- "Du siehst, warum die freien Künste so genannt werden:
- weil sie eines freien Mannes würdig sind"
Friedrich Nietzsche meinte später, daß sich tiefdenkende Menschen im Umgang mit anderen als Komödianten vorkommen müssen, weil sie, um verstanden zu werden, da und dort immer erst gegen eine Oberfläche anheucheln müssen. Benjamin Disraeli vermutete sogar, der tiefe Denker hege immer den Verdacht, daß er oberflächlich sei.
À propos Komödianten:
- Mir sind Leute, die über ihre eigene Witze und Possen selber am meisten und am lautesten lachen, sowieso sehr suspekt ... besonders wenn sie es noch nicht mal zu merken scheinen. Ein Dieter Hildebrandt ist mir lieber als ein Mario Barth. Ein Urban Priol oder Volker Pispers ist mir lieber als ein Harald Schmidt.
Auch gerade in Bezug auf und in Politik scheint nahezu Banalität vorzuherrschen. Helmut Schmidt (Gott hab ihn selig) ist oder war mir allemal lieber als Ronald Pofalla je sein kann.
- Will man uns absichtlich dumm halten? Oder hat sich unser Wissen ... unser Verlangen nach Wissen - nach Bescheidwissen - unserem Humor angepaßt?
- Wollen wir - jeder Einzelne - uns weniger mit solchen Fragen beschäftigen ... mit Sachen, die uns nicht direkt betreffen, oder möchte Politik tatsächlich die Gesellschaft ... das Individuum dumm halten?
Aber egal wo man hinschaut, immer scheint Oberflächlichkeit und scheinen teilweise Platitüden die Oberhand zu gewinnen. Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues, war der tragenden Meinung, es gäbe wohl mehr oberflächlichen Geist in der großen Welt als in den unteren Gesellschaftsschichten. Und oben genannter Peter Sirius behauptete sogar, daß es Menschen gibt, die jeden Tag in einer neuen Auflage erscheinen - deren Geist aber immer Ferien hat.
- Ist diese Art der "Vollkommenheit" unserer gesellschaftlichen Trivialität geschuldet?