Polygamie

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Dieter Winter
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Re: Polygamie

Beitrag von Dieter Winter »

Provokateur hat geschrieben:(17 Oct 2017, 21:12)
In den Ländern, in denen das erlaubt ist, ist es trotzdem Vorschrift, dass der Mann für alle seine Frauen zu sorgen hat, sowohl finanziell wie auch sexuell. Die meisten Muslime weltweit leben monogam.
Nur wird Ehebruch nicht goutiert. Das gibt massive Probleme. Also auch kein fröhliches Herumgevögel unter den Deckmäntelchen des Koran.
Ich bezweifle sehr, dass Polygamie das jemals war. Egal in welchem Kulturkreis. Persönlich halte ich sie für eher unpraktisch und ziemlich stressig - für mich wär das nix.
Provokateur hat geschrieben:(17 Oct 2017, 21:12)

Nur im AT. Und ich wüsste nicht, dass Polygamie bei den Juden noch praktiziert wird.
Ob praktiziert, weiß ich nicht. Aber teilweise erlaubt könnte sie schon sein. Rechtsstand wohl 1980:

http://www.juedisches-recht.org/mc-fami ... ygamie.htm
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Billie Holiday
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Re: Polygamie

Beitrag von Billie Holiday »

Im Idealfall haben nicht alle Ehefrauen gleichzeitig Lust, was ihn in die Bredouille bringen würde.
Auf der anderen Seite können die einzelnen Damen Migräne oder ihre Periode haben ohne schlechtes Gewissen - er muß nicht darben. :cool:
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Dieter Winter
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Re: Polygamie

Beitrag von Dieter Winter »

Billie Holiday hat geschrieben:(17 Oct 2017, 21:22)

Im Idealfall haben nicht alle Ehefrauen gleichzeitig Lust, was ihn in die Bredouille bringen würde.
Auf der anderen Seite können die einzelnen Damen Migräne oder ihre Periode haben ohne schlechtes Gewissen - er muß nicht darben. :cool:
Naja, vor einiger Zeit kam mal eine Reportage über Rainer Langhans. Wirklich glücklich sah er nicht aus. Auch seine Lebensgefährtinnen machten nicht unbedingt der zufriedensten Eindruck.
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Re: Polygamie

Beitrag von Billie Holiday »

Dieter Winter hat geschrieben:(17 Oct 2017, 21:26)

Naja, vor einiger Zeit kam mal eine Reportage über Rainer Langhans. Wirklich glücklich sah er nicht aus. Auch seine Lebensgefährtinnen machten nicht unbedingt der zufriedensten Eindruck.
Meinst du die Repotage über ihn im fortgeschrittenen Alter und die paar abgehalfterten Damen, die ihren Frust kaum verbergen konnten? Hab ich auch gesehen, interessant aber nicht einladend.
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Re: Polygamie

Beitrag von Dieter Winter »

Billie Holiday hat geschrieben:(17 Oct 2017, 21:30)

Meinst du die Repotage über ihn im fortgeschrittenen Alter und die paar abgehalfterten Damen, die ihren Frust kaum verbergen konnten?
Ja, vermutlich reden wir von der gleichen Sendung.
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Re: Polygamie

Beitrag von Billie Holiday »

Dieter Winter hat geschrieben:(17 Oct 2017, 21:31)

Ja, vermutlich reden wir von der gleichen Sendung.
:D ich gehe jede Wette ein, eine jede hätte ihn lieber für sich allein gehabt, hat sich aber arrangiert mit dem Teilen, um wenigstens etwas zu haben. Mir unverständlich, aber was solls.
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Re: Polygamie

Beitrag von Dieter Winter »

Billie Holiday hat geschrieben:(17 Oct 2017, 21:37)

:D ich gehe jede Wette ein, eine jede hätte ihn lieber für sich allein gehabt, hat sich aber arrangiert mit dem Teilen, um wenigstens etwas zu haben. Mir unverständlich, aber was solls.
Eben. Ist ja nicht Dein Problem. Und der gute Rainer hat offenbar nicht bedacht, dass auch vier Weibsen älter werden. Nun hat er sie eben an der Backe... :D
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Re: Polygamie

Beitrag von Just Me »

Billie Holiday hat geschrieben:(17 Oct 2017, 21:22)
Im Idealfall haben nicht alle Ehefrauen gleichzeitig Lust, was ihn in die Bredouille bringen würde.
Auf der anderen Seite können die einzelnen Damen Migräne oder ihre Periode haben ohne schlechtes Gewissen - er muß nicht darben. :cool:
Damit reduzierst du die Frauen zu reinen Sex-Objekten. Was aber, wenn man "mit der Einen Pferde stehlen", "mit der Anderen wunderbar philosophisch diskutieren" und "mit der Dritten wilden, dreckigen Sex haben" kann und auf nichts verzichten möchte? Oder umgekehrt: Ich kenne in meinem Bekanntenkreis keine einzige Frau, die mit ihrem Mann (verheiratet oder nicht) "vollständig zufrieden" ist. Sie alle kennen die Vorzüge ihres Mannes, doch sie wissen um dessen Begrenztheit: Der Eine ist ein guter Handwerker, aber ein lausiger Romantiker; der Andere umgekehrt; und so weiter...

Was also, wenn man sich vom "Absolutheits-Anspruch" verabschiedet und hinnimmt, dass jeder Mensch ZUGLEICH Vor- & Nachteile hat, man aber gern die Vorteile versammelt? Das würde, nebenbei bemerkt, auch das zwanghafte "Umerziehungs-Dilemma" (Erst erzieht "sie" ihren Mann mühsam nach ihren Vorstellungen; dann beschwert sie sich, dass er nicht mehr der Mann ist, den sie mal geliebt/geheiratet hat.) stante pedes aufheben, weil es gar keine Notwendigkeit mehr gäbe, "sich selbst den perfekten Mann nach eigenen Vorstellungen zu basteln".
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Re: Polygamie

Beitrag von Billie Holiday »

Just Me hat geschrieben:(17 Oct 2017, 21:44)

Damit reduzierst du die Frauen zu reinen Sex-Objekten. Was aber, wenn man "mit der Einen Pferde stehlen", "mit der Anderen wunderbar philosophisch diskutieren" und "mit der Dritten wilden, dreckigen Sex haben" kann und auf nichts verzichten möchte? Oder umgekehrt: Ich kenne in meinem Bekanntenkreis keine einzige Frau, die mit ihrem Mann (verheiratet oder nicht) "vollständig zufrieden" ist. Sie alle kennen die Vorzüge ihres Mannes, doch sie wissen um dessen Begrenztheit: Der Eine ist ein guter Handwerker, aber ein lausiger Romantiker; der Andere umgekehrt; und so weiter...

Was also, wenn man sich vom "Absolutheits-Anspruch" verabschiedet und hinnimmt, dass jeder Mensch ZUGLEICH Vor- & Nachteile hat, man aber gern die Vorteile versammelt? Das würde, nebenbei bemerkt, auch das zwanghafte "Umerziehungs-Dilemma" (Erst erzieht "sie" ihren Mann mühsam nach ihren Vorstellungen; dann beschwert sie sich, dass er nicht mehr der Mann ist, den sie mal geliebt/geheiratet hat.) stante pedes aufheben, weil es gar keine Notwendigkeit mehr gäbe, "sich selbst den perfekten Mann nach eigenen Vorstellungen zu basteln".

Meine Güte, das war mehr scherzhaft gemeint. Hatte den Eindruck, dem Strangersteller geht es hauptsächlich um Sex.
Ich habe ebenfalls genug männliche Freunde, um in jeder Hinsicht zufrieden zu sein, auch wenn die meisten keine Bettgenossen sind, sondern in der Tat mich ins Kino, ins Theater, in Rockkonzerte oder Jazzkonzerte begleiten. Den einen perfekten gibt es nicht.

Dachte, das sei klar.
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Re: Polygamie

Beitrag von Bleibtreu »

Just Me hat geschrieben:(17 Oct 2017, 21:44)

Damit reduzierst du die Frauen zu reinen Sex-Objekten. Was aber, wenn man "mit der Einen Pferde stehlen", "mit der Anderen wunderbar philosophisch diskutieren" und "mit der Dritten wilden, dreckigen Sex haben" kann und auf nichts verzichten möchte? Oder umgekehrt: Ich kenne in meinem Bekanntenkreis keine einzige Frau, die mit ihrem Mann (verheiratet oder nicht) "vollständig zufrieden" ist. Sie alle kennen die Vorzüge ihres Mannes, doch sie wissen um dessen Begrenztheit: Der Eine ist ein guter Handwerker, aber ein lausiger Romantiker; der Andere umgekehrt; und so weiter...

Was also, wenn man sich vom "Absolutheits-Anspruch" verabschiedet und hinnimmt, dass jeder Mensch ZUGLEICH Vor- & Nachteile hat, man aber gern die Vorteile versammelt? Das würde, nebenbei bemerkt, auch das zwanghafte "Umerziehungs-Dilemma" (Erst erzieht "sie" ihren Mann mühsam nach ihren Vorstellungen; dann beschwert sie sich, dass er nicht mehr der Mann ist, den sie mal geliebt/geheiratet hat.) stante pedes aufheben, weil es gar keine Notwendigkeit mehr gäbe, "sich selbst den perfekten Mann nach eigenen Vorstellungen zu basteln".
Reduzieren sie sich nicht selbst darauf, wenn es um Partnerschaft und damit zwangslaeufig auch um Sex & Intimitaet geht? Was du postulierst IST der Drang nach Erfuellung des AbsolutheitsAnspruches, der Perfektion, wenn auch anderer Art. Es ist Konsumverhalten. Weil ein Partner einem nicht alles geben kann, wird eine Sammlung an Partnern gebraucht, damit alle vermeintlichen Beduerfnisse/Wuensche erfuellt werden. Dabei vergisst du obendrein, dass sich nicht nur die Vor- sondern auch die Nachteile vermehren. :D Und wieso muss ein Partner alle Wuensche die ich habe erfuellen muessen? Ich philosophiere mit Freunden, dafuer brauche ich nicht zwingend einen EhePartner, wenn er zB kein Interesse daran hat. Ein Partner, wie auch Freunde und Familie, sind auch nicht dazu da, einem alle Wuensche zu erfuellen, Beziehungen bestehen aus mehr. ;)

Und wie steht es im Umkehrfall mit den Frauen solcher VielWeiberMaenner? Die kommen zu kurz, waehrend der Mann sich alle Beduerfnisse erfuellt. Denn deren EheMann wird wohl ebenfalls kaum in der Lage sein auch nur einer seiner Frauen ihre Wuensche zu erfuellen, zumal er seine Zeit und sein Koennen auch noch auf mehrere Frauen aufteilen muss. Wenn es also um die Erfuellung von Beduerfnissen geht, braucht die Frau eines VielWeiberMannes ebenfalls mehrere Maenner. Aber wie gesagt verstehe ich nicht, warum Beduerfnisse nur von einem EhePartner erfuellt werden koennen. Fuer einen Handwerker oder Philosophen im Hause muss ich beide nicht heiraten. Diese Beduerfnisse koennen andere Menschen, die ich nicht dafuer heiraten muss, genauso gut erfuellen. :)
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Re: Polygamie

Beitrag von Alpha Centauri »

Dark Angel hat geschrieben:(17 Oct 2017, 17:21)

Ganz im Gegenteil! Verlass mal die Position einer knieenden Ameise im Schützenloch - denn größer ist dein Horizont nicht - und sie dich um, dann wirst du erleben WER wirbt/umwirbt und WER die Wahl des Sexualpartners trifft. Es ist NICHT - nirgends im Tierreich und auch NICHT beim Menschen - das Männchen/der Mann, sondern das Weibchen/die Frau, weil nämlich SIE es ist, deren Investition in die Reproduktion am größten ist.

Ja natürlich
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Re: Polygamie

Beitrag von Alpha Centauri »

Keoma hat geschrieben:(17 Oct 2017, 14:37)

Nun, die Menschen sind eben die schlechteren Tiere.

Ja einige bestreiten sogst das der Mensch ein Tier ist. Jahrtausende christlicher Ideologie haben doch auch im Abendland immens geistigen Schaden angerichtet. :cool:
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Re: Polygamie

Beitrag von Alpha Centauri »

Dieter Winter hat geschrieben:(17 Oct 2017, 21:02)

Das Auto ist jetzt weniger das Konzept, als Mittel zum Zweck. Der Sinn ist die Mobilität. Vorher gab es eben Pferde, Kamele, Esel, div Kutschen und die Eisenbahn. Sollte mal der Teleporter erfunden werden, ist das Auto obsolet.



Muslime haben bis zu vier Ehefrauen und m. W. steigt die Anzahl der Muslime heftig an.

Auch in der Bibel ist davon zu lesen, dass zumindest einige Männer mehrere Frauen hatten. Ich glaube sogar gelesen zu haben, dass bei Sephardim die Polygamie nach wie vor erlaubt ist.

Monogamie soll also ein Selektionsvorteil sein?? Dass kann man getrost bezweifeln
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Re: Polygamie

Beitrag von Dark Angel »

Provokateur hat geschrieben:(17 Oct 2017, 16:20)

Diese irrige Annahme hat einer Bekannten und ihrem Mann das zweite Kind beschert. "Wer stillt, wird nicht schwanger" stimmt so nicht. Es würde zwar Sinn ergeben - und in der Regel reagieren Säuglinge auch instinktiv auf Sex der Eltern mit lauten Störgeräuschen (wenn sie das mitbekommen), aber man kann das nicht verallgemeinern.
Da steht i.d.R. = "in der Regel/im Normalfall" und das schließt nicht aus, dass es dennoch passieren kann.
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Re: Polygamie

Beitrag von Dark Angel »

Dieter Winter hat geschrieben:(17 Oct 2017, 16:17)

Von welchem Zeitalter und Kulturkreis sprichst Du?
In Europa ganz allgemein, in Deutschland und GB bis zum Ende des 19.Jh und für deutsche Beamte sogar bis in die Fünfziger Jahre des 20. Jh. Um eine Heiratserlaubnis zu erhalten musste (vom Mann) der Nachweis erbracht werden, dass er eine Familie ernähren kann.
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Re: Polygamie

Beitrag von Dark Angel »

Provokateur hat geschrieben:(17 Oct 2017, 16:53)

Die Monogamie ist ein Ergebnis der Kultur. Wenn du etwas gegen Kultur hast, kannst du auch im Wald leben. Keine Sorge, machen Bonobos auch so.
Nicht nur der Kultur - Sozialverhalten, Sexualverhalten und auch grundlegende Verhaltensmuster sind biologisch bedingt (evolutionär entstanden).
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Re: Polygamie

Beitrag von Dieter Winter »

Dark Angel hat geschrieben:(18 Oct 2017, 09:48)

Nicht nur der Kultur - Sozialverhalten, Sexualverhalten und auch grundlegende Verhaltensmuster sind biologisch bedingt (evolutionär entstanden).
Müssten diese Verhaltensmuster in jeder Kultur gleich sein? Evolutionär stehen die Menschen weltweit doch wohl auf der gleichen Stufe.
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Re: Polygamie

Beitrag von Dark Angel »

Dieter Winter hat geschrieben:(17 Oct 2017, 20:42)

Na, ich weiß jetzt nicht, wer da recht hat:

Charakteristisch für die Jungsteinzeit ist die Hinwendung zu Ackerbau und Viehzucht. Vor etwa 11.000 Jahren sollen die Menschen damit begonnen haben, so eine grobe Übereinkunft von Archäologen. Nun aber berichten Forscher, dass sie erste Anzeichen einer Landwirtschaft in China ausmachen konnten, die rund 20.000 Jahre alt ist.

http://www.deutschlandfunk.de/die-anfae ... _id=240981

Dabei waren wir beide ja nicht.
Ackerbau und Viehzucht setzen Sesshaftigkeit voraus! Die ältesten dauerhaften Siedlungen finden sich im so genannten fruchtbaren Halbmond (Mittelmeerraum) und die sind zwischen 10.000 und 8000 Jahre alt. In diesen Siedlungen wurde zunächst weiter Jagd- und Sammelwirtschaft betrieben und bis zur Entwicklung der Landwirschaft (Ackerbau) dauerte es nochmals 1000 bis 1500 Jahre ==> grundlegend dafür, dass verschüttete Körner keimen und erntefähig werden.
Der älteste bekannte Kultbaukomplex - Göbekli Tepe - entstand 11.000 Jahre bp und zwar vor der Sesshaftwerdung.
Vor 20.000 Jahren herrschte auch in China Eiszeit mit Permafrostboden und nur Laubwälder(!) gab es nur im Südosten.
Da ist keine Landwirtschaft möglich. Mehr noch vor 24.000 Jahren bis vor 16.000 Jahren gab es sogar ein Kältemaximum.
Das Schmelzen der Inlandgletscher begann erst vor 14.000 bis 13.000 Jahren und ging mit einer allgemeinen Veränderung der Vegetation und der Vegetationszonen einher.
Dieter Winter hat geschrieben:(17 Oct 2017, 20:42)Wie sehen diese Belege aus? Schriftliche Aufzeichnungen oder WhatsApp Nachrichten aus dieser Zeit dürften recht rar sein.
Darüber geben beispielsweise Bestattungsriten, Lage und Zustand des Skeletts Auskunft, Siedlungs- und Lagerbefunde erlauben Rückschlüsse auf gesellschaftliche Verhältnisse zu etc, Strontiumgehalt der Zähne geben Auskunft über Ernährungs- und Wanderverhalten etc und an der Dicke des Steißbeins einer Frau kann sogar ermittelt werden, wie viele Geburten sie hatte.
Anhand von Siedlungs- und Lagerbefunden kann ermittelt werden, ob die Gruppe Ortsfeste Jagd oder Wildfeste Jagd betrieben hat. Bei Ortsfester Jagd finden sich Lagerbefunde vorrangig an den Wanderrouten des Großwildes. Diese wurde im jahreszeitlichen Wechsel genutzt ==> längere Siedlungszeiten, größere Kontinuität, während die jeweilige Gruppe bei Wildfester Jagd dem Wild folgte ==> also kürzere Siedlungszeiten mit geringerer Kontinuität.
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Re: Polygamie

Beitrag von Dark Angel »

Dieter Winter hat geschrieben:(18 Oct 2017, 09:52)

Müssten diese Verhaltensmuster in jeder Kultur gleich sein? Evolutionär stehen die Menschen weltweit doch wohl auf der gleichen Stufe.
Geschlechtsspezifische Unterschiede bei Verhaltensmustern sind auch kulturübergreifend gleich.
Unterschiede bestehen darin inwieweit biologisch bedingte (angeborene) Verhaltensmuster gesellschaftlich/kulturell ausgeformt und/oder unterdrückt werden. Beseitigen lassen sie sich nicht, sonst würden ja bei Quotenregelung plötzlich Frauen die Vorstandsetagen stürmen, MINT-Fächer studieren und umgekehrt Männer sich in Erziehungs-, Plege- und Gesundheitsberufe drängeln. Tun sie aber nicht!
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Re: Polygamie

Beitrag von Dark Angel »

Dieter Winter hat geschrieben:(17 Oct 2017, 21:20)

Ich bezweifle sehr, dass Polygamie das jemals war. Egal in welchem Kulturkreis. Persönlich halte ich sie für eher unpraktisch und ziemlich stressig - für mich wär das nix.
Polygamie hat in erster Linie soziale bzw gesellschaftliche Ursachen.
Frauen sind für die Erhaltung einer Population wichtiger als Männer, eben weil ihre Investition in die Reproduktion sehr viel höher ist als beim Mann. Der kann rein theoretisch während der 40 Wochen dauernden Schwangerschft noch 1000 weitere Frauen schwängern. :D
Es ging also in erster Linie um die Versorgung der Frau(en) und deren Nachwuchs und nicht ums Rumvögeln.
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Re: Polygamie

Beitrag von Dieter Winter »

Dark Angel hat geschrieben:(18 Oct 2017, 10:11)

Ackerbau und Viehzucht setzen Sesshaftigkeit voraus! Die ältesten dauerhaften Siedlungen finden sich im so genannten fruchtbaren Halbmond (Mittelmeerraum) und die sind zwischen 10.000 und 8000 Jahre alt. In diesen Siedlungen wurde zunächst weiter Jagd- und Sammelwirtschaft betrieben und bis zur Entwicklung der Landwirschaft (Ackerbau) dauerte es nochmals 1000 bis 1500 Jahre ==> grundlegend dafür, dass verschüttete Körner keimen und erntefähig werden.
Der älteste bekannte Kultbaukomplex - Göbekli Tepe - entstand 11.000 Jahre bp und zwar vor der Sesshaftwerdung.
Vor 20.000 Jahren herrschte auch in China Eiszeit mit Permafrostboden und nur Laubwälder(!) gab es nur im Südosten.
Da ist keine Landwirtschaft möglich. Mehr noch vor 24.000 Jahren bis vor 16.000 Jahren gab es sogar ein Kältemaximum.
Das Schmelzen der Inlandgletscher begann erst vor 14.000 bis 13.000 Jahren und ging mit einer allgemeinen Veränderung der Vegetation und der Vegetationszonen einher.
Ja, schon. Trotzdem wird im Artikel davon geschrieben, dass die LaWi ihre ersten Anfänge wohl schon vor 20.000 Jahren hatte, wen auch von Ackerbau im eigentlichen Sinn noch keine Rede sein konnte. Dass Viehzucht Sesshaftigkeit voraussetzt würde der Tatsache widersprechen, dass Nomadenvölker durchaus auch Viehzucht betreiben. BTW: Die Geschichte von Kain und Abel beschreibt möglicherweise den Übergang vom Leben als Nomaden zur Sesshaftigkeit. Der Nomade Abel wurde vom Ackerbauern Kain erschlagen....
Dark Angel hat geschrieben:(18 Oct 2017, 10:11)
Darüber geben beispielsweise Bestattungsriten, Lage und Zustand des Skeletts Auskunft, Siedlungs- und Lagerbefunde erlauben Rückschlüsse auf gesellschaftliche Verhältnisse zu etc, Strontiumgehalt der Zähne geben Auskunft über Ernährungs- und Wanderverhalten etc und an der Dicke des Steißbeins einer Frau kann sogar ermittelt werden, wie viele Geburten sie hatte.
Anhand von Siedlungs- und Lagerbefunden kann ermittelt werden, ob die Gruppe Ortsfeste Jagd oder Wildfeste Jagd betrieben hat. Bei Ortsfester Jagd finden sich Lagerbefunde vorrangig an den Wanderrouten des Großwildes. Diese wurde im jahreszeitlichen Wechsel genutzt ==> längere Siedlungszeiten, größere Kontinuität, während die jeweilige Gruppe bei Wildfester Jagd dem Wild folgte ==> also kürzere Siedlungszeiten mit geringerer Kontinuität.
Und was sagen diese Funde über polygame, bzw. monogame Gesellschaften aus? Ich sehe hier im Moment keinen Zusammenhang.
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Re: Polygamie

Beitrag von Dieter Winter »

Dark Angel hat geschrieben:(18 Oct 2017, 10:40)

Polygamie hat in erster Linie soziale bzw gesellschaftliche Ursachen.
Frauen sind für die Erhaltung einer Population wichtiger als Männer, eben weil ihre Investition in die Reproduktion sehr viel höher ist als beim Mann. Der kann rein theoretisch während der 40 Wochen dauernden Schwangerschft noch 1000 weitere Frauen schwängern. :D
Es ging also in erster Linie um die Versorgung der Frau(en) und deren Nachwuchs und nicht ums Rumvögeln.
Deshalb war die Polygamie vermutlich auch z. T etabliert. Da etwa genau so viele Jungen wie Mädchen geboren werden, entsteht dann möglicherweise ein Überschuss an Weibchen, wenn die Buben fröhlich Kriege führen. Und das soll ja auch in prähistorischen Zeiten durchaus vorgekommen sein.
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Re: Polygamie

Beitrag von Dark Angel »

Dieter Winter hat geschrieben:(18 Oct 2017, 11:40)

Ja, schon. Trotzdem wird im Artikel davon geschrieben, dass die LaWi ihre ersten Anfänge wohl schon vor 20.000 Jahren hatte, wen auch von Ackerbau im eigentlichen Sinn noch keine Rede sein konnte. Dass Viehzucht Sesshaftigkeit voraussetzt würde der Tatsache widersprechen, dass Nomadenvölker durchaus auch Viehzucht betreiben. BTW: Die Geschichte von Kain und Abel beschreibt möglicherweise den Übergang vom Leben als Nomaden zur Sesshaftigkeit. Der Nomade Abel wurde vom Ackerbauern Kain erschlagen....
In dem Artikel ist nicht von Landwirtschaft die Rede, sondern von Pflanzenverarbeitung und gezielte Nutzung von Pflanzen sind sehr viel älter als 20.000 Jahre.
Landwirtschaft im engeren Sinn ist Ackerbau. Darum wird ja in Sammelwirtschaft und Landwirtschaft (Ackerbau) unterschieden.
Landwirtschaft ist darüber hinaus die Kombination von Ackerbau und Viehzucht und dafür ist Sesshaftigkeit Voraussetzung.
Nomadenvölker betreiben keine oder kaum Landwirtschaft.
Jaja - die Geschichte von Kain und Abel. Archäologische Befunde lassen den Schluss zu, dass Ackerbau und Viehzucht (Domästikation) etwa zeitgleich entwickelt wurden. Es gibt aber auch Befunde, dass parallel dazu Stämme von Hirtennomaden weiter existierten - in Gebieten mit geringerer Bodenfruchtbarkeit UND dass es zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen sesshaften Bauern und Viehzüchtern und den Hirtennomaden kam.
Das Problem an solchen populärwissenschaftlichen Artikeln ist immer wieder, dass Journalisten Aussagen missverstehen und darum falsch wiedergeben oder die Aussagen von Wissenschaftlern deuten und damit wiederum verfälschen.
Interviews mit Wissenschaftlern oder Pressemitteilungen von Archäologischen Landesämtern, Universitäten etc sind da die bessere Wahl.
Dieter Winter hat geschrieben:(18 Oct 2017, 11:40)Und was sagen diese Funde über polygame, bzw. monogame Gesellschaften aus? Ich sehe hier im Moment keinen Zusammenhang.
Wenn ein Mann und eine Frau gemeinsam bestattet werden lässt das welchen Schluss zu?
Ganz sicher keinen auf Polygamie!
Wenn zwei Männer gemeinsam mit einer Frau bestattet werden, wobei einer der Männer ein Messer auf die Frau richtet ist das ein Hinweis auf einen Regel- oder Tabubruch.
Wenn wir Lagerplätze finden, die aufgrund der Befundlage, auf eine lange (periodische) Nutzungsdauer hinweisen, aber keinen Hinweis darauf, dass dieser Lagerplatz auch bewohnt war, ist das ein Hinweis auf einen Versammlungs- und/ oder Kultort.
Das wiederum lässt Rückschlüsse auf religiöse Glaubensvorstellungen zu und aus religiösen Glubensvorstellungen werden Regeln und Normen entwickelt.
Wir wissen nicht welche Regeln und Normen, aber wir wissen dass es Regeln und Normen gab.
In einer Jäger- und Sammlergemeinschaft muss jeder, entsprechend seiner Fähigkeiten, seinen Betrag zum Überleben der gesamten Gruppe leisten - eine solche Gemeinschaft kennt keine hierarchischen Strukturen.
Eine polygame Gesellschaft/Gemeinschaft setzt jedoch hierarchische Strukturen voraus. Hinzu kommt, dass Mensch(en) enge emotionale Bindungen - Langzeitbindungen und dauerhafte Bindungen eingehen. Beides - fehlende hierarchische Strukturen ==> Gleichberechtigung aller Gruppen-/Gemeinschaftsmitglieder und die emotionale Bindung/Bindungsfähigkeit des Menschen sprechen gegen polygame Gesellschaften und die sprechen auch gegen das postulierte "Rudelbumsen".

Ein ganz anderer Punkt sind rituelle bzw kultische Feste - welcher Art die waren, welche Regeln es gab, darüber können wir keine Aussage treffen.
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Re: Polygamie

Beitrag von Dark Angel »

Dieter Winter hat geschrieben:(18 Oct 2017, 11:43)

Deshalb war die Polygamie vermutlich auch z. T etabliert. Da etwa genau so viele Jungen wie Mädchen geboren werden, entsteht dann möglicherweise ein Überschuss an Weibchen, wenn die Buben fröhlich Kriege führen. Und das soll ja auch in prähistorischen Zeiten durchaus vorgekommen sein.
Es werden grundsätzlich mehr Jungen als Mädchen geboren - im Verhältnis 100 Mädchen zu 106 Jungen.
In einer Gesellschaft, in der Mädchen und Jungen/Männer und Frauen als gleichwertig betrachtet weren, entsteht kein Frauenüberschuss. Und in Gesellschaften in denen Frauen/Mädchen als minderwertig betrachtet werden, erst recht nicht.
Siehe Indien und China!
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Re: Polygamie

Beitrag von Bleibtreu »

Dieter Winter hat geschrieben:(18 Oct 2017, 11:43)

Deshalb war die Polygamie vermutlich auch z. T etabliert. Da etwa genau so viele Jungen wie Mädchen geboren werden, entsteht dann möglicherweise ein Überschuss an Weibchen, wenn die Buben fröhlich Kriege führen. Und das soll ja auch in prähistorischen Zeiten durchaus vorgekommen sein.
Auch Frauen haben zu allen Zeiten mitgekaempft, bzw. wurden Opfer bei kriegerischen Auseinandersetzungen und Kriegen; ebenso Kinder:

Frauen an der Waffe
Jeanne d’Arc ist – vielleicht – die berühmteste Kriegerin der Geschichte: doch sie ist nicht die einzige. Bei weitem nicht. Immer schon und immer wieder sind Frauen in den Krieg gezogen: offen an der Seite ihrer Brüder, ihrer Männer, ihrer Stammesgenossen; oder heimlich, als Männer verkleidet.


DA hat Recht, fuer MehrEhen bedarf es einer bestimmten gesellschaftlichen Struktur.
Dark Angel hat geschrieben:(18 Oct 2017, 12:53)

Es werden grundsätzlich mehr Jungen als Mädchen geboren - im Verhältnis 100 Mädchen zu 106 Jungen.
In einer Gesellschaft, in der Mädchen und Jungen/Männer und Frauen als gleichwertig betrachtet weren, entsteht kein Frauenüberschuss. Und in Gesellschaften in denen Frauen/Mädchen als minderwertig betrachtet werden, erst recht nicht. Siehe Indien und China!
Richtig, Gesellschaften, die darauf Wert legen, dass vor allem Jungen geboren werden. Maedchen werden ausgesetzt oder getoetet, was zu einem MaennerAnstieg und fatalen Folgen fuehrt, wie erhoehte Aggression und Vergewaltigungen: China und Indien droht enormer Männerüberschuss Hatten wir schon oefter thematisiert.
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Re: Polygamie

Beitrag von Billie Holiday »

Dark Angel hat geschrieben:(18 Oct 2017, 12:53)

Es werden grundsätzlich mehr Jungen als Mädchen geboren - im Verhältnis 100 Mädchen zu 106 Jungen.
In einer Gesellschaft, in der Mädchen und Jungen/Männer und Frauen als gleichwertig betrachtet weren, entsteht kein Frauenüberschuss. Und in Gesellschaften in denen Frauen/Mädchen als minderwertig betrachtet werden, erst recht nicht.
Siehe Indien und China!
Im ostasiatischen Raum fehlen aufgrund Abtreibungen weiblicher Föten Millionen von Frauen für ein Heer alleinstehender Männer. Gerade in ländlichen Gebieten ein sehr großes Problem. Vielleicht die gerechte Strafe für diese Verachtung von weiblichen Nachkommen. Können die jungen Männer, die allein bleiben, sich bei ihrer Elterngeneration bedanken.


http://de.wikimannia.org/Frauenmangel
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Re: Polygamie

Beitrag von Billie Holiday »

Ups, sehe gerade Bleibtreus Beitrag.
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Re: Polygamie

Beitrag von Dark Angel »

Bleibtreu hat geschrieben:(18 Oct 2017, 12:59)

Auch Frauen haben zu allen Zeiten mitgekaempft, bzw. wurden Opfer bei kriegerischen Auseinandersetzungen und Kriegen; ebenso Kinder:

Frauen an der Waffe
Jeanne d’Arc ist – vielleicht – die berühmteste Kriegerin der Geschichte: doch sie ist nicht die einzige. Bei weitem nicht. Immer schon und immer wieder sind Frauen in den Krieg gezogen: offen an der Seite ihrer Brüder, ihrer Männer, ihrer Stammesgenossen; oder heimlich, als Männer verkleidet.


DA hat Recht, fuer MehrEhen bedarf es einer bestimmten gesellschaftlichen Struktur.
Hier werden zwei Begriffe mit völlig unterschiedlicher Bedeutung miteinander verschwurbelt.
Der eine Poygamie (eigentlich Polygynie) = Vielehe bedeutet, dass ein Mann mehrere Ehefrauen haben darf, die ihm zur Verfügung zu stehen haben. Ehe ist aber eine sehr junge "Erfindung", die erst mit der Entwicklung hierarchischer Strukturen, mit der Entstehung unterschiedlicher sozialer Schichten zustande kam.
Eine Ehe kannten frühe Menschen und auch der frühe Homo sapiens sapiens nicht.
Läuft also doch auf feuchte Träume hinaus, wo eine Mann über einen allzeit willigen Harem verfügt. :s

Der andere Begriff ist Promiskuität = sexuelle Freizügigkeit und die wiederum basiert auf sexueller Selbstbestimmung.
Also schlechte Karten für feuchte Träumer. :D
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Re: Polygamie

Beitrag von Bleibtreu »

Dark Angel hat geschrieben:(18 Oct 2017, 13:28)

Hier werden zwei Begriffe mit völlig unterschiedlicher Bedeutung miteinander verschwurbelt.
Der eine Poygamie (eigentlich Polygynie) = Vielehe bedeutet, dass ein Mann mehrere Ehefrauen haben darf, die ihm zur Verfügung zu stehen haben. Ehe ist aber eine sehr junge "Erfindung", die erst mit der Entwicklung hierarchischer Strukturen, mit der Entstehung unterschiedlicher sozialer Schichten zustande kam. Eine Ehe kannten frühe Menschen und auch der frühe Homo sapiens sapiens nicht. Läuft also doch auf feuchte Träume hinaus, wo eine Mann über einen allzeit willigen Harem verfügt. :s

Der andere Begriff ist Promiskuität = sexuelle Freizügigkeit und die wiederum basiert auf sexueller Selbstbestimmung. Also schlechte Karten für feuchte Träumer. :D
Ja, das hatte ich bereits ganz am Anfang angemerkt. Aber darauf ist der StrangErsteller nicht eingegangen. :D
Bleibtreu hat geschrieben:(16 Oct 2017, 17:27)

Vergleiche mit dem TierReich sind grundsaetzlich voellig daneben. Was und wie es andere treiben ist mir egal. ICH bin monogam, wer es anders bevorzugt, soll mir damit schlicht vom Leibe bleiben. Bin ich deswegen verklemmt? Mitnichten. Fuer mich ist Sex ein Spass, den ich nur mit dem Mann teile, der mir am meisten bedeutet. Fuer mich ist erfuellender Sex ein Geschenk, keine Ware, die ich als Ramsch an jeden verteile. Diese Form der SelbstEntwertung liegt mir nicht. :D

Polygamie [VielEhe] ist auch nicht ueberall verboten, schau dir die MehrEhen im Islam an und die SexSklavinnen. Mehrere Partner sind allerdings nur dem Mann erlaubt, nicht der Frau, die hat immer zur Verfuegung zu stehen. Du meinst wohl eher Promiskuitaet [Sex mit wechselnden Partnern ohne dauerhafte Bindung].

Juden sind nicht Lust feindlich, das hatte dir DA doch schon erklaert und ich habe mich dazu auch schon mehrfach geaussert. Sex ist im Judentum positiv besetzt. Wenn der Mann mit einer Frau schlafen will, hat er sie vorher in Stimmung zu bringen und ihr Lust zu bereiten. Die Frau gilt nicht einfach als Feld, das gepfluegt wird. Es gibt sogar Regeln, wie oft ein Mann je nach Beruf seine Frau zu begatten hat! Mindestens 3 Mal am Schabbes, sonst gibt's Aerger mit mir. Und nicht nur am Schabbes, aber da eben besonders. :p
Bleibtreu hat geschrieben:(17 Oct 2017, 10:56)

Und genau in diesem KulturKreis gibt es die VielEhe fuer Maenner und Frauen haben kein Recht auf sexuelle SelbstBestimmung - das sollte dir eigentlich zu denken geben. :)
Ueber sein Postulat Monogamie sei altmodisch, hatte ich mich ebenfalls schon amuesiert. Nicht die Monogamie, die Polygamie ist "altmodisch" - Zuweilen frage ich mich wirklich, was in manchen Gemuetern fuer Hirse gaert. :cool:
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Re: Polygamie

Beitrag von Dark Angel »

Bleibtreu hat geschrieben:(18 Oct 2017, 13:37)

Ja, das hatte ich bereits ganz am Anfang angemerkt. Aber darauf ist der StrangErsteller nicht eingegangen. :D


Ueber sein Postulat Monogamie sei altmodisch, hatte ich mich ebenfalls schon amuesiert. Nicht die Monogamie, die Polygamie ist "altmodisch" - Zuweilen frage ich mich wirklich, was in manchen Gemuetern fuer Hirse gaert. :cool:
Ja stimmt, war mir entfallen. Bei so viel bunter Knete, die der Threadersteller von sich gibt, auch nicht verwunderlich.
So'n armes Würschtchen, so völlig Sklave seiner Triebe - seiner rudimentären "Biologie". :D
Leider kriegt er nicht auf die Reihe, dass Intelligenz, Triebkontrolle und (monogame) Paarbeziehung auch zur menschlichen Biologie gehören bzw selbige als Grundlage haben. ;)
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Re: Polygamie

Beitrag von Bleibtreu »

Dark Angel hat geschrieben:(18 Oct 2017, 14:38)

Ja stimmt, war mir entfallen. Bei so viel bunter Knete, die der Threadersteller von sich gibt, auch nicht verwunderlich.
So'n armes Würschtchen, so völlig Sklave seiner Triebe - seiner rudimentären "Biologie". :D
Leider kriegt er nicht auf die Reihe, dass Intelligenz, Triebkontrolle und (monogame) Paarbeziehung auch zur menschlichen Biologie gehören bzw selbige als Grundlage haben. ;)
Wollen ist halt nicht Koennen. Denn auch da setzt die Biologie Grenzen. Die meisten Maenner sind sich dessen auch bewusst. Es zaehlt Qualitaet, nicht Quantitaet, auch wenn es nicht dem Bild des rammelwuetigen alles begattenden Bonobo entspricht, das einigen zu gefallen scheint. Es ist bedauerlich, wenn jemand Beziehungen, sich selbst und seine GeschlechtsGenossen auf Kopulation reduziert. Die meisten Maenner die ich kenne, sind bereits auf einer hoeheren ZivilisationsStufe angekommen - ein Glueck fuer uns Frauen! :D
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Re: Polygamie

Beitrag von Dark Angel »

Bleibtreu hat geschrieben:(18 Oct 2017, 15:03)

Wollen ist halt nicht Koennen. Denn auch da setzt die Biologie Grenzen. Die meisten Maenner sind sich dessen auch bewusst. Es zaehlt Qualitaet, nicht Quantitaet, auch wenn es nicht dem Bild des rammelwuetigen alles begattenden Bonobo entspricht, das einigen zu gefallen scheint. Es ist bedauerlich, wenn jemand Beziehungen, sich selbst und seine GeschlechtsGenossen auf Kopulation reduziert. Die meisten Maenner die ich kenne, sind bereits auf einer hoeheren ZivilisationsStufe angekommen - ein Glueck fuer uns Frauen! :D
Geht mir genauso. Zum Glück nutzen die meisten Männer, die große graue Masse zwischen den Ohren auch , wofür sie da ist. :D
Die anderen - naja da gibt es einen ganz bösen Spruch über die Größe eines Männerhirns ... :dead:
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Re: Polygamie

Beitrag von Bleibtreu »

Provokateur hat geschrieben:(17 Oct 2017, 21:12)
[...] Nur im AT. Und ich wüsste nicht, dass Polygamie bei den Juden noch praktiziert wird.
Dieter Winter hat geschrieben:(17 Oct 2017, 21:20)
Ob praktiziert, weiß ich nicht. Aber teilweise erlaubt könnte sie schon sein. Rechtsstand wohl 1980:
http://www.juedisches-recht.org/mc-fami ... ygamie.htm
Das bezieht sich nur auf die Sephardim. Wobei Theorie nicht Praxis ist:

Die Polygamie war im aschkenasischen Judentum bis etwa um das Jahr 1000 erlaubt. Danach legte der einflussreiche Rabbiner Gerschom ben Jehuda in einem Gutachten zum Schutz vor der hauptsächlich monogame Vorstellungen vertretenden christlichen Umgebung fest, dass polygame Ehen nur mit Zustimmung von 100 Rabbinern zu schließen seien, was in der Praxis einem Verbot gleichkam. Im sephardischen und orientalischen Judentum war sie bis ins 20. Jahrhundert üblich, heute sind die Sepharden aber häufig in westliche Länder wie Frankreich und Kanada gezogen, wo die Polygamie verboten ist, oder nach Israel, wo die bei der Einwanderung vorhandene Vielehen anerkannt wurden, die Schließung neuer Vielehen aber verboten wurde.

In keiner bekannten orthodoxen Strömung der aschkenasischen Juden wird die Polygamie heute gerechtfertigt oder praktiziert. Auch der umstrittene chassidische „Lubawitscher Rabbi“ hat nur die theologische Erlaubtheit gerechtfertigt, aber nicht die praktische; seine Anhänger leben durchgängig monogam. Dieselbe Situation herrscht bei den orthodoxen Sepharden, beispielsweise den Anhängern der Schas-Bewegung.
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Re: Polygamie

Beitrag von Dieter Winter »

Dark Angel hat geschrieben:(18 Oct 2017, 12:45)

In dem Artikel ist nicht von Landwirtschaft die Rede,
Doch, sogar mehrmals, u. a. in der headline.
Dark Angel hat geschrieben:(18 Oct 2017, 12:45)
sondern von Pflanzenverarbeitung und gezielte Nutzung von Pflanzen sind sehr viel älter als 20.000 Jahre.
Landwirtschaft im engeren Sinn ist Ackerbau.
Hier wird der Begriff wohl etwas weiter gefasst interpretiert.

Dark Angel hat geschrieben:(18 Oct 2017, 12:45)
Darum wird ja in Sammelwirtschaft und Landwirtschaft (Ackerbau) unterschieden.
Landwirtschaft ist darüber hinaus die Kombination von Ackerbau und Viehzucht und dafür ist Sesshaftigkeit Voraussetzung.
Für Viehzucht definitiv nicht. Zudem ist Landwirtschaft mitnichten zwingend eine Kombination aus Ackerbau und Viehzucht. Die Vollerwerbslandwirte, die ich persönlich etwas näher kenne, haben die Viehwirtschaft komplett aufgegeben oder, in einem anderen Fall, den Ackerbau zugunsten einer reinen Milchviehhaltung. Letzterer hat nur noch ein paar Wiesen zur Futterproduktion - mit Ackerbau hat das nichts zu tun.
Dark Angel hat geschrieben:(18 Oct 2017, 12:45)
Nomadenvölker betreiben keine oder kaum Landwirtschaft.
Keinen Ackerbau. Viehzucht schon, wenn auch nicht zwingend.
Dark Angel hat geschrieben:(18 Oct 2017, 12:45)
Jaja - die Geschichte von Kain und Abel. Archäologisce Befunde lassen den Schluss zu, dass Ackerbau und Viehzucht (Domästikation) etwa zeitgleich entwickelt wurden. Es gibt aber auch Befunde, dass parallel dazu Stämme von Hirtennomaden weiter existierten - in Gebieten mit geringerer Bodenfruchtbarkeit UND dass es zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen sesshaften Bauern und Viehzüchtern und den Hirtennomaden kam.
Erstere haben sich dann eben durchgesetzt, Städte gebaut, Armeen aufgestellt, Schulen errichtet usw., usf. bis sie dann irgendwann bei bezahlten Urlaub und im PF gelandet sind...
Dark Angel hat geschrieben:(18 Oct 2017, 12:45)
Das Problem an solchen populärwissenschaftlichen Artikeln ist immer wieder, dass Journalisten Aussagen missverstehen und darum falsch wiedergeben oder die Aussagen von Wissenschaftlern deuten und damit wiederum verfälschen.
Interviews mit Wissenschaftlern oder Pressemitteilungen von Archäologischen Landesämtern, Universitäten etc sind da die bessere Wahl.
Nur wenn man sich damit wirklich intensiver beschäftigen will und kann. Populärwissenschaften sind insofern schon sinnvoll, um den aktuellen Stand der Dinge einer breiten Masse zu vermitteln, ohne dazu ein einschlägiges Studium vorauszusetzen. Prof. Lesch beschreibt z. B. Phänomene wie black holes, die Du als Laie der Physik nie auch nur annähernd erfassen könntest.
Dark Angel hat geschrieben:(18 Oct 2017, 12:45)
Wenn ein Mann und eine Frau gemeinsam bestattet werden lässt das welchen Schluss zu?
Dass da eben ein Mann und eine Frau gemeinsam bestattet wurden. In welchem Verhältnis sie zueinander standen wird daraus erst mal nicht ersichtlich. Vielleicht war es seine einzige Ehefrau, oder seine Lieblingskonkubine, oder eine Sklavin die ihm im Jenseits zur Verfügung steht, oder anders rum, er war der Favorit der Dame, oder...........ach wasweißdennichnoch. Möglichkeiten gibt es viele. Mehr als mir ad hoc einfallen.
Dark Angel hat geschrieben:(18 Oct 2017, 12:45)
Ganz sicher keinen auf Polygamie!
Aber eben auch nicht auf das Gegenteil.
Dark Angel hat geschrieben:(18 Oct 2017, 12:45)
Wenn zwei Männer gemeinsam mit einer Frau bestattet werden, wobei einer der Männer ein Messer auf die Frau richtet ist das ein Hinweis auf einen Regel- oder Tabubruch.
Möglich. Oder auch nicht. Vielleicht sollte der Typ mit dem Messer auch die beiden anderen schützen? In China ließ sich doch so ein Fuzzy mit einer ganzen Armme, wenn auch aus Terrakotta, einbuddeln.
Dark Angel hat geschrieben:(18 Oct 2017, 12:45)
Wenn wir Lagerplätze finden, die aufgrund der Befundlage, auf eine lange (periodische) Nutzungsdauer hinweisen, aber keinen Hinweis darauf, dass dieser Lagerplatz auch bewohnt war, ist das ein Hinweis auf einen Versammlungs- und/ oder Kultort.
Das wiederum lässt Rückschlüsse auf religiöse Glaubensvorstellungen zu und aus religiösen Glubensvorstellungen werden Regeln und Normen entwickelt.
Wir wissen nicht welche Regeln und Normen, aber wir wissen dass es Regeln und Normen gab.
Genau auf das Unterstrichene will ich hinaus. Wir haben nicht den Hauch vom Schimmer einer Ahnung, was diese Leute geglaubt haben. Vermutlich aber etwas, was uns reichlich strange erscheinen würde.
Dark Angel hat geschrieben:(18 Oct 2017, 12:45)
In einer Jäger- und Sammlergemeinschaft muss jeder, entsprechend seiner Fähigkeiten, seinen Betrag zum Überleben der gesamten Gruppe leisten - eine solche Gemeinschaft kennt keine hierarchischen Strukturen.
Kennst Du das Buch "Hanta Yo"? Es ist eine Saga der Lakota. Dabei geht es auch viel um die Weltanschauung dieser Menschen, aber sie beschreibt auch das soziale Gefüge. Sie kannten durchaus Hirarchien, wenn auch weniger strenge, als sie hier bei uns etabliert waren/sind. Sie lebten übrigens monogam. Nur so am Rande, weil es hier ja auch um's Vögeln geht: Eine Gruppe war dafür bekannt, dass sich die Frauen, wenn sie nun gar keinen Bock hatten, Sand und kleine Steinchen in die Vagina warfen. In der Sprache der Lakota hieß das "Ogla shan oglala". Darauf geht der gefürchtete Name der Oglala Sioux zurück. :D

Dark Angel hat geschrieben:(18 Oct 2017, 12:45)
Eine polygame Gesellschaft/Gemeinschaft setzt jedoch hierarchische Strukturen voraus. Hinzu kommt, dass Mensch(en) enge emotionale Bindungen - Langzeitbindungen und dauerhafte Bindungen eingehen. Beides - fehlende hierarchische Strukturen ==> Gleichberechtigung aller Gruppen-/Gemeinschaftsmitglieder und die emotionale Bindung/Bindungsfähigkeit des Menschen sprechen gegen polygame Gesellschaften und die sprechen auch gegen das postulierte "Rudelbumsen".
Über die Ureinwohner Polynesiens wird anders berichtet. Kann natürlich auch Seemannsgarn sein.
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Re: Polygamie

Beitrag von Dieter Winter »

Dark Angel hat geschrieben:(18 Oct 2017, 12:53)

Es werden grundsätzlich mehr Jungen als Mädchen geboren - im Verhältnis 100 Mädchen zu 106 Jungen.
In einer Gesellschaft, in der Mädchen und Jungen/Männer und Frauen als gleichwertig betrachtet weren, entsteht kein Frauenüberschuss. Und in Gesellschaften in denen Frauen/Mädchen als minderwertig betrachtet werden, erst recht nicht.
Siehe Indien und China!
Wäre es möglich, dass wir jetzt nicht so zwischen den Zeitaltern hin und her hüpfen? Wir waren gerade noch in der Frühzeit, da sind Vergleiche mit den Verhältnissen im 21. Jahrhundert vielleicht nicht so richtig passend.

In prähistorischer Zeit und der Antike wurden Kriege überwiegend von Männern geführt. Frauen und Kinder gehörten da wohl oft eher zur Kriegsbeute. Dass während dieser bewaffneten Auseinandersetzungen Kombattanten, wie auch bei der Jagd nach großen/gefährlichen Beutetieren, in die ewigen Jagdgründe eingingen liegt in der Natur der Sache. Und, wie Du ja schon implzit erwähnt hast, ist es vom Standpunkt der Arterhaltung auch sinnvoll, dass die Männchen diesem größeren Risiko ausgesetzt waren, weil einfach leichter auf sie zu verzichten ist, als auf die Mädels.
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Re: Polygamie

Beitrag von Bleibtreu »

Du scheinst zu vergessen, dass ein grosser Teil der Frauen bei der Geburt oder kurz danach gestorben ist. Hohe Muettersterblichkeit im Kindbett! ^^
Die Sterblichkeit von Frauen war so hoch, dass es keine Seltenheit war, wenn ein Mann 3 oder 4 Mal verheiratet war.
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Re: Polygamie

Beitrag von Alpha Centauri »

Dieter Winter hat geschrieben:(18 Oct 2017, 21:48)

Doch, sogar mehrmals, u. a. in der headline.



Hier wird der Begriff wohl etwas weiter gefasst interpretiert.




Für Viehzucht definitiv nicht. Zudem ist Landwirtschaft mitnichten zwingend eine Kombination aus Ackerbau und Viehzucht. Die Vollerwerbslandwirte, die ich persönlich etwas näher kenne, haben die Viehwirtschaft komplett aufgegeben oder, in einem anderen Fall, den Ackerbau zugunsten einer reinen Milchviehhaltung. Letzterer hat nur noch ein paar Wiesen zur Futterproduktion - mit Ackerbau hat das nichts zu tun.



Keinen Ackerbau. Viehzucht schon, wenn auch nicht zwingend.



Erstere haben sich dann eben durchgesetzt, Städte gebaut, Armeen aufgestellt, Schulen errichtet usw., usf. bis sie dann irgendwann bei bezahlten Urlaub und im PF gelandet sind...



Nur wenn man sich damit wirklich intensiver beschäftigen will und kann. Populärwissenschaften sind insofern schon sinnvoll, um den aktuellen Stand der Dinge einer breiten Masse zu vermitteln, ohne dazu ein einschlägiges Studium vorauszusetzen. Prof. Lesch beschreibt z. B. Phänomene wie black holes, die Du als Laie der Physik nie auch nur annähernd erfassen könntest.



Dass da eben ein Mann und eine Frau gemeinsam bestattet wurden. In welchem Verhältnis sie zueinander standen wird daraus erst mal nicht ersichtlich. Vielleicht war es seine einzige Ehefrau, oder seine Lieblingskonkubine, oder eine Sklavin die ihm im Jenseits zur Verfügung steht, oder anders rum, er war der Favorit der Dame, oder...........ach wasweißdennichnoch. Möglichkeiten gibt es viele. Mehr als mir ad hoc einfallen.



Aber eben auch nicht auf das Gegenteil.



Möglich. Oder auch nicht. Vielleicht sollte der Typ mit dem Messer auch die beiden anderen schützen? In China ließ sich doch so ein Fuzzy mit einer ganzen Armme, wenn auch aus Terrakotta, einbuddeln.



Genau auf das Unterstrichene will ich hinaus. Wir haben nicht den Hauch vom Schimmer einer Ahnung, was diese Leute geglaubt haben. Vermutlich aber etwas, was uns reichlich strange erscheinen würde.



Kennst Du das Buch "Hanta Yo"? Es ist eine Saga der Lakota. Dabei geht es auch viel um die Weltanschauung dieser Menschen, aber sie beschreibt auch das soziale Gefüge. Sie kannten durchaus Hirarchien, wenn auch weniger strenge, als sie hier bei uns etabliert waren/sind. Sie lebten übrigens monogam. Nur so am Rande, weil es hier ja auch um's Vögeln geht: Eine Gruppe war dafür bekannt, dass sich die Frauen, wenn sie nun gar keinen Bock hatten, Sand und kleine Steinchen in die Vagina warfen. In der Sprache der Lakota hieß das "Ogla shan oglala". Darauf geht der gefürchtete Name der Oglala Sioux zurück. :D




Über die Ureinwohner Polynesiens wird anders berichtet. Kann natürlich auch Seemannsgarn sein.

Aus der Tatsache dass man Mann und Frau gemeinsam bestattet vorgefunden hat, folgt demnach auch zwingend , dass diese beiden Bestatteten monogam lebten? Kuriose Logik.

Mehr Spekulation als Beweis. Und es ist kein wirklicher Einwand dagegen dass Einer der beiden zu Lebzeiten nicht doch sexuell sich anderweitig ausgetobt hat. Zudem Sex hat mit Liebe nur bedingt was zu tun.
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Re: Polygamie

Beitrag von Dieter Winter »

Alpha Centauri hat geschrieben:(18 Oct 2017, 22:57)

Aus der Tatsache dass man Mann und Frau gemeinsam bestattet vorgefunden hat, folgt demnach auch zwingend , dass diese beiden Bestatteten monogam lebten? Kuriose Logik.
Zumindest etwas widersprüchlich zum statement, dass wir über die Riten und Gebräuche nichts wissen.
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Re: Polygamie

Beitrag von Alpha Centauri »

Sonst müsste der deutsche Durchschnitts" Rotlichtgänger" oder Pornogucker, ja dauernd verliebt sein.
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Re: Polygamie

Beitrag von Dieter Winter »

Alpha Centauri hat geschrieben:(18 Oct 2017, 23:04)

Sonst müsste der deutsche Durchschnitts" Rotlichtgänger" oder Pornogucker, ja dauernd verliebt sein.
Es soll vorkommen, dass sich Freier in die Damen verlieben. Christiane Felscherinow beschreibt so einen Fall in ihrem Buch.
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Re: Polygamie

Beitrag von Billie Holiday »

Dieter Winter hat geschrieben:(18 Oct 2017, 23:09)

Es soll vorkommen, dass sich Freier in die Damen verlieben. Christiane F. beschreibt so einen Fall in ihrem Buch.
Ja, und je nach Farbe des Geldscheines wird die Liebe sogar erwidert. :D
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Re: Polygamie

Beitrag von Alpha Centauri »

Dieter Winter hat geschrieben:(18 Oct 2017, 23:03)

Zumindest etwas widersprüchlich zum statement, dass wir über die Riten und Gebräuche nichts wissen.

Es wird hier so einiges ,inhaltlich an logischen Widersprüchen geboten , von einigen genial daneben liegenden Hobby Archäologen :cool:
Zuletzt geändert von Alpha Centauri am Mi 18. Okt 2017, 23:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Polygamie

Beitrag von Alpha Centauri »

Billie Holiday hat geschrieben:(18 Oct 2017, 23:12)

Ja, und je nach Farbe des Geldscheines wird die Liebe sogar erwidert. :D

Tja Thema Biologie . Die Frauen wollen immer was als Gegenleistung, Geboten haben selbstlos ist nichts, nicht eimal die Liebe :cool:
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Re: Polygamie

Beitrag von Bleibtreu »

Alpha Centauri hat geschrieben:(18 Oct 2017, 23:04)

Sonst müsste der deutsche Durchschnitts" Rotlichtgänger" oder Pornogucker, ja dauernd verliebt sein.
Offensichtlich bekommen diese Maenner nicht genug oder gar keine Frauen, die mit ihnen um des Voegels willen voegeln wollen. So ist das eben, wenn Frauen kein immer verfuegbares FickFleisch sind und stattdessen ein Recht auf sexuelle SelbstBestimmung haben. In den aufgeklaerten Gesellschaften sucht sich die Frau den Mann aus, mit dem sie voegeln will. :)
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Re: Polygamie

Beitrag von Alpha Centauri »

Bleibtreu hat geschrieben:(18 Oct 2017, 23:24)

Offensichtlich bekommen diese Maenner nicht genug oder gar keine Frauen, die mit ihnen um des Voegels willen voegeln wollen. So ist das eben, wenn Frauen kein immer verfuegbares FickFleisch sind und stattdessen ein Recht auf sexuele SelbstBestimmung haben. In den aufgeklaerten Gesellschaften sucht sich die Frau den Mann aus, mit dem sie voegeln will. :)
Ach ja und zugleich empören sich dann vor allem Frauen moralisch über die Männer und fordern Verbot von Pornografie und Prostitution, beides Dinge die es in diesem Ausmaße, ohne das verlogene Verhalten von sogenannten modernen Frauen nicht geben würde, schon klar.
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Re: Polygamie

Beitrag von Bleibtreu »

Alpha Centauri hat geschrieben:(18 Oct 2017, 23:43)

Ach ja und zugleich empören sich dann vor allem Frauen moralisch über die Männer und fordern Verbot von Pornografie und Prostitution, beides Dinge die es in diesem Ausmaße, ohne das verlogene Verhalten von sogenannten modernen Frauen nicht geben würde, schon klar.
Na klar, deswegen ist Prostitution auch das aelteste Gewerbe, also aus den patriarchalischen Zeiten, als Frauen nicht ueber sich selbst bestimmen durften und [Sex]Sklaverei Normalitaet war - total logisch! :D Die Frauen sind mal wieder an allem Schuld, wenn sie nicht jeden LustKnochen freiwillig drueber rutschen lassen.

Du siehst, auch diese NebelKerze ist ein EigenTor und aendert absolut nichts daran, dass diese Maenner nicht genug oder gar keine Frauen bekommen, die mit ihnen um des Voegels willen voegeln wollen. So ist das eben, wenn Frauen kein immer verfuegbares FickFleisch sind und stattdessen ein Recht auf sexuelle SelbstBestimmung haben. In den aufgeklaerten Gesellschaften sucht sich die Frau den Mann aus, mit dem sie voegeln will. Damit musst du leben, ob es dir gefaellt oder nicht. :)
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Re: Polygamie

Beitrag von Provokateur »

Nicht mehr lange, und wir haben Sexroboter, die in solchen Fällen die dringend benötigte Abhilfe schaffen.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Billie Holiday
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Re: Polygamie

Beitrag von Billie Holiday »

Provokateur hat geschrieben:(19 Oct 2017, 08:29)

Nicht mehr lange, und wir haben Sexroboter, die in solchen Fällen die dringend benötigte Abhilfe schaffen.
Die sind jedenfalls nicht anspruchsvoll und nehmen jeden. :cool: :thumbup:
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Re: Polygamie

Beitrag von Provokateur »

Billie Holiday hat geschrieben:(19 Oct 2017, 08:31)

Die sind jedenfalls nicht anspruchsvoll und nehmen jeden. :cool: :thumbup:
Japan hat schon derartige Probleme, dank Love Sims und Onacups. Die Kinder bleiben aber aus.

Bleibt nur noch die Exogenese.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Dieter Winter
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Re: Polygamie

Beitrag von Dieter Winter »

Billie Holiday hat geschrieben:(18 Oct 2017, 23:12)

Ja, und je nach Farbe des Geldscheines wird die Liebe sogar erwidert. :D
Wenn sie richtig clever sind, dann bekommen sie sogar eine lebenslange Alimentierung.
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