Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen
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- Tom Bombadil
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen
Also ist das gelogen?
I was corresponding with 10 Antifa pseudonyms FB warriors, and felt I was actually engaging in a serious discussion with them, my case at the end of ends was, "Ok, you have a problem with what is going on, come to the event, write what you think, make a noise, but don't bully us, don't intimidate us, don't shame us, people should have the right to free speech, and come the fuck on, we are doing an actual intellectual event here, and nothing more than that". At 01:30 in the morning I went to sleep with a good feeling that the winds subsided and we've reached a sort of a argumentative saturation, but In the morning, I woke up to see that tens of people shared and shamed us with the "A Fascist Bookstore in the heart of Berlin" claim. I thought to myself, oh mighty gods, where am I living at?
Quelle: Eingangsbeitrag
I was corresponding with 10 Antifa pseudonyms FB warriors, and felt I was actually engaging in a serious discussion with them, my case at the end of ends was, "Ok, you have a problem with what is going on, come to the event, write what you think, make a noise, but don't bully us, don't intimidate us, don't shame us, people should have the right to free speech, and come the fuck on, we are doing an actual intellectual event here, and nothing more than that". At 01:30 in the morning I went to sleep with a good feeling that the winds subsided and we've reached a sort of a argumentative saturation, but In the morning, I woke up to see that tens of people shared and shamed us with the "A Fascist Bookstore in the heart of Berlin" claim. I thought to myself, oh mighty gods, where am I living at?
Quelle: Eingangsbeitrag
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen
Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(23 Jul 2017, 21:42)
Vorweg, ich weiß auch nicht, ob ein anderes Subforum besser passt.
Das Topics in Berlin-Neukölln muss schließen. Nach monatelangen Kampagnen, Boykottaufrufen und Anfeindungen geben die Enkel von Holocaust-Überlebenden ihren einzigartigen Buchladen/Coffeeshop-Crossover auf. Mitten im liberalen Berlin, wo sich Hipster die Klinke in die Hand geben, geschieht, was man eher von ostdeutschen Provinzstädten oder Vierteln mit hohem Migrantenanteil vermuten würde: Ein jüdischer Laden wird in den Ruin boykottiert. "Nazis" und "Faschos" lautet der Vorwurf, der vorrangig aus Berlins linker Szene getragen wird. Die Eigentümer des Ladens betrachten sich selbst als Linke, der Anlass der Überreaktion: Eine literarische Veranstaltung über den italienischen Philosophen Julius Evola, der im Mussolinireich und danach in neofaschistischen Kreisen liberalismuskritische Texte verfasste und heute in der amerikanischen Alt-Right-Bewegung einige Fans hat. Es sollte gewiss keine Lobhymne werden. Nach massiven Online-Protesten wurde die für März geplante Veranstaltung abgesagt, doch die Vorwürfe und Kritiken gegen den Laden gewannen eine unglaubliche Eigendynamik. Das Topics war kein vordergründig politischer Laden, die Themen der Veranstaltungen reichten bis hin zur Analyse der Star-Wars-Rezeption.
https://www.facebook.com/topicsberlin/p ... 0709696833
Jetzt fragt vielleicht mancher, was ist hier das Thema? Das Thema ist eine gewisse Dünnhäutigkeit unserer Gesellschaft, was das Aushalten von Differenzen angeht. Haben wir verlernt, in den Sprechern hinter Meinungen, die wir ablehnen, ganze Personen zu sehen? Haben wir uns abgewöhnt, abweichende Meinungen auszuhalten, anzuhören und zu durchdenken, bevor wir sie - meistens - ablehnen, zurückweisen? Ich sehe einen gewissen Trend, Meinungsfragen zu Fragen des Anstandes zu verformen und politische Differenzen auf einer existenziellen Ebene auszutragen. Wir alle kennen die Forderung, linke Zentren zu schließen, weil sie die Quelle der Ideologie hinter linksradikalen Anschlägen seien. Wir kennen das Finanzverfahren gegen die NPD, für das eigens neue Gesetze geschaffen wurden. Wir blicken nach USA und reagieren befremdet auf die Nachrichten von Professoren, die kaum noch ihre Vorlesungen halten können und menschlich angefeindet haben, weil sie abweichende Privatmeinungen ausgesprochen haben. Jetzt also dieser Laden in Berlin, der sicher auch vor den Anfeindungen eher ein intellektuelles Hobby eines finanziell privilegierten Menschen gewesen ist, nach den Anfeindungen aber erst recht in die roten Zahlen geriet. Ist es richtig, den Austausch über Themen, die uns nicht behagen, einfach wegzudrücken? Propagandisten kein Forum bieten zu wollen, ist verständlich. Die Auseinandersetzung über ihre Thesen aber einfach abzusagen, könnte sich als Bumerang erweisen.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen
Warum soll das gelogen sein?Tom Bombadil hat geschrieben:(07 Aug 2017, 09:40)
Also ist das gelogen?
I was corresponding with 10 Antifa pseudonyms FB warriors, and felt I was actually engaging in a serious discussion with them, my case at the end of ends was, "Ok, you have a problem with what is going on, come to the event, write what you think, make a noise, but don't bully us, don't intimidate us, don't shame us, people should have the right to free speech, and come the fuck on, we are doing an actual intellectual event here, and nothing more than that". At 01:30 in the morning I went to sleep with a good feeling that the winds subsided and we've reached a sort of a argumentative saturation, but In the morning, I woke up to see that tens of people shared and shamed us with the "A Fascist Bookstore in the heart of Berlin" claim. I thought to myself, oh mighty gods, where am I living at?
Quelle: Eingangsbeitrag
Diesen Shitstorm mit teilweise inakzeptablen Kommentaren gab es tatsächlich. "Tens of people" sind aber nicht wirklich ein Hurrikan.
Antisemitische Ausfälligkeiten gab es aber nicht. Auch keinen Boykott-Aufruf. Daraus einen Boykott-Terror zu konstruieren und eine Analogie zu Nazimethoden zu behaupten wie Vera Lengsfeld das tut, ist völlig daneben.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen
Der Betreiber schreibt selber, dass sein Umsatz nach dem Wirbel um den Vortrag drastisch eingebrochen ist und er den Laden deswegen schließt. Ich weiß nicht, ob man das Boykott-Terror nennen soll, der Betreiber ist ja anscheinend in der glücklichen Lage, vermögend genug zu sein, um nicht auf weitere Einkünfte angewiesen zu sein, anderenfalls wäre eben eine Existenz vernichtet worden.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen
Drastisch ist der Umsatz schon deshalb nicht eingebrochen, weil er auch vorher nicht so hoch war, daß die Betreiber vom Ertrag der Buchhandlung hätten leben können. Einen kausalen Zusammenhang zwischen dem Shitstorm und dem Umsatzrückgang haben die Betreiber meines Wissens nicht behauptet.Tom Bombadil hat geschrieben:(07 Aug 2017, 12:03)
Der Betreiber schreibt selber, dass sein Umsatz nach dem Wirbel um den Vortrag drastisch eingebrochen ist und er den Laden deswegen schließt. Ich weiß nicht, ob man das Boykott-Terror nennen soll, der Betreiber ist ja anscheinend in der glücklichen Lage, vermögend genug zu sein, um nicht auf weitere Einkünfte angewiesen zu sein, anderenfalls wäre eben eine Existenz vernichtet worden.
Die Skandalisierung erfolgte durch Leute, die sich für den "israelischen" Buchladen offensichtlich erst interessierten, als seine Schließung angekündigt wurde.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen
Aus dem FB-Link: "moreover, whether it is a coincidence or not, after the Evola incident out sales had dropped drastically"Zunder hat geschrieben:(07 Aug 2017, 12:41)
Drastisch ist der Umsatz schon deshalb nicht eingebrochen, weil er auch vorher nicht so hoch war, daß die Betreiber vom Ertrag der Buchhandlung hätten leben können.
Weiter vorne: "But to make things clear, I wasn't expecting Topics to be a gold mine, I knew I can live with it yielding a small profit every month, and you know what, the shop was doing ok, most months i wan't able to break even, once I made a profit, all in all, the business was stuttering..."
Kann natürlich ein riesiger Zufall sein, dass ausgerechnet nach dem "Shitstorm" die Umsätze drastisch eingebrochen sind und es da keinerlei Zusammenhang gibt, für besonders wahrscheinlich halte ich das aber nicht.Einen kausalen Zusammenhang zwischen dem Shitstorm und dem Umsatzrückgang haben die Betreiber meines Wissens nicht behauptet.
Du findest die Vorgänge nicht skandalös? Business as usual, Zerstörung von Existenzen, weil sie der falschen Partei angehören oder vermeintlich falsche Meinungen äußern? Da klopft Weimar aber ganz laut an die Tür, wenn solche Zustände normal werden. Du wirst mich nicht davon überzeugen können, dass man Menschen einschüchtern und/oder wirtschaftlich schädigen darf, nur weil sie in den Augen einiger Radikaler etwas falsches gesagt oder getan haben.Die Skandalisierung erfolgte durch Leute, die sich für den "israelischen" Buchladen offensichtlich erst interessierten, als seine Schließung angekündigt wurde.
Schlußwort:
As for any claims of Boycott. I am unable to say anything, I did hear, from hearsay only, about people who are saying that we are a "Nazi recruitment centre", that we were a "dangerous shop who was giving platform to dangerous people", but I didn't take that seriously because of how far away from the truth this thing is, I don't even know where to start. but this is actually the frightening thing here, that without me knowing it I became for some or maybe many people an enemy of the people, and this is how things work today, or maybe they always worked like this, in Germany especially.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen
"Zerstörung von Existenzen"
Alles klar.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen
Das ist schon länger ein Thema. Darf man, soll man Menschen mit abweichenden politischen Meinungen wirtschaftlich benachteiligen? Soll das eine Rolle spielen bei Einstellungen, Beförderungen, Aufträgen? Wo ist die Grenze? Warum?Tom Bombadil hat geschrieben:(07 Aug 2017, 13:16)
Du findest die Vorgänge nicht skandalös? Business as usual, Zerstörung von Existenzen, weil sie der falschen Partei angehören oder vermeintlich falsche Meinungen äußern? Da klopft Weimar aber ganz laut an die Tür, wenn solche Zustände normal werden. Du wirst mich nicht davon überzeugen können, dass man Menschen einschüchtern und/oder wirtschaftlich schädigen darf, nur weil sie in den Augen einiger Radikaler etwas falsches gesagt oder getan haben.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen
Im alten Forum wurde mal die Frage diskutiert, ob man sein Auto in eine Werkstatt bringen sollte, dessen Inhaber rechts ist und in einer rechten Partei engagiert.Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(14 Aug 2017, 07:22)
Das ist schon länger ein Thema. Darf man, soll man Menschen mit abweichenden politischen Meinungen wirtschaftlich benachteiligen? Soll das eine Rolle spielen bei Einstellungen, Beförderungen, Aufträgen? Wo ist die Grenze? Warum?
Ich machte das vom Preis-/Leistungsverhältnis und von Fachkompetenz abhängig, da ich nicht zum Diskutieren zu einer Werkstatt fahre. Ganz schlimm.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen
Ja gut, wenn der Besitzer links wäre, müsstest du dir Sorgen um das Vehikel machen. Wäre er rechts, um die Insassen. Soweit der Boulevard. Aber das mal beiseite, die normale Einstellung zum Einkauf von Waren und Diensten ist ja, dass man gute Leistung kriegt zu einem vernünftigen Preis. Tertiär gibt es dann noch so eine Art Wohlfühlkomponente. Je nach Einschlag kann das sein "gesund", "öko", "regional", "deutsches Produkt" oder "fair gehandelt". Bei Babynahrung "ohne Kämie" kennt man wie beim Friseur "schonend zur Haarwurzel". Jetzt ist also noch die politische Dimension dazugekommen. Kauft nicht beim. Offenbar geht es uns gut genug für solche Fragen.Billie Holiday hat geschrieben:(14 Aug 2017, 08:40)
Im alten Forum wurde mal die Frage diskutiert, ob man sein Auto in eine Werkstatt bringen sollte, dessen Inhaber rechts ist und in einer rechten Partei engagiert.
Ich machte das vom Preis-/Leistungsverhältnis und von Fachkompetenz abhängig, da ich nicht zum Diskutieren zu einer Werkstatt fahre. Ganz schlimm.
Wenn man das umdreht, ist es aber gar nicht neu. Bevorzugt und oft überteuert kaufen wir den Kuchen beim Basar der Kirche, das klobige Holzspielzeug aus der Behindertenwerkstatt oder die Postkarten von irgendeinem Integrationsprojekt. Was passiert, wenn staatenlose Postkartenmaler arbeitslos sind und zu viel Freizeit haben, kennen wir ja aus der deutschen Geschichte. Support your local dealer statt Amazon, Wochenmarkt statt Wellness-Kiwi.
Bei den beiden Neuköllnern mit ihrem Laden ging es um Menschen von hier, die sich erlaubt haben, etwas anstößiges zu diskutieren. Sie haben nicht Partei ergriffen, sie haben nicht gehetzt. Sie haben Reich-Ranicki gespielt, wenn man so will. Dass einige hier das mit dem der Entfernung eines Hetzbuchs von einer Spiegel-Liste in eins setzen, ist unbegreiflich.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen
Dit is Berlin, wa?Tom Bombadil hat geschrieben:(07 Aug 2017, 13:16)
but this is actually the frightening thing here, that without me knowing it I became for some or maybe many people an enemy of the people, and this is how things work today, or maybe they always worked like this, in Germany especially.
Es ist eben leider typisch deutsch und die hässliche Seite Deutschlands: Nicht-Konformität wird bestraft.
Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen
Kann man das irgendwo nachlesen?Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(14 Aug 2017, 09:04)
Dass einige hier das mit dem der Entfernung eines Hetzbuchs von einer Spiegel-Liste in eins setzen, ist unbegreiflich.
Ich habe den Thread nochmal überflogen und nirgends eine solche Gleichsetzung gefunden.
Zu diesem Thema habe ich im Netz übrigens auch keinen Nachweis für den angeblichen Boykott-Terror gefunden. Für die Zerstörung von Existenzen auch nicht. Genauso wenig für die Anwendung von Nazimethoden. Und um Antisemitismus ging es nicht einmal andeutungsweise.
Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen
Ob das nun mehr deutsch ist als es amerikanisch, jüdisch, muslimisch oder typisch Mann ist, müsste man nochmal hinterfragen.watisdatdenn? hat geschrieben:(14 Aug 2017, 11:28)
Dit is Berlin, wa?
Es ist eben leider typisch deutsch und die hässliche Seite Deutschlands: Nicht-Konformität wird bestraft.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen
Unter anderem in diesem ZEIT-Artikel, der zusammenfassend die Ereignisse reflektiert, ist eigentlich alles enthalten: Boykott, wenn nicht "Zerstörung von Existenzen" so doch schlicht und einfach "Pleite", Nazimethoden und (vermeintlicher) Philosemitismus, der sich realiter als Antisemitismus entpuppt:Zunder hat geschrieben:(14 Aug 2017, 11:41)
Zu diesem Thema habe ich im Netz übrigens auch keinen Nachweis für den angeblichen Boykott-Terror gefunden. Für die Zerstörung von Existenzen auch nicht. Genauso wenig für die Anwendung von Nazimethoden. Und um Antisemitismus ging es nicht einmal andeutungsweise.
http://www.zeit.de/gesellschaft/2017-07 ... chliessungDass eine jüdische Buchhandlung in Neukölln nun wegen der Machttrunkenheit, Sturheit und Humorlosigkeit selbstgerechter Nachfahren der Täter pleiteging, löste keine empörte Debatte in der Politik, den Talkshows im öffentlich-rechtlichen Fernsehen und den Kolumnen besorgter Deutscher aus. ...
Der Autor, Armin Langer, ehemaliger Rabbiner-Student berichtet bemerkenswerterweise aus Berlin gleichzeitig und parallel über wachsende Islamophobie wie auch über wachsenden Antisemitismus ...
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen
Dem Betreiber des Buchladens wurde natürlich nicht die Existenz zerstört, weil er einigermaßen wohlhabend zu sein scheint. Anders sieht es aber bei dem Italiener in München aus, der hat jetzt kein Einkommen mehr, weil er an Pegidaleute Essen und Getränke verkauft hat. Wo soll sowas eigentlich enden?
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen
Der Autor hat keine Ereignisse reflektiert, er hat Ereignisse erfunden.schokoschendrezki hat geschrieben:(14 Aug 2017, 13:52)
Unter anderem in diesem ZEIT-Artikel, der zusammenfassend die Ereignisse reflektiert, ist eigentlich alles enthalten: Boykott, wenn nicht "Zerstörung von Existenzen" so doch schlicht und einfach "Pleite", Nazimethoden und (vermeintlicher) Philosemitismus, der sich realiter als Antisemitismus entpuppt:
http://www.zeit.de/gesellschaft/2017-07 ... chliessung
Der Autor, Armin Langer, ehemaliger Rabbiner-Student berichtet bemerkenswerterweise aus Berlin gleichzeitig und parallel über wachsende Islamophobie wie auch über wachsenden Antisemitismus ...
ARMIN LANGER:
"Nun starren sich diese Israelis fassungslos auf deutschem Boden an, denn ihre von zwei Israelis betriebene Lieblingsbuchhandlung muss wegen Drohungen schließen."
Wegen Drohungen mußte der Laden schließen? Warum wissen das die (ehemaligen) Betreiber nicht?
Topics Berlin:
"So to sum up, THE REASON FOR CLOSING TOPICS IS FIRST AND FOREMOST FINANCIAL. moreover, whether it is a coincidence or not, after the Evola incident out sales had dropped drastically, and our willingness to create an interesting cultural program had dwindled, we, or maybe I should I, could have go on, "fight" back or act as if nothing happened, but I was reluctant to do so, and of course the financial aspect of thing was a major reason for that."
https://www.facebook.com/topicsberlin/p ... 0709696833
ARMIN LANGER:
"Amir und Doron, beide Enkelkinder von Holocaustüberlebenden, wurden von Linken als Nazis beschimpft und monatelang bedroht."
Sie wurden monatelang bedroht? Woher hat er nur diese "Information"?
"Laut Zeitungsberichten stammen die meisten Randalierer aus der antideutschen Szene."
Randaliert haben sie auch? Wo denn?
Und wenn in Zeitungsberichten von Antideutschen die Rede ist, muß das zwangsläufig stimmen.
"Dass eine jüdische Buchhandlung in Neukölln nun wegen der Machttrunkenheit, Sturheit und Humorlosigkeit selbstgerechter Nachfahren der Täter pleiteging, löste keine empörte Debatte in der Politik, den Talkshows im öffentlich-rechtlichen Fernsehen und den Kolumnen besorgter Deutscher aus. Es ist deswegen an der Zeit, über den destruktiven Philosemitismus in der deutschen Gesellschaft und besonders innerhalb der antideutschen Linken zu reden."
Es ging in dieser Sache nie um Juden oder um Israel. Die Fantasie von Armin Langer ist schon beeindruckend.
Topics Berlin:
"I've made it clear, time and again, the shop was in a financial struggle, not a sort of trouble that I couldn't go on and dealt with, but the recurrent events, and the Evola incident in particular, drastically brought sales down, took the will for us to build and create an interesting and controversial literary program, and to top it, made me feel that it is one thing to carry on with a struggling business, but it is a whole other thing when you r business is falsely accused and smeared with lies, that was my sign to take leave.
as for the controversy of being jewish and reading an antisemitic writer, two things- first: we never waived the jewish flag before this whole shitstorm started, and we started waving it it was for the sake of the irony here. this incident has no realtion to our jewishness and no antisemitic flavour to it, the articles and german media loves it of course, to tie these things together, but it's just fake stupid news, the story here is about freedom of speech."
https://www.facebook.com/topicsberlin/?fref=mentions
Aber wie schreibt Armin Langer so treffend:
"Die Erfahrungen echter Juden sind nicht mehr relevant."
Daß er sich damit beschrieben hat, merkt er offensichtlich nicht.
Für Julius Evola und D.C. Miller, um die es eigentlich ging, interessiert er sich ohnehin nicht.
Noch ein Schmankerl:
" Der Linken-Abgeordnete Oliver Höfinghoff griff im Sommer 2016 beim Berliner Christopher Street Day (CSD) zusammen mit einigen Genossen Mitglieder der Gruppe Berlin Against Pinkwashing an. Den Protest von israelischen Juden und einigen Arabern, die zusammen gegen den israelischen Botschafter demonstrieren wollten, konnte der Abgeordnete nicht aushalten, er musste zuschlagen."
"Er mußte zuschlagen." Dieser Brutalo.
[youtube][/youtube] [youtube][/youtube]
Tatsächlich hat er in einer wahnsinnigen Gewalteruption ein Styroporplakat zerhauen, auf dem Israel als Apartheidsstaat verunglimpft wird. Von Queers. Das sind Leute, die in Tel Aviv unbehelligt leben können, aber schwerlich in Gaza oder Ramallah. Was für ein Hohn!
Wenn du ein bißchen realitätsnäher informiert werden möchtest, kann ich dir den Artikel aus der Süddeutschen empfehlen:
http://www.sueddeutsche.de/kultur/strei ... -1.3605653
Und etwas von links:
http://hate-mag.com/2017/07/zur-verteid ... nlos-sein/
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen
Ja, besten Dank erstmal für die Fülle an Hintergrundinformationen. Der SZ-Artikel war tatsächlich erheblich informativer und sachlicher als der in der ZEIT. Du wirst allerdings zugeben müssen, dass die Rollen von SZ und ZEIT in der deutschen Medienlandschaft nicht so sehr weit auseinanderliegen. Und es keinen Grund gibt, ad hoc dem einen Blatt mehr zu vertrauen als dem anderen. Mit einem etwas stärkeren Gewicht auf Reflexion bei der ZEIT (klar, als Wochenzeitung) und einem etwas stärkeren Gewicht auf Berichterstattung bei der SZ (klar, als überregionaleTageszeitung). Sie gelten als Wettbewerber.Zunder hat geschrieben:(15 Aug 2017, 01:51)
Der Autor hat keine Ereignisse reflektiert, er hat Ereignisse erfunden. ...
Und die Tatsache, dass die zitierten Facebookeinträge von den Betreibern des topics selbst kommen, heißt nicht automatisch, dass damit deren Authentizität garantiert ist. Es kann sich durchaus auch (mindestens zum Teil) um ein "Zurechtrücken" der eigenen Rolle nach außen handeln.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen
Auch wieder ein Kopfschüttelfall. Ein schweizer Hotel hat ein in der Formulierung unerträgliches Schild aufgehängt. Statt die Besitzerin mal anzusprechen geht die große social media Welle los, Forderungen nach Schließungen und schwarzen Listen. Dabei lag nach allem, was man hört, eher Unbedarftheit als böse Absicht vor. http://m.spiegel.de/panorama/gesellscha ... 62990.html Die Leut erregen sich zu gern.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen
Mich wundern da eher die Nachbarn/Wohnungseigentümern. 1. Wieso interessiert es diejenigen, was im Pool des ansässigen Hotels geschieht? Haben die nix besseres zu tun als sich Gäste im Pool anzugucken? 2. Woher wissen die Nachbarn, dass es Juden waren, welche die dreckigen T-Shirts getragen haben? 3. Wieso rennt man dann zur Hotelleitung und beschwert sich darüber, dass da jemand mit dreckigen Shirts im Pool schwimmt?Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(15 Aug 2017, 18:10)
Auch wieder ein Kopfschüttelfall. Ein schweizer Hotel hat ein in der Formulierung unerträgliches Schild aufgehängt. Statt die Besitzerin mal anzusprechen geht die große social media Welle los, Forderungen nach Schließungen und schwarzen Listen. Dabei lag nach allem, was man hört, eher Unbedarftheit als böse Absicht vor. http://m.spiegel.de/panorama/gesellscha ... 62990.html Die Leut erregen sich zu gern.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen
Also ganz ehrlich: ich persönlich frage mich, wie man so eine Formulierung überhaupt in Erwägung zieht. Und zwar nicht, weil es sich um jüdische Gäste handelt, sondern weil es schlicht ein Unding ist, eine allgemeingültige - valide - Forderung auf eine spezielle Gruppe von Gästen zu beschränken. Wenn darum gebeten wird, vor Benutzung des Schwimmbades zu duschen, dann muss diese Bitte an ALLE Benutzer des Beckens erfolgen, egal ob Gast, Angestellter oder sonstwer. Das Wort "jüdische Gäste" hat in dem Kontext in meinen Augen natürlich eine ganz besondere Brisanz, aber man kann es durch jede x-beliebige Gruppe ersetzten: wir bitten unsere deutschen/indischen/muslimischen/über 60-jährigen/dunkelhäutigen Gäste...". Es ist und bleibt völlig absurd in meinen Augen. Und ich nenne das ehrlich gesagt nicht Unbedarftheit, sondern Dummheit.Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(15 Aug 2017, 18:10)
Auch wieder ein Kopfschüttelfall. Ein schweizer Hotel hat ein in der Formulierung unerträgliches Schild aufgehängt. Statt die Besitzerin mal anzusprechen geht die große social media Welle los, Forderungen nach Schließungen und schwarzen Listen. Dabei lag nach allem, was man hört, eher Unbedarftheit als böse Absicht vor. http://m.spiegel.de/panorama/gesellscha ... 62990.html Die Leut erregen sich zu gern.
Zeigt aber, dass so ein kapitaler Fehler nicht ohne Folgen bleibt. Dafür ist die Social Media Welt zu stark und zu präsent. Auch das sollte jedem - spätestens nach so einem Fall - bewusst sein.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen
Liebe Schweizer Hoteliers: Schaut ins Englisch-Wörterbuch, bevor ihr öffentliche (englischsprachige) Schilder aufstellt!
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen
Kann auch nach hinten losgehen. Eine Bekannte von mir hat im hiesigen Thermalbad immer wieder beobachtet, dass Leute vor dem Betreten der Becken nicht duschen. Sie hat daraufhin mehrmals die Bademeister drauf hingewiesen, dass man doch mal allgemeinverständliche Schilder aufhängen sollte, die zum Duschen auffordern. Nachdem das nicht fruchtete hat sie mehrmals der Badleitung das selbe geschrieben. Wieder nix. Schliesslich hat sie dem lokalen Käseblatt davon berichtet, und schon ganz bewusst die ethnische Zugehörigkeit der Nichtduscher weggelassen. Was war der Erfolg?Milady de Winter hat geschrieben:(18 Aug 2017, 09:25)
Also ganz ehrlich: ich persönlich frage mich, wie man so eine Formulierung überhaupt in Erwägung zieht. Und zwar nicht, weil es sich um jüdische Gäste handelt, sondern weil es schlicht ein Unding ist, eine allgemeingültige - valide - Forderung auf eine spezielle Gruppe von Gästen zu beschränken. Wenn darum gebeten wird, vor Benutzung des Schwimmbades zu duschen, dann muss diese Bitte an ALLE Benutzer des Beckens erfolgen, egal ob Gast, Angestellter oder sonstwer.
IHR wurde Hausverbot erteilt!
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen
Ja, die Wortwahl war total daneben. Deine Ausführung entspricht dem, was ich auch dazu denke. Nur hätte es ein Brief an den Geschäftsführer oder ein Gespräch mit der Rezeption vielleicht auch getan. Ich bin da gern für kurze Wege und unkomplizierte Lösungen. Natürlich kann man niemandem verbieten, aufzuschreien wenn er so ein Schild liest.Milady de Winter hat geschrieben:(18 Aug 2017, 09:25)
Also ganz ehrlich: ich persönlich frage mich, wie man so eine Formulierung überhaupt in Erwägung zieht. Und zwar nicht, weil es sich um jüdische Gäste handelt, sondern weil es schlicht ein Unding ist, eine allgemeingültige - valide - Forderung auf eine spezielle Gruppe von Gästen zu beschränken. Wenn darum gebeten wird, vor Benutzung des Schwimmbades zu duschen, dann muss diese Bitte an ALLE Benutzer des Beckens erfolgen, egal ob Gast, Angestellter oder sonstwer. Das Wort "jüdische Gäste" hat in dem Kontext in meinen Augen natürlich eine ganz besondere Brisanz, aber man kann es durch jede x-beliebige Gruppe ersetzten: wir bitten unsere deutschen/indischen/muslimischen/über 60-jährigen/dunkelhäutigen Gäste...". Es ist und bleibt völlig absurd in meinen Augen. Und ich nenne das ehrlich gesagt nicht Unbedarftheit, sondern Dummheit.
Zeigt aber, dass so ein kapitaler Fehler nicht ohne Folgen bleibt. Dafür ist die Social Media Welt zu stark und zu präsent. Auch das sollte jedem - spätestens nach so einem Fall - bewusst sein.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen
Du wirst nie alle Leute dazu bringen, vor Betreten des Beckens die Dusche zu nutzen. Das hat schon in meiner Kindheit im lokalen Freibad nicht funktioniert, und da waren 95% der Badegäste "Einheimische", um mal auf Deinen Einwurf der ethnischen Zugehörigkeit zu sprechen zu kommen. Es ist in meinen Augen ein Unding, mit so einer Aufforderung zum einen alle Personen einer bestimmten Gruppe über einen Kamm zu scheren und zum anderen schlicht unsachlich, da dies impliziert, nur diese spezielle Gruppe hätte es "nötig", die anderen tendenziell nicht, bzw. alle anderen würden sich an die Regeln halten, sollte es überhaupt so ein allgemeines Schild für alle geben. Auch das ist eher unwahrscheinlich.firlefanz11 hat geschrieben:(18 Aug 2017, 10:55)
Kann auch nach hinten losgehen. Eine Bekannte von mir hat im hiesigen Thermalbad immer wieder beobachtet, dass Leute vor dem Betreten der Becken nicht duschen. Sie hat daraufhin mehrmals die Bademeister drauf hingewiesen, dass man doch mal allgemeinverständliche Schilder aufhängen sollte, die zum Duschen auffordern. Nachdem das nicht fruchtete hat sie mehrmals der Badleitung das selbe geschrieben. Wieder nix. Schliesslich hat sie dem lokalen Käseblatt davon berichtet, und schon ganz bewusst die ethnische Zugehörigkeit der Nichtduscher weggelassen. Was war der Erfolg?
IHR wurde Hausverbot erteilt!
Wie dem auch sei - wenn es grobe Verstöße einzelner Personen gibt, so sind diese in meinen Augen direkt und an der Person zu ahnden, nicht an einer gesamten Gruppe. Denn wie wir hier sehen geht diese Art von Schuss noch viel eher nach hinten los, als direkte Handlung.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen
Ich bin da völlig bei Dir, auch ich wäre in dieser Situation eher direkt zur zuständigen Person des Hotels gegangen und hätte dieser "empfohlen", das Schild sofort abzunehmen und ein allgemeingültiges aufzuhängen. Was ich sagen wollte ist, dass man diese Chance heutzutage nicht mehr bekommt, denn es gibt immer und überall Menschen, die sofort alles festhalten und ins Netz stellen. Dessen muss man sich bewusst sein. Erst recht, wenn man so einen Faux Pas begeht, der in meinen Augen wirklich nicht nachvollziehbar ist. Aber augenscheinlich passiert sowas. Und die Konsequenzen sind absehbar.Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(18 Aug 2017, 11:16)
Ja, die Wortwahl war total daneben. Deine Ausführung entspricht dem, was ich auch dazu denke. Nur hätte es ein Brief an den Geschäftsführer oder ein Gespräch mit der Rezeption vielleicht auch getan. Ich bin da gern für kurze Wege und unkomplizierte Lösungen. Natürlich kann man niemandem verbieten, aufzuschreien wenn er so ein Schild liest.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen
Richtig. Und wenn es mehrere sind, dann stelle ich ein Schild auf, dass es generell von allen einzuhalten ist. Selbst wenn von 100 Personen es 20 Juden sind, die mit dreckigen T-Shirts reinspringen, sollte man nicht nurMilady de Winter hat geschrieben:(18 Aug 2017, 11:22)
Wie dem auch sei - wenn es grobe Verstöße einzelner Personen gibt, so sind diese in meinen Augen direkt und an der Person zu ahnden, nicht an einer gesamten Gruppe.
diese darauf hinweisen. Ansonsten stehen da wohl demnächst 4 Schilder, damit jede Gruppe sich angesprochen fühlt? Warum dann nicht von Anfang an ein generelles Schild schreiben. Das will nicht in meinen Kopf rein.
Auch steht für mich immernoch die Frage im Raum, woran ich als Wohneigentümer nebenan erkenne, dass es Juden sind, die dreckig ins Wasser springen.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen
Es ist insofern nicht nur ein "Faux Pas" als dass es schon rein ökonomisch und sozusagen aus dem Blickwinkel Egoismus irrational ist. Hieß es nicht noch vor einem Jahr, die Aufwertung des Franken würde das Schweizer Tourismus-Industrie in eine Art Schockstarre werfen? Für mich ein weiterer Beleg dafür, dass dieses Homo Oeconomicus Modell eben nicht (oder nicht mehr) funktioniert. Ebensowenig wie an der türkischen Mittelmeerküste oder auf der Ostsee-Sonneninsel Usedom. Letztere eine Hochburg der fremdenfeindlichen NPD, obwohl die Menschen dort zu einem ganz erheblichen Teil vom Fremdenverkehr leben.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen
Völlig d'accord. Ich wollte auch nur damit sagen, dass es heutzutage nicht mal mehr möglich ist einen GENERELLEN Hinweis zu fordern ohne selbst als BUHmann dazustehen...Milady de Winter hat geschrieben:(18 Aug 2017, 11:22)
Es ist in meinen Augen ein Unding, mit so einer Aufforderung zum einen alle Personen einer bestimmten Gruppe über einen Kamm zu scheren und zum anderen schlicht unsachlich, da dies impliziert, nur diese spezielle Gruppe hätte es "nötig", die anderen tendenziell nicht, ...
Anderes Beispiel dafür wie Manche heutzutage geradezu ausklinken wenn jemand auf einen Missstand hinweist: Gerade letzten Samstag bei REWE... Eine Frau geht zu einem Mitarbeiter des Supermarkts, und weist ihn darauf hin, dass sie beobachtet habe wie ein älterer Mann aus der Obsttheke ganz unverblümt händeweise Heidelbeeren futtert. Der MA meint da kann er nix machen, das könne er nicht beweisen. Sie daraufhin zu einer anderen Mitarbeiterin, ihr gesteckt, dass der Mann ganz offensichtlich den Laden beklaut hat, und Keiner täte was dagegen. Was passiert? Die MA keift sie an, dass sie ja wohl ein Paradebeispiel für altdeutsches Denunziantentum sei, und sie solle sich doch um ihren Scheiß kümmern. Daraufhin hat die Dame den Marktleiter kommen lassen, der auch nur beschwichtigt hat. Die MA musste sich für ihren Ausfall noch nicht mal entschuldigen...
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen
En obdachloser Moldawier betrat voriges Jahr eine Edeka-Filiale im Bahnhof Berlin-Lichtenberg, beging "Mundraub" und wurde ohne viel Federlesens vom Filialleiter in einen Lagerraum gezerrt, wo er sich einen "Quarzsandhandschuh" überzug und den Mann so zusammenschlug, dass er an den Folgen kurz danach starb. Kurz vor diesem Versterben wurden noch voller Stolz Bilder des zusammengeschlagenen Mannes am Boden per Facebook verschickt.firlefanz11 hat geschrieben:(18 Aug 2017, 11:40)
Völlig d'accord. Ich wollte auch nur damit sagen, dass es heutzutage nicht mal mehr möglich ist einen GENERELLEN Hinweis zu fordern ohne selbst als BUHmann dazustehen...
Anderes Beispiel dafür wie Manche heutzutage geradezu ausklinken wenn jemand auf einen Missstand hinweist: Gerade letzten Samstag bei REWE... Eine Frau geht zu einem Mitarbeiter des Supermarkts, und weist ihn darauf hin, dass sie beobachtet habe wie ein älterer Mann aus der Obsttheke ganz unverblümt händeweise Heidelbeeren futtert. Der MA meint da kann er nix machen, das könne er nicht beweisen. Sie daraufhin zu einer anderen Mitarbeiterin, ihr gesteckt, dass der Mann ganz offensichtlich den Laden beklaut hat, und Keiner täte was dagegen. Was passiert? Die MA keift sie an, dass sie ja wohl ein Paradbeispiel für altdeutsches Denunziantentum sei, und sie solle sich doch um ihren Scheiß kümmern. Daraufhin hat die Dame den Marktleiter kommen lassen, der auch nur beschwichtigt hat. Die MA musste sich für ihren Ausfall noch nicht mal entschuldigen...
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen
Diese Frage ist für mich persönlich in der Sache völlig irrelevant. Es zählt letztendlich nur, was das Hotelpersonal daraus gemacht hat.hafenwirt hat geschrieben:(18 Aug 2017, 11:34)
Auch steht für mich immernoch die Frage im Raum, woran ich als Wohneigentümer nebenan erkenne, dass es Juden sind, die dreckig ins Wasser springen.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen
Das sind aber offensichtlich zwei völlig unterschiedliche Sachverhalte. Als Badbesitzer hätte ich deine Bekannte wohl auch ein Hausverbot erteilt, wenn sie zur Presse geht und da irgendwelche Gerüchte verbreitet. Sowas schadet dem Geschäft und wer weiß, was als nächstes kommt? Dann erzählt sie beim nächsten Problem der Presse, dass im Bad die Duschen nicht auf die richtige Temperatur eingestellt sind oder die Rutsche nur von bösen Kindern genutzt wird oder jemand ins Volleyballfeld kackt.firlefanz11 hat geschrieben:(18 Aug 2017, 11:40)
Anderes Beispiel dafür wie Manche heutzutage geradezu ausklinken wenn jemand auf einen Missstand hinweist:
Im anderen Beispiel gab es ja keine Konsequenzen für die Person, welche auf den Missstand hingewiesen hat. Da hat halt jemand auf etwas hingewiesen und den Marktleiter interessierte es nicht. Wenn es die Person stört, geht sie nicht mehr hin, wenn nicht, dann tut sie es halt weiter. Mir persönlich wäre es auch egal, Herr REWE oder Herr ALDI gehen davon nicht pleite. (davon ab, dass in meinen Supermärkten überall sowas sofort zum Rausschmiss samt Anzeige führte).
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen
Gut, solche Ausfälle sind in meinen Augen völlig daneben. Unabhängig davon, wie das Personal letztendlich mit der Information der Kundin umgeht. Aber das wäre Thema für einen eigenen Strang "Service im Dienstleistungssektor" etc., den es wahrscheinlich schon gibt.firlefanz11 hat geschrieben:(18 Aug 2017, 11:40)
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen
Wo wir bei der Vernichtung von Existenzen waren:
Wer die Sprachregelungen infrage stellt, riskiert nun auch seinen Arbeitsplatz, wie eine Entlassung bei Google illustriert.
Sicherlich wird der Mann als junger, fähiger Programmierer schnell einen neuen Job finden, wäre er ein 50jähriger Sachbearbeiter, hätte er wohl schon grosse Probleme. Es gilt, die Fresse zu halten, sonst kann es schwerste Konsequenzen haben. Meinungsfreiheit ade. Ja, das ist keine staatliche Zensur, aber eine gesellschaftliche, aufgezwungen von Genderspinnern, Hypermoralisten und Radikalen. Gekündigt wegen Verbreitung "schädlicher Genderstereotype" wenn ich so einen Schwachsinn schon lese, da rollen sich mir die Zehennägel hoch. Und da wundert man sich ernsthaft, warum in den USA einer wie Trump Präsident werden kann? Ich nicht mehr.
Es wird "Diversity" gefordert und gefördert, allerdings sollen sich diese vielfältigen Menschen alle gleich verhalten, alle sollen nur noch politisch & gender korrekte Aussagen tätigen, sogar die Unterschiede zwischen den Geschlechtern sollen nicht mehr erörtert werden und verschwinden, alle kacken politisch korrekt auf dem gleichen Diversity-Scheißhaus... So wird aus Vielfalt ein ödes, gleichförmiges Einerlei, langweilig, stromlinienförmig, angepasst, bunt sind dann nur noch die Klamotten und vllt. noch die Gedanken. Tolle Zukunft.
Wer die Sprachregelungen infrage stellt, riskiert nun auch seinen Arbeitsplatz, wie eine Entlassung bei Google illustriert.
Sicherlich wird der Mann als junger, fähiger Programmierer schnell einen neuen Job finden, wäre er ein 50jähriger Sachbearbeiter, hätte er wohl schon grosse Probleme. Es gilt, die Fresse zu halten, sonst kann es schwerste Konsequenzen haben. Meinungsfreiheit ade. Ja, das ist keine staatliche Zensur, aber eine gesellschaftliche, aufgezwungen von Genderspinnern, Hypermoralisten und Radikalen. Gekündigt wegen Verbreitung "schädlicher Genderstereotype" wenn ich so einen Schwachsinn schon lese, da rollen sich mir die Zehennägel hoch. Und da wundert man sich ernsthaft, warum in den USA einer wie Trump Präsident werden kann? Ich nicht mehr.
Es wird "Diversity" gefordert und gefördert, allerdings sollen sich diese vielfältigen Menschen alle gleich verhalten, alle sollen nur noch politisch & gender korrekte Aussagen tätigen, sogar die Unterschiede zwischen den Geschlechtern sollen nicht mehr erörtert werden und verschwinden, alle kacken politisch korrekt auf dem gleichen Diversity-Scheißhaus... So wird aus Vielfalt ein ödes, gleichförmiges Einerlei, langweilig, stromlinienförmig, angepasst, bunt sind dann nur noch die Klamotten und vllt. noch die Gedanken. Tolle Zukunft.
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Diffamierer der Linken.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen
Es ist doch sehr wahrscheinlich davon auszugehen, dass vor allem eine bestimmte Gruppe von Gästen - in diesem Fall eben jüdische Gäste - gegen eine Regel verstoßen haben; so berichtet es ja die Hotelangestellte. Was soll dann dagegen sprechen, sich an eben genau diese Klientel zu wenden? Ich verstehe diese immer weiter ausgreifende politische Korrektheit überhaupt nicht. Besteht das Problem darin, dass es sich um Juden handelte? Wäre es bei anderen Gruppen - etwa deutschen Gästen, männlichen Gästen, oder Kindern, in Ordnung, eine Gruppe hervorzuheben?Milady de Winter hat geschrieben:(18 Aug 2017, 09:25)
Also ganz ehrlich: ich persönlich frage mich, wie man so eine Formulierung überhaupt in Erwägung zieht. Und zwar nicht, weil es sich um jüdische Gäste handelt, sondern weil es schlicht ein Unding ist, eine allgemeingültige - valide - Forderung auf eine spezielle Gruppe von Gästen zu beschränken. Wenn darum gebeten wird, vor Benutzung des Schwimmbades zu duschen, dann muss diese Bitte an ALLE Benutzer des Beckens erfolgen, egal ob Gast, Angestellter oder sonstwer. Das Wort "jüdische Gäste" hat in dem Kontext in meinen Augen natürlich eine ganz besondere Brisanz, aber man kann es durch jede x-beliebige Gruppe ersetzten: wir bitten unsere deutschen/indischen/muslimischen/über 60-jährigen/dunkelhäutigen Gäste...". Es ist und bleibt völlig absurd in meinen Augen. Und ich nenne das ehrlich gesagt nicht Unbedarftheit, sondern Dummheit.
Zeigt aber, dass so ein kapitaler Fehler nicht ohne Folgen bleibt. Dafür ist die Social Media Welt zu stark und zu präsent. Auch das sollte jedem - spätestens nach so einem Fall - bewusst sein.
Es gab ja noch ein zweites Schild, das ebenfalls als antisemitischer Auswuchs interpretiert wurde und in dem es um die Benutzungszeiten eines Tiefkühlers ging. Nun ist es offenbar halt so in diesem Hotel, dass nur Juden dort ihr koscheres Essen einfrieren, nicht jedoch andere Gästegruppen.
In Deutschland gibt es in Wohnheimen, Krankenhäusern etc. ja auch häufig Probleme mit Muslimen, die mit den Füßen auf die Toilettenbrille steigen und sich mit einem Eimer Wasser oder einem Schlauch den Hintern abspülen. Das führt dann zu zerbrochenen Toilettenbrillen und Überschwemmungen in Toiletten. Jede Putzfrau, jeder Hausmeister weiß das inzwischen. Ist es auch hier verboten, die spezifische Klientel direkt anzusprechen?
Wir leben offenbar in einer Welt, in der Unterschiede zwischen Gruppen von Menschen nicht mehr angesprochen werden dürfen, zumindest nicht in der Öffentlichkeit. Jeder, der aber beispielsweise beruflich mit verschiedenen Gruppen von Menschen zu tun hat, weiß, dass es neben individuellen Unterschieden auch Unterschiede zwischen Gruppen gibt. Eine chinesische Touristengruppe in Heidelberg hat andere Sichtweisen, Verhaltensweisen und Erwartungen als eine französische; als Touristenführer sollte man das wissen. Ebenso haben auch Patienten aus Saudi-Arabien, mit denen deutsche Kliniken Geld verdienen, andere Erwartungen und Gepflogenheiten als dänische oder amerikanische.
Warum soll es nun plötzlich nicht mehr erlaubt zu sein, solche gruppenspezifischen Unterschiede zu benennen und sie miteinzubeziehen, wenn es darum geht, Geld zu verdienen oder, wie im vorliegenden Fall, Probleme zu beseitigen? Ich verstehe es nicht.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen
@Julian: Ein Hotel ist aber weder eine Angestelltenbaracke noch eine Kaserne oder ein Krankenhaus. Hier kehren sich die "Unkorrektheiten" um: Am Ende wird unter Umständen keine Gästegruppe in die Schranken gewiesen werden sondern das betreffende Hotel, in welchem dann die Gäste ausbleiben. Auch wenn sich bestimmte Gästegruppen gegenseitig stören, ist es die Aufgabe des Hotelmanagements, solche Konflikte diskret zu lösen. So wie ein Maurer wissen muss, wie er Ziegel aufeinanderzuschichten hat, besteht das Fachwissen von Hoteliers darin, wie es das Unterbringungsgeschäft so organisiert, dass alle möglichst zufrieden sind.
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Re: Boykott-Terror zwingt Topics Neukölln zum Schließen
Lies noch mal aufmerksam den Beitrag von mir, den Du zitiert hast. Da findest Du die Antwort.Julian hat geschrieben:(20 Aug 2017, 10:31)
Es ist doch sehr wahrscheinlich davon auszugehen, dass vor allem eine bestimmte Gruppe von Gästen - in diesem Fall eben jüdische Gäste - gegen eine Regel verstoßen haben; so berichtet es ja die Hotelangestellte. Was soll dann dagegen sprechen, sich an eben genau diese Klientel zu wenden? Ich verstehe diese immer weiter ausgreifende politische Korrektheit überhaupt nicht. Besteht das Problem darin, dass es sich um Juden handelte? Wäre es bei anderen Gruppen - etwa deutschen Gästen, männlichen Gästen, oder Kindern, in Ordnung, eine Gruppe hervorzuheben?
Wenn das Hotel damit ein Problem hat, dann soll es die Nutzung untersagen. Ganz einfach.Es gab ja noch ein zweites Schild, das ebenfalls als antisemitischer Auswuchs interpretiert wurde und in dem es um die Benutzungszeiten eines Tiefkühlers ging. Nun ist es offenbar halt so in diesem Hotel, dass nur Juden dort ihr koscheres Essen einfrieren, nicht jedoch andere Gästegruppen.
Nein, ebensowenig ist es verboten, die "Delinquenten" in dem schweizer Hotel direkt anzusprechen. Aber es handelt sich hierbei um eine Vorgabe, die alle betrifft, ergo sollte sie auch für alle geltend formuliert werden. Wenn auf dem Schild im schweizer Schwimmbad gestanden hätte, "wir bitten unsere deutschen Gäste...", dann hätte ich mich auch erst mal gefragt, ob die nicht mehr alle Tassen im Schrank hätten, wenn ich mir als deutscher Gast nichts in der Richtung erlaubt hätte. Für einige imaginäre Deutsche, die sich ggf. daneben benommen haben, kann ich nichts. Ich würde folglich vom Hotelmanagement erwarten, dass es sich dierekt mit den Personen auseinandersetzt, die gegen die Regeln verstoßen haben. Für ein paar Idioten mit deutschem Pass, die keinen Anstand haben, möchte ich persönlich nicht in Sippenhaft genommen werden. Du?In Deutschland gibt es in Wohnheimen, Krankenhäusern etc. ja auch häufig Probleme mit Muslimen, die mit den Füßen auf die Toilettenbrille steigen und sich mit einem Eimer Wasser oder einem Schlauch den Hintern abspülen. Das führt dann zu zerbrochenen Toilettenbrillen und Überschwemmungen in Toiletten. Jede Putzfrau, jeder Hausmeister weiß das inzwischen. Ist es auch hier verboten, die spezifische Klientel direkt anzusprechen?
Ok, Du bist also tatsächlich der Meinung, dass wenn sich X Personen aus einer Gruppe von Menschen etwas zu Schulden kommen lässt, man auf jeden Fall die gesamte Gruppe dafür bluten lassen sollte. Wenn einige so sind, dann sind logischerweise alle so.Wir leben offenbar in einer Welt, in der Unterschiede zwischen Gruppen von Menschen nicht mehr angesprochen werden dürfen, zumindest nicht in der Öffentlichkeit.
Ach was, das ist jetzt tatsächlich Newsflash für mich, dass es kulturelle Unterschiede und Gepflogenheiten zwischen Gruppen unterschiedlicher Herkunft gibt. Dass nicht alle Juden dreckig, alle Muslime Terroristen und alle Deutschen Nazis sind, das leuchtet Dir aber anscheinend trotzdem nicht ein... komisch.Jeder, der aber beispielsweise beruflich mit verschiedenen Gruppen von Menschen zu tun hat, weiß, dass es neben individuellen Unterschieden auch Unterschiede zwischen Gruppen gibt. Eine chinesische Touristengruppe in Heidelberg hat andere Sichtweisen, Verhaltensweisen und Erwartungen als eine französische; als Touristenführer sollte man das wissen. Ebenso haben auch Patienten aus Saudi-Arabien, mit denen deutsche Kliniken Geld verdienen, andere Erwartungen und Gepflogenheiten als dänische oder amerikanische.
Das merke ich. Und ich persönlich finde das erschreckend.Warum soll es nun plötzlich nicht mehr erlaubt zu sein, solche gruppenspezifischen Unterschiede zu benennen und sie miteinzubeziehen, wenn es darum geht, Geld zu verdienen oder, wie im vorliegenden Fall, Probleme zu beseitigen? Ich verstehe es nicht.
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