Harvey Weinstein-Skandal

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Mahmoud

Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von Mahmoud »

Die Methoden des Hollywood-Filmproduzenten Harvey Weinstein schlagen derzeit hohe Wellen. Offenbar hat er seine Marktmacht genutzt sich sexuelle Befriedigung zu verschaffen. In einzelnen Fällen ist sogar von Vergewaltigung die Rede. Damit dürfte seine Karriere zurecht zu Ende sein.

Das ist die eine Seite.

Ich finde, es gibt noch eine zweite Seite, von der man Nichts hört.

Es hat doch ein "Geschmäckle", daß einige betroffene Frauen erst jetzt, nach Jahren oder Jahrzehnten, davon berichten, was Ihnen widerfahren ist. Warum erst jetzt? Offenbar haben sie damals den Karriereschub begrüßt, auch wenn die Mittel zu verurteilen waren. Man kann sagen, sie haben die Chancen genutzt, die Ihnen Ihr Körper bot. Und jetzt, nachdem sie fest im Sattel sitzen, vielleicht zum Weltstar aufgestiegen sind und einen Weinstein nicht mehr zwingend benötigen, können sie Ihn ohne Schaden anklagen.
Ich finde, das hat etwas Verlogenes. Was meint Ihr?
Alpha Centauri
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von Alpha Centauri »

Ganz einfach bei den.meisten.sogenannten modernen Frauen geht Karriere und Geldgeilheit vor. Warum sich bei LIDL an der Kasse für ein spartanisches Löhnchen dumm und dämmlich abrackern, wenn es für ein geiles Schäferstündchen mehr als das doppelte an Geld gibt. Wer kann es ihnen verübeln?

Warum erst jetzt?? Naja der Mann ist berühmt und hat Kohle, da denkt sich die Eine oder Andere der Damen wohl da gäbe es noch was zu holen.

Das finanzielle Schlachtvieh Namens Mann,
watisdatdenn?
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von watisdatdenn? »

Ging das ungefähr so vonstatten?
[ModEdit - Antisemitische Karikaturen wollen wir hier nicht - auch nicht als schlechtes Beispiel]
Man könnte alte Klischees Aufwärmen..
Zum Glück tut das keiner :) .
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Dieter Winter
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von Dieter Winter »

Ich verstehe den Hype nicht. Die Besetzungscouch gilt doch als offenes Geheimnis. Gibt es denn in Hollywood überhaupt Schauspieler, die nicht über diesen Weg ihre Karriere bahnten?
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imp
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von imp »

Dieter Winter hat geschrieben:(01 Nov 2017, 21:15)

Ich verstehe den Hype nicht. Die Besetzungscouch gilt doch als offenes Geheimnis. Gibt es denn in Hollywood überhaupt Schauspieler, die nicht über diesen Weg ihre Karriere bahnten?
Am Theater ist das noch viel verbreiteter. Ich finde es nicht gut. Es ist alles lange bekannt.
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Dieter Winter
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von Dieter Winter »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(01 Nov 2017, 21:43)

Am Theater ist das noch viel verbreiteter. Ich finde es nicht gut. Es ist alles lange bekannt.
Eben. Gehört doch irgendwie zum Geschäft. Deshalb verstehe ich die gezeigte Empörung ja nicht.
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von Alpha Centauri »

Dieter Winter hat geschrieben:(01 Nov 2017, 21:48)




Eben. Gehört doch irgendwie zum Geschäft. Deshalb verstehe ich die gezeigte Empörung ja nicht.
Ja der Hype ist vor allem seitens der Damen gekünselt und verlogen. Warum kommen einige von ihnen erst nach Jahrzehnten damit heraus, nachdem einige von denen längst berühmt sind und ein Vermögen haben??

Dieser Weinstein scheint obwohl überhaupt nicht attraktiv gerade junge Karriere geile Frauen angezogen zu haben, ja warum wohl?

Der Klassiker gerade erst recht unter jungen Frauen , der Traum von Ruhm ,Glanz, dem schnellen Geld und ein Leben im Luxus und Protz so oberflächlich ticken nun mal die zumeist sich für "modern" haltenden Frauen, aber kann man es ihnen verübeln??? Da sie es auch nicht anders vorgezeigt bekommen??

Gerade in unserer Gesellschaft wo Status Denken ,materieller Besitz und Wohlstand naiv mit Glück gleichgesetzt werden und die einzig gültigen Maßstäbe( neben dem permanenten Diktat des Leistungsfetischismus) zu sein scheinen????

Erst kommt das Geld, dann die Moral.
Zuletzt geändert von Alpha Centauri am Do 2. Nov 2017, 10:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Dieter Winter
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von Dieter Winter »

Alpha Centauri hat geschrieben:(02 Nov 2017, 09:58)

Ja der Hype ist vor allem seitens der Damen gekünselt und verlogen. Warum kommen einige von ihnen erst nach Jahrzehnten damit heraus, nachdem einige von denen längst berühmt sind und ein Vermögen haben??
Vielleicht auch um im Gespräch zu bleiben, bzw. wieder rein zu kommen. Auch das gehört zum Business.
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relativ
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von relativ »

Naja dieser Skandal bestätigt eigentlich nur das, was eh m.M. schon lange bekannt ist. Das sexistische Verhalten einiger Männer gesteigert in einer Machtrolle.

Das einige Übergriffe erst viel später bekannt werden, hat in erster Linie mit der Machtstellung der jeweiligen Männer zu tun und er Angst der Opfer die sich daraus ergibt.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Dieter Winter
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von Dieter Winter »

relativ hat geschrieben:(02 Nov 2017, 10:53)

Naja dieser Skandal bestätigt eigentlich nur das, was eh m.M. schon lange bekannt ist.
Zur Showbranche, neben Film- und Schauspiel also auch Models und z. T. auch Musik ist doch von solcher Prostitution geprägt. Männlein wie Weiblein müssen da hinhalten um "groß rauszukommen". So zu tun, als wäre das neu oder unbekannt ist doch reine Effekthascherei.
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von relativ »

Dieter Winter hat geschrieben:(02 Nov 2017, 11:19)

Zur Showbranche, neben Film- und Schauspiel also auch Models und z. T. auch Musik ist doch von solcher Prostitution geprägt. Männlein wie Weiblein müssen da hinhalten um "groß rauszukommen". So zu tun, als wäre das neu oder unbekannt ist doch reine Effekthascherei.
Nun es sind wohl bei weitem mehr Frauen betroffen als Männer.
Es ist ja nicht neu, meine Rede, macht es dies jetzt besser?
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von Dieter Winter »

relativ hat geschrieben:(02 Nov 2017, 11:22)

Nun es sind wohl bei weitem mehr Frauen betroffen als Männer.
Es ist ja nicht neu, meine Rede, macht es dies jetzt besser?
Es ändert nix, weder zum Besseren noch zum Schlechteren. Es ist Teil des Geschäftes. Wird ja niemand gezwungen dort einzusteigen.
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von Alpha Centauri »

Dieter Winter hat geschrieben:(02 Nov 2017, 11:19)

Zur Showbranche, neben Film- und Schauspiel also auch Models und z. T. auch Musik ist doch von solcher Prostitution geprägt. Männlein wie Weiblein müssen da hinhalten um "groß rauszukommen". So zu tun, als wäre das neu oder unbekannt ist doch reine Effekthascherei.
Ja sehe dass auch so. Nur zugeben oder es sich eingestehen,.dass tun die wenigsten.
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relativ
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von relativ »

Dieter Winter hat geschrieben:(02 Nov 2017, 11:29)

Es ändert nix, weder zum Besseren noch zum Schlechteren. Es ist Teil des Geschäftes. Wird ja niemand gezwungen dort einzusteigen.
Wie, wird ja niemand gezwungen?
Na dann sollte man dieses Geschäft aber auch nicht als anständiges Geschäft tarnen und sich selber nach aussen noch als Saubermann geben. Dann habe ich mit dieser "Freiwilligkeit" auch kein Problem.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von Alpha Centauri »

relativ hat geschrieben:(02 Nov 2017, 12:18)

Wie, wird ja niemand gezwungen?
Na dann sollte man dieses Geschäft aber auch nicht als anständiges Geschäft tarnen und sich selber nach aussen noch als Saubermann geben. Dann habe ich mit dieser "Freiwilligkeit" auch kein Problem.

In welcher Branche hat man den nicht Einzelperson oder ganze Unternehmen ,die nach außen hin ein unbefleckt, moralisches Saubermann Image hegen und pflegen , nur um die dreckige Wahrheit und ihr schmutziges wahres Gesicht zu überdecken????
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relativ
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von relativ »

Alpha Centauri hat geschrieben:(02 Nov 2017, 12:28)

In welcher Branche hat man den nicht Einzelperson oder ganze Unternehmen ,die nach außen hin ein unbefleckt, moralisches Saubermann Image hegen und pflegen , nur um die dreckige Wahrheit und ihr schmutziges wahres Gesicht zu überdecken????
Ja und immer noch steht da meine Frage . Macht dieser Umstand die Sache jetzt besser, oder sogar legitim?
Da beschweren sich hier doch etliche hier über den "verächtlichen Umgang der Muslime/Islam" gegenüber Frauen und dann lese ich hier sowas. :D
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von Alpha Centauri »

relativ hat geschrieben:(02 Nov 2017, 12:32)

Ja und immer noch steht da meine Frage . Macht dieser Umstand die Sache jetzt besser, oder sogar legitim?
Da beschweren sich hier doch etliche hier über den "verächtlichen Umgang der Muslime/Islam" gegenüber Frauen und dann lese ich hier sowas. :D
Das ist ein Punkt den ich hier schon mehrfach kritisiert habe, ohne die Probleme die es mit dem Islam gibt zu verharmlosen zu wollen, aber Sexismus und Frauenverachtung sind bei weitem kein Problem dass einzig muslimische geprägte Länder und Kulturkreise betrifft.

Die häusliche Gewalt gegen Frauen im mehrheitlich nicht islamischen Russland oder auch im christlichen Osteuropa ( Lettland,Ukraine,Polen, Slowakei,Ungarn usw.) ist sehr weit verbreitet und der Machoismus der Lateinamerikaner ist ja auch legendär, nicht zu Reden vom Frauenbild der Nazis und den deutsch Nationalen , die an devoten Hausfrauen am Herd und absolut hörigen "Gebärmaschinen" gefallen finden. Aber im Vergleich zu den triebgesteuerten Mohamedanern ist dass ja alles offensichtlich anti-sexistisch. :D
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von Unité 1 »

Dieter Winter hat geschrieben:(01 Nov 2017, 21:48)

Eben. Gehört doch irgendwie zum Geschäft. Deshalb verstehe ich die gezeigte Empörung ja nicht.
Nicht? Wenn es schon immer so gewesen sei, dann wurde es doch allerhöchste Zeit, das öffentlich anzuprangern. Schlimm genug, dass die Übergriffigkeiten zur Normalität gehören, kann das kein Grund zum Schweigen sein.
Dieter Winter hat geschrieben:
Es ändert nix, weder zum Besseren noch zum Schlechteren. Es ist Teil des Geschäftes. Wird ja niemand gezwungen dort einzusteigen.
Was für ein Bullshit. Wer Schauspielerin werden möchte, aber ohne sexuelle Gefälligkeiten keine Rolle bekommt, ist offensichtlich dazu gezwungen. Klar, statt Schauspielerin geht auch immer Metzgerin. Wer also nicht Fleischreste in Därme drücken will, gibt sich freiwillig den Weinsteins hin. Was für ein erbärmliches Schauspiel hier.
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von imp »

relativ hat geschrieben:(02 Nov 2017, 10:53)

Naja dieser Skandal bestätigt eigentlich nur das, was eh m.M. schon lange bekannt ist. Das sexistische Verhalten einiger Männer gesteigert in einer Machtrolle.
Die Frauen in Führungspositionen stehen da in nichts nach. Man sollte daraus kein Mann-Frau-Thema machen. Dieses Geschäft wird sich nicht nachhaltig ändern, bloß weil ein paar gealterte Köpfe abgesägt werden.
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von Dieter Winter »

Unité 1 hat geschrieben:(02 Nov 2017, 13:09)

Nicht? Wenn es schon immer so gewesen sei, dann wurde es doch allerhöchste Zeit, das öffentlich anzuprangern. Schlimm genug, dass die Übergriffigkeiten zur Normalität gehören, kann das kein Grund zum Schweigen sein.
Gesprochen wurde ja darüber. Nur die gezeigte Empörung ist neu. Und scheinheilig.
Unité 1 hat geschrieben:(02 Nov 2017, 13:09)
Was für ein Bullshit. Wer Schauspielerin werden möchte, aber ohne sexuelle Gefälligkeiten keine Rolle bekommt, ist offensichtlich dazu gezwungen.
Wer Nutte werden will, weiß auch, dass da bestimmte Handlungen erwartet werden.
Unité 1 hat geschrieben:(02 Nov 2017, 13:09)
Klar, statt Schauspielerin geht auch immer Metzgerin.
Eben.

Also - was soll das Getue?
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von Unité 1 »

Dieter Winter hat geschrieben:(02 Nov 2017, 13:16)

Gesprochen wurde ja darüber. Nur die gezeigte Empörung ist neu. Und scheinheilig.
Lieber stillschweigend hinnehmen als öffentlich empören. Ist angekommen.


Wer Nutte werden will, weiß auch, dass da bestimmte Handlungen erwartet werden.
Es geht nicht um Nutten.

Eben.

Also - was soll das Getue?
Freie Entfaltung der Persönlichkeit und so. Wenn der Metzgermeister die Ausbildungsstelle nur gegen sexuelle Gefälligkeiten vergibt, bleibt ja immer noch Prostituierte oder Briefträgerin. Aber zerbrich dir bloß nicht dein Köpfchen an solch schwierigen Dingen.
Sole.survivor@web.de hat geschrieben: Die Frauen in Führungspositionen stehen da in nichts nach. Man sollte daraus kein Mann-Frau-Thema machen. Dieses Geschäft wird sich nicht nachhaltig ändern, bloß weil ein paar gealterte Köpfe abgesägt werden.
Ist ein Systemfehler, stimmt.
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von imp »

Unité 1 hat geschrieben:(02 Nov 2017, 13:22)
Freie Entfaltung der Persönlichkeit und so. Wenn der Metzgermeister die Ausbildungsstelle nur gegen sexuelle Gefälligkeiten vergibt, bleibt ja immer noch Prostituierte oder Briefträgerin. Aber zerbrich dir bloß nicht dein Köpfchen an solch schwierigen Dingen.
Niemand hat das Recht darauf, von einem bestimmten Metzger angestellt zu werden. Oder überhaupt von einem. Es ist in solchen Fällen oft so, dass Kollegen und Vorgesetzte die Personen als untalentiert oder schwierig in der Zusammenarbeit bezeichnen. Das kann stimmen, das kann auch eine Erfindung sein. Umgekehrt kann auch ein Vorwurf von Übergriffen wahr oder falsch sein. Oder es stimmt beides: Die Person ist untalentiert, bleibt aber im Betrieb. Von wem da dann Angebote ausgingen, ist ein Feld, über das man von Gericht lange streiten kann. Gut für Anwälte. Schlecht für's Geschäft. Also immer fleißig die schwierigen, verzweifelten Fälle der Konkurrenz empfehlen. Wenn der andere Chef so schlecht ist, wie man selbst vermutet, kann es nur ein Treffer werden.
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relativ
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von relativ »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(02 Nov 2017, 13:12)

Die Frauen in Führungspositionen stehen da in nichts nach. Man sollte daraus kein Mann-Frau-Thema machen. Dieses Geschäft wird sich nicht nachhaltig ändern, bloß weil ein paar gealterte Köpfe abgesägt werden.
Sorry, aber da sehe ich andeers. Wenn bei diesem Thema eine Sensibilisierung der Gesellschaft stattfindet und das tut es ja bereits, so wird sich die Lage zukünftig verbessern. Auch kann man an möglichen Konsequenzen arbeiten und z.B. Machtpositionen so abmindern, daß die Hürde, Angst der Opfer ihre Peiniger anzuzeigen, nicht zu groß ist.
Sorry, aber das es natürlich auch Beispiele gibt wo Frauen ihre Machtposition ausnutzen, soll wohl kein erbärmlicher Versuch sein, daß überproportional vorhandene Problem mit der Männerschaft diesbezüglich zu relativieren, oder?

Worüber man natürlich einen ernsten Diskurs führen muss ist, was alles zur einer sexuellen Belästigung gehört, bzw. wo man dort die Grenzen zieht, denn sehr häufig ist hier auch die persönliche Wahrmehmung entscheidend, gerade wenn es um verbale Belästigung geht.
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von Unité 1 »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(02 Nov 2017, 13:27)

Niemand hat das Recht darauf, von einem bestimmten Metzger angestellt zu werden. Oder überhaupt von einem.
Ja, aber darum geht es nicht. Wenn Berufswunsch und Fähigkeit zusammenfallen und du trotzdem nur nach Gewährenlassen eine Stelle in Aussicht bekommst, dann hat das nichts mit der freien Wahl der Metzger ihrer Mitarbeiter zu tun.
Es ist in solchen Fällen oft so, dass Kollegen und Vorgesetzte die Personen als untalentiert oder schwierig in der Zusammenarbeit bezeichnen. Das kann stimmen, das kann auch eine Erfindung sein. Umgekehrt kann auch ein Vorwurf von Übergriffen wahr oder falsch sein. Oder es stimmt beides: Die Person ist untalentiert, bleibt aber im Betrieb. Von wem da dann Angebote ausgingen, ist ein Feld, über das man von Gericht lange streiten kann. Gut für Anwälte. Schlecht für's Geschäft. Also immer fleißig die schwierigen, verzweifelten Fälle der Konkurrenz empfehlen. Wenn der andere Chef so schlecht ist, wie man selbst vermutet, kann es nur ein Treffer werden.
So ist das halt mit unsichtbaren, nicht öffentlichen Machtstrukturen: Außenstehende können das nur schwer nachvollziehen. Institutioneller bzw. Alltagsrassismus bleibt für Nichtbetroffene auch nur abstrakt. Die Lösung, sowas einfach weiter laufen zu lassen, weil Bewerbungsgespräche in abgeschlossenen Räumen abgehalten werden, hieße die Ungerechtigkeit zu zementieren. Machtverhältnisse ändern sich bekanntlich nicht mit den Wochentagen.
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von imp »

relativ hat geschrieben:(02 Nov 2017, 13:34)

Sorry, aber da sehe ich andeers. Wenn bei diesem Thema eine Sensibilisierung der Gesellschaft stattfindet und das tut es ja bereits, so wird sich die Lage zukünftig verbessern.
Du tust ja so, als hätte man es vor der aktuellen Aufregungswelle nicht gewusst. Das Publikum will Schauspieler (m/w/sonstiges), die authentisch attraktiv Rollen spielen können. Der Maßstab ist rein subjektiv und das Geschmacksurteil trifft verbindlich zuerst die künstlerische Leitung - der Zuschauer erst nachher. Du wirst da nie was regeln können.
Auch kann man an möglichen Konsequenzen arbeiten und z.B. Machtpositionen so abmindern, daß die Hürde, Angst der Opfer ihre Peiniger anzuzeigen, nicht zu groß ist.
Kein Regisseur möchte mit Personen arbeiten, die durch nichts anderes bekannt sind außer durch ihre Klagefreude - ob das nun gerechtfertigt ist oder nicht. Schon gar nicht am Theater. Und wenn dann die Klage noch auf wackeligen Beinen steht - das wird auch in Zukunft kaum wer machen. Allein die Gefahr, selbst irgendwann unschuldig angezeigt zu werden ist massiv abschreckend. Zudem sind solche Klagenudeln auch bei den Schauspielkollegen wenig beliebt.
Sorry, aber das es natürlich auch Beispiele gibt wo Frauen ihre Machtposition ausnutzen, soll wohl kein erbärmlicher Versuch sein, daß überproportional vorhandene Problem mit der Männerschaft diesbezüglich zu relativieren, oder?
Es gibt noch nicht so viele Frauen in der künstlerischen Leitung. Es gibt sie aber. Wenn man die Personalentscheidungen auf ein Kollektiv ausweitet, wird das Problem größer, nicht kleiner.
Worüber man natürlich einen ernsten Diskurs führen muss ist, was alles zur einer sexuellen Belästigung gehört, bzw. wo man dort die Grenzen zieht, denn sehr häufig ist hier auch die persönliche Wahrmehmung entscheidend, gerade wenn es um verbale Belästigung geht.
Die persönliche Wahrnehmung ist für die Betroffenen wichtig, sie ist aber nur sehr begrenzt nachvollziehbar. Das macht Urteilsfindung schwierig und im Rahmen des Rechtsstaates bedeutet das in der Regel einen Freispruch.
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von imp »

Unité 1 hat geschrieben:(02 Nov 2017, 13:39)

Ja, aber darum geht es nicht. Wenn Berufswunsch und Fähigkeit zusammenfallen und du trotzdem nur nach Gewährenlassen eine Stelle in Aussicht bekommst, dann hat das nichts mit der freien Wahl der Metzger ihrer Mitarbeiter zu tun.
Wie verrückt muss man sein, dann unbedingt bei dem arbeiten zu wollen? In seinem Laden? Gibt doch noch andere.
So ist das halt mit unsichtbaren, nicht öffentlichen Machtstrukturen: Außenstehende können das nur schwer nachvollziehen. Institutioneller bzw. Alltagsrassismus bleibt für Nichtbetroffene auch nur abstrakt. Die Lösung, sowas einfach weiter laufen zu lassen, weil Bewerbungsgespräche in abgeschlossenen Räumen abgehalten werden, hieße die Ungerechtigkeit zu zementieren. Machtverhältnisse ändern sich bekanntlich nicht mit den Wochentagen.
In einem Angestelltenverhältnis sind die Rollen für alle sichtbar klar verteilt.
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von Dieter Winter »

Unité 1 hat geschrieben:(02 Nov 2017, 13:22)

Lieber stillschweigend hinnehmen als öffentlich empören. Ist angekommen.
Wieso stillschweigend? Die Bedingungen sind doch bekannt. Was soll also die Empörung?
Unité 1 hat geschrieben:(02 Nov 2017, 13:22)
Es geht nicht um Nutten.
Aber um Schauspieler und Models. So groß ist der Unterschied da nicht.

Unité 1 hat geschrieben:(02 Nov 2017, 13:22)
Freie Entfaltung der Persönlichkeit und so.
Es gibt kein Recht auf ein schlaues Leben im Showbiz.
Unité 1 hat geschrieben:(02 Nov 2017, 13:22)
Wenn der Metzgermeister die Ausbildungsstelle nur gegen sexuelle Gefälligkeiten vergibt, bleibt ja immer noch Prostituierte oder Briefträgerin.


Bullshit!

Jeder Handwerksmeister ist froh, wenn er geeignete Azubis bekommt.

Jobs, die weniger mit Arbeit zu tun haben, wie z. B. 10 Meter gehen, sind halt weit gesuchter
Unité 1 hat geschrieben:(02 Nov 2017, 13:22)

Aber zerbrich dir bloß nicht dein Köpfchen an solch schwierigen Dingen.
Mach ich schon deshalb nicht, weil daran nix schwierig ist.
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von relativ »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(02 Nov 2017, 13:45)

Du tust ja so, als hätte man es vor der aktuellen Aufregungswelle nicht gewusst. Das Publikum will Schauspieler (m/w/sonstiges), die authentisch attraktiv Rollen spielen können. Der Maßstab ist rein subjektiv und das Geschmacksurteil trifft verbindlich zuerst die künstlerische Leitung - der Zuschauer erst nachher. Du wirst da nie was regeln können.
Na klar wusste man , daß es sowas gibt, aber wie groß das Ausmaß des männlichkeitswahn in diesen Machtposition ist, daß liegt noch im Schatten. Solche Diskussionen und Enthgüllungen führen aber dazu, daß sich die Gesellschaft diesbezüglich sensibilisiert und die Täter bekommen noch im nachhinein das was sie verdienen. Oder glaubst du wirklich Weistein ist hier das Opfer, selbst wenn es Trittbrettfahrerinnen geben sollte.

Kein Regisseur möchte mit Personen arbeiten, die durch nichts anderes bekannt sind außer durch ihre Klagefreude - ob das nun gerechtfertigt ist oder nicht. Schon gar nicht am Theater. Und wenn dann die Klage noch auf wackeligen Beinen steht - das wird auch in Zukunft kaum wer machen. Allein die Gefahr, selbst irgendwann unschuldig angezeigt zu werden ist massiv abschreckend. Zudem sind solche Klagenudeln auch bei den Schauspielkollegen wenig beliebt.
Keine ernhafte Schauspielerin will wohl für eine Rolle sich von jedem Ekelprotz anfassen lassen. Der Machtmissbrauch von Weistein , war aber gerade am Karriereanfang dieser Frauen, deshalb ja umso erbärmlicher.
Ob schuldig, oder unschuldig entscheiden eh Gerichte, daß gilt für jeder Art von Anzeige.

Es gibt noch nicht so viele Frauen in der künstlerischen Leitung. Es gibt sie aber. Wenn man die Personalentscheidungen auf ein Kollektiv ausweitet, wird das Problem größer, nicht kleiner.
Sowas ist für mich nicht in Stein gemeißelt, es sei denn man glaubt der Mensch hat seine oberste evolutionäre Stufe schon erreicht.

Die persönliche Wahrnehmung ist für die Betroffenen wichtig, sie ist aber nur sehr begrenzt nachvollziehbar. Das macht Urteilsfindung schwierig und im Rahmen des Rechtsstaates bedeutet das in der Regel einen Freispruch.
Was das in der Regel bedeutet ist zweitrangig, nur weil die Möglichkeit besteht, daß diese Schweine ungeschoren davonkommen, nimmt man diese Rahmenbedingungen doch nicht einfach so hin.
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von relativ »

Dieter Winter hat geschrieben:(02 Nov 2017, 13:50)

Wieso stillschweigend? Die Bedingungen sind doch bekannt. Was soll also die Empörung?
Naja empörst du dich nicht über strafbare Handlungen an Leib und Leben? Denn genau dies sind viele dieser sexuellen Übergriffe.


Aber um Schauspieler und Models. So groß ist der Unterschied da nicht.
Junge geh zum Arzt, wenn du da keinen Unterschied sehen möchtest.



Es gibt kein Recht auf ein schlaues Leben im Showbiz.
Natürlich nicht, Frau hat Beine breit zu machen, damit sie dort einen Job bekommt, dafür braucht man nicht schlau zu sein. :s


Bullshit!

Jeder Handwerksmeister ist froh, wenn er geeignete Azubis bekommt.

Jobs, die weniger mit Arbeit zu tun haben, wie z. B. 10 Meter gehen, sind halt weit gesuchter
Ach du willst mehr Handwerkslehrlinge, sag das doch gleich. :D


Mach ich schon deshalb nicht, weil daran nix schwierig ist.
Stimmt wer so ein Gesellschaftsbild in sich trägt, der brauch sich über komplexe gesellschaftliche Umgangsformen wirklich keine Gedanken zu machen. Der steht gedanklich auf einer Stufe mit den bekloppten Islamisten.
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von imp »

relativ hat geschrieben:(02 Nov 2017, 14:00)

Na klar wusste man , daß es sowas gibt, aber wie groß das Ausmaß des männlichkeitswahn in diesen Machtposition ist, daß liegt noch im Schatten.
Es geht nicht um Männer. Und ja, wer Kontakte zur Branche hat, kennt das Thema zur Genüge. In jedem Kleinstadttheater gibt es da erzählenswerte Storys.
Solche Diskussionen und Enthgüllungen führen aber dazu, daß sich die Gesellschaft diesbezüglich sensibilisiert und die Täter bekommen noch im nachhinein das was sie verdienen. Oder glaubst du wirklich Weistein ist hier das Opfer, selbst wenn es Trittbrettfahrerinnen geben sollte.
Ob Weinstein ein Opfer ist, kann ich nicht sagen. Gerade mit einer Flut zweifelhafter Vorwürfe würde die Bereitschaft der Gesellschaft, unhinterfragt Geschäfte und Anstellungen zu beenden, weil irgendwer irgendwas behauptet, drastisch zurückgehen.
Keine ernhafte Schauspielerin will wohl für eine Rolle sich von jedem Ekelprotz anfassen lassen.
Das muss auch keine ernsthafte Schauspielerin tun. Es gibt immer auch andere Rollen.
Der Machtmissbrauch von Weistein , war aber gerade am Karriereanfang dieser Frauen, deshalb ja umso erbärmlicher.
Warum sollte er sich an eine alte Schauspielerin halten, wenn er es bei einer jungen versuchen kann?
Was das in der Regel bedeutet ist zweitrangig, nur weil die Möglichkeit besteht, daß diese Schweine ungeschoren davonkommen, nimmt man diese Rahmenbedingungen doch nicht einfach so hin.
Du musst das mal zuende denken. Ein Schauspieler, der mit einer nicht beweisbaren Anschuldigung hausieren geht, ist schnell ein Ex-Schauspieler. Die Verträge sind in der Regel auf maximal ein paar Spielzeiten begrenzt.
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von Unité 1 »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(02 Nov 2017, 13:47)

Wie verrückt muss man sein, dann unbedingt bei dem arbeiten zu wollen? In seinem Laden? Gibt doch noch andere.
Dieter Winter und du sagt, dass das ein generelles und kein Harvey-Weinstein-Problem sei. Was denn nu?

In einem Angestelltenverhältnis sind die Rollen für alle sichtbar klar verteilt.
Nur die öffentlichen. Gewährenlassen sexueller Übergriffigkeiten gehört dazu nicht. Das Erzählen davon dann aber auch wieder nicht zum guten Ton, denn es könnte ja auch nur die Rache einer untalentierten Metzgerin sein. Belassen wir es also so, wie es ist.
Dieter Winter hat geschrieben:
Wieso stillschweigend? Die Bedingungen sind doch bekannt. Was soll also die Empörung?
Öffentliche Empörung verfolgt den Zweck einer Sensibilisierung. Ham wa schon imma so jemacht, ist zur Rechtfertigung ein bißchen mau.
Aber um Schauspieler und Models. So groß ist der Unterschied da nicht.
Sicher sind wir alle quasi Prostituierte; der Verkauf unserer Körper zum Zwecke der Lebenssicherung ist unausweichlich. Kann aber sogar Spaß machen und erfüllend sein, wenn die Art des Verkaufs zur eigenen Vorstellung davon passt. Wer gerne rechnet, sollte sich als Buchhalter verkaufen. Wer gene vögelt, als Prostituierter. Und wer darstellendes Spiel mag, als Schauspieler. Dass Buchhalter sich prostituieren müssen, ist mir neu.


Es gibt kein Recht auf ein schlaues Leben im Showbiz.
Es gibt kein Recht auf irgendwas. Nicht auf Metzgerin oder Prostituierte. Somit ist alles in Butter, wenn Stellen oder in dem Fall Rollen nur gegen Unterwerfung der unfeinen Art an die Frau bzw. den Mann gehen. It isso, wie et is.
Bullshit!

Jeder Handwerksmeister ist froh, wenn er geeignete Azubis bekommt.

Jobs, die weniger mit Arbeit zu tun haben, wie z. B. 10 Meter gehen, sind halt weit gesuchter.
Dein Punkt war, dass Übergriffigkeiten kein Problem sind, da es ja auch andere Berufe gebe. Das Argument gilt dann selbstverständlich für jede andere erdenkliche Berufsart. Dass du es jetzt als Bullshit beschreibst, lässt vermuten, dass du mal beim Vorsprechen gescheitert bist und anderen ihren Beruf nicht so gönnst. Rational ist das jedenfalls nicht mehr.
Mach ich schon deshalb nicht, weil daran nix schwierig ist.
Weil du es dir leicht machst.
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von imp »

Unité 1 hat geschrieben:(02 Nov 2017, 14:09)
Dieter Winter und du sagt, dass das ein generelles und kein Harvey-Weinstein-Problem sei. Was denn nu?
Es ist weit verbreitet. Jedoch sind beileibe nicht alle Entscheiderinnen generell geneigt, solche Angebote zu verlangen oder umgekehrt anzunehmen und selbst wenn, gefällt eben nicht jede jeder.
Nur die öffentlichen. Gewährenlassen sexueller Übergriffigkeiten gehört dazu nicht. Das Erzählen davon dann aber auch wieder nicht zum guten Ton, denn es könnte ja auch nur die Rache einer untalentierten Metzgerin sein. Belassen wir es also so, wie es ist.
Kannst du eine solche Metzgerin vorzeigen?
Öffentliche Empörung verfolgt den Zweck einer Sensibilisierung. Ham wa schon imma so jemacht, ist zur Rechtfertigung ein bißchen mau.
Öffentliche Empörung sorgt für Quote und Auflage und für Geschwätz am Kaffeetisch. Öffentliche Empörung sorgt nicht dafür, dass die nächste Entscheiderin anders handelt und inflationär nicht mal mehr dazu, dass überhaupt irgendwas passiert.
Öffentliche Empörung hat Arppe und Gedeon bis heute nicht aus der AfD gekriegt.
Sicher sind wir alle quasi Prostituierte
Ich nicht.
; der Verkauf unserer Körper zum Zwecke der Lebenssicherung ist unausweichlich. Kann aber sogar Spaß machen und erfüllend sein, wenn die Art des Verkaufs zur eigenen Vorstellung davon passt. Wer gerne rechnet, sollte sich als Buchhalter verkaufen. Wer gene vögelt, als Prostituierter. Und wer darstellendes Spiel mag, als Schauspieler. Dass Buchhalter sich prostituieren müssen, ist mir neu.
In der Regel verkaufen Menschen Dienste oder Produkte, vielleicht sogar ihre bloße Bereitschaft und Verfügbarkeit, aber nicht sich. Das wäre Sklaverei und die gibt es bei uns nicht. Dass Chefinnen ihre Betriebswirtinnen nicht unschicklich an den Hintern fassen oder zu geselligen Überstunden verbindlich einladen, möchte wohl kaum wer beschwören.
Es gibt kein Recht auf irgendwas. Nicht auf Metzgerin oder Prostituierte. Somit ist alles in Butter, wenn Stellen oder in dem Fall Rollen nur gegen Unterwerfung der unfeinen Art an die Frau bzw. den Mann gehen.
Das ist deine Sicht der Dinge.
Dein Punkt war, dass Übergriffigkeiten kein Problem sind, da es ja auch andere Berufe gebe.
Nein, meine Aussage zielte darauf ab, dass man immer "die Wahl" hat. "Keine Wahl" ist dumme Ausrede. Sophie Scholl hat gewählt. Martin Luther King hat gewählt. Faust hat gewählt.
Das Argument gilt dann selbstverständlich für jede andere erdenkliche Berufsart.
Selbstverständlich gibt es das Problem auch in anderen Berufen. Menschen werden mit ihren Karrierewünschen benutzt oder bieten persönliche Zusatzleistungen von Arsch kriechen bis Arsch hinhalten an, die mehr der Chefin als der Firma nutzen. Firmenübergreifend dasselbe mit Zulieferern, Vermietern usw. Es ist widerlich, es ist ein Problem, man hat die Wahl, mit dem Nachteil zu leben oder dem Ansinnen nachzugeben.

Wer glaubt, ein kurzfristiges Medientralala würde hier große Änderung herbeischaffen, macht sich etwas vor. Wie du siehst, wird man hier mit allem möglichen Unrat in einen Sack gesteckt, wenn man das ausspricht. Ich habe aber gewählt, es trotzdem zu tun.
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von Dieter Winter »

Unité 1 hat geschrieben:(02 Nov 2017, 14:09)


Öffentliche Empörung verfolgt den Zweck einer Sensibilisierung. Ham wa schon imma so jemacht, ist zur Rechtfertigung ein bißchen mau.
Blödsinn. Wer die Regeln nicht akzeptiert, spielt halt nicht mit. Wo ist das Problem?
Unité 1 hat geschrieben:(02 Nov 2017, 14:09)
Sicher sind wir alle quasi Prostituierte; der Verkauf unserer Körper zum Zwecke der Lebenssicherung ist unausweichlich.


Nö. Es gibt auch Jobs, die andere Fähigkeiten erfordern. Manche, und dazu gehört das Showbiz, erfordern dagegen vollen Körpereinsatz
Unité 1 hat geschrieben:(02 Nov 2017, 14:09)
Kann aber sogar Spaß machen und erfüllend sein, wenn die Art des Verkaufs zur eigenen Vorstellung davon passt. Wer gerne rechnet, sollte sich als Buchhalter verkaufen. Wer gene vögelt, als Prostituierter. Und wer darstellendes Spiel mag, als Schauspieler. Dass Buchhalter sich prostituieren müssen, ist mir neu.
Auch das gibt es. Je nach Qualifikation und Lukrativität der Stelle. Als was genau war die Brasilianerin von Hartz bei VW auf der payroll?
Unité 1 hat geschrieben:(02 Nov 2017, 14:09)
Es gibt kein Recht auf irgendwas. Nicht auf Metzgerin oder Prostituierte. Somit ist alles in Butter, wenn Stellen oder in dem Fall Rollen nur gegen Unterwerfung der unfeinen Art an die Frau bzw. den Mann gehen. It isso, wie et is.
Wer sonst nix kann, muss halt ggf. die Anatomie zur Verfügung stellen.
Unité 1 hat geschrieben:(02 Nov 2017, 14:09)
Dein Punkt war, dass Übergriffigkeiten kein Problem sind, da es ja auch andere Berufe gebe.


Dem ist so. Niemand muss Schauspieler oder Model werden. Wer das will, muss halt damit leben, dass der Weg über die Couch führt.
Unité 1 hat geschrieben:(02 Nov 2017, 14:09)
Das Argument gilt dann selbstverständlich für jede andere erdenkliche Berufsart.


Quatsch. In den meisten anderen Berufen muss man was können.
Unité 1 hat geschrieben:(02 Nov 2017, 14:09)

Dass du es jetzt als Bullshit beschreibst, lässt vermuten, dass du mal beim Vorsprechen gescheitert bist und anderen ihren Beruf nicht so gönnst.
LOL!!!

So weit kommt's noch...
Unité 1 hat geschrieben:(02 Nov 2017, 14:09)

Rational ist das jedenfalls nicht mehr.
Das ist sogar sehr rational.

Unité 1 hat geschrieben:(02 Nov 2017, 14:09)
Weil du es dir leicht machst.
Das liegt darin begründet, dass es leicht ist.
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Dieter Winter
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von Dieter Winter »

relativ hat geschrieben:(02 Nov 2017, 14:06)

Naja empörst du dich nicht über strafbare Handlungen an Leib und Leben? Denn genau dies sind viele dieser sexuellen Übergriffe.
So wird es dargestellt. In der Praxis dürften mehrheitlich die Anwärter auf die Rollen die eindeutigen Angebote unterbreiten. Wie viele wollen denn als Schauspieler Karriere machen - und wie viele bekommen schließlich die begehrte Rolle? Werd mal etwas realistisch.
relativ hat geschrieben:(02 Nov 2017, 14:06)
Junge geh zum Arzt, wenn du da keinen Unterschied sehen möchtest.
Der Unterschied ist kaum wahrnehmbar. Welcome in the real world.
relativ hat geschrieben:(02 Nov 2017, 14:06)
Natürlich nicht, Frau hat Beine breit zu machen, damit sie dort einen Job bekommt, dafür braucht man nicht schlau zu sein. :s
In der Branche geht es nun mal um körperliche Vorzüge. Schläue ist kein Schaden, aber nicht unbedingt erforderlich.

relativ hat geschrieben:(02 Nov 2017, 14:06)
Ach du willst mehr Handwerkslehrlinge, sag das doch gleich. :D
Das auch. :D
relativ hat geschrieben:(02 Nov 2017, 14:06)
Stimmt wer so ein Gesellschaftsbild in sich trägt, der brauch sich über komplexe gesellschaftliche Umgangsformen wirklich keine Gedanken zu machen. Der steht gedanklich auf einer Stufe mit den bekloppten Islamisten.
Hör auf Dir Illusionen zu machen. Schauspieler tun nur so als ob. Das ist ihr Job...
Zuletzt geändert von Dieter Winter am Do 2. Nov 2017, 14:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von Dieter Winter »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(02 Nov 2017, 14:07)

Und ja, wer Kontakte zur Branche hat, kennt das Thema zur Genüge.
Eben. Was da so große Empörung auslöst ist da nun mal Gang und Gäbe.
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relativ
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von relativ »

Dieter Winter hat geschrieben:(02 Nov 2017, 14:39)

Eben. Was da so große Empörung auslöst ist da nun mal Gang und Gäbe.

Entweder ihr beiden macht euch ein Spass daraus zu provozieren, oder euer Dachschaden ist immens.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von Dieter Winter »

relativ hat geschrieben:(02 Nov 2017, 14:46)

Entweder ihr beiden macht euch ein Spass daraus zu provozieren, oder euer Dachschaden ist immens.
Haben Dir die bösen Buben Dein heiles Weltbild erschüttert? :D
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von relativ »

Dieter Winter hat geschrieben:(02 Nov 2017, 14:51)

Haben Dir die bösen Buben Dein heiles Weltbild erschüttert? :D
Ich bin selber ein Bube mein kleiner Weinstein Versteher. Nur hat meine Sozialisation genügend Selbstbewusstsein hervorgebracht, daß sich derartige Minderwertigkeitskomplexe, die zu solchen Machtgelüsten führen, nicht ausbilden konnten.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von Dieter Winter »

relativ hat geschrieben:(02 Nov 2017, 15:12)

Ich bin selber ein Bube mein kleiner Weinstein Versteher. Nur hat meine Sozialisation genügend Selbstbewusstsein hervorgebracht, daß sich derartige Minderwertigkeitskomplexe, die zu solchen Machtgelüsten führen, nicht ausbilden konnten.
Wird Zeit, dass Du erwachsen wirst. Dass Prostitution zum Showbiz gehört, liegt nicht an mir. Und ist mir im Prinzip auch scheißegal. Was mich ankotzt ist die Verlogenheit, mit der jetzt Empörung geheuchelt wird. Die Leute wussten worauf sie sich einlassen.
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von Unité 1 »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(02 Nov 2017, 14:24)
Kannst du eine solche Metzgerin vorzeigen?
War doch dein Argument. Nichts genaues weiß man nicht und kann man nicht wissen.
Öffentliche Empörung sorgt für Quote und Auflage und für Geschwätz am Kaffeetisch. Öffentliche Empörung sorgt nicht dafür, dass die nächste Entscheiderin anders handelt und inflationär nicht mal mehr dazu, dass überhaupt irgendwas passiert.
Ohne Empörung wäre Wendt kein Rassist wegen seiner Vorliebe für racial profiling und dergleichen, sondern die Praxis offiziell etabliert. Politik auf Kosten sich nicht oder schlecht wehren Könnender bringt einfach billige Punkte ohne Risiko.
Öffentliche Empörung hat Arppe und Gedeon bis heute nicht aus der AfD gekriegt.
Die AfNPD lebt von der öffentlichen Empörung. Als NSAfD hat sie naturgemäß kein Verständnis für Schicklichkeit. Wie Harvey Weinstein.
Das ist deine Sicht der Dinge.
Nein, Dieter Winters.

Nein, meine Aussage zielte darauf ab, dass man immer "die Wahl" hat. "Keine Wahl" ist dumme Ausrede.
Wie gesagt, stimme ich dir den Punkt betreffend zu. "Die Wahl" hat man immer. Unterscheidet sich leider nur von den Umständen. Ich bin mir sicher, Sophie Scholl bevorzugte es, dass man später "die Wahl" hatte und nicht vor "die Wahl" gestellt war.

Selbstverständlich gibt es das Problem auch in anderen Berufen. Menschen werden mit ihren Karrierewünschen benutzt oder bieten persönliche Zusatzleistungen von Arsch kriechen bis Arsch hinhalten an, die mehr der Chefin als der Firma nutzen. Firmenübergreifend dasselbe mit Zulieferern, Vermietern usw. Es ist widerlich, es ist ein Problem, man hat die Wahl, mit dem Nachteil zu leben oder dem Ansinnen nachzugeben.
Eben. Persönliche Integrität kann ein krasses Hindernis sein. Auch wenn Empörung oder öffentliche Thematisierung keinen Bruch mit pervertierten Leistungsansprüchen bedeutet, so hieße Schweigen Akzeptanz. Das gilt eigentlich besonders für jene, die sich solchen Ansinnen verweigern und deswegen Nachteile in Kauf nehmen.
Wer glaubt, ein kurzfristiges Medientralala würde hier große Änderung herbeischaffen, macht sich etwas vor.
Ob sich groß was ändert - ich weiß es nicht. Aber es trägt zur Bewusstseinsbildung bei. Und ohne das wird es keinesfalls eine Änderung geben.
Wie du siehst, wird man hier mit allem möglichen Unrat in einen Sack gesteckt, wenn man das ausspricht. Ich habe aber gewählt, es trotzdem zu tun.
Was meinst du?
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von imp »

Also kennst du keinen.
Ohne Empörung wäre Wendt kein Rassist wegen seiner Vorliebe für racial profiling und dergleichen, sondern die Praxis offiziell etabliert.
Die Praxis ist etabliert und ein Rassist er auch, wenn sich die allgemeinen Aufreger eher über die Ausladung aufregen als über ihn.
Politik auf Kosten sich nicht oder schlecht wehren Könnender bringt einfach billige Punkte ohne Risiko.
Die AfNPD lebt von der öffentlichen Empörung. Als NSAfD hat sie naturgemäß kein Verständnis für Schicklichkeit. Wie Harvey Weinstein.
Und wenn du dich aufregst, hören die auf?
Eben. Persönliche Integrität kann ein krasses Hindernis sein. Auch wenn Empörung oder öffentliche Thematisierung keinen Bruch mit pervertierten Leistungsansprüchen bedeutet, so hieße Schweigen Akzeptanz. Das gilt eigentlich besonders für jene, die sich solchen Ansinnen verweigern und deswegen Nachteile in Kauf nehmen.
Man kann niemanden zwingen, sich öffentlich zu positionieren und das ist auch gut so für alle.
Ob sich groß was ändert - ich weiß es nicht. Aber es trägt zur Bewusstseinsbildung bei. Und ohne das wird es keinesfalls eine Änderung geben.
Ich denke nicht, dass es so funktioniert. Gesellschaftliche Veränderungen beginnen nicht durch "Bewusstseinsbildung". Dass Juden Menschen sind und man Menschen nicht einfach so umbringen soll, wussten auch 1933-45 alle. Das hat sie nicht aufgehalten.
Was meinst du?
Ich meine, wie es dasteht: Wer den Ansatz hinterfragt, wird hingestellt als freue er sich über die Zustände.
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von Unité 1 »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(02 Nov 2017, 15:28)

Also kennst du keinen.
Ist für dein Argument unerheblich. Das funktioniert ohne persönliche Bekanntschaften und redet dem Status Quo das Wort.

Die Praxis ist etabliert
Offiziell nicht. Die Kontrolle aufgrund der Hautfarbe ist verboten. Gäbe es darüber keine Empörung von Nichtbetroffenen, gäbe es das auch offiziell aus den genannten Gründen.

Und wenn du dich aufregst, hören die auf?
Ich rege mich nicht auf, die Schwachmaten verspotte ich. Ist auch viel wirkungsvoller als Empörung. Basiert aber auf der gleichen Einsicht, dass öffentliche Thematisierung als Problem notwendig ist. Gibt es keine, wenn das Thema aufkommt, dann bedeutet das Akzeptanz der Positionen. Und weil es anscheinend falsch ankam: Das bedeutet weder Zwang zur öffentlichen Äußerung noch Zustimmung von Schweigenden zum betreffenden Problem. Das betrifft öffentliche Thematisierung allgemein. Liegt doch auch auf der Hand.
Wendt so: Wir müssen Neger kontrollieren für die Sicherheit. Öffentlichkeit so: ... Politik so: Fein, damit wird es zur bewährten Praxis. Es gibt Menschen, die so denken und öffentliche Gegenstimmen sind keine zu vernehmen. Wir verärgern niemanden, aber gewinnen ein paar Pluspunkte, die wir anderswo verbraten können.

Gründe für Schweigen sind vielfältig. Ich verstehe nur nicht so ganz die Verspottung bzw. Verächtlichmachung der öffentlichen Thematisierung.
Man kann niemanden zwingen, sich öffentlich zu positionieren und das ist auch gut so für alle.
Hab auch nicht das Gegenteil behauptet.

Ich denke nicht, dass es so funktioniert. Gesellschaftliche Veränderungen beginnen nicht durch "Bewusstseinsbildung". Dass Juden Menschen sind und man Menschen nicht einfach so umbringen soll, wussten auch 1933-45 alle. Das hat sie nicht aufgehalten.
Vom falschen Ende aus gedacht. Den Nazis gelang die Etablierung des Bewusstsein, dass Juden minderwertige, falls überhaupt Menschen sind, was keine hinreichende, aber eine notwendige Bedingung für den Holocaust darstellte.
Ich meine, wie es dasteht: Wer den Ansatz hinterfragt, wird hingestellt als freue er sich über die Zustände.
Dieter Winter bezeichnet Schauspieler als Huren. Womit er offensichtlich die Zustände als gerechtfertigt identifiziert. Dir gegenüber habe ich mich nicht so geäußert. Dein Argument der Unwägbarkeit solcher Anschuldigungen und dass man ja auch woanders arbeiten könne ist nicht von der Hand zu weisen, begründet auch die Beibehaltung des Istzustandes. Dass der dir gefällt, glaube ich hingegen nicht.
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von Dieter Winter »

Unité 1 hat geschrieben:(02 Nov 2017, 15:50)


Dieter Winter bezeichnet Schauspieler als Huren. Womit er offensichtlich die Zustände als gerechtfertigt identifiziert.
Ich sage, dass der Unterschied nicht groß ist. Beide verkaufen mit Ihrem Körper etwas, was reine Fiktion ist. Eine Wertung, gerechtfertigt oder nicht, nahm ich nicht vor. Das machst lediglich Du. Mir ist es schlicht egal.
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von imp »

Unité 1 hat geschrieben:(02 Nov 2017, 15:50)
Offiziell nicht. Die Kontrolle aufgrund der Hautfarbe ist verboten. Gäbe es darüber keine Empörung von Nichtbetroffenen, gäbe es das auch offiziell aus den genannten Gründen.
Es wäre immer noch illegal und im Widerspruch zu diversen internationalen Verträgen. Natürlich findet es trotzdem statt und das weiß auch jeder, ob sich nun irgendwelche Minderheiten aufkoffern oder nicht. Die meisten finden's gut so. Ich nicht, falls du das denkst.

Ich rege mich nicht auf, die Schwachmaten verspotte ich. Ist auch viel wirkungsvoller als Empörung. Basiert aber auf der gleichen Einsicht, dass öffentliche Thematisierung als Problem notwendig ist. Gibt es keine, wenn das Thema aufkommt, dann bedeutet das Akzeptanz der Positionen. Und weil es anscheinend falsch ankam: Das bedeutet weder Zwang zur öffentlichen Äußerung noch Zustimmung von Schweigenden zum betreffenden Problem. Das betrifft öffentliche Thematisierung allgemein.
Die Präzisierung ist gut. Jedoch sind das Erscheinungen an der Oberfläche. Das ist, als wolle man durch bewusste Veränderung von gebrauchten Vokabeln die dahinter liegenden Zustände ändern.
Wendt so: Wir müssen Neger kontrollieren für die Sicherheit. Öffentlichkeit so: ... Politik so: Fein, damit wird es zur bewährten Praxis.
Nein, Praxis und Alltag ist es nicht, weil die Öffentlichkeit sich jetzt nicht dafür interessiert. Das war auch vorher schon so. Wenn jetzt viele über Wendt schimpfen, ändert sich an der Praxis auch nichts.
Gründe für Schweigen sind vielfältig. Ich verstehe nur nicht so ganz die Verspottung bzw. Verächtlichmachung der öffentlichen Thematisierung.
Ich möchte nicht verspotten, dass das Thema öffentlich diskutiert wird. Ich möchte nicht einmal die Sprecherposition der Schauspielerin weiter hinterfragen. Jedoch möchte ich für eine nüchterne Erwartungshaltung bezüglich irgendwelcher Folgen werben. Deshalb zeige ich gern mal auf, warum manches zur Story wird und anderes nicht. Wer da entscheidet und warum so. Was sind die Motivationen? Was ist der absehbare Verlauf. Und da sehe ich viel professionelles Interesse. Sex, Crime, Celebrity, Bingo. Kann man gar nicht falsch liegen, darüber zu berichten, einen Meinungsartikel hinterher zu schieben, die Community und das social network damit zu betanken, ein Akkordeon mit verwandten Fällen als Baustein in alle möglichen Artikel einzubinden, ein paar O-Töne und Meinungen der üblichen Verdächtigen ranzuholen: Der Mitfühlende, der Zweifelnde, der Hinterfragende, der Experte, der Kritiker, der Moralische, die Kollegen, die has-beens, der Vergleich mit "früher". Dann noch Blick auf verwandte Berufe, zwei-drei Follow-Ups. Nächste Woche ist dann wieder toter Latino und können wir wirklich Muslime einfach so ohne Handschellen in Flugzeuge lassen? Ist Trumps Haarfarbe echt? So läuft das nun mal. Für echte Aktivisten natürlich eine große Einladung, sich erst zu täuschen und dann enttäuscht zu sein.


Hab auch nicht das Gegenteil behauptet.


Vom falschen Ende aus gedacht. Den Nazis gelang die Etablierung des Bewusstsein, dass Juden minderwertige, falls überhaupt Menschen sind, was keine hinreichende, aber eine notwendige Bedingung für den Holocaust darstellte.
Das müssen wir vielleicht auslagern, nur als Idee noch: Die zahlreichen Verbrämungen der realen Maßnahmen an der Ostfront, im Hinterland, in den KZ, den Ghettos und daheim in deutschen Städten sind für mich ein Indiz, dass es mit der Überzeugung nicht so weit her war.

Ich habe für mich entschieden, nicht nutzlosen Vorgehensweisen (oder was ich dafür halte) das Wort zu reden, bloß weil mir keine bessere einfällt. Gerade, wenn man die Welt gern verändern möchte, ist maximale Tätigkeit ohne absehbare Wirkung oft Gift. Das kann man ruhig für bequem oder mutlos halten, ich sehe mich leider an vielen historischen und aktuellen Beispielen bestätigt.

Ob Dieter das so meint, wie es sich liest, soll er am Besten selbst erklären. Ich persönlich sehe zwischen Unterhaltungsberufen und Prostitution doch Abgrenzungen.
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von Unité 1 »

Dieter Winter hat geschrieben:(02 Nov 2017, 16:02)

Ich sage, dass der Unterschied nicht groß ist. Beide verkaufen mit Ihrem Körper etwas, was reine Fiktion ist.
Nein, eine Prostituierte verkauft Sex als Dienstleistung - sie vermietet ihren Körper, er bleibt aber ihr Eigentum. Eine Schauspielerin verkörpert eine Rolle. Ihr Körper ist dabei nur von untergeordneter Bedeutung und Sex ist in der Regel dabei außen vor. Durch die Gleichsetzung, beide verkauften ihren Körper,
Eine Wertung, gerechtfertigt oder nicht, nahm ich nicht vor. Das machst lediglich Du. Mir ist es schlicht egal.
unterstellst ein gleiches Anforderungs- und Motivationsprofil. Ob dir Nutten schnuppe sind oder nicht, ist dafür unerheblich. Deine Einlassung rechtfertigt Weinsteins Handeln, denn er konnte ja nur davon ausgehen, es mit Nutten zu tun gehabt zu haben.
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von Dieter Winter »

Unité 1 hat geschrieben:(02 Nov 2017, 16:11)

Nein, eine Prostituierte verkauft Sex als Dienstleistung - sie vermietet ihren Körper, er bleibt aber ihr Eigentum. Eine Schauspielerin verkörpert eine Rolle.
Eine Nutte auch...
Unité 1 hat geschrieben:(02 Nov 2017, 16:11)
Ihr Körper ist dabei nur von untergeordneter Bedeutung
So ein Schmarrn. Wäre dem so, bräuchte man keine Filme sondern wäre bei den Hörspielen geblieben.
Unité 1 hat geschrieben:(02 Nov 2017, 16:11)
und Sex ist in der Regel dabei außen vor.
Ich rede von Hollywood und nicht von Dokus über Geologie. Wenn bei den Hollywoodproduktionen Sex außen vor ist, dann ist Pamela Anderson Jungfrau...
Unité 1 hat geschrieben:(02 Nov 2017, 16:11)
Durch die Gleichsetzung, beide verkauften ihren Körper,
unterstellst ein gleiches Anforderungs- und Motivationsprofil.


Natürlich. Beide wollen Kohle ohne besonders viel dafür zu leisten.
Unité 1 hat geschrieben:(02 Nov 2017, 16:11)
Ob dir Nutten schnuppe sind oder nicht, ist dafür unerheblich. Deine Einlassung rechtfertigt Weinsteins Handeln, denn er konnte ja nur davon ausgehen, es mit Nutten zu tun gehabt zu haben.
Das wird wohl auch seiner Erfahrung mit den Filmsternchen geschuldet sein.
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von Unité 1 »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(02 Nov 2017, 16:08)

Es wäre immer noch illegal und im Widerspruch zu diversen internationalen Verträgen. Natürlich findet es trotzdem statt und das weiß auch jeder, ob sich nun irgendwelche Minderheiten aufkoffern oder nicht. Die meisten finden's gut so. Ich nicht, falls du das denkst.
Welche Verträge meinst du? Soweit ich weiß, wird es offiziell in vielen Ländern geächtet (auch wenn es trotzdem traurige Alltäglichkeit ist), von Verträgen ist mir nichs bekannt. Oder meinst du AEMR und co?
Gesetze lassen sich ändern, auch solche, die als selbstverständlich galten, wenn die Aufassungen über die zugrunde liegendenden Werte sich ändern. Wenn sich niemand ernsthaft öffentlich dagegen positioniert, sehe ich die Gefahr der Legitimierung solcher nach Anerkennung strebenden Forderungen etwa durch im rechten Spektrum vertretenen Parteien qua Gesetzgebung. Die Einsicht in die Gleichwertigkeit von Menschen ist leider anscheinend nicht sehr tief verankert. Empörung macht zumindest deutlich, dass es sich um einen (antizipierten) Tabubruch handelt und nicht nur um unterschiedliche Auffassungen zu racial profiling handelt. Wobei Empörung natürlich kein Allheilmittel ist und auch schnell das Gegenteil bewirken kann. Der Nachteil der Affekte - sie können ins Lächerliche umschlagen.


Die Präzisierung ist gut. Jedoch sind das Erscheinungen an der Oberfläche. Das ist, als wolle man durch bewusste Veränderung von gebrauchten Vokabeln die dahinter liegenden Zustände ändern.
Die Veränderung von Alltagssprache löst alleine nichts und kann maximal ein Problemfeld aufhellen.
Mir geht es nicht um die Artikulation, sondern um die Öffentlichkeit. Das ist geprägt von meiner Beobachtung des sich weit nach rechts verschiebenden Diskurses. Allein die Frage, ob racial profiling angemessen sei, verdient schon Verachtung. Dass sie zumindest hörbar diskutiert wird, zeugt von einer Werteverschiebung. Deswegen denke ich, dass dem öffentlich entgegnet werden muss. Wie der Methode Weinstein. Allerdings hast du nicht ganz Unrecht - zumindest lese ich das aus deinem Beitrag raus -, es hat etwas ohnmächtiges und beruht stark auf Einsichtsfähigkeit von Menschen, die den Mangel schon des Öfteren offenbart haben. *seufz*

Nein, Praxis und Alltag ist es nicht, weil die Öffentlichkeit sich jetzt nicht dafür interessiert. Das war auch vorher schon so. Wenn jetzt viele über Wendt schimpfen, ändert sich an der Praxis auch nichts.
Tschuldigung, war nachlässig formuliert. Ich meinte legitimiert statt bewährt. Das ändert für die Praxis selbst nichts, aber für weitergehende Forderungen, die auf dem gleichen Wertgerüst (der Ungleichwertigkeit) beruhen.
Ich möchte nicht verspotten, dass das Thema öffentlich diskutiert wird. Ich möchte nicht einmal die Sprecherposition der Schauspielerin weiter hinterfragen. Jedoch möchte ich für eine nüchterne Erwartungshaltung bezüglich irgendwelcher Folgen werben. Deshalb zeige ich gern mal auf, warum manches zur Story wird und anderes nicht. Wer da entscheidet und warum so. Was sind die Motivationen? Was ist der absehbare Verlauf. Und da sehe ich viel professionelles Interesse. Sex, Crime, Celebrity, Bingo. Kann man gar nicht falsch liegen, darüber zu berichten, einen Meinungsartikel hinterher zu schieben, die Community und das social network damit zu betanken, ein Akkordeon mit verwandten Fällen als Baustein in alle möglichen Artikel einzubinden, ein paar O-Töne und Meinungen der üblichen Verdächtigen ranzuholen: Der Mitfühlende, der Zweifelnde, der Hinterfragende, der Experte, der Kritiker, der Moralische, die Kollegen, die has-beens, der Vergleich mit "früher". Dann noch Blick auf verwandte Berufe, zwei-drei Follow-Ups. Nächste Woche ist dann wieder toter Latino und können wir wirklich Muslime einfach so ohne Handschellen in Flugzeuge lassen? Ist Trumps Haarfarbe echt? So läuft das nun mal. Für echte Aktivisten natürlich eine große Einladung, sich erst zu täuschen und dann enttäuscht zu sein.
Ja, es ist eine beschissene Dynamik. Öffentlichkeit spielt sich aber auch subtiler ab und ist nicht nur am Newstrend abzulesen. Um mal eine ganz schiefe Analogie zu bemühen: Hätte die RAF auch ohne wahrgenommene öffentliche Unterstützung bzw. Werteähnlichkeit sich gegründet und den Kampf aufgenommen? Über die Methoden brauchen wir nicht zu diskutieren, die waren falsch.

Das müssen wir vielleicht auslagern, nur als Idee noch: Die zahlreichen Verbrämungen der realen Maßnahmen an der Ostfront, im Hinterland, in den KZ, den Ghettos und daheim in deutschen Städten sind für mich ein Indiz, dass es mit der Überzeugung nicht so weit her war.
Meinst du, Mord um Raubzüge zu decken?
Ich habe für mich entschieden, nicht nutzlosen Vorgehensweisen (oder was ich dafür halte) das Wort zu reden, bloß weil mir keine bessere einfällt. Gerade, wenn man die Welt gern verändern möchte, ist maximale Tätigkeit ohne absehbare Wirkung oft Gift. Das kann man ruhig für bequem oder mutlos halten, ich sehe mich leider an vielen historischen und aktuellen Beispielen bestätigt.
Das ist bedenkenswert. Wann hat man sich mit Zuständen arrangiert, wann schweigt man aus Weisheit? Was ist sinnloser, gar schädlicher Aktionismus, was notwendig? Gerade öffentliche Empörung ist da sehr zwiespältig mMn. Sie kann Nutzen haben, aber auch ins Gegenteil umschlagen und ein tatsächliches Problem als banal erscheinen lassen.
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Misterfritz
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von Misterfritz »

Unité 1 hat geschrieben:(02 Nov 2017, 13:09)

Nicht? Wenn es schon immer so gewesen sei, dann wurde es doch allerhöchste Zeit, das öffentlich anzuprangern. Schlimm genug, dass die Übergriffigkeiten zur Normalität gehören, kann das kein Grund zum Schweigen sein.

Was für ein Bullshit. Wer Schauspielerin werden möchte, aber ohne sexuelle Gefälligkeiten keine Rolle bekommt, ist offensichtlich dazu gezwungen. Klar, statt Schauspielerin geht auch immer Metzgerin. Wer also nicht Fleischreste in Därme drücken will, gibt sich freiwillig den Weinsteins hin. Was für ein erbärmliches Schauspiel hier.
Es ist erbärmlich,
allerdings wird sich durch diese "Skandale" NICHTS ändern. Die Empörung schwappt hoch, ein paar Männer werden ihren Job verlieren. Dann beruhigt sich alles wieder und es geht so weiter wie immer. Und das ist das eigentlich erschreckende - es ändert sich nichts.
Diese Weinstein-Sache ist doch nicht die erste, die die Gemüter - kurzfristig - in Wallung bringt
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von Provokateur »

Misterfritz hat geschrieben:(02 Nov 2017, 22:12)

Es ist erbärmlich,
allerdings wird sich durch diese "Skandale" NICHTS ändern. Die Empörung schwappt hoch, ein paar Männer werden ihren Job verlieren. Dann beruhigt sich alles wieder und es geht so weiter wie immer. Und das ist das eigentlich erschreckende - es ändert sich nichts.
Diese Weinstein-Sache ist doch nicht die erste, die die Gemüter - kurzfristig - in Wallung bringt
Darüber, dass Woody Allen eine sexuelle Beziehung mit seiner Adoptivtochter angefangen und diese dann auch geheiratet hat, redet heute ja auch keiner mehr.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Harvey Weinstein-Skandal

Beitrag von SpukhafteFernwirkung »

Provokateur hat geschrieben:(02 Nov 2017, 23:42)

Darüber, dass Woody Allen eine sexuelle Beziehung mit seiner Adoptivtochter angefangen und diese dann auch geheiratet hat, redet heute ja auch keiner mehr.
sorry, ich widerspreche dir ungern, aber was allen getan hat, ist in weiten kreisen der geschäftsleute ein absolutes no-go. woody allen wurde dadurch gebrannt markt als perverser und als unzuverlässig. das hat ihm schwer geschadet. nur alte seilschaften haben ihm letztendlich geschäftlich am leben erhalten und da fragt man sich auch wieso...-
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