Hieronymus hat geschrieben:(10 Aug 2017, 16:31)
Nun, diese scharfe Trennung scheint mir heute, da die interdisziplinäre Kooperation eine Selbstverständlichkeit sein sollte, nicht mehr angemessen.
Doch IST angemessen! Archäologie ist eine
empirische, Wissenschaft die ihre Erkenntnisse mittels Feldforschung gewinnt!
Wir sind keine "Sesselfurzer" wir machen uns die Hände dreckig, machen Geschichtswissenschaftler
nicht
Hieronymus hat geschrieben:(10 Aug 2017, 16:31)Beispielsweise ist auch die Geschichtswissenschaft, die sich mit der Vor- und Frühgeschichte, besonders der antiken Geschichte befasst, der Altertumswissenschaft zuzurechnen, während die Archäologen, wenn sie nach der Ausgrabung und der naturwissenschaftlichen Untersuchungen eine kulturgeschichtliche Synthese unter Einbeziehung der Ergebnisse der Geschichtswissenschaft erarbeiten, durchaus auch geisteswissenschaftlich tätig.
Nein - Geschichtswissenschaften beschäftigen sich
nicht mit Vor- und Frühgeschichte - Geschichtswissenschaften sind reine Geisteswissenschaften, die sich mit den
schriftlichen Hinterlassenschaften der Menschen beschäftigen und sie gehören auch
nicht zu den Altertumswissenschaften.
In der Vor- und Frühgeschichte ==> Paläolithikum, Mesolithikum und Neolithikum gibt es
keine Schriftzeugnisse, die Geschichtswissenschaftler nutzen könnten. Die Antike gehört
nicht zur Vor- und Frühgeschichte, sondern bezeichnet eine Epoche, die sich auf den Mittelmeerraum beschränkt und die Zeit von etwa 800 bc bis etwa 600 ad umfasst.
Archaölogen arbreiten auch nicht unter Einbeziehung der Ergebnisse der Geschichtswissenschaften, sondern genau umgekehrt Geschichtswissenschaftler arbeiten unter Einbeziehung der Erkenntnisse/Ergenisse der Archäologen.
Hieronymus hat geschrieben:(10 Aug 2017, 16:31)Selbstverständlich beziehen Geschichtswissenschaftler in ihre Arbeit auch die Ergebnisse der Archäologen ein usw. Altertumswissenschaft, Archäologie, Geschichtswissenschaft gehören zu den historischen Wissenschaften, weil sie gemeinsam und, wo möglich und nötig, auch unter Einbeziehung naturwissenschaftlicher Methoden die Vergangenheit erforschen.
NEIN - Geschichtswissenschaftler arbeiten
nicht mit naturwissenschaftlichen Methoden, nichtmal unter Einbeziehung naturwissenschaftlicher Methoden! Geschichtswissenschaften arbeiten diskursiv - nutzen die kritische Methode, ihre Ergebnisse sind nurintersubjektiv nachvollziehbar und prinzipiell falsifizierbar, während die Ergebnisse/Erkenntnisse der Archäologen nachvollziehbar,
überprüfbar und falsifizierbar sein
müssen.
Hieronymus hat geschrieben:(10 Aug 2017, 16:31)Nun muss man aber auch berücksichtigen, dass die damaligen Migrationsschübe nicht immer nur auf unbesiedelte Gebiete trafen. Nicht umsonst haben wir moderne Menschen auch Genmaterial der Neandertaler in uns.
Ändert nichts an der Tatsache, dass a) Migrationsbewegungen sich in der Vergangenheit über lange Zeiträume erstreckten und damit mit der aktuellen Situation nicht vergleichbar sind und b) es zu gesellschaftliche, kulturellen und wirtschaftlichen Zäsuren kam, denen Jahrhunderte der Umstrukturierung auf sehr niedrigem kulturellen, wirtschaftlichen und sozialem Niveau folgten
Hieronymus hat geschrieben:(10 Aug 2017, 16:31)Gewiss, die damaligen Migrantengruppen waren klein, und sie trafen auf relativ kleine Gruppen Einheimischer. Heute kommen viele Migranten, und sie treffen auf Millionen von Ansässigen. Damals dauerten Besiedlungen in der Tat lange Zeit, heute sind die modernen Verkehrsverbindungen eben so, dass auch Migrationsbewegungen mit großer Schnelligkeit vorankommen. Andere Zeiten, andere Auswirkungen.
Nein - je unterschiedlicher, je inkompatibler die Kulturen sind, die aufeinander treffen um so stärker sind die Auswirkungen - die gleichen wie in der Vergangenheit.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen