Konkurrenz verschiedener Migrantengruppen in Deutschland

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Brainiac
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Konkurrenz verschiedener Migrantengruppen in Deutschland

Beitrag von Brainiac »

Es wird immer wieder erwähnt, und mir ist das auch plausibel, dass die AfD insbesondere unter zugewanderten Wahlberechtigten aus dem Ostblock, bzw. deren Nachkommen, hohen Zuspruch hat. Dies wird gerne als Beleg dafür herangezogen, dass die AfD demnach ja wohl nicht ausländerfeindlich sein könne.

Meine Interpretation sieht anders aus. Erstens, Ausländerfeindlichkeit lässt sich viel bequemer dahingehend kanalisieren, dass man nicht alle Ausländer angreift, sondern nur eine spezielle, besonders leicht angreifbare Teilmenge davon (Muslime), was m.E. Strategie der AfD ist. Zweitens verstehe ich vollkommen, warum andere Migrantengruppen, zB Russlandeutsche, hier so gerne mitziehen. Bietet sich hiermit doch die bequeme Möglichkeit, durch Kritik an der anderen, ebenfalls um deutsche Sozialstaatressourcen konkurrierenden Gruppe (Muslime) von den eigenen Problemen abzulenken.

So ist beispielsweise der Anteil Hartz IV-abhängiger Haushalte unter Migranten russischer oder ukrainischer Herkunft nicht wesentlich geringer als bei Migranten türkischer Herkunft.

https://www.destatis.de/DE/Publikatione ... cationFile

Läuft Deutschland zunehmend auf Konflikte zwischen konkurrierenden Migrantengruppen zu?
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Joker
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Re: Konkurrenz verschiedener Migrantengruppen in Deutschland

Beitrag von Joker »

Das Opfer Moslem nervt
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Re: Konkurrenz verschiedener Migrantengruppen in Deutschland

Beitrag von Boracay »

Brainiac hat geschrieben:(08 Jun 2017, 21:34)
Es wird immer wieder erwähnt, und mir ist das auch plausibel, dass die AfD insbesondere unter zugewanderten Wahlberechtigten aus dem Ostblock, bzw. deren Nachkommen, hohen Zuspruch hat. Dies wird gerne als Beleg dafür herangezogen, dass die AfD demnach ja wohl nicht ausländerfeindlich sein könne.
Sie ist auch nicht Ausländerfeindlich, sondern Türken, Araber, Albaner und Schwarzenfeindlich sowie Anti-Muslimisch. Etwas was tief im Herzen vieler deutscher Schlummert und direkt mit dem Verhalten der Zugreisten (nicht erst seit der Flüchtlingskrise) zu tun hat.

Gab es früher eine Schlägerei mit Verletzten war immer die erste Frage ob es Kanacken (Türken oder Araber) waren, da die den Großteil der Gewalttäter und Intensivstraftäter stellen.
Zweitens verstehe ich vollkommen, warum andere Migrantengruppen, zB Russlandeutsche, hier so gerne mitziehen. Bietet sich hiermit doch die bequeme Möglichkeit, durch Kritik an der anderen, ebenfalls um deutsche Sozialstaatressourcen konkurrierenden Gruppe (Muslime) von den eigenen Problemen abzulenken.
Die Osteuropäer wollen mit dem Sozialstaat nichts zu tun haben und schon gar nicht mit Muslimen konkurieren. Die wollen sich gerne vor gefährlichen Einflüssen abschotten, so wie manche konservative Deutsche.
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Brainiac
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Re: Konkurrenz verschiedener Migrantengruppen in Deutschland

Beitrag von Brainiac »

Boracay hat geschrieben:(08 Jun 2017, 21:57)
Die Osteuropäer wollen mit dem Sozialstaat nichts zu tun haben und schon gar nicht mit Muslimen konkurieren. .
Du hast meinen Link natürlich nicht angeschaut. Dann helfe ich mal nach. Aus S. 375 ergibt sich (Daten aus 2015) :

Anteil Migranten mit überwiegendem Lebensunterhalt Hartz IV

Kein Migrationshintergrund 3%
Russische Migrationshintergrund 7%
Türkischer Migrationshintergrund 10%
Ukrainischer Migrationshintergrund 12%

Passt nicht zu deiner Aussage.
Zuletzt geändert von Brainiac am Do 8. Jun 2017, 22:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Konkurrenz verschiedener Migrantengruppen in Deutschland

Beitrag von Brainiac »

Joker hat geschrieben:(08 Jun 2017, 21:50)

Das Opfer Moslem nervt
Dich nervt hauptsächlich, wenn dir hier jemand das Angriffsobjekt Moslem, als Alleinschuldigem dafür, was in D ind der Welt alles schief läuft, madig macht.
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Re: Konkurrenz verschiedener Migrantengruppen in Deutschland

Beitrag von Boracay »

Brainiac hat geschrieben:(08 Jun 2017, 22:28)

Du hast meinen Link natürlich nicht angeschaut. Dann helfe ich mal nach. Aus S. 375 ergibt sich (Daten aus 2015) :

Anteil Migranten mit überwiegendem Lebensunterhalt Hartz IV

Kein Migrationshintergrund 3%
Russische Migrationshintergrund 7%
Türkischer Migrationshintergrund 10%
Ukrainischer Migrationshintergrund 12%

Passt nicht zu deiner Aussage.
Oh entschuldigen Sie bitte dass ich mir nicht 488 Seiten rein gezogen habe.

Gerne darfst du deiner Liste noch die Iraker, Marokkaner, usw. hinzufügen.

Die meisten AFDler findet man in der Rubrik Kasachstan/Polen und da ist der Anteil der Hartzer nur knapp über dem Niveau der Deutschen. Und anders sind die Osteuropäer die Hartz 4 kassieren nicht gerne dabei, da dies ein soziales Stigmata bedeutet (anders als bei den Arabern, die darauf noch sehr stolz sind) und den Traum vom Immobilieneigentum unmöglich macht.

Der Hass auf Araber und Kurden (nicht mal Türken) muss doch auch für dich nachvollziehbar sein? Schon mal in Offenbach gewesen?
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Re: Konkurrenz verschiedener Migrantengruppen in Deutschland

Beitrag von Bleibtreu »

Mir ist das alles zu hypothetisch und zu spekulativ. Wie viele der AFD Waehler mit MigrationsHintergrund, die die deutsche Staatbuergerschaft besitzen muessen um waehlen zu koennen, sind denn Hartzer? Wie viele davon aus dem ehemaligen Ostblock? Wenn ich mir beispielsweise die Einstellung von Polen, Ungarn oder Russen zu Muslimen ansehe, brauche ich gar nicht auf die Hartzer schielen. Gerade Menschen aus den oestlichen Laendern, die historisch uebelste Erfahrungen mit dem Osmanischen Reich gemacht haben, haben deswegen grosse Vorbehalte gegen Muslime. Das hat sich sozusagen in ihr historisches Gedaechtnis eingebrannt. Auch wie christlich religioes diese Menschen sind spielt sicherlich eine Rolle bei ihrer Einstellung zu Muslimen. Das ist Beides keine Frage von SozialNeid.

Und wieso nicht einen Blick auf die eigenen Reihen der Muslime werfen? Gerade die so gut integrierten Muslime mit Job sind zutiefst ueber integrationsunwillige Muslime empoert + haben ueberhaupt kein Verstaendnis fuer deren antiwestliche oder teils arbeitsunwillige Lebensweise, in der sozialen Haengematte zu schmoren. Damit meine ich jetzt nicht, dass diese mit der AFD sympathisieren oder diese waehlen wurerden. Es geht um die Kritik und Ablehnung dieser Gruppe.
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Re: Konkurrenz verschiedener Migrantengruppen in Deutschland

Beitrag von Brainiac »

Boracay hat geschrieben:(08 Jun 2017, 22:42)

Oh entschuldigen Sie bitte dass ich mir nicht 488 Seiten rein gezogen habe.

Kein Problem. :) Muss ja nicht jeder faktenbasiert diskutieren, wir sind schließlich tolerant.
Gerne darfst du deiner Liste noch die Iraker, Marokkaner, usw. hinzufügen.

Gern. Ich habe mir erlaubt, auch noch die Grupoen "Ägypten, Algerien, Libyen, Tunesien" und "Iran" hinzuzufügen.

Dann ergibt sich:

Kein Migrationshintergrund 3%
Russischer Migrationshintergrund 7%
Türkischer Migrationshintergrund 10%
Ukrainischer Migrationshintergrund 12%
Migrationshintergrund Ägypten, Algerien, Libyen, Tunesien 11%
Marokkanischer Migrationshintergrund 14%
Irakischer Migrationshintergrund 28%
Iranischer Migrationshintergrund 17%

Ergibt immer noch nicht die gewünschte Message, wonach nur Muslime dem Staat auf der Tasche lägen und Osteuropäer nicht.
Die meisten AFDler findet man in der Rubrik Kasachstan/Polen und da ist der Anteil der Hartzer nur knapp über dem Niveau der Deutschen. Und anders sind die Osteuropäer die Hartz 4 kassieren nicht gerne dabei, da dies ein soziales Stigmata bedeutet (anders als bei den Arabern, die darauf noch sehr stolz sind) und den Traum vom Immobilieneigentum unmöglich macht.

Der Hass auf Araber und Kurden (nicht mal Türken) muss doch auch für dich nachvollziehbar sein? Schon mal in Offenbach gewesen?
1.nein, 2.ja (ich wohne dort)
Zuletzt geändert von Brainiac am Do 8. Jun 2017, 23:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Konkurrenz verschiedener Migrantengruppen in Deutschland

Beitrag von Brainiac »

Bleibtreu hat geschrieben:(08 Jun 2017, 22:53)

Mir ist das alles zu hypothetisch und zu spekulativ. Wie viele der AFD Waehler mit MigrationsHintergrund, die die deutsche Staatbuergerschaft besitzen muessen um waehlen zu koennen, sind denn Hartzer? Wie viele davon aus dem ehemaligen Ostblock? Wenn ich mir beispielsweise die Einstellung von Polen, Ungarn oder Russen zu Muslimen ansehe, brauche ich gar nicht auf die Hartzer schielen. Gerade Menschen aus den oestlichen Laendern, die historisch uebelste Erfahrungen mit dem Osmanischen Reich gemacht haben, haben deswegen grosse Vorbehalte gegen Muslime. Das hat sich sozusagen in ihr historisches Gedaechtnis eingebrannt. Auch wie christlich religioes diese Menschen sind spielt sicherlich eine Rolle bei ihrer Einstellung zu Muslimen. Das ist Beides keine Frage von SozialNeid.

Und wieso nicht einen Blick auf die eigenen Reihen der Muslime werfen? Gerade die so gut integrierten Muslime mit Job sind zutiefst ueber integrationsunwillige Muslime empoert + haben ueberhaupt kein Verstaendnis fuer deren antiwestliche oder teils arbeitsunwillige Lebensweise, in der sozialen Haengematte zu schmoren. Damit meine ich jetzt nicht, dass diese mit der AFD sympathisieren oder diese waehlen wurerden. Es geht um die Kritik und Ablehnung dieser Gruppe.
Es geht mir hier um die Motive der Ablehnung der einen Migrationsgruppe durch eine andere. Kann sein, dass diese Ablehnung auf der Verinnerlichung deutscher Werte basiert. Kann aber auch sein, dass sich diese Ablehnung eher aus einem Konkurrenzgedanken heraus speist. Ich würde das gerne genauer herausarbeiten, auch wenn es ein Tabuthema zu sein scheint, jedenfalls liest man wenig darüber.
Zuletzt geändert von Brainiac am Do 8. Jun 2017, 23:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Konkurrenz verschiedener Migrantengruppen in Deutschland

Beitrag von Boracay »

Brainiac hat geschrieben:(08 Jun 2017, 23:15)
1.nein, 2.ja (ich wohne dort)
Herzliches Beileid und höchsten Respekt vor dieser Bürde. Der Schock den ich seit einem Besuch in Offenbach in mir trage sitzt noch tief. Davon werde ich mich glaube ich nie mehr erholen. Der schrecklichste Ort an dem ich je war. Glaubt einem keiner wenn man das erzählt. Als Jogginghosenverkäufer musst du dort das Geschäft deines Lebens machen.

Ich hoffe du hast dort keine Kinder in die Welt gesetzt?
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Re: Konkurrenz verschiedener Migrantengruppen in Deutschland

Beitrag von Brainiac »

Boracay hat geschrieben:(08 Jun 2017, 23:23)

Herzliches Beileid und höchsten Respekt vor dieser Bürde. Der Schock den ich seit einem Besuch in Offenbach in mir trage sitzt noch tief. Davon werde ich mich glaube ich nie mehr erholen. Der schrecklichste Ort an dem ich je war. Glaubt einem keiner wenn man das erzählt. Als Jogginghosenverkäufer musst du dort das Geschäft deines Lebens machen.

Ich hoffe du hast dort keine Kinder in die Welt gesetzt?
1. Ok. :D
2. Nein, ergab sich nicht. Ich kenne aber ein paar in Offenbach geborene Kinder. Machen soweit einen normalen Eindruck, wobei man ja nie wissen kann. :|
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Re: Konkurrenz verschiedener Migrantengruppen in Deutschland

Beitrag von Bleibtreu »

Brainiac hat geschrieben:(08 Jun 2017, 23:22)

Es geht mir hier um die Motive der Ablehnung der einen Migrationsgruppe durch eine andere. Kann sein, dass diese Ablehnung auf der Verinnerlichung deutscher Werte basiert. Kann aber auch sein, dass sich diese Ablehnung eher aus einem Konkurrenzgedanken heraus speist. Ich würde das gerne genauer herausarbeiten, auch wenn es ein Tabuthema zu sein scheint, jedenfalls liest man wenig darüber.
Warum sollte das ein TabuThema sein? Mir geht es doch auch um die Motive. Ich sehe durchaus eine starke Abneigung von Menschen aus den Ostgebieten gegen Muslime, fuer mich ist das unstrittig - die Medien machen auch keinen Hehl daraus.

Hier, wenn ich diese Artikel lese, sehe ich da weder ein Tabu noch Deutschtuemelei. Starke Ablehnung von Muslimen ist in den OstLaendern weder selten noch ein Geheimnis. Warum sollte das bei Menschen aus diesen Laendern anders sein, nur weil sie jetzt in Deutschland leben?
Janurar 2017 Polen: Islamhass ohne Islam
Oktober 2016 Ungarn will keine Muslime
Islamfeindlichkeit in Rumänien

Ich ordne andere Gruende/Motive dafuer zu als du. Siehe meine obigen Ausfuehrungen. Wie gesagt, wenn du herausfinden kannst, wieviele der Hartzer aus ehemaligen Ostlaendern die AFD waehlen wollen und wieviele NichtHaertzer, kaemen wir deiner These schon naeher. So bleiben es nur Spekulationen ins Blaue. :)
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Re: Konkurrenz verschiedener Migrantengruppen in Deutschland

Beitrag von Brainiac »

Bleibtreu hat geschrieben:(08 Jun 2017, 23:40)

Warum sollte das ein TabuThema sein? Mir geht es doch auch um die Motive. Ich sehe durchaus eine starke Abneigung von Menschen aus den Ostgebieten gegen Muslime, die Medien machen auch keinen Hehl daraus.

Hier, wenn ich diese Artikel lese, sehe ich da kein Tabu:
Janurar 2017 Polen: Islamhass ohne Islam
Oktober 2016 Ungarn will keine Muslime
Islamfeindlichkeit in Rumänien

Das sind Berichte über die Situation in (ehemaligen) Ostblockländern. Mir geht es um das (Wahl-) Verhalten in Deutschland, und dazu sind mir wenige solcher Analysen bekannt. Klar dürfte es da Überschneidungen mit dem Ausland geben.
Nur ordne ich andere Gruende zu als du. Siehe meine obigen Ausfuehrungen. Wie gesagt, wenn du herausfinden kannst, wieviele der Hartzer aus ehemaligen Ostlaendern die AFD waehlen wollen, kaemen wir deiner These schon naeher. So bleiben es nur Spekulationen ins Blaue. :)
Das kann ich natürlich nicht, wie auch. Man könnte das höchstens aus anderen Statistiken, mit allen Unsicherheiten, hochrechnen.

Ich habe was gegen die Polarisierung "gute Migranten" vs. "böse Migranten", wenn du verstehst, worauf ich hinauswill. M.E.ist diese Polarisierung in der Form sachlich falsch, übertrieben und verleumderisch. Und nein, ich bin kein Fan vom Islam, von mir aus dürfte man diese Religion (neben anderen) komplett abschaffen.
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Re: Konkurrenz verschiedener Migrantengruppen in Deutschland

Beitrag von Bleibtreu »

Brainiac hat geschrieben:(08 Jun 2017, 23:55)

Das sind Berichte über die Situation in (ehemaligen) Ostblockländern. Mir geht es um das (Wahl-) Verhalten in Deutschland, und dazu sind mir wenige solcher Analysen bekannt. Klar dürfte es da Überschneidungen mit dem Ausland geben.
Ich habe dir anhand der Artikel aus Polen, Ungarn und Rumaenien aufzeigen wollen, dass die Ablehnung von Muslimen schon in diesen Laendern weit verbreitet ist. Das ist keine Infizierung oder uebersteigerte Identifizierung mit Deutschland und dadurch dann mit der AFD. Wenn Menschen aus diesen Laendern also nach Deutschland kommen, legen sie ihre tradierten Vorbehalte nicht an der Grenze ab und mutieren zu anderen Persoenlichkeiten. Zumindest ich halte das mehrheitlich fuer sehr unwahrscheinlich. Wer in Polen keine Muslime mochte, wird sie in Deutschland sicherlich nicht lieber gewinnen oder seine Kinder in einer anderen Sichtweise erziehen. Egal, ob er in D dann von Hartz lebt oder nicht. :D
Das kann ich natürlich nicht, wie auch. Man könnte das höchstens aus anderen Statistiken, mit allen Unsicherheiten, hochrechnen.
Eben. Ohne gescheite DatenBasis wird das aber nix.
Ich habe was gegen die Polarisierung "gute Migranten" vs. "böse Migranten", wenn du verstehst, worauf ich hinauswill. M.E.ist diese Polarisierung in der Form sachlich falsch, übertrieben und verleumderisch.
Das ist dann aber dein Problem, wenn du es polarisierend als gut oder boese bezeichnest und gegenueber stellst. Mir sind integrationsunwillige Zuwanderer nicht gerade sympathisch. Egal woher sie kommen. Egal welcher Sekte sie froenen. Mir ist auch nicht klar, warum ich das gut finden soll. Oder warum ich deswegen "boese" bin, weil ich es nicht "gut" finde. Und nein, ich komme nicht aus einem der OstLaender, ich bin auch keine Christin, sondern Atheistin, ich beziehe mich damit auch nicht nur auf Deutschland. Ich lehne eure AFD ab, wie auch unseren FN. :)
Und nein, ich bin kein Fan vom Islam, von mir aus dürfte man diese Religion (neben anderen) komplett abschaffen.
Das geht mir auch so. Leider befuerchte ich, dass das nie der Fall sein wird. Religionen werden sich in der einen oder anderen Form hartnaeckig halten - Also Schwamm drueber. Mit dem Mummenschanz muessen wir leben, solange er sich in ertraeglichen Grenzen abspielt.
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Re: Konkurrenz verschiedener Migrantengruppen in Deutschland

Beitrag von think twice »

Boracay hat geschrieben:(08 Jun 2017, 21:57)

Sie ist auch nicht Ausländerfeindlich, sondern Türken, Araber, Albaner und Schwarzenfeindlich sowie Anti-Muslimisch. Etwas was tief im Herzen vieler deutscher Schlummert und direkt mit dem Verhalten der Zugreisten (nicht erst seit der Flüchtlingskrise) zu tun hat.

Gab es früher eine Schlägerei mit Verletzten war immer die erste Frage ob es Kanacken (Türken oder Araber) waren, da die den Großteil der Gewalttäter und Intensivstraftäter stellen.



Die Osteuropäer wollen mit dem Sozialstaat nichts zu tun haben und schon gar nicht mit Muslimen konkurieren. Die wollen sich gerne vor gefährlichen Einflüssen abschotten, so wie manche konservative Deutsche.
Tu mal nicht so, als ob die Osteuropäer alle Vorzeigemigranten wären und von der Urbevölkerung heiss geliebt würden. Wer gegenüber Migranten Vorbehalte hat, spuckt die Worte "Pole" und " Russe" genauso verächtlich aus wie "Türke" und "Kanacke".
Und wenn z.B. Diskotheken Wert auf ein gehobenes Niveau legen, dann kommen genauso wenig Russen und Polen rein wie Türken und Araber. Vollgesoffene, agressive Prolls sind genauso unbeliebt wie testosterongesteuerte, agressive Machos. Und wenn die noch aufeinander treffen....Halleluja...
Aber zum Thema: konkurrierende Migrantengruppen gab es schon immer. Ich grinse schon seit Jahrzehnten, wenn mir Türken erzählen, sie wären diejenigen, die hierher gehören , weil (blabla) oder es die Russen tun , weil (blabla) und die jeweils andere Seite hätte in Deutschland nichts zu suchen. Ich sage dann immer, dass sie alle aus dem gleichen Grund hier sind und sich an die eigene Nase fassen sollen. Es gibt übrigens auch noch die Gruppe der Sinti und Roma, der Asiaten, die sich für best of halten.
So ist das eben, wenn man zu einer im Alltag diskriminierten Minderheit gehört. Da versucht man, sich wenigstens innerhalb dieser Gruppe aufzuwerten.
Das alles hat aber ueberhaupt nichts mit dem Islam zu tun. Deshalb ist es absolut unnötig, das einhunderttausendste Islam-basher- Thema zu konstruieren.
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
(Mahatma Gandhi)
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Re: Konkurrenz verschiedener Migrantengruppen in Deutschland

Beitrag von Brainiac »

Bleibtreu hat geschrieben:(09 Jun 2017, 00:10)

Ich habe dir anhand der Artikel aus Polen, Ungarn und Rumaenien aufzeigen wollen, dass die Ablehnung von Muslimen schon in diesen Laendern weit verbreitet ist. Das ist keine Infizierung oder uebersteigerte Identifizierung mit Deutschland und dadurch dann mit der AFD. Wenn Menschen aus diesen Laendern also nach Deutschland kommen, legen sie ihre tradierten Vorbehalte nicht an der Grenze ab und mutieren zu anderen Persoenlichkeiten. Zumindest ich halte das mehrheitlich fuer sehr unwahrscheinlich. Wer in Polen keine Muslime mochte, wird sie in Deutschland sicherlich nicht lieber gewinnen oder seine Kinder in einer anderen Sichtweise erziehen. Egal, ob er in D dann von Hartz lebt oder nicht. :D

Ok, das leuchtet mir ein. Nun ist aber in D der Islam ja auch nicht sonderlich beliebt (außer natürlich bei den Muslimen selbst). Hältst du die Ablehnung in Ostblockländern für grundsätzlich signifikant höher?

Außerdem meinte ich mit "Tabuthema" auch weniger die Tatsache, dass es diese Ablehnung gibt, als die Hintergründe dazu. Historische Ereignisse und Verbreitung des Christentums in den Herkunftsländern, wie von dir genannt, sind mögliche Ursachen, ja, und das haben die wohl mitgebracht.

M.E. ergibt das aber noch kein vollständiges Bild, und das hier scheint mir eben auch eine große Rolle zu spielen:
Ein Russlanddeutsche erklärte, warum Russlanddeutsche sich in der Flüchtlingskrise radikalisieren. Oft sei es der Neid. So etwas wie „Willkommenskultur“ gab es für sie in den 90-er Jahren nicht.
http://www.dealynews.eu/detail.php?id=943
Mehr als vier Millionen Russlanddeutsche leben hierzulande. Die meisten kamen in den 80er- und 90er-Jahren. Viele bemängeln, dass sie, die doch deutsche Wurzeln hätten, schlechter behandelt worden seien als heute die muslimischen Flüchtlinge.
http://www.deutschlandfunk.de/deutschla ... 24.de.html

Bleibtreu hat geschrieben:(09 Jun 2017, 00:10) Eben. Ohne gescheite DatenBasis wird das aber nix.

Jedenfalls sieht es auf Grundlage der letzten Landtagswahlen so aus, dass Russlanddeutsche - bleiben wir mal bei dieser Gruppe, die ja auch zahlenmäßig sehr stark ist - überproportional AfD wählen. http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/d ... 35442.html
Fest steht des Weiteren, dass es in dieser Gruppe deutlich mehr Hartz IV-Empfänger gibt, als in der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund (siehe meine o.g. Auszüge von destatis).
Und schließlich hat die AfD bei Arbeitslosen stark überproportionale Wähleranteile. http://blog.tagesschau.de/2016/09/04/st ... lerschaft/

Dass somit auch viele Hartz IV-abhängige Russlanddeutsche AfD wählen, ist damit immer noch nicht bewiesen (damit müsste man alle drei Merkmale kombiniert auswerten können), aber ziemlich wahrscheinlich, finde ich.
Wissenschaftler Jannis Panagiotidis glaubt dagegen, dass es gar nicht maßgeblich an spezifischen AfD-Inhalten liegt, wenn die Partei von Russlanddeutschen gut ankommt. Wichtiger als Inhalte sei das Sozialprofil der AfD-Wählerschaft, das sich in den letzten Landtagswahlen zeigte. „Die AfD wird vor allem Arbeitern, Arbeitslosen sowie von enttäuschten Konservativen gewählt, und die Russlanddeutschen sind in allen diesen Gruppen überrepräsentiert“, erklärt er.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/wahlk ... 650-2.html

Bleibtreu hat geschrieben:(09 Jun 2017, 00:10) Das ist dann aber dein Problem, wenn du es polarisierend als gut oder boese bezeichnest und gegenueber stellst.

Ich tue das nicht, ich nehme es wahr und versuche, Erklärungen dafür zu finden.

Polarisierung betreibt zB die AfD, wenn sie einerseits gezielt Russlanddeutsche als Wählerschaft anspricht und sogar Wahlwerbung auf Russisch verfasst, gleichzeitig aber eine andere Migrantengruppe (Muslime) ablehnt.

Polarisierung betreiben russische Medien und Fake News-Produzenten, wenn sie zwecks Stimmungsmache unter Russlanddeutschen gegen Flüchtlinge einen Flüchtlingshintergrund zum „Fall Lisa“ erfinden und streuen.

Polarisierung betreiben auch User im Internet (auch hier, erinnerst du dich zB an Andrea-Perula?), die Menschen mit osteuropäischem Migrationshintergrund als gute Deutsche darstellen (was natürlich gar nicht falsch sein muss) und aber Stimmung gegen muslimische Flüchtlinge machen.

Bleibtreu hat geschrieben:(09 Jun 2017, 00:10) Mir sind integrationsunwillige Zuwanderer nicht gerade sympathisch. Egal woher sie kommen. Egal welcher Sekte sie froenen. Mir ist auch nicht klar, warum ich das gut finden soll. Oder warum ich deswegen "boese" bin, weil ich es nicht "gut" finde. Und nein, ich komme nicht aus einem der OstLaender, ich bin auch keine Christin, sondern Atheistin, ich beziehe mich damit auch nicht nur auf Deutschland. Ich lehne eure AFD ab, wie auch unseren FN. :)

Selbstverständlich, die Kritik an integrationsunwilligen Zuwanderern erfolgt sachlich vollkommen zu recht. Und ich kann auch nachvollziehen, dass es Migranten, die sich hier durch eigener Hände oder Gehirnzellen Arbeit gut integriert haben, ärgert, wenn anderen Migranten, die das nicht tun, gefühlt das Geld hinterher geworfen wird. Ich verstehe des Weiteren, dass es Migranten, die schon lange hier sind und die sich aus irgendeinem Grund abgehängt fühlen, ärgert, wenn neue Migranten scheinbar ungefiltert aufgenommen werden.

Ich sehe es allerdings persönlich so: Wenn ich, bzw. meine Eltern, in ein Land eingewandert bin, dort aufgenommen wurde und dabei von zahlreichen staatlichen Leistungen profitiert habe und heute noch profitiere, halte ich mich mit öffentlicher Kritik an anderen, die dasselbe getan haben oder versuchen, lieber etwas zurück. Das ist für mich eine Frage des Anstands.
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Re: Konkurrenz verschiedener Migrantengruppen in Deutschland

Beitrag von Katenberg »

Eine Konkurrenz sehe ich durchaus, wobei die Muslime eben kein armes Opferlamm, sondern eben die Gruppe mit der größten Lobby über sich selbst hinaus und demnach bei der Forderung nach Berücksichtigung ihrer Befindlichkeiten am vehementesten einfordern kann. Schon allein daraus resultiert eine Konkurrenzsituation. Vor allem jedoch ausgewanderte Deutsche aus der ehemaligen UDSSR stehen vor dem Problem, dass sie nunmal als Deutsche ausgewandert sind, hier nicht als Deutsche angenommen wurden, aber im Zwiespalt stecken, sich doch weiterhin als Deutsche zu sehen, wodurch sie jedoch die Möglichkeit, explizite Forderungen als Minderheit zu stellen, verlieren.
Die AfD und in Teilen auch die CSU wirken nun genau in dieses Problem hinein und holen eben daraus ihre Stimmen.

Ich würde auch mal sgen, dass Migrantengruppen, die sich individuell etwas Eigenes in Deutschland aufgebaut haben, eher dazu neigen, die derzeitige Einwanderungspolitik kritisch zu betrachten, die eben den Regelbruch gerade zu fördert.


Nachtrag: Bedenken wir doch mal, dass bei Einwanderungsdiskussionen automatisch immer Türken als Repräsentanten gewählt werden, eben keine Osteuropäer, insbesondere Polen, welche aber ebenfalls eine große Gruppe darstellen. Die Gesellschaft entlohnt damit eben die Nicht-Assimilation in die deutsche Gesellschaft und erschafft damit eine Anspruchs- und Fordermentalität.
There was blood upon t risers
there were brains upon t chute
Intestines were a-dangling from his paratroopers suit
He was a mess, they picked him up
and poured him from his boots
And he ain't gonna jump no more
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Re: Konkurrenz verschiedener Migrantengruppen in Deutschland

Beitrag von Marmelada »

Brainiac hat geschrieben:(08 Jun 2017, 21:34)

... Zweitens verstehe ich vollkommen, warum andere Migrantengruppen, zB Russlandeutsche, hier so gerne mitziehen. Bietet sich hiermit doch die bequeme Möglichkeit, durch Kritik an der anderen, ebenfalls um deutsche Sozialstaatressourcen konkurrierenden Gruppe (Muslime) von den eigenen Problemen abzulenken. ...
Bezüglich dieses Mitziehens sehe ich noch einen ganz anderen, unbewussten Grund. Im "real existierenden Sozialismus" wurde der irre Versuch unternommen, mittels Unterdrückung den "neuen Menschen" zu schaffen. Das Ergebnis daraus sind stockkonservative Gesellschaften in Osteuropa bis hin nach Ostdeutschland (nicht jeder einzelne aber merkbar ausgeprägter als im Westen). Hinzu noch der ausgebliebene bzw. niedergeschlagene 68er-Ruck im Osten, der in der heutigen Konstellation nicht mehr nachgeholt werden kann, dort aber genauso notwendig gewesen wäre wie er es hier war. Und so findet die AfD in Spätaussiedlern eine Migrantenbasis, die sie gerne als Deutsche willkommen heißt (den Grund nanntest du schon) und die idealerweise auch noch im Adenauer-Mief festhängt.
Katenberg hat geschrieben:...
Die AfD und in Teilen auch die CSU wirken nun genau in dieses Problem hinein und holen eben daraus ihre Stimmen.
...
Indem die CSU Wahlwerbung auf Russisch schaltet? Belohnt das nicht eher die Nicht-Assimilation und schafft eine Anspruchs- und Fordermentalität?
Pro&Contra

Re: Konkurrenz verschiedener Migrantengruppen in Deutschland

Beitrag von Pro&Contra »

Die große Mehrheit der Russlanddeutschen hat mit der AfD nichts am Hut. Ich bezweifle, dass die paar Russlanddeutschen, die sich in der AfD engagieren, mit irgendwem konkurrieren können.
Boracay
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Re: Konkurrenz verschiedener Migrantengruppen in Deutschland

Beitrag von Boracay »

Pro&Contra hat geschrieben:(15 Jun 2017, 01:08)

Die große Mehrheit der Russlanddeutschen hat mit der AfD nichts am Hut. Ich bezweifle, dass die paar Russlanddeutschen, die sich in der AfD engagieren, mit irgendwem konkurrieren können.
Die große Mehrheit (50% der Stimmen und mehr) wählt AFD.
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Umetarek
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Re: Konkurrenz verschiedener Migrantengruppen in Deutschland

Beitrag von Umetarek »

Boracay hat geschrieben:(15 Jun 2017, 11:03)

Die große Mehrheit (50% der Stimmen und mehr) wählt AFD.
Ok, die AFD ist also auch ein Migrantenproblem :|
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schokoschendrezki
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Re: Konkurrenz verschiedener Migrantengruppen in Deutschland

Beitrag von schokoschendrezki »

Bleibtreu hat geschrieben:(08 Jun 2017, 22:53)

Mir ist das alles zu hypothetisch und zu spekulativ. Wie viele der AFD Waehler mit MigrationsHintergrund, die die deutsche Staatbuergerschaft besitzen muessen um waehlen zu koennen, sind denn Hartzer? Wie viele davon aus dem ehemaligen Ostblock? Wenn ich mir beispielsweise die Einstellung von Polen, Ungarn oder Russen zu Muslimen ansehe, brauche ich gar nicht auf die Hartzer schielen. Gerade Menschen aus den oestlichen Laendern, die historisch uebelste Erfahrungen mit dem Osmanischen Reich gemacht haben, haben deswegen grosse Vorbehalte gegen Muslime.
Das sind allerdings historisch weit zurückliegende Erfahrungen. Weitaus prägender, weil jüngeren Datums ist die habsburgische Vorherrschaft im k.u.k.-System in Ungarn, Böhmen, Polen usw.Und da war eben gerade die Türkei der bevorzugte Zufluchts- und Emigrationsort. Nach der Niederschlagung der 1848/49-er Revolution durch die Habsburger flohen zirka 6000 polnische und ungarische Aktivisten in die Türkei. Darunter einige, die heute - wie etwa General Bem in Polen - als Nationalhelden und Identitätsstifter gefeiert werden. Dieser Widerstand gegen Habsburg wirkt heute sehr viel stärker als die frühere Expansion des osmanischen Reiches. Eines der wichtigsten Werke der ungarischen Literatur heißt "Briefe aus der Türkei" von Kelemen Mikes und wurde, wie der Titel vermuten lässt, in der Türkei verfasst. Einer dieser ungarischen 48/49-er Generäle, Richard Guyon, war der erste europäische Christ überhaupt, der in den Rang eines türkischen Paschas erhoben wurde, ohne zur Glaubenskonversion gezwungen worden zu sein.

Der Nationalismus dieser 48er, antihabsburgischen Traditionslinie ist ähnlich zu sehen wie etwa auch der Nationalismus solcher sich als "Freiheitshelden" verstehenden und auch oft und noch heute verstandenen deutschen 48er wie Ernst Moritz Arndt. Der eben auch ein (nicht einmal verkappter) Rassist und Antisemit war. Und in diesen Nationalismus reihen sich auch heutige fremdenfeindliche Tendenzen in Ostmitteleruopa ein. Wir hier in Deutschland würden bei ähnlichen Zuständen landen, wenn diese Berufung auf nationalistische 48/49-er ähnlich prägnant wäre.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Konkurrenz verschiedener Migrantengruppen in Deutschland

Beitrag von Pro&Contra »

Boracay hat geschrieben:(15 Jun 2017, 11:03)

Die große Mehrheit (50% der Stimmen und mehr) wählt AFD.
Woher hast du diese Zahl? Die ist definitiv nicht korrekt.
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think twice
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Re: Konkurrenz verschiedener Migrantengruppen in Deutschland

Beitrag von think twice »

Boracay hat geschrieben:(15 Jun 2017, 11:03)

Die große Mehrheit (50% der Stimmen und mehr) wählt AFD.
50% der Russlanddeutschen wählen die AfD? Na dann: Sofort ausweisen, weil Integration verpennt. :p
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
(Mahatma Gandhi)
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Re: Konkurrenz verschiedener Migrantengruppen in Deutschland

Beitrag von Pro&Contra »

Deutsche kann man schlecht ausweisen.
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jack000
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Re: Konkurrenz verschiedener Migrantengruppen in Deutschland

Beitrag von jack000 »

think twice hat geschrieben:(15 Jun 2017, 18:15)

50% der Russlanddeutschen wählen die AfD? Na dann: Sofort ausweisen, weil Integration verpennt. :p
Ok, Menschen mit Migrationshintergrund wählen eine Partei, die dir nicht gefällt => Ausweisung

Somit auch bei:
- Raub ?
- Vergewaltigung ?
- Mord ?
- Diebstahl ?
- Gewaltdelikte ?
:)
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Re: Konkurrenz verschiedener Migrantengruppen in Deutschland

Beitrag von gödelchen »

Pro&Contra hat geschrieben:(15 Jun 2017, 18:31)

Deutsche kann man schlecht ausweisen.
Aber man könnte den Schäferhund erschießen, dann hätten wir ne neue Rechtsgrundlage.
Pro&Contra

Re: Konkurrenz verschiedener Migrantengruppen in Deutschland

Beitrag von Pro&Contra »

Nicht witzig.
Sozialdemokrat

Re: Konkurrenz verschiedener Migrantengruppen in Deutschland

Beitrag von Sozialdemokrat »

Boracay hat geschrieben:(08 Jun 2017, 21:57)


Gab es früher eine Schlägerei mit Verletzten war immer die erste Frage ob es Kanacken (Türken oder Araber) waren, ....
Nein, vor 2015 gab es kaum Araber in D. Wir Jugos waren/sind auch Kanaken, genauso wie die Itaker, Türken, Portugiesen usw. Die sunnitischen Araber sind neben den Biodeutschen die neuen Herrenmenschen hierzulande.
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Re: Konkurrenz verschiedener Migrantengruppen in Deutschland

Beitrag von Katenberg »

Marmelada hat geschrieben:(15 Jun 2017, 00:55)

Bezüglich dieses Mitziehens sehe ich noch einen ganz anderen, unbewussten Grund. Im "real existierenden Sozialismus" wurde der irre Versuch unternommen, mittels Unterdrückung den "neuen Menschen" zu schaffen. Das Ergebnis daraus sind stockkonservative Gesellschaften in Osteuropa bis hin nach Ostdeutschland (nicht jeder einzelne aber merkbar ausgeprägter als im Westen). Hinzu noch der ausgebliebene bzw. niedergeschlagene 68er-Ruck im Osten, der in der heutigen Konstellation nicht mehr nachgeholt werden kann, dort aber genauso notwendig gewesen wäre wie er es hier war. Und so findet die AfD in Spätaussiedlern eine Migrantenbasis, die sie gerne als Deutsche willkommen heißt (den Grund nanntest du schon) und die idealerweise auch noch im Adenauer-Mief festhängt.

Indem die CSU Wahlwerbung auf Russisch schaltet? Belohnt das nicht eher die Nicht-Assimilation und schafft eine Anspruchs- und Fordermentalität?
Es zielt lediglich auf das Zeigen einer Wertschätzung. Ob es sachpolitisch sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt.
There was blood upon t risers
there were brains upon t chute
Intestines were a-dangling from his paratroopers suit
He was a mess, they picked him up
and poured him from his boots
And he ain't gonna jump no more
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