Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

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unity in diversity
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von unity in diversity »

H2O hat geschrieben:(05 Sep 2018, 17:07)

Das ist überhaupt nicht möglich. Die Geschäftemacherei hat ja stattgefunden, und sie war kein Einzelfall. Auch hat es den Drang nach "Fallzahlen" gegeben, mit unnötigen Operationen, nur um eine bestimmte Anzahl von Operationen durchgeführt zu haben, was wohl wieder den Weg ebnet, weiter an diesem gut bezahlten Zweig der Heilkunst teilhaben zu dürfen. Sogar einen vermeidbaren Todesfall hat es dadurch gegeben. Aus meiner Sicht nicht verwerflich, wenn eine notwendige Operation mißlingt. Aber aus Gründen der Eitelkeit oder der Gewinnsucht, da hört der Spaß auf.

Wenn man diese Dinge alle bewußt zur Kenntnis nimmt, dann bleibt doch noch die Mitmenschlichkeit als Gegengewicht. Niemand kann Menschen wirklich frei von Habgier und Eitelkeit herstellen. Aber dennoch kann man das Bestmögliche tun, den Mitmenschen noch ein paar gute Lebensjahre zu schenken. Mir als Verstorbenem wird kein Schaden zugefügt, die allermeisten Ärzte sind gebildete Leute und biedere Familienväter, die nach allen Regeln ihrer Kunst den Kranken zu helfen versuchen, den Schwerkranken wird hoffentlich noch eine gute Zeit geschenkt. Und da soll ich wegen einiger schräger Geldschneider davon abraten, im eigenen Todesfall noch brauchbare Organe zu spenden? Nein, das wäre mir dann doch zu hartherzig!

Natürlich hoffe ich, daß ich wirklich einem Kranken mit meiner Organspende helfen konnte, hoffe ich, daß eine strenge Standesaufsicht darauf achtet, daß bekannter Mißbrauch unterbleibt. Aber mir ist klar, daß das nicht immer gelingen wird. Und dennoch!
Meine Aussage stammt von dieser Seite:
https://www.organspende-info.de
Die Fallpauschalen betreffen Wirbelsäulen-OPs und Hüftgelenke, die keine Garantie zur Verbesserung der Mobilität gewesen sein mußten.

Der Organspendeskandal:
http://www.spiegel.de/thema/organspendeskandal/
Hat viele Organspender vom Glauben abfallen lassen.
Reihenfolge wurden geändert und wirklich Akute mußten sterben, während Patienten, die es nicht so dringend nötig hatten, bevorzugt wurden. Spender wurden für hirntot erklärt, ohne es zu sein...
Diese aufkommende Mehrklassenmedizin haben die Leute hart geahndet.
Sollen sich die Reichen ihre Organe gefälligst selber malen, mer gebbe nix!
Klassenkampf von unten.
Darauf wollen die Regierigen mit der Widerspruchslösung antworten, Klassenkampf von oben.

Die Beweislastumkehr hat Folgen:
Wir haben bei ihrem Angehörigen keine Widerspruchserklärung gefunden…
Im Gegensatz zu:
Wir haben einen Spenderausweis gefunden…
Kann ich den mal sehen?
Zuletzt geändert von unity in diversity am Do 6. Sep 2018, 03:46, insgesamt 1-mal geändert.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Kritikaster
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Kritikaster »

Misterfritz hat geschrieben:(05 Sep 2018, 22:53)

Das ist allerdings sehr richtig!
Gerade die Angehörigen direkt nach dem Tod damit zu belasten, ist schon heftig, zumal, wenn man das grundsätzlich vorher eh' schon entschieden hat - es sei denn, man hasst seine Angehörigen. Dann sollte man aber damit rechnen, dass sie keine Entscheidung treffen werden, mit der man zufrieden wäre - wenn man als Toter je diesen Zustand erreichen könnte.
Dann scheinst Du hier auf jemanden zu antworten, der genau das täte:
Raskolnikof hat geschrieben:Allerdings muss ich gestehen, dass wir die Einwilligung zur Organentnahme auch gegeben hätten, wenn unsere Kinder sich dagegen ausgesprochen hätten.
Sorry, aber wer sich so über den erklärten Willen Angehöriger hinweg zu setzen bereit ist, ist für mich raus aus der Diskussion - völlig unabhängig davon, ob diesem Verhalten die von Dir genannte Motivation "Hass" zugrunde liegt oder vielleicht auch nur die Einbildung, die eigene Sicht zum Thema erhebe einen über alle Andersdenkende und berechtige deshalb dazu.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Kritikaster »

H2O hat geschrieben:(05 Sep 2018, 19:39)

Das wäre aber nach unserem gemeinsamen Verständnis eine Straftat. Dagegen hilft Vorbeugen so gut wie möglich, aber ganz verhindern kann Straftaten niemand. Hilft nix, wir müssen damit leben, daß wir um das Gute und göttliche Gerechtigkeit immer kämpfen müssen... und dabei immer weiter das Gute tun.
Der Nachweis, dass eine Straftat vorliegt, ließe sich wohl leichter erbringen, wenn die handelnden Personen zur Rechtfertigung der Organentnahme verpflichtet wären, den Spenderausweis gemäß Zustimmungslösung vorzulegen.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von McKnee »

H2O hat geschrieben:(05 Sep 2018, 23:26)

Nichts spricht aber dagegen, an der Lösung dieser Probleme gleichzeitig zu arbeiten. Denn "erfaßter Spender" heißt ja hoffentlich noch nicht gleich "Organ verfügbar". Und niemandem ist geholfen, wenn Menschen und Maschinen bereit stehen, aber keine Organe in entsprechender Zahl.
So lange nicht geklärt ist, wie sich die strukturellen und organisatorischen Probleme der Kliniken sich auswirken, die ja ganz offenkundig ein nicht unerhebliches Ausmaß haben, gibt es keinen Grund in Persönlichkeitsrechte einzugreifen. Wenn die Institutionen versagen, darf das nicht auf Kosten der Menschen kompensiert werden.

Wie wollen die Kliniken, die offensichtlich jetzt schon überfordert sind, mit dem MEHR an Spendern umgehen?

Vielleicht machen wir einen Schritt nach dem anderen und 30% Spender sind eine akzeptable Größe. Fraglich, wie viel größer diese Rate im Widerspruchsverfahren wird. Also möglicherweise viel Aufwand, hohe Kosten und kein Mehrwert.
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von McKnee »

H2O hat geschrieben:(05 Sep 2018, 23:26)
Denn "erfaßter Spender" heißt ja hoffentlich noch nicht gleich "Organ verfügbar". Und niemandem ist geholfen, wenn Menschen und Maschinen bereit stehen, aber keine Organe in entsprechender Zahl.
Wir wissen doch gar nicht, wie viele geeignete Organe "verschwendet" wurden.

Das Widerspruchsverfahren garantiert nicht einmal eine Verbesserung des Angebots durch ein Mehr an Spendern.
Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.

Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...

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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Alana4 »

Raskolnikof hat geschrieben:(05 Sep 2018, 19:48)

Auch wenn es dir jetzt weh tut Alana4, diese Denkweise empfinde ich als recht egoistisch. ............
Es sei dir unbenommen, das zu empfinden.
...........
.........
wäre dies dann von dir recht egoistisch gedacht. Mit diesem Gedanken transformierst du letztlich die Verantwortung dieser Frage auf deine Angehörigen nach dem Motto "Sollen die sich doch Gedanken darüber machen. Ich habe ja meine grundsätzliche Einwilligung zur Organentnahme gegeben und damit meinen guten Willen bekundet".
Genau! Es ist tatsächlich so: Mögen meine Hinterbliebenen darüber befinden, was mit meinen Überresten geschieht. Wer denn auch sonst? Ich teile denen lediglich vorher mit, dass ich gegen NICHTS etwas haben würde, was sie entscheiden.
Nein, so geht das nicht!
Aber sicher doch, das geht!
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von H2O »

McKnee hat geschrieben:(06 Sep 2018, 05:52)

So lange nicht geklärt ist, wie sich die strukturellen und organisatorischen Probleme der Kliniken sich auswirken, die ja ganz offenkundig ein nicht unerhebliches Ausmaß haben, gibt es keinen Grund in Persönlichkeitsrechte einzugreifen. Wenn die Institutionen versagen, darf das nicht auf Kosten der Menschen kompensiert werden.

Wie wollen die Kliniken, die offensichtlich jetzt schon überfordert sind, mit dem MEHR an Spendern umgehen?

Vielleicht machen wir einen Schritt nach dem anderen und 30% Spender sind eine akzeptable Größe. Fraglich, wie viel größer diese Rate im Widerspruchsverfahren wird. Also möglicherweise viel Aufwand, hohe Kosten und kein Mehrwert.
Wir wissen doch gar nicht, wie viele geeignete Organe "verschwendet" wurden.

Das Widerspruchsverfahren garantiert nicht einmal eine Verbesserung des Angebots durch ein Mehr an Spendern.
Daß Mißstände beseitigt werden müssen... gar kein Widerspruch, im Gegenteil. Natürlich wäre es bestürzend, wenn der schon getriebene Aufwand und der gute Wille der Organspender durch nachweisbare Schlamperei und Unvermögen in wesentlichen Teilen verpuffen dadurch, daß entnommenen Organe nicht sachgerecht zwischengelagert werden (können?).

Selbst mir als Unkundigem leuchtet aber ein, daß Organe dann entnommen und sachgerecht behandelt werden müssen, wenn der festgestellte Tod des Spenders eingetreten ist, und nicht erst dann, wenn im Einzelfall der sofortige Bedarf entstanden ist. Weiterhin ist mir jedenfalls klar, daß dadurch auch die Gefahr besteht, daß entnommene Organe unbrauchbar werden, und daß entnommene Organe gelegentlich einer genaueren Untersuchung zufolge nicht verwendbar sind. Diese erwartbaren Verluste würde ich nun nicht unter Fehlleistungen verbuchen.

Die erwartbaren Ausfälle könnten durch eine höhere Verfügbarkeit von Spenderorganen ausgeglichen werden. Daß dabei auch die Zahl nicht einsetzbarer Organe steigen muß, halte ich für vorhersehbar. Natürlich muß abgesichert werden, daß der Faktor menschliches/fachliches/institutionelles Versagen dabei kein unerträgliches Ausmaß annimmt.

Ich behaupte weiterhin, daß ein Mangel an Spenderorganen besteht, schon aus der eigenen Erfahrung im Familienkreis nachgewiesen, und daß daran etwas mit Verstand geändert werden muß. Bestehende Mängel an anderer Stelle können nicht dazu verwandt werden, diesen Mangel an Spenderorganen weg zu reden. Wenn ich weiß, daß mit entsprechender Sorgfalt vielen jetzt schwerkranken Menschen noch einige gute Lebensjahre geschenkt werden können, dann halte ich eine solche Nebendiskussion für verfehlt. Die Lösung ist in Sicht, aber ich sperre mich... NEIN!
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von denkmal »

NMA hat geschrieben:(03 Sep 2018, 15:56)

Aber wer bist du nach deinem Tod; oder besser gefragt: Bist du? Wenn du nicht existierst, kann dir auch nichts gehören.
Nun, es geht um eine Entscheidung über meinen Körper vor meinem Tod.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von denkmal »

Vongole hat geschrieben:(03 Sep 2018, 16:07)

Pro Vorschlag Spahn, allerdings ohne seine Option der doppelten Widerspruchsregelung.
Das Argument: "Mein Körper gehört mir" zieht in meinen Augen nicht, denn es wäre ja jedem Bürger möglich, der Spende ausdrücklich zu widersprechen.
Aber es ist doch ein Unterschied, ob im Zweifelsfalle eben eine stillschweigende Zustimmung oder eine stillschweigende Ablehnung unterstellt wird.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von denkmal »

Cat with a whip hat geschrieben:(03 Sep 2018, 18:18)

Unterstellt wird eher dass jeder gerne in Not ein verfügbares Spenderorgan erhalten kann. Wer das nicht will kann ja widerrufen. Ich fänds dann fair wenn diese Egoisten dann auch verbindlich auf Spenderorgane verzichteten.

Bestimmt denken sie anders wenn sie in Not sind und kein Spenderorgan da ist das ihnen das Leiden veringert.
Wieso Egoismus? Ich stoße mich daran, dass mal wieder keine Überzeugungsarbeit geleistet werden soll, sondern der einfache Weg der Bestimmung von oben gewählt wird.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von H2O »

denkmal hat geschrieben:(06 Sep 2018, 09:59)

Wieso Egoismus? Ich stoße mich daran, dass mal wieder keine Überzeugungsarbeit geleistet werden soll, sondern der einfache Weg der Bestimmung von oben gewählt wird.
In dem Zusammenhang wäre aber der Hinweis auf den mündigen Bürger eine arge Übertreibung. Denn so hochkomplex ist die gestellte Frage nach einer Organspende im Todesfall doch gar nicht.

Ich kann's nur wiederholen: Jeder konstruktive Vorschlag, der das Leben Schwerkranker durch eine Organspende erleichtert oder sogar verlängert ist doch sehr willkommen. Her damit, andernfalls kommt er ganz sicher nicht zur Wirkung!
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von denkmal »

H2O hat geschrieben:(06 Sep 2018, 10:08)

In dem Zusammenhang wäre aber der Hinweis auf den mündigen Bürger eine arge Übertreibung. Denn so hochkomplex ist die gestellte Frage nach einer Organspende im Todesfall doch gar nicht.

Ich kann's nur wiederholen: Jeder konstruktive Vorschlag, der das Leben Schwerkranker durch eine Organspende erleichtert oder sogar verlängert ist doch sehr willkommen. Her damit, andernfalls kommt er ganz sicher nicht zur Wirkung!
Sie meinen... im Zweifel heiligt der Zweck die Mittel? Nein, nochmals, wenn eine wie immer geartete Überzeugungsarbeit scheinbar nicht fruchtet (wobei, viele haben sich vielleicht auch entschieden, ohne es kundzutun...?), ist es m. E. nicht rechtens, die "Arbeit" auf den einzelnen zu verlagern und eine schweigende Zustimmung vorauszusetzen.
Aber bequem, nicht wahr - im Sinne der Exekutive?
Das ist völlig losgelöst vom Thema Organspende J/N. Es geht um die rechtlichen Mittel, die man anwenden will, um eine angeblich breitere Zustimmung zu erhalten...
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Uffzach »

JJazzGold hat geschrieben:(05 Sep 2018, 09:03)

Das klingt nach, wenn ich schon vorzeitig sterben muss, soll das Anderen gefälligst auch passieren.
Nein, das klingt nach: der eine stirbt früher, der andere später, so what?
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Uffzach »

H2O hat geschrieben:(05 Sep 2018, 10:10)

Was soll dieser Haß und Selbsthaß nur?
Kein Hass, nur nüchterne Analyse.
H2O hat geschrieben: Wenn es gute Möglichkeiten gibt, einem Menschen noch einige gute Lebensjahre zu verschaffen, dann soll man das tun.
Ich habe nichts dagegen, wenn du dir diese Ethik zueigen machst.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von H2O »

denkmal hat geschrieben:(06 Sep 2018, 10:47)

Sie meinen... im Zweifel heiligt der Zweck die Mittel? Nein, nochmals, wenn eine wie immer geartete Überzeugungsarbeit scheinbar nicht fruchtet (wobei, viele haben sich vielleicht auch entschieden, ohne es kundzutun...?), ist es m. E. nicht rechtens, die "Arbeit" auf den einzelnen zu verlagern und eine schweigende Zustimmung vorauszusetzen.
Aber bequem, nicht wahr - im Sinne der Exekutive?
Das ist völlig losgelöst vom Thema Organspende J/N. Es geht um die rechtlichen Mittel, die man anwenden will, um eine angeblich breitere Zustimmung zu erhalten...
Rührt Sie denn gar nicht meine Bitte, anstatt Bedenken zu formulieren, mit konstruktiven Lösungsvorschlägen auf zu warten? Merkwürdig!
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von H2O »

Uffzach hat geschrieben:(06 Sep 2018, 10:58)

Kein Hass, nur nüchterne Analyse.
Mögen Sie dafür halten; ich nicht!
Ich habe nichts dagegen, wenn du dir diese Ethik zueigen machst.
Erfreulich!
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Raskolnikof »

Alana4 hat geschrieben:(06 Sep 2018, 06:40)
Genau! Es ist tatsächlich so: Mögen meine Hinterbliebenen darüber befinden, was mit meinen Überresten geschieht. Wer denn auch sonst? Ich teile denen lediglich vorher mit, dass ich gegen NICHTS etwas haben würde, was sie entscheiden.
Verstehe ich dennoch nicht. Wie du selbst sagst, habt ihr das Thema Organspende innerhalb des Familienrates besprochen und du hast deinen Willen, grundsätzlich deine Organe nach deinem Tod zur Verfügung zu stellen, kund getan. Dennoch sagst du:
… aber die Hinterbliebenen müssen damit zurecht kommen. DIE müssen es akzeptieren können.
Mir als Mutter war der Gedanke unerträglich, vielleicht meine Kinder vor so eine Situation zu stellen: Mama tot und jetzt soll sie noch.........
Und aus diesem Grunde sollen nun deine Angehörigen im Falle des Falles für dich die Entscheidung treffen.
Da würde mich doch in diesem Zusammenhang mal interessieren, wie deine Angehörigen zu deiner Spendenbereitschaft stehen. Wenn sie sich positiv dazu geäußert haben, wozu denn nun alles so kompliziert machen? Stelle dir doch nur mal die ganz konkrete Situation vor, wo die Ärzte am OP-Tisch stehen und auf das OK deiner Angehörigen warten, die zunächst einmal zusammengetrommelt werden müssen. Vielleicht befindet sich da sogar jemand auf einer Kreuzfahrt oder auf einer Pilgertour oder sonst wo und ist überhaupt nicht zu erreichen?

Ist diese Bürde, die du da deinen Angehörigen auferlegst nicht mindestens genau so schwer zu ertragen wie deine jetzige Entscheidung zur Organspende, ohne dass deine Angehörigen da angehört werden müssen?

Rücksicht auf seine Angehörigen zu nehmen ist ja schön und gut. Die Bereitschaft zur Organspende sollte aber eine ganz persönliche sein und nicht auf Dritte übertragen werden.
Aber wie ich äußerte ja bereits meine Vermutung, dass du dir unsicher bist.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Alana4 »

Raskolnikof hat geschrieben:(06 Sep 2018, 11:58)

Verstehe ich dennoch nicht.
Das ist nicht schlimm. Denn wie auch immer ICH mich entscheide oder entschieden habe oder wie meine Angehörigen/Hinterbliebenen sich entscheiden, müssen nur wir verstehen.
Wie du selbst sagst, habt ihr das Thema Organspende innerhalb des Familienrates besprochen und du hast deinen Willen, grundsätzlich deine Organe nach deinem Tod zur Verfügung zu stellen, kund getan.
Richtig. Wobei meine Kinder am Anfang ihres Erwachsenenlebens stehen und ganz sicher noch nicht bis ins Detail wissen, bei welcher auf sie zukommenden Situation sie sich genau wie entscheiden werden.
Dennoch sagst du:
Und aus diesem Grunde sollen nun deine Angehörigen im Falle des Falles für dich die Entscheidung treffen.
Nicht "Dennoch" sondern "gerade deshalb" !
Da würde mich doch in diesem Zusammenhang mal interessieren, wie deine Angehörigen zu deiner Spendenbereitschaft stehen.
Im Augenblick wird das schlicht zur Kenntnis genommen, wie wir Eltern dazu stehen. Ich frage die jungen Leute nicht täglich nach ihrer Ansicht dazu.
Wenn sie sich positiv dazu geäußert haben, wozu denn nun alles so kompliziert machen?
Es ist nicht kompliziert. Es ist ganz einfach.
Stelle dir doch nur mal die ganz konkrete Situation vor, wo die Ärzte am OP-Tisch stehen und auf das OK deiner Angehörigen warten, die zunächst einmal zusammengetrommelt werden müssen. Vielleicht befindet sich da sogar jemand auf einer Kreuzfahrt oder auf einer Pilgertour oder sonst wo und ist überhaupt nicht zu erreichen?
Ehemann und 4 erwachsene Kinder......irgendwer ist garantiert erreichbar. Ganz sicher......gibt ja schließlich Smartphone ;)
Ist diese Bürde, die du da deinen Angehörigen auferlegst nicht mindestens genau so schwer zu ertragen wie deine jetzige Entscheidung zur Organspende, ohne dass deine Angehörigen da angehört werden müssen?
von welcher "Bürde" redest du? Scheide ich dahin, müssen die Hinterbliebenen eine Menge entscheiden und organisieren. Warum also nicht das auch?
Rücksicht auf seine Angehörigen zu nehmen ist ja schön und gut. Die Bereitschaft zur Organspende sollte aber eine ganz persönliche sein und nicht auf Dritte übertragen werden.
Wenn ich tot bin, interessieren MICH meine Organe nicht die Bohne! Da bin ich ganz sicher. Aber wenn meine Hinterbliebenen- aus welchem Grunde auch immer- mich dann doch lieber im Ganzen beerdigen wollen, dann sollen sie das tun dürfen. Die müssen die Trauerarbeit leisten und dürfen es tun, nach ihrem Befinden.
Aber wie ich äußerte ja bereits meine Vermutung, dass du dir unsicher bist.
Nö, bin nicht unsicher.
Vor ein paar Wochen stand ich vor einer fast solchen Situation. Mein Mann war im KH nach einer OP. Am Entlassungstag gab es eine dramatische Situation- Aspiration, Lungenversagen. Er musste wiederbelebt werden und lag dann 10 Tage im künstlichen Koma am Beatmungsgerät. In den ersten 3 Tagen erhielt ich keinerlei gute Nachrichten, stattdessen die Frage nach Patientenverfügung und Organspende. Da aber- außer der Lunge-alles noch funktionierte, habe ich lediglich die Antwort gegeben: Generalvollmacht, Betreuungsverfügung liegt vor, habe ich in der Tasche. Über Organspende rede ich erst, wenn es sein muss. " Man gab sich-natürlich-damit zufrieden. Mein Mann steht der Organspende positiv gegenüber, hat aber ebenso die Entscheidung in die Hand der Hinterbliebenen gelegt. Das war ich in diesem Fall. Lange Rede kurzer Sinn: er hat diese Zeit überstanden und ist jetzt in einer Rehaklinik, schwach aber gesund!
Und ganz am Rande: wäre er nicht wieder aufgewacht, hätte ich einer Organentnahme ohne Zögern zugestimmt.
Aber ich gebe es zu: ich habe in all diesen Tagen nicht eine einzige Sekunde an Patienten gedacht, die auf dieses oder jenes Organ dringend warten.
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Raskolnikof »

Alana4 hat geschrieben: Und ganz am Rande: wäre er nicht wieder aufgewacht, hätte ich einer Organentnahme ohne Zögern zugestimmt.
Ohne zuvor den Familienrat einzuberufen? Das ist doch dir in deinem Todesfall, so wichtig. :?

OK Alana4. Bis auf unsere grundsätzliche Spendenbereitschaft unterscheiden wir uns da eben meinungsmäßig. Macht aber nichts. ;)
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Misterfritz »

denkmal hat geschrieben:(06 Sep 2018, 10:47)

Sie meinen... im Zweifel heiligt der Zweck die Mittel? Nein, nochmals, wenn eine wie immer geartete Überzeugungsarbeit scheinbar nicht fruchtet (wobei, viele haben sich vielleicht auch entschieden, ohne es kundzutun...?), ist es m. E. nicht rechtens, die "Arbeit" auf den einzelnen zu verlagern und eine schweigende Zustimmung vorauszusetzen.
Aber bequem, nicht wahr - im Sinne der Exekutive?
Das ist völlig losgelöst vom Thema Organspende J/N. Es geht um die rechtlichen Mittel, die man anwenden will, um eine angeblich breitere Zustimmung zu erhalten...
Wenn sich die Leute eher nicht mit ihrem eigenen Tod beschäftigen wollen, hilft auch Überzeugungsarbeit nix.

Und noch etwas sollte man bedenken: Wären viel mehr Spender vorhanden, könnte kranken Menschen viel schneller geholfen werden. jahrelange Wartezeit, z.T. dauerhaft an lebenserhaltenden Maschinen im Krankenhaus könnten auf ein Minimum verrimgert werden. Es würde auch die Erfolge bei der Transplantation erhöhen, da z.B. Jahre in der Dialyse dem Körper arg zusetzen.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von unity in diversity »

Misterfritz hat geschrieben:(06 Sep 2018, 21:35)

Wenn sich die Leute eher nicht mit ihrem eigenen Tod beschäftigen wollen, hilft auch Überzeugungsarbeit nix.

Und noch etwas sollte man bedenken: Wären viel mehr Spender vorhanden, könnte kranken Menschen viel schneller geholfen werden. jahrelange Wartezeit, z.T. dauerhaft an lebenserhaltenden Maschinen im Krankenhaus könnten auf ein Minimum verrimgert werden. Es würde auch die Erfolge bei der Transplantation erhöhen, da z.B. Jahre in der Dialyse dem Körper arg zusetzen.
Überzeugungsarbeit ist der Schlüssel und dazu gehört das große Aufräumen, vor allem gegen die offensichtlich vorhandene Korruption.
Dann hat man es auch nicht nötig, den Verweigerern Schuldkomplexe einzuimpfen, oder gar zur Beweislastumkehr (Widerspruchslösung anstatt Zustimmungslösung) voranzuschreiten. Daran erkennt man zumindest unrechtsstaatliche Tendenzen.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Kritikaster »

Misterfritz hat geschrieben:(06 Sep 2018, 21:35)

Wenn sich die Leute eher nicht mit ihrem eigenen Tod beschäftigen wollen, hilft auch Überzeugungsarbeit nix.

Und noch etwas sollte man bedenken: Wären viel mehr Spender vorhanden, könnte kranken Menschen viel schneller geholfen werden. jahrelange Wartezeit, z.T. dauerhaft an lebenserhaltenden Maschinen im Krankenhaus könnten auf ein Minimum verrimgert werden. Es würde auch die Erfolge bei der Transplantation erhöhen, da z.B. Jahre in der Dialyse dem Körper arg zusetzen.
Dann lass uns mal noch den Punkt erwähnen, dass man bereits heute die Zahl der Spenderorgane auf Schlag verdreifachen könnte, wenn die Kliniken personell entsprechend aufgestellt wären. In einem Radiobeitrag war die Rede davon, dass man die Zahl heute nicht erreicht, weil bei potentiellen Spendern gar nicht überprüft wird, ob die einen solchen Ausweis bei sich tragen. Der Berichtende war übrigens selbst Organspender.

Obwohl also das heutige Potential nur zu einem Drittel ausgeschöpft wird, weil man den Prüfungsvorgang bei bestehender Zustimmungslösung nicht gewuppt bekommt, will man uns also weismachen, dass alles besser wird, wenn bei den potentiellen Organspendern zukünftig nach einer Widerspruchserklärung gesucht werden müsste??? :?:
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von unity in diversity »

Kritikaster hat geschrieben:(07 Sep 2018, 07:49)

Dann lass uns mal noch den Punkt erwähnen, dass man bereits heute die Zahl der Spenderorgane auf Schlag verdreifachen könnte, wenn die Kliniken personell entsprechend aufgestellt wären. In einem Radiobeitrag war die Rede davon, dass man die Zahl heute nicht erreicht, weil bei potentiellen Spendern gar nicht überprüft wird, ob die einen solchen Ausweis bei sich tragen. Der Berichtende war übrigens selbst Organspender.

Obwohl also das heutige Potential nur zu einem Drittel ausgeschöpft wird, weil man den Prüfungsvorgang bei bestehender Zustimmungslösung nicht gewuppt bekommt, will man uns also weismachen, dass alles besser wird, wenn bei den potentiellen Organspendern zukünftig nach einer Widerspruchserklärung gesucht werden müsste??? :?:
Man muss darauf achten, dass sich keine Mehrklassenmedizin durchsetzt.
Jeder und jede wird gebraucht und ist damit gleich wichtig und gleich wertig.
Anderenfalls werden Eintrittspforten für Korruption geschaffen.
Dann wird alles medizynisch und jede humanitäre Heuchelei völlig zu Recht sabotiert und untergraben.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von denkmal »

H2O hat geschrieben:(06 Sep 2018, 11:03)

Rührt Sie denn gar nicht meine Bitte, anstatt Bedenken zu formulieren, mit konstruktiven Lösungsvorschlägen auf zu warten? Merkwürdig!
Wieso? Mein konstruktiver Lösungsvorschlag: Es bleibt, wie es ist und die Überzeugungsarbeit wird intensiviert.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von denkmal »

Misterfritz hat geschrieben:(06 Sep 2018, 21:35)

Wenn sich die Leute eher nicht mit ihrem eigenen Tod beschäftigen wollen, hilft auch Überzeugungsarbeit nix.

Und noch etwas sollte man bedenken: Wären viel mehr Spender vorhanden, könnte kranken Menschen viel schneller geholfen werden. jahrelange Wartezeit, z.T. dauerhaft an lebenserhaltenden Maschinen im Krankenhaus könnten auf ein Minimum verrimgert werden. Es würde auch die Erfolge bei der Transplantation erhöhen, da z.B. Jahre in der Dialyse dem Körper arg zusetzen.
Dann sollte man sie aber doch nicht zwingen, oder? Und man will ja nicht durch die Regelung überzeugen, sondern erwartet ja gerade deshalb eine Steigerung der Spende(frei?)willigen...
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Kritikaster »

denkmal hat geschrieben:(12 Sep 2018, 11:32)

Wieso? Mein konstruktiver Lösungsvorschlag: Es bleibt, wie es ist und die Überzeugungsarbeit wird intensiviert.
Richtig. Die Menschen müssen überzeugt werden, wenn sie Spenden sollen. Ist in allen Lebensbereichen so.

Und so lange das gegenwärtige Spenderpotential nur zu rund einem Drittel genutzt wird, gibt es schon mal so überhaupt keine Veranlassung, irgend etwas auf deren Seite zu ändern.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von H2O »

denkmal hat geschrieben:(12 Sep 2018, 11:32)

Wieso? Mein konstruktiver Lösungsvorschlag: Es bleibt, wie es ist und die Überzeugungsarbeit wird intensiviert.
Und wer soll das dann tun? Die es tun sollen, die haben nichts davon. Das gibt Schwung!
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von denkmal »

H2O hat geschrieben:(12 Sep 2018, 13:41)

Und wer soll das dann tun? Die es tun sollen, die haben nichts davon. Das gibt Schwung!
Verstehe ich nicht.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von H2O »

denkmal hat geschrieben:(12 Sep 2018, 14:09)

Verstehe ich nicht.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von schokoschendrezki »

denkmal hat geschrieben:(03 Sep 2018, 15:28)

Da scheint mir der Zweck die Mittel zu heiligen.
Grundsätzlich sollte mein Körper mir gehören und ich bestimme dezidiert darüber, was damit geschieht. Für mich hat die Widerspruchslösung den Geschmack der stillschweigenden Vereinnahmung der Körper der Bürger durch den Staat. Dieses scheint immer mehr um sich zu greifen. Unterstellt wird: Du gehörst dem Staat.
In meinen Augen eine besorgniserregende Entwicklung.
Dan könnte man ja auch die Unschuldsvermutung abschaffen und der Bürger soll sich dann im Einzelfall kümmern, einen Nachweis seiner Unschuld zu führen.
Schon mit der Allgemeinen Schulpflicht bemächtigt sich der Staat in gewisser Weise der Bürger. In diesem Fall der Kindergehirne. Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass die Gesellschaften in den modernen Staaten hochgradig organisierte und intern vernetzte Gebilde sind.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von denkmal »

schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Sep 2018, 14:26)

Schon mit der Allgemeinen Schulpflicht bemächtigt sich der Staat in gewisser Weise der Bürger. In diesem Fall der Kindergehirne. Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass die Gesellschaften in den modernen Staaten hochgradig organisierte und intern vernetzte Gebilde sind.
War die allgemeine Schulpflicht nicht gedacht zum Nutzen der Kinder? Damit die Eltern die nicht arbeiten schicken können?
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von denkmal »

H2O hat geschrieben:(12 Sep 2018, 14:13)

Ist nicht so wichtig! Engagement fällt vom Himmel.
jaja
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von unity in diversity »

schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Sep 2018, 14:26)

Schon mit der Allgemeinen Schulpflicht bemächtigt sich der Staat in gewisser Weise der Bürger. In diesem Fall der Kindergehirne. Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass die Gesellschaften in den modernen Staaten hochgradig organisierte und intern vernetzte Gebilde sind.
Spatzenhirne sind eigentlich nicht das Ziel der Organspendemafia.
Empfänger von Spenderorganen überleben die Transplantation im Durchschnitt um 5,7 Jahre.
Lohnt sich der Aufwand?
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Billie Holiday »

unity in diversity hat geschrieben:(13 Sep 2018, 15:44)

Spatzenhirne sind eigentlich nicht das Ziel der Organspendemafia.
Empfänger von Spenderorganen überleben die Transplantation im Durchschnitt um 5,7 Jahre.
Lohnt sich der Aufwand?
Was würden dir 5 oder 6 Jahre mehr bedeuten?
Es wird ja niemandem ein Spenderorgan aufgezwungen. Ich vermute, wer sich auf die Warteliste setzen läßt, weiß die geschenkten Jahre zu schätzen.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Kritikaster »

Billie Holiday hat geschrieben:(13 Sep 2018, 16:05)

Was würden dir 5 oder 6 Jahre mehr bedeuten?
Es wird ja niemandem ein Spenderorgan aufgezwungen. Ich vermute, wer sich auf die Warteliste setzen läßt, weiß die geschenkten Jahre zu schätzen.
Die gönne ich der Person auch, sollte sie nicht zu den zwei Dritteln potentieller Empfänger gehören, denen nach dem gegenwärtigen Spenderprinzip wegen Personalmangel in Organisation und Verwaltung der Organentnahmestellen nicht geholfen wird, obwohl es heute bereits möglich wäre.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von unity in diversity »

Billie Holiday hat geschrieben:(13 Sep 2018, 16:05)

Was würden dir 5 oder 6 Jahre mehr bedeuten?
Es wird ja niemandem ein Spenderorgan aufgezwungen. Ich vermute, wer sich auf die Warteliste setzen läßt, weiß die geschenkten Jahre zu schätzen.
Ich bin nur Gast und beobachte die Festklammerungssstrategien der Reichen mit Sarkasmus.
Du wirst geboren, erfüllst deine biologische Funktion, in dem du Kinder in die in die Welt setzt, ohne sie gefragt zu haben, ob sie das überhaupt wollen, ziehst sie auf und wirst darüber alt.
Und rufst nach Organspenden.
Ein gigantischer Betrug an der Natur.
Denn du bekommst keine Organspende.
Zuletzt geändert von unity in diversity am Do 13. Sep 2018, 16:25, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Billie Holiday »

Kritikaster hat geschrieben:(13 Sep 2018, 16:14)

Die gönne ich der Person auch, sollte sie nicht zu den zwei Dritteln potentieller Empfänger gehören, denen nach dem gegenwärtigen Spenderprinzip wegen Personalmangel in Organisation und Verwaltung der Organentnahmestellen nicht geholfen wird.
Es liegt zuviel im Argen, da gebe ich dir recht.
Aber ich bezog mich auf die Frage, ob der Aufwand eines Spenderorgans grundsätzlich lohnt.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Billie Holiday »

unity in diversity hat geschrieben:(13 Sep 2018, 16:19)

Ich bin nur Gast und beobachte die Festhaltungsstrategien der Reichen mit Sarkasmus.
Du wirst geboren, erfüllst deine biologische Funktion, in dem du Kinder in die in die Welt setzt, ohne sie gefragt zu haben, ob sie das überhaupt wollen, ziehst sie auf und wirst darüber alt.
Und rufst nach Organspenden.
Ein gigantischer Betrug der Natur.
Früher sind Babys und Mütter im Kindbett verstorben. Dank Medizin, Hygiene etc. überleben die allermeisten. Ein gigantischer Betrug der Natur?
Früher ist man auch in jungen Jahren an einem eitrigen Zahn gelitten und verstorben. Heute eine Bagatelle dank Zahnmedizin und Hygiene. Betrug der Natur?

Außerdem erkranken auch junge Menschen, Kinder, oder verunfallen. Sollte man den medizinischen Fortschritt einfach ad acta legen und nach dem Motto -Pech gehabt, mein Freund- die Leute sterben lassen?

Bist du religiös oder besitzt du keine Wertschätzung für dein Leben? :?:
Ich lebe sehr gern, selbstverständlich gebe ich meine Organe nach meinem Ableben frei, in der Hoffnung, selbst in den Genuß im Notfall zu kommen. Ich würde mich über 5 oder 6 Jahre mehr freuen als über meinen baldigen Tod.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Kritikaster »

Billie Holiday hat geschrieben:(13 Sep 2018, 16:20)

Es liegt zuviel im Argen, da gebe ich dir recht.
Aber ich bezog mich auf die Frage, ob der Aufwand eines Spenderorgans grundsätzlich lohnt.
Sähe ich das nicht so, wäre ich unter der geltenden Zustimmungslösung kein Spender. Da bin ich also bei Dir.

So lange das vorhandene Spenderpotential allerdings nicht annähernd ausgeschöpft wird, ist die ganze Diskussion um die Einführung einer Widerspruchslösung m. A. n. nichts weiter als eine gewaltige Nebelkerze zur Ablenkung vom Wesentlichen, nämlich dem strukturellen Versagen unseres Gesundheitssystems bei diesem Thema.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Alter Stubentiger »

Kritikaster hat geschrieben:(07 Sep 2018, 07:49)

Dann lass uns mal noch den Punkt erwähnen, dass man bereits heute die Zahl der Spenderorgane auf Schlag verdreifachen könnte, wenn die Kliniken personell entsprechend aufgestellt wären. In einem Radiobeitrag war die Rede davon, dass man die Zahl heute nicht erreicht, weil bei potentiellen Spendern gar nicht überprüft wird, ob die einen solchen Ausweis bei sich tragen. Der Berichtende war übrigens selbst Organspender.

Obwohl also das heutige Potential nur zu einem Drittel ausgeschöpft wird, weil man den Prüfungsvorgang bei bestehender Zustimmungslösung nicht gewuppt bekommt, will man uns also weismachen, dass alles besser wird, wenn bei den potentiellen Organspendern zukünftig nach einer Widerspruchserklärung gesucht werden müsste??? :?:
Die Kliniken werden heute alle betriebswirtschaftlich optimiert. Hüftoperationen lohnen sich beim derzeitigen Abrechnungssystem. Organentnahmen lohnen sich nicht. Also macht man Hüftoperationen bis der Arzt erschöpft umfällt. Weil es sich betriebswirtschaftlich lohnt. Ein Systemfehler den die "Privat vor Staat" Puristen von der FDP in das Gesundheitssystem eingebaut haben. Es war nämlich mal anders.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Kritikaster »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(13 Sep 2018, 16:33)

Die Kliniken werden heute alle betriebswirtschaftlich optimiert. Hüftoperationen lohnen sich beim derzeitigen Abrechnungssystem. Organentnahmen lohnen sich nicht. Also macht man Hüftoperationen bis der Arzt erschöpft umfällt. Weil es sich betriebswirtschaftlich lohnt. Ein Systemfehler den die "Privat vor Staat" Puristen von der FDP in das Gesundheitssystem eingebaut haben. Es war nämlich mal anders.
Und keiner hat's wieder geändert. Da haben also alle Regierungen versagt.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von unity in diversity »

Kritikaster hat geschrieben:(13 Sep 2018, 16:35)

Und keiner hat's wieder geändert. Da haben also alle Regierungen versagt.
Ja, das haben sie.
Denn Dank Penicellin, Sulfonamiden und anderen Antibiotika, können wir uns mehr Kriege leisten, unendliches Organspenderpotenzial.
Zuletzt geändert von unity in diversity am Do 13. Sep 2018, 16:46, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Alter Stubentiger »

Kritikaster hat geschrieben:(13 Sep 2018, 16:35)

Und keiner hat's wieder geändert. Da haben also alle Regierungen versagt.
Na also. Wir können ja doch mal einer Meinung sein. Wer hätte dass gedacht.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Kritikaster »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(13 Sep 2018, 16:43)

Na also. Wir können ja doch mal einer Meinung sein. Wer hätte dass gedacht.
Ich hatte da nie Zweifel! :)
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von unity in diversity »

Billie Holiday hat geschrieben:(13 Sep 2018, 16:29)

Früher sind Babys und Mütter im Kindbett verstorben. Dank Medizin, Hygiene etc. überleben die allermeisten. Ein gigantischer Betrug der Natur?
Früher ist man auch in jungen Jahren an einem eitrigen Zahn gelitten und verstorben. Heute eine Bagatelle dank Zahnmedizin und Hygiene. Betrug der Natur?

Außerdem erkranken auch junge Menschen, Kinder, oder verunfallen. Sollte man den medizinischen Fortschritt einfach ad acta legen und nach dem Motto -Pech gehabt, mein Freund- die Leute sterben lassen?

Bist du religiös oder besitzt du keine Wertschätzung für dein Leben? :?:
Ich lebe sehr gern, selbstverständlich gebe ich meine Organe nach meinem Ableben frei, in der Hoffnung, selbst in den Genuß im Notfall zu kommen. Ich würde mich über 5 oder 6 Jahre mehr freuen als über meinen baldigen Tod.
Auch ich lebe sehr gern und möchte nicht erleben, dass ich bewegungslosTränen weine, weil mein Bauch geöffnet wird, während ich angeblich hirntot bin.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Misterfritz »

unity in diversity hat geschrieben:(13 Sep 2018, 16:52)

Auch ich lebe sehr gern und möchte nicht erleben, dass ich bewegungslosTränen weine, weil mein Bauch geöffnet wird, während ich angeblich hirntot bin.
Das wirst Du auch nicht erleben.
Und Du hast ja auch die Möglichkeit, Dich gegen Organentnahme nach dem Tod zu entscheiden. Tue es einfach, aber verschone uns mit Deinen Horrorvorstellungen, die ABSOLUT nichts mit der Realität zu tun haben.
Andere Menschen fürchten sich davor, nach dem Tod in der Hölle zu landen, es sein ihnen unbenommen ;)
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Raskolnikof »

unity in diversity hat geschrieben:(13 Sep 2018, 16:52)

Auch ich lebe sehr gern und möchte nicht erleben, dass ich bewegungslosTränen weine, weil mein Bauch geöffnet wird, während ich angeblich hirntot bin.
Du hast dir wohl zu häufig den Filmklassiker "Fleisch" von Rainer Erler angesehen. ;)
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von unity in diversity »

Misterfritz hat geschrieben:(15 Sep 2018, 09:27)

Das wirst Du auch nicht erleben.
Und Du hast ja auch die Möglichkeit, Dich gegen Organentnahme nach dem Tod zu entscheiden. Tue es einfach, aber verschone uns mit Deinen Horrorvorstellungen, die ABSOLUT nichts mit der Realität zu tun haben.
Andere Menschen fürchten sich davor, nach dem Tod in der Hölle zu landen, es sein ihnen unbenommen ;)
Hatten wir schon durch. Kein Mensch kann beweisen, einen Widerspruch abgegeben zu haben.
Damit wird jeder Tote „sozialpflichtig“.
Die Widerspruchslösung ist nur ein Placebo, um die Gutgläubigen hinter die Fichte zu führen.
Ausserdem hat keiner seinen Körper geleast, um ihn am Vertragsende zurückgeben zu müssen.
Nächstenliebe kann man auch nicht per Gesetz erzwingen, weil es genau genommen um Vertrauen geht.
Raskolnikof hat geschrieben:(15 Sep 2018, 09:55)

Du hast dir wohl zu häufig den Filmklassiker "Fleisch" von Rainer Erler angesehen. ;)
Der Film ist von 1979, solange wird das Thema also schon hin und her gewälzt.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Raskolnikof »

unity in diversity hat geschrieben:(15 Sep 2018, 13:26)

Der Film ist von 1979, solange wird das Thema also schon hin und her gewälzt.
Ja und? Wenn ich mich vor allem fürchten solle müsste ich mich zuhause einschließen. Ich wäge von Fall zu Fall ab, wovon ich ggf. eher profitiere und was für mich nachteilig sein könnte. Ich hoffe im Fall des Falles, dass für mich ein Lebensrettendes Spenderorgan gefunden wird. Dafür nehme ich das m.E. äußerst geringe Risiko ausgeknipst und ausgeweidet zu werden gern in Kauf.
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Re: Spenderorgan-Mangel: Vorstoss Widerspruchslösung

Beitrag von Teeernte »

Raskolnikof hat geschrieben:(17 Oct 2018, 18:16)

Ja und? Wenn ich mich vor allem fürchten solle müsste ich mich zuhause einschließen. Ich wäge von Fall zu Fall ab, wovon ich ggf. eher profitiere und was für mich nachteilig sein könnte. Ich hoffe im Fall des Falles, dass für mich ein Lebensrettendes Spenderorgan gefunden wird. Dafür nehme ich das m.E. äußerst geringe Risiko ausgeknipst und ausgeweidet zu werden gern in Kauf.
DU ...ein lebensrettendes Spenderorgan ?
Jährlich kommen rund 73.000 Patienten von außerhalb nach Bad Godesberg - vorwiegend aus Frankreich, den Niederlanden und anderen EU-Ländern, viele jedoch auch aus dem außereuropäischen Raum, um sich medizinisch versorgen zu lassen.

Von Katharina Pauli, 17.09.2011
Bad Godesberg. "Klack, klack, klack" macht es, als die große Frau mit den dunkel geschminkten Augen auf ihren hohen Hacken die Marmorstufen der Elisées-Klinik hinauf steigt. Im Empfangsbereich setzt sich die Dame auf einen Ledersessel, dessen dunkler Bezug farblich perfekt zu ihrem schwarzen Schleier passt.

Die von Kopf bis Fuß verhüllte Maha Alnime aus Saudi-Arabien wird von Ghadah Baroud in Empfang genommen: Die 30-jährige Dermatologin ist die Ansprechpartnerin für Patienten aus dem arabischen Raum. Für sie gibt es hier einen speziellen Service - vom Essen über heimatliche Fernsehsender bis hin zu Dolmetschern.

Jährlich kommen rund 73 000 Patienten von außerhalb nach Bad Godesberg - vorwiegend aus Frankreich, den Niederlanden und anderen EU-Ländern, viele jedoch auch aus dem außereuropäischen Raum. Bonn hat sich als qualitativ hochwertiges Gesundheitszentrum international einen guten Ruf erworben, wie der Krankenhaus Rating Report 2008 des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung zeigt.

Die Auslandspatienten bekommen in Bonn eine Behandlung, die in ihren Heimatländern nicht möglich ist - komplizierte Krebs-OPs, Nierentransplantationen und Eingriffe am Herzen. Hier herrscht bundesweit die zweithöchste Klinikdichte (nach der Metropole Ruhr), und mit den 120 Apotheken kann keine andere Stadt in NRW mithalten. Noch immer profitiert die Stadt von ihrer Vergangenheit als Bundeshauptstadt. So hat die Botschaft von Katar eine eigene medizinische Abteilung, die ihren Landsleuten eine Behandlung in Bonn vermittelt.

Die Araber kommen der hochwertigen medizinischen Behandlung wegen - und selten allein, erzählen Experten aus Kliniken und von Universitäten. Während sie behandelt würden, gebe die mitgereiste Begleitcrew in den Boutiquen, Restaurants und Hotels eine Menge Geld aus.

Manches sei bei den arabischen Gästen anders - so werden Frauen Fremden nicht mit Namen vorgestellt, Entscheidungen treffen grundsätzlich die Männer, und am Krankenbett einer arabischen Frau werden Ärztinnen wesentlich lieber gesehen als Ärzte. Für ihre Anpassungsfähigkeit würden die Kliniken von ihren Patienten aus dem Morgenland entschädigt: Zwar gelten die Standardpreise auch für sie, doch häufig berechneten die Kliniken Zuschläge für Dolmetscher, Transferdienste und Ernährungsextras.

Professionell organisiert wurde das Werben um die Patienten aus dem Orient von 2006 bis 2009 von "Bonn Medical Partners" unter dem Schirm der Bonner Tourismusabteilung. Durch "Werbung auf Messen, Delegationstrips aus und in den arabischen Raum und Verbesserung der Services speziell für arabische Patienten" wollte man Bonn noch attraktiver für OP-Kurzurlauber machen. Mit Erfolg.

Doch dieses Geschäftsmodell könnte bald zum Auslaufmodell werden, glaubt Jens Juszczak, der an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg zum Thema Auslandspatienten forscht: "Schon jetzt stagnieren die Zahlen des Geschäfts mit dem arabischen Markt, und es wird künftig abnehmen." Islamfeindliche Tendenzen in Europa, die Aufstände in Nordafrika und steigende Kosten ließen die Scheichs umdenken.

Außerdem biete für viele Asien inzwischen günstigere Behandlungsalternativen an. Das muss jedoch nicht automatisch leere Betten bedeuten. Juszczak sieht in Patienten aus der ehemaligen Sowjetunion die nächste große Zielgruppe für die Bad Godesberger Kliniken. Und tatsächlich hat sich seit 2004 der Anteil von Russen in den Kliniken der Region Bonn mehr als verdoppelt.

Mittlerweile belegen sie nach den Patienten aus den EU-Nachbarländern Rang 5 der ausländischen Nationalitäten, die zur Behandlung kommen. Juszczak warnt davor, die Veränderungen auf dem Markt zu verschlafen - und empfiehlt eine schnelle Anpassung an die Erwartungen der russischen Patienten.

Dass sich jetzt das Blatt in Richtung Russland zu wenden scheint, könnte für die Kliniken einen Vorteil haben: So viel Geld arabische Gäste auch in den Bonner Geschäften lassen - mit der Bezahlung ihrer Klinikrechnung lassen sich mache Zeit, sagt Gesundheitsexperte Juszczak. Russische Patienten gelten in dieser Hinsicht als flotter.
Es geht um das GESCHÄFT !


Meinst Du - die bringen ihre "Ersatzteile" selbst mit ?

Die LEBENDerhaltung Deiner RESTE vor der Entnahme zahlt DEINE KASSE....

Die Entsorgung Deiner Hülle müssen Deine Angehörigen dann auch noch zahlen.

Die Kliniken verdienen sich damit eine GEOLDENE NASE.....und brauchen dringend benötigte Ersatz-TEILE !
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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