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Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Wie soll ich das belegen? Dazu muss man sich halt mit Soziolinguistik etc. befassen.Dark Angel hat geschrieben:(05 Feb 2017, 19:12)
Ist sie das? Da hätte ich doch gerne mal einen Nachweis.
Ich habe da nämlich eine Quelle, die im Falle der Entstehung/Entwicklung Indoeuropäischen Sprachfamilie das Gegenteil belegt.
Und was ist das Gegenteil von sozial konstruiert?
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Das siehst Du schon daran, dass Wörter im Laufe der Zeit ihre Bedeutung ändern. Und woran liegt das? Nicht an einer Ursprache, sondern daran, wie Menschen Begriffe nutzen, werten und definieren. Das trifft auch dann zu, wenn eine Sprachdiktatorin Frau Kepetry fordert, dass die Gesellschaft das Wort "völkisch" gefälligst ausschließlich positiv zu bewerten hat. Das ist Gesellschaftspolitik, nicht Linguistik.Dark Angel hat geschrieben:(05 Feb 2017, 19:12)
Ist sie das? Da hätte ich doch gerne mal einen Nachweis.
Ich habe da nämlich eine Quelle, die im Falle der Entstehung/Entwicklung Indoeuropäischen Sprachfamilie das Gegenteil belegt.
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Du behauptest Sprache sei (immer) sozial konstruiert.Wasteland hat geschrieben:(05 Feb 2017, 19:21)
Wie soll ich das belegen? Dazu muss man sich halt mit Soziolinguistik etc. befassen.
Und was ist das Gegenteil von sozial konstruiert?
Ich behaupte Sprache ist in erster Linie die Fähigkeit, lautliche Gebärden herzustellen, wahrzunehmen und mit bestimmten Bedeutungen zu assoziieren. Sprache ist genetisch determiniert. Sie unterliegt einem Regelsystem und kultureller Evolution. Sprache dient der Gestaltung sozialer Beziehungen und damit ist sie Teil von Kultur und Träger fortgesetzter Schaffung von Kultur. Der kulturellen Evolution unterliegend, bedeutet aber auch, dass keine neuen Sprachprizipien eingeführt werden können.
Und Sprache hat eine Funktion, d.h. Sprache ist nur dann sinnvoll, wenn es einen Gegenstand gibt, auf den sich Sprache bezieht - heißt Sprache dient der Kommunikation und der Weitergabe von Information. Sprache bestimmt das Denken und nicht umgekehrt.
Damit ist Sprache kulturelles Produkt, aber nicht soziales Konstrukt.
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Dämliches Beispiel. Auch wenn Frau Petry gerne eine positive Wertung des Begriffs "völkisch" hätte, ändert das nichts an seiner Bedeutung, weil die schon immer eng mit der Rassenideologie verknüpft war und der Begriff auch dementsprechend wertend verwendet wurde. Bei dem Begriff "völkisch" handelt es sich um einen rein ideologischen Begriff, an dessen Bedeutung auch eine Frau Petry nichts ändern kann und ändern wird. Schon der Versuch ist ein Eigentor.frems hat geschrieben:(05 Feb 2017, 19:35)
Das siehst Du schon daran, dass Wörter im Laufe der Zeit ihre Bedeutung ändern. Und woran liegt das? Nicht an einer Ursprache, sondern daran, wie Menschen Begriffe nutzen, werten und definieren. Das trifft auch dann zu, wenn eine Sprachdiktatorin Frau Kepetry fordert, dass die Gesellschaft das Wort "völkisch" gefälligst ausschließlich positiv zu bewerten hat. Das ist Gesellschaftspolitik, nicht Linguistik.
Auch wenn versucht wird, Sprache politisch zu instrumentalisieren, wird sie nicht per se zum sozialen Konstrukt.
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Es ist aber eben so, dass sich Wörter im Laufe der Zeit verändern. "Geil" hieß auch mal "lustig". Und Begriffe werden auch vom Zeitgeist geprägt. Da gibt's viele Beispiele aus der NS-Zeit, da gerade hier viele Wörter instrumentalisiert werden; die Nationalsozialisten haben sich da gerne in den Naturwissenschaften bedient. (End-)Lösung, Gleichschaltung, Anschluss, (Volks-)Körper, Parasiten, Lebensraum etc. waren ursprünglich keine politischen Kampfbegriffe. Recht empfehlenswert ist hierfür das Buch "LTI -- Notizbuch eines Philologen" von Victor Klemperer. Sprachen leben ja nur dadurch, das sie genutzt werden. Und jede natürliche Sprache wandelt sich von Generation zu Generation. Recht interessant fand ich da mal ein leider unauffindbares Interview mit einer farbigen Frau (Diplomatentochter) in Hamburg, die die NS-Zeit noch miterlebt hat und davon berichtete, wie sie von Lehrern oft "Neger(lein)" genannt wurde, aber niemals abwerten oder disrespektierlich gemeint, sondern eher als Kosename wie "Rotschopf" für ein rothaariges Kind. Die negative, abwertende Nutzung fiel ihr erst in den darauffolgenden Jahrzehnten auf und sie sagte (ca. 2005), mittlerweile würde sie davon ausgehen, dass es nur noch Leute chronisch nutzen, die rassistisch veranlagt sind und es folglich beleidigend meinen. Kann natürlich linguistischer Murks sein.Dark Angel hat geschrieben:(05 Feb 2017, 20:59)
Dämliches Beispiel. Auch wenn Frau Petry gerne eine positive Wertung des Begriffs "völkisch" hätte, ändert das nichts an seiner Bedeutung, weil die schon immer eng mit der Rassenideologie verknüpft war und der Begriff auch dementsprechend wertend verwendet wurde. Bei dem Begriff "völkisch" handelt es sich um einen rein ideologischen Begriff, an dessen Bedeutung auch eine Frau Petry nichts ändern kann und ändern wird. Schon der Versuch ist ein Eigentor.
Auch wenn versucht wird, Sprache politisch zu instrumentalisieren, wird sie nicht per se zum sozialen Konstrukt.
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Das ist der rein biologische Teil.Dark Angel hat geschrieben:(05 Feb 2017, 20:29)
Du behauptest Sprache sei (immer) sozial konstruiert.
Ich behaupte Sprache ist in erster Linie die Fähigkeit, lautliche Gebärden herzustellen, wahrzunehmen und mit bestimmten Bedeutungen zu assoziieren.
Verstehe nicht ganz was du mit genetisch determiniert meinst.Dark Angel hat geschrieben:(05 Feb 2017, 20:29)
Sprache ist genetisch determiniert. Sie unterliegt einem Regelsystem und kultureller Evolution. Sprache dient der Gestaltung sozialer Beziehungen und damit ist sie Teil von Kultur und Träger fortgesetzter Schaffung von Kultur. Der kulturellen Evolution unterliegend, bedeutet aber auch, dass keine neuen Sprachprizipien eingeführt werden können.
Und Sprache hat eine Funktion, d.h. Sprache ist nur dann sinnvoll, wenn es einen Gegenstand gibt, auf den sich Sprache bezieht - heißt Sprache dient der Kommunikation und der Weitergabe von Information. Sprache bestimmt das Denken und nicht umgekehrt.
Damit ist Sprache kulturelles Produkt, aber nicht soziales Konstrukt.
Die Sprache ist Ausdruck des Denkens. Als Teil der sozialen Interaktion zwischen Menschen ist sie natürlich auch sozial konstruiert. Sprache kann sehr viel über eine Gesellschaft und ihre sozialen Strukturen verraten.
Mal ganz abgesehen davon das es soetwas wie Soziolekte gibt, die nur bestimmte soziale Gruppen benutzen (Rotwelsch bspw.).
Und Begriffe verändern halt ihre Bedeutung. Das ist etwas ganz natürliches. Positive Konnotationen entstehen dadurch wie sie benutzt werden, von wem und in welcher Absicht.
Das Wort Neger ist in dieser Hinsicht eindeutig negativ belegt.
Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Nie gehört , klingt schon wegen Juden bedenklich.Ebiker hat geschrieben:(05 Feb 2017, 14:30)
Da gibts doch so Knallerketten die klingen wie MPi Feuer, im schäbischen gibts den Begriff Judenfürzle dafür. Darf man ?
Mit unserer Vergangenheit wohl belastet.
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Dieses Büchlein über die Sprache des Dritten Reiches (Lingua Tertii Imperii - LTI), das bei uns 1975 als Reclam-Band erschien, nachdem es 1947 bereits der Aufbau-Verlag herausgebracht hatte, hat uns Studenten damals so gefesselt, dass wir es regelrecht verschlangen. Würde ich heute unbedingt wieder als Lektüre für Schüler und Studenten empfehlen, da es aktueller denn je ist. Das hätten wir damals nicht für möglich gehalten, dass das Buch noch einmal eine solche Brisanz erhält. Eigentlich traurig in gewissem Sinne.frems hat geschrieben:(05 Feb 2017, 21:08)
Recht empfehlenswert ist hierfür das Buch "LTI -- Notizbuch eines Philologen" von Victor Klemperer.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
....Du hast also bei einem entgegenkommenden Neger (Deine) negativen Vorurteile ?Wasteland hat geschrieben:(05 Feb 2017, 21:48)
Positive Konnotationen entstehen dadurch wie sie benutzt werden, von wem und in welcher Absicht.
Das Wort Neger ist in dieser Hinsicht eindeutig negativ belegt.
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Neger hat sich in seiner Bedeutung überhaupt nicht geändert.
Früher wollte man die Sprache "rein" erhalten und hat dabei Bocksprünge gemacht, heute wird das aus übertriebener PC genau so fabriziert.
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Ja, ist immer noch ein WeiCo.,Keoma hat geschrieben:(06 Feb 2017, 09:06)
Neger hat sich in seiner Bedeutung überhaupt nicht geändert.
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Es gibt Gene (z.B. FoxP2-Gen) die dafür verantwortlich sind, dass Menschen Sprache korrekt anwenden und verstehen können, die auch die entsprechenden neuralen "Verbindungen" steuern.Wasteland hat geschrieben:(05 Feb 2017, 21:48)
Verstehe nicht ganz was du mit genetisch determiniert meinst.
Ok, dann verwenden wir (nur) unterschiedliche Bezeichnungen, meinen aber im Prinzip das Gleiche.Wasteland hat geschrieben:(05 Feb 2017, 21:48)Die Sprache ist Ausdruck des Denkens. Als Teil der sozialen Interaktion zwischen Menschen ist sie natürlich auch sozial konstruiert. Sprache kann sehr viel über eine Gesellschaft und ihre sozialen Strukturen verraten.
Mal ganz abgesehen davon das es soetwas wie Soziolekte gibt, die nur bestimmte soziale Gruppen benutzen (Rotwelsch bspw.).
Und Begriffe verändern halt ihre Bedeutung. Das ist etwas ganz natürliches. Positive Konnotationen entstehen dadurch wie sie benutzt werden, von wem und in welcher Absicht.
Das Wort Neger ist in dieser Hinsicht eindeutig negativ belegt.
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Und Cola-Rotwein ist eine Japanerin?
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Es geht ja nur darum schnell genug die Bezeichnung zu ändern - damit der "Betreffende*" die Vorurteile nicht mitbekommt.Dark Angel hat geschrieben:(06 Feb 2017, 14:25)
Ok, dann verwenden wir (nur) unterschiedliche Bezeichnungen, meinen aber im Prinzip das Gleiche.
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Kraut
Piefke
Teutone
Bockwurst
Fritzen
Kartoffel
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Krautwurst-Teutone
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Schlaumeier
Jonathan
Moffen
scharlachroter Blitzmerker
Scheipi
Schmock......
Preißn
Szwab
Crucco
Der Bosch
Allemand
Alboche
Gummihals
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Marmeladinger
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Hälst du es für möglich, dass es Menschen gibt, bei denen das Wort nicht negativ belegt ist?Wasteland hat geschrieben:(05 Feb 2017, 21:48)
Das Wort Neger ist in dieser Hinsicht eindeutig negativ belegt.
Ich bin zum Beispiel mit diesem Wort aufgewachsen und habe nie etwas abwertendes dabei gedacht.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Ist bei mir genauso. Das Schimpfwort ist "Nigger", während NEGER eine Bezeichnung OHNE Wertung ist.Liegestuhl hat geschrieben:(06 Feb 2017, 15:50)
Hälst du es für möglich, dass es Menschen gibt, bei denen das Wort nicht negativ belegt ist?
Ich bin zum Beispiel mit diesem Wort aufgewachsen und habe nie etwas abwertendes dabei gedacht.
Und da können die Gutmenschen jammern, was und wieviel sie wollen. Beissen bei mir als Germanisten und Semantiker auf Granit.
Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Die Angeberei ist wohl auch eine andere Wissenschaft.
Ich habe das Wort Nigger noch nie gebraucht,ich glaube, das wird nichteinmal bei Karl May gebraucht.
Nigger war immer ein Schimpfwort!
Früher war das Wort Neger gebräuchlich und niemand hat sich aufgeregt.
Jetzt sagt man Schwarzafrikaner ist auch gut.
Ich habe das Wort Nigger noch nie gebraucht,ich glaube, das wird nichteinmal bei Karl May gebraucht.
Nigger war immer ein Schimpfwort!
Früher war das Wort Neger gebräuchlich und niemand hat sich aufgeregt.
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Von einem gebürtigen Steirer als Schwarzafrikaner zu sprechen, ist auch dämlich.Adlerauge hat geschrieben:(06 Feb 2017, 18:28)
Die Angeberei ist wohl auch eine andere Wissenschaft.
Ich habe das Wort Nigger noch nie gebraucht,ich glaube, das wird nichteinmal bei Karl May gebraucht.
Nigger war immer ein Schimpfwort!
Früher war das Wort Neger gebräuchlich und niemand hat sich aufgeregt.
Jetzt sagt man Schwarzafrikaner ist auch gut.
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Die Dinger heißen tatsächlich 'Judenfürzle'. Und jeder im Ländle, der kein Reigschmeckter ist, versteht auch was damit gemeint ist. Schaumküsse werden hier auch immer noch als 'Mohraköpf' bezeichnet und Kinder basteln sich aus eben diesen ganz gerne mal einen 'Mohrendatsch' (ein oder zwei Mohrenköpfe im Weckchen), ganz ohne dabei irgendwelche rassistischen Hintergedanken zu haben.Ger9374 hat geschrieben:(06 Feb 2017, 00:35)
Nie gehört , klingt schon wegen Juden bedenklich.
Mit unserer Vergangenheit wohl belastet.
Wie wäre es mit Schwabenfurz?
Da kann keiner was, halt die Schwaben!
Im übrigen: wer bei 'Judenfurz' als Bezeichnung für einen Silvesterknaller Schnappatmung bekommt, aber kein Problem damit hätte die Dinger 'Schwabenfurz' zu nennen, der sollte sich mal Gedanken über seinen inhärenten Rassismus und Antisemitismus machen und sich erkundigen, was man in der Psychologie als 'Projektion' bezeichnet. Derjenige hat nämlich bei weitem mehr moralische Defizite als jemand der jene Begriffe völlig frei von negativen Hintergedanken verwendet.
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Negerkussbrötchen: Ein Negerkuss im aufgeschnittenen Brötchen.Amun Ra hat geschrieben:(09 Feb 2017, 08:03)
Schaumküsse werden hier auch immer noch als 'Mohraköpf' bezeichnet und Kinder basteln sich aus eben diesen ganz gerne mal einen 'Mohrendatsch' (ein oder zwei Mohrenköpfe im Weckchen), ganz ohne dabei irgendwelche rassistischen Hintergedanken zu haben.
Und das Wort "Negerkuss" hätte sich wohl kaum für eine beliebte Süßspeise durchgesetzt, wenn das Wort "Neger" für die Konsumenten negativ konnotiert wäre.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Negerkussbrötchen....muss ich hier, in der tiefsten schwäbischen Provinz, auch mal bestellen. Allerdings muss ich dann damit rechnen von den Herren mit den körperumwindenden Ärmeln abgeführt zu werden.
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Wer ist eigentlich diese ominöse "Sprachpolizei"?
Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Wäre lomond noch hier, müssest du das nicht fragen.
Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Wie man an den fall im Limburg sieht
http://m.nnp.de/lokales/limburg_und_umg ... 80,2468479
Immer eine durchgeknallte , fanatische Minderheit die es aber mit Hilfe aus der Politik irgendwie immer schafft sich gegenüber der Mehrheit durchzusetzen
Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Jedem sei Fürzle. Im Allgäu gibt es Nonnenfürzle, ein Schmalzgebäck, kalorienreich, aber lecker. Na ja, wie alles, was kalorienreich ist.Amun Ra hat geschrieben:(09 Feb 2017, 08:03)
Die Dinger heißen tatsächlich 'Judenfürzle'. Und jeder im Ländle, der kein Reigschmeckter ist, versteht auch was damit gemeint ist. Schaumküsse werden hier auch immer noch als 'Mohraköpf' bezeichnet und Kinder basteln sich aus eben diesen ganz gerne mal einen 'Mohrendatsch' (ein oder zwei Mohrenköpfe im Weckchen), ganz ohne dabei irgendwelche rassistischen Hintergedanken zu haben.
Im übrigen: wer bei 'Judenfurz' als Bezeichnung für einen Silvesterknaller Schnappatmung bekommt, aber kein Problem damit hätte die Dinger 'Schwabenfurz' zu nennen, der sollte sich mal Gedanken über seinen inhärenten Rassismus und Antisemitismus machen und sich erkundigen, was man in der Psychologie als 'Projektion' bezeichnet. Derjenige hat nämlich bei weitem mehr moralische Defizite als jemand der jene Begriffe völlig frei von negativen Hintergedanken verwendet.
Dass diese Bezeichnung diskriminierend wäre, habe ich noch nicht gehört.
Da wir gerade umbauen, auf dem Speicher liegt noch eine Negerpuppe, damals heiß und innig geliebt, völlig frei von jeglicher Art von Rassismus, sowohl von den schenkenden Eltern, als auch vom beschenkten Kind.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Als Kind hatte ich eine der damals so begehrten Kullertränchen-Puppen, die, mit Wasser gefüllt, in der Lage waren, ein paar Tränchen zu vergießen. Es gab sie auch in maximal-pigmentiert, und meine Oma ließ mir die Wahl.JJazzGold hat geschrieben:(11 Feb 2017, 10:27)
Jedem sei Fürzle. Im Allgäu gibt es Nonnenfürzle, ein Schmalzgebäck, kalorienreich, aber lecker. Na ja, wie alles, was kalorienreich ist.
Dass diese Bezeichnung diskriminierend wäre, habe ich noch nicht gehört.
Da wir gerade umbauen, auf dem Speicher liegt noch eine Negerpuppe, damals heiß und innig geliebt, völlig frei von jeglicher Art von Rassismus, sowohl von den schenkenden Eltern, als auch vom beschenkten Kind.
Damals kam es mir unlogisch vor, in Anbetracht meiner eigenen Hautfarbe, ein dunkles Baby zu haben. Und als 4jährige machte ich mir keine Gedanken um potentielle Erzeuger. Ich weiß jetzt nicht, ob das Rassismus ist, aber ich habe mich dann für die hellhäutige Kullertränchen entschieden, was damals kommentarlos hingenommen wurde, heute im Geschäft vielleicht einen Eklat ausgelöst hätte, ich weiß es nicht.
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Schön beschrieben.Billie Holiday hat geschrieben:(11 Feb 2017, 10:54)
Als Kind hatte ich eine der damals so begehrten Kullertränchen-Puppen, die, mit Wasser gefüllt, in der Lage waren, ein paar Tränchen zu vergießen. Es gab sie auch in maximal-pigmentiert, und meine Oma ließ mir die Wahl.
Damals kam es mir unlogisch vor, in Anbetracht meiner eigenen Hautfarbe, ein dunkles Baby zu haben. Und als 4jährige machte ich mir keine Gedanken um potentielle Erzeuger. Ich weiß jetzt nicht, ob das Rassismus ist, aber ich habe mich dann für die hellhäutige Kullertränchen entschieden, was damals kommentarlos hingenommen wurde, heute im Geschäft vielleicht einen Eklat ausgelöst hätte, ich weiß es nicht.
Mal zwischen uns beiden, Billy, es ist doch bekloppt, was wir uns in Deutschland zurzeit per Sprachgesetz antun, nur um korrekter als korrekt zu sein.
Mir ist kein einziges damaliges Kind in meinem Umfeld bekannt, dass mit irgendwelchen Hintergedanken eine Negerpuppe wollte. Die Freundin hatte eine, die sah so süß aus, da wollte man auch eine und mit dem Wunsch wurden die Eltern belagert, bis es eine gab.
Ich denke, dass Du auch heute noch problemlos eine Puppe, egal welcher Hautfarbe, in einem Geschäft oder im online Handel erstehen kannst. Und das ist auch gut so.
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Das denke ich auch. Das mit dem Eklat war auch nicht bierernst gemeint.JJazzGold hat geschrieben:(11 Feb 2017, 11:16)
Schön beschrieben.
Mal zwischen uns beiden, Billy, es ist doch bekloppt, was wir uns in Deutschland zurzeit per Sprachgesetz antun, nur um korrekter als korrekt zu sein.
Mir ist kein einziges damaliges Kind in meinem Umfeld bekannt, dass mit irgendwelchen Hintergedanken eine Negerpuppe wollte. Die Freundin hatte eine, die sah so süß aus, da wollte man auch eine und mit dem Wunsch wurden die Eltern belagert, bis es eine gab.
Ich denke, dass Du auch heute noch problemlos eine Puppe, egal welcher Hautfarbe, in einem Geschäft oder im online Handel erstehen kannst. Und das ist auch gut so.
Bei 18- und 20jährigen Töchtern besteht gerade auch nicht die Notwendigkeit, und zukünftige Enkel bekommen selbstverständlich das, was sie sich wünschen.
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Keine Ahnung, möglich ist alles. In meiner Erfahrung ist es so, dass jeder der das Wort Neger benutzt hat den ich je erlebt habe jemand war, der sehr negative Stereotypen von Schwarzen hatte.Liegestuhl hat geschrieben:(06 Feb 2017, 15:50)
Hälst du es für möglich, dass es Menschen gibt, bei denen das Wort nicht negativ belegt ist?
Ich bin zum Beispiel mit diesem Wort aufgewachsen und habe nie etwas abwertendes dabei gedacht.
So wie Rothaut oder Langnase auch keine objektive Konnotation haben, obwohl wir lange Nasen haben im Vergleich zu vielen anderen Völkern.
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
"An der Nase eines Mannes...." wird dort nicht mit Begeisterung aufgenommen werden.Wasteland hat geschrieben:(11 Feb 2017, 21:12)
Keine Ahnung, möglich ist alles. In meiner Erfahrung ist es so, dass jeder der das Wort Neger benutzt hat den ich je erlebt habe jemand war, der sehr negative Stereotypen von Schwarzen hatte.
So wie Rothaut oder Langnase auch keine objektive Konnotation haben, obwohl wir lange Nasen haben im Vergleich zu vielen anderen Völkern.
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Daher bauen die immer so hohe Hochhäuser, um das zu kompensieren.Billie Holiday hat geschrieben:(11 Feb 2017, 21:17)
"An der Nase eines Mannes...." wird dort nicht mit Begeisterung aufgenommen werden.
Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Nonnafürzla gibt es bei uns auch immer um Fasching herum. Also quasi jetzt. Verdammt lecker das Zeug. Und so einfach selber gemacht.JJazzGold hat geschrieben:(11 Feb 2017, 10:27)
Jedem sei Fürzle. Im Allgäu gibt es Nonnenfürzle, ein Schmalzgebäck, kalorienreich, aber lecker. Na ja, wie alles, was kalorienreich ist.
Dass diese Bezeichnung diskriminierend wäre, habe ich noch nicht gehört.
Da wir gerade umbauen, auf dem Speicher liegt noch eine Negerpuppe, damals heiß und innig geliebt, völlig frei von jeglicher Art von Rassismus, sowohl von den schenkenden Eltern, als auch vom beschenkten Kind.
'I find that offensive.' has no meaning; it has no purpose; it has no reason to be respected as a phrase. 'I am offended by that.' Well, so fucking what? - Stephen Fry
Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Ich arbeite in der Altenpflege, meine Damen und Herren sind alle durchschnittlich in den 1930/40ern geboren - seit einigen Jahren haben wir eine schwarzafrikanische Pflegefachkraft, die bei den Bewohnern außerordentlich beliebt ist. Viele Bewohner unserer Station sind aufgrund ihrer dementiellen Erkrankung u. a. nicht mehr in der Lage, sich Namen merken zu können - eben jene farbige Mitarbieterin wird deswegen von vielen liebevoll " 's Negerle" gerufen.Wasteland hat geschrieben:(11 Feb 2017, 21:12)
In meiner Erfahrung ist es so, dass jeder der das Wort Neger benutzt hat den ich je erlebt habe jemand war, der sehr negative Stereotypen von Schwarzen hatte.
Ich habe einige Bewohner mal darauf angesprochen, ob "Negerle", also jemanden aufgrund seiner dunklen Hautfarbe als "Neger" zu bezeichnen, nicht etwa rassistisch oder sonstwie negativierend wäre. Die Runde war sich schnell einig, dass "Neger" ein vollkommen neutraler Ausruck sei, der lediglich einen Menschen anhand seiner Hautfarbe benennt. Rassistisch o. ä. würde es erst werden, wenn man bspw. "Scheiß-Neger" sagen würde, also ein eindeutiges Negativum hinzufügte. Ich wollte dann wissen, ob hinsichtlich Neutralität der Begriff "Schwarze" nicht besser wäre - nein hieß es da, wenn bspw. eine Frau als "die Schwarze" bezeichnet wird, meint mensch die Haarfarbe ("die Blonde"/"die Brünette"/"die Rote" - weiß- oder grauhaarige wären "die Alte"). Freilich würde "die Schwarze" auf " 's Negerle" auch zutreffen, aber es könnte sich ja auch eine Frau mit lediglich schwarzen Haaren angesprochen fühlen. Unterscheidungskriterium ist dann eben die Hautfarbe.
Die Bewohner sind sich aber durchaus bewusst, dass "Neger" allgemein eher als Beleidigung und weniger als harmlose "Typisierung" aufgefasst wird. So sieht es übrigens auch betroffene Mitarbeiterin. Sie meint, jemand der dich "Negerle" ruft und dir dabei vertrauensvoll ins Gesicht schaut und dir bspw. hilfesuchend die Hände entgegenstreckt oder einfach deine Gesellschaft sucht, kann "Negerle" nicht böse meinen. Und wenn sogar Süßigkeiten "Negerkuss" heißen, kann der Begriff "Neger" ursprünglich nicht negativ sein.
Es würde aber keiner meiner Damen ud Herren einen wildfremden Menschen auf der Straße in Anbetracht seiner Hautfarbe mit "Neger" ansprechen; also bspw. "Entschuldigung Herr Neger, können sie mir sagen, wie spät es ist?". "Neger" ist eine private Bezeichnungs-, keine allgemeine Anspracheform. Außerdem verböte es der Anstand; man möchte ja auch nicht von wildfremden Menschen auf der Straße als "Oma" oder "Opa" angesprochen werden, nur weil man alt ist.
"Die/Der Farbige" käme als alternative Bezeichnung auch nicht in Betracht, dann wäre die oder der Betroffene ja "ein bunter Hund".
Anbei: Ich bin der einzigste männliche Mitarbeiter auf unserer Station; mich nennen die Bewohner vielmals " 's Bubele" - obgleich ich mit meinen 31 Jahren, meiner Größe von 1,85 m und meinem Bart ganz und gar nichts mehr mit einem Buben gemein habe. Aber ich bin im Gegensatz zu den Bewohern halt jung, deswegen bin ich vergleichsweise noch ein Bub. Da steckt nichts böses dahinter, also bspw. jung = dumm. Hier würde auch keiner auf die Idee kommen, die Bezeichnung "Bubele" zu ersetzen mit "Junger Mann".
Noch was - da bereits "Nonnenfürzle" genannt wurden: Ich arbeite in einer kirchlichen (katholischen) Pflegeeinrichtung und wenn es Maultaschen oder Schupfnudeln zum Essen gibt, bekommen unsere Nonnen statt einem Herzkasper eher einen Lachanfall, bzw. niemand steigt die Schamesröte aufgrund sexueller Anzüglichkeiten ins Gesicht, wenn die bei uns in Schwaben ebenfalls gebräuchlichen Zweitnamen "Herrgottsbescheißerle" für Maultaschen (entsprechend der Erfindung durch Mönche im Kloster Maulbronn) oder "Bubenspitzle" für Schupfnudeln (entsprechend deren Aussehen/Größe wie Penisse kleiner Jungen) fallen.
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Uffhausen hat geschrieben:(13 Feb 2017, 16:28)
Ich arbeite in der Altenpflege, meine Damen und Herren sind alle durchschnittlich in den 1930/40ern geboren - seit einigen Jahren haben wir eine schwarzafrikanische Pflegefachkraft, die bei den Bewohnern außerordentlich beliebt ist. Viele Bewohner unserer Station sind aufgrund ihrer dementiellen Erkrankung u. a. nicht mehr in der Lage, sich Namen merken zu können - eben jene farbige Mitarbieterin wird deswegen von vielen liebevoll " 's Negerle" gerufen.
Ich habe einige Bewohner mal darauf angesprochen, ob "Negerle", also jemanden aufgrund seiner dunklen Hautfarbe als "Neger" zu bezeichnen, nicht etwa rassistisch oder sonstwie negativierend wäre. Die Runde war sich schnell einig, dass "Neger" ein vollkommen neutraler Ausruck sei, der lediglich einen Menschen anhand seiner Hautfarbe benennt. Rassistisch o. ä. würde es erst werden, wenn man bspw. "Scheiß-Neger" sagen würde, also ein eindeutiges Negativum hinzufügte. Ich wollte dann wissen, ob hinsichtlich Neutralität der Begriff "Schwarze" nicht besser wäre - nein hieß es da, wenn bspw. eine Frau als "die Schwarze" bezeichnet wird, meint mensch die Haarfarbe ("die Blonde"/"die Brünette"/"die Rote" - weiß- oder grauhaarige wären "die Alte"). Freilich würde "die Schwarze" auf " 's Negerle" auch zutreffen, aber es könnte sich ja auch eine Frau mit lediglich schwarzen Haaren angesprochen fühlen. Unterscheidungskriterium ist dann eben die Hautfarbe.
Die Bewohner sind sich aber durchaus bewusst, dass "Neger" allgemein eher als Beleidigung und weniger als harmlose "Typisierung" aufgefasst wird. So sieht es übrigens auch betroffene Mitarbeiterin. Sie meint, jemand der dich "Negerle" ruft und dir dabei vertrauensvoll ins Gesicht schaut und dir bspw. hilfesuchend die Hände entgegenstreckt oder einfach deine Gesellschaft sucht, kann "Negerle" nicht böse meinen. Und wenn sogar Süßigkeiten "Negerkuss" heißen, kann der Begriff "Neger" ursprünglich nicht negativ sein.
Es würde aber keiner meiner Damen ud Herren einen wildfremden Menschen auf der Straße in Anbetracht seiner Hautfarbe mit "Neger" ansprechen; also bspw. "Entschuldigung Herr Neger, können sie mir sagen, wie spät es ist?". "Neger" ist eine private Bezeichnungs-, keine allgemeine Anspracheform. Außerdem verböte es der Anstand; man möchte ja auch nicht von wildfremden Menschen auf der Straße als "Oma" oder "Opa" angesprochen werden, nur weil man alt ist.
"Die/Der Farbige" käme als alternative Bezeichnung auch nicht in Betracht, dann wäre die oder der Betroffene ja "ein bunter Hund".
Anbei: Ich bin der einzigste männliche Mitarbeiter auf unserer Station; mich nennen die Bewohner vielmals " 's Bubele" - obgleich ich mit meinen 31 Jahren, meiner Größe von 1,85 m und meinem Bart ganz und gar nichts mehr mit einem Buben gemein habe. Aber ich bin im Gegensatz zu den Bewohern halt jung, deswegen bin ich vergleichsweise noch ein Bub. Da steckt nichts böses dahinter, also bspw. jung = dumm. Hier würde auch keiner auf die Idee kommen, die Bezeichnung "Bubele" zu ersetzen mit "Junger Mann".
Noch was - da bereits "Nonnenfürzle" genannt wurden: Ich arbeite in einer kirchlichen (katholischen) Pflegeeinrichtung und wenn es Maultaschen oder Schupfnudeln zum Essen gibt, bekommen unsere Nonnen statt einem Herzkasper eher einen Lachanfall, bzw. niemand steigt die Schamesröte aufgrund sexueller Anzüglichkeiten ins Gesicht, wenn die bei uns in Schwaben ebenfalls gebräuchlichen Zweitnamen "Herrgottsbescheißerle" für Maultaschen (entsprechend der Erfindung durch Mönche im Kloster Maulbronn) oder "Bubenspitzle" für Schupfnudeln (entsprechend deren Aussehen/Größe wie Penisse kleiner Jungen) fallen.
Dazu passt das hier ganz gut.
http://www.wienerzeitung.at/themen_chan ... -sagt.htmlWissen ältere Menschen seltener, dass "Neger" ein herabwürdigendes Wort ist?
Das müsste ebenfalls untersucht werden, um stichfeste Aussagen darüber machen zu können. Es ist aber schon so, dass ältere Menschen als Kinder und Jugendliche in einer Gesellschaft aufgewachsen sind, in der das noch kein Thema war. Besonders alte Menschen sind noch in der Zeit des Nationalsozialismus aufgewachsen, in der dieser Begriff bewusst abwertend verwendet wurde.
Seit wann gilt "Neger" in Österreich als Schimpfwort? Und warum?
Dieser Begriff hat bereits in Zeiten des Kolonialismus begonnen, negativ behaftet zu sein. Der Kontext des Sklavenhandels hat sich im 18. Jahrhundert mit der fragwürdigen Rassenlehre vermischt. Damals wurde gelehrt, dass Menschen mit dunkler Hautfarbe "anders" sind. Spätestens im 19. Jahrhundert wurde "Neger" als Begriff abwertend verwendet. Es war ja gewissermaßen Lehrmeinung, dass Menschen dunkler Hautfarbe "anders" - oft im Sinne von zweitklassig - sind. Spätestens mit der Bürgerrechtsbewegung der 1960er Jahre in den USA und der Emanzipation der schwarzen Menschen war jedoch klar, dass es sich tatsächlich um ein Schimpfwort handelt und dass die überkommenen Rassentheorien nicht haltbar sind. Von da an hätte ein Umdenken passieren müssen. Das Wort "Neger" hat eine fragwürdige Geschichte. Für uns ist heute klar, dass man es nicht verwendet. Und mit "uns" meine ich informierte Menschen beziehungsweise Menschen mit einem Zugang zu diesen Informationen.
Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Unter strikt einseitiger Betrachtungs- und Urteilsweise: Defintiv JA.Wasteland hat geschrieben:(13 Feb 2017, 18:06)
Dazu passt das hier ganz gut.
http://www.wienerzeitung.at/themen_chan ... -sagt.html
"Man kann auf seinem Standpunkt stehen, aber man sollte nicht darauf sitzen." Erich Kästner
Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Neger stammt etymologisch aus der Kolonialzeit und wurde als eng mit abwertenden Rassentheorien in Zusammenhang stehender Begriff etabliert.Uffhausen hat geschrieben:(13 Feb 2017, 19:01)
Unter strikt einseitiger Betrachtungs- und Urteilsweise: Defintiv JA.
Das das vielen älteren Leuten nicht bewusst ist glaube ich sogar, schliesslich gab es darüber früher zu deren Zeiten überhaupt keine Diskussion, sondern diese Theorien galten als allgemein anerkannt.
Ich würde niemandem verbieten die Worte zu benutzen die er will, ich bin gegen solche Sprachregelungen. Ich bin selber nicht besonders politisch korrekt. Aber ich denke mir halt immer meinen Teil.
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Sprachliches Dilemma
Die Antifa und der Bastard
In der Asta-Zeitung der Frankfurter Uni geht man der Frage nach, ob man als Linker „All Cops Are Bastards“ sagen darf.
http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/f ... 80129.htmlUnter der Überschrift „Sexismus in der linksradikalen Szene“ stellen die Verfasser erst mal eines klar: „Selbstverständlich geben Polizist*innen und besonders deren Struktur tagtäglich legitimen Anlass, sie zu beleidigen.“ Zu diesem Zweck allerdings das Wort „Bastard“ zu verwenden, ist nach Auffassung der Autoren politisch inkorrekt: Wer sich dieser Bezeichnung für eine „Mischform“ bediene, verteidige damit eine „rassistische und sexistische Ideologie von Reinheit“, die unehelich gezeugte Kinder ebenso stigmatisiere wie die Nachkommen hetero-ethnischer Partnerschaften.
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Also ich würde das so interpretieren. "Bullen" sind scheiße, Bastarde nicht. Daher darf man ACAB nicht sagen.Liegestuhl hat geschrieben:(17 Feb 2017, 09:36)
http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/f ... 80129.html
Bemerkenswert!
Also manchmal...
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Das ist....erstaunlich
Vielleicht in Zukunft "all Cops are Bullen"?
Vielleicht in Zukunft "all Cops are Bullen"?
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
DoPo;
http://www.sueddeutsche.de/bayern/strei ... -1.3381870
http://www.sueddeutsche.de/bayern/strei ... -1.3381870
Schätzungsweise seit der Jungsteinzeit regieren in Bayern die Schwarzen. Aber schwarz und schwarz sind im Freistaat zwei Paar Stiefel, weshalb sich derjenige, der dies übersieht, heutzutage schnell mit dem Vorwurf des Rassismus und der Diskriminierung konfrontiert sieht. Dies zeigt ein aktueller Streit über eine Faschingsveranstaltung in der Gemeinde Kirchberg im Wald (Kreis Regen).
Im Ortsteil Raindorf soll an diesem Samstag, wie es seit mehr als 40 Jahren im Fasching der Brauch ist, der sogenannte Negerball abgehalten werden. Heuer wurde dieser beliebte Ball auch auf Facebook angekündigt, was einer Userin gar nicht gefiel. "Das ist in höchstem Maße rassistisch", postete sie und drohte mit einer Anzeige. Im Internet entbrannte eine hitzige Debatte über die Frage, ob der Name Negerball rassistisch sei oder nicht. Facebook machte kurzen Prozess und löschte den Eintrag.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
"All Cops Are Bullen" funktioniert nur bis die Euphemismustretmühle eingesetzt hat. Dann ist es in irgendeiner Form diskriminierend, Polizisten als Bullen zu bezeichnen. Business as usual. Manche Leute lernen eben einfach nicht dazu.Provokateur hat geschrieben:(17 Feb 2017, 09:44)
Das ist....erstaunlich
Vielleicht in Zukunft "all Cops are Bullen"?
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Irgendwas anderes mit B...Banker.Amun Ra hat geschrieben:(17 Feb 2017, 10:51)
"All Cops Are Bullen" funktioniert nur bis die Euphemismustretmühle eingesetzt hat. Dann ist es in irgendeiner Form diskriminierend, Polizisten als Bullen zu bezeichnen. Business as usual. Manche Leute lernen eben einfach nicht dazu.
All Cops are Bankers.
Okay, jetzt kann ich mich festnehmen lassen.
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Das wäre aber eine sexistische Diskriminierung, denn Bullen sind rein männlich. "All Cops are Bullen und Kühe" wäre schon besser. Aber da die Zweigeschlechtlichkeit nur eine Erfindung des Patriarchats ist, würde diese Formulierung Transgender in Uniform diskriminieren. Deshalb schlage ich "All Cops_*Innen are Hausrind_*Seiende" vor.Provokateur hat geschrieben:(17 Feb 2017, 09:44)
Vielleicht in Zukunft "all Cops are Bullen"?
Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
„Selbstverständlich geben Polizist*innen und besonders deren Struktur tagtäglich legitimen Anlass, sie zu beleidigen.“Liegestuhl hat geschrieben:(17 Feb 2017, 09:36)
http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/f ... 80129.html
Bemerkenswert!
Von der grammatikalischen Unzulänglichkeit des Satzes mal abgesehen - es gibt TATSÄCHLICH legitime Anlässe für Beleidigungen? Bei denen also schlussfolgernd eine Strafverfolgung aussen vor ist?
Die Welt kann so einfach sein.
Im Laufe ihres steinernen Daseins nehmen sogar manche Denkmäler menschliche Züge an.
© Martin Gerhard Reisenberg
(*1949), Diplom-Bibliothekar und Autor
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Wäre das beleidigend?
"Alle Polizisten sind Polizistinnen"
oioioi
"Alle Polizisten sind Polizistinnen"
oioioi
Im Laufe ihres steinernen Daseins nehmen sogar manche Denkmäler menschliche Züge an.
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?
Frühstück im Lehrerzimmer. Eine Kollegin hat Geburtstag. Ich: Schieb doch bitte mal die Schaumwaffeln mit Migrationshintergrund rüber." Hallo, da war vielleicht was los! Plötzlich war ich für eine Kollegin (einer!) ein Rassist, weil ich mich offensichtlich darüber lustig mache, dass der Begriff Negerkuss ein Unwort ist. Als das Thema die ganze Pause zu sprengen drohte meldete sich ein Kollege zu Wort: "Kommt jemand heute Mittag mit in die Kantine?" Ein anderer: "Was gibt es denn?" "Zigeunerschnitzel". Die besagte Kollegin war ganz plötzlich weg und wir ließen uns die Negerküsse schmecken.
Bedingungslose Verbeamtung für alle...jetzt!