Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

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Selina
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Selina »

PeterK hat geschrieben:(20 Sep 2017, 21:26)

Na, dann frage ich halt mal wieder: Wärest Du bereit, willens und in der Lage, einige Merkmale einer spezifisch deutschen Kultur zu nennen?
Gute Frage. Das würde mich auch interessieren. Was ist das spezifisch Deutsche an dieser "verbindenden Kultur"?
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Dark Angel
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Dark Angel »

PeterK hat geschrieben:(20 Sep 2017, 21:26)

Na, dann frage ich halt mal wieder: Wärest Du bereit, willens und in der Lage, einige Merkmale einer spezifisch deutschen Kultur zu nennen?
Das wurde schon mehrfach geschrieben und beschrieben - u.a. einfach mal den Beitrag von @ Zunder lesen. Vielleicht klingelts ja.
Ansonsten, wer alles ignoriert, was erläutert wird oder mit einem "haben andere auch" vom Tisch wischt, bei dem ist jeder weitere Versuch vergleichbar mit dem Perlen für die weiblichen Borstenviecher.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Misterfritz »

Selina hat geschrieben:(20 Sep 2017, 21:37) Ein Abend mit Freunden aus aller Herren Länder kann mehr Verbindendes haben als ein bierseliger Einheimischen-Stammtisch in Oberammergau.
Oder eben mit Biermann ....
omg, was soll das?
Es geht nicht um Deine privaten Präferenzen.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Dark Angel »

Billie Holiday hat geschrieben:(20 Sep 2017, 21:40)

Du steckst voller Klischees.
Sie steckt nicht nur voller Klischees, sie steckt auch voller Selbsthass, voller Ablehnung was nur irgendwie deutsch ist, was man auf irgendeine Weise mit identifizieren in Zusammenhang bringen könnte - alles bääh, phöhse, rääächts, nationalistisch.
Diesen Selbsthass, die Ablehnung könnte man als "typisch deutsch" bezeichnen, das findet man sonst nirgends auf der Welt.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Milady de Winter »

MOD - Contenance, werte User. Lasst uns nicht schon wieder auf die persönliche Schiene abgleiten! Danke.
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Dark Angel
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Dark Angel »

Misterfritz hat geschrieben:(20 Sep 2017, 22:24)

Oder eben mit Biermann ....
omg, was soll das?
Es geht nicht um Deine privaten Präferenzen.
Doch es geht nur um ihre privaten Präferenzen, denn die sind das Maß aller Dinge. Sie beansprucht die Deutungshoheit und weil sie nichts Verbindendes ausmachen kann, gibt es das auch nicht und hat es nicht zu geben. Basta!
Und jeder der etwas anderes behauptet, ist räächts, phöhse, Nationalist und "kulturalistischer Rassist.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(20 Sep 2017, 22:29)

Sie steckt nicht nur voller Klischees, sie steckt auch voller Selbsthass, voller Ablehnung was nur irgendwie deutsch ist, was man auf irgendeine Weise mit identifizieren in Zusammenhang bringen könnte - alles bääh, phöhse, rääächts, nationalistisch.
Diesen Selbsthass, die Ablehnung könnte man als "typisch deutsch" bezeichnen, das findet man sonst nirgends auf der Welt.
Witzig, wie du ins Rudern kommst, wenn du erklären sollst, was nun das spezifisch Deutsche in dieser "verbindenden Kultur" sein soll. Da sprühst du richtig vor Leidenschaft. Du kannst doch gerne deine deutschen Grüppchen um dich versammeln und über deutsche Identität reden. Wird bestimmt interessant. Andere reden eben gerne über gemeinsamen Musikgeschmack, über ein Bild, einen Song, eine interessante philosophische Frage, ein theoretisches Problem... Wer da mitredet und welche Herkunft die Leute haben und welche Religion, ist egal. Warum? Ihnen geht es nur ums Gesprächsthema, um das angenehme Zusammensitzen mit Freunden, um den spannenden Austausch und möglicherweise auch um das Lernen voneinander. Und manchmal wird auch kräftig gelästert, vorzugsweise über die Humorlosigkeit einiger stolzer Germanen.
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Zunder
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Zunder »

Selina hat geschrieben:(20 Sep 2017, 16:13)

Mich auch nicht. Das betrifft auch die Literatur und den Film. Wie langweilig wäre mein (schon recht langes) Leben gewesen, hätte ich keinen Baldwin, keinen Chandler, keine McCullers, keinen Camus, keinen Zola gelesen oder keine Filme von Woody Allen, Quentin Tarantino, François Truffaut, Hitchcock und Spielberg gesehen. Wie traurig wäre es ohne die Schauspielkunst von Leuten wie Robert de Niro, Dustin Hoffman, Meryl Streep, Jean-Louis Trintignant und Mads Mikkelsen. Nein, gerade das Nichtbeharren auf einer allein seligmachenden "verbindenden deutschen Kultur" macht das Leben so vielfältig, so anregend und so bunt. Ab und zu mischen sich in all die künstlerischen Kostbarkeiten auch ein paar gelungene deutsche Töne, die ich dann als Mosaiksteinchen im großen internationalen Bild der Literaten, Filmemacher und Musiker sehe. Nicht mehr und nicht weniger.
Hat irgendjemand behauptet, daß die deutsche Kultur "allein seligmachend" wäre?
Ist dir eigentlich klar, daß die Vielfalt, von der du so schwärmst, nur möglich ist, weil es kulturelle Unterschiede gibt und nicht irgendeinen indifferenten Brei an Beliebigkeiten?

Glaubst du, daß z.B. der "Simplizissimus" statt von Grimmelshausen genauso gut in China oder in Brasilien hätte geschrieben werden können?
Hast du schon mal den "Untertan" von Heinrich Mann gelesen? Ist da nur die Sprache deutsch?

Warum hat mit Solschenizyn eigentlich ein russischer Schriftsteller den "Archipel Gulag" verfaßt und nicht beispielsweise Heinrich Böll, der aus scheinbar unerfindlichen Gründen "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" geschrieben hat?

Was habt ihr in der DDR eigentlich als Schullektüre gelesen, wenn es angeblich keine spezifisch deutsche Kultur, demzufolge auch keine spezifisch deutsche Literatur gibt?
Die Kinderhymne von Brecht habe ich übrigens zitiert, weil sie ein Stück spezifisch deutscher Literatur ist.

Diesen Abwehrreflex gegen den Begriff der deutschen Kultur kann ich sogar ein bißchen nachvollziehen. Ich kenne den Weg vom Frauenplan in Weimar zum Ettersberg. Das liegt nicht weit auseinander, aber die Kluft ist beängstigend. Inzwischen halte ich das aus, weil ich die deutsche Kultur wertschätzen kann, ohne dabei die deutsche Barbarei zu leugnen.

Ob mein Begriff von der deutschen Kultur mich mit irgendjemanden verbindet, ist mir übrigens egal.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Selina »

Zunder hat geschrieben:(21 Sep 2017, 01:32)

Hat irgendjemand behauptet, daß die deutsche Kultur "allein seligmachend" wäre?
Ist dir eigentlich klar, daß die Vielfalt, von der du so schwärmst, nur möglich ist, weil es kulturelle Unterschiede gibt und nicht irgendeinen indifferenten Brei an Beliebigkeiten?

Glaubst du, daß z.B. der "Simplizissimus" statt von Grimmelshausen genauso gut in China oder in Brasilien hätte geschrieben werden können?
Hast du schon mal den "Untertan" von Heinrich Mann gelesen? Ist da nur die Sprache deutsch?

Warum hat mit Solschenizyn eigentlich ein russischer Schriftsteller den "Archipel Gulag" verfaßt und nicht beispielsweise Heinrich Böll, der aus scheinbar unerfindlichen Gründen "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" geschrieben hat?

Was habt ihr in der DDR eigentlich als Schullektüre gelesen, wenn es angeblich keine spezifisch deutsche Kultur, demzufolge auch keine spezifisch deutsche Literatur gibt?
Die Kinderhymne von Brecht habe ich übrigens zitiert, weil sie ein Stück spezifisch deutscher Literatur ist.

Diesen Abwehrreflex gegen den Begriff der deutschen Kultur kann ich sogar ein bißchen nachvollziehen. Ich kenne den Weg vom Frauenplan in Weimar zum Ettersberg. Das liegt nicht weit auseinander, aber die Kluft ist beängstigend. Inzwischen halte ich das aus, weil ich die deutsche Kultur wertschätzen kann, ohne dabei die deutsche Barbarei zu leugnen.

Ob mein Begriff von der deutschen Kultur mich mit irgendjemanden verbindet, ist mir übrigens egal.
Sorry, aber ich bin eine große Brecht-Verehrerin und -Kennerin, damit triffst du echt die Falsche. Und ich hatte sehr viel gute "Schullektüre", sehr gute Hochschullektüre und vor allem viel gute private Lektüre, wo selbstverständlich die deutsche Literatur nie fehlte, weder die west- noch die ostdeutsche, auch nicht die gesamtdeutsche. Dazu gehören natürlich auch Mann und Böll, aber auch Volker Braun, Jurek Becker und Christa Wolf. Da musst du dir keine Sorgen machen. Mir ging es auch absolut nicht darum, etwa deutsche Autoren madig zu machen. Dazu wirst du keinen einzigen Satz von mir finden. Nein, mir ging es um die Fülle internationaler Kostbarkeiten in Literatur und Film, ohne die ich nicht hätte sein wollen, die mein Leben bereichert haben. Und nicht nur meins. Dazu gehört selbstverständlich auch die deutsche Literatur, der deutsche Film, aber eben nicht nur. Da gibt es "draußen" in der Welt sehr viel mehr zu entdecken. Eine "verbindende deutsche Kultur" zu erörtern (siehe Strang-Thema) wirkt auf mich dagegen eher abschottend, ausgrenzend und wenig hilfreich. Ich konnte hier bis jetzt auch noch keinen Beitrag entdecken, der erklärte, worin nun dieses "Verbindende" besteht, was das spezifisch Deutsche dabei ausmacht und warum man diese Frage gerade jetzt aufwirft, was der Zweck des Ganzen ist.
Zuletzt geändert von Selina am Do 21. Sep 2017, 07:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Billie Holiday »

Selina hat geschrieben:(20 Sep 2017, 22:54)

Witzig, wie du ins Rudern kommst, wenn du erklären sollst, was nun das spezifisch Deutsche in dieser "verbindenden Kultur" sein soll. Da sprühst du richtig vor Leidenschaft. Du kannst doch gerne deine deutschen Grüppchen um dich versammeln und über deutsche Identität reden. Wird bestimmt interessant. Andere reden eben gerne über gemeinsamen Musikgeschmack, über ein Bild, einen Song, eine interessante philosophische Frage, ein theoretisches Problem... Wer da mitredet und welche Herkunft die Leute haben und welche Religion, ist egal. Warum? Ihnen geht es nur ums Gesprächsthema, um das angenehme Zusammensitzen mit Freunden, um den spannenden Austausch und möglicherweise auch um das Lernen voneinander. Und manchmal wird auch kräftig gelästert, vorzugsweise über die Humorlosigkeit einiger stolzer Germanen.
Deine Selbstgefälligkeit ist zum Brechen.
Und irgendwas, was annähernd wie Humor aussieht, ist bei Nazisuchern wie dir nicht auszumachen, da ist bloß ein ziemlich krasses Schwarz-Weiß-Denken.
Als ob du Abend für Abend mit Menschen aus aller Welt zusammensitzen würdest. :D
Ich hab in meinem Freundeskreis Skandinavier und Osteuropäer, die hätten keine Lust auf deine Selbstgefälligkeit und würden wohl Abende mit dir inkl. Gelästere über Deutsche und Deutschland verschmähen.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von think twice »

Dark Angel hat geschrieben:(20 Sep 2017, 22:32)

Doch es geht nur um ihre privaten Präferenzen, denn die sind das Maß aller Dinge. Sie beansprucht die Deutungshoheit und weil sie nichts Verbindendes ausmachen kann, gibt es das auch nicht und hat es nicht zu geben. Basta!
Und jeder der etwas anderes behauptet, ist räächts, phöhse, Nationalist und "kulturalistischer Rassist.
(Vorsicht Sarkassmus)
Meine Liebe, Nationalismus, und konservatives Denken sind sicher Teil der deutschen Kultur. Genau wie die linke und gruene Bewegung, Gartenzwerge, saubere Strassen, Eisbein und Sauerkraut, Pommes und Currywurst, Beethoven und Rammstein, bayrischer, sächsischer und plattdeutscher Dialekt, das platte Land wie Berge und Wälder.
Je nachdem, in welcher Gegend man aufwächst, mit welchen Menschen man sich umgibt, was man selbst für gut und richtig hält, über nimmt man Teile der deutschen Kultur.

Nur wer geradezu zwanghaft etwas Verbindendes herbei konstruiert, also etwas, was für alle gilt, was möchte der bezwecken? Er möchte eine geschlossene Gemeinschaft bilden, zu der Andere keinen Zutritt haben können. Und er möchte seine kulturellen Eigenarten als allgemein verbindlich erklaeren., nach der sich jeder richten soll. Das Ganze gipfelt dann darin, seine Vorstellungen zur " Leitkultur" zu erklären.

Und dagegen wehre ich mich, genau wie Selina. Ich bin links und weltoffen. Ich hoere Udo Lindenberg und lese Hera Lind. Du bist rechts und stockkonservativ. Wahrscheinlich hörst du Bach und liest die Bücher von Herrmann Hesse.
Wir leben beide die deutsche Kultur, aber verbinden tut uns garnichts. Du kannst mit meiner Lebensart genauso wenig anfangen wie ich mit deiner. Ich hasse deswegen nicht Deutschland und mich selbst, denn ich bin genauso Teil der deutschen Kultur wie du.
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Selina »

Billie Holiday hat geschrieben:(21 Sep 2017, 07:02)

Deine Selbstgefälligkeit ist zum Brechen.
Und irgendwas, was annähernd wie Humor aussieht, ist bei Nazisuchern wie dir nicht auszumachen, da ist bloß ein ziemlich krasses Schwarz-Weiß-Denken.
Als ob du Abend für Abend mit Menschen aus aller Welt zusammensitzen würdest. :D
Ich hab in meinem Freundeskreis Skandinavier und Osteuropäer, die hätten keine Lust auf deine Selbstgefälligkeit und würden wohl Abende mit dir inkl. Gelästere über Deutsche und Deutschland verschmähen.
Selbstgefälligkeit und Schwarz-Weiß-Denken? Das wäre meinen Freunden aber aufgefallen, wenn dem so wäre :D Nee nee, in meinen Kreisen geht es nur nicht ständig um diese deutsche Befindlichkeit und vor allem nicht um den erhobenen Zeigefinger in Richtung Fremde. Das würde dort nur Gelächter auslösen.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von think twice »

Selina hat geschrieben:(21 Sep 2017, 07:19)

Selbstgefälligkeit und Schwarz-Weiß-Denken? Das wäre meinen Freunden aber aufgefallen, wenn dem so wäre :D Nee nee, in meinen Kreisen geht es nur nicht ständig um diese deutsche Befindlichkeit und vor allem nicht um den erhobenen Zeigefinger in Richtung Fremde. Das würde dort nur Gelächter auslösen.
Die Herrenmenschenmentalitaet ist eben auch Teil der deutschen Kultur, der man folgen kann oder auch nicht. :)
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Selina »

think twice hat geschrieben:(21 Sep 2017, 07:16)

Nur wer geradezu zwanghaft etwas Verbindendes herbei konstruiert, also etwas, was für alle gilt, was möchte der bezwecken? Er möchte eine geschlossene Gemeinschaft bilden, zu der Andere keinen Zutritt haben können. Und er möchte seine kulturellen Eigenarten als allgemein verbindlich erklaeren., nach der sich jeder richten soll. Das Ganze gipfelt dann darin, seine Vorstellungen zur " Leitkultur" zu erklären.
Genau. Und das ist es, was abstößt, dieses ewige "am deutschen Wesen mag die Welt genesen". Diese Gartenzwergmentalität ;)
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Keoma »

Wer sich so moralisch überlegen gibt, sollte anderen keine Gartenzwergmentalität vorwerfen.
Und, Selina, schon ein Filmseminar belegt?
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Keoma »

Und noch was:
"Die Journalistin Katrin Wilkens hat in ihrem Buch „50 einfache Dinge, die typisch deutsch sind“ Pünktlichkeit, Ordnungsliebe, Genauigkeit und Spießigkeit als typisch deutsche Eigenschaften identifiziert. Dazu kommt ihrer Meinung nach die Scham, die darin gipfelt, dass es typisch deutsch sei, nicht typisch deutsch sein zu wollen."

http://www.goethe.de/ins/gb/lp/prj/mtg/ ... 510558.htm
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Senexx »

Keoma hat geschrieben:(21 Sep 2017, 07:46)

Dazu kommt ihrer Meinung nach die Scham, die darin gipfelt, dass es typisch deutsch sei, nicht typisch deutsch sein zu wollen."
Dieses Leiden ist hier stark ausgeprägt. Manche verzweifeln so sehr an ihrem Deutschsein, dass sie kaum noch etwas anderes beschäftigt, als der Versuch, es zu verleugnen. Diese Verbissenheit ist ebenso typisch deutsch. Sie entlarven sich mit jedem Posting als durch und durch deutsch.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Billie Holiday »

Selina hat geschrieben:(21 Sep 2017, 07:19)

Selbstgefälligkeit und Schwarz-Weiß-Denken? Das wäre meinen Freunden aber aufgefallen, wenn dem so wäre :D Nee nee, in meinen Kreisen geht es nur nicht ständig um diese deutsche Befindlichkeit und vor allem nicht um den erhobenen Zeigefinger in Richtung Fremde. Das würde dort nur Gelächter auslösen.
In meinen Kreisen geht es auch nicht um deutsche Befindlichkeiten. Wie stellst du dir eigentlich solche Abende vor? :D

Nur suche ich mir meine Freunde nicht nach Exotik, Herkunft und Religion aus, das wiederum finde ich rassistisch.

Vielleicht ist dein Freundeskreis ja genauso selbstgefällig und schwarz-weiß-denkend, dass du nicht weiter auffällst.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von schelm »

Selina hat geschrieben:(21 Sep 2017, 06:49)

Sorry, aber ich bin eine große Brecht-Verehrerin und -Kennerin, damit triffst du echt die Falsche. Und ich hatte sehr viel gute "Schullektüre", sehr gute Hochschullektüre und vor allem viel gute private Lektüre, wo selbstverständlich die deutsche Literatur nie fehlte, weder die west- noch die ostdeutsche, auch nicht die gesamtdeutsche. Dazu gehören natürlich auch Mann und Böll, aber auch Volker Braun, Jurek Becker und Christa Wolf. Da musst du dir keine Sorgen machen. Mir ging es auch absolut nicht darum, etwa deutsche Autoren madig zu machen. Dazu wirst du keinen einzigen Satz von mir finden. Nein, mir ging es um die Fülle internationaler Kostbarkeiten in Literatur und Film, ohne die ich nicht hätte sein wollen, die mein Leben bereichert haben. Und nicht nur meins. Dazu gehört selbstverständlich auch die deutsche Literatur, der deutsche Film, aber eben nicht nur. Da gibt es "draußen" in der Welt sehr viel mehr zu entdecken. Eine "verbindende deutsche Kultur" zu erörtern (siehe Strang-Thema) wirkt auf mich dagegen eher abschottend, ausgrenzend und wenig hilfreich. Ich konnte hier bis jetzt auch noch keinen Beitrag entdecken, der erklärte, worin nun dieses "Verbindende" besteht, was das spezifisch Deutsche dabei ausmacht und warum man diese Frage gerade jetzt aufwirft, was der Zweck des Ganzen ist.
Die " internationalen Kostbarkeiten ", die du so gern geniesst, existieren nur deswegen, weil sie beschreibender Ausdruck von spezifischer Kultur sind. Was zur Hölle ist daran eigentlich so schwer zu verstehen ? :s
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Billie Holiday »

schelm hat geschrieben:(21 Sep 2017, 08:59)

Die " internationalen Kostbarkeiten ", die du so gern geniesst, existieren nur deswegen, weil sie beschreibender Ausdruck von spezifischer Kultur sind. Was zur Hölle ist daran eigentlich so schwer zu verstehen ? :s
Geht nur um deutsche, alle anderen sind voll supi.
Lustig, offenbar unterscheidet deutsche Kultur sich nicht von anderen, andere unterscheiden sich aber von deutscher.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von schokoschendrezki »

Keoma hat geschrieben:(20 Sep 2017, 16:27)

Dann hast du vom Filmemachen auch keine Ahnung.
Gerade im Film gibt es viele nationale Eigenheiten, es gibt verschiedene Schulen, am Handwerk erkennt der Fachmann bis auf wenige Ausnahmen, woher der Film stammt.
Genau so in der Literatur und in der Musik.
Das ist von der Logik her nicht stimmig. Dass einem die Suche nach einer "verbindenden deutschen Kultur" gleichgültig oder sogar unsympathisch ist, heißt noch lange nicht, dass man Ursprünge und Zuordnungen zu Sprachräumen, Regionen, Traditionslinien nicht vornehmen könnte oder sich nicht dafür interessieren könnte. Die Betonung liegt auf "verbindend". Und das betrifft auch nicht nur Kunst als Bestandteil von Kultur sondern auch das, was man unter "Sitten und Gebräuche" subsummieren könnte. Das Verhältnis zu diesem Wissen ist "Interesse". Und nicht "Bekenntnis" oder auch "Verbindlichkeit". Und vor allem auch nicht "Identität".
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von schokoschendrezki »

Senexx hat geschrieben:(21 Sep 2017, 08:12)

Dieses Leiden ist hier stark ausgeprägt. Manche verzweifeln so sehr an ihrem Deutschsein, dass sie kaum noch etwas anderes beschäftigt, als der Versuch, es zu verleugnen. Diese Verbissenheit ist ebenso typisch deutsch. Sie entlarven sich mit jedem Posting als durch und durch deutsch.
Nee nee. Ein Beitrag wie dieser hier (auszugsweise)
Zunder hat geschrieben: Wer hat eigentlich ein Interesse daran, diese spezifisch deutsche Erinnerungskultur zu leugnen oder zu ignorieren?
Warum geht niemand auf diesen Punkt ein?
Weil er dann die Maske fallen lassen müßte, wie es den Braungestrichenen noch jedesmal unterläuft, wenn dieses Thema angesprochen wird?
Oder weil er Angst hat, daß sich seine "Kritik" an der Rede von der deutschen Kultur dann als so hohl erweist wie sie ist? Und der größere Dummschwätzer gar nicht de Maizière heißt?
ist - stimmungsmäßig und von meinem ganz persönlichen Eindruck her - von einer solchen Verbitterung und kaum zu verbergenden Aggressivität gekennzeichnet, dass mein erster Reflex darauf "Verwirrung", mein zweiter "Mitleid" und mein dritter "Achselzucken" war.

Die Welt, in der Offenheit, Gleichgültigkeit gegenüber Identität und "vebindendem Nationalgefühl" normale Praxis ist, ist - ganz im Gegenteil! - von Lebensfreude, Optimismus, dem Gefühl von echter Teilhabe usw. gekennzeichnet. Da gibt es keine "Masken", die "fallengelassen" werden könnten (was für ein seltsamer Gedanke!).

Soziologen wissen ziemlich gut, dass der Teil der Bevölkerung, der sich in jüngerer Zeit in Richtung Identität, Nation, Heimat usw. sehnt, im Durchschnitt und statistisch ganz einfach zu den sozial abgehängten und zu denen gehört, die Zukunftsangst und Abstiegsangst verinnerlicht haben.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Keoma »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Sep 2017, 09:40)

Das ist von der Logik her nicht stimmig. Dass einem die Suche nach einer "verbindenden deutschen Kultur" gleichgültig oder sogar unsympathisch ist, heißt noch lange nicht, dass man Ursprünge und Zuordnungen zu Sprachräumen, Regionen, Traditionslinien nicht vornehmen könnte oder sich nicht dafür interessieren könnte. Die Betonung liegt auf "verbindend". Und das betrifft auch nicht nur Kunst als Bestandteil von Kultur sondern auch das, was man unter "Sitten und Gebräuche" subsummieren könnte. Das Verhältnis zu diesem Wissen ist "Interesse". Und nicht "Bekenntnis" oder auch "Verbindlichkeit". Und vor allem auch nicht "Identität".
Ok, ich nehme zur Kenntnis, dass sich Deutschland zu keiner kulturellen Identität bekennt und somit wieder einmal einsame Spitze ist.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von schokoschendrezki »

Keoma hat geschrieben:(21 Sep 2017, 10:16)

Ok, ich nehme zur Kenntnis, dass sich Deutschland zu keiner kulturellen Identität bekennt und somit wieder einmal einsame Spitze ist.
Häh? "Deutschland"? War nicht grad von Personen bzw. dem Verhältnis von Personen, Individuen zur Suche nach einer "verbindenden Kultur" die Rede?
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Keoma »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Sep 2017, 10:22)

Häh? "Deutschland"? War nicht grad von Personen bzw. dem Verhältnis von Personen, Individuen zur Suche nach einer "verbindenden Kultur" die Rede?
Na gut, dann verbindet eben schokoschendrezki nichts mit einer gemeinsamen Kultur.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von schokoschendrezki »

Keoma hat geschrieben:(21 Sep 2017, 10:26)

Na gut, dann verbindet eben schokoschendrezki nichts mit einer gemeinsamen Kultur.
Tut mir leid, wenn ich erbsenzählmäßig schon wieder korrigieren muss: Hier ist von einer "verbindenden" Kultur die Rede, nicht von einer "gemeinsamen" Kultur. Was meinst Du, mit wie etlich vielen Personen ich etwas "gemeinsam" habe, mit denen mich nix "verbindet".
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Senexx »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Sep 2017, 09:51)

Die Welt, in der Offenheit, Gleichgültigkeit gegenüber Identität und "vebindendem Nationalgefühl" normale Praxis ist, ist - ganz im Gegenteil! - von Lebensfreude, Optimismus, dem Gefühl von echter Teilhabe usw. gekennzeichnet.
Verraten Sie mir, wo diese Welt zu finden ist?
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schelm
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von schelm »

Senexx hat geschrieben:(21 Sep 2017, 10:51)

Verraten Sie mir, wo diese Welt zu finden ist?
In Szenetreffs entwurzelter Kosmopoliten. Sie gründen quasi eine neue, verbindende Kultur, deren Existenz sie anschließend natürlich bestreiten.
Senexx

Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Senexx »

schelm hat geschrieben:(21 Sep 2017, 10:56)

In Szenetreffs entwurzelter Kosmopoliten. Sie gründen quasi eine neue, verbindende Kultur, deren Existenz sie anschließend natürlich bestreiten.
Mit Kultur meinen Sie sicher, dass sie Corona trinken.
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Billie Holiday
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Billie Holiday »

Senexx hat geschrieben:(21 Sep 2017, 10:51)

Verraten Sie mir, wo diese Welt zu finden ist?
Außerhalb Deutschlands überall, besonders in islamischen Ländern, wo ein jeder jede Freiheit genießt.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von schokoschendrezki »

Senexx hat geschrieben:(21 Sep 2017, 10:51)

Verraten Sie mir, wo diese Welt zu finden ist?
Wollen Sie damit andeuten, dass in Deutschland derzeit generell kein Optimismus überwiegt?

Weit gefehlt. Stand Anfang September 17:

http://www.dw.com/de/warum-die-deutsche ... a-40370599
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(20 Sep 2017, 22:54)

Witzig, wie du ins Rudern kommst, wenn du erklären sollst, was nun das spezifisch Deutsche in dieser "verbindenden Kultur" sein soll. Da sprühst du richtig vor Leidenschaft. Du kannst doch gerne deine deutschen Grüppchen um dich versammeln und über deutsche Identität reden. Wird bestimmt interessant. Andere reden eben gerne über gemeinsamen Musikgeschmack, über ein Bild, einen Song, eine interessante philosophische Frage, ein theoretisches Problem... Wer da mitredet und welche Herkunft die Leute haben und welche Religion, ist egal. Warum? Ihnen geht es nur ums Gesprächsthema, um das angenehme Zusammensitzen mit Freunden, um den spannenden Austausch und möglicherweise auch um das Lernen voneinander. Und manchmal wird auch kräftig gelästert, vorzugsweise über die Humorlosigkeit einiger stolzer Germanen.
Ich komme nicht ins Rudern, wenn es um verbindende spezifische deutsche Kultur geht, weil ich nicht an dem Tunnelblick bezüglich Kultur leide wie du. Spezifisch deutsch und damit verbindend - über Staats- und Ländergrenzen hinaus, sind für mich alle Kulturleistungen in der deutschen Geschichte - geginnend mit der Gründung des "Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation" im Jahre 962 bis zu seinem Ende 1806, die die europäische Kultur maßgeblich beeinflusst haben - dazu zählt die Erfindung des Buchdrucks genauso, wie die Erfindung der Taschenuhr, die Reformation, bildende Kunst, Literatur etc, dazu zählt der Holokaust und der Umgang damit, die Verantwortung, dass dergleichen nie wieder geschehen kann.
Insbesondere letzteres ist für mich spezifisch deutsche Kultur, ist verbindend und verbindlich. Kein anderes Volk trägt die gleiche Verantwortung für die begangenen Verbrechen, wie das deutsche!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von becksham »

Billie Holiday hat geschrieben:(20 Sep 2017, 20:24)

Die deutsche Kultur ist sehr vielfältig, mit Einflüssen von außen und vielen regionalen...
Genau das sagte auch schon Frau Özoguz und das ist richtig.
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Keoma
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Keoma »

becksham hat geschrieben:(21 Sep 2017, 13:01)

Genau das sagte auch schon Frau Özoguz und das ist richtig.
Äh, nein.
Aber wenn Deutsche damit zufrieden sind, soll es so sein.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Zunder »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Sep 2017, 09:51)

Nee nee. Ein Beitrag wie dieser hier (auszugsweise)


ist - stimmungsmäßig und von meinem ganz persönlichen Eindruck her - von einer solchen Verbitterung und kaum zu verbergenden Aggressivität gekennzeichnet, dass mein erster Reflex darauf "Verwirrung", mein zweiter "Mitleid" und mein dritter "Achselzucken" war.
Und dein vierter Reflex war der pawlowsche, der sich in deinem Beitrag ausgedrückt hat - zum Thema nichts, aber viel Nabelschau.

Warum bist du nicht in der Lage, die Frage nach einer spezifisch deutschen Erinnerungskultur und der sich daraus ergebenden Verpflichtung zu beantworten?
Weil dein Nabel davon nichts weiß?
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Billie Holiday »

becksham hat geschrieben:(21 Sep 2017, 13:01)

Genau das sagte auch schon Frau Özoguz und das ist richtig.
Nein, außer der Sprache hat sie nichts gefunden.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von becksham »

Billie Holiday hat geschrieben:(21 Sep 2017, 13:52)

Nein, außer der Sprache hat sie nichts gefunden.
Sie sagte das gleiche wie du. Sogar fast mit den gleichen Worten.
Deutschland ist vielfältig und das ist manchen zu kompliziert. Im Wechsel der Jahreszeiten wird deshalb eine Leitkultur eingefordert, die für Ordnung und Orientierung sorgen soll. Sobald diese Leitkultur aber inhaltlich gefüllt wird, gleitet die Debatte ins Lächerliche und Absurde, die Vorschläge verkommen zum Klischee des Deutschsein. Kein Wunder, denn eine spezifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifizierbar. Schon historisch haben eher regionale Kulturen, haben Einwanderung und Vielfalt unsere Geschichte geprägt. Globalisierung und Pluralisierung von Lebenswelten führen zu einer weiteren Vervielfältigung von Vielfalt.
https://causa.tagesspiegel.de/gesellsch ... seins.html
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von pikant »

Billie Holiday hat geschrieben:(21 Sep 2017, 13:52)

Nein, außer der Sprache hat sie nichts gefunden.
Sie haben bei ihr abgeschrieben, aber interpretieren es anders :D
die Wortwahl ist faktich gleich.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Keoma »

Irgendwie sieht das die Bevölkerung aber anders:

"Die Leitkultur der einheimischen Bevölkerung wollten Ende 2016 in Bayern 87 Prozent der Befragten zum verbindlichen Maßstab für die Integration machen, das ergab eine Umfrage der CSU-Landtagsfraktion. Sogar 95 Prozent der befragten SPD-Wähler und 78 Prozent der Grünen-Wähler waren dafür. Im Mai 2017 fiel das Ergebnis bei einer dimap-Umfrage im Auftrag des Bayernkurier für ganz Deutschland nicht viel anders aus: 85 Prozent der Befragten sind der Meinung, Einwanderer, die dauerhaft in Deutschland bleiben wollen, sollten sich an der deutschen Leitkultur – also an Werten und Grundsätzen des Zusammenlebens in Deutschland, die über Sprache und Verfassung hinausgehen – orientieren. Am geringsten ist die Zustimmung zu dieser Meinung bei den Anhängern der Linken (71 Prozent) und am größten ist sie bei CDU/CSU-Anhängern (91 Prozent)."

https://www.bayernkurier.de/inland/2508 ... he-kultur/
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Billie Holiday »

pikant hat geschrieben:(21 Sep 2017, 14:00)

Sie haben bei ihr abgeschrieben, aber interpretieren es anders :D
die Wortwahl ist faktich gleich.
Simple Worte muß man nicht abschreiben, sie fliegen einem von selbst zu.
Natürlich ist die deutsche Kultur durch viele Einflüsse geprägt, für diese Erkenntnis muß man nicht Ministerin sein.
Na gut, wenn jemanden mit Argentiniern und Inuit mehr verbindet als mit dem Nachbarn eines anderen Bundeslandes, dann sei ihm das unbenommen.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Alpha Centauri »

aleph hat geschrieben:(29 Aug 2017, 22:23)

Ausgehend von Diesem Beitrag:



Habe ich mich etwas schlau gemacht und bin auf folgenden Text gestoßen:

Huch, die ist ja blond, genügt das Gauland nicht?




So weit so gut. Was ich gerne diskutieren möchte: Hat sie denn nicht Recht? Das, was Deutschland als Einheitsstaat verbindet, ist zunächst das Hochdeutsch und die Literatur, die damit verknüpft ist. Wobei man einschränkend sagen muss, dass auch Österreicher und Schweizer deutsche Sprachkultur haben, das ist also nicht spezifisch deutsch. Kultur ist zudem sehr individuell (im Gegensatz zur Zivilisation). Das, was mir so an Kulturgütern einfällt, ist entweder regional oder europäisch: Also, Oktoberfest, Weißwurst, Dirndl und dergleichen sind nicht "typisch" deutsch, sondern Teil der Regionalkultur Bayerns. Fastnacht gibt es hauptsächlich in katholischen Landen. Die Kunst wiederum ist fast nur europäisch. Da gibt es kaum einen Stil, den es nur in Deutschland gibt.

Genau deshalb ist das Gequatsche von einer so genaten deutschen Einheitskultur totaler Schwachsinn.

Die Sprache? Bestimmt nicht, Feste? So unterschiedlich wie es nur geht,

Was de Meziere unter deutscher Leitkultur versteht ist ja zum lächerlich altmodisch und obendrein völliger Kokolores.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Jekyll »

Dark Angel hat geschrieben:(21 Sep 2017, 11:44)

Ich komme nicht ins Rudern, wenn es um verbindende spezifische deutsche Kultur geht, weil ich nicht an dem Tunnelblick bezüglich Kultur leide wie du. Spezifisch deutsch und damit verbindend - über Staats- und Ländergrenzen hinaus, sind für mich alle Kulturleistungen in der deutschen Geschichte - geginnend mit der Gründung des "Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation" im Jahre 962 bis zu seinem Ende 1806, die die europäische Kultur maßgeblich beeinflusst haben - dazu zählt die Erfindung des Buchdrucks genauso, wie die Erfindung der Taschenuhr, die Reformation, bildende Kunst, Literatur etc, dazu zählt der Holokaust und der Umgang damit, die Verantwortung, dass dergleichen nie wieder geschehen kann.
Insbesondere letzteres ist für mich spezifisch deutsche Kultur, ist verbindend und verbindlich. Kein anderes Volk trägt die gleiche Verantwortung für die begangenen Verbrechen, wie das deutsche!
Dafür haben vor allem die Alliierten gesorgt, die bei der ersten Aufarbeitung äußerst akribisch vorgegangen sind. Buchdruck wurde von einem Deutschen weiterentwickelt, nicht erfunden. Interessant, dass bei dir unter deutschen Kulturleistungen auch der Holocaust aufgelistet ist.

Wie definiert man also die deutsche Kultur? Ist das einfach alles, was ein Deutscher tut, oder vielmehr das, was von seinem Wesen her etwas Deutsches an sich hat?
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von schelm »

Jekyll hat geschrieben:(22 Sep 2017, 08:13)

Dafür haben vor allem die Alliierten gesorgt, die bei der ersten Aufarbeitung äußerst akribisch vorgegangen sind. Buchdruck wurde von einem Deutschen weiterentwickelt, nicht erfunden. Interessant, dass bei dir unter deutschen Kulturleistungen auch der Holocaust aufgelistet ist.

Wie definiert man also die deutsche Kultur? Ist das einfach alles, was ein Deutscher tut, oder vielmehr das, was von seinem Wesen her etwas Deutsches an sich hat?
Es langweilt langsam. Alles, was es dazu zu sagen gibt, passt in einen Satz : Sie definiert sich so, wie sich jede andere Kultur auch definiert.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Jekyll »

schelm hat geschrieben:(22 Sep 2017, 08:24)

Es langweilt langsam. Alles, was es dazu zu sagen gibt, passt in einen Satz : Sie definiert sich so, wie sich jede andere Kultur auch definiert.
Das ist keine Antwort, hat eher was von einem Zirkelschluss an sich (kein Wunder, dass Sie sich langweilen).
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von schelm »

Jekyll hat geschrieben:(22 Sep 2017, 08:29)

Das ist keine Antwort, hat eher was von einem Zirkelschluss an sich (kein Wunder, dass Sie sich langweilen).
Das ist kein Zirkelschluss, Hr.Jekyll. Das ist die logische Folge des Anspruchs aller die Multikulti wollen, können Sie die logische Sf realisieren ? Wer Multikulti will, setzt zwingend die Existenz verschiedener Kulturen voraus. :D

Und NEIN, mit " verschiedenen Kulturen " meinen die Multikulti - Anhänger NICHT verschiedene Regionalkulturen eines Landes, die Summe daraus, würde man verlangen sich damit zu begnügen, würde als Monokultur / Homogenität / Rassismus bezeichnet werden; oder, wie es KGE von den Grünen ausdrücken würde : Wir würden uns langweilen, so ganz mit uns alleine.

Also, von vorn, zum einzig nötigen Satz dazu : Sie definiert sich so, wie alle anderen Kulturen auch. :)
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von BingoBurner »

Jekyll hat geschrieben:(22 Sep 2017, 08:13)

Dafür haben vor allem die Alliierten gesorgt
Das ist Quatsch, gut das mag der Anfang gewesen sein aber wir reden hier von einer Nation (Deutschland) die am Boden lag.

Rosinenbomber :

[youtube][/youtube]

Und gerade die Aufarbeitung der eignen Verbrechen hat das was die Allierten (USA) uns mitgegeben haben (GG) nur noch verstärkt.
68er, selbst der deutsche Herbst ((RAF) würde ich dazu zählen)).

http://www.bpb.de/geschichte/zeitgeschi ... eutschland

Das betrifft vor allem jüdischen Verbindungen zu "deutschen" bzw. umgekehrt und das Leid, keine Ahnung wie man das besser formulieren soll.

Und fallst du meinst das wäre einmalig dann schaue mal nach "Aufarbeitung der Stasi-Vergangenheit".........DDR

Das Leben der Anderen.......

Wie heißt den dein Papa ?

[youtube][/youtube]
Dont take your organs to heaven !
Heaven knows we need them here !

Dinge, die Impfgegner sagen : https://www.facebook.com/impfgegnerzitate/

Sleep On The Floor https://www.youtube.com/watch?v=v4pi1LxuDHc
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Jekyll »

schelm hat geschrieben:(22 Sep 2017, 08:43)

Das ist kein Zirkelschluss, Hr.Jekyll. Das ist die logische Folge des Anspruchs aller die Multikulti wollen, können Sie die logische Sf realisieren ? Wer Multikulti will, setzt zwingend die Existenz verschiedener Kulturen voraus. :D
Es ist ein Zirkelschluss, wenn man das noch zu Beweisende als gegeben voraussetzt. Wir sind gerade in einer Grundsatzdiskussion, die offene Frage wurde noch nicht beantwortet.
Und NEIN, mit " verschiedenen Kulturen " meinen die Multikulti - Anhänger NICHT verschiedene Regionalkulturen eines Landes, die Summe daraus, würde man verlangen sich damit zu begnügen, würde als Monokultur / Homogenität / Rassismus bezeichnet werden; oder, wie es KGE von den Grünen ausdrücken würde : Wir würden uns langweilen, so ganz mit uns alleine.

Also, von vorn, zum einzig nötigen Satz dazu : Sie definiert sich so, wie alle anderen Kulturen auch. :)
Das ist immer noch keine Antwort auf meine Frage, sondern lediglich ein Hinweis auf eine (mögliche) Antwort.
Zuletzt geändert von Jekyll am Fr 22. Sep 2017, 08:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(21 Sep 2017, 11:44)

Ich komme nicht ins Rudern, wenn es um verbindende spezifische deutsche Kultur geht, weil ich nicht an dem Tunnelblick bezüglich Kultur leide wie du. Spezifisch deutsch und damit verbindend - über Staats- und Ländergrenzen hinaus, sind für mich alle Kulturleistungen in der deutschen Geschichte - geginnend mit der Gründung des "Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation" im Jahre 962 bis zu seinem Ende 1806, die die europäische Kultur maßgeblich beeinflusst haben - dazu zählt die Erfindung des Buchdrucks genauso, wie die Erfindung der Taschenuhr, die Reformation, bildende Kunst, Literatur etc, dazu zählt der Holokaust und der Umgang damit, die Verantwortung, dass dergleichen nie wieder geschehen kann.
Insbesondere letzteres ist für mich spezifisch deutsche Kultur, ist verbindend und verbindlich. Kein anderes Volk trägt die gleiche Verantwortung für die begangenen Verbrechen, wie das deutsche!

Allein schon die Verwirrung um den Begriff Holocaust/Holokaust macht deutlich, wie problematisch eine solche nationenorientierte Weltsicht eigentlich ist. "Holokaust" mit "k" zu schreiben war ursprünglich die Idee des kürzlich verstorbenen Historikers Eberhard Jäckel. Dieser gleichermaßen als Regräzisierung wie auch als Eindeutschung zu verstehende Begriff wurde als Titel für eine gleichnamige ZDF-Dokumentation gewählt, um damit ein bewusstes Schuldeingeständnis in Bezug auf Deutschland als Nation zu verdeutlichen. Dieses an sich lobenswerte Vorhaben hat sich als ziemlicher Bumerang erwiesen. Der Macher der Dokumentation, Guido Knopp ist - mal ganz ganz vorsichtig gesagt - umstritten. Jäckel als Historiker an sich eigentlich nicht. Er hatte nur das Pech, in einem seiner Hauptwerke etliche Zitate des Fälschers Kujau eingearbeitet zu haben. "NS-Kitsch" ist eine der harmloseren Formulierungen als Kritik in Richtung Jäckel/Knopp. Der (selbst auch nicht gerade unumstrittene) Henryk M. Broder formuliert es um einiges drastischer als "deutschen Sündenstolz":
Holokaust und Oktoberfest
Nach einem langen Marsch durch die Institutionen ist eine kleine aber tüchtige K-Gruppe endlich in der prime time des ZDF angekommen. Seit dem 17. Oktober um 2o.15 wird zurück geschrieben: Holokaust statt Holocaust.

Die Schreibweise "Holokaust" ist inzwischen im Gebrauch auch wieder weitgehend verschwunden. (Nach meinem Eindruck jedenfalls).
Ich hoffe, dir ist klar, auf welch brenzliges Territorium du dich mit dieser bewussten k-Verwendung begibst. Für mich klingt das zunächst einmal nur nach diesem typischen Privat-TV-Historien-Klamauk. Verbindlich "Deutsch" ist daran gar nix! Sowohl Holocaust mit c wie auch Holokaust mit k gehen auf ein- und dieselbe US-amerikanische Seifenoper zurück. Der erste und meiner Ansicht nach treffende Ansatz ist es, die "Shoa" als solche zu bezeichnen, sie als "Menschheitsverbrechen" einzustufen und dann die Rolle des damaligen Deutschlands, seiner Weltkriegsverbündeten, Hitlers, der Wehrmacht, der NSDAP, den sonstigen völkischen Organisationen usw. usf. historisch präzise einzuordnen.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von Jekyll »

BingoBurner hat geschrieben:(22 Sep 2017, 08:51)

Das ist Quatsch, gut das mag der Anfang gewesen sein aber wir reden hier von einer Nation (Deutschland) die am Boden lag.
Ich bin einfach nur vorsichtig, etwas als "kulturelle Leistung" zu deklarieren, wenn der Verdacht im Raume steht, dass viele äußere Umstände zu dieser "Leistung" beigetragen haben könnten.
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Re: Gibt es eine verbindende Deutsche Kultur?

Beitrag von schelm »

Jekyll hat geschrieben:(22 Sep 2017, 08:54)

Es ist ein Zirkelschluss, wenn man das noch zu Beweisende als gegeben voraussetzt. Wir sind gerade in einer Grundsatzdiskussion, die offene Frage wurde noch nicht beantwortet.

Das ist immer noch keine Antwort auf meine Frage, sondern lediglich ein Hinweis auf eine (mögliche) Antwort.
Ein Zirkelschluss folgt aus den eignen Thesen, Hr.Jekyll. Die Existenz von Multikulti ist nicht meine These, sondern wird allgemein als gegeben betrachtet. Diese Prämisse setzt die Existenz verschiedener Kulturen voraus. Wenn Sie wissen wollen, wodurch sich deutsche Kultur definiert, beantworten Sie einfach die Frage, wodurch sich türkische, russische oder chinesische Kultur definieren. Finden Sie da auch nichts, fällt Multikulti in Ermangelung diversitärer Kulturen leider aus.

Und nun bitte, suchen Sie sich einen anderen Spielgefährten in dieser Frage. :)
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