#MeTwo - Die Banalität des Rassismus

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Mahmoud

#MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von Mahmoud »

Ich möchte gerne über einen Kommentar eines gewissen Jean-Pierre Ziegler sprechen, erschienen auf Spiegel-Online unter folgender Adresse:

http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 20574.html

Um es gleich vorweg zu sagen: Ich finde diesen Kommentar geradezu grotesk und absolut lächerlich!

Warum?

"Woher kommst Du wirklich? " Diese Frage wird gleich am Anfang als Beispiel für versteckten Rassismus genannt. Was ist daran rassistisch? Wenn ich mit einer dunkelhäutigen Person spreche und frage sie "Woher kommst Du?" und sie antwortet mir "Aus Deutschland", dann könnte ich die oben genannte Frage stellen. Wahrscheinlich unterstellt der Autor mir damit, daß ich sie (die dunkelhäutige Person) nicht als Deutsch akzeptiere.
Tatsächlich könnte es aber ganz anders sein: Es ist klar, daß die genannte Person, wenn nicht selbst, so aber doch ihre Vorfahren, aus einem anderen Land gekommen sind. In Europa gab es natürlicherweise keine dunkelhäutigen Menschen. Wenn ich also frage "Woher kommst Du wirklich?", dann zeigt das einfach nur Interesse an der Geschichte der Person. Das ist Alles. Was daran rassistisch ist, weiß wahrscheinlich der Herr Ziegler nicht mal selbst....

Und weiter geht`s mit unausgegorenen Beispielen: " Als mir einmal ein Kumpel mit russischen Wurzeln von einer Familienfeier erzählte, stellte ich mir automatisch vor, dass sie Wodka aus vollen Gläsern tranken, wie Wasser. "

Na und? Das stelle ich mir auch vor. Und das ist auch so. Ich habe schon einige dieser Sorte kennengelernt. Ich stelle mir Engländer vor, die ihren 5Uhr-Tee trinken; Franzosen, die mit ihrem Baguette nachhause radeln, und eben auch Russen, die Wodka aus Wassergläsern trinken. Bei all dem ist mir klar, daß nicht alle so sind, aber darum geht es auch gar nicht. Es sind liebenswerte und augenzwinkernde Stereotypen, das ist Alles. Wenn mich im Ausland Jemand fragen würde, ob ich zuhause Lederhosen tragen und Unmengen von Bier trinken würde, dann fände ich das lustig. Ich käme nicht auf die Idee, das ich nun ein Opfer von Rassismus geworden sei.

Ich komme immer mehr zur Überzeugung, daß dieses ganze Thema dermaßen überbewertet und breitgetreten wird, so typisch deutsch eben, daß man eigentlich peinlich berührt sein müsste.
Peinlich berührt, weil es offenbar viele Deutsche gibt, die ihr Selbstwertgefühl aus einer extremen, ins Groteske verzerrten und vollkommen humorlosen ( auch hier wieder typisch Deutsch) "Empathie" beziehen; Leute, die offenbar darunter leiden, daß ihr Leben kein Ponyhof ist....
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ThorsHamar
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von ThorsHamar »

Mahmoud hat geschrieben:(27 Jul 2018, 19:33)

Ich komme immer mehr zur Überzeugung, daß dieses ganze Thema dermaßen überbewertet und breitgetreten wird, so typisch deutsch eben, daß man eigentlich peinlich berührt sein müsste. ...

... das ist nicht "typisch deutsch", sondern diesen Schwachsinn haben wir den Grünen zu verdanken ...
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von Skeptiker »

Mahmoud hat geschrieben:(27 Jul 2018, 19:33)
...
"Woher kommst Du wirklich? " Diese Frage wird gleich am Anfang als Beispiel für versteckten Rassismus genannt. Was ist daran rassistisch? Wenn ich mit einer dunkelhäutigen Person spreche und frage sie "Woher kommst Du?" und sie antwortet mir "Aus Deutschland", dann könnte ich die oben genannte Frage stellen. Wahrscheinlich unterstellt der Autor mir damit, daß ich sie (die dunkelhäutige Person) nicht als Deutsch akzeptiere.
Tatsächlich könnte es aber ganz anders sein: Es ist klar, daß die genannte Person, wenn nicht selbst, so aber doch ihre Vorfahren, aus einem anderen Land gekommen sind. In Europa gab es natürlicherweise keine dunkelhäutigen Menschen. Wenn ich also frage "Woher kommst Du wirklich?", dann zeigt das einfach nur Interesse an der Geschichte der Person. Das ist Alles. Was daran rassistisch ist, weiß wahrscheinlich der Herr Ziegler nicht mal selbst....
...
Vielleicht ist die sprachlich "genehmigte" Version dieser Frage "Woher stammen Deine Vorfahren?".
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Dieter Winter
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von Dieter Winter »

Skeptiker hat geschrieben:(27 Jul 2018, 20:48)

Vielleicht ist die sprachlich "genehmigte" Version dieser Frage "Woher stammen Deine Vorfahren?".
Die in jedem Fall korrekte Antwort: "Nach aktuellem Stand der Wissenschaft: aus Afrika". Man muss nur weit genug zurück gehen....
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Milady de Winter
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von Milady de Winter »

Ich fahre oft im Taxi zum Flughafen. Ich weiß nicht, wann ich den letzten deutschen Taxifahrer hatte, dessen Wurzeln auch in Deutschland liegen. Wenn die Taxifahrer schon etwas älter sind und auch Deutsch mit Akzent sprechen, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie nicht in Deutschland geboren wurden. Ich frage oft, woher sie ursprünglich kommen, weil es mich interessiert. Hat sich noch nie einer beschwert, sie freuen sich eher über das Interesse. Bei jungen Fahrern frag ich eher, wo ihre Wurzeln liegen, da in meiner Ecke die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass sie in Deutschland geboren wurden, da macht die ursprüngliche Frage wenig Sinn.
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von Skeptiker »

Dieter Winter hat geschrieben:(27 Jul 2018, 20:51)
Die in jedem Fall korrekte Antwort: "Nach aktuellem Stand der Wissenschaft: aus Afrika". Man muss nur weit genug zurück gehen....
Wenn man die Frage missverstehen will, kann man auch gleich antworten "Aus dem Wasser", oder "wahrscheinlich aus dem All". Wenn man halt Fragen nach der Herkunft von Menschen zum Tabu erklären möchte, dann findet man schon einen Weg.
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von Skeptiker »

Milady de Winter hat geschrieben:(27 Jul 2018, 21:00)
Ich fahre oft im Taxi zum Flughafen. Ich weiß nicht, wann ich den letzten deutschen Taxifahrer hatte, dessen Wurzeln auch in Deutschland liegen. Wenn die Taxifahrer schon etwas älter sind und auch Deutsch mit Akzent sprechen, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie nicht in Deutschland geboren wurden. Ich frage oft, woher sie ursprünglich kommen, weil es mich interessiert. Hat sich noch nie einer beschwert, sie freuen sich eher über das Interesse. Bei jungen Fahrern frag ich eher, wo ihre Wurzeln liegen, da in meiner Ecke die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass sie in Deutschland geboren wurden, da macht die ursprüngliche Frage wenig Sinn.
Dann teile Dir besser niemals ein Taxi mit einem Linken der zufällig einen Farbbeutel dabei hat. Die Flecken gehen sehr schwer wieder raus.
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von Dieter Winter »

Skeptiker hat geschrieben:(27 Jul 2018, 21:00)

Wenn man die Frage missverstehen will, kann man auch gleich antworten "Aus dem Wasser", oder "wahrscheinlich aus dem All". Wenn man halt Fragen nach der Herkunft von Menschen zum Tabu erklären möchte, dann findet man schon einen Weg.
Wieso Tabu? Die meisten Biodeutschen sind Abkömmlinge von Zuwanderern. Ein schöner Teil kam nach dem 30jährigen Krieg ins Land, später kamen viele polnische Leute in's Ruhrgebiet. Noch später Italiener, Türken und wasweißichnoch, Ach ja, manche Amis, auch stark pigmentierte, hinterließen auch Andenken. An sich ist es doch scheißegal, wo welche Ahnen herkommen, oder?
Zuletzt geändert von Dieter Winter am Fr 27. Jul 2018, 21:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von Milady de Winter »

Skeptiker hat geschrieben:(27 Jul 2018, 21:02)

Dann teile Dir besser niemals ein Taxi mit einem Linken der zufällig einen Farbbeutel dabei hat. Die Flecken gehen sehr schwer wieder raus.
Ich halte das für völlig überbewertet. An meiner Frage würde sich auch kein "Linker" hochziehen. Wer da ein Fass aufmacht, der ist einfach gestört, das hat mit politischer Orientierung in meinen Augen nichts mehr zu tun.
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von Odin1506 »

Milady de Winter hat geschrieben:(27 Jul 2018, 21:06)

Ich halte das für völlig überbewertet. An meiner Frage würde sich auch kein "Linker" hochziehen. Wer da ein Fass aufmacht, der ist einfach gestört, das hat mit politischer Orientierung in meinen Augen nichts mehr zu tun.
Ist ja auch nicht schlimm wenn man fragt: "Wo sind Ihre Wurzeln?" oder "Woher kommst du?"
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ThorsHamar
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von ThorsHamar »

Dieter Winter hat geschrieben:(27 Jul 2018, 20:51)

Die in jedem Fall korrekte Antwort: "Nach aktuellem Stand der Wissenschaft: aus Afrika". Man muss nur weit genug zurück gehen....
Auch das ist eine politisch verbrämte Phrase, denn es gab vor 2,5 Millionen Jahren kein Afrika.
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von Milady de Winter »

Odin1506 hat geschrieben:(27 Jul 2018, 21:15)

Ist ja auch nicht schlimm wenn man fragt: "Wo sind Ihre Wurzeln?" oder "Woher kommst du?"
Natürlich nicht. Ein halbwegs normal gestrickter Mensch würde da nichts Abstruses rein interpretieren.
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von Dieter Winter »

ThorsHamar hat geschrieben:(27 Jul 2018, 21:16)

Auch das ist eine politisch verbrämte Phrase, denn es gab vor 2,5 Millionen Jahren kein Afrika.
Aber doch vor ca. 40.000 Jahren.
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von JJazzGold »

ThorsHamar hat geschrieben:(27 Jul 2018, 21:16)

Auch das ist eine politisch verbrämte Phrase, denn es gab vor 2,5 Millionen Jahren kein Afrika.
Sag einfach Pangaea und sieh zu, wie die Fragenden ins Grübeln kommen. :D
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Dieter Winter
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von Dieter Winter »

Milady de Winter hat geschrieben:(27 Jul 2018, 21:18)

Natürlich nicht. Ein halbwegs normal gestrickter Mensch würde da nichts Abstruses rein interpretieren.
Manchmal kann es dem Betroffenen halt nerven. Ich hatte einen Kumpel, Vor- und Nachname arabisch. Aussehen auch eher mediterran. Wenn man ihn fragte "Woher kommst Du?" lautete die Antwort "Ass Närmberch". "Woher denn wirklich?" "Ass Galgnhuuf" (Ortsteil von Nürnberg). "Und Deine "Eltern?" "Mei Mudder iss vom Zabbo" (Auch Nürnberger Ortsteil). "Und dei Vadder?" "Woss wass denn iich? Der Sauhund iss abghaud wäi ich nu a Bobberla woar".
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von Milady de Winter »

Dieter Winter hat geschrieben:(27 Jul 2018, 21:37)

Manchmal kann es dem Betroffenen halt nerven. Ich hatte einen Kumpel, Vor- und Nachname arabisch. Aussehen auch eher mediterran. Wenn man ihn fragte "Woher kommst Du?" lautete die Antwort "Ass Närmberch". "Woher denn wirklich?" "Ass Galgnhuuf" (Ortsteil von Nürnberg). "Und Deine "Eltern?" "Mei Mudder iss vom Zabbo" (Auch Nürnberger Ortsteil). "Und dei Vadder?" "Woss wass denn iich? Der Sauhund iss abghaud wäi ich nu a Bobberla woar".
Na ja, das hat schon eher was von Satire... :D

Apropos: Du könntest mal Input im FCN Strang geben, bitte!
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von imp »

Milady de Winter hat geschrieben:(27 Jul 2018, 21:00)

Ich fahre oft im Taxi zum Flughafen. Ich weiß nicht, wann ich den letzten deutschen Taxifahrer hatte, dessen Wurzeln auch in Deutschland liegen. Wenn die Taxifahrer schon etwas älter sind und auch Deutsch mit Akzent sprechen, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie nicht in Deutschland geboren wurden. Ich frage oft, woher sie ursprünglich kommen, weil es mich interessiert. Hat sich noch nie einer beschwert, sie freuen sich eher über das Interesse. Bei jungen Fahrern frag ich eher, wo ihre Wurzeln liegen, da in meiner Ecke die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass sie in Deutschland geboren wurden, da macht die ursprüngliche Frage wenig Sinn.
Ich kenn da wen, da hat das beleidigt sein und das bedroht fühlen Methode. Das nervt.
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von apartofme »

Milady de Winter hat geschrieben:(27 Jul 2018, 21:18)

Natürlich nicht. Ein halbwegs normal gestrickter Mensch würde da nichts Abstruses rein interpretieren.
Richtig. Der Normalo kann damit nichts anfangen, denn um ggf. rassistische Implikationen dieser Frage zu erkennen, ist vermutlich überdurchschnittliche Begabung zur Selbstreflexion vonnöten -- ähnlich wie es den wenigsten gelingt, die meritokratischen Elemente hinter dem angelsächsischen "What do you do?" zu identifizieren.

Der kulturinteressierte Zuhörer möge vielleicht mal in eine Gegend reisen, in der eine der ersten Fragen die nach seiner Religion ist. Das fragen die Leute natürlich nur aus reinem Interesse und es hat rein gar nichts mit religiöser Diskriminierung zu tun. Wer's glaubt wird selig.
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von Milady de Winter »

apartofme hat geschrieben:(27 Jul 2018, 21:59)

Richtig. Der Normalo kann damit nichts anfangen, denn um ggf. rassistische Implikationen dieser Frage zu erkennen, ist vermutlich überdurchschnittliche Begabung zur Selbstreflexion vonnöten -- ähnlich wie es den wenigsten gelingt, die meritokratischen Elemente hinter dem angelsächsischen "What do you do?" zu identifizieren.
Ah. Was bedeutet die Frage genau?
Der kulturinteressierte Zuhörer möge vielleicht mal in eine Gegend reisen, in der eine der ersten Fragen die nach seiner Religion ist. Das fragen die Leute natürlich nur aus reinem Interesse und es hat rein gar nichts mit religiöser Diskriminierung zu tun. Wer's glaubt wird selig.
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von Quatschki »

Also wenn du als Sachse in Wuppertal lebst und dann in Düsseldorf gefragt wirst, woher du kommst und antwortest: "Aus Wuppertal", Nein, woher kommst Du wirklich? Aus Elberfeld!
Und wenn der sich dann von der Antwort vergackeiert fühlt und dies zu erkennen gibt - Ist das dann Alltagsrassismus?
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Dieter Winter
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von Dieter Winter »

Milady de Winter hat geschrieben:(27 Jul 2018, 21:41)

Na ja, das hat schon eher was von Satire... :D

Apropos: Du könntest mal Input im FCN Strang geben, bitte!
Naja, ich bin halt eher ein Anhänger der Spielvereinigung. ;)
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von Milady de Winter »

Dieter Winter hat geschrieben:(27 Jul 2018, 22:49)

Naja, ich bin halt eher ein Anhänger der Spielvereinigung. ;)
Ich meinte wegen der Sprache. Bist Du nicht Oberfranke, oder täusche ich mich da?

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 0#p4260150
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von Tom Bombadil »

apartofme hat geschrieben:(27 Jul 2018, 21:59)

Der kulturinteressierte Zuhörer möge vielleicht mal in eine Gegend reisen, in der eine der ersten Fragen die nach seiner Religion ist.
Ich war schon in einigen Staaten dieser Welt, auch schon für länger als die gewöhnliche Urlaubszeit, aber ich wurde noch nie nach meiner Religion befragt. Wo wäre das der Fall?
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Dieter Winter
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von Dieter Winter »

Milady de Winter hat geschrieben:(27 Jul 2018, 22:52)

Ich meinte wegen der Sprache. Bist Du nicht Oberfranke, oder täusche ich mich da?

http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 0#p4260150
Naa, iich binn a Middlfrangg. Allerdings midd Owerbfälzer schbroochkenndnissn, waal aafgwachsn binni die erschdn Joar in der Herschbrugger Schweiz.
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von Milady de Winter »

Dieter Winter hat geschrieben:(27 Jul 2018, 22:58)

Naa, iich binn a Middlfrangg. Allerdings midd Owerbfälzer schbroochkenndnissn, waal aafgwachsn binni die erschdn Joar in der Herschbrugger Schweiz.
Ah, dann nix für ungut! :D
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von Dieter Winter »

Milady de Winter hat geschrieben:(27 Jul 2018, 22:59)

Ah, dann nix für ungut! :D
Alles gut. Oberfranke ist ja keine Beleidigung, so wie das bei Oberbayer der Fall wäre. :D
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von Dieter Winter »

Milady de Winter hat geschrieben:(27 Jul 2018, 21:41)

Na ja, das hat schon eher was von Satire... :D
Entspricht aber den Tatsachen. :) Vielleicht jetzt nicht exakt im Wortlaut, aber ziemlich nah dran, glaube ich, Ist schon so an die 40 Jahre her, seitdem verkneife ich mir solche Fragen einfach. Letztlich ist's mir auch wurscht. Ist der Typ in Ordnung, spielt es keine Rolle wo er seine Wurzeln hat, ist er ein Arschloch, dann schon zweimal nicht.
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von Milady de Winter »

Dieter Winter hat geschrieben:(27 Jul 2018, 23:07)

Entspricht aber den Tatsachen. :) Vielleicht jetzt nicht exakt im Wortlaut, aber ziemlich nah dran, glaube ich, Ist schon so an die 40 Jahre her, seitdem verkneife ich mir solche Fragen einfach. Letztlich ist's mir auch wurscht. Ist der Typ in Ordnung, spielt es keine Rolle wo er seine Wurzeln hat, ist er ein Arschloch, dann schon zweimal nicht.
Wenn einer nicht über seine Herkunft sprechen möchte, hab ich damit kein Problem. Ich bin oft geschäftlich im Ausland und werde sehr häufig gefragt, woher ich komme. Ich lebe dort nicht, klar - aber letztendlich ist es egal, geht um die Herkunft, für die man sich interessiert. Ich spreche da gerne drüber, aber wer nicht will, muss nicht.
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von JJazzGold »

Dieter Winter hat geschrieben:(27 Jul 2018, 23:03)

Alles gut. Oberfranke ist ja keine Beleidigung, so wie das bei Oberbayer der Fall wäre. :D
Gaaanz vorsichtig jetzt.

[youtube][/youtube]
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von ThorsHamar »

Dieter Winter hat geschrieben:(27 Jul 2018, 21:26)

Aber doch vor ca. 40.000 Jahren.
Im Ernst?
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von ThorsHamar »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Jul 2018, 21:34)

Sag einfach Pangaea und sieh zu, wie die Fragenden ins Grübeln kommen. :D
fies ... :cool:
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von JJazzGold »

ThorsHamar hat geschrieben:(28 Jul 2018, 00:01)

fies ... :cool:

Find ich klasse, wenn das jemand versucht zu verorten. ;)
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von ThorsHamar »

JJazzGold hat geschrieben:(28 Jul 2018, 00:05)


Find ich klasse, wenn das jemand versucht zu verorten. ;)
na ja, vielleicht hat ja noch jemand 'n ganz alten Globus .... :)
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von JFK »

Quatschki hat geschrieben:(27 Jul 2018, 22:32)

Also wenn du als Sachse in Wuppertal lebst und dann in Düsseldorf gefragt wirst, woher du kommst und antwortest: "Aus Wuppertal", Nein, woher kommst Du wirklich? Aus Elberfeld!
Und wenn der sich dann von der Antwort vergackeiert fühlt und dies zu erkennen gibt - Ist das dann Alltagsrassismus?
Ossis sollten grundsätzlich irgendwas tragen das sie zu erkennen gibt, hauptsächlich für Linksgrüne Wessis, aber auch damit Türken und Araber aufpassen können, ich hab nämlich gehört, von denen geht eine "erhöhte" gefahr für diese Gruppe aus.
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von MoOderSo »

JFK hat geschrieben:(28 Jul 2018, 01:03)

Ossis sollten grundsätzlich irgendwas tragen das sie zu erkennen gibt, hauptsächlich für Linksgrüne Wessis, aber auch damit Türken und Araber aufpassen können, ich hab nämlich gehört, von denen geht eine "erhöhte" gefahr für diese Gruppe aus.
Zumindest überfährt der Ossi keine Flüchtlingskinder wie der bekiffte linksgrüne Wessi.
https://www.mopo.de/hamburg/polizei/zwe ... t-31020892
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von apartofme »

Milady de Winter hat geschrieben:(27 Jul 2018, 22:11)

Ah. Was bedeutet die Frage genau?
Beiden Fragen ist gemeinsam, dass sie einen Doppelcharakter haben. Erstens zeigt man Interesse an der anderen Person und zweitens erkundigt man sich gleichzeitig nach dem sozialen Status der anderen Person, ggf. um den eigenen sozialen Status mit ihr in ein Verhältnis zu setzen.

Die Frage, ob die Frage in der Lage ist, Diskriminierung zu reproduzieren, hängt also von genau diesem Verhältnis ab. Das leuchtet freilich nicht intuitiv ein, weil man nach 'gesundem Menschenverstand' normalerweise davon ausgeht, dass eine Handlung überhaupt nur dann rassistisch sein könnte, wenn ihr auch eine rassistische Intention zu Grunde liegt, was allerdings falsch ist.

Der besonders problematische Part dabei, der hier noch gar nicht angesprochen wurde, ist der Umstand, dass die Frage sogar dann Rassismus reproduzieren kann, wenn dir (als weißer Person) jemand in Afrika die Frage stellt, insofern nämlich diese Frage in der Lage ist, ein - mitunter übrigens selbst demütig vom Fragestellenden gewünschtes Herrschaftsverhältnis - zu begründen. Man wird nun mal in Afrika als weißer Mensch, und um so mehr noch als Deutscher, anders behandelt und mit anderen, oft positiven, Stereotypen versehen.

Nun mag man sich freilich fragen, was man denn als natürlicherweise neugierige Person überhaupt mit diesen bestehenden rassistischen Denkmustern und den dahinterliegenden tatsächlichen oder eben nur geglaubten Herrschaftsverhältnissen zu tun hat, bzw. inwiefern sie in der Frage selbst begründet liegen, anstatt vollkommen unabhängig von ihr vorhanden zu sein. Man kann ja nun schlecht etwas dafür, nun mal als weißer Mann geboren zu sein. An dieser Stelle ist dann eben auch eine erhöhte Begabung für Selbstreflexion vonnöten, denn nicht jeder realisiert, wie er sich im Laufe der Jahre darauf konditioniert, Konversationen so anzufangen, dass sie für ihn selbst besonders angenehm sind - und dass genau dies der Punkt ist, an dem man aus dem bestehenden Herrschaftsverhältnis und dessen aktiver Reproduktion Vorteile zieht.
Trägst Du ab und an Farbbeutel bei Dir?
Nein. Über das Thema wurden aber schon mehr als eine Handvoll Bücher und Artikel geschrieben.

Im Gegensatz zu anderen mache ich aber auch kein Drama drum. Leider ist es so, dass - und das sieht man hier ja auch an den heftigen Gegenreaktionen auf den Artikel - viele Menschen davon ausgehen, dass die Reflexion rassistischer und diskriminatorischer Tendenzen in unserer Gesellschaft gleichbedeutend mit dem daherspinnen von Weltuntergangsszenarien ist. Das ist freilich Unsinn, was aber nicht bedeutet, dass es sich nicht lohnt, über diese Tendenzen nachzudenken.

Siehe z.B.
https://www.su.edu/education-abroad/201 ... ou-do.html
https://books.google.de/books?id=d_oOCg ... &q&f=false
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apartofme
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von apartofme »

Tom Bombadil hat geschrieben:(27 Jul 2018, 22:55)

Ich war schon in einigen Staaten dieser Welt, auch schon für länger als die gewöhnliche Urlaubszeit, aber ich wurde noch nie nach meiner Religion befragt. Wo wäre das der Fall?
Viele arabische Staaten, streng religiöse Teile Südamerikas, Bible Belt*.

Gläubige Muslime in arabischen Staaten aber (neuerdings) auch in Indonesien** fragen Europäer relativ oft nach deren Religion. Wenn man sie fragt, warum, geben die Menschen oft recht glaubhaft zu erkennen, dass sie lediglich etwas suchen würden, worüber man sich gut unterhalten kann. Das kann für diese Menschen auch subjektiv 'wahr' sein, aber wer die gesellschaftlichen und kulturellen Umstände etwas kennt, kann schnell erkennen, dass die Gründe komplexer sind.

*In den USA ist es oftmals eher die Denomination, die nachgefragt wird

**Indonesien erlebt bekanntlich ein Revival des religiösen Herrschaftsanspruchs. Dieser Umstand geht auch nicht an den 'einfachen religiösen Leuten' vorbei, die mit diesen intoleranten Bewegungen nichts zu tun haben möchten. Das ist genau das Interessante: dass man sich den Herrschaftsmechanismen gar nicht entziehen kann, sondern sie direkt in die Intuition übergehen.
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Mahmoud

Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von Mahmoud »

apartofme hat geschrieben:
Nun mag man sich freilich fragen, was man denn als natürlicherweise neugierige Person überhaupt mit diesen bestehenden rassistischen Denkmustern und den dahinterliegenden tatsächlichen oder eben nur geglaubten Herrschaftsverhältnissen zu tun hat, ...........

An dieser Stelle ist dann eben auch eine erhöhte Begabung für Selbstreflexion vonnöten,
Ich halte diese Argumentation für falsch!

Wenn ich irgendjemandem eine Frage stelle oder mit Irgendjemandem spreche, dann muss ich mir keinen Rassismus vorwerfen lassen, bloß weil man irgendein Wort oder irgendeine Redewendung mit viel schlechtem Willen auch falsch verstehen könnte. Wichtig und maßgeblich ist nur, was ich damit bezwecken
möchte.
Man könnte auch argumentieren: Ich bin nur verantwortlich für das, was ich sage; nicht für das, was Du verstehst.

Wenn ich jedes Wort auf die Goldwaage legen würde und es besser nicht sage, bloß weil man es auch falsch verstehen könnte, dann kommt am Ende nur noch nictssagende, seichte und unverfängliche Unterhaltung bei raus, ein "Merkelsches" Geschwurbel, wo man sich am Ende fragt: Was hat er/sie jetzt eigentlich gemeint?

Es wäre eine Mischung aus Lebensferne und Feigheit.
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von Tom Bombadil »

apartofme hat geschrieben:(28 Jul 2018, 03:34)

Viele arabische Staaten, streng religiöse Teile Südamerikas, Bible Belt*.
Okay. Für den Bible Belt kann ich das aber für "meinen" Teil (Virginia, Texas, Florida) ausschließen.
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von ThorsHamar »

Mahmoud hat geschrieben:(28 Jul 2018, 10:43)

Ich halte diese Argumentation für falsch!

Wenn ich irgendjemandem eine Frage stelle oder mit Irgendjemandem spreche, dann muss ich mir keinen Rassismus vorwerfen lassen, bloß weil man irgendein Wort oder irgendeine Redewendung mit viel schlechtem Willen auch falsch verstehen könnte. Wichtig und maßgeblich ist nur, was ich damit bezwecken
möchte.
Man könnte auch argumentieren: Ich bin nur verantwortlich für das, was ich sage; nicht für das, was Du verstehst.

Wenn ich jedes Wort auf die Goldwaage legen würde und es besser nicht sage, bloß weil man es auch falsch verstehen könnte, dann kommt am Ende nur noch nictssagende, seichte und unverfängliche Unterhaltung bei raus, ein "Merkelsches" Geschwurbel, wo man sich am Ende fragt: Was hat er/sie jetzt eigentlich gemeint?

Es wäre eine Mischung aus Lebensferne und Feigheit.
Einen ähnlichen Einwand wollte ich gerade formulieren.
Ich finde, die "Banalität von Rassismus" liegt in der stets möglichen Beliebigkeit der Bewertung durch Andere!!!
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von ThorsHamar »

Tom Bombadil hat geschrieben:(28 Jul 2018, 11:48)

Okay. Für den Bible Belt kann ich das aber für "meinen" Teil (Virginia, Texas, Florida) ausschließen.
me too
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von Senexx »

JJazzGold hat geschrieben:(27 Jul 2018, 21:34)

Sag einfach Pangaea und sieh zu, wie die Fragenden ins Grübeln kommen. :D
Pangaea gab es zur Zeit der Menschwerdung schon lange nicht mehr.
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von JJazzGold »

Senexx hat geschrieben:(28 Jul 2018, 11:57)

Pangaea gab es zur Zeit der Menschwerdung schon lange nicht mehr.
Danke, dass Sie mich datran erinnert haben, ThorsHamars schnelle Auffassungsgabe wieder einmal anzuerkennen.
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von ThorsHamar »

Senexx hat geschrieben:(28 Jul 2018, 11:57)

Pangaea gab es zur Zeit der Menschwerdung schon lange nicht mehr.
...und Afrika noch lange nicht ... Und das, was neulich Afrika benannt wurde, lag mal in der Mitte Pangaeas.
Wenn man also so einen ( politisch konnotierten ) Blödsinn verkauft, dass alle Menschen aus Afrika stammen, ist es genau so korrekt, zu sagen, dass alle Menschen aus Mali stammen.
Der ehemalige Besitzer von UR 501 lebte "dort" vor 2,5 Millionen Jahren und hiess Rudi ( natürlich 'n Spitzname ) ....

edit: "aus" eingefügt
Zuletzt geändert von ThorsHamar am Sa 28. Jul 2018, 12:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von ThorsHamar »

JJazzGold hat geschrieben:(28 Jul 2018, 12:04)

Danke, dass Sie mich datran erinnert haben, ThorsHamars schnelle Auffassungsgabe wieder einmal anzuerkennen.
...dazu gehörte diesmal nicht so viel ... sonst aber gerne ... ;)
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von Senexx »

ThorsHamar hat geschrieben:(28 Jul 2018, 12:10)

...und Afrika noch lange nicht ... Und das, was neulich Afrika benannt wurde, lag mal in der Mitte Pangaeas.
Wenn man also so einen ( politisch konnotierten ) Blödsinn verkauft, dass alle Menschen aus Afrika stammen, ist es genau so korrekt, zu sagen, dass alle Menschen Mali stammen.
Der ehemalige Besitzer von UR 501 lebte "dort" vor 2,5 Millionen Jahren und hiess Rudi ( natürlich 'n Spitzname ) ....
Die "Out-Of-Afrika"-Hypothese wird ja neuerdings aus Wissenschaftskreisen stark angezweifelt.
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von ThorsHamar »

Senexx hat geschrieben:(28 Jul 2018, 12:13)

Die "Out-Of-Afrika"-Hypothese wird ja neuerdings aus Wissenschaftskreisen stark angezweifelt.
Ja, es ist halt doch nicht alles schlecht .... :cool:
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von JJazzGold »

ThorsHamar hat geschrieben:(28 Jul 2018, 12:10)

...dazu gehörte diesmal nicht so viel ... sonst aber gerne ... ;)
Ich grüble noch, ob ich das als Herabwürdigung verstehen soll, oder Andere.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von ThorsHamar »

JJazzGold hat geschrieben:(28 Jul 2018, 12:18)

Ich grüble noch, ob ich das als Herabwürdigung verstehen soll, oder Andere.
oh....heul ... DU nicht, nicht DU ....scheiss unsensible Männer ... da bin ich mit im Pott ... :?
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Re: #MeTwo - Die Banalität des Rassismus

Beitrag von JJazzGold »

ThorsHamar hat geschrieben:(28 Jul 2018, 12:22)

oh....heul ... DU nicht, nicht DU ....scheiss unsensible Männer ... da bin ich mit im Pott ... :?
Ich kann dich beruhigen, ich habe das Grübeln darüber längst eingestellt, es ist viel zu heiß dazu. ;)
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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