Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?

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Negerkuss oder Schaumkuss?

Negerkuss
34
89%
Schaumkuss
2
5%
Kommt darauf an / eigene Meinung (Kommentar)
2
5%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 38
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Liegestuhl
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?

Beitrag von Liegestuhl »

Sprachliches Dilemma

Die Antifa und der Bastard

In der Asta-Zeitung der Frankfurter Uni geht man der Frage nach, ob man als Linker „All Cops Are Bastards“ sagen darf.
Unter der Überschrift „Sexismus in der linksradikalen Szene“ stellen die Verfasser erst mal eines klar: „Selbstverständlich geben Polizist*innen und besonders deren Struktur tagtäglich legitimen Anlass, sie zu beleidigen.“ Zu diesem Zweck allerdings das Wort „Bastard“ zu verwenden, ist nach Auffassung der Autoren politisch inkorrekt: Wer sich dieser Bezeichnung für eine „Mischform“ bediene, verteidige damit eine „rassistische und sexistische Ideologie von Reinheit“, die unehelich gezeugte Kinder ebenso stigmatisiere wie die Nachkommen hetero-ethnischer Partnerschaften.
http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/f ... 80129.html

Bemerkenswert!
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Dampflok94
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?

Beitrag von Dampflok94 »

Also ich würde das so interpretieren. "Bullen" sind scheiße, Bastarde nicht. Daher darf man ACAB nicht sagen. :eek:

Also manchmal...
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
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Provokateur
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?

Beitrag von Provokateur »

Das ist....erstaunlich :D

Vielleicht in Zukunft "all Cops are Bullen"?
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
twitter.com/Provokateur_Tom
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?

Beitrag von Provokateur »

DoPo;

http://www.sueddeutsche.de/bayern/strei ... -1.3381870
Schätzungsweise seit der Jungsteinzeit regieren in Bayern die Schwarzen. Aber schwarz und schwarz sind im Freistaat zwei Paar Stiefel, weshalb sich derjenige, der dies übersieht, heutzutage schnell mit dem Vorwurf des Rassismus und der Diskriminierung konfrontiert sieht. Dies zeigt ein aktueller Streit über eine Faschingsveranstaltung in der Gemeinde Kirchberg im Wald (Kreis Regen).

Im Ortsteil Raindorf soll an diesem Samstag, wie es seit mehr als 40 Jahren im Fasching der Brauch ist, der sogenannte Negerball abgehalten werden. Heuer wurde dieser beliebte Ball auch auf Facebook angekündigt, was einer Userin gar nicht gefiel. "Das ist in höchstem Maße rassistisch", postete sie und drohte mit einer Anzeige. Im Internet entbrannte eine hitzige Debatte über die Frage, ob der Name Negerball rassistisch sei oder nicht. Facebook machte kurzen Prozess und löschte den Eintrag.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Amun Ra
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?

Beitrag von Amun Ra »

Provokateur hat geschrieben:(17 Feb 2017, 09:44)

Das ist....erstaunlich :D

Vielleicht in Zukunft "all Cops are Bullen"?
"All Cops Are Bullen" funktioniert nur bis die Euphemismustretmühle eingesetzt hat. Dann ist es in irgendeiner Form diskriminierend, Polizisten als Bullen zu bezeichnen. Business as usual. Manche Leute lernen eben einfach nicht dazu. :|
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?

Beitrag von Provokateur »

Amun Ra hat geschrieben:(17 Feb 2017, 10:51)

"All Cops Are Bullen" funktioniert nur bis die Euphemismustretmühle eingesetzt hat. Dann ist es in irgendeiner Form diskriminierend, Polizisten als Bullen zu bezeichnen. Business as usual. Manche Leute lernen eben einfach nicht dazu. :|
Irgendwas anderes mit B...Banker.

All Cops are Bankers.

Okay, jetzt kann ich mich festnehmen lassen.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Edmund
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?

Beitrag von Edmund »

Provokateur hat geschrieben:(17 Feb 2017, 09:44)
Vielleicht in Zukunft "all Cops are Bullen"?
Das wäre aber eine sexistische Diskriminierung, denn Bullen sind rein männlich. "All Cops are Bullen und Kühe" wäre schon besser. Aber da die Zweigeschlechtlichkeit nur eine Erfindung des Patriarchats ist, würde diese Formulierung Transgender in Uniform diskriminieren. Deshalb schlage ich "All Cops_*Innen are Hausrind_*Seiende" vor.
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denkmal
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?

Beitrag von denkmal »

„Selbstverständlich geben Polizist*innen und besonders deren Struktur tagtäglich legitimen Anlass, sie zu beleidigen.“

Von der grammatikalischen Unzulänglichkeit des Satzes mal abgesehen - es gibt TATSÄCHLICH legitime Anlässe für Beleidigungen? Bei denen also schlussfolgernd eine Strafverfolgung aussen vor ist?
Die Welt kann so einfach sein.
Im Laufe ihres steinernen Daseins nehmen sogar manche Denkmäler menschliche Züge an.
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denkmal
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?

Beitrag von denkmal »

Wäre das beleidigend?
"Alle Polizisten sind Polizistinnen"

oioioi :p
Im Laufe ihres steinernen Daseins nehmen sogar manche Denkmäler menschliche Züge an.
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Raskolnikof
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?

Beitrag von Raskolnikof »

Frühstück im Lehrerzimmer. Eine Kollegin hat Geburtstag. Ich: Schieb doch bitte mal die Schaumwaffeln mit Migrationshintergrund rüber." Hallo, da war vielleicht was los! Plötzlich war ich für eine Kollegin (einer!) ein Rassist, weil ich mich offensichtlich darüber lustig mache, dass der Begriff Negerkuss ein Unwort ist. Als das Thema die ganze Pause zu sprengen drohte meldete sich ein Kollege zu Wort: "Kommt jemand heute Mittag mit in die Kantine?" Ein anderer: "Was gibt es denn?" "Zigeunerschnitzel". Die besagte Kollegin war ganz plötzlich weg und wir ließen uns die Negerküsse schmecken. :D
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Billie Holiday
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?

Beitrag von Billie Holiday »

Raskolnikof hat geschrieben:(06 Apr 2017, 19:27)

Frühstück im Lehrerzimmer. Eine Kollegin hat Geburtstag. Ich: Schieb doch bitte mal die Schaumwaffeln mit Migrationshintergrund rüber." Hallo, da war vielleicht was los! Plötzlich war ich für eine Kollegin (einer!) ein Rassist, weil ich mich offensichtlich darüber lustig mache, dass der Begriff Negerkuss ein Unwort ist. Als das Thema die ganze Pause zu sprengen drohte meldete sich ein Kollege zu Wort: "Kommt jemand heute Mittag mit in die Kantine?" Ein anderer: "Was gibt es denn?" "Zigeunerschnitzel". Die besagte Kollegin war ganz plötzlich weg und wir ließen uns die Negerküsse schmecken. :D
Nur mal so aus Neugierde, warum hast du nicht Schokokuss gesagt, sondern einen Miniaufstand provoziert?
Bei uns im Büro werden die Schaum- oder Schokoküsse oder Negerküsse auch gern gegessen, nur läßt sich niemand mehr hinterm Ofen hervorlocken durch solche offensichtlichen Provokationen durch Kollegen, von denen jeder weiß, sie sind in keinster Weise rassistisch.
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?

Beitrag von Teeernte »

Wasteland hat geschrieben:(13 Feb 2017, 19:43)

Neger stammt etymologisch aus der Kolonialzeit und wurde als eng mit abwertenden Rassentheorien in Zusammenhang stehender Begriff etabliert.
Das das vielen älteren Leuten nicht bewusst ist glaube ich sogar, schliesslich gab es darüber früher zu deren Zeiten überhaupt keine Diskussion, sondern diese Theorien galten als allgemein anerkannt.

Ich würde niemandem verbieten die Worte zu benutzen die er will, ich bin gegen solche Sprachregelungen. Ich bin selber nicht besonders politisch korrekt. Aber ich denke mir halt immer meinen Teil.
Ab dem 12. Jahrhundert wurde in der künstlerischen Darstellung einer der drei Könige zum Mohren mit dunkler Hautfarbe.
https://de.wikipedia.org/wiki/Heilige_Drei_Könige

...bekanntlich hatte das Großreich "GERMANIA" da schon RIESEN Kolonien.... :D :D
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?

Beitrag von Teeernte »

Billie Holiday hat geschrieben:(06 Apr 2017, 20:21)

Nur mal so aus Neugierde, warum hast du nicht Schokokuss gesagt, sondern einen Miniaufstand provoziert?
Bei uns im Büro werden die Schaum- oder Schokoküsse oder Negerküsse auch gern gegessen, nur läßt sich niemand mehr hinterm Ofen hervorlocken durch solche offensichtlichen Provokationen durch Kollegen, von denen jeder weiß, sie sind in keinster Weise rassistisch.

Lehrerzimmer
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?

Beitrag von Raskolnikof »

Billie Holiday hat geschrieben:(06 Apr 2017, 20:21)
Nur mal so aus Neugierde, warum hast du nicht Schokokuss gesagt, sondern einen Miniaufstand provoziert?
Bei uns im Büro werden die Schaum- oder Schokoküsse oder Negerküsse auch gern gegessen, nur läßt sich niemand mehr hinterm Ofen hervorlocken durch solche offensichtlichen Provokationen durch Kollegen, von denen jeder weiß, sie sind in keinster Weise rassistisch.
Das hatte eine Vorgeschichte: Die besagte Kollegin ist selbsternannte Sprachpolizistin und hat z.B. zwei ältere Pippi Langstrumpf Ausgaben (Pippi im Taka Tuka Land) aus unserer Schulbibliothek entfernt, weil Pippis Vater da einen "Negerkönig" darstellte, der zudem die "Negersprache" beherrschte. Die Kollegin tauschte die zwei Bände auf eigene Kosten gegen zwei aus einer Neuauflage des Oetinger-Verlages aus, wo Pippis Vater nun plötzlich ein "Südseekönig" war und die "Taka-Tuka Sprache" beherrschte. Das gab schon mal einen ziemlichen Aufstand im Kollegium, erst recht, als die Kollegin dann auch noch für die beiden ausgetauschten Bände Geld einsammeln wollte.

Als nun beim besagten Geburtstag dieses unsagbare süße Zeug auf dem Tisch stand konnte ich einfach nicht anders. :D
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?

Beitrag von Billie Holiday »

Raskolnikof hat geschrieben:(11 Apr 2017, 17:17)

Das hatte eine Vorgeschichte: Die besagte Kollegin ist selbsternannte Sprachpolizistin und hat z.B. zwei ältere Pippi Langstrumpf Ausgaben (Pippi im Taka Tuka Land) aus unserer Schulbibliothek entfernt, weil Pippis Vater da einen "Negerkönig" darstellte, der zudem die "Negersprache" beherrschte. Die Kollegin tauschte die zwei Bände auf eigene Kosten gegen zwei aus einer Neuauflage des Oetinger-Verlages aus, wo Pippis Vater nun plötzlich ein "Südseekönig" war und die "Taka-Tuka Sprache" beherrschte. Das gab schon mal einen ziemlichen Aufstand im Kollegium, erst recht, als die Kollegin dann auch noch für die beiden ausgetauschten Bände Geld einsammeln wollte.

Als nun beim besagten Geburtstag dieses unsagbare süße Zeug auf dem Tisch stand konnte ich einfach nicht anders. :D
Ich kann es verstehen.

Zum Negerkönig: ich würde die Originalversion so belassen und um Fußnoten erweitern, dass dieser Ausdruck veraltet und rassistisch ist, heute also nicht mehr gebräuchlich. Ist aber meine subjektive Meinung, wenn die Verlage meinen, Klassiker der Literatur verfälschen zu müssen, sollen sie das tun.
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?

Beitrag von Raskolnikof »

Der Oetinger Verlag hatte sich lange gegen eine entsprechende Änderung gewehrt nicht zuletzt deshalb, weil Pippi Langstrumpf längst zu unserem Kulturgut gehört und ihre Abenteuer in rund 60 Sprachen in aller Welt die Kinderherzen und auch die der Erwachsenen immer wieder erfreuen. Und dies sicherlich auch bei noch bei kommenden Generationen. Da ändert man nichts an irgendwelchen Wortschöpfungen oder Ausdrücken, auch wenn die heutiger Political Correctnes nicht entsprechen.
Doch der Druck auf den Oetinger Verlag war groß. Über Monate musste sich der Verlag von einzelnen Lesern, verschiedenen Gutmenschengruppierungen und auch auch Politikern sagen lassen, dass Begriffe wie "Negerkönig", "Negerprinzessin" und "Negersprache" nichts in einem Kinderbuch zu suchen haben, Kulturgut hin oder her. Rassismus für Kinder? Das geht gar nicht!
Tja, uns so knickte dann der Oetinger Verlag letztlich ein und nahm entsprechende Korrekturen in ihren Pippi Langstrumpf Ausgaben vor. Schade!
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?

Beitrag von Provokateur »

Ist noch ziemlich verbreitet.
http://www.spiegel.de/kultur/tv/nachsit ... 53875.html
Der einzige Unterhaltungswert der Show besteht so darin, latent schwelende Abneigungen gegen einzelne Fernseh-Dauervisagen zu verfestigen. "Ich sage ja noch Negerkuss", verkündet Llambi mit patzigem Stolz, als die Sprache auf die gern Als Pausensnack verzehrten Matschbrötchen kommt, belohnt vom tumb klatschenden Studiopublikum.
Harry riss sich die Augen aus dem Kopf und warf sie tief in den Wald. Voldemort schaute überrascht zu Harry, der nun nichts mehr sehen konnte.
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?

Beitrag von Lomond »

Hier in der Gegend heißt es weder Negerkuss noch Schaumkuss, sondern: MOHRENKOPF.
Non enim propter gloriam, divicias aut honores pugnamus set propter libertatem solummodo quam Nemo bonus nisi simul cum vita amittit.
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Lomond
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?

Beitrag von Lomond »

Negerkuss und Mohrenkopf - regionale Verteilung

Mal ganz ungeachtet der Frage, ob diese Wörter nun politisch korrekt sind oder nicht, würde mich einfach mal interessieren, wie die regionale Verteilung ist.

Nach meinem Gefühl ist der "Mohrenkopf" eher im Süden des deutschen Sprachraums zu Hause, der "Negerkuss" eher im Norden.

Und in Österreich ist die "Schwedenbombe" daheim.

Was meint ihr dazu?
Wie ist das - nach eurer Erfahrung?
Non enim propter gloriam, divicias aut honores pugnamus set propter libertatem solummodo quam Nemo bonus nisi simul cum vita amittit.
elmore

Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?

Beitrag von elmore »

Ist eigentlich das Lied von den 10 kleine Negerlein auch schon umgetextet. Damit ich mich sprachlich korrekter Ausdrucksweise befleißigen kann.

Muss die Burenhaut in Wien auch geändert werden. Aane, oder s'Haidl. Oder gar die Eitrige und ein Sechzehnerblech.

Was ist mit Wiener Würstchen, die wohl nur in Wien Frankfurter heissen (müssen)?

In Oberbayern (Region Chiemgau) heisst das schwarze corpus delicti schon immer Mohrenkopf. Negerkuss ist allenfalls eingerissen, als sprachliche Unart der Isarpreissn,
die natürlich von München aus irgendwann auch das Umfeld sprachlich besu…siedelten.

Und es gibt den Suppnbrunzer. Das regte aber nicht mal den Papst auf, den ehemaligen, den 16-er Bene (Bene ist eine gebräuchliche, bayr. Kurzform des Vornahmens Benedikt, nur
damit nicht wieder "Autobahn"-Diskussionen auflodern).

[youtube][/youtube]
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?

Beitrag von Benutzername »

Raskolnikof hat geschrieben:(06 Apr 2017, 19:27)

Frühstück im Lehrerzimmer. Eine Kollegin hat Geburtstag. Ich: Schieb doch bitte mal die Schaumwaffeln mit Migrationshintergrund rüber." Hallo, da war vielleicht was los! Plötzlich war ich für eine Kollegin (einer!) ein Rassist, weil ich mich offensichtlich darüber lustig mache, dass der Begriff Negerkuss ein Unwort ist. Als das Thema die ganze Pause zu sprengen drohte meldete sich ein Kollege zu Wort: "Kommt jemand heute Mittag mit in die Kantine?" Ein anderer: "Was gibt es denn?" "Zigeunerschnitzel". Die besagte Kollegin war ganz plötzlich weg und wir ließen uns die Negerküsse schmecken. :D

Ich esse gerade ein paar Mohrenköpfe. Ich dachte zu dem Thema muss es doch etwas in diesem Forum geben und die Suche hat auch etwas ausgespuckt. :D . Ich verwende die Worte Negerkuss und Mohrenkopf immer noch. Was andere denken juckt mich überhaupt nicht.
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BlueMonday
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?

Beitrag von BlueMonday »

Aus rein kulinarischer Sicht finde ich es allerdings noch bedenklicher als irgendwelche absurde Zeigeist-"pc", dass manche nicht zwischen Negerkuss und Mohrenkopf unterscheiden.
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?

Beitrag von Aldemarin »

Nicht nur das Wort "Negerkuss" gehört verboten, sondern auch irreführende Produktbezeichnungen wie "Hundekuchen", "Sandkuchen", "Bleistift", "Eisbein", usw. müssen sprachpolizeilich geächtet werden, weil wir sonst daß mit dem Verbraucherschutz nicht hinkriegen. Ebenfalls geächtet werden sollte der Ausdruck "in 2018". Es heißt korrekt"2018" oder "im Jahre 2018".
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?

Beitrag von Keoma »

Aldemarin hat geschrieben:(07 Mar 2019, 13:40)

Nicht nur das Wort "Negerkuss" gehört verboten, sondern auch irreführende Produktbezeichnungen wie "Hundekuchen", "Sandkuchen", "Bleistift", "Eisbein", usw. müssen sprachpolizeilich geächtet werden, weil wir sonst daß mit dem Verbraucherschutz nicht hinkriegen. Ebenfalls geächtet werden sollte der Ausdruck "in 2018". Es heißt korrekt"2018" oder "im Jahre 2018".
Und "Babyöl", ist ja komplett irreführend, gar keine Babys drin.
Der Gescheitere gibt nach!
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?

Beitrag von Tom Bombadil »

Oder "Kinderteller" :D Es wartet noch viel Arbeit auf die Sprachpolizei.
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Wolverine
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?

Beitrag von Wolverine »

Keoma hat geschrieben:(07 Mar 2019, 13:43)

Und "Babyöl", ist ja komplett irreführend, gar keine Babys drin.
:D :D

Das gefällt mir.
If Israel were to put down its arms there would be no more Israel.
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?

Beitrag von Misterfritz »

Tom Bombadil hat geschrieben:(07 Mar 2019, 13:54)

Oder "Kinderteller" :D Es wartet noch viel Arbeit auf die Sprachpolizei.
"Jägerschnitzel", "Baumkuchen" ....
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?

Beitrag von Teeernte »

Misterfritz hat geschrieben:(07 Mar 2019, 20:17)

"Jägerschnitzel", "Baumkuchen" ....
Berliner, Hamburger, Frankfurter, Wiener, Pariser, Engländer/Franzose, Kipp-Japaner, Zwerg, Hinterwäldler, Budapester/nicht/Oxforder,
Schwedische Gardinen.....

.....angeben wie zehn nackte Neger......

Lexikon der Filmbegriffe...Neger Veraltete Bezeichnung für einen schwarzen Sonnenschutzschirm. Im Studio wurden auch schwarze Bretter, die zur Abschirmung einer Szene gegen einfallendes Licht verwendet wurden, als „Neger“ bezeichnet.

Alk-Ali.
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?

Beitrag von Tom Bombadil »

Misterfritz hat geschrieben:(07 Mar 2019, 20:17)

"Jägerschnitzel", "Baumkuchen" ....
Zigeunerschnitzel :cool:
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?

Beitrag von Billie Holiday »

Tom Bombadil hat geschrieben:(07 Mar 2019, 21:51)

Zigeunerschnitzel :cool:
Wurde in einigen Restaurants zu Paprikaschnitzel. Schmeckt auch.
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?

Beitrag von Billie Holiday »

Ich glaub, Negerkalle hat keine Probleme.
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?

Beitrag von Misterfritz »

Tom Bombadil hat geschrieben:(07 Mar 2019, 21:51)

Zigeunerschnitzel :cool:
Das geht ja schon mal gar nicht! 1. ist da kein Zigeuner drin - und selbst wenn, dürfte man den nicht so nennen :D
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?

Beitrag von Quatschki »

Früher kaufte die nähende Hausfrau von Welt schwarzes "Negergarn - farbecht wie der Neger"
Die Schachteln findet man noch manchmal bei Ebay
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Keoma
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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?

Beitrag von Keoma »

Billie Holiday hat geschrieben:(07 Mar 2019, 21:58)

Ich glaub, Negerkalle hat keine Probleme.
Ernst Neger ist tot.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Sprachpolizeiliche Maßnahmen oder traditionelle Ausdrücke?

Beitrag von Billie Holiday »

Keoma hat geschrieben:(08 Mar 2019, 07:30)

Ernst Neger ist tot.
Aber nicht Kalle Schwensen. :cool:
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