftliche Verluste, die durch eine misslungene Erziehungsleistung der Eltern entstehen, auf die Gesellschaft abgewälzt werden sollen, während die Gewinne zu den Eltern fließen sollen. Sowas gibt es bisher nur bei Banken. Ich stimme dir jedoch soweit zu, dass das Geld besser bei den Familien aufgehoben wäre anstatt bei den Geld"instituten".
Strohmann?
Habe ich doch schon. Steuererträge des Kindes abzüglich der Kosten der Gesellschaft für die Ausbildung des Kindes = Gewinn für die Eltern (in Form einer Steuererleichterung). Sollten die Steuererträge des Kindes unter denen der Kosten liegen, müssen die Eltern Steuern nachzahlen.
Unter einer Steuererleichterung verstehe ich ersteinmal die steuerliche Freistellung von Einkommen. Um das nun also mal zu klären: Hat der Sohn 8000€ Steuerabgaben und es kommen meinetwegen 2000€ Ausbildungsabzüge runter, dann möchtest Du, dass die Eltern 6000€ von ihrem Einkommen von der Steuer absetzen können. Habe ich das so richtig verstanden?
Wenn dem so ist, dann rechne Dir das doch mal durch was bei ca. 10 Jahren typischer verbliebener Lebensarbeitszeit bis zur Rente dann bei den Eltern landen würde. Sämtliche Personen die Einkommen am steuerlichen Existenzminimum haben würdest Du mit Deinem Modell vollständig auf den Erziehungsaufwänden sitzen lassen. Und nicht nur das, Du würdest durch eine Entsolidarisierung bei der Infrastruktur sogar noch Schulgeld von den Leuten fordern und sie bei einem Versagen ihrer Kinder persönlich finanziell haften lassen.
Alles das hast Du so geschrieben - das ist kein Strohmann. Das ist einfach nur Wahnsinn und löst kein Problem, außer vielleicht Finanzierungsprobleme beim dritten Jahresurlaub für Kinderlose.
Tom Bombadil hat geschrieben:(14 Nov 2018, 09:10)
Sobald du einen Vorschlag machst, der auch diese Verluste, die Kosten der Ausbildung sowie die Arbeitgeber berücksichtigt können wir weiter diskutieren.
Ach nun kommen die Arbeitgeber auch noch dazu - schön. Was haben die damit zu tun? Da diskutiert man ein Modell wie Rückerstattungen in der Einkommensteuer das Kindergeld ersetzen können, und das kann nicht diskutiert werden, wenn nicht auch der Arbeitgeber was abbekommt - die armen, an die wird wirklich kaum gedacht.
Der Arbeitgeber hat mit der gesamten Thematik nichts, aber auch absolut garnichts zu tun. Dessen Leistungen werden weiter tariflich geregelt. Der würde auch keinen Unterschied wahrnehmen, weil es sich hier ausschließlich um Dinge handelt, die sich zwischen Familie und Staat abspielen.
Deine Forderung nach Teilhabe der Eltern am Versagen der Kinder erscheint mir prinzipienhaft zu sein. Dabei ist Dir offenbar durchaus bewußt, dass Familien heute schon, vollkommen entgegen Deiner liberalen Philosophie, füreinander einstehen müssen.
Tom Bombadil hat geschrieben:(14 Nov 2018, 20:23)
Was meiner Meinung nach hochgradig asozial ist. Kinder haften für ihre Eltern, der Rechtsstaat wird auf den Kopf gestellt.
Ja, das ist es, aber so ist die Realität. Und Du bist es gerade der sich jeder sachlichen Diskussion zu einer
TEILHABE (nicht ÜBERNAHME) der Eltern an den Steuereinnahmen verweigert, wenn nicht das zugehörige Abstrafungsmodell auf den Tisch kommt.
Dein Steuersparmodell oben und die Ignoranz der Realität, die schon heute von starker Sozialisation gesellschaftlicher Lasten durch Familien geprägt ist, zeigt einen mE doch stark verzerrten Blick auf die Situation von Familien in dieser Gesellschaft.
Wie dem auch sei: Wenn Du das nicht diskutieren möchtest, dann sei es so. Ich werde hier kein Modell diskutieren, welches als Preis für eine Teilhabe an Steuereinnahmen in das Vermögen der Eltern pfänden läßt. Das (bessere) Risikomodell wäre damit für unsere Diskussion erledigt.
Im Vollkaskomodell wäre allerdings Deine Vorgabe nach Haftung für Verluste berücksichtigt, weil es sich ja nach den durchschnittlichen Steuereinnahmen (aller Einkommensteuerzahler mit Eltern) bemisst. Das wäre wohl immernoch deutlich besser als Kindergeld über die Lebenszeit. Dennoch bestand der eigentliche Reiz des Modells darin Erziehungsaufwände in Kapital umzuwandeln, und zwar je größerer Erfolg, umso mehr. Das Vollkaskomodell käme einem Familienumlagesystem gleich - auch okay, wo ja der Staat auch gerne auf Familienumlage setzt wenn es IHM nützt, aber eben nicht so attraktiv wie der Ansatz über eine Kombination aus Risikomodell und Vollkaskomodell.