Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen

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schokoschendrezki
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Jul 2017, 10:13)

An Universitäten werden Eliten ausgebildet, diese Eliten ziehen nach dem Studium aus und gestalten das Land nach ihren Wertvorstellungen. Das ist der gesellschaftliche Sprengstoff, der sich langsam aufstapelt, in Europa kommt das alles ein bisschen zeitverzögert an. Wobei man hier ja schon Nägel mit Köpfen - sprich Gesetze und Statuten - macht. Die Meinungsfreiheit wird immer weiter eingeschränkt, entweder durch den Druck der Straße (sei es in Antifavierteln oder in "national befreiten Zonen", wer nicht aufs Maul will, hält selbiges besser) oder eben staatlicherseits, da ist Zensur nicht mehr weit.
Das mag ja sogar zutreffen. Vor der Gefahr einer flächendeckenden Ersetzung von Meinungsfreiheit durch PC zu warnen, halte ich dennoch für Alarmismus. Natürlich ist die Trump-Wahl unabhängig von der Entwicklung in den US-Universitäten erfolgt. Das ist nicht der Punkt. Aber sie wurde eben auch nicht verhindert.

Etwas übersichtlicher spielt sich das im kleinen Österreich ab. Der erstaunliche Aufstieg von Außenminister Kurz ist für mich ein Beleg dafür, dass "die Eliten" (zumindest in Europa) sich derzeit in eine ganz andere Richtung bewegen. Im Interview mit der "Presse" spricht der ungarische Außenminister über seinen "Freund" Kurz und fasst die aktuelle Lage so zusammen:
Die Phase der politischen Korrektheit kommt an ihr Ende. Europäische und amerikanische Wähler haben diese Heuchelei satt. Sie drängen ihre Politiker, Mut zu zeigen und Herausforderungen beim Namen zu nennen.
http://diepresse.com/home/ausland/ausse ... heit-endet

In dieselbe Richtung: Kurz gegen zu viel Political Correctness
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hafenwirt
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen

Beitrag von hafenwirt »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Jul 2017, 10:35)

Das mag ja sogar zutreffen. Vor der Gefahr einer flächendeckenden Ersetzung von Meinungsfreiheit durch PC zu warnen, halte ich dennoch für Alarmismus. Natürlich ist die Trump-Wahl unabhängig von der Entwicklung in den US-Universitäten erfolgt. Das ist nicht der Punkt. Aber sie wurde eben auch nicht verhindert.

Etwas übersichtlicher spielt sich das im kleinen Österreich ab. Der erstaunliche Aufstieg von Außenminister Kurz ist für mich ein Beleg dafür, dass "die Eliten" (zumindest in Europa) sich derzeit in eine ganz andere Richtung bewegen. Im Interview mit der "Presse" spricht der ungarische Außenminister über seinen "Freund" Kurz und fasst die aktuelle Lage so zusammen:


http://diepresse.com/home/ausland/ausse ... heit-endet

In dieselbe Richtung: Kurz gegen zu viel Political Correctness
Es ist nur die Frage, wie weit es in die andere Richtung gehen wird. Wenn ich sehe, wieviel mit Political Incorrectness auf vermeintliche Political Correctness drauf geschlagen wird, dann fragt man sich ob es nicht zu weit geht und wo die Grenze ist. Derzeit gräbt man ja immer weiter in diese Richtung, Stück für Stück wird der Diskurs, die Sprache, die Meinungshoheit "zurückerobert". Weil man noch nicht am Ende dieser Entwicklung ist, gibt es sicherlich auch die Taktik, weiterhin zu behaupten, es sei alles sehr schlimm mit der Political Correctness um noch weiter gegen "die linke Bedrohung" vorzugehen. Gerade die politischen Entwicklungen in zahlreichen Staaten zeigen eigentlich, dass das Machtgefüge nicht in Richtung Political Correctness geht. Es sein denn, man bezeichnet die Führer, eh, Staatsoberhaupte und Regierungen von Polen, USA, Türkei, Russland, Ungarn, etc als Vorreiter der politisch-korrekten Bewegung.
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Tom Bombadil
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Jul 2017, 10:35)

Vor der Gefahr einer flächendeckenden Ersetzung von Meinungsfreiheit durch PC zu warnen, halte ich dennoch für Alarmismus.
"Wehret den Anfängen!" und über die Anfänge sind wir schon weit hinaus. Ich persönlich möchte nicht in einer konformistischen Welt leben, wo jeder dasselbe sagt, weil "Abweichlertum" wie auch immer bestraft wird.
Natürlich ist die Trump-Wahl unabhängig von der Entwicklung in den US-Universitäten erfolgt. Das ist nicht der Punkt. Aber sie wurde eben auch nicht verhindert.
Das Getrommel der Medien gegen Trump bekommst du nicht mit? Mich nervt es mittlerweile nur noch, wenn jeder Furz, den Trump ablässt - besonders auch von deutschen Medien - zum Tornado hochstilisiert wird.
Ob Kurz viel ausrichten kann, werden wir sehen, in der Sache liegt er imho richtig. Ungarn ist insofern problematisch, als dort die Demokratie schon eingeschränkt wurde, ob die Einschränkung der Meinungsfreiheit jetzt von rechts oder links kommt, macht keinen großen Unterschied.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen

Beitrag von firlefanz11 »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(23 Jul 2017, 21:42)
Ein jüdischer Laden wird in den Ruin boykottiert. "Nazis" und "Faschos" lautet der Vorwurf, der vorrangig aus Berlins linker Szene getragen wird. Die Eigentümer des Ladens betrachten sich selbst als Linke, ...

I was corresponding with 10 Antifa pseudonyms FB warriors, and felt I was actually engaging in a serious discussion with them, my case at the end of ends was, "Ok, you have a problem with what is going on, come to the event, write what you think, make a noise, but don't bully us, don't intimidate us, don't shame us, people should have the right to free speech, and come the fuck on, we are doing an actual intellectual event here, and nothing more than that"
Ich lach mich tot! :D
Das ist genau das was ich immer schon über Antifa u. die Linken gesagt habe. Schreiben Toleranz u. Multikulti auf ihre Fahne aber sind intolerant ohne Ende! :rolleyes:
Und dann bezeichnen sie als absolute Krönung jüdische Linke als Nazis u. Faschos! Geht's eigentlich NOCH dämlicher?!
Und warum? Weil die über was sprechen wollen, dass ihnen gegen den Strich geht. Ganz nach dem Motto: "Freie Meinungsäusserung gibts nicht! Reden darf nur wem wir es erlauben u. worüber wir es erlauben!"
DAS, meine Damen u. Herren ist wahrer Faschismus...!!! :dead:
Haben wir uns abgewöhnt, abweichende Meinungen auszuhalten, anzuhören und zu durchdenken, bevor wir sie - meistens - ablehnen, zurückweisen?
Nun, bei den Linken u. Grünen war das schon immer so aber es wird tatsächlich immer mehr mit der Empörung über Meinungen u. Argumente, die der/den Eigenen zuwiderlaufen.
Man erinnere sich nur an die Reaktion gewisser Grünen Politiker als ihr eigener Parteikollege Palmer Dinge über die Flüchtlingspolitik äusserte, o. Kretschmann über die Zeitpläne zum Verbot von Verbrennungsmotoren, die ihnen gegen den Strich gingen. Da wurde völlig unreflektiert gewettert was das Zeug hielt. Niederbrüllen, diffamieren etc. sind die einzigen Stilmittel derjenigen die nicht in der Lage sind einen vernünftigen Diskurs zu führen.
Feministen, Gender"forscher" u. deren Anhänger sind da auch in ganz vorderster Front. :rolleyes:
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Dark Angel
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Jul 2017, 10:35)

Das mag ja sogar zutreffen. Vor der Gefahr einer flächendeckenden Ersetzung von Meinungsfreiheit durch PC zu warnen, halte ich dennoch für Alarmismus. Natürlich ist die Trump-Wahl unabhängig von der Entwicklung in den US-Universitäten erfolgt. Das ist nicht der Punkt. Aber sie wurde eben auch nicht verhindert.
Sag mal kriegst du in deiner Blase überhaupt noch was mit?
Du hältst also die klammheimlich Durchsetzung des NetzDG, den so genannten Staatstrojaner, die von Tom verlinkten Bestrebungen der EU zur Einschränkung der Meinungsfreiheit für Alarmismus?
NetzDG und Staatstrojaner schränken in Deutschland die Meinungsfreiheit ein, nicht in den USA.
Auf Drängen einer kleinen sehr lauten Minderheit (Linke und Grüne) werden Grundrechte eingeschränkt, wird die Demokratie demontiert und zwar hier in Deutschland.
Genau das IST der Punkt!
schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Jul 2017, 10:35)Etwas übersichtlicher spielt sich das im kleinen Österreich ab. Der erstaunliche Aufstieg von Außenminister Kurz ist für mich ein Beleg dafür, dass "die Eliten" (zumindest in Europa) sich derzeit in eine ganz andere Richtung bewegen. Im Interview mit der "Presse" spricht der ungarische Außenminister über seinen "Freund" Kurz und fasst die aktuelle Lage so zusammen:
Da bewegt sich nichts - gar nichts - in eine andere Richtung, da wird nur einem immer stärkeren Linksdrall gegengesteuert.
Eine sehr interessante und treffende Analyse - die dir allerdings gar nicht schmecken wird, möge sie dir im Halse stecken bleiben:

"Die gemeinsame Ablehnung linksextremer wie rechtsextremer Ideologien gehörte lange zum Konsens der Bundesrepublik Deutschland. SPD und Union mögen sich beharkt haben, am Ende siegte die Gemeinsamkeit der Demokraten; es wurden Kompromisse erstritten und gefunden und buchstäblich gemeinsam mit viel Pils in der Bar des Pressehauses besiegelt und begossen. [...]
Der Konsens hielt auch die Gründung der Grünen und ihren Einzug in den Deutschen Bundestag aus, er überstand die rotgrüne Koalition von Gerhard Schröder. Er bröckelt aber sichtbar, seit die linke Anhängerschaft der SPD die Koalition und Wiedereingemeindung der früheren SED und heutigen Partei „Die LINKE“ sucht. Vielleicht wollen sie es persönlich nicht, aber sie wissen es wohl nicht besser, die Linken in der SPD wie Stegner, Nahles, Schwesig samt Martin Schulz, aber sie folgen damit eine Traditionslinie, die sich in der SED/DIE LINKE fortsetzt: Es geht um die Frage der „Bündnispolitik“, eine Frage, der sich liberale und konservative Kräfte so nie ausgesetzt sahen: Die NPD war nie stark genug, auch weil sie von der Union kleingehalten wurde. Es galt die Aussage von Franz-Josef Strauß: „Rechts von der CSU darf es keine demokratisch legitimierte politische Partei geben“. [...]
Dabei hat sich nicht die LINKE politisch verändert und sich wirklich als demokratiefähig erwiesen. Sie hat nur das Konzept der Mitte, die Gemeinsamkeit der Demokraten im Kampf gegen links wie rechts aufgebrochen und durch eine Bipolarität ersetzt: Alle fortschrittlichen demokratischen oder sonst wie fortschrittlichen Parteien gegen rechts!
In der jüngsten Großen Koalition ging diese Strategie erstmals so richtig auf. Dieses manichäische Weltbild eignet sich bestens, umstrittene Ideologien wie Massenmigration gegen den erkennbaren Mehrheitswillen durchzusetzen: Wer gegen die GroKo agiert, ist im Zweifelsfall „rechts“. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat dafür schon früh die Weichen gestellt.
Angela Merkel setzte sehr früh auf Ausgrenzung. Demoskopisch getrieben schienen ihr Verluste „rechts“ verkraftbar angesichts der Hoffnung, in den rotgrün geprägten Großstadtmilieus Fuß zu fassen und Wähler zu gewinnen.
Das ist ihr gut gelungen; seither regiert ihre Berliner Allparteienkoalition ohne nennenswerten parlamentarischen Widerstand der Linkspartei oder der Grünen im Land durch."

https://www.tichyseinblick.de/tichys-ei ... tschlands/

Ooh nein, kein Rechtsruck, sondern ein Linksruck, der ein politisches Vakkum schuf, in dem sich eine Partei wie die Afd etablieren kann.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen

Beitrag von Milady de Winter »

MOD - werte Diskutanten, ich habe eine Bitte an dieser Stelle: verzichtet auf Verurteilung oder Pauschalisierungen gegen ganze Gruppen sowie direkte oder indirekte persönliche Beleidigungen oder Spitzen, sonst werden Beiträge entsorgt. Bitte bleibt zudem am eigentlichen Strangthema! Danke.
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frems
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen

Beitrag von frems »

Flaschengeist hat geschrieben:(25 Jul 2017, 10:29)

https://www.nzz.ch/feuilleton/joerg-bab ... ld.1302590

Dabei sollte das freie Wort gerade an der Uni ein hohen Wert haben...
Hat es auch. Lebt man in einer Blog-Blase, wo man nur nach Selbstbestätigung sucht, geht sowas unter:

Das beste Gegengift sind kluge Studenten
Schließlich ist die Universität ein Ort der Aufklärung, aber keiner des gezielten Rufmordes: An der TU Berlin stoßen die Diffamierer Jörg Baberowskis auf Widerspruch eines Dozenten und dessen Unterstützung durch Studenten.

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/r ... 94659.html

Einfach mal etwas weniger Mimimi wagen. Vor allem in östlichen Gefilden scheint man noch lernen zu müssen, was Meinungsfreiheit eigentlich bedeutet und was nicht. Wenn ich helfen darf: https://pbs.twimg.com/media/C2JblHuWIAAkWdT.jpg
Labskaus!

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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen

Beitrag von Tom Bombadil »

Wurde dann ja auch mal Zeit, so nach drei Jahren Hetzjagd auf einen vermeintlich "Rechten".
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen

Beitrag von Helmuth_123 »

Am besten ist es wohl, dass man gar nicht über Politik spricht. Man lebt ruhiger und hat mehr Zeit für die wichtigen Dinge im Leben. Was interessiert mich die politische Einstellung meines Nachbars, wenn er mit beim Bau einer Terrasse im Garten hilft oder wir gemeinsam braten? ;)
Flaschengeist
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen

Beitrag von Flaschengeist »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Jul 2017, 12:46)

Wurde dann ja auch mal Zeit, so nach drei Jahren Hetzjagd auf einen vermeintlich "Rechten".
Die Veranstaltung hätte wohl an der Humbold Uni organisiert werden müssen. Schließlich ist Herr Baberowski dort Prof.
„Nur in Deutschland wird mir vorgeworfen, ich wäre deutschfreundlich“ :)

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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen

Beitrag von Flaschengeist »

Helmuth_123 hat geschrieben:(25 Jul 2017, 13:07)

Am besten ist es wohl, dass man gar nicht über Politik spricht. Man lebt ruhiger und hat mehr Zeit für die wichtigen Dinge im Leben. Was interessiert mich die politische Einstellung meines Nachbars, wenn er mit beim Bau einer Terrasse im Garten hilft oder wir gemeinsam braten? ;)

Das reicht leider nicht. Sie müssen schon sagen das Sie fest an der Seite von Frau Merkel stehen.

Der Hofmusikant und ehemaliger Punker Campino zeigt wie man es richtig macht.
Sein Vorwurf: Die Schlager-Königin würde zu politischen Themen den Mund halten und Ärger aus dem Weg gehen, damit ihre gut geölte Erfolgsmaschine weiter läuft.
https://www.tz.de/stars/saenger-campino ... 86792.html
„Nur in Deutschland wird mir vorgeworfen, ich wäre deutschfreundlich“ :)

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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen

Beitrag von Tom Bombadil »

Aus dem link:
Die Anfeindungen übers Internet haben eine neue Qualität erreicht, wie Campino in einem Interview mit kurier.at sagt: „Da wird versucht, uns zum Umkippen zu bringen, wenn wir Flagge zeigen. Sie zielen darauf ab, dass wir in Zukunft lieber sagen: ‚Diesen Ärger können wir nicht gebrauchen, wir verlieren Fans, wenn wir Flagge zeigen‘.“

Auch da wird versucht, jemanden mundtot zu machen, das wird allerdings nicht gelingen, erstens wegen seiner Überzeugungen und zweitens weil er längst über den finanziellen Background verfügt, jedweden Shitstorm von rechtsaußen lächelnd abzuwettern.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen

Beitrag von frems »

Flaschengeist hat geschrieben:(25 Jul 2017, 13:07)

Die Veranstaltung hätte wohl an der Humbold Uni organisiert werden müssen. Schließlich ist Herr Baberowski dort Prof.
Das ergibt absolut gar keinen Sinn.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen

Beitrag von imp »

Helmuth_123 hat geschrieben:(25 Jul 2017, 13:07)

Am besten ist es wohl, dass man gar nicht über Politik spricht. Man lebt ruhiger und hat mehr Zeit für die wichtigen Dinge im Leben. Was interessiert mich die politische Einstellung meines Nachbars, wenn er mit beim Bau einer Terrasse im Garten hilft oder wir gemeinsam braten? ;)
Biedermeier?
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen

Beitrag von Helmuth_123 »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(25 Jul 2017, 15:49)

Biedermeier?
Auch, aber nicht nur in diesem Sinne. Auch im Sinne im Zusammenleben in kleinen Gemeinschaften, in welchen man auf gegenseitige Hilfe angewiesen ist. Da kann es von Vorteil sein, wenn man sich nicht über politische Themen auseinandersetzt, zumal es meist auch nicht von Bedeutung ist. Wie gesagt, ob mein Nachbar eine Reichskriegsflagge oder eine rote Flagge bei sich im Kämmerlein hängen hat, kann und sollte mir egal sein, wenn er mir hilft die Terrasse zu bauen oder wir gemeinsam braten.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen

Beitrag von gödelchen »

frems hat geschrieben:(25 Jul 2017, 15:18)

Das ergibt absolut gar keinen Sinn.
Na gut, dann geht es an der Uni Kiel halt besser:

https://www.freitag.de/autoren/h-yuren/rainer-mausfeld

https://de.wikipedia.org/wiki/Rainer_Mausfeld

Der weiß, wovon er redet:

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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen

Beitrag von frems »

gödelchen hat geschrieben:(25 Jul 2017, 16:15)

Na gut, dann geht es an der Uni Kiel halt besser:
Darum ging es gar nicht, sondern dass Gastvorlesungen für einige Genossen scheinbar unbekannte Wesen sind. Und bitte keine Blog-Beiträge, deren Autoren noch nicht einmal auf die Großschreibung achten können/wollen. Bezeichnend ist ja auch viel mehr, dass gewisse Forscher in diesem Milieu nicht durch ihre Leistung (z.B. Publikationen) bekannt sind, sondern aufgrund ein paar weniger Stalker, die manch einem sehr gelegen kommen, um den Untergang der Meinungsfreiheit prophezeien zu können. Blöderweise blebien sie damit in ihrer kleinen Blubberblase.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen

Beitrag von gödelchen »

frems hat geschrieben:(25 Jul 2017, 16:34)

Darum ging es gar nicht, sondern dass Gastvorlesungen für einige Genossen scheinbar unbekannte Wesen sind. Und bitte keine Blog-Beiträge, deren Autoren noch nicht einmal auf die Großschreibung achten können/wollen. Bezeichnend ist ja auch viel mehr, dass gewisse Forscher in diesem Milieu nicht durch ihre Leistung (z.B. Publikationen) bekannt sind, sondern aufgrund ein paar weniger Stalker, die manch einem sehr gelegen kommen, um den Untergang der Meinungsfreiheit prophezeien zu können. Blöderweise blebien sie damit in ihrer kleinen Blubberblase.
Mann, Mann Frems...

Meinst du ich hätte die Vita von dem Kieler Prof umsonst dazu gestellt? Schau dir seine Publikationen auf hohem wissenschaftlichen Niveau mal an...schieb dir deine Unterstellung dann irgend wo hin.

Meinst du , ich hätte umsonst den Freitag als Einstieg genomen? Meinst du, die lassen einen Blogger aus übelriechenden Stall auftreten?

Deine unterschwellige hinterfotzige Unterstellung schieb dir dann........

Meinst der Mann konnte in der ZEIT so einfach publizieren? Anerkannte Wisenschaftskolegen wurden mit ihm debattieren, wenn........? Schieb dir ....
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen

Beitrag von Helmuth_123 »

Flaschengeist hat geschrieben:(25 Jul 2017, 13:12)

Das reicht leider nicht. Sie müssen schon sagen das Sie fest an der Seite von Frau Merkel stehen.

Der Hofmusikant und ehemaliger Punker Campino zeigt wie man es richtig macht.


https://www.tz.de/stars/saenger-campino ... 86792.html
Zu Kanzlern habe ich keine Meinung oder wenn ich habe, dann äußere ich sie nicht. So habe ich meine Ruhe.
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Beitrag von frems »

gödelchen hat geschrieben:(25 Jul 2017, 16:45)

Mann, Mann Frems...

Meinst du ich hätte die Vita von dem Kieler Prof umsonst dazu gestellt? Schau dir seine Publikationen auf hohem wissenschaftlichen Niveau mal an...schieb dir deine Unterstellung dann irgend wo hin.

Meinst du , ich hätte umsonst den Freitag als Einstieg genomen? Meinst du, die lassen einen Blogger aus übelriechenden Stall auftreten?

Deine unterschwellige hinterfotzige Unterstellung schieb dir dann........

Meinst der Mann konnte in der ZEIT so einfach publizieren? Anerkannte Wisenschaftskolegen wurden mit ihm debattieren, wenn........? Schieb dir ....
Erst mischst Du Dich in ein Gespräch von Erwachsenen ein und verstehst den Kontext nicht. Und nun reagierst Du gereizt, weil ich schon wieder mitteilen musste, dass mich irgendwelche Blogs mit hingeklatschten Texten -- egal von wem -- nicht interessieren. Du kannst aber gerne seine Publikationen mit dem angeblich hohen Niveau verlinken (sofern sie online verfügbar sind) und mitteilen, welchen Nutzen sie für die Diskussion haben. Ein kleines "Ich wollte mal wen genannt haben und etwas werben" ist etwas zu wenig. Das kannst Du Dir ... und so.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen

Beitrag von Dark Angel »

frems hat geschrieben:(25 Jul 2017, 11:53)

Hat es auch. Lebt man in einer Blog-Blase, wo man nur nach Selbstbestätigung sucht, geht sowas unter:

Das beste Gegengift sind kluge Studenten
Schließlich ist die Universität ein Ort der Aufklärung, aber keiner des gezielten Rufmordes: An der TU Berlin stoßen die Diffamierer Jörg Baberowskis auf Widerspruch eines Dozenten und dessen Unterstützung durch Studenten.

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/r ... 94659.html

Einfach mal etwas weniger Mimimi wagen. Vor allem in östlichen Gefilden scheint man noch lernen zu müssen, was Meinungsfreiheit eigentlich bedeutet und was nicht. Wenn ich helfen darf: https://pbs.twimg.com/media/C2JblHuWIAAkWdT.jpg
Tja - die Vortragsreihe eines Prof. Kutschera wurde auf Betreiben der AStA abgesagt, weil er Gender"forschung" als Ideologie bezeichnet und mit Kreationismus verglichen hat. Auch im Falle Kutscheras wurde gezielt diffamiert und Rufmord betrieben - zumindest wurde es versucht.
Widerspruch gibt es bis heute keinen. So viel zum Thema "Universitäten ein Ort der Aufklärung" - aber Kutschera ist ja auch nur Evolutionsbiologe und Biologie ist für Gender"forscher" ganz pfui.
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Beitrag von frems »

Dark Angel hat geschrieben:(25 Jul 2017, 17:24)

Tja - die Vortragsreihe eines Prof. Kutschera wurde auf Betreiben der AStA abgesagt, weil er Gender"forschung" als Ideologie bezeichnet und mit Kreationismus verglichen hat. Auch im Falle Kutscheras wurde gezielt diffamiert und Rufmord betrieben - zumindest wurde es versucht.
Widerspruch gibt es bis heute keinen. So viel zum Thema "Universitäten ein Ort der Aufklärung" - aber Kutschera ist ja auch nur Evolutionsbiologe und Biologie ist für Gender"forscher" ganz pfui.
Wenn man etwas nicht weiß, sollte man nicht annehmen, dass es dies automatisch auch nicht gibt. Das ist sehr unwissenschaftlich. Aber das sind Kutscheras Aussagen ("sterile Erotikduos") in Interviews für religiöse Zeitschriften ja auch. Bloß wem soll das hier schon auffallen?
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen

Beitrag von Tom Bombadil »

frems hat geschrieben:(25 Jul 2017, 17:45)

Bloß wem soll das hier schon auffallen?
Das passt wunderbar in den Strang:
Zwar gelte die Freiheit der Wissenschaft, doch sollten von Uni-Angehörigen "keine Äußerungen gemacht werden, von denen sich Menschen verletzt und abgewertet fühlen".
http://www.spiegel.de/lebenundlernen/un ... 58757.html
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Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(25 Jul 2017, 11:31)
Da bewegt sich nichts - gar nichts - in eine andere Richtung, da wird nur einem immer stärkeren Linksdrall gegengesteuert.
...
Ooh nein, kein Rechtsruck, sondern ein Linksruck, der ein politisches Vakkum schuf, in dem sich eine Partei wie die Afd etablieren kann.
Mal abgesehen davon, dass die AfD sich (glücklicherweise) keineswegs "etabliert" hat ... wenn Du den aktuellen politischen Zeitgeist in einem "Linksruck" siehst, ja entschuldige ... dann ist doch jede seriöse Diskussion mit Dir sinnlos. Ich kenne die Zustände an Einrichtungen wie der Humboldt-Uni Berlin. Nicht nur, weil ich dort studiert habe. Auch weil ich aktuell Kooperation mit Leuten dort betreibe. Die wiederholte Nennung einer ganz bestimmten Person aus der HU in den Medien im Zusammenhang mit PC und Gender Studies ist ein kleiner untypischer Teil des ganzen Forschungs- und Lehre-Spektrums an dieser Einrichtung und ein winziges mikroskopisches Körnchen im gesamtgesellschaftlichen Maßstab. Und ein absoluter Ausnahmefall verglichen mit der gegenwärtigen europaweiten und weltweiten Bewegung hin nach nationalistisch, konservativ, religiös, sexistisch. Ich habe doch stark den Eindruck, dass dieser reflexhafte Agression gegen dieses tatsächlich ja zweifelhafte aber eben doch ganz und gar randständige und auf Szene-Kreise beschränkte Problem von PC und Gender Mainstreaming einfach dein ganz persönliches Problem ist. Warum auch immer.
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Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(25 Jul 2017, 11:31)
Eine sehr interessante und treffende Analyse - die dir allerdings gar nicht schmecken wird, möge sie dir im Halse stecken bleiben:

"Die gemeinsame Ablehnung linksextremer wie rechtsextremer Ideologien gehörte lange zum Konsens der Bundesrepublik Deutschland. SPD und Union mögen sich beharkt haben, am Ende siegte die Gemeinsamkeit der Demokraten; es wurden Kompromisse erstritten und gefunden und buchstäblich gemeinsam mit viel Pils in der Bar des Pressehauses besiegelt und begossen. [...]
Der Konsens hielt auch die Gründung der Grünen und ihren Einzug in den Deutschen Bundestag aus, er überstand die rotgrüne Koalition von Gerhard Schröder. Er bröckelt aber sichtbar, seit die linke Anhängerschaft der SPD die Koalition und Wiedereingemeindung der früheren SED und heutigen Partei „Die LINKE“ sucht. Vielleicht wollen sie es persönlich nicht, aber sie wissen es wohl nicht besser, die Linken in der SPD wie Stegner, Nahles, Schwesig samt Martin Schulz, aber sie folgen damit eine Traditionslinie, die sich in der SED/DIE LINKE fortsetzt: Es geht um die Frage der „Bündnispolitik“, eine Frage, der sich liberale und konservative Kräfte so nie ausgesetzt sahen: Die NPD war nie stark genug, auch weil sie von der Union kleingehalten wurde. Es galt die Aussage von Franz-Josef Strauß: „Rechts von der CSU darf es keine demokratisch legitimierte politische Partei geben“. [...]
Dabei hat sich nicht die LINKE politisch verändert und sich wirklich als demokratiefähig erwiesen. Sie hat nur das Konzept der Mitte, die Gemeinsamkeit der Demokraten im Kampf gegen links wie rechts aufgebrochen und durch eine Bipolarität ersetzt: Alle fortschrittlichen demokratischen oder sonst wie fortschrittlichen Parteien gegen rechts!
In der jüngsten Großen Koalition ging diese Strategie erstmals so richtig auf. Dieses manichäische Weltbild eignet sich bestens, umstrittene Ideologien wie Massenmigration gegen den erkennbaren Mehrheitswillen durchzusetzen: Wer gegen die GroKo agiert, ist im Zweifelsfall „rechts“. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat dafür schon früh die Weichen gestellt.
Angela Merkel setzte sehr früh auf Ausgrenzung. Demoskopisch getrieben schienen ihr Verluste „rechts“ verkraftbar angesichts der Hoffnung, in den rotgrün geprägten Großstadtmilieus Fuß zu fassen und Wähler zu gewinnen.
Das ist ihr gut gelungen; seither regiert ihre Berliner Allparteienkoalition ohne nennenswerten parlamentarischen Widerstand der Linkspartei oder der Grünen im Land durch."

https://www.tichyseinblick.de/tichys-ei ... tschlands/
Diese "Analyse" ist nicht interessant sondern über alle Maßen langweilig. Handelt sie doch eher von klassischen Parteibeharkungen innerhalb der bundesdeutschen Parteilandschaft. Als würden wir noch in den 70er Jahren leben. "Hier und jetzt" ist für mich Europa und die Welt.

"Möge sie dir im Halse stecken bleiben" ... :D :D
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen

Beitrag von Zunder »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Jul 2017, 17:56)

Das passt wunderbar in den Strang:
Zwar gelte die Freiheit der Wissenschaft, doch sollten von Uni-Angehörigen "keine Äußerungen gemacht werden, von denen sich Menschen verletzt und abgewertet fühlen".
http://www.spiegel.de/lebenundlernen/un ... 58757.html
Und?
Was stört dich daran, daß man einem habilitierten Reaktionär nicht so ohne weiteres durchgehen läßt, schwule Paare als "sterile Erotikduos ohne Reproduktionspotenzial" zu bezeichnen?
Was hat denn eine solche Herabsetzung mit Wissenschaft zu tun? - Richtig, gar nichts. Dafür um so mehr mit faschistoidem Denken.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen

Beitrag von schokoschendrezki »

Als eigentlicher Hintergrund dieses Topics-Shitstorms schält sich ein tatsächlich Berlin-spezifisches Problem heraus. (Das eigentlich gar kein Problem ist). Bereits seit einigen Jahren wächst die Zahl israelischer Bürger, die zeitweilig oder dauerhaft in Berlin leben. Mit einer eigenen medialen und realen entsprechenden Szene, zu der eben auch die Topics-Buchhandlung gehört. Gleichzeitig gibt es eine zahlenmäßig zwar kleine aber ziemlich präsente Szene von Antideutschen, Linksradikalen, radikalen Feministinnen usw., denen - das ist der eigentlich Kern der Angelegenheit - für diese Tradition hintergründigen, schwarzhumorigen jüdisch-europäischen Intellektualismus jede aber auch jede Feinfühligkeit und vor allem auch das Minimalste an Humor fehlt. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie linke Gruppen wie etwa Top B3rlin auf die lange Zeit von jüdischen Intellektuellen in Budapest betriebene Web-Publikation "Judapest" reagiert hätten (die damit eine Wortprägung des extrem antisemitischen Wiener Bürgermeisters Lueger aufgriffen), würde ihr Horizont über Neukölln und Kreuzberg hinausreichen. Sie verstehen einfach diesen Sinn für Hintersinn nicht. Man könnte auch einfacher sagen: Sie sind zu dumm!

Hier der passende Kommentar und die treffsichere aktuelle Analyse zum Strangthema: http://www.zeit.de/gesellschaft/2017-07 ... chliessung

Es ist allerdings zweierlei hinzuzufügen: Die Tatsache, erstens, dass Israels MP Netanjahu nicht nur aktuell mit Freund Orbán kooperiert und mit ihm gemeinsam Soros (zu dem man stehen kann wie man will) hetzt sondern wiederholtermaßen die in Berlin lebenden Bürger Israels verurteilt,macht die Sache nicht unbedingt einfacher.

Und zweitens spielen sich all diese Vorfälle in einer eng begrenzten speziellen urbanen Szene ab. Von der vermutlich selbst 90 Prozent der Berliner nicht einmal eine Ahnung hat, dass sie überhaupt existiert. Und sind in keinster Weise typisch und exemplarisch für die Bewegungsrichtung des Zeitgeists. Schon gar nicht, wenn man den Blick nicht auf Deutschland beschränkt. Der Zeitgeist bewegt sich atemberaubend und besorgniserregend nach rechts und hin zu Konservatismus, Nationalismus, Autoritarismus und - europa- und weltweit gesehen und vor allem gesamtgesellschaftlich (und nicht nur aus dem Blíckwinkel der eigenen Biografie) gesehen hin zur Renaissance eines traditonalistischen Frauen- und Familienbilds.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen

Beitrag von schokoschendrezki »

Wie wird ganz aktuell in der regionalen Presse (Hessisch-Niedersächsische Allgemeine Kassel) über die Lehrtätigkeit Kutscheras berichtet? (Stand 21.7.17)
https://www.hna.de/kassel/oberzwehren-o ... 04307.html
Von "Rufmord" kann überhaupt keine Rede sein. Man will hoffentlich Presse und Medien nicht verbieten, das Bild eines ziemlich selbstverliebten Menschen realistisch zu zeichnen, der nur zu gern "mit offenen Armen in dem Gewitter steht, das er selbst erzeugt hat". Sprich: Er feuert seine Studenten regelrecht an, ein bissel Rufmord zu versuchen ... nur, die gehen leider nicht auf seine Wünsche ein.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen

Beitrag von Tom Bombadil »

Zunder hat geschrieben:(26 Jul 2017, 01:58)

Und?
Ich fühle mich durch dein posting abgewertet und verletzt, dein Hinweis auf Faschismus macht mir Angst, das ist eine Mikroaggression, die du mit einer Triggerwarnung hättest versehen müssen.

Merkst du, was ich meine? Jemand fühlt sich verletzt, das reicht dann schon für den Maulkorb.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(26 Jul 2017, 08:48)

Man will hoffentlich Presse und Medien nicht verbieten, das Bild eines ziemlich selbstverliebten Menschen realistisch zu zeichnen...
Müssten sich nicht auch die Medien zurückhalten mit Äußerungen, durch die sich jemand abgewertet oder verletzt fühlen könnte?
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Beitrag von gödelchen »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Jul 2017, 09:14)

Ich fühle mich durch dein posting abgewertet und verletzt, dein Hinweis auf Faschismus macht mir Angst, das ist eine Mikroaggression, die du mit einer Triggerwarnung hättest versehen müssen.

Merkst du, was ich meine? Jemand fühlt sich verletzt, das reicht dann schon für den Maulkorb.
Komischerweise ist das mit dem sich verletzt fühlen - also schon mit dem Weg hin zu dem verletzt fühlen können werden - in bestimmten Formen der eingenommenen Fehlhaltung gegenüber den Anfängen der Welt an der Tagesordnung. Da sind sich die, die meinen, aus einer moralischen oder religiös überhöhten sich selbst zugeschriebenen Höhe sich einig. Verletzen tun immer die anderen. Das muss ich ganz schnell mal gesagt haben, damit ich die Lufthoheit über die Moral und die Verletzlichkeit behalte.

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Beitrag von MoOderSo »

Zunder hat geschrieben:(26 Jul 2017, 01:58)
Was stört dich daran, daß man einem habilitierten Reaktionär nicht so ohne weiteres durchgehen läßt, schwule Paare als "sterile Erotikduos ohne Reproduktionspotenzial" zu bezeichnen?
Was hat denn eine solche Herabsetzung mit Wissenschaft zu tun? - Richtig, gar nichts. Dafür um so mehr mit faschistoidem Denken.
Was ist daran denn bitte faschistisches Denken?
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Zuletzt geändert von MoOderSo am Mi 26. Jul 2017, 09:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Jul 2017, 09:17)

Müssten sich nicht auch die Medien zurückhalten mit Äußerungen, durch die sich jemand abgewertet oder verletzt fühlen könnte?
Ja. Sicher. Aber das (natürlich zufällig ausgewählte) Bild des Professors in der HNA ist alles andere als "abwertend" ... ich würde es eher schon als liebevoll ironisch bezeichnen. Wo die Grenzlinie zwischen nicht nur erlaubter sondern erwünschter, auch scharfer Kritik und "Abwertung" im Sinne von Herabwürdigung verläuft, haben wir Dank zahlreicher Äußerungen Donald Trumps immer im Blick.

Der Fall "Topics" hat aber eine ganz spezifische politische Brisanz, die mit den Umständen des Falls zusammenhängt, und deren Analyse weit interessanter ist als Diskussionen um Korrektheit und Gender.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(26 Jul 2017, 09:34)

Aber das (natürlich zufällig ausgewählte) Bild des Professors in der HNA ist alles andere als "abwertend" ... ich würde es eher schon als liebevoll ironisch bezeichnen.
Das sagst du, aber nur einer kann wissen, ob er sich abgewertet oder verletzt fühlt und das ist Kutschera selber. Wichtig ist, dass es sich um Gefühle handelt, also nichts wirklich greifbares, kein objektiver Tatbestand. Das ist grenzenlos.

"Manchmal vermittelt er den Eindruck, als berausche er sich an sich selbst."
Das ist abwertend.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(25 Jul 2017, 22:26)

Mal abgesehen davon, dass die AfD sich (glücklicherweise) keineswegs "etabliert" hat ... wenn Du den aktuellen politischen Zeitgeist in einem "Linksruck" siehst, ja entschuldige ... dann ist doch jede seriöse Diskussion mit Dir sinnlos. Ich kenne die Zustände an Einrichtungen wie der Humboldt-Uni Berlin. Nicht nur, weil ich dort studiert habe. Auch weil ich aktuell Kooperation mit Leuten dort betreibe. Die wiederholte Nennung einer ganz bestimmten Person aus der HU in den Medien im Zusammenhang mit PC und Gender Studies ist ein kleiner untypischer Teil des ganzen Forschungs- und Lehre-Spektrums an dieser Einrichtung und ein winziges mikroskopisches Körnchen im gesamtgesellschaftlichen Maßstab. Und ein absoluter Ausnahmefall verglichen mit der gegenwärtigen europaweiten und weltweiten Bewegung hin nach nationalistisch, konservativ, religiös, sexistisch. Ich habe doch stark den Eindruck, dass dieser reflexhafte Agression gegen dieses tatsächlich ja zweifelhafte aber eben doch ganz und gar randständige und auf Szene-Kreise beschränkte Problem von PC und Gender Mainstreaming einfach dein ganz persönliches Problem ist. Warum auch immer.
Du hättest vielleicht mal den zitierten Artikel vollständig lesen sollen, da geht es nämlich nicht primär um Humboldtuni und Gender Maistream, sondern um einen tatsächlichen Linksdrall, um eine Anbiederung mit den LINKEN, da gibt es beispielsweise auch einen Verweis auf geschichtliche Entwicklungen.
Ooh doch, die AfD hat sich sehr wohl etabliert. Schau dir doch nur mal die Wahlstatistiken an. Es gibt kaum einen Landtag, in dem sie nicht vertreten ist und bei der BTW wird sie ebenfalls zu den Gewinnern gehören.
Dann überleg mal, wann sich die AfD gegründet hat, aus welcher bzw welchen Parteien viele ihrer Mitglieder stammen und dann erzähle mir noch mal, es hätte keinen Linksruck gegeben.
Diesen Linksruck gab/gibt es nicht nur in Deutschland, den gab/und gibt es in ganz Europa.
Dass Parteien wie AfD, FN - und wie die alle heißen - überhaupt "Fuß fassen" konnten, hat damit zu tun, dass sich viele Bürger von den etablierten Parteien, den so genannten Volksparteien - und deren Politik nicht mehr vertreten fühlen. Die Bürger sind in ihrer Mehrheit nicht radikaler geworden, nicht nationalistischer oder gar weiter nach rechts gerückt - auch das wird im Artikel recht gut analysiert, sondern die Parteien weiter nach links. Es gibt keine bzw kaum eine parlamentarische Opposition, keine Kontrolle der Regierung durch die parlamentarische Opposition mehr. Es gibt eine Angleichung der Politik aneinander, eine mehr oder weniger ausgeprägte "Einheitsfront", einen allgemeinen "Kuschelkurs", aber keine politische Abgrenzung voneinander.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen

Beitrag von gödelchen »

MoOderSo hat geschrieben:(26 Jul 2017, 09:33)

Was ist daran denn bitte faschistisches Denken?
Der Mann ist Professor für Evolutionsbiologie und aus dieser Perspektive hat es halt reproduktionstechnisch wenig Sinn, wenn Männer die Schwerter kreuzen.
Demnächst darf er sich dann wohl wahrscheinlich auch nicht mehr über biblische Jungfrauengeburten lustig machen.
Oder die Evolutionstheorie gleich durch „Lebewesen und ihre Umwelt“ ersetzen wie Erdogan.
Sehr richtig! Fiel mir auch direkt in dem hier debattieren Thema ein. Ein Evolutionsbiologie darf sich nicht aus seinem Fach heraus äußern, weil es dem gesellschaftlich angesagten Denken nicht conveniert.

Der muss sich die Schere im Kopf schon anlegen, bevor er eindeutige Feststehende Tatsachen aus seinem Fachgebiet von sich gibt??? Die Wortwahl der Äußerung darf kritisiert werden. Kann intelligenter geschehen.

Ganz großes Kino ist natürlich, dass dem Prof aus seiner Wortwahl eine Haltung unterstellt wird, die ja gaaaa nicht geht. Wo doch das Gleiche endlich gesiegt hat. Also ist der Rückständige, doof und nicht mehr tragbar. Nur, dass er so wie ich gegen das Gleiche nichts hat, es aber dass es einfach fachlich gesehen so ist, wie du es sagst, i teressiert nicht mehr. So aufgestellt tingeln wir heute durch die Debatten. Evolutionstechnisch ist es neben der Sache, wenn Gleichgeschlechtlichs die Schwerter kreuzen. Ist so bleibt so .........

Wer welchem Glücklichsein anhängt, ist nicht Sache der Forschung über Evolutionsbiologie.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(26 Jul 2017, 08:48)

Wie wird ganz aktuell in der regionalen Presse (Hessisch-Niedersächsische Allgemeine Kassel) über die Lehrtätigkeit Kutscheras berichtet? (Stand 21.7.17)
https://www.hna.de/kassel/oberzwehren-o ... 04307.html
Von "Rufmord" kann überhaupt keine Rede sein. Man will hoffentlich Presse und Medien nicht verbieten, das Bild eines ziemlich selbstverliebten Menschen realistisch zu zeichnen, der nur zu gern "mit offenen Armen in dem Gewitter steht, das er selbst erzeugt hat". Sprich: Er feuert seine Studenten regelrecht an, ein bissel Rufmord zu versuchen ... nur, die gehen leider nicht auf seine Wünsche ein.
Meine Aussage bezog sich nicht auf Kutscheras beleidigende Aussagen zur "Ehe für alle", sondern auf eine Absage einer Vortragsreihe auf Betreiben der AStA im Jahr 2015, als er Genderstudies/Gender"forschung" als Indeologie bezeichnete und mit dem Kreationismus verglich.
Ob Kutschera nun selbstverliebt ist oder nicht, Tatsache ist, dass sich nicht mit Kutscheras Argumenten - die er als Biologe in Verbindung mit Fakten aus der Biologie tätigte - nicht auseinander gesetzt wurde, sondern mit der Person, die die Argumente vorbrachte.
Solche Vorgehensweise zur Diskreditierung eines Kritikers bzw jemanden der eine andere Meinung vertritt, wird in den, von Tom und mir verlinkten Artikeln ebenfalls thematisiert.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(26 Jul 2017, 09:42)

Du hättest vielleicht mal den zitierten Artikel vollständig lesen sollen, da geht es nämlich nicht primär um Humboldtuni und Gender Maistream, sondern um einen tatsächlichen Linksdrall, um eine Anbiederung mit den LINKEN, da gibt es beispielsweise auch einen Verweis auf geschichtliche Entwicklungen.
Ooh doch, die AfD hat sich sehr wohl etabliert. Schau dir doch nur mal die Wahlstatistiken an. Es gibt kaum einen Landtag, in dem sie nicht vertreten ist und bei der BTW wird sie ebenfalls zu den Gewinnern gehören.
Dann überleg mal, wann sich die AfD gegründet hat, aus welcher bzw welchen Parteien viele ihrer Mitglieder stammen und dann erzähle mir noch mal, es hätte keinen Linksruck gegeben.
Diesen Linksruck gab/gibt es nicht nur in Deutschland, den gab/und gibt es in ganz Europa.
Dass Parteien wie AfD, FN - und wie die alle heißen - überhaupt "Fuß fassen" konnten, hat damit zu tun, dass sich viele Bürger von den etablierten Parteien, den so genannten Volksparteien - und deren Politik nicht mehr vertreten fühlen. Die Bürger sind in ihrer Mehrheit nicht radikaler geworden, nicht nationalistischer oder gar weiter nach rechts gerückt - auch das wird im Artikel recht gut analysiert, sondern die Parteien weiter nach links. Es gibt keine bzw kaum eine parlamentarische Opposition, keine Kontrolle der Regierung durch die parlamentarische Opposition mehr. Es gibt eine Angleichung der Politik aneinander, eine mehr oder weniger ausgeprägte "Einheitsfront", einen allgemeinen "Kuschelkurs", aber keine politische Abgrenzung voneinander.
Ich habe den Artikel vollständig gelesen. Er versucht einzelne Phänomene, in eine gewünschte vorformulierte These zu zwängen. Tatsächlich und bekanntlich wurde 2015 Merkel auf dem CSU-Parteitag im wahrsten Sinne "vorgeführt" und nicht umgekehrt die CSU von ihr ausgegrenzt. Ohne dass ich damit sagen will, dass sie mir darum leid tut. Und die AfD hat momentan mehr mit der Justiz als mit Etablierungsausbau zu tun. Und wie ich schon schrieb: Das nationale Parteienbeharke und das allgemeine gesellschaftliche Klima sind zweierlei. Und wenn ich auf Europa blicke, habe ich eine von einem CSU-Mann geführte EVP-Fraktion, die sich nicht nur von einem Orbán absetzt sondern ihn befördert und auf CSU-Parteitagen als lieben Gast begrüßt. Und CDU und CSU werden demnächst und auch wieder geschlossen einen Wahlkampf führen. Die Medien, die großen europäischen Zeitungen führen vor allem einen Kampf gegen ihren medialen Bedeutungsverlust als dass sie von linker Dominanz geprägt wären. Das ganze Bild ist viel komplexer und widersprüchlicher als es der Artikel darstellt.
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Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(26 Jul 2017, 08:59)

Daegegen gestellt:

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 27804.html

Beim Spiegel gibts öfter mal eine steile These, um die Aufmerksamkeit des Lesers zu wecken ... aber hier hat er recht. Der Typ Schröder steht trotz selbstbewussten Auftretens und gekonntem Umgang mit moderner Technologie und Medien dennoch für nix weiter als diesen hintwerwäldlerisch-hessischen Konservatismus der "Kompanie Koch".
Ach tut der "Typ Schröder" das? Wer bestimmt denn, wofür der "Typ Schröder" steht - irgendwelche Gendertussis?
Es ist doch wohl jeder Frau selbst überlassen, zu entscheiden, wie sie ihr Leben gestaltet, ob sich sich eine "Auszeit" für die Betreuung von Kindern gönnt oder nicht.
Und komm jetzt bitte nicht mit irgend einem "Kopftuchvergleich" - es ist ein Unterschied, ob jemand selbstbestimmte Entscheidungen trifft oder eine religiösen Vorschrift Folge leistet, derzufolge Frauen weniger Rechte zukommen als einem Mann und die archaischen Ehrvorstellungen verhaftet sind.
Und komm bitte auch nicht mit dem Schwachsinn, den einige von sich geben vonwegen "das Kopftuch stärkt ihr Selbstbewusstsein" oder "sie wollen als Person und nicht als Frau wahrgenommen werden" und ähnlichem blabla.
Nicht als Frau, die irgendeine Leistung erbracht hat und dafür Anerkennung findet, sondern als "Neutrum", spricht an sich schon gegen das behauptete Selbstbewusstsein.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen

Beitrag von Zunder »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Jul 2017, 09:14)

Ich fühle mich durch dein posting abgewertet und verletzt, dein Hinweis auf Faschismus macht mir Angst, das ist eine Mikroaggression, die du mit einer Triggerwarnung hättest versehen müssen.

Merkst du, was ich meine? Jemand fühlt sich verletzt, das reicht dann schon für den Maulkorb.
Es geht nicht darum, daß sich irgendjemand persönlich verletzt fühlt, sondern um die kollektive Abwertung einer abgegrenzten Gruppe von Menschen mit bestimmten Eigenschaften. Das ist faschistoid.
Wenn du dir diesen Käse des Professors zu eigen machst, darfst du dich gerne mit angesprochen fühlen.
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Beitrag von Milady de Winter »

MOD - ich habe hier etliche Beiträge zum Thema "Islam" und "Kopftuch" sowie dazugehörigen Spam entfernt. Dabei sprangen auch ein paar Antworten darauf über die Klinge.

Noch einmal: bitte beachtet das Strangthema! Lest Euch im Zweifelsfall noch mal den Eingangsbeitrag durch. Wenn ihr gezielt über Islam, Homosexualität oder den Nahostkonflikt diskutieren wollt, dann bitte in den dazu vorgesehen Strängen bzw. Unterforen.

Und irgendwelche Spielchen zwischen den üblichen Verdächtigen verlegt Ihr am besten direkt in die Weintstube.

Danke.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen

Beitrag von Milady de Winter »

MOD - so, die letzten Beiträge zum Thema "Homosexualität" wurden in den Strang "Debatte: Homosexualität" im Subforum Gender verschoben. Ich bitte erneut darum, Euch auf das Strangthema und den Diskussionsgegenstand des Strangerstellers zu fokussieren. Sämtliche Beiträge, die vom Kurs abweichen, werden in die Ablage verschoben. Danke für Eure Kooperation.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen

Beitrag von Tom Bombadil »

Zunder hat geschrieben:(26 Jul 2017, 12:55)

Es geht nicht darum, daß sich irgendjemand persönlich verletzt fühlt...
Doch, selbstverständlich geht es darum, das ist wortwörtlich im Zitat festgehalten: Zwar gelte die Freiheit der Wissenschaft, doch sollten von Uni-Angehörigen "keine Äußerungen gemacht werden, von denen sich Menschen verletzt und abgewertet fühlen". Wer auf welche Art mit wem rumpoppt ist mir persönlich total egal, jeder soll nach seiner Facon glücklich werden.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen

Beitrag von Zunder »

Tom Bombadil hat geschrieben:(27 Jul 2017, 00:29)

Doch, selbstverständlich geht es darum, das ist wortwörtlich im Zitat festgehalten: Zwar gelte die Freiheit der Wissenschaft, doch sollten von Uni-Angehörigen "keine Äußerungen gemacht werden, von denen sich Menschen verletzt und abgewertet fühlen". Wer auf welche Art mit wem rumpoppt ist mir persönlich total egal, jeder soll nach seiner Facon glücklich werden.
Mein Vorwurf des faschistoiden Denkens hat nichts mit persönlichen Befindlichkeiten zu tun.
Ich halte es für geboten, einem solchen Schmarrn entgegenzutreten, auch wenn der Betroffene sich dann als Opfer einer Meinungsdiktatur inszeniert.
Man muß halt unterscheiden, ob es um eine inhaltliche Auseinandersetzung geht oder um persönliche Angriffe aufgrund unliebsamer Meinung.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen

Beitrag von Tom Bombadil »

Zunder hat geschrieben:(27 Jul 2017, 00:59)

Ich halte es für geboten, einem solchen Schmarrn entgegenzutreten...
Das kann und soll man tun, aber nicht mit Sprechverboten, sondern mit Argumenten.
Man muß halt unterscheiden, ob es um eine inhaltliche Auseinandersetzung geht oder um persönliche Angriffe aufgrund unliebsamer Meinung.
Genau! Sprechverbote aufgrund möglicher verletzter Gefühle sind imho keine inhaltliche Auseinandersetzung.
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Beitrag von frems »

Dark Angel hat geschrieben:(26 Jul 2017, 09:42)
Dass Parteien wie AfD, FN - und wie die alle heißen - überhaupt "Fuß fassen" konnten, hat damit zu tun, dass sich viele Bürger von den etablierten Parteien, den so genannten Volksparteien - und deren Politik nicht mehr vertreten fühlen.
Ja, stell Dir vor, in freiheitlichen Ländern wählt man oppositionelle Parteien, wenn man mit einer Regierung unzufrieden ist. :p Der FN existiert übrigens seit 1972. Da lag die sagenumwobene HU Berlin noch in der Zone und lehrte nach SED-Lehrplänen. Mit einem "FN (etc.) ist da" macht man weder Meinungen tot, noch kann man irgendwen dazu zwingen, die privaten Befindlichkeiten zur höchsten Priorität auszuerkoren. Demokratien funktionieren eben anders. Das gilt auch für irgendwelche Ausschnitte, mit denen man falsche Umkehrschlüsse machen möchte, die ins eigene Weltbild passen. Nach der Logik könnte ich darauf verweisen, dass mal eine Handvoll Studenten in Berlin nicht einen Geschichtsprofessor stalkten, sondern mit einem Banner der Identitären Bewegung auf ein Uni-Gebäude kletterten und Stimmung machten. Soll man daraus nun (ohne zu wissen, ob's überhaupt tatsächlich Mitglieder der jeweiligen Hochschule waren) auf Millionen von Menschen schließen? Das wäre etwas sehr töricht.
Labskaus!

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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen

Beitrag von Dark Angel »

frems hat geschrieben:(27 Jul 2017, 09:33)

Ja, stell Dir vor, in freiheitlichen Ländern wählt man oppositionelle Parteien, wenn man mit einer Regierung unzufrieden ist. :p Der FN existiert übrigens seit 1972.
Genau das meine ich! Bleiben wir in Deutschland - die AfD wurde 2013 gegründet - in einer Zeit also als Merkel bereits Bundeskanzler war.
Hätte es keine Unzufriedenheit unter den Wählern gegeben, hätte die AfD gar keine Chance gehabt.
Nix anderes habe ich geschrieben.
frems hat geschrieben:(27 Jul 2017, 09:33)] Da lag die sagenumwobene HU Berlin noch in der Zone und lehrte nach SED-Lehrplänen. Mit einem "FN (etc.) ist da" macht man weder Meinungen tot, noch kann man irgendwen dazu zwingen, die privaten Befindlichkeiten zur höchsten Priorität auszuerkoren. Demokratien funktionieren eben anders. Das gilt auch für irgendwelche Ausschnitte, mit denen man falsche Umkehrschlüsse machen möchte, die ins eigene Weltbild passen.
Hat weder etwas mit Weltbild noch mit sagenumwoben zu tun und auch nichts mit privaten Befindlichkeiten. Und noch weniger geht es um irgendwelche Ereignisse im Ausland. Ok als die FN in Frankreich gegründet wurde, gab es in Deutschland keinen politischen "Freiraum", der die Gründung einer Partei, wie der AfD überhaupt ermöglicht hätte, weil sich deren "Wählerspektrum" von der CDU vertreten fühlte. Du willst doch sicher nicht ernsthaft behaupten, dass sich eine relativ große Anzahl von Bürgern, während Schröders Amtszeit, plötzlich derart radikalisiert hat, dass sie in der CDU keine "politische Heimat" mehr fanden?

In vieler Hinsicht hat die Humboldt-Uni eine "Vorreiterrolle". Die Humboldt-Uni beherbergt seit 2003 das so genannte Genderkompetenz-Zentrum. Und dass unter dem so genannten Gender Maistream eine Umgestaltung der Gesellschaft stattfinden soll, kannst du auch nicht bestreiten und ebenso wenig kannst du bestreiten, dass Gender Maistream seine Wurzeln u.a. in der marxistischen Ideologie hat.
frems hat geschrieben:(27 Jul 2017, 09:33)Nach der Logik könnte ich darauf verweisen, dass mal eine Handvoll Studenten in Berlin nicht einen Geschichtsprofessor stalkten, sondern mit einem Banner der Identitären Bewegung auf ein Uni-Gebäude kletterten und Stimmung machten. Soll man daraus nun (ohne zu wissen, ob's überhaupt tatsächlich Mitglieder der jeweiligen Hochschule waren) auf Millionen von Menschen schließen? Das wäre etwas sehr töricht.
Wäre das ein Einzelfall, könnte man kopfschüttelnd darüber hinweg sehen. Es ist aber kein Einzelfall, weil bereits mehrfach die Polizei eingeschaltet werden musste, damit Professoren ihre Vorlesungen abhalten konnten, welche gezielt gestört wurden, weil bestimmten Gruppen der Studentenvertretung, bestimmte Lehrinhalte nicht gefielen.
In den zitierten und verlinkten Artikeln wird zudem mehr als deutlich, dass es nicht um "Stalken einiger Professoren" geht, sonern ganz eindeutig um ein Meinungsdiktat durch eine Minderheit.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Beitrag von frems »

Dark Angel hat geschrieben:(27 Jul 2017, 10:06)

Genau das meine ich! Bleiben wir in Deutschland - die AfD wurde 2013 gegründet - in einer Zeit also als Merkel bereits Bundeskanzler war.
Hätte es keine Unzufriedenheit unter den Wählern gegeben, hätte die AfD gar keine Chance gehabt.
Nix anderes habe ich geschrieben.
Aus Unzufriedenheit macht man keinen "Linksdrall". Die Professoren um Bernd Lucke hatten damals nun kein Kernthema, das klassisch links oder rechts wäre, auch wenn sie schnell merkten, dass man mit Gepöbel gegen "Pleitegriechen" beim Mob besser ankommt als mit volkswirtschaftlichen Modellberechnungen. Nach der Logik könnte man auch sagen, dass die Etablierung der Grünen und Linken an einem Rechtsdrall gelegen haben muss. Ist bloß auch nicht sonderlich zielführend, da der rechte Rand schon unter Kohl jammerte, dass dieser sich in die Mitte bewegte statt nach rechtsaußen zu radikalisieren.
Hat weder etwas mit Weltbild noch mit sagenumwoben zu tun und auch nichts mit privaten Befindlichkeiten. Und noch weniger geht es um irgendwelche Ereignisse im Ausland. Ok als die FN in Frankreich gegründet wurde, gab es in Deutschland keinen politischen "Freiraum", der die Gründung einer Partei, wie der AfD überhaupt ermöglicht hätte, weil sich deren "Wählerspektrum" von der CDU vertreten fühlte. Du willst doch sicher nicht ernsthaft behaupten, dass sich eine relativ große Anzahl von Bürgern, während Schröders Amtszeit, plötzlich derart radikalisiert hat, dass sie in der CDU keine "politische Heimat" mehr fanden?
Für rechtsradikale Parteien gab's immer ein Potenzial von rund 20% in der Bundesrepublik (in den Anfangszeiten vermutlich auch noch mehr). Die Frage war stets, wer dies bündeln kann.
In vieler Hinsicht hat die Humboldt-Uni eine "Vorreiterrolle". Die Humboldt-Uni beherbergt seit 2003 das so genannte Genderkompetenz-Zentrum. Und dass unter dem so genannten Gender Maistream eine Umgestaltung der Gesellschaft stattfinden soll, kannst du auch nicht bestreiten und ebenso wenig kannst du bestreiten, dass Gender Maistream seine Wurzeln u.a. in der marxistischen Ideologie hat.
Mir ist der Gender-Kram weitestgehend egal, weil er a) bedeutungslos ist und mich b) inhaltlich nicht interessiert. Wer sich darauf mit viel Engagement fokussieren möchte, kann das natürlich tun, so wie sich manch einer mit tibetanischen Dialekten begeistert beschäftigt. 2003 ist aber ein guter Zeitpunkt. Dort gründete die Berliner Charité das "Zentrum für Geschlechterforschung in der Medizin". Männlein und Weiblein reagieren halt nicht auf alle Medikamente und Behandlungsformen gleich. Schreckliche Forschung.
Wäre das ein Einzelfall, könnte man kopfschüttelnd darüber hinweg sehen. Es ist aber kein Einzelfall, weil bereits mehrfach die Polizei eingeschaltet werden musste, damit Professoren ihre Vorlesungen abhalten konnten, welche gezielt gestört wurden, weil bestimmten Gruppen der Studentenvertretung, bestimmte Lehrinhalte nicht gefielen.
In den zitierten und verlinkten Artikeln wird zudem mehr als deutlich, dass es nicht um "Stalken einiger Professoren" geht, sonern ganz eindeutig um ein Meinungsdiktat durch eine Minderheit.
Kindische Störaktionen (die es auch von rechts gibt) sind kein Meinungsdiktat, sondern schlechte Erziehung. Mit einer Einschränkung der Meinungsfreiheit hat das nichts zu tun. Es gibt kein Recht darauf, dass man immer und überall mit jeder Plattform seine Meinung kundtun kann, dass einem niemand widersprechen darf, dass niemand einen Veranstaltungsboykott fordern könnte etc. pp. Da muss man nicht so zart besaitet sein; insb. dann, wenn man selbst gerne austeilt.
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Beitrag von Dark Angel »

frems hat geschrieben:(27 Jul 2017, 10:46)

Aus Unzufriedenheit macht man keinen "Linksdrall". Die Professoren um Bernd Lucke hatten damals nun kein Kernthema, das klassisch links oder rechts wäre, auch wenn sie schnell merkten, dass man mit Gepöbel gegen "Pleitegriechen" beim Mob besser ankommt als mit volkswirtschaftlichen Modellberechnungen. Nach der Logik könnte man auch sagen, dass die Etablierung der Grünen und Linken an einem Rechtsdrall gelegen haben muss. Ist bloß auch nicht sonderlich zielführend, da der rechte Rand schon unter Kohl jammerte, dass dieser sich in die Mitte bewegte statt nach rechtsaußen zu radikalisieren.
Aus Unzufriedenheit macht man gar keinen "Drall" egal in welche Richtung, man äußert diese Unzufriedenheit und man versucht die "gleich Unzufriedenen" um sich zu scharen.
Was die Grünen angeht - wenn ich das richtig mitbekommen habe, gab der Nato-Doppelbeschluss den Anstoß zu deren Gründung.
Die nannten sich damals noch "Alternative Liste", wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Eine Art Friedensbewegung mit Fokus auf Umweltschutz, in der Hochzeit des Kalten Krieges. Etwa zeitgleich bildete sich auch in der DDR unter dem Dach der Kirchen die ersten Friedensbewegungen (wenn ich nicht irre, hatten die das Motto "Schwerter zu Pflugscharen" übernommen), die aber auch Umweltschutzmaßnahmen anmahnten bzw überhaupt erst für das Thema Umweltschutz sensibilisierten.
Auf alle Fälle bildeten diese Gruppen die Keimzelle für die spätere Widerstandsbewegung in der DDR.
Aber egal - auf alle Fälle ging es maßgeblich um die Erhaltung des Friedens, der trotz anders lautender Beteuerungen auch seitens des Ostblocks massiv gefährdet war.
Die Linken sind wieder ein ganz anderes Thema. Ohne die Gründung einer Partei links der SPD unter LaFontaine und einer Kooperation mit der SED-Nachfolgepartei PDS, hätte die PDS nie einen Fuß auf den Boden gekriegt. Wie es bei der Links-Partei aussah, kann ich nicht einschätzen. Erst die Fusion beider Parteien hat die LINKEN salonfähig gemacht obwohl sie Ideologie und Strukturen der SED nie ganz hinter sich gelassen hat.
frems hat geschrieben:(27 Jul 2017, 10:46)]Für rechtsradikale Parteien gab's immer ein Potenzial von rund 20% in der Bundesrepublik (in den Anfangszeiten vermutlich auch noch mehr). Die Frage war stets, wer dies bündeln kann.
Najaaa bis zu Merkels Kanzlerschaft ist das der CDU recht gut gelungen. Aber auch Merkel hat ihre DDR-Vergangenheit nicht ganz hinter sich gelassen, dazu bedient sie sich zu vieler "politischer Praktiken" die an DDR-Zeiten erinnern.
War vielleicht ein Fehler jemanden aus der "Wendegeneration" für das höchste politisches Amt zu nominieren. Wäre vielleicht besser gewesen "unsere" Generation von politischer Verantwortung auf Bundesebene auszuschließen.
Jetzt mag dieser oder jener Diskriminierung blöken, dennoch bin ich der Meinung, die "Wendegeneration" ist durch das "Nachwirken ihrer DDR-Prägung" politisch korrumpiert. Politische Verantwortung auf kommunaler und Länderebene ja, in Regierungsverantwortung - nein.
frems hat geschrieben:(27 Jul 2017, 10:46)Mir ist der Gender-Kram weitestgehend egal, weil er a) bedeutungslos ist und mich b) inhaltlich nicht interessiert. Wer sich darauf mit viel Engagement fokussieren möchte, kann das natürlich tun, so wie sich manch einer mit tibetanischen Dialekten begeistert beschäftigt. 2003 ist aber ein guter Zeitpunkt. Dort gründete die Berliner Charité das "Zentrum für Geschlechterforschung in der Medizin". Männlein und Weiblein reagieren halt nicht auf alle Medikamente und Behandlungsformen gleich. Schreckliche Forschung.
Sorry - aber Geschlechterforschung auf naturwissenschaftlicher Basis hat nix mit Gender"forschung" zu tun, auch wenn sich die Gender"forscher" gerne mit diesen Forschungen schmücken.
Männer und Frauen reagieren nicht nur auf Medikamente unterschiedlich, insbesondere Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben auch unterschiedliche Symptome. Dennoch reagiert ein homosexueller Mann nicht anders auf die Medikamente als ein heterosexueller und ein Transsexueller auch nicht. Gleiches gilt bei Frauen. Und egal welche der "375"queeren Indentitäten sich irgendwer zulegt - die Reaktion auf Medikamente und die Symptome bei bestimmten Krankheiten bleiben geschlechtsspezifisch biologischer Natur.
frems hat geschrieben:(27 Jul 2017, 10:46)Kindische Störaktionen (die es auch von rechts gibt) sind kein Meinungsdiktat, sondern schlechte Erziehung. Mit einer Einschränkung der Meinungsfreiheit hat das nichts zu tun. Es gibt kein Recht darauf, dass man immer und überall mit jeder Plattform seine Meinung kundtun kann, dass einem niemand widersprechen darf, dass niemand einen Veranstaltungsboykott fordern könnte etc. pp. Da muss man nicht so zart besaitet sein; insb. dann, wenn man selbst gerne austeilt.
Tja - das sag nicht mir, das sag den zartbesaiteten, sich allseits diskrminiert und ausgegrenzt fühlenden Feministinnen und Gender"forscherinnen". Auf deren Mist wächst solches Verhalten nämlich.
Auch wenn es dich nicht weiter tangiert, mich hat es in meinem Job maßlos genervt, wenn die Gender"forscher" mit dem Ansinnen kamen, doch bitte bei der Theoriebildung zu berücksichtigen, dass Frauen in paläolithischen Gesellschaften eine höhere soziale Stellung zugekommen sein kann (nicht etwa nur "könnte") - und zwar unabhängig der Beleglage. Nach dem Motto " es gibt zwar keinen einzigen Hinweis, aber es hätte ja trotzdem sein können"
Mit dem belegbasierten Paradigmenwechsel, dass Frauen auch an Großwildjagden teilgenommen haben bzw während ihrer Sammeltätigkeit auch Kleinwild jagden, dass jagduntaugliche Männer halt Sammler waren, haben die sich nicht zufrieden gegeben. Auch der Versuch frühgeschichtliche Gesellschaften neu zu rekonstruieren, sie sehr viel komplexer zu sehen, als die aus dem 19.Jh stammende These "Frau sammelt, Mann jagd" hat etwas mit Geschlechterforschung zu tun - aber eben nix mit Gender. ;) Aber das nur am Rande
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