Linke Argumentation/Agitation

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Skeptiker

Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Skeptiker »

JFK hat geschrieben:(19 Apr 2018, 23:38)
Mitte ist da, wo nicht der Rand ist.
:) Als gelernter Technischer Zeichner würde ich die Mitte da definieren wo die Rändern gleich weit entfernt sind.
Oder bin ich in der Mitte wenn es noch einen gibt der extremer ist als ich? Dann hätten wir nur zwei Extremisten und ansonsten brave Bürger der Mitte ... ;)
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von JFK »

Skeptiker hat geschrieben:(19 Apr 2018, 23:46)

:) Als gelernter Technischer Zeichner würde ich die Mitte da definieren wo die Rändern gleich weit entfernt sind.
Oder bin ich in der Mitte wenn es noch einen gibt der extremer ist als ich? Dann hätten wir nur zwei Extremisten und ansonsten brave Bürger der Mitte ... ;)
Bei 825 Bürgern ist nur einer in der Mitte, 412 Rechts und 412 Links, wobei die #412 noch am nächsten zu Mitte steht, und nun geht es darum mit Politscher Spinnerei die #1 zu erobern.
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Skeptiker »

JFK hat geschrieben:(20 Apr 2018, 00:00)
Bei 825 Bürgern ist nur einer in der Mitte, 412 Rechts und 412 Links, wobei die #412 noch am nächsten zu Mitte steht, und nun geht es darum mit Politscher Spinnerei die #1 zu erobern.
Tja, daher also die Polarisierung in der Gesellschaft ... ;)
Dann mal gute Nacht für heute, äh, gestern ...
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Marmelada
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Marmelada »

Skeptiker hat geschrieben:(19 Apr 2018, 23:31)
...
Hier ein schöner Artikel zu dem was Linksorientierung heute hauptsächlich ausmacht:
https://www.welt.de/kultur/article17554 ... urden.html

...
Dieser Autor hat also dieses Jahr entdeckt, dass es nicht nur wirtschafts- sondern auch gesellschaftspolitisch unterschiedliche Orientierungen gibt und teilt dies nun per "Welt" der Welt mit. Das ist ja ganz famos. Dass er "(ursprüngliches) links" vollständig mit Marxismus gleichsetzt, geschenkt, aber seinen subjektiven Gefühlen, ständig von Diskriminierten verfolgt zu werden, wird hoffentlich mit rationalen Einwänden beizukommen sein.
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von JFK »

Skeptiker hat geschrieben:(20 Apr 2018, 00:06)

Tja, daher also die Polarisierung in der Gesellschaft ... ;)
Dann mal gute Nacht für heute, äh, gestern ...
Wo denkst du hin, das wir kurz vor einem Bürgerkrieg stehen? :s
Muss ich dich enttäuschen, das lässt sich auf alle Gesellschaftlichen schichten projizieren, auf den Rechts Rock Konzerten ist es wohl die "bürgerliche Mitte", die abhitlert.
Wer darauf verzichtet, dürfte vor Ort als Linksextrem gelten.
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unity in diversity
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von unity in diversity »

Selina hat geschrieben:(19 Apr 2018, 19:38)

Was würde Schwejk dazu sagen? Vielleicht so etwas hier: "Hat Ihr Hund auch die Hundeseuche?" - "Essen Sie auch gerne Gorgonzola?"
Dies ist dein erster ablenkender Kommentar in diesem Faden.
Obwohl es mir gar nicht zusteht, Bewertungen vorzunehmen.
Aber jeder andere bewertet ja auch. Damit sind wir beim Thema: Whataboutism.
Darf man vergleichen?
Wann ist es legitim und wann eine Nebelgranate?
Diese Frage geht mal wieder in alle Richtungen.
Helfender Hinweis: Die Guten dürfen.
Ein linker Klassiker ist die Symbiose zwischen Marx und Engels.
Marx schrieb das Kapital, während das Kapital des Unternehmers Engels das ärgste Elend in der Marx-Familie linderte. Ohne Engels-kein Kapital, wäre eine mögliche Schlußfolgerung.
Ein gutgehender Sozialismus braucht Subventionen des Klassenfeindes, sonst geht er unter. Ist das eine Tatsache, oder eine These?
Pol Pot war eine Entartung der Ideen von Marx, wird gern kolportiert.
Dabei war Pol Pot ein Maoist, oder doch ein Stalinist, oder Leninist, oder alles zusammen? Waren die Killing Fields eine Reaktion auf die allgemeine Nahrungsgüterknappheit und diese wiederum das Ergebnis einer geringen Produktivität im Sozialismus?
Es existieren fast so viele linke Strömungen, wie es Linke gibt.
Jeder Linke ist im Besitz seiner eigenen, unanfechtbaren Wahrheit über die Triebkräfte der Gesellschaft, denen sich das Individuum, natürlich nur zu seinem Besten, unterordnen muß.
Die Wahrheiten unterscheiden sich nur in Nuancen, machen aber jeden Linken zum Erzfeind jedes anderen Linken.
Deshalb fristen die Linken, in ihrer Gesamtheit, so ein unbedeutendes Dasein.
Stimmt das so in etwa?
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Adam Smith »

Brainiac hat geschrieben:(19 Apr 2018, 17:57)

Ich glaube, dem ist das einfach zu blöd.

Tipp: Lies einfach seinen ersten Beitrag in diesem Strang nochmal ganz langsam und vollständig. Du hast bisher offensichtlich nur ca. 25% der Bedeutung erfasst.
Der schreibt immer so.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Zinnamon
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Zinnamon »

Skeptiker hat geschrieben:(18 Apr 2018, 22:12)

Ich bin ja noch relativ neu hier, trotzdem hat jeder der hier eine Zeit lang aktiv ist und dabei nicht ausschließlich linke Meinungen vertritt, sicher schon die Bekanntschaft mit linker Argumentationstechnik gemacht.

Argumentationstechnik ist für eine Strategie, die oft nur aus der reinen Vermeidung von Sachdebatten besteht, eigentlich eine beschönigende Formulierung - oft entspricht es einfach nur einem verbissenen Kampf gegen jeden der andere Positionen vertritt als die Linken.

Ich würde gerne wissen welche Argumentations- und Agitationsmethoden die Mitforisten bei speziell dieser Spezies von Foristen erkennen können. Beispielhaft möchte ich meine Eindrücke wiedergeben, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
A) Das pauschale Unterstellung von Böswilligkeit oder gnädigerweise nur Dummheit (die den anderen in die Verteidigung bringt - beliebte Ablenkung, wenn es für den Gesprächspartner unangenehm nahe an die Wahrheit kommt)
B) Das bewußte Missverständnis (Gleiche Taktik wie die Unterstellung der Böswilligkeit)
C) Das Etikettieren mit neu erfundenen Worten (Pseudowissenschaftlich: -ismus, -phobie, ... Verächtlich machend: Herdprämie, ...)
D) Das Stigmatisieren von Worten (bis die eigene Argumentation zum 100m Lauf im Minenfeld wird)
E) Die Leugung des Offensichtlichen (neiiiiiin, es ist nicht einfach, es ist immer seeeehr kompliziert - einfache Lösungen sind IMMER falsch. Es sei denn es ist eine einfache Lösung gegen Rechte ...)
F) Der feste Glaube an das Prinzip, dass derjenige der sich als Opfer fühlt (was ausschließlich derjenige selber bestimmt) dadurch das Recht erworben hat anderen zum Ausgleich Unrecht antun zu dürfen (Quotenregelungen, Hausbesetzungen, ...)
G) Grundsätzlich IMMER (okay, okay, sagen wir 99.95%) in stereotypen Lagern zu denken und die Bewertung des Gesagten immer von der Zugehörigkeit zum Lager abhängig zu machen (Nur Migranten dürfen migrationskritisch sein, nur Frauen etwas gegen Feminismus einwenden, nur der Linke darf Linkskritisch sein, to be continued ...). ERST wird die Person bewertet, dann viel viel später erst das Gesagte.
H) Auf jede Kritik am linken Lager wird mit postwendender Kritik am rechten Lager geantwortet - geantwortet wird allenfalls mit ätzendem Sarkasmus. Es ist eine Todsünde auf sachliche Kritik eines Rechten etwa sachlich zu antworten.
I) Die eigne Position ist nicht nur richtig, nein, es ist auch die einzig moralisch vertretbare Position. Undenkbar, dass man anderer Meinung ist und gleichzeitig das Recht auf Respekt und Gesprächskultur hat ...
J) Alles was rechts der eigenen Meinung ist, ist Nazi.
K) Gegen Nazis ist jedes Mittel recht. Da muss man auch nicht pingelig sein ...
L) Jeder der sich darüber beklagt Nazi zu sein, bestätigt damit 1. einer zu sein und 2. ist ein jämmerlicher Typ, der nur nicht dazu steht
M) Bei alle dem das Unrechtsbewußtsein eines trotzigen Teenagers - auch noch im hohen Alter.

Ich könnte hier noch sehr lange weiter schreiben, aber vielleicht gibt es noch den einen oder anderen Mitforisten der hier auch noch über seine Anektoten mit diesem Typ Mensch berichten kann. Gerne sind auch Beispiele willkommen, da sowieso davon auszugehen ist, dass alles das prinzipiell und pauschal geleugnet wird - auch wenn jeder von denen, die nicht brav im Linkskonformismus mitschwimmen, diese Erfahrungen hier tagtäglich machen.

Gerne würde ich auch wissen welche Methoden insbesondere nur von Links verwendet werden.

Mir ist klar, dass man rechts eigene Agitation betreibt. Hier geht es aber um die linke.

Anbei noch ein passender Artikel zum Thema:
https://www.tichyseinblick.de/meinungen ... -verlernt/
Es gibt nichts davon, was hier nicht auch täglich von rechts orientierten usern x-fach praktiziert würde. Insofern ist der Strantitel irreführend und sollte korrigiert werden.
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von imp »

unity in diversity hat geschrieben:(20 Apr 2018, 03:52)
Marx schrieb das Kapital, während das Kapital des Unternehmers Engels das ärgste Elend in der Marx-Familie linderte. Ohne Engels-kein Kapital, wäre eine mögliche Schlußfolgerung.
Ein Vermögen, das zur Konsumtion bestimmt ist, ist im Marxschen Sinne kein Kapital, egal wie groß. Damit reduziert sich deine Darstellung für die Marxisten auf "Der reiche Engels hat den Marx beim Schreiben durchgefüttert, weil er seiner Meinung war".
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Zinnamon hat geschrieben:(20 Apr 2018, 10:30)

Es gibt nichts davon, was hier nicht auch täglich von rechts orientierten usern x-fach praktiziert würde. Insofern ist der Strantitel irreführend und sollte korrigiert werden.
Vollkommen korrekt.

"Argumentations- und Agitationsmuster in extremen politischen Lagern" wäre als Strangtitel wesentlich angebrachter.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Zinnamon
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Zinnamon »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(20 Apr 2018, 10:46)

Vollkommen korrekt.

"Argumentations- und Agitationsmuster in extremen politischen Lagern" wäre als Strangtitel wesentlich angebrachter.
Es müssen ja nicht einmal Extremisten sein. Ein Gegenbeispiel wäre der account, der so auf Bargeld steht, oder der realistische account im WiFo, der egal, wie argumentiert wird schreibt, das es bleibt wie es ist oder der Mod, der sobald jemand auf ihn eingeht und das Thema vertiefen möchte, denjenigen damit diskreditiert, dass dieses blabla jetzt nicht zielführend wäre... .

Das hat mehr mit Persönlichkeit, Motivation und Kommunikationsvermögen zu tun als mit politischer Ausrichtung.
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Selina
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Selina »

unity in diversity hat geschrieben:(20 Apr 2018, 03:52)

Dies ist dein erster ablenkender Kommentar in diesem Faden.
Obwohl es mir gar nicht zusteht, Bewertungen vorzunehmen.
Aber jeder andere bewertet ja auch. Damit sind wir beim Thema: Whataboutism.
Darf man vergleichen?
Wann ist es legitim und wann eine Nebelgranate?
Diese Frage geht mal wieder in alle Richtungen.
Helfender Hinweis: Die Guten dürfen.
Ein linker Klassiker ist die Symbiose zwischen Marx und Engels.
Marx schrieb das Kapital, während das Kapital des Unternehmers Engels das ärgste Elend in der Marx-Familie linderte. Ohne Engels-kein Kapital, wäre eine mögliche Schlußfolgerung.
Ein gutgehender Sozialismus braucht Subventionen des Klassenfeindes, sonst geht er unter. Ist das eine Tatsache, oder eine These?
Pol Pot war eine Entartung der Ideen von Marx, wird gern kolportiert.
Dabei war Pol Pot ein Maoist, oder doch ein Stalinist, oder Leninist, oder alles zusammen? Waren die Killing Fields eine Reaktion auf die allgemeine Nahrungsgüterknappheit und diese wiederum das Ergebnis einer geringen Produktivität im Sozialismus?
Es existieren fast so viele linke Strömungen, wie es Linke gibt.
Jeder Linke ist im Besitz seiner eigenen, unanfechtbaren Wahrheit über die Triebkräfte der Gesellschaft, denen sich das Individuum, natürlich nur zu seinem Besten, unterordnen muß.
Die Wahrheiten unterscheiden sich nur in Nuancen, machen aber jeden Linken zum Erzfeind jedes anderen Linken.
Deshalb fristen die Linken, in ihrer Gesamtheit, so ein unbedeutendes Dasein.
Stimmt das so in etwa?
Nö. Diese Beschreibungen haben mit meinem persönlichen Linkssein nix zu tun. Das hier sind eher Motive oder Kritikpunkte, die mich "links" sein lassen:

Ich zitiere:

Wenn das Kapital sich in einen Götzen verwandelt und die Optionen der Menschen bestimmt, wenn die Geldgier das ganze sozioökonomische System bevormundet, zerrüttet es die Gesellschaft, verwirft es den Menschen, macht ihn zum Sklaven, zerstört die Brüderlichkeit unter den Menschen, bringt Völker gegeneinander auf und gefährdet [...] dieses unser gemeinsames Haus, die Schwester und Mutter Erde.

Ich träume von einem Europa der Familien mit einer echt wirksamen Politik, die mehr in die Gesichter als auf die Zahlen blickt und mehr auf die Geburt von Kindern als auf die Vermehrung der Güter achtet.

Die Zukunft der Menschheit liegt nicht allein in den Händen der großen Verantwortungsträger, der bedeutenden Mächte und der Eliten. Sie liegt grundsätzlich in den Händen der Völker [...]

Wir können nicht ruhig schlafen, während Kinder an Hunger sterben und alte Menschen keine medizinische Versorgung haben.

Die wirtschaftliche Entwicklung muss ein menschliches Gesicht behalten, so dass keiner ausgeschlossen wird.

Die gerechte Verteilung der Früchte der Erde und der menschlichen Arbeit ist keine bloße Philanthropie. Es ist eine moralische Pflicht.

Die Völker der Welt wollen ihr Schicksal selbst bestimmen. Sie wollen in Frieden ihren Weg zur Gerechtigkeit gehen. Sie wollen weder Bevormundung noch Einmischung, wo der Stärkere den Schwächeren unterordnet.

Wir sagen Nein zu einer Wirtschaft der Ausschließung und der sozialen Ungerechtigkeit, wo das Geld regiert, anstatt zu dienen. Diese Wirtschaft tötet. Diese Wirtschaft schließt aus. Diese Wirtschaft zerstört die Mutter Erde.

Das stimmt, die Globalisierung hat viele Menschen aus der Armut gerettet, aber auch viele andere zum Hungertod verurteilt, weil sie mit diesem Wirtschaftssystem selektiv wird... Die derzeitige wirtschaftliche und vor allem finanzielle Globalisierung führt zu einem Einheitsdenken, zu einem schwachen Denken. Im Zentrum steht nicht mehr der Mensch, sondern das Geld.

Wenn die Politik wirklich den Menschen dienen soll, darf sie nicht Sklave der Wirtschaft und Finanzwelt sein.


Von wem stammen diese Äußerungen? Naaa? Richtig. Von Papst Franziskus.

https://www.gutzitiert.de/zitat_autor_f ... _6942.html
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Skeptiker »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(20 Apr 2018, 10:46)
"Argumentations- und Agitationsmuster in extremen politischen Lagern" wäre als Strangtitel wesentlich angebrachter.
Sehe ich nicht so. Wie ich schon mehrfach hier erwähnt habe, sehe ich durchaus Unterschiede in der Argumentation und Agitation von rechts und links. Es ging mir auch nicht ausschließlich um die Extreme.

Ich hatte schon selber aufgeteilt welche der genannten Muster ich eher bei allen, und welche ich verstärkt oder ausschließlich bei den Linken sehe. Das wurde nicht thematisiert. Stattdessen bestätigt man sich gegenseitig lapidar darin, dass im Prinzip alle Lager gleichartig Argumentieren.

Ist das wirklich so, oder ist das einfach Wunsch oder Weltbild einzelner Foristen?

Ich sehe kein rechtes Äquivalent zu der gebetsmühlenartigen Bezichtigung dass jeder der rechts tickt ein Nazi ist. Wer anderer Meinung ist, der gebe mir bitte die entsprechende Bezeichnung und wir wollen mal sehen ob sie es mit "Nazi" (27637 Treffer) aufnehmen kann (ja, schon klar, nicht alle davon sind als Bezichtigung zu verstehen ...).

Wo werden wir mit rechten Wortschöpfungen überhäuft und andererseits mit moralisierenden Blicken, wenn wir wiedermal ein Wort welches wie seit unserer Kindheit vollkommen ohne bösen Hintergedanken aussprechen nicht mehr sagen dürfen, weil irgendwer um drei Ecken herum einen Diskriminierungstatbestand darin entdeckt (oder konstruiert) hat? Sicher kann man darüber diskutieren, welche Rechtfertigung das hat, aber viel weniger darüber, dass dieses eine sehr dominant linke Methode ist.

Den Strangtitel nun auf die rechte Seite zu erweitern könnte von manchem als Relativierung aufgefasst werden. Ich denke das ist keine gute Idee. Es gibt doch die Möglichkeit sich in einem eigenen Strang zu den Methoden Rechter auszutauschen. In vergleichbarer Weise wird doch schon reichlich davon Gebrauch gemacht. "Rechtsextremistische Kriminalität", "Rechtsextremismus in der Truppe", "Angst vor einem Umsturz von Rechts", da könnte man auch "Extremistische Kriminalität", "Extremismus in der Truppe" und "Angst vor staatlichen Umstürzen" draus machen. So könnten wir dann alle Stränge schön politisch korrekt gestalten - nur was macht dann noch die Politik aus ... ?
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Excellero »

Tatsächlich ist mir das hier in dem Forum auch schon sehr oft begegnet. Jüngst wieder von H2O der auf fundamentale Kritik durch Logik und Vernunft mit Entscheidungsprozessen im Bundestag antwortet, statt sich mit der eigentlichen Thematik zu befassen.
Auch beliebt um die Liste mal zu ergänzen:
Frage nach Quellen, und wenn die nicht aus dem selben Mileu stammt ist es per se nicht wahr.
Um fremden Wert willig und frei anzuerkennen, muß man eigenen haben.
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Progressiver »

Excellero hat geschrieben:(20 Apr 2018, 20:54)

Tatsächlich ist mir das hier in dem Forum auch schon sehr oft begegnet. Jüngst wieder von H2O der auf fundamentale Kritik durch Logik und Vernunft mit Entscheidungsprozessen im Bundestag antwortet, statt sich mit der eigentlichen Thematik zu befassen.
Auch beliebt um die Liste mal zu ergänzen:
Frage nach Quellen, und wenn die nicht aus dem selben Mileu stammt ist es per se nicht wahr.
Das wiederum ist etwas, was auf die Rechten zutrifft. Im Allgemeinen sollte aber gelten: "Es gibt ein Recht auf eigene Interpretationen und Meinungen. Es gibt aber kein Recht auf eigene Tatsachen."

Und zu dem Threadthema: Es sollte Konsens sein, dass jeder Mensch gleich viel Wert hat. So sagt es das Grundgesetz. So sagt es aber auch die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Links stehende Menschen fechten das nicht an. Es sind aber die Rechten, die eine Kategorisierung in verschiedene Wertigkeiten vornehmen. Und wenn sie dann menschenverachtende Sprüche klopfen und mit dem Gesetz in Konflikt kommen, jaulen sie auf über dieses allzu linke Staatswesen.
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Excellero »

Progressiver hat geschrieben:(20 Apr 2018, 22:23)

Das wiederum ist etwas, was auf die Rechten zutrifft. Im Allgemeinen sollte aber gelten: "Es gibt ein Recht auf eigene Interpretationen und Meinungen. Es gibt aber kein Recht auf eigene Tatsachen."

Und zu dem Threadthema: Es sollte Konsens sein, dass jeder Mensch gleich viel Wert hat. So sagt es das Grundgesetz. So sagt es aber auch die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Links stehende Menschen fechten das nicht an. Es sind aber die Rechten, die eine Kategorisierung in verschiedene Wertigkeiten vornehmen. Und wenn sie dann menschenverachtende Sprüche klopfen und mit dem Gesetz in Konflikt kommen, jaulen sie auf über dieses allzu linke Staatswesen.
Was hat das jetzt mit meinem Beitrag zu tun? :?:
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von think twice »

Excellero hat geschrieben:(20 Apr 2018, 20:54)

Tatsächlich ist mir das hier in dem Forum auch schon sehr oft begegnet. Jüngst wieder von H2O der auf fundamentale Kritik durch Logik und Vernunft mit Entscheidungsprozessen im Bundestag antwortet, statt sich mit der eigentlichen Thematik zu befassen.
Auch beliebt um die Liste mal zu ergänzen:
Frage nach Quellen, und wenn die nicht aus dem selben Mileu stammt ist es per se nicht wahr.
Vernunft und Logik bei abgehängten AfD-Waehlern? :?
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von think twice »

Skeptiker hat geschrieben:(20 Apr 2018, 19:43)


Wo werden wir mit rechten Wortschöpfungen überhäuft und andererseits mit moralisierenden Blicken, wenn wir wiedermal ein Wort welches wie seit unserer Kindheit vollkommen ohne bösen Hintergedanken aussprechen nicht mehr sagen dürfen, weil irgendwer um drei Ecken herum einen Diskriminierungstatbestand darin entdeckt (oder konstruiert) hat? Sicher kann man darüber diskutieren, welche Rechtfertigung das hat, aber viel weniger darüber, dass dieses eine sehr dominant linke Methode ist.
Bei konservativen Menschen hapert es eben auch an der Rhetorik und an der Fähigkeit, um die Ecke zu denken.
Scheuklappendenken und Nachplappern von einfachen Parolen zeichnen sie aus.
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von nasziv »

Skeptiker hat geschrieben:(20 Apr 2018, 19:43)

Sehe ich nicht so. Wie ich schon mehrfach hier erwähnt habe, sehe ich durchaus Unterschiede in der Argumentation und Agitation von rechts und links. Es ging mir auch nicht ausschließlich um die Extreme.

Ich hatte schon selber aufgeteilt welche der genannten Muster ich eher bei allen, und welche ich verstärkt oder ausschließlich bei den Linken sehe. Das wurde nicht thematisiert. Stattdessen bestätigt man sich gegenseitig lapidar darin, dass im Prinzip alle Lager gleichartig Argumentieren.

Ist das wirklich so, oder ist das einfach Wunsch oder Weltbild einzelner Foristen?
Es ist m.E. ein Fehler, wenn man Argumentations- und Agitationsmethoden politisch mit einem politischen links-rechts-Schema erklären möchte. Einfacher ist es, wenn man die Begriffe konservativ und progressiv (der Ursprung der bis heute geltenden Einteilung in links und rechts, auch "räumlich betrachtet) verwendet.

Der konservativ Bewahrende ("rechts") ist von etwas träger Natur, er benötigt wenig oder keine Argumentation. Sein "das war schon immer so, ist heute noch so, und dabei bleibt es" kennzeichnet seine Ignoranz und Abwehr gegenüber Veränderungen, er muss und will nichts erklären.

Der progressiv Denkende ("links") ist risikofreudiger, er sucht und erkennt eher Missstände und Potentiale. Er möchte dann auch verändern. Dafür muss er viel erklären, was anders oder besser werden soll, sich gegen Vorwürfe zu Risiken und mangelnden Erfahrungen wehren. Mit einem "das war zwar schon immer so, wir machen das jetzt aber anders" überzeugt man niemanden.

Inwieweit nun "Linke" progressiver denken und daher mehr Rhetorik und Eifer aufwenden müssen, sei dahingestellt. Es kommt auf das jeweilige Thema an.

Wortschöpfungen:
Geschlechtsneutrale Begriffe werden von denen gesucht, die die vielen Unterschiede, z.B bei Besetzung von Stellen, Gehalt usw. erkennen und ändern möchten. Geschlechtsneutrale Begriffe gehören für sie dazu. Progressives Denken und Handeln durch Veränderung.
Konservativ betrachtet bleibt ein Begriff Neger als solcher weitgehend unverändert, inhaltlich und in Bedeutung. Man hat es früher insgeheim schon ein wenig rassistisch benutzt, und das ist bis heute so. Dennoch verändern sich im Lauf der Jahre häufig Inhalte und Bedeutung. Neger ist hat sich zu einem politischen Kampfbegriffe weltweit entwickelt, bis heute halten Versklavung, Ausgrenzung und Angriffe gegen Schwarze an (Polizeiübergriffe in den USA, wirtschaftliche Ausbeutung von Flüchtlingen in Italien, usw.), trotz Aufklärung und Humanismus. Progressives Denken bedeutet hier, dieser anhaltenden Unterdrückung, z.B. über die Erklärung der verächtlichen Verwendung und damit verbundenen diskriminierenden Botschaft des Begriffs, wenn nötig durch Verbieten des Begriffs entgegenzutreten. Dem Konservativen ist das egal, es betrifft ihn nicht, kann also bleiben, wie es ist.
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Skeptiker »

think twice hat geschrieben:(21 Apr 2018, 10:45)
Bei konservativen Menschen hapert es eben auch an der Rhetorik und an der Fähigkeit, um die Ecke zu denken.
Scheuklappendenken und Nachplappern von einfachen Parolen zeichnen sie aus.
Es reicht vollkommen aus über linke Polemik und Schubladendenken zu diskutieren. Du braucht es nicht praktizieren. Dennoch vielen Dank für Deine anschauliche Demonstration.
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Excellero »

think twice hat geschrieben:(21 Apr 2018, 10:29)

Vernunft und Logik bei abgehängten AfD-Waehlern? :?
Oh sorry... ich wollte sagen: Ausländer raus!

Wieder OK?
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von think twice »

Excellero hat geschrieben:(21 Apr 2018, 16:00)

Oh sorry... ich wollte sagen: Ausländer raus!

Wieder OK?
Ich bin kein AfD-Anhaenger. ;)
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Excellero »

think twice hat geschrieben:(21 Apr 2018, 18:13)

Ich bin kein AfD-Anhaenger. ;)
Nein aber sowas erwartest du doch von selbigen oder? ;)
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von think twice »

Skeptiker hat geschrieben:(21 Apr 2018, 15:59)

Es reicht vollkommen aus über linke Polemik und Schubladendenken zu diskutieren. Du braucht es nicht praktizieren. Dennoch vielen Dank für Deine anschauliche Demonstration.
Wenn du magst, überarbeite ich deinen Eingangstext stilistisch und grammatikalisch. Aendert zwar nichts am Inhalt, sieht aber wenigstens optisch besser aus. ;)
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von think twice »

Excellero hat geschrieben:(21 Apr 2018, 18:15)

Nein aber sowas erwartest du doch von selbigen oder? ;)
Nun, gerade deine Posts dienen nicht dazu, mich vom Gegenteil zu überzeugen. ;)
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Selina »

Ich finde Rassismus und Fremden-, Schwulen- und Frauenfeindlichkeit ätzend. Wie das dann formuliert wird, ob mit oder ohne "Argumentationstechnik", das ist mir völlig egal. Wenn menschenfeindliches Gerede allerdings auch noch sprachlich-stilistisch unter aller Kanone ist, dann verstärkt es nur den Kotzdruck. Was natürlich nicht heißen soll, dass solch ein Mist nur gut formuliert zu werden braucht. Mist ist Mist.
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von unity in diversity »

Skeptiker hat geschrieben:(21 Apr 2018, 15:59)

Es reicht vollkommen aus über linke Polemik und Schubladendenken zu diskutieren. Du braucht es nicht praktizieren. Dennoch vielen Dank für Deine anschauliche Demonstration.
Es reicht völlig aus, die überzeugenderen Argumente in die Waagschale zu werfen.
Wenn man das nicht kann, zeigt man seine Unterlegenheit, indem man andere in Schubladen einsortiert. Natürlich mit einer gewissen Schärfe in der Stimme, damit alles unzweideutig rüberkommt und der "Gegner" aufgibt.
Selina hat Papst Franziskus zitiert und ich neige zu dem Wunsche, die Götter mögen ihren irdischen Stellvertreter erhören. Die Menschen selbstverständlich auch.
Zuletzt geändert von unity in diversity am Sa 21. Apr 2018, 18:37, insgesamt 1-mal geändert.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von jack000 »

Marmelada hat geschrieben:(19 Apr 2018, 20:29)

Ich bin mitte und verabscheue linke wie rechte Argumentation/Agitation gleichermaßen.
Da haben wir was gemeinsam ...
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von think twice »

jack000 hat geschrieben:(21 Apr 2018, 18:36)

Da haben wir was gemeinsam ...
Der war gut. :D :thumbup:
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Selina
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Selina »

Lupenreine "Mitte" gibt es gar nicht. Jeder Einzelne hat ne Tendenz in eine bestimmte Richtung. Ob ihm das nun bewusst ist oder nicht.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von think twice »

Selina hat geschrieben:(21 Apr 2018, 18:41)

Lupenreine "Mitte" gibt es gar nicht. Jeder Einzelne hat ne Tendenz in eine bestimmte Richtung. Ob ihm das nun bewusst ist oder nicht.
Wobei die Tendenz bei manchen themenabhaengig ist....
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von unity in diversity »

Selina hat geschrieben:(21 Apr 2018, 18:41)

Lupenreine "Mitte" gibt es gar nicht. Jeder Einzelne hat ne Tendenz in eine bestimmte Richtung. Ob ihm das nun bewusst ist oder nicht.
Vor allem die extreme Mitte neigt dazu, jeden Zweifel oder Widerspruch in eine andere extreme Ecke abzuschieben.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Selina »

unity in diversity hat geschrieben:(21 Apr 2018, 18:35)

Es reicht völlig aus, die überzeugenderen Argumente in die Waagschale zu werfen.
Wenn man das nicht kann, zeigt man seine Unterlegenheit, indem man andere in Schubladen einsortiert. Natürlich mit einer gewissen Schärfe in der Stimme, damit alles unzweideutig rüberkommt und der "Gegner" aufgibt.
Selina hat Papst Franziskus zitiert und ich neige zu dem Wunsche, die Götter mögen ihren irdischen Stellvertreter erhören. Die Menschen selbstverständlich auch.
:thumbup:

Danke, dass du diese Zitate nochmals erwähnst. Dachte schon, das Zeuchs ist in unsichtbarer Geheimschrift geschrieben :D ;)
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von unity in diversity »

think twice hat geschrieben:(21 Apr 2018, 18:45)

Wobei die Tendenz bei manchen themenabhaengig ist....
Das nennt man Kontextbezogenheit.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von jack000 »

think twice hat geschrieben:(21 Apr 2018, 18:40)

Der war gut. :D :thumbup:
Das war so gemeint wie genannt/erwähnt ...
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Selina »

think twice hat geschrieben:(21 Apr 2018, 18:45)

Wobei die Tendenz bei manchen themenabhaengig ist....
Genau. Und mancher hängt sein Fähnlein so dermaßen innen Wind, dass er unkenntlich wird ;)
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von unity in diversity »

Selina hat geschrieben:(21 Apr 2018, 19:00)

Genau. Und mancher hängt sein Fähnlein so dermaßen innen Wind, dass er unkenntlich wird ;)
Wess Brot ich ess, dess Lied ich sing.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
Skeptiker

Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Skeptiker »

think twice hat geschrieben:(21 Apr 2018, 18:16)
Wenn du magst, überarbeite ich deinen Eingangstext stilistisch und grammatikalisch. Aendert zwar nichts am Inhalt, sieht aber wenigstens optisch besser aus. ;)
Oh, :eek: Dir gefällt mein Eingangstext nicht? Das macht mich traurig ...

Aber wir alle müssen wohl damit leben dass der oder die eine oder andere hier Sachen schreibt, die man garnicht lesen möchte. Auch ich würde mich gerne stärker mich Sachdiskussion befassen. Das könnte sogar ein Grund für den Strang sein.
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von unity in diversity »

Skeptiker hat geschrieben:(21 Apr 2018, 19:04)

Oh, :eek: Dir gefällt mein Eingangstext nicht? Das macht mich traurig ...

Aber wir alle müssen wohl damit leben dass der oder die eine oder andere hier Sachen schreibt, die man garnicht lesen möchte. Auch ich würde mich gerne stärker mich Sachdiskussion befassen. Das könnte sogar ein Grund für den Strang sein.
"Lache nie über die Dummheit der anderen, denn sie sind deine Chance" (W. Churchill)
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von nasziv »

Roady66 hat geschrieben:(21 Apr 2018, 15:15)

1. Konservative Denke entwickelt ihre Denke genauso weiter, wie progressive. Nur behutsamer und abwägender.

2. Progressives Denken hat die Dynamik einer schnelleren Veränderung in sich. Das zeichnet sie aus. Das ist nicht besser als ihr Widerpart konservativ. Es ist immer Situationsbezogen und strategisch zu beurteilen, welche Denke wirkungsvoller ist. Intelligente Menschen können damit umgehen.

3. Deine Ansicht bzgl der Geschlechtsneutralität ist falsch. Geschlechtsneutralität ist der sprachliche Versuch politisch über die soziokulturelle Schiene Weltbilder zu bestimmen. Hat mit progressiv nichts zu tun. Progressiv ist nämlich nicht manipulativ beeinflussen, sondern wertneutral.

4. Geschlechtsneutral gibt es auch nicht. Oxymoron. Jeder Mensch hat ein Geschlecht. Progressiv war ein drittes zuzulassen innerhalb der menschlichen Vielfalt. ... Sprache hat immer einen manipulativen Charackter.
Zu 1.
Konservative Denke ändert sich erst, wenn es benötigt wird. Durch Veränderung von außen, wenn Gefahr für die comfort zone besteht. (Das individuelle egoistische des Konservatiamus, welches du an anderer Stelle erwähnst, unterschreibe ich).

Zu 2.
Konservatismus hat keine Veränderung in sich! Wenn Veränderung unausweichlich ist, dann beginnt auch für den Konservativen progressives Denken. Deswegen hatte ich angedeutet, dass jeder sowohl progressiv als auch konservativ denkt. Auf die Schwerpunktsetzung kommt es an. [Weshalb kommt mir bei Konservatismus Autismus gerade in den Sinn?]

Zu 3.
Über die Sprache sollten wir uns einig sein!
Programmierer unterhalten sich in ihrer Sprache, Philosophen, Juristen und Bautechniker ebenso.
Alles Fachsprache.
Hier geht es um politische Bedeutungsinhalte von Begriffen. Und die Veränderung von Begriffsinhalten durch den Sprachgebrauch. Der progressive Anteil.

Zudem ist progressiv von Haus aus doch nicht wertneutral?
Geleitet von Werten?
Progressiv vertritt Werte wie Konservativ auch.

Zu 4.
Geschlechtsneutral bezieht sich (hier) darauf, geschlechtsspezifische Unterscheidungen, Benachteiligungen, Diskriminierung zu vermeiden. Wenn bei einer Bewerbung lediglich fachliche Qualitäten und Berufserfahrung erkennbar sind, dann ist dies geschlechtsneutral.
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von nasziv »

JFK hat geschrieben:(19 Apr 2018, 23:38)

Mitte ist da, wo nicht der Rand ist.
?
Nicht umgekehrt?

Mitte ist die Mehrheit, die alles umhüllt.
Und darauf achtet, dass der Rahmen nicht außer Kontrolle gerät.
Im Innern einer jeden Gemein- oder Gesellschaft oder Partei sitzt ein extremer Kern, den es gilt in Schach zu halten.
Damit er die äußere Hülle nicht zerstört.
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Selina »

Es gibt eine Studie, die nennt sich "Die enthemmte Mitte". Also zu dieser Art von "Mitte" möchte ich nicht gehören.
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von DarkLightbringer »

Evtl. passt die Orth´sche These in den Raum:
Für die Linken verkörpert der Kreml noch heute indirekt die gute alte kommunistische Idee, für die Demokratiemüden und Rassisten symbolisiert Putin dagegen das erträumte autoritäre, patriarchale, weiße Europa. Es spricht Bände, dass die Rechten Putins Russland sehr viel realistischer einschätzen als reflexverhaftete Linke. Wie gesagt: Wo Rechts und Links sich vermischen, bleibt am Ende nur Rechts übrig.
https://de.qantara.de/inhalt/allianz-re ... -im-westen

Das heißt im Grunde, die Linke ist ahistorisch.
>>We’ll always have Paris<<
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Progressiver »

Selina hat geschrieben:(21 Apr 2018, 19:43)

Es gibt eine Studie, die nennt sich "Die enthemmte Mitte". Also zu dieser Art von "Mitte" möchte ich nicht gehören.
Es gibt auch eine schon ältere Weisheit aus dem 20. Jahrhundert, die besagt, dass Faschismus der Extremismus der Mitte sei.

https://de.wikipedia.org/wiki/Extremismus_der_Mitte
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

"Wer nur einen Hammer als Werkzeug hat, dem wird bald jedes Problem zum Nagel."
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Excellero »

think twice hat geschrieben:(21 Apr 2018, 18:17)

Nun, gerade deine Posts dienen nicht dazu, mich vom Gegenteil zu überzeugen. ;)
Ich wäre bestürzt würde das von einem vernunftbegabten Menschen kommen...
Um fremden Wert willig und frei anzuerkennen, muß man eigenen haben.
-Immanuel Kant
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von unity in diversity »

Excellero hat geschrieben:(22 Apr 2018, 09:23)

Ich wäre bestürzt würde das von einem vernunftbegabten Menschen kommen...
" Solange ihr es den Betroffenen glaubwürdig erklären könnt, dürft ihr mit denen machen, was ihr wollt"
(Saloth Sar)
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von DarkLightbringer »

unity in diversity hat geschrieben:(21 Apr 2018, 19:02)

Wess Brot ich ess, dess Lied ich sing.
Malofejew hat Brot, Wagenknecht hat Liedgut.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von Alpha Centauri »

Progressiver hat geschrieben:(21 Apr 2018, 22:00)

Es gibt auch eine schon ältere Weisheit aus dem 20. Jahrhundert, die besagt, dass Faschismus der Extremismus der Mitte sei.

https://de.wikipedia.org/wiki/Extremismus_der_Mitte

Und ohne das Versagen eben jener sogenannten " bürgerlichen Mitte" wäre die NSDAP niemals 1933 an die Macht gelangt, also Vorsicht mit dem heroischen Lobgesang auf die " Mitte" der Gesellschaft.
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von unity in diversity »

DarkLightbringer hat geschrieben:(22 Apr 2018, 14:26)

Malofejew hat Brot, Wagenknecht hat Liedgut.
Wagenknecht hat mehr Grips als die klobige Frau mit der Ausstrahlung einer Trauerweide.
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Re: Linke Argumentation/Agitation

Beitrag von DarkLightbringer »

unity in diversity hat geschrieben:(22 Apr 2018, 18:21)

Wagenknecht hat mehr Grips als die klobige Frau mit der Ausstrahlung einer Trauerweide.
Du meinst Clips, die Ohrringe. Ja, just deswegen gilt sie praktisch als Inventar jeder gut sortierten Talk Show.
In der Partei- und Fraktionsführung tobt allerdings gerade der Atomkrieg. Wie lange will da Moskau noch zusehen ?
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