Was ist eigentlich "Kultur"?

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Bleibtreu
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Bleibtreu »

Ich habe mich vor einiger Zeit aus diesem Thema ausgeklinkt und wie es scheint, wird sich immer noch fleissig im HamsterRad gedreht. Und ebenso offensichtlich begreifen einige immer noch nicht, dass Kultur ein beschreibender, KEIN wertender oder ideologischer Begriff ist. Also auch das sinnentleerte WertigkeitsGeschwurbel aus der sozialwissenschaftlichen Ecke ist fuer den Poppes. :p
krone hat geschrieben:(18 Nov 2017, 17:25)

Es ist ein ganzer Saal der den Song da schmettert und sichtlich Spass dran hat.

Kommt doch da überhaupt nicht auf die Qualität an.
Fakt ist,das findet man nicht im Islam.
Ich mach es kurz:
Der Islam ist eine Religion und damit so bekloppt, wie jede Religion, wobei er aktuell alle anderen wirren WeltAnschauungen in den Schatten stellt. :dead:
Was du meinst ist allerdings nicht der Islam, sondern islamisch und/oder arabisch gepraegte Kulturen. Und da muss ich dir mitteilen, dass du mit deiner pauschalen Aussage falsch liegst. Schau mal hier:

[youtube][/youtube][youtube][/youtube]

Es gibt sogar arabische PopMusik - uh! :D
[youtube][/youtube]

Hier ein LiveAuftritt des von mir geschaetzten Wael Kfoury - mein LieblingsLied von ihm. Hoerst du das Publikum? :cool:
[youtube][/youtube]
• Wer fuer alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
https://www.shabak.gov.il/english/Pages/index.html#=1
Concordia - Integritas - Industria
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Dark Angel
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(18 Nov 2017, 20:06)

Gute Frage. Die kann ich dir aber erst dann beantworten, wenn mir jemand meine Fragen beantwortet, die ich in meinem letzten Beitrag stellte. Also hier nochmal: Ich fragte, warum wird diese Diskussion um den Kulturbegriff überhaupt geführt, was soll sie bringen? Wer braucht sie? Wofür? Wenn mir das jemand überzeugend erklären und beantworten könnte, könnte ich meinerseits auch entscheiden, ob ich weiter mitdiskutiere oder eher nicht.
Auf deine "Warum-Frage" ist falsch!
Das Thema des Threads lautet "Was ist eigentlich Kultur?"
Das Thema des Threads lautet nicht "Was ist der Kulturbegriff?" oder "Welche Kulturbegriffe gibt es?"
Wenn du der Meinung bist, "Kultur" und "Kulturbegriff" seien das Gleiche, dann bist du in der Pflicht, zu erklären wie du auf diese Idee kommst, beides gleich zusetzen bzw miteinander zu verschwurbeln.
DU warst doch diejenige, Dinge/Erscheinungen, die IN einer Kultur entstehen, für die Kultur überhaupt erst Voraussetzung ist, mit Kultur (an sich) gleichzusetzen.
Du warst doch diejenigen, die die Diskussion überhaupt erst auf "Kulturbegriff" gelenkt hat, musst DU die Fragen nach den Warum der/ein Kulturbegriff diskutiert wird/werden soll, schon selbst beantworten.
Dir wurde von User Sextus Ironicus mehrfach erläutert, dass es einen deskriptiven und einen normativen Kulturbegriff gibt.
Diskutiert wurde eigentlich der deskriptive Kulturbegriff ==> "Was ist Kultur?"
Dir wurde vom selben User mehrfach erläutert, dass DU den Kulturbegriff normativ verwendest und damit einen Sein-Sollen-Fehlschluss begehst.
Auf die Reihe gekriegt, hast du das immer noch nicht.

Tut mir leid, aber du musst dir die Frage, Warum DU den (normativen) Kulturbegriff diskutieren willst (weil du ja ausschließlich diesen benutzt) schon selbst beantworten. Das können andere nicht für dich tun.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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schokoschendrezki
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von schokoschendrezki »

Sextus Ironicus hat geschrieben:(17 Nov 2017, 16:18)

Mhm, ich würde das nicht rundum als vor ideologischen Karren spannen bezeichnen. Gruppen sind erst einmal schlicht eine anthropologische Geschichte, oder nicht? Das menschliche Erfolgsmodell basiert ja auf Kooperation (die Tomasello als Ursprung für die Moral setzt). Und im innersten Zirkel braucht man für die hierzu erforderliche Loyalität (mir gefällt dieser Begriff Michael Walzers besser als Moral) wenig ideologiefähige Beschreibung. Je weiter wir uns nach außen bewegen in dieser konzentrischen Anordnung, desto dichter werden die Beschreibungen (nach Walzers Modell), und je dichter die Beschreibungen desto stärker spielen Machtfragen (und damit Ideologiefragen) für die Durchsetzung/Erzwingung von Loyalität eine Rolle. Aber umgekehrt scheint es mir auch so, als würde die Ausmerzung von Gruppenzugehörigkeit aufgrund des Umstands ihrer Abgrenzungsbedürfnisse nicht nur alle Loyalitäten auflösen, sondern auch das größte Kapital zerstören, das erfolgreiche Gesellschaften/Gruppen aufweisen, nämlich das Vertrauen. Was man auch daran ablesen kann, dass Vertreter von sehr universalistischen Modellen eine umfassende Verrechtlichung von gesellschaftlichen Beziehungen anstreben, wobei, wie Rorty vor 25 Jahren schon festgestellt hat mit Blick auf seine Gesellschaft, nur noch Identitätspolitik betrieben wird, aber die sozialen, die ökonomischen Aspekte außen vor bleiben. Was kein Wunder ist angesichts derjenigen, die da zugange sind. Würde man Marx alte Lumpenproletariatsdefinition aufgreifen und modifizieren, müsste man diese Identitätspolitiker dem oberen Lumpenproletariat zuordnen. :D

Was die Ausfüllung individualistischer Positionen mit humanistischen Inhalten angeht, so hab ich mir neulich mal notiert: Einem Gedanken der Aufklärung zufolge ist der Mensch von Natur aus dumm und roh, aber erziehbar. Man braucht, selbst als möglicher Zweifler oder notorischer Pessimist, diese Vorstellung nicht in Bausch und Bogen zu verdammen, sie nicht grundsätzlich als Ammenmärchen abtun. Jedoch ließe sich die rein behavioristische Pointe der Hoffnung präzisieren und wieder auf ihre anthropologische Ebene stellen, indem man »erziehbar« durch »korrumpierbar« ersetzt.

Nach dem Ende des Wohlstands kehrt der Mensch wieder zu seinen Ursprüngen zurück.

Dann wird also entleert werden :D
Alles richtig. Loyalität zu Gruppen, die sich aus den eigenen Lebenszusammenhängen ergeben, sind nicht nur einfach wichtig sondern bilden - eben - den eigentlichen Lebenszusammenhang. Gegen die dichter beschreibbar werdenden, benennbaren, ideologisch aufladbaren Großgruppen-Zugehörigkeiten ("deutsch", "evangelisch", "proletarisch", "bayernmünchen-fan" usw.) besteht aus meiner Sicht eine Pflicht, ein Imperativ sich zu wehren. Nicht mitzumachen. Sich ganz bewusst zu verweigern.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(18 Nov 2017, 09:37)

Alles was du beschreibst IST Kultur. Ist Bestandteil einer ganz bestimmten Kultur.
Ersteres ist so richtig wie zweiteres unannehmbar, abweisungspflichtig ist.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben: Gute Frage. Die kann ich dir aber erst dann beantworten, wenn mir jemand meine Fragen beantwortet, die ich in meinem letzten Beitrag stellte. Also hier nochmal: Ich fragte, warum wird diese Diskussion um den Kulturbegriff überhaupt geführt, was soll sie bringen? Wer braucht sie? Wofür? Wenn mir das jemand überzeugend erklären und beantworten könnte, könnte ich meinerseits auch entscheiden, ob ich weiter mitdiskutiere oder eher nicht.
Dark Angel hat geschrieben:(18 Nov 2017, 21:01)
Auf deine "Warum-Frage" ist falsch!
Nee. Die ist genau richtig, Exakt die richtige Frage zur Analyse der gegenwärtigen politischen Entwicklung. Entgegen aller Annahmen im Modell des Homo Oeconomicus, des persönlichen Nutzensmaximierers läuft die Entwicklung anders. Die letzte Bundestagswahl wie auch die Entwicklung in verschiedenen anderen Ländern rückt genau diese Frage ins Scheinwerferlicht: Warum ist die "Kultur"-Frage derartig dominant gegenüber allen anderen sozuagen normalen aber auch existenziellen sozialen Alltagsfragen wie Einkommen, Steuern, Renten, Straßenbau, Klimapolitik, Kindergartenplätze, Insektensterben, Fußballkorruption, Friedenssicherung usw. usf. Den Kern der gegenwärtigen politischen Weltentwicklung werden wir genau dann erfasst haben, wenn wir diese Frage beantworten können.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am So 19. Nov 2017, 06:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von schokoschendrezki »

krone hat geschrieben:(18 Nov 2017, 14:15)

Das ist z.b. ein Teil unserer westlichen Kultur.

Ein Chor ,ein Saal der "because the night " singt .

Findet man nicht im Islam .
Der Islam ist einfach nur dunkler Irrsinn .
Mag mich damit nicht identifizieren
..at heart, i am a muslim, at heart, i am an american, at heart, i am a muslim, at heart, i am an american artist, and i have no guilt...
Aus Patti Smith: "Rock'n Roll Nigger"

Du hast Patti Smith nicht verstanden. Um das Mindeste zu sagen. Wenn irgendwas "westliche Kultur" ist, dann, nicht "dazugehören" zu wollen.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am So 19. Nov 2017, 07:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von schokoschendrezki »

James T. Kirk hat geschrieben:(18 Nov 2017, 13:11)
Kultur ist nichts anderes als die Identität einer Gesellschaft.
Margaret Thatcher hat geschrieben: They are casting their problems at society. And, you know, there's no such thing as society. There are individual men and women and there are families. And no government can do anything except through people, and people must look after themselves first. It is our duty to look after ourselves and then, also, to look after our neighbours.
Es gibt so ein Ding wie "Gesellschaft" gar nicht, Ist eine Fiktion. Es gibt nur Individuen und ihre unmittelbare soziale Nachbarschaft. Ich bringe dieses eine mitberühmteste Thatcher-Zitat nicht, weil ich die Politik dieser Frau besonders schätze, sondern um zu zeigen, wie weit diese konsequente Ablehnung von Großgruppenzugehörigkeiten auch bei populären, weil gewählten, Persönlichkeiten gehen kann.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von unity in diversity »

schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Nov 2017, 07:16)

Es gibt so ein Ding wie "Gesellschaft" gar nicht, Ist eine Fiktion. Es gibt nur Individuen und ihre unmittelbare soziale Nachbarschaft. Ich bringe dieses eine mitberühmteste Thatcher-Zitat nicht, weil ich die Politik dieser Frau besonders schätze, sondern um zu zeigen, wie weit diese konsequente Ablehnung von Großgruppenzugehörigkeiten auch bei populären, weil gewählten, Persönlichkeiten gehen kann.
Robinson wurde es auf seiner Insel zu langweilig, also mußte Daniel Defoe einen Freitag hinzugesellen, um den Fortgang der Handlung zu gewährleisten.
Ich habe mich gefragt, warum es keine Freitagin sein durfte?
Vielleicht hätten sie dann ihr Paradies und ihre Kinder mit Waffengewalt gegen britische Rettungsschiffe verteidigt?
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Sextus Ironicus
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Sextus Ironicus »

schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Nov 2017, 06:34)

Gegen die dichter beschreibbar werdenden, benennbaren, ideologisch aufladbaren Großgruppen-Zugehörigkeiten ("deutsch", "evangelisch", "proletarisch", "bayernmünchen-fan" usw.) besteht aus meiner Sicht eine Pflicht, ein Imperativ sich zu wehren. Nicht mitzumachen. Sich ganz bewusst zu verweigern.
Eine Rebellion um der Rebellion willen wäre reine Egozentrik. In der Praxis liefe das aus meiner Sicht auf drei Modelle hinaus. Entweder es besteht noch eine übergreifende staatliche Gewalt, dann liegt das Vorbild für diese Art Dauerrebellion in der chinesischen Kulturrevolution (der "Verderber der Jugend" argumentiert wohl in diese Richtung), oder diese übergreifende Macht besteht nicht mehr, dann käme es wohl zu einer Art Retribalisierung und es gälte wieder das Recht des Stärkeren. Das dritte Modell (das Ideal der Vertreter von identity politics) wäre eine reine Nomokratie, in der jeder Aspekt (zwischen)menschlicher Beziehungen rechtlich gelöst ist, das aber nur funktioniert, wenn breiter Wohlstand herrscht.
schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Nov 2017, 06:34)
Entgegen aller Annahmen im Modell des Homo Oeconomicus, des persönlichen Nutzensmaximierers läuft die Entwicklung anders. Die letzte Bundestagswahl wie auch die Entwicklung in verschiedenen anderen Ländern rückt genau diese Frage ins Scheinwerferlicht: Warum ist die "Kultur"-Frage derartig dominant gegenüber allen anderen sozuagen normalen aber auch existenziellen sozialen Alltagsfragen wie Einkommen, Steuern, Renten, Straßenbau, Klimapolitik, Kindergartenplätze, Insektensterben, Fußballkorruption, Friedenssicherung usw. usf. Den Kern der gegenwärtigen politischen Weltentwicklung werden wir genau dann erfasst haben, wenn wir diese Frage beantworten können.
Da es nur noch temporäre, interessengeleitete politische oder subpolitische, ständig sich umformierenden Gruppen gibt, ist Kultur derzeit noch das letzte Phänomen, das sich der totalen Entgrenzung und den rein interessengeleiten temporären Zweckidentitäten entzieht. Gerade dein Modell des Imperativs der Verweigerung führt das ja auch vor Augen - weil das so ist, ist häufig schon keine breite Basis mehr vorhanden, die sich solidarisch mit den Punkten beschäftigen könnte, die du aufgezählt hast. Völlig frei schwenbende Individuen werden alle Fragen im Sinne ihrer vollkommenen Freiheit von allen Bindungen lösen. Also interessenorientiert.
… habe ich mich sorgsam bemüht, menschliche Tätigkeiten nicht zu verlachen, nicht zu beklagen und auch nicht zu verdammen, sondern zu begreifen. (Spinoza)
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Selina
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Selina »

Mich interessiert eher die Frage, welche Gefahren diese "Gruppenidentitäten" und "Gruppenzugehörigkeiten" in sich bergen. Und es deshalb nur gut sein kann, sich dem konsequent zu entziehen. In solchen "kulturellen Zusammenschlüssen" gibt es meines Erachtens ein immenses Potenzial der Verführbarkeit und Manipulation des Einzelnen. Die krassesten aktuellen Beispiele findet man bei solchen Gruppen wie Pegida. Nur mal als Beispiel, um zu verdeutlichen, was ich meine. In der grauen, relativ anonymen Masse fühlen sich die ansonsten relativ unbedeutenden Kaffeehaus-Rebellen stark. Man denke nur an das begeisterte Klatschen und Mitbrüllen, wenn es um die Verachtung für das so genannte Establishment geht. Siehe der berühmt-berüchtigte Vorfall zum Tag der Einheit 2016 in Dresden, wo Merkel und andere deutsche und internationale Politiker Spießruten laufen mussten. Peinliche Geschichte auch für die Außenwirkung. Da werden Kräfte freigesetzt im negativen Sinne, da gebärden sich ganz durchschnittliche Bäckersfrauen und Taxifahrer wie Wilde. Sie reißen ihre Münder zu unschönen Grimassen auf, stoßen üble Beschimpfungen aus, pöbeln unflätig, setzen den ganzen Körper ein, um ihren Widerwillen zu zeigen. Diese animalischen Kräfte, die da wirken, kann man auch bei anderen Ereignissen, etwa bei bestimmten Fußball-Begegnungen, beobachten. Da verliert der Einzelne sein Gesicht, geht auf in einer pulsierenden, wutschäumenden, aufgestachelten Masse. Die Gemeinschafts-Glücksgefühle sorgen dann dafür, dass sich diese Leute immer wieder solchen Gruppen-Zusammengehörigkeits-Erlebnissen aussetzen. In Ermangelung anderer Möglichkeiten, Endorphine freizusetzen. Ein unheimlicher beängstigender Kreislauf.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Nov 2017, 06:34)

Nee. Die ist genau richtig, Exakt die richtige Frage zur Analyse der gegenwärtigen politischen Entwicklung. Entgegen aller Annahmen im Modell des Homo Oeconomicus, des persönlichen Nutzensmaximierers läuft die Entwicklung anders. Die letzte Bundestagswahl wie auch die Entwicklung in verschiedenen anderen Ländern rückt genau diese Frage ins Scheinwerferlicht: Warum ist die "Kultur"-Frage derartig dominant gegenüber allen anderen sozuagen normalen aber auch existenziellen sozialen Alltagsfragen wie Einkommen, Steuern, Renten, Straßenbau, Klimapolitik, Kindergartenplätze, Insektensterben, Fußballkorruption, Friedenssicherung usw. usf. Den Kern der gegenwärtigen politischen Weltentwicklung werden wir genau dann erfasst haben, wenn wir diese Frage beantworten können.
"Warum-Fragen" sind unsinnige Fragen - sollte dir klar sein.
Auf "Warum-Fragen" gibt es keine erschöpfende Antwort, weil jede Antwort auf eine "Warum-Frage" eine neue Frage nach dem "Warum" generiert und letztendlich ins Münchhausen-Trilemma führt.

Deine extrem eingeengte (vor allem falsche) Sicht auf Kultur, zeigt übrigens, wie sinnlos "Warum-Fragen" sind.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(19 Nov 2017, 12:10)

Mich interessiert eher die Frage, welche Gefahren diese "Gruppenidentitäten" und "Gruppenzugehörigkeiten" in sich bergen. Und es deshalb nur gut sein kann, sich dem konsequent zu entziehen.
Im Grunde gar keine Gefahr, wenn man Gruppenidentität/Gruppenzugehörigkeit wertneutral betrachtet und nicht zwanghaft politisch bzw ideologisch auflädt.
Als Mitglied eines Chores, einer Theatergruppe oder irgendeines Vereines fühlst man sich dieser Gruppe zugehörig und schon ist da Gruppenzugehörigkeit. Mit der Anerkennung der Statuten des Vereines, den Regeln die im Chor oder der Theatergruppe gelten identifziert man sich mit dieser Gruppe.
Der Begriff "Gruppe" bezeichnt nicht mehr und nicht weniger als eine - nicht näher definierte - Anzahl von Menschen, die über einen längeren Zeitraum in engerem Kontakt stehen und gemeinsame Ziele verfolgen.
Ausnahmslos jeder Mensch gehört dauerhaft oder temporär einer bestimmten sozialen Gruppe an, fühlt sich dieser Gruppe zugehörig und identifiziert sich mit ihr.

Den Rest, den du geschrieben hast, kann man in die Tonne treten, weil du (wieder mal) deskriptiv mit normativ verschwurbelst und Wertungen vornimmst.
Auch hier wieder das (schlechte) Argument des Berufens auf Folgen:

"Beim Berufen auf die Folgen argumentiert man für oder gegen die Gültigkeit einer Aussage, indem man sich auf die Folgen das Akzeptierens oder Ablehnens derselben beruft. Nur weil eine Aussage zu einem ungünstigen Ergebnis führt, bedeutet dies aber nicht, dass sie falsch ist"

Für dich sind Gruppenidentität/Gruppenzugehörigkeit per se nur aus dem Grund schlecht, weil es Gruppen gibt, deren Handlungen negative Folgen für das gesellschaftliche Zusammenleben haben könnten.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Sextus Ironicus »

Selina hat geschrieben:(19 Nov 2017, 12:10)

Mich interessiert eher die Frage, welche Gefahren diese "Gruppenidentitäten" und "Gruppenzugehörigkeiten" in sich bergen. Und es deshalb nur gut sein kann, sich dem konsequent zu entziehen. In solchen "kulturellen Zusammenschlüssen" gibt es meines Erachtens ein immenses Potenzial der Verführbarkeit und Manipulation des Einzelnen. Die krassesten aktuellen Beispiele findet man bei solchen Gruppen wie Pegida. Nur mal als Beispiel, um zu verdeutlichen, was ich meine. In der grauen, relativ anonymen Masse fühlen sich die ansonsten relativ unbedeutenden Kaffeehaus-Rebellen stark. Man denke nur an das begeisterte Klatschen und Mitbrüllen, wenn es um die Verachtung für das so genannte Establishment geht. Siehe der berühmt-berüchtigte Vorfall zum Tag der Einheit 2016 in Dresden, wo Merkel und andere deutsche und internationale Politiker Spießruten laufen mussten. Peinliche Geschichte auch für die Außenwirkung. Da werden Kräfte freigesetzt im negativen Sinne, da gebärden sich ganz durchschnittliche Bäckersfrauen und Taxifahrer wie Wilde. Sie reißen ihre Münder zu unschönen Grimassen auf, stoßen üble Beschimpfungen aus, pöbeln unflätig, setzen den ganzen Körper ein, um ihren Widerwillen zu zeigen. Diese animalischen Kräfte, die da wirken, kann man auch bei anderen Ereignissen, etwa bei bestimmten Fußball-Begegnungen, beobachten. Da verliert der Einzelne sein Gesicht, geht auf in einer pulsierenden, wutschäumenden, aufgestachelten Masse. Die Gemeinschafts-Glücksgefühle sorgen dann dafür, dass sich diese Leute immer wieder solchen Gruppen-Zusammengehörigkeits-Erlebnissen aussetzen. In Ermangelung anderer Möglichkeiten, Endorphine freizusetzen. Ein unheimlicher beängstigender Kreislauf.
Am besten gefällt mir "durchschnittliche Bäckersfrau und Taxifahrer", als exemplarische Gruppenvertreter für die Animalischen.

Meine erste (versehentliche) öffentliche Politveranstaltung war ein Auftritt von Franz-Josef Strauß auf dem Marktplatz meiner Heimatstadt. Das sah man auch im Fernsehen, da standen ganz durchschnittliche Studenten und führten ihr ganzes Schaumvokabular vor. Ähnliche Erfahrungen hatte übrigens auch Helmut Kohl einmal in Erfurt gemacht, allerdings noch zu einer Zeit, in der das wechselweise sich erzeugende und stützende Empörungsspiel der medialen Blödmaschinerie noch nicht so allumfassend funktionierte.

Ob Hooligans oder Politrandalierer: Menschliche Verhaltensweisen sind, was sie sind, ebenso wie die Möglichkeiten, daran zu arbeiten. Aber die Abschaffung von Gruppen hebt die den gruppengeschuldeten Negationen zugrunde liegenden Aggressionen nicht auf. Sie leitet sie um. Die totale Negation der Negation, so meine Meinung, führt in die Totalitäre. Am Ende der Auflösung aller auch symbolischen Vermittlungen steht aus meiner Sicht nicht die Aufhebung von anthropologischen Konstanten, sondern andere Formen der Gewalt (siehe meine Antwort weiter oben). Negation ist für mich persönlich aufs Ganze betrachtet eine Art Nullsummenspiel. Auch wenn manche Heilsgeschicht des postmodernen Zeitalters anderes verheißt.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Nov 2017, 12:24)

"Warum-Fragen" sind unsinnige Fragen - sollte dir klar sein.
Nein, sind sie natürlich nicht. Warum-Fragen sind Fragen nach den Motiven für etwas. So wie bei der schreibenden Zunft die sechs oder sieben W-Fragen unerlässlich sind für eine gute Hintergrundrecherche, sind sie das auch in jeder Internet-Diskussion. Warum über Kultur gerade intensiver und vorrangig gestritten wird (oder werden soll) als zum Beispiel über solche existenziellen Fragen wie Armut oder Klimawandel und dergleichen mehr ist schon spannend. Nicht nur die Frage, was wird diskutiert, ist wichtig fürs Verständnis, sondern auch die nach dem Warum. Die Motive von einigen Leuten, immer und immer wieder die Kulturfrage zu stellen, sind schon interessant. Und meine eigenen Antworten darauf habe ich natürlich. Mich interessieren aber gerade die der anderen.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Selina »

Sextus Ironicus hat geschrieben:(19 Nov 2017, 12:45)

Am besten gefällt mir "durchschnittliche Bäckersfrau und Taxifahrer", als exemplarische Gruppenvertreter für die Animalischen.

Meine erste (versehentliche) öffentliche Politveranstaltung war ein Auftritt von Franz-Josef Strauß auf dem Marktplatz meiner Heimatstadt. Das sah man auch im Fernsehen, da standen ganz durchschnittliche Studenten und führten ihr ganzes Schaumvokabular vor. Ähnliche Erfahrungen hatte übrigens auch Helmut Kohl einmal in Erfurt gemacht, allerdings noch zu einer Zeit, in der das wechselweise sich erzeugende und stützende Empörungsspiel der medialen Blödmaschinerie noch nicht so allumfassend funktionierte.

Ob Hooligans oder Politrandalierer: Menschliche Verhaltensweisen sind, was sie sind, ebenso wie die Möglichkeiten, daran zu arbeiten. Aber die Abschaffung von Gruppen hebt die den gruppengeschuldeten Negationen zugrunde liegenden Aggressionen nicht auf. Sie leitet sie um. Die totale Negation der Negation, so meine Meinung, führt in die Totalitäre. Am Ende der Auflösung aller auch symbolischen Vermittlungen steht aus meiner Sicht nicht die Aufhebung von anthropologischen Konstanten, sondern andere Formen der Gewalt (siehe meine Antwort weiter oben). Negation ist für mich persönlich aufs Ganze betrachtet eine Art Nullsummenspiel. Auch wenn manche Heilsgeschicht des postmodernen Zeitalters anderes verheißt.
Niemand redet von "Abschaffung von Gruppen" oder gar von Chören (wie von Dark Angel erwähnt) und Klöppelzirkeln oder dergleichen mehr. Es geht nicht um Abschaffung. Es geht darum, auf Gefahren größerer Zusammenschlüsse (Verführbarkeit, Manipulation) aufmerksam zu machen. Ich weiß nicht, ob du das preisgekrönte amerikanische Filmmusical "Cabaret" von 1972 kennst. Da gibt es eine Szene in einem Biergarten, wo sehr deutlich wird, was ich meine. Vielleicht finde ich sie auf Youtube.
Zuletzt geändert von Selina am So 19. Nov 2017, 13:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(19 Nov 2017, 12:53)

Nein, sind sie natürlich nicht. Warum-Fragen sind Fragen nach den Motiven für etwas. So wie bei der schreibenden Zunft die sechs oder sieben W-Fragen unerlässlich sind für eine gute Hintergrundrecherche, sind sie das auch in jeder Internet-Diskussion. Warum über Kultur gerade intensiver und vorrangig gestritten wird (oder werden soll) als zum Beispiel über solche existenziellen Fragen wie Armut oder Klimawandel und dergleichen mehr ist schon spannend. Nicht nur die Frage, was wird diskutiert, ist wichtig fürs Verständnis, sondern auch die nach dem Warum. Die Motive von einigen Leuten, immer und immer wieder die Kulturfrage zu stellen, sind schon interessant. Und meine eigenen Antworten darauf habe ich natürlich. Mich interessieren aber gerade die der anderen.
Antworten auf "Warum-Fragen" fühen immer zu neuen "Warum-Fragen" - unendlich und damit zum infiten Regress.
In deinem Fall führt die Antwort auf die Frage "nach dem Motiv" zur "Frage nach dem Motiv für das Motiv" und das unendlich - endet im infiniten Regress. Und zwar deshalb, weil es keine Letztbegündung gibt.
Andere Möglichkeit: Die "warum-Fragerei" endet im logischen Zirkel, mit einem Zirkelschluss oder
dritte Möglichkeit: Die Frage nach dem "Warum" wird an irgend einer Stelle ohne erschöpfende Antwort abgebrochen und nicht weiter hinterfragt. ==> Dogma
Das ganze nennt sich Münchhausen-Trilemma und aus genau diesem Grund sind Fragen nach den "Warum" sinnlos - sie führen zu keiner abschließend gültigen Antwort.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Selina »

Du eierst herum, Engelchen. Beantworte doch einfach mal meine Frage: Warum interessiert dich die Diskussion über Kultur so besonders? Warum wird diese Diskussion überhaupt geführt? Eigentlich ganz einfach zu verstehen.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(19 Nov 2017, 13:15)

Du eierst herum, Engelchen. Beantworte doch einfach mal meine Frage: Warum interessiert dich die Diskussion über Kultur so besonders? Warum wird diese Diskussion überhaupt geführt? Eigentlich ganz einfach zu verstehen.
Ich eiere gar nicht herum, ich habe dir lediglich erläutert, dass "Warum-Fragen" sinnlose Fragen sind, weil sie im Münchhausen-Trilemma enden.
Deine Frage kann ich NICHT benatworten, eben WEIL die Antwort, eine neue "Warum-Frage" nach sich zieht!
Ich könnte antworten, "weil mich die Begriffststutzigkeit einiger User hier im Forum nervt, die den Unterschied zwischen "dekriptiv" und "normativ" nicht auf die Reihe kriegen und sich aller nur möglichen schlechten Argumente bedienen.

Diese Antwort zieht aber die nächste Frage nach dem "warum" nach sich - nämlich "warum nervt dich diese Begriffsstutzigkeit?"
Antwort: "irgendwann muss man sich doch mal inhaltlich mit den Antworten auseinander setzen und reflektieren, wo der (eigene) Fehler liegt.

Führt zur nächsten Frage: "Warum sollte man das tun?" usw usf
Merkste was?

Und genau aus diesem Grund sind Fragen nach dem "Warum" sinnlos.
Hinzu kommt, dass du deine "Warum-Frage" an jedes einzelen Mitglied der jeweiligen Gruppe richten müsstest, um etwas über das jeweilige Motiv zu erfahren, ansonsten bist du ganz schnell beim schlechten Argument der "vorschnellen Verallgemeinerung".

Wenn du fragst: "WIE konnte es dazu kommen, dass sich Gruppen wie Pegida bilden und an Einfluss gewinnen, WIE konnte zur Gründung eine Partei wie der AfD kommen und WIE konnte sie so viel Einfluss erlangen?"
Dann und nur dann, wirst du eine hinreichend genaue Antwort/Erklärung bekommen, aber nicht mit der Frage nach dem "Warum".
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Selina
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Nov 2017, 13:36)

Ich eiere gar nicht herum, ich habe dir lediglich erläutert, dass "Warum-Fragen" sinnlose Fragen sind, weil sie im Münchhausen-Trilemma enden.
Deine Frage kann ich NICHT benatworten, eben WEIL die Antwort, eine neue "Warum-Frage" nach sich zieht!
Ich könnte antworten, "weil mich die Begriffststutzigkeit einiger User hier im Forum nervt, die den Unterschied zwischen "dekriptiv" und "normativ" nicht auf die Reihe kriegen und sich aller nur möglichen schlechten Argumente bedienen.

Diese Antwort zieht aber die nächste Frage nach dem "warum" nach sich - nämlich "warum nervt dich diese Begriffsstutzigkeit?"
Antwort: "irgendwann muss man sich doch mal inhaltlich mit den Antworten auseinander setzen und reflektieren, wo der (eigene) Fehler liegt.

Führt zur nächsten Frage: "Warum sollte man das tun?" usw usf
Merkste was?

Und genau aus diesem Grund sind Fragen nach dem "Warum" sinnlos.
Hinzu kommt, dass du deine "Warum-Frage" an jedes einzelen Mitglied der jeweiligen Gruppe richten müsstest, um etwas über das jeweilige Motiv zu erfahren, ansonsten bist du ganz schnell beim schlechten Argument der "vorschnellen Verallgemeinerung".

Wenn du fragst: "WIE konnte es dazu kommen, dass sich Gruppen wie Pegida bilden und an Einfluss gewinnen, WIE konnte zur Gründung eine Partei wie der AfD kommen und WIE konnte sie so viel Einfluss erlangen?"
Dann und nur dann, wirst du eine hinreichend genaue Antwort/Erklärung bekommen, aber nicht mit der Frage nach dem "Warum".
Ja, man kann fragen, wie konnte sich die und die Gruppierung bilden. Und man kann fragen, warum, weshalb konnte sie sich bilden. Ob wie oder warum, ist hier Haarspalterei. Was ich mit meiner Warum-Frage meinte, hat selbstverständlich nix mit den typischen Klein-Kinder-Warum-Fragen zu tun, wo auf eine Warum-Frage nach der Beantwortung immer sofort die nächste folgt. Da hast du was gründlich missverstanden. Ich meine mit dem Warum immer das Motiv, warum jemand gerade etwas Bestimmtes thematisiert und nichts anderes. Ich biete mal ein mögliches Motiv für die verstärkte Zuwendung zur Kulturfrage an: Da geht es einigen Leuten zum Beispiel um "die kulturelle Reinhaltung der Gesellschaft" von "fremden" Einflüssen. Daher müsse man, sagen sie, unbedingt gegen einen „kulturellen Einheitsbrei“ vorgehen. Jedes Volk habe eine eigene "verbindende" Kultur, die es zu bewahren und zu schützen gelte, heißt es in diesen Kreisen. Nur mal so als Angebot eines ganz bestimmten Motivs. Na, kommt dir das bekannt vor?
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Nov 2017, 12:24)

"Warum-Fragen" sind unsinnige Fragen - sollte dir klar sein.
Auf "Warum-Fragen" gibt es keine erschöpfende Antwort, weil jede Antwort auf eine "Warum-Frage" eine neue Frage nach dem "Warum" generiert und letztendlich ins Münchhausen-Trilemma führt.
Nur für jemanden, der die Sinnhaftigkeit von Philosophie als Denkanstrengung missachtet.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von schokoschendrezki »

unity in diversity hat geschrieben:(19 Nov 2017, 08:50)
Robinson wurde es auf seiner Insel zu langweilig, also mußte Daniel Defoe einen Freitag hinzugesellen, um den Fortgang der Handlung zu gewährleisten.
Ich habe mich gefragt, warum es keine Freitagin sein durfte?
Vielleicht hätten sie dann ihr Paradies und ihre Kinder mit Waffengewalt gegen britische Rettungsschiffe verteidigt?
Haha. Ja, eine Freitagin wäre mir auch ausgesprochen lieber gewesen. Aber gut: Der Thatcherismus war Wirklichkeit und keine Fiktion und auch keine Robinsonade. Und auch als Antwort auf sonstige Entgegnungen meiner Argumentation: Es ist zum Verständnis aktueller poitiischer Entwicklungen dringend angesagt, eine Antwort auf die Frage zu finden, warum plötzlich "Kultur" zum allesbeherrschenden Thema werden konnte. Und nicht letztendlich Einkommen und Wohlstand. Dass das so ist, darüber sind sich sämtliche Kommentatoren einig. Von links bis rechts und von Boulevard bis Intellektuellen-Zeitschrift. Nicht ausweichen, bitte!
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von schokoschendrezki »

James T. Kirk hat geschrieben:(19 Nov 2017, 17:33)

Dann bist du offenbar der Erich von Däniken der Soziologie.

Nur weil Maggie ein bißchen dumm in der Birne ist, heißt das nicht, daß es keine Gesellschaft gebe. Sie ist neoliberale Konservative. Leidet an Sozialismusparanoia und vielem mehr. Es ist also eine vorhersehbare Sichtweise, die sie da propagiert. Ähnlich dumm und extrem wie manche Aussagen historischer Kommunisten.
Thatcher war auch nur eine von mehreren Politikern/Politikerinnen ein- und derselben Ausrichtung. Thatcherismus/Reaganomics. Ich habe schon betont, dass ich keinerlei Sympathie oder Achtung demgegenüber hege. Aber warum diese ja demokratisch zustandegekommene und also auch populäre Ausrichtung nun heute und inzwischen von Kulturalismus abgelöst wurde ... die Frage wurde hier noch nicht beantwortet ... bzw. wurde durch dumme Rückfragen nach der Sinnhaftigkeit von Warum-Fragen beantwortet. Eine warum-Frage ist schlicht und einfach die Frage, ob es zu einem gegebenen Verlauf einen Kausalzusammenhang gibt und wenn ja, worin er bestehen könnte. Etwas bescheuerteres wie die Entgegnung, warum-Frage führten nur zu neuen Warum-Fragen ist mir auch schon lange nicht mehr begegnet... :rolleyes:
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von PeterK »

schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Nov 2017, 18:09)
Es ist zum Verständnis aktueller poitiischer Entwicklungen dringend angesagt, eine Antwort auf die Frage zu finden, warum plötzlich "Kultur" zum allesbeherrschenden Thema werden konnte.
Die Antwort liegt doch auf der Hand: Rasse, Religion und das Volksgeschwafel sind als Abgrenzungskriterien und Diskriminierungs-Vehikel sowohl ein wenig abgenutzt als auch - zu Recht - verpönt. Da bietet sich "Kultur" halt als Ersatz an.

Alter Wein in neuen Schläuchen.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von schokoschendrezki »

PeterK hat geschrieben:(19 Nov 2017, 18:50)

Die Antwort liegt doch auf der Hand: Rasse, Religion und das Volksgeschwafel sind als Abgrenzungskriterien und Diskriminierungs-Vehikel sowohl ein wenig abgenutzt als auch - zu Recht - verpönt. Da bietet sich "Kultur" halt als Ersatz an.

Alter Wein in neuen Schläuchen.
Wenn denn "kulturelle Abgrenzung" als politisches Thema schon immer Thema Nummer Eins gewesen wäre .., ja, dann wäre das eine Erklärung. Thema Nummer Eins war aber bislang in 50 Jahren Bundesrepublik im Großen und Ganzen und bei einer Mehrheit Wohlstandssicherung bzw. Wohlstandserlangung. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie mir Ende der 80er ein etwas älterer und sich selbst als "typisch bundesdeutsch" sehender Bundesdeutscher mit Bleistift auf einem Zettel anhand von Einkunft, Steuern, Renten, Benzinpreis, Preisindex, Mieten usw. vorrechnete, welche Partei er wählen wird. Der hätte es als außerordentlich befremdlich empfunden, dass "Kultur" bzw. "kulturelle Abgrenzung" mal zu einem Wahlkampfthema werden könnte.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Sextus Ironicus »

Selina hat geschrieben:(19 Nov 2017, 13:15)

... Diskussion über Kultur ... ? Warum wird diese Diskussion überhaupt geführt? Eigentlich ganz einfach zu verstehen.
Ja. Und dein "Feind" sagt dann: "Warum soll diese Diskussion eigentlich nicht geführt werden? Eigentlich ganz einfach zu verstehen."

Und nun? Wie geht das weiter?

Meine Antwort auf dieses Fragen und Gegenfragen hatte ich ja versucht zu erklären. Zusammengefasst in einem Satz (und in Verbesserung der Ausgangsfrage des Threads: Wovon sprechen wir eigentlich, wenn wir von "Kultur" sprechen? Welcher Begriff liegt dem zugrunde? Und gleich noch als Hinweis: Ich frage nicht: Worüber sprechen wir eigentlich, wenn wir über "Kultur" sprechen?
… habe ich mich sorgsam bemüht, menschliche Tätigkeiten nicht zu verlachen, nicht zu beklagen und auch nicht zu verdammen, sondern zu begreifen. (Spinoza)
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von odiug »

schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Nov 2017, 19:06)

Wenn denn "kulturelle Abgrenzung" als politisches Thema schon immer Thema Nummer Eins gewesen wäre .., ja, dann wäre das eine Erklärung. Thema Nummer Eins war aber bislang in 50 Jahren Bundesrepublik im Großen und Ganzen und bei einer Mehrheit Wohlstandssicherung bzw. Wohlstandserlangung. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie mir Ende der 80er ein etwas älterer und sich selbst als "typisch bundesdeutsch" sehender Bundesdeutscher mit Bleistift auf einem Zettel anhand von Einkunft, Steuern, Renten, Benzinpreis, Preisindex, Mieten usw. vorrechnete, welche Partei er wählen wird. Der hätte es als außerordentlich befremdlich empfunden, dass "Kultur" bzw. "kulturelle Abgrenzung" mal zu einem Wahlkampfthema werden könnte.
Tja ... das einzig treffende Wahlplakat passt zu deinem Beitrag :
https://scontent-frx5-1.xx.fbcdn.net/v/ ... e=5AA26B09
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Selina »

PeterK hat geschrieben:(19 Nov 2017, 18:50)

Die Antwort liegt doch auf der Hand: Rasse, Religion und das Volksgeschwafel sind als Abgrenzungskriterien und Diskriminierungs-Vehikel sowohl ein wenig abgenutzt als auch - zu Recht - verpönt. Da bietet sich "Kultur" halt als Ersatz an.

Alter Wein in neuen Schläuchen.
Genau. Rassismus ohne Rassen - ein anderer Begriff für Kulturalismus. Dieses Bedürfnis nach Abgrenzung und nach Bewahrung der "kulturellen Identität des Volkes" (was auch immer das sein soll) hat meines Erachtens zum Teil mit echten Existenzängsten zu tun, aber zu einem guten Teil auch mit propagandistisch geschürten (Schein-)Ängsten. Sieht man unter anderem auch an der Pegida-Redner-Liste der letzten Jahre und natürlich an den diversen Reden selbst.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von PeterK »

schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Nov 2017, 19:06)
Thema Nummer Eins war aber bislang in 50 Jahren Bundesrepublik im Großen und Ganzen und bei einer Mehrheit Wohlstandssicherung bzw. Wohlstandserlangung.
Die Betonung liegt IMO auf "war". Nicht bei allen, aber doch bei einer signifikanten Zahl der Deutschen scheint das Thema "Wohlstandssicherung bzw. Wohlstandserlangung" vom Thema "Abstiegsangst" abgelöst worden zu sein, was möglicherweise die oben beschriebene Entwicklung befördert.

Edit: Ich sehe gerade, dass @Selina schneller schrieb :).
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Selina »

PeterK hat geschrieben:(19 Nov 2017, 19:53)

Die Betonung liegt IMO auf "war". Nicht bei allen, aber doch bei einer signifikanten Zahl der Deutschen scheint das Thema "Wohlstandssicherung bzw. Wohlstandserlangung" vom Thema "Abstiegsangst" abgelöst worden zu sein, was möglicherweise die oben beschriebene Entwicklung befördert.

Edit: Ich sehe gerade, dass @Selina schneller schrieb :).
Nö, wieso? Ergänzt sich doch gut :)
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Dark Angel
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(19 Nov 2017, 14:26)

Ja, man kann fragen, wie konnte sich die und die Gruppierung bilden. Und man kann fragen, warum, weshalb konnte sie sich bilden. Ob wie oder warum, ist hier Haarspalterei.
Nein es ist eben keine Haarspalterei, weil die Frage nach dem "WIE" Erklärungen liefert ==> Prinzip von Ursache und Wirkung, im Gegensatz zur Frage nach dem "Warum".
1. habe ich versucht zu zeigen wohin die Frage nach dem "warum" führt, nämlich zu unendlich vielen weiteren "Warum-Fragen" und damit zum infiniten Regress oder zum Abbruch der Fragerei und damit zu einem Dogma oder in einen logischen Zirkel.
Diese drei Möglichkeiten gibt es bei der "Warum-Frage"

2. müsstest du jedes einzelne Mitglied der jeweiligen Gruppe nach dem Motiv fragen für die Zugehörigkeit zu gerade dieser Gruppe fragen, ansonsten führt das zu voreiliger Verallgemeinerung.
Fragst du jedes Mitglied nach seinem Motiv, dann erhälst du genauso viele Antworten wie es Gruppenmitglieder gibt, die ihrerseits wieder weitere unendlich vielen Fragen nach dem "Warum" nach sich ziehen
Selina hat geschrieben:(19 Nov 2017, 14:26)
Was ich mit meiner Warum-Frage meinte, hat selbstverständlich nix mit den typischen Klein-Kinder-Warum-Fragen zu tun, wo auf eine Warum-Frage nach der Beantwortung immer sofort die nächste folgt.Da hast du was gründlich missverstanden. Ich meine mit dem Warum immer das Motiv, warum jemand gerade etwas Bestimmtes thematisiert und nichts anderes.
Eine "Warum-Frage" ist eine "Warum-Frage" - ganz egal von wem die gestellt wird, sie zieht IMMER weitere "Warum-Fragen" nach sich und endet im Münchhausen-Trilemma.
Dabei ist das völlig irrellevant ob du nun glaubst, mit der "Warum-Frage" nach einem Motiv für eine bestimmte Handlung zu fragen oder ob du eine Begründung für bestimmtes handeln erwartest - es kommt auf's gleiche raus
"Warum-Fragen" sind Begründungsfragen, die in einer "Weil-Antwort" münden.

"Die Frage nach einer Begründung, nach einer Angabe des Grundes [Motiv] für einen wie auch immer gearteten Sachverhalt hängt mit der spezifischen 'Warum-Frage' zusammen. Üblicherweise erwartet man eine Replik, die die Explikation eines Sachverhaltes darlegt und somit als Begründung fungiert." [...]
"Auf eine 'Warum-Frage' folgt stets eine 'Weil-Antwort'. Die Weil-Antwort enthält den Grund nach dem gefragt wird, somit ist die Weil-Antwort die gesuchte Begründung" [...]
"Folgendes soll festgehalten werden: i) der Grund west in der Begründung ii) das Begründen ist eine Tätigkeitsform und die Analyse des Common-Sense zeigt den engen Zusammenhang zwischen einer Warum-Frage und einer Weil-Antwort iii) das Hempel-Oppenheim-Modell ist eine Explikation von Begründung (nicht Erklärung) und iv) sämtliche Begründungen stoßen an das Begründungstrilemma (Münchhausen-Trilemma)". [...]
"Die Genese des so genannten Müchhausen-Trilemmas bzw Begründungstrilemma hängt mit der Suche nach Wahrheit und Gewissheit zusammen" [...]
"Genauer gefasst: Wenn man für alles eine Begründung verlangt, muss man für die Erkenntnisse, auf die man die jeweils zu begründende Auffassung - bzw betreffenden Aussagen-Menge - zurück geführt hat, wieder eine Begründung verlangen. Das führt zu einer Situation mit drei Alternativen, die alle drei unakzeptabel erscheinen, ..."
Quelle


Du siehst, es besteht kein Unterschied zwischen Warum-Fragen - es ist irrelevant wer die stellt, ob Kleinkinder oder Erwachsene, das Ergebnis ist imm das gleiche.
Selina hat geschrieben:(19 Nov 2017, 14:26)Ich biete mal ein mögliches Motiv für die verstärkte Zuwendung zur Kulturfrage an: Da geht es einigen Leuten zum Beispiel um "die kulturelle Reinhaltung der Gesellschaft" von "fremden" Einflüssen.
Daher müsse man, sagen sie, unbedingt gegen einen „kulturellen Einheitsbrei“ vorgehen. Jedes Volk habe eine eigene "verbindende" Kultur, die es zu bewahren und zu schützen gelte, heißt es in diesen Kreisen. Nur mal so als Angebot eines ganz bestimmten Motivs.

Und ich frage dich: WARUM geht es einigen Leuten zum Beispiel um die "kulurelle Reinhaltung der Gesellschaft" von "fremden Einflüssen?
WARUM müsse/muss man gegen einen kulturellen Einheibtsbrei vorgehen?
WARUM hat jedes Volk eine eigene (verbindende) Kultur und WARUM gilt es diese zu bewahren und zu beschützen?
WARUM sollte die eigene Kultur nicht bewahrt und geschützt werden?

Selina hat geschrieben:(19 Nov 2017, 14:26)Na, kommt dir das bekannt vor?
Nöö - denn ich negiere ja die Aufnahme externer Einflüsse in eine Kultur nicht und ich negiere auch Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Kulturen nicht. Ich sage nur: es gibt Unterschiede zwischen den einzelnen Kulturen bis hin zu Antagonismen und dass die Aufnahme externer (kultureller) Einflüsse in die eigene Kultur IMMER auf Freiwilligkeit beruht und NICHT von "oben" angeordnet und/oder erzwungen werden kann.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Nov 2017, 18:02)

Nur für jemanden, der die Sinnhaftigkeit von Philosophie als Denkanstrengung missachtet.
Achneee. :D
Na dann lies mal das hier. Da geht es um genau das was ich beschrieben habe - nämlich dass ALLE Warum-Fragen im Münchhausen-Trilemma (Begründungstrilemma) enden.
Oder lies lies das hier, auch da geht es um Letztbegründung.
Warum-Fragen sind übrigens Fragen nach der Letztbegründung.

Du gibst ziemlich oft ziemlichen Unsinn von dir. :s

Ps: das blau eingefügte ist ein Link, anklicken und du kannst ihn lesen! :p
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Nov 2017, 20:36)

Nein es ist eben keine Haarspalterei, weil die Frage nach dem "WIE" Erklärungen liefert ==> Prinzip von Ursache und Wirkung, im Gegensatz zur Frage nach dem "Warum".
1. habe ich versucht zu zeigen wohin die Frage nach dem "warum" führt, nämlich zu unendlich vielen weiteren "Warum-Fragen" und damit zum infiniten Regress oder zum Abbruch der Fragerei und damit zu einem Dogma oder in einen logischen Zirkel.
Diese drei Möglichkeiten gibt es bei der "Warum-Frage"

2. müsstest du jedes einzelne Mitglied der jeweiligen Gruppe nach dem Motiv fragen für die Zugehörigkeit zu gerade dieser Gruppe fragen, ansonsten führt das zu voreiliger Verallgemeinerung.
Fragst du jedes Mitglied nach seinem Motiv, dann erhälst du genauso viele Antworten wie es Gruppenmitglieder gibt, die ihrerseits wieder weitere unendlich vielen Fragen nach dem "Warum" nach sich ziehen


Eine "Warum-Frage" ist eine "Warum-Frage" - ganz egal von wem die gestellt wird, sie zieht IMMER weitere "Warum-Fragen" nach sich und endet im Münchhausen-Trilemma.
Dabei ist das völlig irrellevant ob du nun glaubst, mit der "Warum-Frage" nach einem Motiv für eine bestimmte Handlung zu fragen oder ob du eine Begründung für bestimmtes handeln erwartest - es kommt auf's gleiche raus
"Warum-Fragen" sind Begründungsfragen, die in einer "Weil-Antwort" münden.

"Die Frage nach einer Begründung, nach einer Angabe des Grundes [Motiv] für einen wie auch immer gearteten Sachverhalt hängt mit der spezifischen 'Warum-Frage' zusammen. Üblicherweise erwartet man eine Replik, die die Explikation eines Sachverhaltes darlegt und somit als Begründung fungiert." [...]
"Auf eine 'Warum-Frage' folgt stets eine 'Weil-Antwort'. Die Weil-Antwort enthält den Grund nach dem gefragt wird, somit ist die Weil-Antwort die gesuchte Begründung" [...]
"Folgendes soll festgehalten werden: i) der Grund west in der Begründung ii) das Begründen ist eine Tätigkeitsform und die Analyse des Common-Sense zeigt den engen Zusammenhang zwischen einer Warum-Frage und einer Weil-Antwort iii) das Hempel-Oppenheim-Modell ist eine Explikation von Begründung (nicht Erklärung) und iv) sämtliche Begründungen stoßen an das Begründungstrilemma (Münchhausen-Trilemma)". [...]
"Die Genese des so genannten Müchhausen-Trilemmas bzw Begründungstrilemma hängt mit der Suche nach Wahrheit und Gewissheit zusammen" [...]
"Genauer gefasst: Wenn man für alles eine Begründung verlangt, muss man für die Erkenntnisse, auf die man die jeweils zu begründende Auffassung - bzw betreffenden Aussagen-Menge - zurück geführt hat, wieder eine Begründung verlangen. Das führt zu einer Situation mit drei Alternativen, die alle drei unakzeptabel erscheinen, ..."
Quelle


Du siehst, es besteht kein Unterschied zwischen Warum-Fragen - es ist irrelevant wer die stellt, ob Kleinkinder oder Erwachsene, das Ergebnis ist imm das gleiche.


Und ich frage dich: WARUM geht es einigen Leuten zum Beispiel um die "kulurelle Reinhaltung der Gesellschaft" von "fremden Einflüssen?
WARUM müsse/muss man gegen einen kulturellen Einheibtsbrei vorgehen?
WARUM hat jedes Volk eine eigene (verbindende) Kultur und WARUM gilt es diese zu bewahren und zu beschützen?
WARUM sollte die eigene Kultur nicht bewahrt und geschützt werden?



Nöö - denn ich negiere ja die Aufnahme externer Einflüsse in eine Kultur nicht und ich negiere auch Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Kulturen nicht. Ich sage nur: es gibt Unterschiede zwischen den einzelnen Kulturen bis hin zu Antagonismen und dass die Aufnahme externer (kultureller) Einflüsse in die eigene Kultur IMMER auf Freiwilligkeit beruht und NICHT von "oben" angeordnet und/oder erzwungen werden kann.
Deine umständlichen Erklärungen, die völlig am Thema vorbeigehen, zeigen mir nur, dass du eine einfache Frage nicht beantworten kannst oder - besser - nicht beantworten willst. Und weil dir die Fragen unangenehm sind, machst du jede Menge Nebenschauplätze auf und spielst alberne Spielchen. Leicht zu durchschauen übrigens. Dieser ganze Sermon von dir erinnert mich nur an den alten Witz:

Ein Biologiestudent hat sich besonders intensiv auf Regenwürmer vorbereitet. Er kommt in die Prüfung und der Prüfer fragt: "Was wissen Sie über Elefanten?" Prüfling: "Also: Elefanten haben einen Rüssel. Dieser sieht aus wie ein großer Regenwurm. Regenwürmer gehören zu den..."
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Nov 2017, 20:44)

Achneee. :D
Na dann lies mal das hier. Da geht es um genau das was ich beschrieben habe - nämlich dass ALLE Warum-Fragen im Münchhausen-Trilemma (Begründungstrilemma) enden.
Oder lies lies das hier, auch da geht es um Letztbegründung.
Warum-Fragen sind übrigens Fragen nach der Letztbegründung.

Du gibst ziemlich oft ziemlichen Unsinn von dir. :s

Ps: das blau eingefügte ist ein Link, anklicken und du kannst ihn lesen! :p
Vielleicht liegts ja an meinerm Firefox ... aber der verwiesene Textausschnitt "Der Grund west in der Begründung ii) das Begründen ist eine Tätigkeitsform und die Analyse des Common-Sense zeigt den engen Zusammenhang zwischen der Warum-Frage und der Weil-Antwort, iii) das Hempel-Oppenheimer-Modell ist eine Darstellung einer Explikation von Begründung" ..egal, klingt nur unwesentlich verworrener als das Zeug, das Du so textierst hier.

Und die Banane ist krumm, weil sie seitlich aus der Staude herauswächst und sich dann nach oben krümmt, in Richtung des Lichts. Nur mal so als kleine Denkanregung.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am So 19. Nov 2017, 22:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(19 Nov 2017, 22:04)

Deine umständlichen Erklärungen, die völlig am Thema vorbeigehen, zeigen mir nur, dass du eine einfache Frage nicht beantworten kannst oder - besser - nicht beantworten willst. Und weil dir die Fragen unangenehm sind, machst du jede Menge Nebenschauplätze auf und spielst alberne Spielchen. Leicht zu durchschauen übrigens. Dieser ganze Sermon von dir erinnert mich nur an den alten Witz:

Ein Biologiestudent hat sich besonders intensiv auf Regenwürmer vorbereitet. Er kommt in die Prüfung und der Prüfer fragt: "Was wissen Sie über Elefanten?" Prüfling: "Also: Elefanten haben einen Rüssel. Dieser sieht aus wie ein großer Regenwurm. Regenwürmer gehören zu den..."
Wenn du der Meinung bist, meine Erklärungen gingen am Thema vorbei, zeigt mir das nur, dass du entweder nicht verstanden hast oder nicht verstehen willst, dass Warum-Fragen, Fragen nach dem Grund/nach Begründungen sind und solche Fragen IMMER im Begründungstrilemma/Münchhausentrilemma enden.

"Wenn man für alles eine Begründung verlangt, muss man für die Erkenntnisse, auf die man die jeweils zu begründende Auffassung - bzw betreffenden Aussagen-Menge - zurück geführt hat, wieder eine Begründung verlangen. Das führt zu einer Situation mit drei Alternativen, die alle drei unakzeptabel erscheinen, ..."

Deine Warum-Fragen sind Fragen nach einem Grund - ein Motiv IST ein Grund. Auf solche Fragen gibt es nur Weil-Antworten (Begündungen).
Jede Begründung verlangt nach einer neuen Begründung und führt zu o.g. Trilemma.
Welche drei unakzeptablen Alternativen Warum-Fragen nach sich ziehen, sind 1. infiniter Regress ==> es gibt keine Letztbegründung, 2. Logischer Zirkel ==> begründet wird mit einer bereits gebrachten Begründung und 3. Abbruch der Fragen ==> Dogma.
Warum-Fragen sind KEINE einfachen Fragen!
Das müsste dir eigentlich spätestens klar geworden sein, als ich auf dein so genanntes "Antwort/Begründungsangebot" mit weiteren Warum-Fragen geantwortet habe. Das hätte dir zeigen müssen, dass die vorgbrachte Begründung weitere Begründungen verlangt.
Du willst also gar keine Antworten/Erkenntnisse, du willst lediglich eine Bestätigung deiner Vorurteile!
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Nov 2017, 22:37)

Vielleicht liegts ja an meinerm Firefox ... aber der verwiesene Textausschnitt "Der Grund west in der Begründung ii) das Begründen ist eine Tätigkeitsform und die Analyse des Common-Sense zeigt den engen Zusammenhang zwischen der Warum-Frage und der Weil-Antwort, iii) das Hempel-Oppenheimer-Modell ist eine Darstellung einer Explikation von Begründung" ..egal, klingt nur unwesentlich verworrener als das Zeug, das Du so textierst hier.
Ja vielleicht solltest du ja mal nach oben scrollen und den Text insgesamt lesen und ggf auch weiter lesen. Da steht nämlich viel mehr. Wie aus dem Link unschwer zu erkennen ist, handelt es sich um ein Buch!
Ich denke, du bist so ein Philosophie-Fan, dann dürfte dir ja nicht schwer fallen zu verstehen, was in dem Buch(!) zum Begründungstrilemma (Münchhausen-Trilemma) erläutert wird. :p
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Sextus Ironicus »

Selina hat geschrieben:(19 Nov 2017, 22:04)

.... eine einfache Frage nicht beantworten kannst oder - besser - nicht beantworten willst. Und weil dir die Fragen unangenehm sind, machst du jede Menge Nebenschauplätze auf und spielst alberne Spielchen. Leicht zu durchschauen übrigens. Dieser ganze Sermon von dir erinnert mich nur an den alten Witz:
Mich erinnert dein feuriges Statement hier daran, dass ich dich oben gefragt hatte:

Selina hat geschrieben:(19 Nov 2017, 22:04)
Du sagst "ein falsches Argument wäre dabei aber, etwas aus normativen Gründen zu verwerfen, weil man damit auf die falsche Ebene gerät". Nein, es gibt keine "falschen Argumente" und auch keine "falsche Ebene", schon gar nicht bei dem schwer eingrenzbaren Kulturbegriff. Und irgendetwas aus normativen Gründen zu verwerfen, das kann schon durchaus mal nötig werden.
Dazu hatte ich aus dem "Illustrierten Buch der schlechten Argumente" zitiert

Beim Berufen auf die Folgen argumentiert man für oder gegen die Gültigkeit einer Aussage, indem man sich auf die Folgen des Akzeptierens oder Ablehnens derselben beruft. Nur weil eine Aussage zu einem ungünstigen Ergebnis führt, bedeutet dies aber nicht, dass sie falsch ist.
und dann gesagt:

"Wenn du dieser Aussage zustimmst, kannst du deine Aussage "irgendetwas aus normativen Gründen zu verwerfen, das kann schon durchaus mal nötig werden." in Bezug auf das, was wir hier diskutieren, nicht aufrechterhalten."

Darauf hätte ich eigentlich gerne eine Antwort gehabt, also die Frage beantwortet: Stimmst du dem zu? - und jetzt könnte ich zu dir sagen:

Deine ständigen Erklärungen, die völlig am Thema vorbeigehen, zeigen mir nur, dass du eine einfache Frage nicht beantworten kannst oder - besser - nicht beantworten willst. Und weil dir die Fragen unangenehm sind, machst du jede Menge Nebenschauplätze auf und spielst alberne Spielchen. Leicht zu durchschauen übrigens. Dieser ganze Ausweichversuch angesichts des Themas erinnert mich an einen unfrisierten Gedanken von Lec:

Nicht der Abgrund trennt, sondern das Niveau. ;)
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(19 Nov 2017, 22:45)

Ja vielleicht solltest du ja mal nach oben scrollen und den Text insgesamt lesen und ggf auch weiter lesen. Da steht nämlich viel mehr. Wie aus dem Link unschwer zu erkennen ist, handelt es sich um ein Buch!
Achso. Ein Buch! Ei der Daus.Wer hätte das gedacht. Ein Buch!!! Das ändert natürlich alles.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Selina »

Ob warum oder wie oder weshalb und wozu, ist doch völlig schnurz. Fragen sind nun mal bedeutsam für alles, für das Kindsein, das Erwachsenwerden, für das Lernen, den wissenschaftlichen Fortschritt und sogar auch für die Erkenntnisse und möglichen Einsichten in solch einem Forum. Die Betonung liegt auf dem Fragen. Und bevor du Fragen an dich mit Gegenfragen beantwortest, Engelchen, denk einmal nach, warum du dir bei solchen vergleichsweise einfachen Fragen so einen Knoten ins Knie machst. Bleib doch mal locker und sag uns, warum du so furchtbar gerne über Kultur redest, über eine Kultur, die alles umfasst und über allem steht.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von schokoschendrezki »

Es gibt einen ganz einfachen Grund, weshalb Warum-Fragen nicht einfach (wie zu Beispiel Dawkins behauptet) durch Wie-Fragen zu ersetzen sind: Eine Wie-Frage setzt einen kausalen Zusammenhang bereits voraus, während eine Warum-Frage defensiv zunächst mal überhaupt die Existenz eines Kausalzusammenhangs nachfragt und nur bei Bejahung dieser Frage eine Erklärung fordert. Die Frage, warum die Banane krumm ist, setzt richtigerweise voraus, dass es möglicherweise gar keine Erklärung dafür gibt, weil etwa die exakte Geradheit nur ein Sonderfall mit geringer Wahrscheinlichkeit von angenähert 1/2pi ist. (Auch wenn es in Realität tatsächlich einen Grund für die regelmäßige Gekrümmtheit von Bananen gibt).
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Selina »

Sextus Ironicus hat geschrieben:(19 Nov 2017, 22:50)

Mich erinnert dein feuriges Statement hier daran, dass ich dich oben gefragt hatte:




Dazu hatte ich aus dem "Illustrierten Buch der schlechten Argumente" zitiert




und dann gesagt:

"Wenn du dieser Aussage zustimmst, kannst du deine Aussage "irgendetwas aus normativen Gründen zu verwerfen, das kann schon durchaus mal nötig werden." in Bezug auf das, was wir hier diskutieren, nicht aufrechterhalten."

Darauf hätte ich eigentlich gerne eine Antwort gehabt, also die Frage beantwortet: Stimmst du dem zu? - und jetzt könnte ich zu dir sagen:

Deine ständigen Erklärungen, die völlig am Thema vorbeigehen, zeigen mir nur, dass du eine einfache Frage nicht beantworten kannst oder - besser - nicht beantworten willst. Und weil dir die Fragen unangenehm sind, machst du jede Menge Nebenschauplätze auf und spielst alberne Spielchen. Leicht zu durchschauen übrigens. Dieser ganze Ausweichversuch angesichts des Themas erinnert mich an einen unfrisierten Gedanken von Lec:

Nicht der Abgrund trennt, sondern das Niveau. ;)
Nö, meine Frage ist eine ganz einfache. Ich fragte: Warum diskutieren einige Leute (ich will ihre zarten sensiblen Seelen nicht erschrecken, indem ich sie Neue Rechte nenne :D ) seit einigen Jahren so gerne und leidenschaftlich über die Kultur und darüber, dass angeblich die "kulturelle Identität eines Volkes" zu schützen sei vor "fremden und feindlichen Einflüssen"? Warum?
Zuletzt geändert von Selina am So 19. Nov 2017, 23:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Bleibtreu »

Sextus Ironicus hat geschrieben:(19 Nov 2017, 22:50)
[...] Deine ständigen Erklärungen, die völlig am Thema vorbeigehen, zeigen mir nur, dass du eine einfache Frage nicht beantworten kannst oder - besser - nicht beantworten willst. Und weil dir die Fragen unangenehm sind, machst du jede Menge Nebenschauplätze auf und spielst alberne Spielchen. Leicht zu durchschauen übrigens. Dieser ganze Ausweichversuch angesichts des Themas erinnert mich an einen unfrisierten Gedanken von Lec:

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Richtig. Die staendigen provokanten Aufforderungen der Juserin an andere Diskutanten, auf ihren themenfremd Spam zu antworten, grenzt schon an Noetigung. Solangsam reich es mit der StrangSchredderei. :x
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Selina »

Bleibtreu hat geschrieben:(19 Nov 2017, 23:06)

Richtig. Die staendigen provokanten Aufforderungen der Juserin an andere Diskutanten, auf ihren themenfremd Spam zu antworten, grenzt schon an Noetigung. Solangsam reich es mit der StrangSchredderei. :x
Was ist an einer einfachen Frage eine "provokante Aufforderung"? Und themenfremd ist meine Frage auch nicht, sie dreht sich um die hier diskutierte Kultur.
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Beitrag von schokoschendrezki »

Und viel wesentlicher als diese unnütze Diskussion und wesentlich näher am eigentlichen Thema ist und bleibt die Frage, warum oder meinetwegen auch "wie" es von der Wahlentscheidentheit aller Themen rund um Wohlstand, Eigentum, Einkommen etc. zur Frage kultureller Identität und Abgrenzung im Namen von "Kultur" gekommen ist. Zum Beispiel: Gehts uns zu gut? Haben wir keine anderen Sorgen? (Zum Beispiel die, dass und ob Warum-Fragen unsinnig sind oder nicht ....)
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Bleibtreu »

Selina hat geschrieben:(19 Nov 2017, 23:11)

Was ist an einer einfachen Frage eine "provokante Aufforderung"? Und themenfremd ist meine Frage auch nicht, sie dreht sich um die hier diskutierte Kultur.
DAS ist Thema des Stranges
Senexx hat geschrieben:(08 Sep 2017, 00:20)

Ausgehend von der verunglimpfenden Feststellung der Frau Özoguß, die deutschen hätten keine Kultur abgesehen von ihrer Sprache, zumindest könne man außer Sprache nichts feststellen, was Deutsche verbindet, hat sich an verschiedenen Stellen hier im Forum eine Diskussion über Kultur entwickelt. Leider geht es dabei fast ausschließlich um die Frage, ob die Deutschen eine Kultur besäßen. Nirgends wurde bisher geklärt, was unter "Kultur" zu verstehen sei.

Das möchte ich gerne hier diskutieren. Begriffe wie "Leitkultur" bitte ich außer Acht zu lassen. Und auch die Frage, ob die Deutschen eine Kultur besäßen. Ich möchte lediglich die Frage klären, was die Gemeinde hier unter "Kultur" versteht. Und ich bitte darum, den Thread nicht zu schreddern. Und die Moderatoren, den Strang nicht wieder, wie sonst üblich, in einem Sammelstrang zu versenken.

Mich interessiert diese Frage wirklich. Und ich habe keine Lust auf den üblichen Kindergarten.
nicht, was DU und Schoko als Thema aufzwingen wollt, um eine eurer Ansicht nach "unnuetze Diskussion" zu schreddern. Ende der Durchsage! :dead:
Zuletzt geändert von Bleibtreu am So 19. Nov 2017, 23:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Selina »

Bleibtreu hat geschrieben:(19 Nov 2017, 23:19)

DAS ist Thema des Stranges



nicht, was DU und Schoko als Thema aufzwingen wollen, um einen eurer Ansicht nach "unnuetzes Thema" zu schreddern. Ende der Durchsage! :dead:
Ich schreddere nichts, sondern melde lediglich Zweifel an und stelle Fragen. Das gehört genauso in eine Diskussion wie jedes andere Pro und Kontra, wie Rede und Gegenrede, These und Antithese. Alles normal in der Kommunikation.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Sextus Ironicus »

Selina hat geschrieben:(19 Nov 2017, 23:06)

Nö, meine Frage ist eine ganz einfache. Ich fragte: Warum diskutieren einige Leute (ich will ihre zarten sensiblen Seelen nicht erschrecken, indem ich sie Neue Rechte nenne :D ) seit einigen Jahren so gerne und leidenschaftlich über die Kultur und darüber, dass angeblich die "kulturelle Identität eines Volkes" zu schützen sei vor "fremden und feindlichen Einflüssen"? Warum?
Die Beiträge sind mit Datum und Uhrzeit versehen. Deine "einfache Frage" ist eine Nebelkerze, und du versuchst, durch immer neue buzzwords (jetzt: Neue Rechte) hier ein Ablenkungsspielchen zu spielen.

Ich fasse also ganz "einfach" und unkompliziert zusammen: Du hast begriffen, dass du deine eigene Aussage verwerfen musst, weil nur eine der beiden wahr sein kann - und deine ist es nicht. Und nun hängst du dich entweder an diejenigen, denen du dich politisch oder moralisch verwandt fühlst, um alle die Fragen, die zum Beispiel ich dir gestellt habe, nicht beantworten zu müssen. Paul Boghossian hat in seinem Büchlein "Die Angst vor der Wahrheit" nach den Gründen für die Faszination der Verallgemeinerung von sozialen Konstruktionen gefragt und vermutet, dass sie uns die Macht geben, "jeden Erkenntnisanspruch einfach zurückzuweisen, wenn wir die Werte, auf denen er beruht, nicht zufällig teilen." Ja, das erscheint mir sehr passend, wobei man über Boghossian hinausgehend sagen könnte: Es reicht schon der bloße Verdacht, dass man die Werte nicht teilen könnte. Das schützt im Sinne einer Prophylaxe auch vor der Mühe, den besagten Erkenntnisspruch überhaupt verstehen zu müssen. In diesem Sinne wünsche ich weiterhin viel Vergnügen beim Stöckchenspiel. ;)
Zuletzt geändert von Sextus Ironicus am So 19. Nov 2017, 23:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von schokoschendrezki »

Bleibtreu hat geschrieben:(19 Nov 2017, 23:19)

DAS ist Thema des Stranges



nicht, was DU und Schoko als Thema aufzwingen wollen, um einen eurer Ansicht nach "unnuetzes Thema" zu schreddern. Ende der Durchsage! :dead:
Bislang antworte ich, soweit ich mich erinnern kann jedenfalls, lediglich auf gezielte Gegenmeinungen.

Die Antwort auf die Frage, was Kultur eigentlich ist, ist relativ einfach: Alles, was nicht naturgegeben sondern menschengemacht ist. Materiell wie immateriell. Ich wüsste nicht, dass die Keplerschen Gesetze auf der Mars- oder Jupiter-Oberfläche draufgeschrieben sind (obwohl es eine sehr amüsante Erzählung des polnischen Autors Stanislaw Lem über eine solche Möglichkeit gibt). So gesehen ist die zentrale Frage des Threads trivial beantwortbar. Und man möge mir verzeihen, dass ich die politische Relevanz der Thematisierung von "Kultur" gegenüber sozioökonimischen Themen wie Einkommen, Arbeitslosenquote, Durchschnittsmieten, Steuersätzen usw. für wesentlich relevanter halte oder genauer; Was diese Präferenzänderung eigentlich bedeutet und zum Ausdruck bringt.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am So 19. Nov 2017, 23:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Sextus Ironicus »

schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Nov 2017, 23:35)

Bislang antworte ich, soweit ich mich erinnern kann jedenfalls, lediglich auf gezielte Gegenmeinungen.

Die Antwort auf die Frage, was Kultur eigentlich ist, ist relativ einfach: Alles, was nicht naturgegeben ist. Materiell wie immateriell. Ich wüsste nicht, dass die Keplerschen Gesetze auf der Mars- oder Jupiter-Oberfläche draufgeschrieben sind (obwohl es eine sehr amüsante Erzählung des polnischen Autors Stanislaw Lem über eine solche Möglichkeit gibt). So gesehen ist die zentrale Frage des Threads trivial beantwortbar. Und man möge mir verzeihen, dass ich die politische Relevanz der Thematisierung von "Kultur" gegenüber sozioökonimischen Themen wie Einkommen, Arbeitslosenquote, Durchschnittsmieten, Steuersätzen usw. für wesentlich relevanter halte oder genauer; Was diese Präferenzänderung eigentlich bedeutet und zum Ausdruck bringt.
Mach einen Thread auf, dann kann man das diskutieren.
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Beitrag von schokoschendrezki »

Sextus Ironicus hat geschrieben:(19 Nov 2017, 23:38)

Mach einen Thread auf, dann kann man das diskutieren.
Jupp. Ich würde aber liebend gerne lieber über die ganz konkrete und aktuelle Bestandsaufnahme diskutieren, was aktuell in Deutschland und allgemein in Europa eigentlich los ist. Du kannst dich in einem Land wie Ungarn äußern wie du willst. Wenns um Politik geht, egal obs deinem Gegenüber schlecht geht oder nicht. Egal ob er seinen Hauskredit mit seinem Job bezahen kann oder nicht ... wenns um Politik geht, gehts um die "Schmach von Trianon", um den Verlust ehemals ungarischer Gebiete, die heute in Rumänien liegen. Bitte! Was ist das? Was hat das zu bedeuten? Ihr mögt noch lange über Warum-Philosophie diskutieren ... mich interessieren hier natürlicherweise politische Fragen. Tschuldigung!
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Re: Was ist eigentlich "Kultur"?

Beitrag von Selina »

Sextus Ironicus hat geschrieben:(19 Nov 2017, 23:38)

Mach einen Thread auf, dann kann man das diskutieren.
Warum? Der Thread zur Kultur ist vorhanden. Dieser hier. Und die von mir gestellte Frage, warum die Kultur (nicht nur hier im Forum) einen so hohen Stellenwert seit einigen Jahren in den politischen Debatten erhalten hat, konnte oder wollte bis auf PeterK noch keiner beantworten. Dabei hätte das Ganze durchaus richtig interessant werden können. Und um gleich vorzubeugen, dass du mich wieder an eine durch mich nicht beantwortete Frage von dir erinnerst: Würdest du sie bitte noch einmal wiederholen? Und wenn es geht, auf halbwegs verständliche Weise? Wär nett. Danke.
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