Selina hat geschrieben:(21 Oct 2017, 18:56)
Nö. Menschen mit einer entsprechenden Kinderstube gehen immer aufeinander zu. Jeder auf den jeweils anderen. Und wenn einer von beiden in Not ist, geht der andere sogar noch deutlicher und empathischer auf ihn zu. Diese Empathie kriegt man sozusagen schon im Elternhaus als Kind mit auf den Weg. Solange alles richtig läuft. Wenn ich dich dagegen so lese, erinnert mich das an eine der Figuren aus dem Film "Matilda".
Falsch! Ich helfe, wenn jemand meine Hilfe benötigt, ggf biete ich Hilfe an, aber es gibt Regeln - eine Leitkultur - diese hat der Hilfesuchende zu respektieren, zu akzeptieren und sich anzupassen. Ich habe ein Haus und in diesem ist es
verbindende Kultur, sich beim Eintreten die Schuhe abzuputzen, nicht auf den Fußboden zu spucken, in diesem Haus wird nicht geraucht und keine Kippen auf den Fußboden geschmissen und beim Essen wird nicht geschmatzt und die Suppe nicht vom Teller gerschlürft. Diese verbindende Kultur habe ich nicht festgelegt, die hat meine Familie über Generationen entwickelt und ich erwarte von jedem Gast und von jedem, der dauerhaft bei uns einzieht, dass er diese verbindene Kultur akzeptiert.
Wenn ich jemanden besuche oder längere Zeit wohnen will, in dessen Haus eine andere
verbindende Kultur gilt, dann akzeptiere ich diese - ganz selbstverständlich - und passe mich dieser anderen Kultur an. Ich bestehe nicht darauf - kann es nicht und darf es auch nicht. Wenn in der Kultur meines Gastgebers erwartet wird, dass ich die Schuhe beim Betreten des Hauses ausziehe, dann tue ich das und latsche nicht mit Schuhen rein und ich erwarte auch nicht, dass mein Gastgeber das auch noch stillschweigend hinnimmt oder gar die Existenz einer (seiner) verbindenden Kultur leugnet.
Das funktioniert im Kleinen zwischen einzelnen Menschen, wie im Großen zwischen Kulturen gleichermaßen.
Die Existenz einer eigenen, verbindenden Kultur zu leugnen, oder gar diese abzulehnen, hat nichts mit Weltoffenheit zu tun, dafür umso mehr mit Naivität und Dummheit. So benehmen sich Selbstmörder, denen das eigene Leben nichts gilt, die keinen Sinn darin sehen, die diesem Leben keinen Wert beimessen.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen